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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 98 I 174. Jahrgang I Dienstag, 15. Dezember 2020

Neuer Pfarrer 1

An der Gemeindeversammlung in Hedingen stellte sich Ueli Flachsmann vor. > Seite 3

«Wie bitte?»

Die Siedlung Hedigerfeld in Affoltern ist beteiligt am Pilotprojekt. > Seite 5

Federica de Cesco

Die Erfolgsautorin las in Affoltern aus ihren neuen Roman «Das Erbe der Vogelmenschen». > Seite 7

Neuer Pfarrer 2

Interview mit Christian Wermbter, der frisch ins Pfarrhaus Rifferswil eingezogen ist. > Seite 8

Holiday Inn Express in Affoltern: Der Hotelier muss gehen Kein vorübergehender Mieterlass – Ende Februar 2021 ist Schluss Martin Studer hat das Hotel Holiday Inn Express in Affoltern während sieben Jahren erfolgreich geführt, erhält nun aber von der Vermieterin Hess Investment die Kündigung per Ende Februar 2020. Trotz grossem Erfolg vor Corona. Streitpunkt ist ein vorübergehender Mieterlass, der für eine Weiterführung notwendig wäre. von Werner Schneiter Eröffnet wurde das Holiday Inn Express auf dem ehemaligen OVA-Areal im Jahr 2013 – und sogleich zeigte sich eine grosse Nachfrage nach einem solchen Hoteltyp im Bezirkshauptort mit jährlichen Steigerungsraten bei der Auslastung. Im vergangenen Jahr lag diese bei 75 Prozent, was dem Niveau in der Stadt Zürich entspricht. Vor allem Gäste aus Asien, Indien und Übersee sorgten für gute Frequenzen; der touristische Anteil beträgt rund 75 Prozent; 25 Prozent entfallen auf Geschäftsreisende. Und die ersten zweieinhalb Monate dieses Jahres deuteten auf ein weiteres Rekordjahr hin. Aber dann folgte der Covid-19Schock, der die gesamte Hotellerie erschütterte: Das Geschäft brach im Frühjahr 2020 völlig ein. Die Zimmerbelegung im Holiday Inn Express Affoltern sank im März von 65 auf 17 Prozent, im April von 77 auf 1,5 Prozent, im Mai von 94 auf 1,8 Prozent und im Juni von 93 auf 8,5 Prozent. Von Juli bis September lag die durchschnittliche Auslastung bei 15 Prozent. «Für die kommenden 30 Tage sind es gerade mal noch 3 Prozent», fügt Martin Studer bei. Er bezog Ende März einen Covid-19-Kredit und konnte zu diesem Zeitpunkt die Liquidität auch mit Kurzarbeit aufrechterhalten – und das bei einem Umsatzrückgang von 90 Prozent, der es verunmöglicht, die ordentliche Miete zu entrichten. Inzwischen hat der Betreiber den Personalbestand von 16 auf 12 zurückgefahren.

Leeres Restaurant, für die kommenden 30 Tage gerade noch drei Prozent Hotel-Auslastung – und nun die Kündigung durch den Vermieter: schwierige Zeiten für Hotelier Martin Studer. (Bild Werner Schneiter) Umsatzmiete oder Halbierung des operativen Gewinns Mit dem Ziel, die drohende Insolvenz abzuwehren, suchte Studer ab März 2020 das Gespräch mit Hess Investment. Verschiedene Varianten für eine vorübergehende Mietzinsreduktion machten die Runde, darunter auch Studers Vorschlag für eine Umsatzmiete oder die Halbierung des operativen Gewinns als Miete. Nach seinen Worten hat die Vermieterin seine Vorschläge in den Wind geschlagen. «Ihr Vorschlag, einen Teil meiner Investition in die Hoteleinrichtung – gesamthaft rund eine Million Franken – mit ausstehenden Mieten zu verrechnen, wäre für mich im Endeffekt noch kostspieliger gewesen – wie alle anderen Gegenvorschläge der Vermieterin», sagt Studer. Er fügt bei, dass die Vermieterin eine Anfang März für drei Monate in Aussicht gestellte Mietreduktion wieder zurückgezogen habe. Danach wäre die Miete ab Juni wieder auf das ursprüngliche Niveau angestiegen. Laut Studer sichert diese Reduktion das Überleben des Hotels nicht, da er davon ausgeht, dass es weitere zwei Jahre gehen wird, bis die Logiernächte

wieder das Niveau von 2019 erreichen werden. Die Vermieterin beharre auf der vollen Miete. «Aus der Kündigung des Mietvertrags per Ende Februar 2021 resultiert nun ein Konkurs. Unnötigerweise werden damit eine Firma und Arbeitsplätze vernichtet, bedauert Martin Studer, der das Hotel im Franchising-System führt und es gerne weiterführen würde. So, wie sein 2-Sterne-IbisHotel in Chur. Dort habe er sich mit dem Vermieter innerhalb von zehn Minuten auf eine vorübergehende 50-ProzentMietreduktion einigen können, fügt er bei.

