Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 078 I 172. Jahrgang I Freitag, 5. Oktober 2018
Viele helfende Hände
Neue Lernende
Neubau eines Doppelkindergartens in Mettmenstetten: Spatenstich. > Seite 5
Die Firma Ernst Schweizer AG bildet jährlich rund 40 junge Menschen aus. > Seite 8
kommentar
Im Wald hats Platz
Wettswiler Budget 2019 mit unverändertem Steuerfuss
Die Primarschule Obfelden bietet neu einen Waldkindergarten an
Das Budget der Politischen Gemeinde Wettswil weist einen Ertragsüberschuss von knapp 300 000 Franken aus. Der Gemeinderat empfiehlt der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember 2018, den Steuerfuss bei 26 Prozent zu belassen.
Wer ist hier der Bittsteller? von livia häberling
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ie Schulleitung der Primarschule Obfelden meldete sich kürzlich beim «Anzeiger» mit dem Vorschlag, die Redaktion möge über ihren Waldkindergarten einen Bericht verfassen. Man gab bereitwillig Auskunft, bis sich die Journalistin erkundigte, ob Platzgründe bei der Lancierung des neuen Angebots eine Rolle gespielt hätten. Dann schlug die Stimmung um. Der Bericht wurde zum Gegenlesen eingefordert, die Schulleiterin war plötzlich telefonisch erst nach Redaktionsschluss wieder erreichbar. Und die Herausgabe der Schülerzahlen verweigerte man komplett. Diese seien für die Bevölkerung nicht relevant. Und einer Weisung ähnlich, hiess es: «Dieser Artikel soll von der pädagogischen Umsetzung des Waldkindergartens handeln.» Es macht hellhörig, wie energisch die Schulleitung probiert, die öffentliche Berichterstattung über ihren Waldkindergarten zu beeinflussen. Die Zeitung wird involviert, aber nur, solange sie kooperiert und die gewünschten Botschaften nach aussen trägt. Immerhin: Ein Teil der Zahlen wurde nach Intervention des Schulpflegepräsidenten ausgehändigt. Doch die Prognosen der letzten Jahre, die einen Einblick in die Schulraumplanung hätten geben können, blieben unter Verschluss. Diese Doppelmoral in der Medienarbeit ist nicht nur ärgerlich, sie zeugt auch von einem kurzsichtigen Demokratieverständnis. Durch die mangelnde Kooperation wird die Presse in die Rolle einer Bittstellerin gedrängt, die auf das Wohlwollen der Behörde angewiesen ist. Letztere bestimmt, welche Zahlen für die Öffentlichkeit relevant sind. Damit entzieht die Behörde in letzter Konsequenz nicht der Journalistin das Vertrauen, sondern der Bevölkerung – nichts anderes ist Bevormundung schliesslich. Das ist unklug: Ihrerseits auf Vertrauen wird sie angewiesen sein, wenn sie in Zukunft für neue Projekte kämpft. Und dabei beim Stimmvolk als Bittstellerin auftritt.
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Anspruchsvoll Übung der Hausemer Feuerwehr auf dem Ebertswiler Meilihof – eine Herausforderung. > Seite 9
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Sanierungskonzept Bei den Fenstern der Klosterkirche Kappel bleibt viel Originalsubstanz erhalten. > Seite 9
In Obfelden ist die Anzahl der Kindergärtner zwischen 2015 und 2018 von 116 auf 147 Kinder angestiegen. Seit Ende August wird nun eine Klasse im Wald unterrichtet. Das habe nichts mit knappen Platzverhältnissen zu tun, beteuern Schulleitung und Primarschulpflege.
Die Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg boomt auch in ihrem 64. Betriebsjahr. > Seite 10
FC Affoltern Derbysieger
Ein Kindergartenzimmer mitten im Wald. Im Wolserholz in Obfelden gibt es das seit Ende August. (Bild Livia Häberling) Abstimmungsunterlagen prognostizierte man einen Schülerzuwachs von 71 Kindergärtnern und Primarschülern bis ins Jahr 2019 und versicherte, mit dem Neubau für die Zukunft auch bei steigenden Schülerzahlen bestens gewappnet zu sein.
«Brenzlige» Platzverhältnisse: Auch ein Container stand zur Debatte Im Sommer 2019 bezieht die Sekundarschule Obfelden ihr neues Schulhaus, und ein Teil der zugemieteten Räume wird wieder der Primarschule zur Verfügung stehen. Schulhausabwart Benno Hagenbuch glaubt, dass sich die Schulraumsituation dann entspannen wird. Für das Schuljahr 2018/2019 bezeichnet er die Schulraumsituation jedoch als «brenzlig». Anders klingt das bei der Schulleitung. Karin Ugolini erklärte, für kurzund längerfristige Schlechtwetterphasen sei für den Waldkindergarten alles administrativ, organisatorisch und räumlich geplant und stehe zur Nutzung bereit. Wäre der Waldkindergarten nicht wie geplant zustande gekommen, hätte man die Klasse im Kindergarten Schlossächer untergebracht. Dieser Raum ist aktuell jedoch durch die Schulverwaltung besetzt. Auf die Frage, wo die Schulverwaltung dann untergebracht worden wäre, räumte Werner Kurt ein: «Dann hätten wir kreativ werden müssen.» Eine Überlegung sei gewesen, diese im Raum der Schulleitung unterzubringen. Auch
eine Containerlösung sei diskutiert, aber wieder verworfen worden.
