076_2018

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 076 I 172. Jahrgang I Freitag, 28. September 2018

Entscheid gekippt

Für Tierwürde

Verkaufs-Streit in Rossau: Die Mieter-Familie Chiesa/Weber darf bleiben. > Seite 3

«Kuhhorn»: David Hunzikers Buch informiert – und bewegte an der Lesung in Affoltern. > Seite 5

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Künftig im Zentrum? Chilbi Mettmenstetten: Die Evaluation für einen neuen Standort ist angelaufen. > Seite 7

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James Bond gekürt Der Verein 40er Fäscht 1974 lud vor seiner Auflösung zum Agenten-Training. > Seite 10

Platzpatronen? Platzpatronen! «Manager»: Schall und Rauch beim Filmdreh im Birchwald in Bonstetten Am vergangenen Mittwoch wurde eine Waldlichtung in Bonstetten zum Schauplatz zweier Rivalen. ................................................... von livia häberling Am Mittwoch, 26. September, begaben sich im Bonstetter Birchwald zwei Männer auf die Jagd. Beide führten zu Jagdzwecken eine Schusswaffe mit sich. An einer Lichtung kam es schliesslich zur Abgabe von vier Schüssen durch den 53-jährigen Alexander Maier. Nachdem diese erfolglos geblieben waren, stellte sich heraus, dass der 59-jährige HansWerner Brockmann die Schusswaffe ohne Zutun und Wissen seines Begleiters mit Platzpatronen statt mit Jagdmunition geladen hatte. Daraufhin drehte sich Maier zu Brockmann um, richtete den Gewehrlauf auf ebendiesen und … Cut! Diese Szenen entstammen keinem Polizeirapport, sondern dem neusten Drehbuch von Sabine Boss. 2014 hat die Schweizer Filmregisseurin mit der Verfilmung von Pedro Lenz’ Roman «Dr Goalie bin ig» ihren bisher grössten Erfolg gefeiert. Ihr aktuelles Spielfilm-Projekt heisst «Manager» und war der Grund, der sie mitsamt einer 40-köpfigen Truppe am vergangenen Mittwoch ins Säuliamt führte.

Die beiden Hauptdarsteller Stefan Kurt (links) und Ulrich Tukur. (Bild Livia Häberling) Im Film trifft Alexander Maier (Stefan Kurt), der perfektionistische Finanzchef des Schweizer Konzerns Walser, auf den neuen CEO HansWerner Brockmann (Ulrich Tukur). Der hartgesottene Topmanager soll die Firma umstrukturieren. Die beiden schmieden energisch einen Plan, um den Betrieb in die Zukunft zu retten. Doch bald zeigt sich die unterschiedliche Firmenphilosophie der beiden und ihre Partnerschaft schlägt um in einen erbitterten Kampf, der sich auch bei einer Fasanenjagd äussert.

Ein ganzer Drehtag für sechzig Filmsekunden «Für diese Jagdszenen waren wir ursprünglich auf der Suche nach einer Lichtung mit Büschen in der Region Winterthur», erklärt Aufnahmeleiterin Regula Begert. Solche Waldlichtungen seien jedoch rar, deshalb sei man nicht fündig geworden und habe den Suchradius weiter ausgedehnt. Schliesslich sei man auf die Lichtung im Birchwald in Bonstetten gestossen. «Der Vorteil dieser Lichtung ist, dass

sie in Privatbesitz und logistisch gut erreichbar ist und zudem nicht in einem Naturschutzgebiet liegt», so Begert. Das Grundstück gehört der Waldkorporation Bonstetten. Sie hat dem Filmteam die eintägige Dreherlaubnis auf ihrem Land erteilt. Eine Motiv- oder Infrastrukturentschädigung hat es gemäss Begert nicht gegeben, im Gegenzug habe das Filmteam die Miete für die nebenan gelegene Waldhütte aufgerundet. Für den Dreh von «Manager« sind 30 Filmtage innerhalb von sechs Wochen eingeplant, jener in Bonstetten war der dritte. Das Filmteam rollte am Mittwochmorgen mit zwei Lastwagen, sieben Kleinbussen und acht Personenwagen an. Bereits am Vorabend waren zusätzliche Zelte und der Arbeitsbereich für die Maskenbildner, der Aufenthaltsraum für die Schauspieler und die Garderoben eingerichtet worden. Um acht Uhr begannen die Dreharbeiten und dauerten bis in den späten Nachmittag hinein. In elf verschiedenen Einstellungen wurde die Jagdszene an der Lichtung gedreht. Natürlich wurde nicht auf lebendige Tiere geschossen. Die Fasanen werden später ins Bild montiert, und aus dem Material entsteht eine Szene von 60 Sekunden. Der Starttermin für «Manager» ist noch nicht bekannt, voraussichtlich wird der Spielfilm im Herbst 2019 in den Kinos anlaufen.

