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Bezirk Affoltern Mehr Pornografie und Gewaltdarstellungen Schnell den Mitschüler per Snapchat beschimpfen, einen Porno in den Klassenchat raufladen oder die Kontrahentin mit nächtlichen Telefonanrufen bombardieren – Jugendliche agieren im digitalen Raum oft impulsiv und ohne an allfällige Konsequenzen zu denken. Konflikte, die früher auf dem Pausenplatz stattfanden, haben im digitalen Raum einen neuen Schauplatz gefunden – mit einer grösseren Öffentlichkeit und weitreichenden Folgen für die Opfer. Mit der zunehmenden Verbreitung der Smartphones sowie günstigen Flatrate-Abos nahmen in den letzten Jahren auch die durch Jugendliche begangenen Straftaten zu, in denen das Smartphone oder das Internet eine Rolle spielt. Das zeigt die jährliche Erhebung der Oberjugendanwaltschaft des Kantons Zürich. Zugenommen haben insbesondere die Gewaltdarstellungen, wobei die Fallzahlen noch immer tief sind. Wurden deswegen 2016 noch 18 Jugendliche verzeigt, waren es 2017 bereits 43 und im vergangenen Jahr sogar 56 minderjährige Personen. (pd.)

wir gratulieren Zur goldenen Hochzeit 50 Jahre miteinander verheiratet sind heute Freitag, 16. August, Vreni und Hans Keller in Stallikon. Wir gratulieren dem Paar zur goldenen Hochzeit und wünschen ein schönes Fest und erlebnisreiche gemeinsame Stunden.

Zum 80. Geburtstag Heute Freitag, 16. August, dürfen wir Angela Gambarara-Karrer in Affoltern zum 80. Geburtstag herzlich gratulieren. Wir wünschen ein schönes Fest und gute Gesundheit.

Freitag, 16. August 2019

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Aufbau Spitex Seewadel auf Kurs Personal wechselt mehrheitlich zur Stadt Affoltern Dank der lösungsorientierten Zusammenarbeit zwischen der Spitex Knonaueramt und dem Haus zum Seewadel schreiten die Vorbereitungsarbeiten für die Integration des Stützpunkts Affoltern ins Haus zum Seewadel mit grossen Schritten voran. Die Stabübergabe ist auf den 1. Dezember 2019 geplant. Der Stadtrat Affoltern hatte im Juni das Übernahmepaket der Spitex Knonaueramt genehmigt. Für den Bereich Psychiatriespitex wurde gleichzeitig mit der Spitex Knonaueramt eine Leistungsvereinbarung für vorerst zwei Jahre abgeschlossen. Seither laufen die Vorbereitungsarbeiten auf beiden Seiten auf Hochtouren. Gespräche mit den Spitexmitarbeitenden des Stützpunktes Affoltern sind einzeln und persönlich geführt worden. Die Bilanz ist erfreulich. Regula Bitterlin, die heutige Zentrumsleiterin, wird auch in Zukunft als Leiterin der Spitex für die Stadt Affoltern tätig sein. Die meisten Mitarbeitenden haben dem Wechsel in die neue Spitex-Organisation ebenfalls zugestimmt. Somit bleibt für die Mehrheit der Kundinnen und Kunden in Affoltern die Ansprechperson dieselbe. Die Information der Kundschaft erfolgt durch die Spitex-Mitarbeitenden persönlich, begleitet mit einem

Verena Bieri (rechts), Geschäftsleiterin der Spitex Knonaueramt, und Verena Feller, Geschäftsführerin vom Haus zum Seewadel, an einem ihrer regelmässigen Treffen. (Bild zvg.) gemeinsamen Schreiben der beiden Organisationen. Die Zuweiserstellen und die Ärzte erhalten in diesen Tagen

ebenfalls ein durch die beiden Organisationen unterzeichnetes Schreiben. Die psychiatrischen Leistungen wer-

den durch die Spitex Seewadel ab 1. Dezember bei der Spitex Knonaueramt, bei der umbenannten Abteilung ZPP (Zentrum für psychiatrische Pflege), bezogen. Auch die Leistungen des Entlastungsdienstes werden weiterhin durch die Spitex Knonaueramt erbracht. Für diese Zusammenarbeiten werden durch die beiden Organisationen neue Abläufe definiert und festgelegt. Die Leistungen für die SpitexKundinnen und -Kunden der Gemeinde Hedingen werden neu vom Spitex Zentrum Bonstetten erbracht. Die Gemeinde Hedingen gehörte bis anhin organisatorisch zum Zentrum Affoltern. Dieser Übergang ist bereits im Gange. Im Oktober wird ein Kennenlernfest für das Personal stattfinden, welches eine gute Möglichkeit bieten wird, sich auszutauschen und sich auf die gemeinsame Zukunft als Organisation Seewadel mit stationärer und ambulanter Pflege einzustimmen. Dass die Kundinnen und Kunden weiterhin eine gute und sichere Betreuung und Versorgung erhalten, wird von beiden Führungspersonen, Verena Bieri von der Spitex Knonaueramt sowie Verena Feller vom Haus zum Seewadel, als oberstes Ziel in der Zusammenarbeit bekräftigt. Dazu treffen sich die zwei regelmässig. (tro) Infos unter www.spitexka.ch, www.seewadel.info.

