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Olten, Donnerstag, 24. März 2022 | Nr. 12 | 90. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG

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(Bild: Dominik Hetzer)

«In der Kommission haben wir einen guten Drive»: Ruedi Schärli, Präsident der Kultur- und Sozialkommission Kappel, vor dem Kappeler Gemeindehaus. (Bild: Franz Beidler)

Ein Dorf in Schwung KAPPEL Die Kultur- und Sozialkommission Kappel belebt ihr Dorf nach den mageren Coronajahren. «Humor&Genuss⁴» morgen Freitag ist der Auftakt von einer Reihe von Vorhaben. FRANZ BEIDLER

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orgen Freitag feiert Kappel: Nach zweimaliger Verschiebung findet nun endlich «Humor&Genuss⁴» statt. «Das ist eigentlich eine Kopie eines Oltner Formats, nämlich des ‹flotten Dreier›», erklärt Ruedi Schärli, Präsident der Kultur- und Sozialkommission Kappel (KuSo), die den Anlass organisiert hat. In der Oltner Ausführung, die nächsten Montag, 28. März wieder stattfindet, treten drei Künstler im Wechsel in drei Restaurants auf, so dass alle Gäste alle Auftritte sehen: Valerio Moser, Gina Walter und Jens Nielsen sind in den Oltner Restaurants Aarhof, Flügelrad und Grogg zu erleben. In der Kappeler Version von morgen Freitag, 25. März, treten hingegen Poetry Slamer Dominik Muheim, Kabarettist Jan Rutishauser, SpokenWord-Künstlerin Stefanie Grob und das Kleinkunst-Duo «Bastler & Grautier» in den vier Kappeler Gasthäusern auf: im Landgasthof Kreuz, im Restaurant Linde, im Restaurant Pöstli und in Bo’s Diner. «Wir besuchten den Oltner Anlass vor Jahren mal als Kommission», erinnert sich Schärli. «Da dachten wir, das wäre doch auch etwas für Kappel.» Denn auch schon vor acht Jahren, als der heute 66-Jährige zur KuSo stiess, habe die Kommission «einen guten Drive» gehabt, sagt Schärli. «Und das zeichnet sie auch heute noch aus.» Er möge das Dorf Kappel, begründet er sein Engagement. «Auch wenn ich ein Zuzüger bin», meint er, der 1986 mit seiner Ehefrau nach Kappel zog. Seither wurde er auch Mitgründer des Kappeler Elternvereins und des Weltladenvereins Kappel/Hägendorf, der jeweils an der Chappeler Chilbi präsent ist.

2020: «Alles war bereit»

«Humor&Genuss⁴» sollte ursprünglich im Frühling 2020 stattfinden. «Die Restaurants waren schon ausgebucht, alles war bereit», erinnert sich Schärli. Wegen der Coronapandemie musste der Anlass abgesagt werden. «Wir haben die Künstler dann trotzdem bezahlt.» Mit dem diesjährigen Auftritt können die vier also endlich ihr lange geplantes Programm zeigen. Denn auch letztes Jahr musste «Humor&Genuss⁴» nochmals verschoben werden. «Das war sehr schade, denn der Anlass wäre ein toller Abschluss für die fünf austretenden Mitglieder der KuSo gewesen», sagt Schärli. Die Kommission hätte ihren Alt-Mitgliedern nun heuer einen Tisch reserviert. «Alle sind dabei», freut sich Schärli. Die KuSo erfuhr mit der neuen Legislatur letzten Herbst einen grossen Wandel. Damals legten eben fünf der sieben Kommissionsmitglieder ihr Amt nieder – ein Generationenwechsel. Die Kommission hatte zuvor Bedenken, genügend Ersatz zu finden. Die Kappeler Ortsparteien organisierten im Sommer 2021 einen Infoanlass, an dem sich die Kommissionen der Bevölkerung vorstellten, um sie so zur Mitarbeit zu bewegen. «Für uns hat das gut funktioniert», sagt Schärli. Drei neue Mitglieder konnte die KuSo Kappel damals gewinnen.

