Gemälde- und Gedenkausstellung mit Werken des Künstlers
Uhrmacherei Lauper
Georges Bärtschi
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Olten, Donnerstag, 5. Mai 2022 | Nr. 18 | 90. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
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Jubla-Scharen aus dem ganzen Kanton trafen sich 2011 das letzte Mal zum Gross-Event «Paradisos». (Bild: ZVG)
Bald gibt es eine «Zuekunftsstadt»
PFINGSTLAGER Der grösste Jubla-Event des Kantons Solothurn steht vor der Tür: Das Paradisos wird dieses Jahr zum vierten Mal durchgeführt. Jubla-Scharen aus dem ganzen Kanton kommen am Pfingstwochenende in Niedergösgen zusammen. CYRILL PÜRRO
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I
m «Gryffe» schlägt Kim Herrmann gerne ihre Zeit tot. Die Café-Bar ist eine ihrer Lieblingslokalitäten in der Stadt Olten. Dass die 25-Jährige hier ein- und ausgeht, ist schnell bemerkbar, wenn man mit ihr im Aussenbereich sitzt: Eine Angestellte verwickelt sie kurz in ein Gespräch. Sie sind per Du. Kurz miteinander Höflichkeiten ausgetauscht und zusammen gelacht, begibt sich die Angestellte wieder in den Innenbereich und Herrmann widmet sich dem Gespräch. Der Genderstudies-Studentin ist anzusehen: Sie ist im Jubla-Fieber, denn noch vor wenigen Tagen leitete sie ein Schar- und Leitungsausbildungslager in Kandersteg mit. Zur vorherigen Begegnung kommentiert sie etwas verlegen lachend: «So ist das in einer kleinen Stadt wie Olten, man kennt eben jeden.» Klein mag Olten ja sein. Aber was Kim Herrmann zusammen mit ihrem elf-köpfigen Leitendenteam gerade plant, ist alles andere als klein. Der Grossanlass der Jungwacht Blauring, kurz «Jubla», steht unmittelbar bevor. Genannt wird dieser Anlass seit seiner ersten Durchführung im Jahr 1988 «Paradisos». Gross ist der Anlass deswegen, weil das Leitungsteam mit rund 800 Teilnehmenden rechnet. Dabei sind Kinder, junge Erwachsene und Leitende. «Langsam kommt die Nervosität, aber die Vorfreude ist schon seit zwei Jahren präsent», sagt sie. Schon zwei Jahre lang laufen die Vorbereitungen für den Anlass. Dieses Jahr ist es nach den
Durchführungen 1988, 2000 und 2011 die vierte Ausgabe des Paradisos. Das Spezielle daran: Jedes Mal wird etwas anderes geplant. «Die jeweiligen Leitungs-OK sind vollkommen frei in der Gestaltung. Mal gibt es ein grosses Lager im Sommer, dann aber wieder nur ein Wochenende», erklärt Herrmann.
Den Zusammenhalt fördern
Dieses Jahr entschied sich das Team für ein Pfingstlager. Die Organisation war während der Corona-Pandemie alles andere als einfach. Schutzkonzepte muss-
Zusammenhalt zu fördern», ergänzt Herrmann. Rund 17 Scharen aus dem Kanton Solothurn nehmen teil sowie zwei Gastscharen aus dem Aargau und Bern. Das Konzept der «Stadt» ist auch dieses Jahr vorgegeben. Heuer heisst es zusätzlich «Zuekunftsstadt». Die Idee dahinter: Die Teilnehmenden auf die Themen Nachhaltigkeit und Technik zu sensibilisieren. «Das wollen wir vor allem damit erreichen, in dem wir gemeinsam die Natur erleben und auf Recycling und Wasserverbrauch aufmerksam machen.» Wie Herrmann betont, auf «coole Art und Weise», ohne mit dem Finger zu zeigen. Natürlich gebe es auch eine nachhaltige Küche mit Zutaten aus der Region. Da das Paradisos zu den J+S-Lagern zählt, kann der Event mit J+S-Geldern sowie mit den Beiträgen der Teilnehmenden finanziert werden. Das Paradisos findet drei Tage lang statt, vom 4. bis 6. Juni. Der Veranstaltungsort ist dieses Jahr Niedergösgen.