Grosse Emotionen zum Autobahnzubringer Eine kleine und nicht repräsentative Umfrage in Obfelden und Ottenbach

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 25 470 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Christine von Burg Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 inserat@weissmedien.ch Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli Telefon 058 200 57 14, M 079 682 37 61 kaspar.koechli@chmedia.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss Inserate: Dienstagausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Abonnementspreise: ¼ Jahr Fr. 79.– ½ Jahr Fr. 97.– 1 Jahr Fr. 170.– Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.chmedia.ch Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.chmedia.ch

Arthur Schärer, Ottenbach.

Luise Frick, Obfelden. (Bilder Martin Mullis)

Herbert Bitzer, Ottenbach.

Jessica Berglas, Obfelden.

Die Meinung der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden Obfelden und Ottenbach rund um die geplante Umfahrung scheint längst gemacht zu sein. Die Angst, der Kantonsrat könnte die Zusatzkosten von 5,36 Millionen nicht bewilligen, ist gross. Dass der Autobahnzubringer bei einer Ablehnung mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gebaut würde, scheint den meisten Einwohnern bewusst zu sein. Der «Anzeiger» versuchte den Einwohnern der beiden Reussdörfer in Sachen Umfahrung den Puls zu fühlen. Bei der Befragung von rund drei Dutzend Personen wurde Erstaunliches festgestellt. Grundsätzlich bemerkenswert ist die Tatsache, dass die allermeisten Befragten ziemlich genau über die herrschende Situation Bescheid wissen. Mit nur wenigen Ausnahmen befürchten sämtliche Personen, dass bei einer Ablehnung des Zusatzkredits durch den Kantonsrat, das positive Abstimmungsergebnis vom 23. September 2012 in Makulatur verwandelt würde, sowie die bereits aufgewendeten Kosten absolut wertlos wären. Bei der in beiden Dörfern durchgeführten Umfrage waren Gegner des Autobahnzubringers nur schwer zu finden. Während die allermeisten

Befürworter sich für die Umfrage mit Namen und Bild bereitwillig zur Verfügung stellten, fand sich kein Gegner, welcher sich nicht anonym äussern mochte. Ein jüngerer Vertreter, eine Mutter mit Kind, sowie ein Rentner nannten in ihren ablehnenden Meinungen fast deckungsgleiche Argumente: Die Verkehrssituation hätte sich in den vielen Jahren seit der Abstimmung geändert, das Verkehrsaufkommen sei hauptsächlich hausgemacht und ganz generell würden neue Strassen immer auch neuen Verkehr generieren. Alle Befragten haben Angst vor Beleidigungen oder gar persönlichen Angriffen, falls ihr Name oder Bild in der Zeitung erscheinen sollte. Rentner Arthur Schärer aus Ottenbach hat die Planung der Umfahrung während vielen Jahren aufmerksam verfolgt. Der ehemalige Schriftsetzer hatte am Ergebnis der damaligen Abstimmung grosse Freude. Seit acht Jahren leidet er, nicht zuletzt, weil er in unmittelbarer Nähe der Durchgangsstrasse wohnt, unter den Gefahren und dem Lärm des Verkehrs. «Wir sind unter der Fuchtel gewisser ÖkoFanatiker», hält er fest. Obwohl er selbst ein grosser Freund des Naturschutzes sei, sollten doch auch die

Bedürfnisse der Menschen nicht vergessen werden, meint er. Die 73-jährige Luise Frick wohnt an der Dorfstrasse im unteren Teil von Obfelden. Vom Lärm des stetigen bis weit in die Nacht hinein herrschenden Durchgangsverkehrs hat sie längst die Nase voll. Vor allem sei das immer wieder genannte Argument des hausgemachten Verkehrs völliger Blödsinn, hält die Rentnerin dezidiert fest. Zudem meint die resolute Frau, dass der Kantonsrat bei einer Ablehnung des Zusatzkredits absolut unsolidarisch handeln würde. Herbert Bitzer wohnt seit 44 Jahren in Ottenbach. Auch er hat die leidvolle Geschichte der Umfahrung aufmerksam verfolgt. Etwas enerviert nennt er das überaus langwierige und viele Jahre dauernde Vorgehen mit Einsprachen, Rekursen und Beschwerden schlicht eine Schweinerei. Diese offensichtliche Missachtung des Volkswillens sei nicht zu akzeptieren, meint der ehemalige Feinmechaniker kopfschüttelnd. Jessica Berglas, Auszubildende Fachfrau Betreuung Kleinkinder, ist in Obfelden aufgewachsen und wohnt in der Nähe der Dorfstrasse. Sie fährt täglich mit den öV nach Küsnacht zur Arbeit. Infolge des hohen Verkehrsauf-

kommens in Obfelden ist sie gezwungen ein früheres Postauto zu nehmen, damit sie den Anschluss nicht verpasst. Ausserdem bezeichnet sie den Strassenlärm vor allem nachts als fast unerträglich. Die junge Frau hält zudem fest, dass viele Kindergärtler und Schulkinder die vielbefahrene Dorfstrasse überqueren müssen. Manchmal sei sie versucht, den viel zu schnell fahrenden Automobilisten ein nicht jugendfreies Schimpfwort zuzurufen. Das Vorgehen der Behörden, welche den Gegnern der Strasse nicht mehr Paroli bieten, sei unbegreiflich, sagt die Lernende mit Nachdruck. (mm) anzeige


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