100_2021

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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

...und wünscht besinnliche Weihnachten und einen kraftvollen Rutsch ins neue Jahr. GESUNDHEITSZENTRUM GUT www.gut-tut-gut.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 100 I 175. Jahrgang I Freitag, 24. Dezember 2021

Telefonbetrüger

Verjüngung anstreben

Raser verhaftet

Mitten in der Coronakrise plant das Kellertheater La Marotte mutig seine Zukunft. > Seite 6

Geschenke mit einer Geschichte

Weihnachten – ein Schock

Riesige Überraschung für die «Seewadel»-Bewohnenden: Allen 63 wurden ein Geschenkpaket und eine persönlich geschriebene Weihnachtsgeschichte überreicht. Die Facebook-Gruppe «Pinnwand Säuliamt» hat vergangene Woche eine Spendenaktion lanciert. Innert vier Tagen kamen über 5300 Franken zusammen. Mit dem Geld wurde für jede und jeden der 63 Bewohnerinnen und Bewohner des Zentrums für Gesundheit und Alter Seewadel in Affoltern ein Weihnachtsgeschenk zusammengestellt. Nicht genug damit: Zwei Klassen der Sekundarschule Affoltern im Ennetgraben-Schulhaus schrieben für ihre «Senioren-Nachbarn» im SeewadelProvisorium von Hand eine eigene, persönliche Weihnachtsgeschichte, die jedem Geschenkpäckli beigelegt wurde. Und auch das Seewadel-Pflegepersonal wurde an der gelungenen Weihnachtsaktion mit einem Geschenk bedacht. (sts)

> Bericht auf Seite 3

Der EntsorgungsBetrieb läuft Die Festtage um Weihnachten und Neujahr gelten in der Entsorgungsbranche als Hochsaison. Der Brand ihrer grossen Entsorgungshalle in der Nacht auf den 15. Dezember kam für die Schmid AG Entsorgung und Recycling in Affoltern also zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, oder – wie es Fredy Schmid ausdrückt: «Im dümmsten Moment». Keine Zeit also, um Trübsal zu blasen: Während in der grossen Entsorgungshalle noch die Nachlöscharbeiten liefen, wurde bereits wieder Kundschaft empfangen, eine Lagerhalle zum ErsatzÖki-Hof umfunktioniert. Somit ist das Unternehmen bereit für den FesttagsAndrang. (tst.)

Mit über 160 km/h auf dem Tacho ausserorts wurden zwei Schweizer in Rifferswil geblitzt. > Seite 6

Weihnächtlicher Parasit Lichterzauber

Angebliche Angestellte von BankSicherheitsabteilungen treiben derzeit ihr Unwesen. > Seite 3

Serie «Streifzüge»: Ein besonders hübscher Schmarotzer ist derzeit omnipräsent: die Mistel. > Seite 7

Gedanken zum Fest der Liebe von Dekanin Eva Eiderbrant

A

ls mein Bruder im Medizinstudium war, pausierte er und ging ein Vierteljahr nach Tansania. In einem kleinen «Bush»-Spital arbeitete ein Arzt, ein Verwandter von uns. Mein Bruder konnte bei ihm ein Praktikum absolvieren. Das war in der Zeit, bevor Internet die Welt eroberte, und so erfuhren wir per Brief von seinen Erlebnissen: wie das Spital praktisch nichts hatte, keine Blutbank (die Familien kamen mit und spendeten Blut direkt an die Angehörigen), wie der Strom regelmässig ausfiel, und wie mein Bruder manchmal seinen eigenen Augen nicht traute, als er sah, mit welchen Krankheiten Menschen geplagt waren. (Davon zeigte er nach seiner Rückkehr entsetzt-enthusiastisch Bilder, die ich am liebsten nie gesehen hätte.) Die Abenteuer gingen weiter. Seine Briefe erzählten auch von holprigen Busfahrten und Besuchen in abgelegenen Dörfern, wie er an Dysenterie erkrankte und beim Einkauf von Medikamenten ausgeraubt wurde – von einem Polizisten!

Heimkehr ohne Gepäck Wir waren froh, dass er wieder heil nach Hause kam. Sein Gepäck blieb allerdings irgendwo am Flughafen in Paris hängen. In Stockholm kam er, grinsend und sonnengebräunt, in T-Shirt und kurzen Hosen an. Bärtig

und in Sandalen, an Jesus erinnernd, zog er die Heimatluft in die Lungen ein – und erstarrte unmittelbar wegen der zweistelligen Minustemperatur. Wir überfielen ihn mit Jacke, Mütze, Schal und Stiefeln, und er wurde augenblicklich von einem Sunny Boy in ein Michelin-Männchen verwandelt. Die Kälte war nicht der einzige Schock. Es war kurz vor Weihnachten, und er wurde just am Tag nach der Heimkehr zu einem grossen Weihnachtsbuffet eingeladen. Wer ein solches Buffet der schwedischen Weihnacht kennt, weiss, dass man nur schon beim Gedanken zunimmt: üppiges Fleisch, Omeletten, Lachs und sieben Sorten von Hering, Gratins, Fleischbällchen sowie ein Riesenschinken – um nur eine kleine Auswahl zu erwähnen. Mein armer Bruder sass dort, starrte seinen Teller ungläubig an und brachte keinen einzigen Bissen hinunter. Der Überfluss setzte ihm grausam zu. Der Kontrast zu den Verhältnissen, die er kurz davor erlebt hatte, wie Menschen Fisch aus dreckigen Pfützen angelten oder er Aids-Patienten literweise Eiter aus den Lungen abgezapfte, war einfach zu überwältigend.

