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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 101 I 166. Jahrgang I Freitag, 21. Dezember 2012

Fussgängerschutz

Absenzen

Gemeinderat Wettswil plant Massnahmen an der Heidenchilenstrasse. > Seite 3

Ämtler Nationalräte in der ersten «Ranglistenhälfte», sind aber nicht grosse «Sünder». > Seite 5

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Serie hält an Wieder zahlreiche Einbrüche im Bezirk – zwei Schwarzarbeiter verhaftet. > Seite 5

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100 Tonnen Hilfsgüter Hedingen: Zingg Transporte AG beteiligte sich an Projekt in Guinea. > Seite 7

Ihr werdet ein Neugeborenes finden Wo Licht ist, ist auch Schatten – zu Weihnachten 2012

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ine junge Frau beschrieb mir letzthin, wie sie sich gestresst und genervt fühle durch die Geschäftemacherei in der Weihnachtszeit, das Geschäft mit den Gefühlen: «Das ist es, was mich an Weihnachten abschreckt: Wie die Gesellschaft hektische Weihnachtseinkäufe erledigt und Lautsprecher überall kitschige Lieder spielen! Ich finde es schade, wenn Weihnachten überall vermarktet wird und sich keiner mehr Gedanken macht, was Weihnachten uns sagen kann», so die junge Frau. Ist es nicht so? Die Menschen gehen mit den verschiedensten Gefühlen durch die Weihnachtszeit. Weihnachten ist das Fest der Gegensätze, des Lichts und der Dunkelheit, der Wärme und der Kälte, ist für die Einen Geborgenheit, für Andere Verzweiflung, Segen und Glück für die Einen, Fluch und Not für die Anderen. Und alles gehört zu Weihnachten, die Licht- und die Schattenseiten, so wie auch das Leben stets verschiedenartig ist. Aber wo ist denn nun Gott zu suchen? In den Licht- oder den Schattenseiten? Können wir Gott in dieser Hektik, in diesem Lärm und künstlichem Lichtermeer noch finden?

In einer Futterkrippe liegend Den Hirten in der Weihnachtsgeschichte werden durch die Engel zwei

Das zweite Zeichen, «... in einer Futterkrippe», ist nun doch auffälliger. Jesus ist ein Kind, das in ganz ärmlichen Verhältnissen geboren worden ist. In einer Futterkrippe liegt es, nicht in einer üblichen Wiege. Stallgestank, Zwicken von Stroh und Heu sind seine ersten Lebenserfahrungen. Wurde uns nicht immer gesagt, Gott sei in Herrlichkeiten zu finden? Aber an Weihnachten erfahren wir: die Zeichen, in denen wir Gott erfahren können, sind ganz normal und unauffällig. Das Jesuskind trägt Windeln und keinen Heiligenschein, noch hört man in der Heiligen Nacht Posaunenoder Trompetenklänge. Jesus war ein Kind wie jedes andere auch.

Friedenskrippe; Rembrandt: Adoration of the Shepherds. Die Anbetung der Hirten (Ausschnitt). Quelle: hansgruener.de/docs_d/krippen/hirten.htm Zeichen versprochen, an denen sie den Sohn Gottes in dieser Heiligen Nacht erkennen können. «Ihr werdet ein Neugeborenes finden, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe» (Lk 1,12). «Ihr werdet ein Neugeborenes finden, in Windeln gewickelt…». Eigenartig! Jedes Neugeborene trägt doch Windeln. Das ist ganz normal! Ist dies nicht ein ganz und gar untaugliches Zeichen?