«Signifikantes Entgegenkommen» Klaus Morlock, CEO der Hess Investment AG, stellt den Sachverhalt anders dar. «Wir haben Herrn Studer in einer mündlichen Vereinbarung im März ein signifikantes Entgegenkommen bei der Miete offeriert, aber er hat sich nicht daran gehalten». Die Hess Investment besitze viele Einheiten, habe aber noch nie erlebt, dass ein Mieter – wie in Affoltern – überhaupt keine Miete zahle, fügt Morlock bei. «Das geht bei allem Verständnis nicht.» Dabei habe Studer einen

beachtlichen Covid-19-Kredit erhalten. In einer Krisensituation müsse halt der Mieter, der in diesem Fall ja Unternehmer sei, auch mal privates Kapital einfliessen lassen, sagt der Hess-CEO. Das Ende des Mietvertrags mit Martin Studer per Ende 2021 soll aber nicht das Ende des Hotelbetriebs bedeuten. «Wir haben schliesslich einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Wir wollen das Holiday Inn Express weiterbetreiben – möglicherweise kommt es aber zu einem Unterbruch», sagt Klaus Morlock, der zwei Betriebsformen nennt: Gründung einer eigenen Betriebsgesellschaft, die von einem Manager geführt wird, oder – wie bisher – eine Mieterschaft. Gespräche mit möglichen Betreibern laufen. Eine Weiterführung wäre auch ganz im Sinn von Clemens Grötsch, dem Stadtpräsidenten von Affoltern: «Ein leer stehendes Gebäude dieser Art in Bahnhofsnähe – das wäre sehr schlecht. Es stellt sich natürlich die Frage, wer in diesen schwierigen Zeiten einen solchen Betrieb übernehmen will. Schade, dass nun Herr Studer gehen muss. Er hat ja mit seinem Betrieb vor Corona Erfolg gehabt.»

Energieeffizient

Mehr Auto-Poser

Schnäppchenjäger Christbäume

Die Beleuchtung der grössten Turnhalle im Bezirk wird für 220 000 Franken auf LED umgerüstet. Das hat die Gemeindeversammlung der Sekundarschule Bonstetten einstimmig beschlossen. Die Investition soll sich nicht nur energetisch, sondern auch ökonomisch auszahlen: Mindestens 9500 Franken könne man im Jahr einsparen, führte Lutz Eichelkraut, Schulpfleger Infrastruktur, aus. Nach 50 000 Betriebsstunden – bei der aktuellen Auslastung rund 20 Jahre – soll die Anlage noch mindestens 80 % des effektiven Lichtstroms leisten. (tst.)

Auto-Poser machen zunehmend auch im Bezirk Affoltern auf sich aufmerksam. «Grundsätzlich ist Tuning ein Hobby wie jedes andere und die meisten Tuner halten sich an die gesetzlichen Vorschriften», sagt Christian Fleischli, Chef des Verkehrszugs Urdorf der Kantonspolizei Zürich, welcher für die Patrouillentätigkeit der Kantonspolizei im Säuliamt zuständig ist. «Auto-Poser überdehnen aber die gesetzlichen Schranken oft nicht nur beim Tuning, sondern auch beim Verhalten auf der Strasse.» (red.)

Der «Black-Friday» lässt jeweils Rekorde purzeln – beim Verkauf in den Läden und dieses Jahr noch mehr bei OnlineBestellungen und Versand. Dass die beworbenen Produkte teils auch Tage später noch zu denselben Konditionen erhältlich sind, verrät oft erst das Kleingedruckte – falls überhaupt. «Wir sehen bei sogenannten Ausverkäufen immer wieder, dass sich die Anbieter nicht an die Regeln halten», schreibt die Stiftung für Konsumentenschutz auf Anfrage. «Dies ist beim Black Friday nicht anders.» (red.)

Seit 38 Jahren verkauft Bruno Fankhauser Christbäume in Affoltern: «Das mache ich mit Herzblut, das ist meine Leidenschaft». Er schneidet sie bei Vollmond, so kann er vitalere Bäume anbieten, die besser duften. Ebenfalls seit vielen Jahren ist Willy Weiss aus Aeugst im Christbaumverkauf tätig. In seinen Weihnachtsbaumkulturen weiden sogenannte «Christbaumschafe». Die Shropshire-Schafe verbeissen keine Koniferen und ermöglichen eine umweltschonende Unkrautbekämpfung ohne jeglichen Chemieeinsatz. (sts.)

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> Bericht auf Seite 5

> Bericht auf Seite 6

> Bericht auf Seite 9

Frühförderung

Ein neues Sprach-Angebot für 3- bis 7-jährige Kinder in Affoltern. > Seite 9

Siegerprojekte stehen fest 60 bis 70 Genossenschaftswohnungen mit 2½ bis 4½ Zimmern plant die Gewobag auf zwei separaten Parzellen an der Poststrasse in Wettswil. Dazu sind Räume für eine Gemeinschaftspraxis und für die Spitex vorgesehen. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde ein Studienauftrag ausgeschrieben, aus den eingesandten Projektideen hat die Fach- und Sachjury nun je ein Siegerteam pro Parzelle erkoren. Das Siegerprojekt für die Neubauten besteche insbesondere durch seine ortsbauliche Setzung entlang der Poststrasse. Die Genossenschaftssiedlung füge sich selbstverständlich in das bestehende Ortsbild ein, heisst es in der Begründung. Die Ersatzneubauten auf der anderen Parzelle «schaffen den Spagat zwischen eigenständigem, kongruentem Ausdruck und einer Anlehnung an die Bestandsgebäude». Die geplante öffentliche Vorstellung der Siegerprojekte musste abgesagt werden, Interessierte können sich allerdings unter gewobag-wettswil.ch ein Bild machen. (red.)

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Krippenfilm Das Krippenspiel mit Dorfumgang hat sich in Knonau zur beliebten Tradition entwickelt. Dieses Jahr fällt es allerdings Corona zum Opfer, genauso wie die Alternative, ein neues Mitsing-Weihnachtsspiel zur Aufführung auf dem Stampfiplatz. Stattdessen bringt Werner Niederberger das Krippenspiel nun als Film direkt in die Stuben, in Zusammenarbeit mit der reformierten Kirche Knonau und der katholischen Kirchgemeinde St. Burkard Mettmenstetten, den beteiligten Kindern, Musikerinnen, Leiterinnen und Betreuerinnen. (red.)

> Bericht auf Seite 15 ANZEIGEN

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