Die Oltnerin Kim Herrmann ist dieses Jahr Vorbereitungen im Endspurt hauptverantwortlich. (Bild: Cyrill Pürro) In ihre Funktion als Hauptverantwortliche ten laufend ausgedacht, wieder über den Haufen geworfen werden und neu erfunden werden. «Wir befürchteten noch bis Anfang dieses Jahrs, dass der Event ins Wasser fällt. Wegen Corona hatten wir lange keine Sicherheit», kommentiert die ehemalige Scharleiterin der Jubla Winznau die Situation. Doch jetzt steht das Datum, die Anmeldungen sind eingegangen und zu aller Freude kann auf sämtliche Corona-Massnahmen verzichtet werden. Herrmann betont aber, dass selbstverständlich trotzdem darauf geachtet wird, dass sich niemand ansteckt. Über die geschichtlichen Hintergründe wisse die Jubla-Kantonsleiterin zu wenig Bescheid. «Alle elf Jahre gibt es eine Durchführung, wegen des Bezuges zur Solothurner Zahl elf», weiss sie aber zu erzählen. Das Ziel des Paradisos ist es, dass alle Jubla-Mitglieder aus dem ganzen Kanton mindestens einmal dabei sein können. «Sozusagen als grosses Highlight in der eigenen Jubla-Karriere und um den
ist Herrmann einfach «hineingerutscht», wie sie sagt. Schon 2018 hat sie ein Flair fürs Organisieren und Leiten von grösseren Anlässen entwickelt. Ob denn ihre Arbeit für das Pfingstlager mit ihrem Studium und anderen Verpflichtungen kompatibel ist? Herrmann zögert etwas, antwortet aber dann: «Ehrlich gesagt ist es zurzeit zeitlich etwas eng. Aber ich habe präventiv am Anfang des Semesters im Studium Gas gegeben und kann mich jetzt im Mai mehr auf das Paradisos konzentrieren.» Das OK befindet sich im Endspurt, konkrete Pläne werden ausgearbeitet. Wie beispielsweise das Definieren des Zeltplatzes und das Einrichten der MZH Niedergösgen. Bevor aber die Zelte der Teilnehmenden aufgeschlagen werden, lüftet Herrmann noch kurz ihren Kopf durch. Sie geht nach London, um kurz abzuschalten. «Dann nehmen wir die letzten Vorbereitungen in Angriff», sagt Herrmann. w w w. p a ra d i s o s 2 2 . c h
G
ibts hier eigentlich eine Backsteinpflicht?», fragt der Schweizer unter uns meine norddeutsche Familie schmunzelnd mit einem Blick in diese Bilderbuchsiedlung. Wir lachen herzlich, denn er könnte Recht haben. Wir sind zu Besuch im Alten Land. Dieses Fleckchen Erde ist das grösste zusammenhängende Obstanbaugebiet Europas. Das erzählt meine Mutter stolz auf jeder Autofahrt zur Familie. Auch wenige Minuten vorher, als wir eine Kurve nach der anderen nehmen, während rechts und links die blühenden Apfelbäume vorbeiziehen. Dieses Fleckchen Erde ist ein Apfelparadies. Ein Ort, der Lust auf Frühling und frischen Apfelkuchen macht. Und ein Ort, der eine Backsteinpflicht wirklich realistisch scheinen lässt. Bevor die Hochzeit, die uns in den Norden bringt, losgeht, heisst es: Pufferzeit abbummeln. Der mögliche Stau war dann nämlich doch keiner. Also laufen wir durch diese Einfamilienhaussiedlung. Vorbei an Klinkerbauten in unterschiedlichen Rottönen sinnieren wir über die Backsteinpflicht und einen möglichen Backsteinäquator: Die magische Grenze, an der auch andere Bauten wieder zulässig zu sein scheinen. Die Grenze ist vermutlich dort, wo der Aldi Süd beginnt. Diese roten Steine prägen den Norden. Und so richtig bewusst wurde mir das erst vor fünf Jahren. Erst die Schweizer meines Lebens zeigten mir mit jedem Besuch und solchen Fragen, dass der Norden Backstein ist. Denn hier gibts Wind, gibts Regen. Und oft beides zusammen. Und der Backstein kann das, wie wir Nordkinder, aushalten. Nach der Hochzeit zwischen roten Klinkern sitzen wir nun im Zug zurück nach Hause, haben den Backsteinäquator längst hinter uns gelassen und ich habe immer noch Lust auf Apfelkuchen. Draussen düst Deutschland an uns vorbei und auf uns warten verputzte und gestrichene Häuser mit Fensterläden.