Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 913 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 102 I 167. Jahrgang I Dienstag, 31. Dezember 2013
Neuer Heimarzt
Checkübergabe
Haus zum Seewadel, Affoltern: Roland Kunz löst Werner Baumann ab. > Seite 5
Teilerlös aus Bazar des Frauenvereins Hedingen an MNA-Zentrum Lilienberg. > Seite 5
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Ausweispflicht
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Strengere Regelung für Grossfeuerwerk ab dieser Silvesternacht. > Seite 6
Aus dem Kaffeesatz Wir greifen den Ereignissen vor und wagen einen Sprung ins Jahr 2016. > Seite 6
Mit viel Glück ins neue Jahr Redaktion und Verlag des «Anzeigers» wünschen einen guten Start ins 2014!
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Zufriedenstellend Rückblick, Ausblick, Wünsche: Eine Umfrage zum Jahresende 2013. > Seite 7
Entsorgte Schlangen gerettet Am Freitagnachmittag wurden auf einem Entsorgungsgelände in Affoltern am Albis fünf lebende Schlangen in einem Abfallsack entdeckt. Die unbekannte Täterschaft begab sich gemäss Angaben der Kantonspolizei am frühen Nachmittag auf das Gelände einer Entsorgungs- und Recyclingfirma und deponierte einen Plastikbehälter, in welchem sich ein Abfallsack lag. Im Abfallsack befanden sich fünf lebende Schlangen, die offenbar jemand loswerden wollte. Die Plastikbox fiel einer Mitarbeiterin der Firma beim Rundgang durch das Areal auf, weshalb sie nachschaute und über den aussergewöhnlichen Fund doch ziemlich erschrak. Die Schlangen wurden daraufhin von einem Spezialisten der Kantonspolizei Zürich begutachtet und für gesund befunden. Die Nacht bei den zurzeit herrschenden Temperaturen hätten die Tiere nicht überlebt. Bei den aufgefundenen Schlangen handelt es sich um verschiedene Farbvarianten von Kornnattern (Pantherophis gutattus), welche im Süden der Vereinigten Staaten heimisch sind.
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Kaminfeger sollen Glück bringen. Dieses Glück möchten Kaminfegerin Rahel Senn und der «Anzeiger» an das ganze Knonauer Amt weitergeben. (Bild Thomas Stöckli)
zum jahresende 2013
Es hilft nur die Teilnahme ................................................... von werner schneiter
D
as Säuliamt verzeichnet im Vergleich zu anderen Regionen ein überdurchschnittliches Wachstum, das auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Das Ansteigen von Einwohnerzahlen führt aber in den Gemeinden nicht automatisch zu mehr Engagement im öffentlichen Leben, sondern eher zu sogenannten «Schlafgemeinden». Man arbeitet auswärts, und zum Wohnort fehlt die emotionale Bindung. Selbstverständlich sind auch Alteingesessene Teil einer individualisierten Gesellschaft, in der eigene Ansprüche mehr und mehr über das Gemeinwohl gestellt werden. Das Interesse, im Dienst der Allgemeinheit Arbeit zu verrichten, sinkt und nagt an den Grundpfeilern des Milizsystems. Die Gründe dazu sind mannigfaltig. Die Zahl der Arbeitsstunden sinkt zwar, aber berufliche Belastung, Stress stei-
gen und lassen die Lust auf zusätzliche Verantwortung ausserhalb der Berufstätigkeit erlahmen – abgesehen davon, dass sich viele Arbeitgeber aus der Politik verabschiedet haben und Behördentätigkeit ihrer Mitarbeitenden – im Gegensatz zu frühren Jahren – nicht gerne sehen. Schwindender Respekt vor Behördenämtern und wenig Vertrauen in politische Arbeit, auch Resultate einer zunehmenden Polarisierung, hindern auf Gemeindestufe ebenso viele, ein öffentliches Amt zu übernehmen – eine Tätigkeit, die obendrein mit einigem Aufwand verbunden ist und nicht adäquat entschädigt wird. So gibt es vor den Erneuerungswahlen der Gemeindebehörden im Bezirk, die am 30. März 2014 stattfinden, da und dort noch Lücken bei der Besetzung von Ämtern. Erhaltung und Stärkung des Milizsystems sind von zentraler Bedeutung, um einer gefährlichen Distanz zwischen Bürgern und Staat entgegenzuwirken. Die Gesellschaft ist mehr denn je angewiesen auf engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und einmischen, aber auch bereit sind,
Verantwortung zu übernehmen. Viele tun das immer noch, sei es als freiwillige Helferinnen und Helfer bei öffentlichen Anlässen, in Vereinen, Kirchen und anderen Institutionen, in der Nachbarschaftshilfe usw. Und dann gibt es auch die anderen, die den Stammtisch-Spruch «die da oben machen ja ohnehin, was sie wollen» auf eindrückliche Art widerlegen. Sie engagieren sich ohne Eigennutz für eine Sache, kämpfen mit Argumenten und Herzblut. Gerade die Glencore-Initiativen im Säuliamt, denen in vier von fünf Fällen zugestimmt wurde, zeigen das. Auch wer – wie der Chronist – dem Anliegen skeptisch gegenübersteht und Nein gestimmt hat, muss diesen starken Einsatz für die Initiativen anerkennen. Die vorgängige Diskussion und die Tatsache, dass mit den Ämtler Initiativen ein weltweites Echo ausgelöst wurde, sind letztlich wohl bedeutsamer als die gesprochenen Geldbeträge. Aufgrund der Vorstösse im Säuliamt ist jetzt übrigens im Kanton Zug ein ähnliches Begehren lanciert worden. Wie weit dieses Engagement einzelner
Exponenten zum Scheitern der Gemeinnützigen Spital AG beigetragen hat, weil in vier Gemeinden ein Nein resultierte, kann nicht eruiert werden. Hier sind ein paar Wenige öffentlich lautstark gegen offizielle Parolen angetreten – wenngleich nicht immer mit stilvollen Mitteln, einer happigen Portion an Polemik und missionarischem Eifer. Dies unter Einsatz von mehreren zehntausend Franken und sogar frei von Eigennutz. Das kommt nicht alle Tage vor. Wer sich engagiert und kämpft, hat die Chance, etwas zu erreichen. Auch bei heftigem Gegenwind. Das sollte anderen Mut machen, sich für eine Sache einzusetzen und nicht die Faust im Sack zu schwingen, wenn der Urnengang oder das Resultat an der Gemeindeversammlung nicht mit der persönlichen Meinung übereinstimmen. Da hilft ausschliesslich Teilnahme. Ob als Mitinitiant, Stimmbürgerin, Gemeinderat oder Schulpflegerin. Entscheidend ist aber eine konstruktive Gesprächskultur und der Wille zur sachlichen Auseinandersetzung. Daran fehlt es oft. Nicht nur im Säuliamt.
200 01 9 771661 391004