«Fake News» in einer digitalisierten Gesellschaft «Fake News» hat es schon immer gegeben. Doch deren Dynamik bei der Verbreitung hat durchs Internet und die sozialen Medien massiv zugenommen. Der traditionelle Journalismus verliert an Gewicht. Zu diesem Schluss kamen Medienfachleute, die am Mittwoch im Gemeindesaal Kappel zum Thema referierten. In seinem Inputreferat zeichnete Medienwissenschaftler Prof. Dr. Vinzenz Wyss ein düsteres Bild: «Der traditionelle Journalismus ist in Bedrängnis. Die Leute wollen für journalistische Leistungen nichts mehr bezahlen. Neue Player drücken in den Markt: Bürgerjournalismus, Strategische Akteure wie PR-Agenturen und Politiker. Dazu kommen algorithmisch gesteuerte Anbieter und soziale Medien, die Werbeetats absaugen.» Dies führe zu einer Erosion der institutionellen Wissensordnung und begünstige Fake News. Wyss äusserte sogar die Vermutung, das klassische Medien langfristig nicht überleben werden. Die Philosophin Dr. phil. SuzannViola Renninger vertrat die Meinung, dass es keine Wahrheit gebe, sondern nur individuelle Wahrnehmung. Über diese zu diskutieren, sei die Basis der Demokratie. Mit den sozialen Medien

Engagierte Diskussion zum Thema «Fake News». Von links: Medienwissenschaftler Vinzenz Wyss, Philosophin SuzannViola Renninger, Katia Murmann, Chefredaktorin blick.ch, und Moderator Norbert Bischofberger. (Bild Martin Platter) bestehe jedoch die Gefahr, dass man sich nur noch in genehmen «Echokammern» bewege. Renninger bezweifelte, dass die Verfasser und Empfänger von «Fake News» ein echtes Interesse an der Wahrheit haben. Vielmehr suchten diese eine Bestätigung der Eigenmeinung.

Dem widersprach Katia Murmann. Die Chefredaktorin von blick.ch und Blick am Abend plädierte dafür, «Fake News» mit echten Fakten zu entblössen und so Gegensteuer zu geben. Doch selbst Murmann musste zugeben, dass der immense Zeitdruck insbesondere bei den Online-Medien der

Qualität der journalistischen Arbeit nicht förderlich ist. Renninger betonte die Wichtigkeit einer breiten Allgemeinbildung, um Informationen richtig einordnen zu können und um «Fake» News zu entlarven. (map.) ................................................... > Weiterer Bericht folgt am Dienstag

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Meeressäuger Der «Anzeiger» zu Besuch bei Katharina Heyer in Tarifa. > Seite 12

«Oui ou non?» Am Freitag, 21. September, ist im «Anzeiger» auf Seite 2 ein Inserat der etwas anderen Art erschienen. In einem Aufruf suchte ein Mann nach einer Dame, die er Mitte August im Bistro des Hedinger Weihers gesehen hatte. Natürlich und bezaubernd sei sie gewesen, und möglicherweise, so habe er sich gedacht, sei «SIE» die Richtige. Hat er die schöne Unbekannte inzwischen gefunden? Der «Anzeiger» hat nachgefragt. (lhä) ................................................... > Bericht auf Seite 13

Gesamtsieg für Urs Huber Das Ziel für Urs Huber beim Saisonstart war klar gewesen: Er wollte die Gesamtwertung des Alpine-Cups gewinnen. Dann stürzte er jedoch an der Eiger Bike Challenge und brach sich das Schlüsselbein. Nun erkämpfte er sich am «La Forestière» in Frankreich den zweiten Platz und sicherte sich damit den ersehnten Gesamtsieg. ................................................... > Bericht auf Seite 24 anzeigen


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