086 2013

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 913 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 913 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 86 I 166. Jahrgang I Freitag, 1. November 2013

Exzesse

Reformationsfest

Am Bahnhofplatz in Affoltern halten sich Klagen über Littering und Lärm. > Seite 3

Markus Sahli über Zwinglis Evangelium der Versöhnung. > Seite 7

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Vakanzen In Maschwanden werden weitere Behördenmitglieder gesucht. > Seite 7

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Gerechtigkeit «Fastenopfer»-Vertreter François Mercier zu den Glencore-Initiativen. > Seite 9

Kündigung des Vertrags auf Ende 2014? Andere Gemeinden rühmen Zusammenarbeit

................................................... von urs e. kneubühl Affoltern erwägt den Ausstieg aus der Mobilen Jugendarbeit Region Säuliamt MJAS. Beschlossen allerdings ist noch nichts, sagt Gemeindepräsident Robert Marty: «Das Thema ist nicht neu», erläutert er; man sei schon seit geraumer Zeit nicht rundum glücklich, wie es läuft. Dazu kommt die finanziell höchst schwierige Situation des Bezirkshauptorts, weshalb an allen Ecken und Enden versucht wird zu sparen. Erstaunt darüber, dass der «Anzeiger» Kenntnis von der Absicht Affolterns hat, zeigt sich Thomas Zehnder, Leiter der MJAS, bestätigt aber, dass ihm Sozialvorstand Herrmann Brütsch mitgeteilt habe, dass der Vertrag mit der MJAS auf Ende 2014 gekündigt werden soll. «Aus verschiedenen Gründen», wie Zehnder ausführt. Herrmann Brütsch, Sozialvorstand Affoltern, bestätigt, hält aber fest: «Es geht überhaupt nicht darum, keine Mobile Jugendarbeit mehr machen zu wollen; die Art und Weise soll aber überprüft werden.» Die Zusammenarbeit und die Leistung der MJAS werden in anderen Gemeinden allerdings als gut und sehr

hilfreich taxiert. Esther Franceschini, Sozialvorsteherin in Aeugst, bestätigt, dass die MJAS ihrer Gemeinde einiges bringt: «Offene Jugendarbeit ist in einer kleinen Gemeinde äusserst schwierig zu bewerkstelligen. Aeugst hat diesbezüglich in den vergangenen Jahren vom Know-how und den Ideen der MJAS profitieren können. Ebenso haben wir durch die Synergien, die sich in der Steuergruppe ergeben haben, gewonnen.» Auch Rita Ackermann rühmt die Arbeit der MJAS: «Mit der aufsuchenden Jugendarbeit erfüllt die MJAS ganz wichtige und gute Basisaufgaben.» Die Gesundheits- und Sozialvorsteherin von Ottenbach spricht von gut funktionierender Zusammenarbeit und zeigt sich überzeugt, dass die MJAS im Rahmen der regionalen und lokalen Jugendarbeit wertvolle Arbeit leistet.

Samariterverein Mettmenstetten und Umgebung feierte 100-Jahre-Jubiläum. > Seite 11

Bei der bevorstehenden Urnenabstimmung zur Auflösung des Zweckverbandes Spital Affoltern und zur Umwandlung des Zweckverbandes in die Gemeinnützige Spital Affoltern AG (GSA) haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der 14 Ämtler Gemeinden am Wochenende vom 24. November 2013 zu einer komplexen Vorlage Stellung zu beziehen.

Breit befürwortet In einer Serie von Interviews lässt der «Anzeiger» im Vorfeld Befürworter und Gegner zu Worte kommen. Den Auftakt zur Serie macht Bertram Thurnherr, Projektleiter «Neue Rechtsform». Er sieht der Urnenabstimmung zuversichtlich entgegen: «Die Vorlage wird breit befürwortet, vor allem von Vertrauenspersonen, wie den Gemeinderäten, den Spitalärzten und der Ärztegesellschaft im Bezirk Affoltern; sie empfehlen zweimal Ja. Die neue Rechtsform», so Thurnherr, «entspricht den neuen eidgenössischen und kantonalen Rechtsgrundlagen, und damit lässt sich die Werthaltigkeit des Spitals sichern.» (kb.) ................................................... > Interview auf Seite 5

Jugendkommission überrascht Die Jugendkommission Affoltern ist, wie Markus Gasser auf Anfrage ausführt, vergangene Woche anlässlich einer Sitzung über die Austrittsabsichten informiert worden. «Wir sind überrascht und erstaunt über diese Absicht, zumal die Arbeit der MJAS bisher stets gelobt wurde und die Zusammenarbeit gut gelaufen ist.» Die Jugendkommission will in einer separaten Sitzung demnächst das Ansinnen und dessen Auswirkungen thematisieren und gemeinsam mit dem Affoltemer Jugendberater besprechen. MJAS-Leiter Thomas Zehnder sieht ei-

Hilfsbereitschaft

Spital: Projektleiter Bertram Thurnherr ist zuversichtlich

Mobile Jugendarbeit: Affoltern erwägt Ausstieg Die Mobile Jugendarbeit Region Säuliamt MJAS ist eine Dienstleistung im Bezirk Affoltern, der mehrere Gemeinden angeschlossenen sind. Der Bezirkshauptort erwägt nun den Ausstieg.