Zahlen unter Verschluss Diese Platzverhältnisse – anderthalb Jahre nach Eröffnung des neuen Kindergartens – hätten nichts mit Fehlplanungen zu tun, so Werner Kurt. Platz gebe es genug: «Wir haben die neue Klasse bewusst nicht im Kindergarten Räsch untergebracht.» Sonst hätte die Psychomotorik umquartiert werden müssen, die aktuell in einem der vier Kindergartenräume untergebracht ist. So könne man die Kapazitäten dieses Gebäudes für die Zukunft freihalten, erklärte der Schulpflegepräsident und versicherte, man sei für die Zukunft bestens gewappnet. Bei ihrer Schulraumplanung wollte sich die Primarschule jedoch nicht in die Karten blicken lassen. Prognostizierte Schülerzahlen der vergangenen und kommenden Jahre sowie effektive Zahlen wollte die Schulleitung nicht herausgeben. Später wurde ein Teil der Zahlen doch noch ausgehändigt. Für das nächste Jahr wird erneut ein Zuwachs von zehn Kindergärtnern auf 157 Kinder erwartet. Danach sollten die Zahlen wieder rückläufig sein. Ihre Prognosen zu den Jahren 2015 bis 2018, auf denen die Schulraumplanung der letzten Jahre ebenfalls aufgebaut haben dürfte, machte die Primarschule Obfelden nicht öffentlich. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5
Erfahrungsaustausch der Energieregionen
Die Standortförderung Knonauer Amt lud zum Jahrestreff Damit die Energieregionen ihre Erfahrungen untereinander austauschen können, hat die Standortförderung Knonauer Amt zum ersten Schweizer Jahrestreff der Energieregionen eingeladen. Im Rahmen einer Exkursion wurde nicht nur die Energieregion Knonauer Amt vorgestellt. Auf grosses
12 Mio. Fahrgäste
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................................................... von livia häberling Ende August wurde in Obfelden ein neuer Kindergartenraum in Betrieb genommen, der weder Dach noch Wände hat. Eine Klasse von 18 Kindern wird seit dem neuen Schuljahr im Wolserholz unterrichtet. Damit wolle man es den Kindern ermöglichen, die Natur als Lebensraum während der vier Jahreszeiten zu erleben, erklärt Karin Ugolini, Schulleiterin der Primarschule Obfelden. Auch die Sinneswahrnehmungen würden gefördert, und die Kinder erhielten einen Platz zum «Kindsein», erklärte sie. Die Idee, eine Klasse nicht in einem Kindergarten, sondern im Wald unterzubringen, war Anfang 2018 entstanden. Schulpflegepräsident Werner Kurt bestätigte auf Anfrage, dass man vom grossen Zuwachs an Kindergärtnern im ersten Halbjahr 2018 überrascht worden sei. Aufgrund der bereits grossen Klassen habe man diese Kinder nicht auf bestehende verteilen können. Dass diese neue Kindergartenklasse nun im Wald untergebracht wurde, habe jedoch nichts mit fehlendem Schulraum zu tun: «Beim Waldkindergarten handelt es sich nicht um eine Notlösung, sondern um ein neues attraktives Angebot der Primarschule. Die Kindergartenklasse war innert kürzester Zeit voll», erklärte Kurt. Und auch Karin Ugolini betonte: «Der Waldkindergarten wurde ausschliesslich aus pädagogischen Gründen initiiert.» Am 5. Juni 2016 hatte die Obfelder Bevölkerung dem Abbruch und Ersatzneubau des Kindergartens Räsch zugestimmt und dafür einen Kredit von 4,2 Millionen Franken bewilligt. In den
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Interesse stiess die Umsetzung der Unternehmensvision der Ernst Schweizer AG in Hedingen in der Produktion von Solarpanels. Nachhaltige regionale Waldnutzung durch Holzschnitzelheizung wurde auf einer Führung durch die Anlage der Holzenergie AG der Stadt Affoltern erläutert. Die erste Form der
Nutzung nachhaltiger einheimischer Energie war die Wassernutzung – dargestellt am historischen Kleinkraftwerk der einstigen Weberei in Ottenbach. Der Transport der Teilnehmenden fand ausschliesslich mit Elektrofahrzeugen statt. (bs) ................................................... > Berichte auf Seite 8
Die erste Halbzeit gehörte zwar den Gastgebern, aber in der zweiten Halbzeit flielen die Tore im 10-MinutenTakt: Auf dem Sportplatz Jonentäli gewann der FC Affoltern das 3.-Liga-Derby gegen Hausen mit 3:2. Der FC Knonau-Mettmenstetten bezwang den FC Schwerzenbach mit 4:3. Und 1.-Ligist Wettswil-Bonstetten bestreitet am Samstag in Goldau die erste CupQualifikationsrunde.
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