Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 532 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 72 I 166. Jahrgang I Freitag, 13. September 2013
«Drehscheibe»
Schnäppchenjäger
Suchtprävention der Bezirke Affoltern und Dietikon: Sucht und Suchtprävention im Alter. > Seite 3
Der Bring- und Hol-Tag vom letzten Samstag in Affoltern – ein voller Erfolg. > Seite 3
Tag der offenen Tür im Albisbrunn
Erste Gäste ab 8. Oktober
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Besondere Tafelrunde Ehemalige hochkarätige Politikerinnen trafen sich im Säuliamt. > Seite 7
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Neuausrichtung Nach 25 Jahren verlässt Markus Obschlager die Post in Wettswil. > Seite 14
Die Stiftung Albisbrunn in Hausen gibt es seit bald 90 Jahren, mit dem Ziel, Jugendlichen in Entwicklungskrisen zu helfen. Morgen Samstag lädt die Stiftung zum Tag der offenen Tür ins Schul- und Berufsbildungsheim. Es hat eine stattliche Grösse, das Areal des Schul- und Berufsbildungsheims der Stiftung Albisbrunn in Hausen. Idyllisch gelegen, ist es geradezu ein idealer Platz, um Jugendlichen in Entwicklungskrisen Ruhe, Geborgenheit, Ausbildung und damit eine Chance zu geben. Die Jugendlichen sollen befähigt werden, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und das Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Dabei werden sie tatkräftig unterstützt und realitätsnah an die Gesellschafts- und Arbeitsplatzfähigkeit herangeführt: In der internen Sekundarschule, der Berufsfindungsklasse, der Trainings- und Orientierungswerkstatt sowie mittels berufspraktischer Ausbildung in den eigenen Produktions- und Ausbildungsbetrieben. Morgen Samstag bietet sich am Tag der offenen Tür Gelegenheit, die Ausbildungs- und Produktionsbetriebe sowie die neue Turnhalle zu besichtigen und die pädagogische, therapeutische und schulische Arbeit im Schulund Berufsbildungsheim kennenzulernen. Von 10 bis 16 Uhr gibt es auch einen Workshop (Dirty Hands), Spiele und Vergnügungen für die Kleinen sowie Feines aus der Albisbrunner Küche. (kb.) ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5
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«Solidarisch» Rohstoffmillionen: Initiativen in Affoltern, Mettmenstetten und Obfelden. > Seiten 14/15
Leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Bezirk Affoltern Im Bezirk Affoltern ist die Zahl der Arbeitslosen im August leicht gestiegen: von 613 auf 632, was einer Quote von 2,2 Prozent entspricht (Juli: 2,1 Prozent). Nur der Bezirk Andelfingen (1,5 Prozent) weist eine tiefere Arbeitslosigkeit auf. Der Bezirk Dietikon ist nach wie vor am stärksten betroffen (4,2 Prozent), gefolgt von der Stadt Zürich (3,6 Prozent), Uster (3,2 Prozent). Auf kantonaler Ebene verharrt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent – dies bei einem marginalen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 80 Personen. Sie liegt leicht über dem Schweizer Durchschnitt von 3 Prozent. Saisonbereinigt war ein etwas tieferer Rückgang zu verzeichnen. Laut Amt für Wirtschaft und Arbeit erklärt sich die Abnahme ausschliesslich durch konjunkturelle Effekte. (-ter.) anzeigen
Freut sich auf die Eröffnung am 8. Oktober: Hotelier Martin Studer. (Bild Werner Schneiter) Das eine Hotel in Bonstetten musste schliessen, ein anderes eröffnet: Am 8. Oktober beherbergt das Hotel Holiday Inn Express auf dem ehemaligen OVA-Areal in Affoltern zum ersten Mal
Gäste. Es wurde binnen 18 Monaten hochgezogen und dürfte gut frequentiert sein. «Einzelne Tage im November sind bereits ausgebucht», sagt Hotelier Martin Studer. Das 3-Sterne-
Plus-Garni-Hotel zählt 102 standardisierte Zimmer. Preis pro Übernachtung: 120 bis 150 Franken. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 13
