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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 69 I 166. Jahrgang I Freitag, 31. August 2012

1200 Kubikmeter

Besuchsdienst

So viel fasst der neue Holzschnitzelschopf in Maschwanden. > Seite 3

Gesucht sind Frauen und Männer aus dem Säuliamt, die über Zeit verfügen. > Seite 5

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Olympisches Robifest Fliegende Teller, schwebende Besen und ein echter Magier in Affoltern. > Seite 9

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Wirt verprügelt 20 Monate Gefängnis für einen Hilfsarbeiter aus dem Unteramt. > Seite 11

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Engagierte Diskussion A4-Zubringer und «Erhaltung der Wohnqualität von Wettswil 3» beschäftigen > Seiten 12/13/14/15

Leistungsvereinbarung mit Senevita: Entscheid fällt an der Urne

Ulmenhof, Ottenbach – Pionier der Schweizer Suchttherapie

Affolterns Gemeindeversammlung sagte mit 168 gegen 108 Stimmen Ja zur Leistungsvereinbarung mit der Senevita AG, mit der die Betagten vom Seewadel ins neue Pflegezentrum des Privatunternehmens Senevita AG auf dem ehemaligen OVA-Areal zügeln können. Und sie lehnten einen Rückweisungsantrag ab, in welchem eine öffentlich-rechtliche Variante gefordert wurde. Der endgültige Entscheid ist vertagt worden, weil Stimmbürger Reto Camenisch mit dem Antrag auf eine Urnenabstimmung durchdrang. Die Urnenabstimmung findet voraussichtlich am 25. November statt. Die von 318 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung diskutierte nach ausführlicher Darlegung des Geschäfts engagiert. Kritiker bemängelten unter anderem fehlende Alternativen und die Ungewissheit bei der Kostenentwicklung. Gemeindepräsident Robert Marty und Gesundheitsvorsteherin Heidi Fraefel betonten den grossen Aufwand des Gemeinderates bei der Suche nach einer Lösung. Wegweisend sei die Konsultativabstimmung im Rahmen einer Info-Veranstaltung gewesen, bei der sich drei Viertel der Anwesenden für eine externe Lösung aussprachen. Eine Alternative zur jetzigen Leistungsvereinbarung hätte der Gemeindeversammlung in Projektform vorgelegt werden müssen. «Das hätte ein bis zwei Millionen Franken gekostet», sagte Marty. (-ter.)

Der «Verein für umfassende Suchttherapie – Die Alternative» feierte in Ottenbach sein 40-jähriges Bestehen. Im Ulmenhof wurde die Suchtarbeit professionalisiert, was unzähligen Menschen einen Weg geöffnet hat, um wieder als integrierte Mitglieder der Gesellschaft ihr Leben gestalten zu können. Kernkompetenz der Sozialtherapie im Ulmenhof: Suchtmittelabhängige Menschen in kleinen Schritten umfassend begleiten.

................................................... > Bericht auf Seite 7

Seiler siegte erneut Der Bonstetter Autorennfahrer Toni Seiler feierte auf dem Lausitzring bei Dresden seinen zweiten Saisonsieg in der Amateuerwertung des ADAC GT Master-Rennens. Er stand mit Teamkollege Frank Kechele auf dem Podest.

................................................... > Bericht auf Seite 27

................................................... > Bericht auf Seite 9 anzeigen

In der Begegnungszone von Affoltern begegnen sich Fussgänger und Automobilisten. (Bild Livio Fürer)

