092 2016

Page 31

Extra

Freitag, 18. November 2016

wer sie waren – was sie wurden

Kerzen löschen

Sprung ins Glück in Norwegen Nach Olympiagold 1994 in Lillehammer wurde Sonny Schönbächler zum Unternehmer Der Sprung «Full-Doublefull-Full» bedeutete 1994 in Lillehammer Olympiagold – buchstäblich ein Sprung ins Glück: Heute ist Sonny Schönbächler als Besitzer des Gymfit in Affoltern und eines Fitnesscenters in Zug ein erfolgreicher Unternehmer.

Ohne Olympiagold kein Jumpin Seine sportlichen Erfolge haben ihm zwar Türen geöffnet, aber als Athlet hat er auch gelernt, sich durchzubeissen. Auch das nennt Sonny einen Faktor, um in der Geschäftswelt bestehen zu können. Gleichwohl räumt er ein, dass er das Wasserschanzencenter Jumpin in Mettmenstetten ohne

Die bevorstehende Adventszeit ist die Zeit des Lichterzaubers. Schnell ist es passiert und ein soeben noch sanft flackerndes Kerzlein kann ein Wohnzimmer innert Kürze in Schutt und Asche legen. Die meisten Kerzenbrände ereignen sich aus Unachtsamkeit, weil das dürre Reisig des Adventskranzes Feuer fängt, die Kerzenflammen dem Vorhang zu nahe kommen oder weil spielende Kinder eine brennende Kerze umstossen. Wer Kerzen beim Verlassen eines Raums konsequent löscht, hat viel für die eigene Sicherheit getan. (pd.)

volg-rezept

ArtischockenTomaten-Tatar

................................................... von werner schneiter Er ist noch sehr präsent, dieser Donnerstag, 24. Februar 1994. Über die Mittagszeit glitt der damals 28-jährige Freestyler Sonny Schönbächler über den Schanzentisch und stand den zu dieser Zeit hoch eingestuften Sprung «Full-Doublefull-Full» einwandfrei – der erste Olympiasieg eines Ämtler Athlethen wurde Tatsache. Was für eine Euphorie damals! Im Säuliamt schlugen die lokalpatriotischen Herzen Purzelbäume. Die zu diesem Zeitpunkt fertig produzierte «Anzeiger»Frontseite bedurfte buchstäblich in letzter Sekunde einer Umgestaltung. Den noch möglichen Kurztext und das Bild unterlegten wir mit goldener Farbe. Er selber denkt nicht so oft an diesen historischen Wintertag in Lillehammer zurück, wird aber auf das Ereignis immer noch angesprochen. Doch es hält sich in Grenzen – nicht zuletzt, weil er als Vater von drei Kleinkindern nicht so häufig an öffentlichen Anlässen anzutreffen ist. «Immerhin, für TV-Sportmoderatorin Steffi Buchli, damals ein Teenager, war ich schlicht das Idol», sagt Sonny Schönbächler inmitten schwitzender Kunden im Fitnesscenter. Sein Leben ist nicht (mehr) so spektakulär. Im Vordergrund stehen seine Lebenspartnerin Anita und die drei Kinder im Alter von ein, zwei und sechs Jahren. Sein Sohn Niki und Tocher Liv aus erster Ehe mit Manuela arbeiten im Gymfit. Wir haben es gut zusammen», fügt Sonny Schönbächler bei.

31

Zutaten für 4 Personen

Vom Spitzenathleten zum erfolgreichen Geschäftsmann: Sonny Schönbächler im Gymfit, Affoltern. (Bild Werner Schneiter) Olympiasieg nie hätte eröffnen können. «Eine Silbermedaille hätte nicht gereicht», ist er heute überzeugt. Die Goldmedaille verhalf dem Vorhaben im Jahr 1996 jedoch zum Durchbruch, auch wenn es erdauert werden musste. Aber die erforderliche Zonenänderung wurde an der Gemeindeversammlung in Mettmenstetten bei nur wenigen Gegenstimmen beschlossen. In diesem Jumpin tummeln sich sommers viele Weltklasseathleten aus zahlreichen Ländern, sogar Australier und Chinesen schätzen die exzellente Trainingsmöglichkeit in den Sommermonaten. Das Jumpin ist als Verein organisiert; als Geschäftsführer agiert Andreas Isoz, ebenfalls ein ehemaliger Spitzen-Freestyler. «Wir haben dort viel investiert und werden es weiter tun», so Schönbächler. So steht inzwischen ein beheiztes, ganzjährig nutzbares Zelt. Und bald wohl auch eine 15 Meter hohe Bungee-Anlage, auf der noch höhere Sprünge trainiert werden können. In der weissrussischen Hauptstadt Minsk, wo Sonny Schönbächler beim Bau eines Freizeitparks als Berater tätig war, sind solcherlei Dinge nichts Ungewöhnliches. Die Halle wurde für 50 Millionen Euro gebaut.