Vom Staat verordnetes IG Pöstli kann den Parkplatz selber Beten kaufen Der Antrag zum Kauf eines Grundstückes in Rifferswil wurde vom Gemeinderat zurückgezogen. Die Orientierung über die Finanzplanung zeigte eine sehr erfreuliche finanzielle Basis der Gemeinde Rifferswil. Die finanzpolitischen Ziele dürften erreicht werden. Einmalig, jedoch auch hoch erfreulich der Vorfall um das einzige Traktandum an der Gemeindeversammlung in Rifferswil. Weil die Investorensuche und Zeichnung von Anteilscheinen der IG Pöstli zur Erhaltung des Restaurants Post in Rifferswil äusserst erfolgreich verläuft, entschlossen sich die Gründer der Genossenschaft, den Parkplatz des Restaurants selber zu kaufen. Deshalb zog der Gemeinderat seinen Antrag zum Kauf des Grundstückes zurück. Der IG ist es nämlich gelungen, bis heute bereits fast eine Million für die Erhaltung des Pöstli aufzutreiben. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 13
Zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag 2013
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as heute unvorstellbar klingt, war über Jahrhunderte selbstverständlich. Nach kriegerischen Ereignissen, nach Naturkatastrophen und nach Seuchen verordnete der Staat Tage des Betens und der Busse. Beeindruckt von den Ereignissen der Französischen Revolution wurde am 17. September 1797 erstmals ein gemeinsamer Bettag der katholischen und reformierten Kantone abgehalten. Daraus entstand der eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag, der jeweils am dritten Sonntag im September aufgrund eines Mandates des Bundes gefeiert wurde. Am kommenden Sonntag ist es wieder so weit, aber weder der Bundesrat noch die kantonalen Regierungen rufen zum Gebet. Der Bettag ist kein zusätzlicher Freitag und falls das Wetter nicht nach «Outdooraktivitäten» ruft, gleicht der dritte Sonntag im September eher einem Bett-Tag. Dennoch wird vielerorts ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. In diesen gemeinsamen Feiern bringen Christin-
nen und Christen ihre Dankbarkeit und ihre Bitten zusammen vor Gott. Der Bettag ist als hoher Feiertag nicht mehr breit verankert, und der Begriff «Busse» wird nur noch von Wenigen mit Gott in Verbindung gebracht. Es ist die Polizei, welche Bussen verhängt für falsches Parkieren oder zu schnelles Fahren. Und diese Bussen können den Einen oder Andern zum Umdenken bewegen und sein Verhalten insofern ändern, dass der Gebüsste versucht eine erneute Busse zu vermeiden. Als Pfarrer darf ich zum Glück keine Bussen verteilen. Die Kirchen können den Menschen – Gott sei Dank – auch nicht mehr mit Höllenstrafen drohen. Ihr Aufruf zum Dank-, Buss- und Bettag verliert seine Dringlichkeit und verhallt von Vielen ungehört. Dabei hat «Busse tun» durchaus etwas Positives. «Busse tun» heisst, in sich gehen, wahrnehmen, was falsch läuft, umdenken und umkehren. Ein Tag der Einkehr im Jahr macht meines Erachtens wirklich Sinn – für den Einzelnen genauso wie für
eine Gemeinschaft. Eine Gesellschaft, die nicht mehr in sich geht und sich fragt, wo sie zerstört und verletzt oder in der längst globalisierten Welt Zerstörung und Verletzung mitverschuldet, wird selbstgerecht und orientierungslos. In diesem Sinne würde es mich freuen, wenn ein Gemeinderat, eine Kantonsregierung oder der Bundesrat zu einem Dank-, Buss- und Bettag aufrufen würde. Ein Tag im Jahr, um in sich zu gehen, genau hinzuschauen, wahrzunehmen und allenfalls das innere Navigationsgerät neu einzustellen, umzudenken und umzukehren, bevor die Gesellschaft oder die Natur uns Menschen mit schmerzlichen Bussen zur Umkehr zwingt. Gott muss dabei nicht einmal ins Spiel gebracht werden, denn er spielt als Motor für den Kreislauf des Werdens und Vergehens so oder so mit im Spiel des Lebens. Und dafür sage ich ihm mehr als einmal im Jahr von Herzen «Danke». Werner Schneebeli, Pfarrer, Affoltern
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