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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 94 I 166. Jahrgang I Dienstag, 27. November 2012

Gut angelaufen

Ersatzbau

Regionale Energieberatung: Energieefizienz als Hauptthema bei der Erstberatung. > Seite 3

Hedingen: Trottenscheune wird abgerissen – Sanierung Haus Schachenstrasse 7. > Seite 5

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Hilfe für Peru

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Kath. und ref. Kirchgemeinden Affoltern und Umgebung haben 27 000 Fr. gesammelt. > Seite 5

Bürgerliches Duo Ersatzwahl Gemeinderat Affoltern: Susanne Leuenberger und Hermann Brütsch. > Seite 8

Volltreffer «Träffpunkt Rössli» in Mettmenstetten als informative Kontaktbörse. > Seite 10

kommentar

Weiteres Bekenntnis zum Spital Mit dem wuchtigen Ja zum Neubau eines Verpflegungs- und Energiezentrums haben die Stimmberechtigten des Bezirks Affoltern ein weiteres Bekenntnis zum Spital abgelegt. 86,6 Prozent sagten an der Urne Ja zum Objektkredit von 18,284 Mio. Franken. Reinhold Spörri, abtretender Präsident der Betriebskommission, sieht im klaren Ausgang mit Blick auf die kommenden Aufgaben auch eine Verpflichtung. Die Herausforderungen bleiben: An der Spital-Delegiertenversammlung vom kommenden Donnerstag wird die neue Rechtsform aufgegleist. Im Vordergrund stehen die Bildung einer Betriebs-AG und einer gemeinnützigen AG. Im Sommer 2013 wird dieses Geschäft von der Delegiertenversammlung zuhanden der Urnenabstimmung auf Bezirksebene verabschiedet. Die Abstimmung findet voraussichtlich im November 2013 statt. In baulicher Hinsicht besteht am Spital Affoltern auch künftig Handlungsbedarf. Spörri erachtet den Neubau eines Bettentrakts im Akut-Bereich als unumgänglich. (-ter.) ................................................... > Bericht und Kommentar auf Seite 9

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Die Zeit der Golfplatz-Bauten ist vorbei von martin platter

Golfplatzgegner und -befürworter am Abstimmungssonntag im Foyer des Kasinosaals in Affoltern, von links: Rolf Heer, Martin Haab, Adrian Risi und Hanspeter Uster. (Bild Werner Schneiter)

Abgespeckte GolfplatzVersion nur in Baar? Initiant Adrian Risi will weiterkämpfen Anlässlich eines Treffens von Golfpark-Befürwortern und betroffenen Grundbesitzern nach der gescheiterten Richtplanänderungsabstimmung am Sonntagabend in Hausen gab Initiant Adrian Risi seinen Plan B bekannt. Auf Baarer Boden soll eventuell doch noch ein Golfpark entstehen. ................................................... von martin platter Gross waren der Ärger und die Enttäuschung bei den direktbetroffenen Golfplatz-Befürwortern und -Grundbesitzern über das Verdikt des Stimmvolkes. «Es ist eigentlich ein Unding, dass man im ganzen Bezirk über die Richtplanänderung eines Projekts abstimmen konnte, das mehrheitlich auf Baarer Boden entstehen sollte», so der Tenor der Initianten, von denen neben Adrian Risi auch Rolf Theiler und Gregor Furrer zum Umtrunk im Restaurant Löwen erschienen sind. «Für Bauern wird die Ertragslage immer schwieriger», sagte Ruedi Holliger stellvertretend für die Landbesitzer, die bereit gewesen wären, ihren

Grund der Golfpark AG zu verpachten. Bei einem Stundenlohn von sieben bis acht Franken müsse man sich zweimal überlegen, wie man seine Zukunft als Bauer bestreiten wolle. Mehr zu schaffen machte Holliger jedoch die Geringschätzung der Gesellschaft gegenüber der landwirtschaftlichen Arbeit und deren Erzeugnissen. «Mit der derzeitigen Überproduktion wartet niemand mehr auf deine Produkte.» Auf dem Golfplatz wäre die bäuerliche Arbeit – beispielsweise bei der Pflege der Greens – vielleicht wieder mehr geschätzt worden, mutmasste Holliger. Der 60-Jährige, der zusammen mit seinem Sohn in Ebertswil einen Bauernhof im Nebenerwerb bewirtschaftet, sieht für seinen Berufsstand künftig wenig Hoffnung. «Kaum hast du eine wirtschaftlich rentable Alternative zur Landwirtschaft ins Auge gefasst, ists auch wieder nicht recht», lokalisierte Holliger viel Neid und Missgunst unter seinen Berufskollegen.