Alles wird gemessen und aufgezeichnet Nur wenige Wochen nach der Eröffnung des Jumpin, am 1. September

Landung nach dem Sprung zum Olympiasieg 1994 in Lillehammer – ein Sprung ins Glück. (Archivbild)

1996, übernahm Sonny Schönbächler an der Alten Obfelderstrasse in Affoltern das Gymfit – nicht ohne Risiken, denn das Center war damals ziemlich heruntergekommen, und es bedurfte einiger Investitionen. Seit dem 1. September 2008 befindet sich das Gymfit an der Lindenmoosstrasse 8 in Affoltern, dessen Geschäftsführer Dave Sägesser ist. Auf drei Etagen finden die gegen 2000 eingeschriebenen Fitnessbewussten die modernsten Geräte, in die immer wieder investiert werden muss. Immer mehr spielt auch die Elektronik eine tragende Rolle. Mit entsprechender Software wird heute praktisch alles gemessen und aufgezeichnet sowie Analysen erstellt, was sehr effektives Training ermöglicht. Da gibt es zum Beispiel ein Punktesystem, für das sich mehr und mehr auch Krankenkassen interessieren und das Einfluss hat auf die Prämienhöhe. «Der Kunde muss sozusagen beweisen, dass er sich bewegt und gesund lebt», erklärt Sonny Schönbächler, der nun auch die Nähe zu Firmen sucht. Mit Vorträgen sollen dort Chefs ermuntert werden, ihre Mitarbeitenden zu mehr Bewegung zu animieren. «Gesunde Mitarbeitende können der Firma nur nützen», fügt er bei. Als Inhaber und Verwaltungsratspräsident der Somasana AG will er seinen Betrieb «langsam expandieren». Einen Schritt dazu hat er mit der Er-

öffnung des Centers CaliforniaPilates in Zug getan. Dort erteilt Sonny schon mal um 6 Uhr in der Früh Fitnessunterricht. Als Inhaber, der rund 60 Mitarbeitende beschäftigt (viele in Teilzeit sowie drei Lehrlinge), ist er sich aber nicht zu schade, im Betrieb auch Hilfsarbeiten zu verrichten. Kein Zweifel: Nach seinem «FullDoublefull-Full»-Sprung ist Sonny Schönbächler auf der Erfolgsspur gelandet.

1 Glas Artischocken, aus dem Öl, ca. 285 g 1 Glas getrocknete Tomaten, aus dem Öl, ca. 285 g 1 Bund Basilikum 2 Knoblauchzehen 1 Pack Tuc-Cracker

Zubereitung Artischocken und Tomaten gut abtropfen lassen und fein hacken. Basilikum in feine Streifen schneiden und den Knoblauch pressen. 8 Tuc-Cracker beiseitelegen, die restlichen Cracker fein zerbröseln und mit allen anderen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Die Masse in eine Würfel-Form drücken und auf je einem Tuc-Cracker anrichten. Zubereitung: 15 Minuten. Tipp: Als Würfel-Augen Artischockenblätter ausstechen.

«Wer sie waren – was sie wurden» «Wer sie waren – was sie wurden», heisst eine neue Serie, die in loser Folge erscheint. Porträtiert werden Personen, die in früheren Jahren im Säuliamt öffentlich präsent waren und zum Teil sogar für überregionale Schlagzeilen gesorgt haben: Politikerinnen, Sportler, Behördenmitglieder, Verbandsfunktionäre, Gewerbetreibende und andere. Der «Anzeiger» geht dabei der Frage nach, was nach dem Karrierenende geschehen ist, wie sie heute leben und was sie zu sagen haben. (-ter.)

gedankensprünge Reise Den grossen Traum vom Fliegen träumen Im Herbst die Blätter auf den Bäumen Wohin sie möchten – tut mir leid Da weiss allein der Wind Bescheid Martin Gut

wetter

Vom Fahrer zum Überwacher In nicht allzu ferner Zukunft werden Autos komplett selbstständig fahren können, was die Sicherheit deutlich erhöhen wird. Derzeit befinden wir uns aber in einer für die Unfallverhütung herausfordernden Phase.

bauernregel «Es kündet an die Elisabeth (19. November), was für ein Winter vor uns steht.»

An die Automatisierung der Fahrzeuge werden hohe Erwartungen geknüpft: Der Strassenverkehr soll leistungsfähiger, wirtschaftlicher, umweltverträglicher und nicht zuletzt sicherer werden. Und tatsächlich: Mit den aktuell verfügbaren Fahrassistenzsystemen könnte die Hälfe aller Unfälle verhindert werden. «Wenn wir aber von selbstfahrenden Automobilen sprechen, sieht die Realität heute anders aus», ist sich Stefan Siegrist, stellvertretender Direktor der bfu sicher: «Wir befinden uns am Beginn einer Übergangsphase, in der wir zwischen sicherheitsförderlicher Technik wie automatisches Abbremsen in Notsitua-

Weiterhin Hände ans Lenkrad

Blick auf die Strasse richten. (Bild zvg.) tionen und Komfortsystemen unterscheiden müssen.» Zu Letzteren zählt die bfu das teilautonome Fahren. Weil das Auto noch nicht zu allem fähig ist, müssen Autofahrende jederzeit innert Sekunden übernehmen können und dürfen sich nicht blind auf die Technik verlassen. Der Mensch wird vorerst vom Autofahrer zum Autoüberwacher.

Einerseits tragen technische Neuerungen zur Verbesserung des Fahrkomforts bei – so überzeugten bei gemeinsamen Tests der bfu mit dem TCS bei allen Fahrzeugen der Abstandstempomat und die Verkehrszeichenerkennung, andererseits arbeiteten die elektronischen Helfer nicht immer zuverlässig. Negativ aufgefallen sind die teilweise schlecht wahrnehmbaren Warnhinweise. In dieser schwierigen Übergangsphase könnten Unfälle deshalb sogar zunehmen. Für die sichere Gestaltung der technischen Revolution rät Stefan Siegrist deshalb: «Die Behörden sollen bei Sicherheitsbedenken Fahrzeugen die Zulassung verweigern. Weiter müssen die Hersteller korrekt über die Grenzen der verkauften Systeme informieren. Und wichtig ist auch, dass die Autolenker weiterhin den Blick immer auf die Strasse richten sowie die Hände am Lenkrad halten.» (bfu)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.