«Die KuSo für die Zukunft aufstellen»

Jeweils an der ersten Sitzung einer neuen Legislatur wählt die Kommission ihren Präsidenten. Da Schärli nach den vielen Wechseln nun eines der erfahrensten Mitglieder ist, fiel die Wahl auf ihn. So sieht er seine Aufgabe in den kommenden vier Jahren denn auch darin, die KuSo für die Zukunft aufzustellen. «Die neuen Mitglieder einzuarbeiten, ist im Moment zeitintensiv», sagt er. Das zahle sich aber bald aus. Nach den beschwerlichen Coronajahren will die KuSo mit «Humor&Genuss⁴» auch die Restaurants im Dorf unterstützen. «Die haben kulturellen und gesellschaftlichen Wert», findet Präsident Schärli. «Das sind Treffpunkte, zum Beispiel für die Senioren, aber auch für die

Vereine und dergleichen.» Der Anlass ist schon seit zwei Wochen ausverkauft. Den dorfeigenen Gasthäusern versuchte die KuSo auch schon letztes Jahr unter die Arme zu greifen. Als der Seniorenausflug wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte, organisierte die KuSo stattdessen ein Mittagessen im Dorf. «So konnten wir gleichzeitig den Senioren etwas bieten und die Restaurants unterstützen», so Schärli.

Ziele für die neue Legislatur

«Wir wagen Neues», sei das Motto der neu aufgestellten KuSo, berichtet Schärli. Als Ziele für die neue Legislatur hat sich das Gremium die Umsetzung des Senioren- sowie des Jugendkonzepts gesetzt, das es im Auftrag des Gemeinderats erarbeitet. Im Rahmen dessen soll im Dorf nun ein regionaler Jugendraum entstehen, getragen von Kappel, Hägendorf und Gunzgen. Ausserdem soll ein öffentlicher Bücherschrank betrieben werden. Auch ist die KuSo damit beschäftigt, ein Kulturarchiv aufzubauen. «Bisher wurden historische Dokumente nicht einheitlich abgelegt», erklärt Schärli. Unter dem Schulhaus Rundblick befindet sich dazu nun ein Archiv im Aufbau. Gleichzeitig will die Kommission aber Bewährtes weiterführen: Der jährliche Anlass für Neuzuzüger, jener für Jungbürger, die Bundesfeier, der Seniorenausflug sowie eben einen kulturellen Anlass, will das Gremium auch in Zukunft organisieren. Ausserdem unterstützt die KuSo die Vereine bei der Organisation der Chappeler Chilbi mit drei Mitgliedern im OK. «Kappel wächst schnell», weiss Schärli. «Wir wollen die vielen Neuzuzüger abholen, damit die das Dorfleben mitgestalten.» Deshalb sei die KuSo stets darum bemüht, Neuzuzüger und Vereine zu vernetzen. Denn es gelte zu verhindern, dass Kappel zum Schlafdorf wird. «Die zwei Pandemiejahre haben in Kappel Spuren hinterlassen», sagt Schärli. Die KuSo müsse das Dorfleben nun gut beobachten, um es wieder in Schwung zu bringen, wo nötig. w w w. k a p p e l - s o. c h

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achdenklich blicke ich von meinem Schreibtisch in Richtung Stadt. Auf unserem Stadthaus weht die Fahne der Ukraine. Innert weniger Tage sind Gelb und Blau zum Symbol von Leid, aber auch von Widerstandswille, Freiheit und Selbstbestimmung geworden. Haben wir uns noch vor wenigen Wochen nach zwei Jahren Corona auf eine Rückkehr zur Normalität, einen unbeschwerten Frühling und menschliche Begegnungen gefreut, reiben wir uns ungläubig die Augen. Das Elend und die Gewalt in der Ukraine sind mehr als wieder Krieg in Europa. Es ist auch ein Krieg gegen all das, was ich an meinem Leben in Olten so liebe: meine täglichen Stadtspaziergänge und Schwatze im Kaffee, das Treffen mit Familie und Freunden, Oltens Vielfalt und versteckte Schönheit, die intakte Natur, meinen Beruf, meine Politik und alle anderen Leidenschaften, meine liberalen Überzeugungen, die Sicherheit, mich auf funktionierende Infrastruktur, Wirtschaft und Verwaltung verlassen zu können, liebenswerte und zum Teil auch ärgerliche Zeitgenossen, und meine Freiheit, in meiner Kolumne von Zeit zu Zeit ungestraft gegen unsere Obrigkeit zu mosern. Was bis anhin so selbstverständlich war, scheint auf einmal fragil und zerbrechlich. So macht mich die gelbblaue Fahne auf unserem Stadthaus eben auch dankbar und demütig und erinnert mich daran, unserer Stadt, unserem Zusammenleben und unserem Zusammenhalt als Gemeinschaft Sorge zu tragen. Das Verbindende zwischen uns Oltnerinnen und Oltnern ist und soll stets grösser bleiben als das Trennende.


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