Bezirk Affoltern
Dienstag, 3. September 2013
50 Jahre Flugplatz Hausen am Albis – eine bewegte Geschichte Flugplatzfest-Eröffnung mit interessantem Einblick in die Chronik Am 10. August 1963 konnte der Flugplatz Hausen nach einigen genommenen Hürden eingeweiht werden. Am Eröffnungsabend des Flugplatzfestes zum 50-Jahr-Jubiläum gab Hans U. Schwendener interessante und amüsante Einblicke in die bewegte Chronik. ................................................... von urs e. kneubühl Bereits vor achtzig Jahren benutzten Zürcher Piloten die Flanken des Albis bei der Passhöhe als Startbahn zum Segelfliegen. Sie fanden diese gar so ideal, dass beabsichtigt wurde, den Albis zum Zentralflugplatz zu erheben, analog der Wasserkuppe der Röhn in Deutschland. Dort machten Flugpioniere der Technischen Hochschule Darmstadt schon 1910 ihre Gleitflüge, was sich nicht nur für die bis Ende der 30er-Jahre übliche Startart mit dem Gummiseil als ideal erwies. Zudem bewähren sich solche Höhenzüge bis heute als gute Aufwindquellen für den Hang- und den thermischen Segelflug.
Die Idee vom Flugplatz auf der Hausemer Allmend In einem kurzen Überblick über die bewegte Geschichte des Flugplatzes Hausen gab Hans U. Schwendener, Mitglied und Chronist der FlugplatzGenossenschaft Hausen-Oberamt FGHO, anlässlich des Eröffnungsabends des Flugplatzfestes zum 50Jahr-Jubiläum etliche solche «Müsterchen» zum Besten. Interessantes und Amüsantes wechselte sich dabei locker ab. Die Fliegerei vom Albispass aus schien den meisten Segelfliegern, trotz mehrstündiger Hin- und Herflüge einiger Recken zwischen Albis und Üetliberg, schliesslich doch zu mühsam: «Ein kurzer Hüpfer nach Hausen hinunter, Demontage des Segelflugzeuges, Verladen auf ein Pferdefuhrwerk und wieder auf den Pass hinauf», konstatiert Hans U. Schwendener, waren den Fliegern dann doch zu mühsam. Auf einer Wanderung mit dem damaligen Swissair-Direktor Dr. Walter Berchtold über den Albis jedenfalls soll der Segelflieger Adolphe «Pirat»
Imponierende Flugmanöver und interessante Formationen mit komplexen Choreografien führten die P3-Flyers vor. Gehringer beim Blick auf die Hausemer Allmend spontan gesagt haben: «Do chunnt de Flugplatz here!» Gesagt – getan. Es dauerte aber noch ein Vierteljahrhundert, bis die Idee Wirklichkeit werden konnte.
der Flugplatz Hausen feierlich eingeweiht, und er war fortan von Mai bis September jeweils von Montag bis Freitag durch die SLS belegt. An den Wochenenden übernahm die SFS die Flugdienstleitung.
Juli 1963: Erste Landung in Hausen
50 Seiten Chronik und ein tolles Flugplatzfest
Treibende Kraft für die Erstellung des Flugplatzes Hausen war die Swissair, die damit den Betrieb ihrer Schweizerischen Luftverkehrsschule SLS sichern wollte, nachdem der sich ausdehnende Flugbetrieb in Kloten und der Ausbau des Güterbahnhofes Zürich die Nutzung der entsprechenden Flugfelder durch die SLS und die Sportfluggruppe des Swissair-Personals SFS verunmöglichte. Der Verwirklichung des Flugplatzes Hausen gingen langwierige Verhandlungen und Bewilligungsprozeduren voran. Opposition gegen die Flugplatzpläne gab es zudem mehr als genug; unter anderem wurde es als verfehlt erachtet, inmitten von Naturschutzgebieten einen Flugplatz anzulegen. Schliesslich wurde der Landerwerb vollzogen und das Eidgenössische Luftamt erteilte die Bewilligung. Im Mai 1962 wurde mit dem Bau der Graspiste begonnen und ein gutes Jahr später nahm die SLS ihren Betrieb auf. «Als erstes Flugzeug landete eine Klemm der SFS mit Franz Scheiber und Walter Nussbaumer als Piloten auf der Wiese des neuen Fluggeländes», hält Hans U. Schwendener dazu fest. Am 10. August 1963 wurde
Die bewegte Geschichte des Flugplatzes Hausen war damit aber beileibe nicht fertig geschrieben. In seiner in 500 Exemplaren erschienenen Chronik «Fünfzig – Flugplatz Hausen am Albis. Von den Anfängen bis heute» erzählt Autor Hans U. Schwendener auf fünfzig Seiten die Geschichte des Flugplatzes, gut recherchiert, in vielen Details nach. Er zitiert aus Quellen, wie dem «Anzeiger» und lässt Augenzeugen zu Wort kommen. Anlässlich des Eröffnungsabends, von FGHO-Präsident Dirk Reich mit einer kurzen Ansprache eröffnet, ging die informative und ausgiebig illustrierte Broschüre schon vielfach über den Tisch. Mit Rundflügen und einer erstmaligen Flugschau fand das Hausemer Flugplatzfest seine Fortsetzung. Dazu gab es am Samstag ein Abendprogramm und am Sonntag einen Frühschoppen. Während der beiden öffentlichen Tage wurde das Flugplatzfest von zahlreichen Interessierten besucht. Die Animositäten von einst schienen respektvoller Freude Platz gemacht zu haben.
Viel beobachteter Start des Hochleistungskunstflugzeuges Sbach 342, mit welcher der Pilot Motorkunstflug meisterlicher Klasse vorführte. anzeige
Formationsüberflug der Patrouille Suisse, während auf dem Flugplatz Viele für Helikopterrundflüge Schlange stehen. (Bilder Urs E. Kneubühl)
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