Begegnungszone soll noch lebendiger werden Affoltern: Mehr Fussgänger – gleicher Umsatz in Geschäften Eine Umfrage bei den Geschäften und den Passanten der Oberen Bahnhofstrasse in Affoltern am Albis ergab, dass man mit der Begegnungszone grundsätzlich zufrieden ist und sie sehr positiv wahrnimmt. Gelobt wird vor allem das neue Erscheinungsbild durch die Restaurants und die Parkplätze. Gefordert wird lediglich, dass man die Strasse noch mehr belebt. Hierzu gab es verschiedene Vorschläge: Ro-

bert Marty, Gemeindepräsident von Affoltern, ist der Meinung es brauche mehr Anwohner und noch ein, zwei attraktive Geschäfte. Kritik gab es auch an die Adresse der Automobilisten: sie hielten sich zu wenig an die Verkehrsregeln der Begegnungszone. Die erlaubten 20 Stundenkilometer würden nicht von allen eingehalten und der Vortritt der Fussgänger oft missachtet. Die Geschwindigkeitskontrollen der Polizei hinge-

gen ergeben ein anderes Bild. Nur gerade vier Prozent der gemessenen Fahrzeuge waren in der Begegnungszone zu schnell unterwegs. Obwohl die meisten Geschäftsinhaber zufrieden sind und finden, dass nun mehr Passanten an ihren Geschäften vorübergehen, resultieren nur bei den wenigsten mehr Kunden oder mehr Umsatz. (lf) ................................................... > Bericht auf Seite 8

kommentar zur kundgebung von obfelder schulkindern in zürich

Etwas mehr Gelassenheit, bitte! ................................................... von werner schneiter

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und 150 Obfelder Schulkinder haben in knallgelben T-Shirts am vergangenen Montag vor dem Zürcher Rathaus für den A4-Zubringer demonstriert, dabei Transparente kreiert und Luftballone steigen lassen. Die Aktion basierte auf freiwilliger Basis. Die Schule habe sich in diesem Fall politisch nicht engagiert, liess Schulpräsident Peter Zehnder verlauten. Aber sie hat die demonstrationswilligen Schülerinnen und Schülern zwei Stunden vom Unterricht freigestellt. Schulpflichtige Kinder während der Schulzeit vor einer kantonalen Ab-

stimmung an einer Kundgebung? Die Frage hat in dieser Woche zu hitzigen Debatten geführt. Die einen sprechen von unzulässiger politischer Manipulation von Kindern und betonen die Notwendigkeit von politischer und religiöser Neutralität der Schule – und von Ungerechtigkeit, weil jene, die nicht zur Demo nach Zürich gefahren sind, die Schulbank drücken mussten. Andere wiederum sehen darin nicht nur praxisnahe staatspolitische Kunde, sondern sogar eine Notwendigkeit, weil hier Direktbetroffene den vorbeieilenden Kantonsräten ihre Transparente entgegengestreckt haben – Kinder, die in Obfelden Gefahren des Verkehrs ausgesetzt sind und ihre Eltern am 23. September schon

deswegen ein Ja in die Urne legen werden. Weil sie die Kinder vom Unterricht zu diesem Zweck freigestellt hat, hat die Schulpflege gleichwohl eine politische Handlung vorgenommen – ein fragwürdiger Entscheid, schon deshalb, weil eine höchst umstrittene Abstimmung bevorsteht. Und weil selbstverständlich auch Argumente wider den Zubringer im Raum stehen. Eine Auseinandersetzung hätte sich wohl erübrigt, wenn die Kundgebung von der IG sicherer Schulweg und von den Eltern ausserhalb der Schulzeit organisiert worden wäre. Nach dieser aussergewöhnlichen Aktion wäre aber auch etwas mehr Gelassenheit angezeigt – vor allem bei je-

nen, welche die Schülerdemo im Nachgang mit harschen Worten in Grund und Boden geredet haben – wie der grüne Kantonsrat Hans Läubli, der sogar von nordkoreanischen Zuständen spricht. Über eine derart überzogene Reaktion können jene, die den viele Jahre dauernden Kampf um die N4 mitverfolgt haben, heute wohl nur müde lächeln. Schon damals gabs nämlich an Schulen Kinder mit «N4 – nie!»-Shirts, die gebilligt wurden, und Schüler, die an Kundgebungen teilnahmen. Schaden genommen haben sie deswegen nicht – auch nicht die Obfelder Kinder, welche die Lücke im Unterricht nach ihrem Ausflug in die Stadt wettmachen werden.

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