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Abfahren aus Affoltern? Das damalige MJAS-Team beim Start 2009. (Archivbild) nen möglichen Austritt von Affoltern als Fehler, der sich für den Bezirkshauptort schwerwiegend auswirken könnte: «Viele Leistungen, welche die MJAS erbringt, würden wegfallen. Was jetzt der Projektleiter für mehrere Gemeinden vernetzt und entwickelt, müsste folglich der Leiter Jugendar-

beit in Affoltern für eine einzelne Gemeinde machen, um den Standard halten zu können.» Ein Ausstieg von Affoltern, gesteht der Leiter der Mobilen Jugendarbeit Region Säuliamt aber ebenso, «wäre selbstredend auch für die MJAS und die anderen Gemeinden eine Hypothek».

Längst etabliert in der Medienszene Die Lokalradios feiern 30-Jahre-Jubiläen – auch Radio Sunshine ................................................... von werner schneiter

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eute vor 30 Jahren gingen in der Schweiz die ersten Lokalradios auf Sendung, darunter Radio Sunshine – nach einer langen Auseinandersetzung auf politischem Parkett, die – heute betrachtet – reichlich skurrile Züge trägt. Auf der einen Seite die mächtige SRG, auf der anderen Pioniere, die mit viel Enthusiasmus und nicht so viel Geld in ein neues Medien-Zeitalter aufbrechen wollten. Der Streit endete, wie meist in der Schweiz, mit einem Kompromiss: Ein paar durften gemäss Rundfunkverordnung des Bundesrates auf Sendung, aber mit einem auf 20 km beschränkten Umkreis und keinesfalls als Konkurrenz zu den SRG-Programmen. Klein und harmlos, im Sinne einer lokalen Ergänzung. Fantasien geisterten damals auch durchs Säuliamt,

heraufbeschworen durch ein paar Unentwegte, die in unserer Region von einem Radio Säuliamt träumten – und sogar eine Konzession einreichten, die dann allerdings in Bern in einer Schublade bald Staub ansetzte. Worüber sich ein damaliger Initiant letztlich gar nicht so unglücklich zeigte: «Wir wären mit einem ausschliesslich auf den Bezirk Affoltern ausgerichteten Konzept im Äther ungehört verhallt. Ein ausschliesslich lokaler Sender würde mit unlösbaren Finanzproblemen konfrontiert», gab er damals dem «Anzeiger» zu Protokoll. Mit diesem Problem kämpften natürlich auch jene, die der Bund mit einer Konzession ausstattete, aber täglich maximal nur 15 Minuten Werbezeit zuliess. Radio Sunshine hielt sich tapfer; hinter dem Sender stand damals ein clever agierender Mitbegründer und Verwaltungsratspräsident Markus Ruoss, aber – wie in anderen Sendern auch – lokale Radiomacher,

Radio wie damals Mit Michael Richter, Peter Matter, Alfons Spirig und Frank Dekker kehren am heutigen Jubiläumstag bei Radio Sunshine vier Männer der ersten Stunde ans Mikrofon zurück. Ab 10 Uhr greifen sie in die Vinyl- und Plattenkisten – wie damals. Ohne Regeln, dafür mit Humor, Erinnerungen und Musik, gehen die ersten Radiomacher des ersten Privatradios in der Zentralschweiz wieder auf Sendung. Ein Konzept für diese RadioStunden gibt es heute Freitag nicht. Es wird improvisiert und diskutiert. Zudem sind am Jubiläumstag die beiden dienstältesten Moderatoren Franz Jauch (29 Jahre) und Dani Steigmeier (27 Jahre) ebenfalls im Einsatz. Damit schliesst sich der Kreis am Jubiläumstag.

die von arrivierten Medienjournalisten (unter ihnen auch der ehemalige Obfelder Nationalrat Hans Steiger) anfänglich mit Häme übergossen wurden, weil sie Nachrichten aus aller Welt in nicht gerade bühnendeutscher Sprache verlasen, Sendeabläufe gewöhnungsbedürftig daherkamen oder Werbung mit Information vermischt wurde. Und als Radio Sunshine mit der SRG in einen Rechtsstreit geriet, weil der Sender aus Rotkreuz das Kürzel DRS (Dein Radio Sunshine) verwendete, verstiegt sich ein Gericht sogar zur Feststellung: «Das Lokalradio wendet sich eher an ein kindliches Publikum». Rückblickend kann man darüber schmunzeln. Die Lokalradios sind längst etabliert und aus dem Medienangebot nicht mehr wegzudenken. Zum 30-Jahre-Jubiläum gratulieren wir insbesondere Radio Sunshine, welches im Säuliamt seit Bestehen gehört wird.

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