Ein Memento Diese Ereignisse sind lange her. Sie lieferten gute Familienanekdoten – aber auch etwas mehr. Es hat meinen

Bruder nachhaltig geprägt, in so einer kurzen Zeit solche gewaltigen Unterschiede innerhalb der menschlichen Lebensbedingungen zu erleben. Und auch für mich ist seine Reise zu einem Memento geworden. In der Weihnachtszeit steigen immer wieder die Erinnerungen daran auf, und ich frage mich: Was mache ich mit der Tatsache, dass ich so privilegiert bin? Dass ich in Kälte und Schnee in einem warmen Haus sitze und mehr zu essen habe, als ich je hinunterdrücken kann? Wie feiere ich Weihnachten am besten in dieser Welt, die so absurd ungerecht und gespalten ist?

Bewusst und mit Dankbarkeit Mir kommt nichts Weltbewegendes in den Sinn, wie ich es anders machen könnte. Nur dies: bei jedem Bissen und bei jedem Geschenk bewusst und mit grosser Dankbarkeit zu feiern. Und dass ich es nicht für mich selbst behalte, sondern weitergebe. Von meinem Überfluss, von meiner Freude und Dankbarkeit. Nichts Weltbewegendes. Oder vielleicht doch ein wenig? Ich wünsche Ihnen frohe, besinnliche Festtage, von Dankbarkeit und Grosszügigkeit geprägt! Eva Eiderbrant, Pfarrerin in Obfelden und Dekanin für den Bezirk Affoltern

Seit August laufen an der Muristrasse in Obfelden die Arbeiten für die Überdeckung Bickwil. Ende Januar beginnt dort der eigentliche Tunnelbau. Der heftige Schneefall Mitte Dezember hat auf der Baustelle des Autobahnzubringers A4 Obfelden/Ottenbach für einige Hektik gesorgt, wie das kantonale Tiefbauamt in seinem jüngsten Newsletter mitteilt. Über die Festtage wird es nun besinnlicher: Seit gestern Donnerstag und bis und mit 9. Januar 2022 ruht der Baustellenbetrieb. Am 10. Januar soll es weitergehen, sofern das Wetter dies zulässt. Ende Januar 2022 beginnen dann die Arbeiten für die 250 Meter lange Überdeckung in Bickwil, dem «Herzstück» des Zubringers. Dies geschieht in einem klar geplanten Takt, beginnend mit den Bodenplatten. Sind die ersten drei betoniert, folgen die Betonarbeiten für die Wände, und sobald die ersten drei Wandplatten stehen, wird die erste Deckenetappe betoniert. (red.) ANZEIGEN

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> Bericht auf Seite 11

Festtagspause auf der Baustelle des A4-Zubringers

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«Weihnachten auf der Spur» – unter diesem Motto lud die ChrischonaJugendarbeit «Tschägg-Point» am vergangenen Samstag zum «ChristmasTrail», einer interaktiven Schnitzeljagd quer durch die Bezirkshauptstadt. In Anlehnung an die Geschichte um «Vater Martin» von Leo Tolstoi durften die Teilnehmenden zahlreiche Rätsel lösen, um so dem Ziel Posten um Posten näher zu kommen. In Begegnungen mit jugendlichen Darstellern wurde ihnen dabei eine wichtige Weihnachtsbotschaft vermittelt: Weihnachten heisst auch, den Mitmenschen mit Liebe zu begegnen. (tst.)

Girlanden, Sterne, ein Christbaum und ein Samichlaus schmücken ein Haus in Ottenbach. > Seite 11

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Vorhang auf und Bühne frei fürs Krippenspiel-Ensemble um Andrew Bond (vor dem Christbaum). (Bild Alex Gisler)

Einhorn in der Weihnachtsgeschichte

Ein Krippenspiel von Andrew Bond eigens für Mettmenstetten Was tun, wenn kurz vor der Hauptprobe zum Krippenspiel die falschen Kostüme ankommen, nämlich das Kinderset «Fasnacht» mit Einhorn, Prinzessin und Polizist statt «Weihnacht» mit Hirten, Königen und Esel? Das Einhorn im Mettmenstetter Gemeindewappen war es, das Andrew

Bond zum Krippenspiel inspiriert hat, welches kürzlich in der örtlichen Kirche uraufgeführt wurde. Der Aufführungsort stand denn auch am Ursprung der Zusammenarbeit, denn die Idee eines besonderen Krippenspiels entstand im Rahmen des 500-Jahre-Jubiläums der Kirche Mettmenstetten.

Und was ist nun mit den falschen Kostümen? Sie sorgen für eine völlig ungewohnte Stallszene – die aber fast noch mehr vom Geist von Weihnachten erzählt als das gewohnte, traditionelle Bild. (tst.)

> Bericht auf Seite 5

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