Bauern können nicht mehr frei entscheiden «Die Bauern können gar nicht mehr frei entscheiden. Sie werden quasi enteignet», machte Rolf Theiler seinem

Unmut über die abgeschmetterte Richtplanänderung Luft. Im Säuliamt könne sich nichts Neues mehr entwickeln, ist Theiler überzeugt. Ganz aufgeben möchte Risi das Golfprojekt dennoch noch nicht. Zusammen mit seinen Investoren werde er sich nun überlegen, ob ein 9-LochGolfpark auf Baarer Boden realisiert werden könne. Dazu seien allerdings weitere 200 000 Franken Planungskosten nötig, denn es bräuchte eine neue Zufahrt. Und nicht zu vergessen: die Zustimmung der Baarer Stimmvolks. Auch in Baar konnten die Golfparkgegner unter der Führung von Alt-Regierungsrat Hanspeter Uster bereits einen Teilerfolg erzielen. Der Regierungsrat hat vor Kurzem die Stimmrechtsbeschwerde von Uster gegen den Baarer Gemeinderat gutgeheissen. Das Verfahren hat zu einer deutlichen Verzögerung des Umzonungs-Abstimmungstermins geführt. Uster hatte bemängelt, dass die Gegner in den Abstimmungsunterlagen nicht zu Wort kommen durften. Der Baarer Gemeinderat hat den Entscheid des Regierungsrats ans Zuger Verwaltungsgericht weitergezogen. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5

Keine Privatisierung der Alterspflege in Affoltern

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Die Gemeindeversammlung befürwortete die Leistungsvereinbarung zwischen Gemeinde Affoltern und Senevita AG. Aber dort drang der Antrag auf Urnenabstimmung durch – und da fiel die Vereinbarung deutlich durch: mit 1128 Ja gegen 1682 Nein. Somit bleibt der Betrieb im Haus zum Seewadel zumindest vorläufig weiter bestehen. Die Senevita verwirklicht aber ihr Pflegezentrum «Obstgarten» auf dem

ehemaligen OVA-Areal in Affoltern trotzdem. Werner Müller, Leiter Entwicklung bei Senevita, ist überzeugt, dass die 120 Plätze auch ohne Seewadel-Betagte besetzt werden können. Er spricht nach dem Nein von einer verpassten Chance. Gemeindepräsident Robert Marty ist von der Deutlichkeit des Resultats überrascht. Nach seinen Worten wird der Gemeinderat das Thema zu Be-

ginn der neuen Legislatur 2014/2018 neu aufgleisen. Eine Lösung auf Bezirksebene unter Einbezug des Spitals bzw. der Langzeitpflege des Spitals schliesst er dabei nicht aus – genau das wünscht sich auch Annagret Camenisch, die sich für ein Nein zur Vereinbarung mit der Senevita AG engagiert hat. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 9

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it 70,5 Prozent Neinstimmen hat der Golfpark Zugersee im Säuliamt eine überaus deutliche Abfuhr erhalten. Die Gründe für die grosse Ablehnung in sämtlichen 14 Gemeinden sind vielschichtig. Assistiert von den Naturschutzverbänden und den Grünen verstand es vor allem die Bauernlobby perfekt, den aktuellen Zeitgeist publikumsgerecht zu bewirtschaften und erhielt dabei Schützenhilfe von allen weiteren Parteien ausser der FDP. Gleichzeitig hielten die Landwirte im Hintergrund den sozialen Druck aufrecht, damit es die Befürworter aus den eigenen Reihen nicht wagten, ihre durchaus legitimen Anliegen ebenso regelmässig und publikumswirksam vorzubringen. Die Golfpark-Initianten wiederum liessen nichts unversucht, um ihr Vorhaben zu promoten. Mit grossem finanziellem Aufwand und Exponenten, die jedoch die Herzen der Stimmbürger nicht erreichten. Und das in einem gesellschaftlichen Umfeld, das wie paralysiert ist vom steigenden Druck der Zuwanderung und einer feindseligen Haltung gegenüber Besserverdienenden. Keine guten Bedingungen für einen neuen Golfplatz. Zumal an einem Ort, wo das Gros des Stimmvolks vor elf Jahren bereits deutlich seine ablehnende Haltung kundgetan hatte. Die neue Methode, zuerst die gesamte Planung erstellen zu lassen, deren Kosten dann mit dem gescheiterten Umzonungsbegehren an der Urne gleich mitversenkt werden, ist ein starkes Signal an die Adresse künftiger Investoren. Ebenso, dass Argumente, wie die Schaffung neuer Arbeitsplätze und das Selbstbestimmungsrecht der Landbesitzer nur noch eine untergeordnete Bedeutung in unserer Gesellschaft haben, die zunehmend sozialistische Züge annimmt. Immerhin schaffte die Abstimmung endlich Klarheit. Und sie führte uns wieder einmal vor Augen, mit welch schöner Landschaft das Oberamt gesegnet ist.


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