Das süsse Kindlein liegt in der Krippe in einem Stall Möglicherweise will Gott uns gerade in den Weihnachtstagen Mut machen, das Leben so zu sehen, wie es wirklich ist, mit Licht- und Schattenseiten. Denn das süsse Kindlein lag in einer Futterkrippe in einem Stall. Und derjenige, der unauffällig und verwechselbar in dieser Krippe lag ist jener, der im Erwachsenenalter eigenständig und mutig den Glaubensanschauungen und Moralvorstellungen seiner Zeit entgegengetreten ist. Er ist der, der gewagt hat, die «bessere» Hälfte der Gesellschaft vor den Kopf zu stos-

sen und er ist schliesslich derjenige, der sein unkonventionelles Leben mit dem Tod bezahlen musste. Vielleicht will uns die Weihnachtsgeschichte dies lehren: Gott finden wir nicht im Geschenkerausch, in schnulziger Weihnachtsmusik und dem Festessen, nicht in Äusserlichkeiten. Im künstlichen Lichterglanz müssen wir ihn nicht suchen, nicht in einer Theologie der Macht und des Ruhmes und nicht in lebensuntauglichen Ordnungen und Strukturen. Nein, Gott kommt arm, unscheinbar und verwechselbar in die Welt. Und wir finden ihn in den Licht- und Schattenseiten des Lebens. Aber in kleinen Gesten, Dingen, Gegebenheiten und Lebenserfahrungen ist Grosses, ist Gott zu suchen. Und wie er im Stall in der Krippe liegt, legt er sich jeden Tag neu in jedes ganz normale Brot, ist er in jeder wohlwollenden Begegnung, in jeder Handlung, die dem Leben dient, in jedem Wort, das Frieden zu stiften vermag, aber auch in jedem Menschen, der von Krankheit geschüttelt wird, in jedem Einsamen, Mutlosen, in jedem «nicht-dazu-gehörenden» Menschen – und vielleicht doch dort, wo man i h n gar nicht erwartet ... Ich wünsche Ihnen von Herzen stimmungsvolle Weihnachtstage.

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Missstände/Reformen Gemeinnützige Gesellschaft befasst sich im Neujahrsblatt mit der Volksschule. > Seite 11

Kerze vergessen Beim Brand in einem Wohnhaus in Rifferswil entstand am frühen Mittwochabend ein Sachschaden von rund 15 000 Franken. Verletzt wurde niemand. Bewohner hatten eine Kerze brennen lassen und den Raum vorübergehend verlassen, wie die Kantonspolizei auf Anfrage mitteilte. Darauf sei um etwa 18.30 Uhr ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr bekam die Situation allerdings schnell unter Kontrolle. (tst.)

Zweimal Gold: Thomas Lambert. (zvg.)

Doppelsieg für Lambert Im Europacup in Finnland holten sich die Schweizer Skiakrobaten vergangenes Wochenende Wettkampfpraxis. Thomas Lambert konnte beide Springen in Ruka für sich entscheiden. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 33 anzeigen

Jren Omlin, katholische Pfarrei Affoltern am Albis

Besinnlichkeit und gegenseitiges Beschenken An Weihnachten gedenkt man der Geburt Jesu Christi. Gefeiert wird diese in der Regel mit gegenseitigem Beschenken. Auch unter den Christbäumen im Knonauer Amt dürften sich die «Päckli» wieder türmen am 24. Dezember – und mancherorts auch am 25. und 26. Dezember. Der Klang von Weihnachtsliedern, der Duft nach Guetzli, der Anblick von strahlenden Kinderaugen – viel Schönes lässt sich mit diesen ganz speziellen Tagen assoziieren. Weihnachten ist aber auch die Zeit, in der man mit Menschen zusammenkommt, die einem viel bedeuten. Man nutzt die freien Tage, um unter dem Jahr vielleicht etwas vernachlässigte Kontakte aufzufrischen und wieder intensiver zu pflegen, gönnt sich ein gemeinsames Festmahl und lässt es sich gut gehen.

Die Weihnachtstage sind vielerorts eine Zeit des Lichterglanzes – wie hier in Hedingen. (Bild Thomas Stöckli)

Redaktion und Verlag des «Anzeigers» wünschen frohe Weihnachten! ................................................... > Weihnachtliche Impressionen auf den Seiten 14 und 15

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