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Vermischtes

Freitag, 8. Juni 2012

Vreni Weibel brachte den «Chreis Vier» nach Mettmenstetten «Unterwegs im Zürcher Chreis Vier»: Die Mettmenstetterin stellte ihr Buch vor Vergangenen Dienstagabend las die Mettmenstetterin Vreni Weibel aus ihrem Buch «Unterwegs im Zürcher Chreis Vier». Spannende und rührende Geschichten von Menschen, denen die Autorin in dreizehn Jahren als Zustellbeamtin des Betreibungsamtes begegnet ist. Das Buch kann bei der Raiffeisenbank Mettmenstetten gekauft werden. ................................................... von urs e. kneubühl Da ist jemand, der hingeguckt hat. Genau hingeschaut, nicht nur mit den Augen, genauso mit dem Herzen, hat die Mettmenstetterin Vreni Weibel in ihren dreizehn Jahren, in denen sie als Mitarbeiterin des Betreibungsamtes zahlreichen Menschen im Stadtzürcher «Chreis Vier» Amtsschreiben zu überbringen hatte. Am vergangenen Dienstagabend liess die langjährige Zustellbeamtin bei der Präsentation ihres Bucherstlings «Unterwegs im Zürcher Chreis Vier» eine stattliche und illustre Schar interessierter Besucher in der Gemeindebibliothek Mettmenstetten an ihren niedergeschriebenen Erlebnissen teilhaben. Nun, wir alle treffen unzählige Menschen, wenn wir – aus welchen Gründen auch immer – uns umsehen, auf diesem Planeten, auf dem wir zeitlebens ausgesetzt sind. Und nicht ganz

selten stellt sich uns dabei unvermittelt die Frage: Wegschauen oder sich auf das Schicksal und Elend von anderen einlassen? Vreni Weibel hat nie weggeschaut. Sie hat, wie sie selbst sagt, «immer versucht, den Menschen im Chreis 4 ohne Berührungsängste zu begegnen und ihnen zuzuhören».

Menschen-Geschichten: spannend und berührend «Die Erzählenden sprechen in ihren Geschichten von dem, was sie fast erdrückt, aber auch von dem, was sie hoffen lässt. Sie hören sich sprechen, und erkennen dadurch ihre Möglichkeiten, das zu verändern, was für sie wichtig ist. Nur bei den wortlosen, verstummten Mitmenschen, die keine Geschichten mehr haben, die sich für sie lohnen würde, zu erzählen, gibt es keinen Berührungspunkt mehr. Keine Brücke, die geschlagen werden kann, nur noch bodenlose Verzweiflung.» – So fasst die Zustellbeamtin ihr damaliges Umfeld und ihre Motivation, hinzusehen und zuzuhören, zusammen. Daraus sind jene Menschen-Geschichten entstanden, die das Leben, die Stadt sowie der «Chreis Vier» produziert und Vreni Weibel niedergeschrieben haben. Diese «Fragmente aus dem Leben von Menschen in Bedrängnis» beschreibt und erzählt die Mettmenstetterin subtil, mit Respekt und Wertschätzung. «Unterwegs im Zürcher Chreis Vier» ist ein feinfühlig und

warmherzig geschriebenes und von Franziska Bättig, Stutz Druck AG, attraktiv gestaltetes Buch. Ein Buch voller Menschlichkeit in einem Milieu, in dem man die Menschlichkeit nicht vermuten würde. Aber, so zeigen die erzählten Geschichten der Mettmenstetterin auch, da wo sich Armut, Ungerechtigkeit, Sex, Drogen und Gewalt auf kleinstem Raum begegnen, da wird auch Gutes und Schönes gelebt. Vreni Weibel bringt auch diese Seite des Lebensbereichs «Chreis Vier» näher. Auf 123 Seiten nimmt Vreni Weibel Leserinnen und Leser mit auf ihre damaligen Botengänge – zu Menschen, egal, ob es solche sind, die unfreiwillig am Rand der Gesellschaft leben müssen, oder Frauen, die ihren Körper verkaufen, Gestrauchelte, die im Bezirksgefängnis einsitzen, oder auch Krawattenträger. Die Mettmenstetterin schreibt offen und direkt, prägnant und stimulierend über lebendige, reale Augenblicke. Und so unschön die geschilderten Geschichten, die einen nie unberührt lassen, zuweilen auch sein mögen, so leuchtet es dann und wann selbst im dunkelsten Schuppen durch ein bisschen Mitgefühl und Menschlichkeit. Vreni Weibel: «Unterwegs im Zürcher Chreis Vier» ISBN 978-3-85928-088-5. Das Buch kann bei der Raiffeisenbank Mettmenstetten, Obere Fischbachstrasse 2, gekauft oder direkt beim Verlag, Stutz Druck AG, Wädenswil, info@stutz-druck.ch bestellt werden.

Vreni Weibel: Spannende und rührende Geschichten. (Bild Urs E. Kneubühl)

aktienmärkte

veranstaltungen

Schweiz: Selektiv Zyklische ins Auge fassen

«Pfadilager sind bi schönem Wätter halt scho lässiger!»

Egon Wenzinger* über Aktienmärkte Die signifikanten Liquiditätsspritzen der Zentalbanken zeigen in Europa Wirkung und haben zu einer Stabilisierung der Konjunkturindikatoren geführt. Mittelfrist sind das gute Neuigkeiten für Aktien insgesamt und besonders für die zyklischen Industrien. Allerdings wird uns die Überschulungsproblematik in Europa, Japan und den USA weiter beschäftigen und das Potenzial des Wirtschaftswachstums in diesen Regionen vorerst begrenzen. Denn Schuldenabbau heisst Konsumverzicht.

Schweizer Aktienportfolio überprüfen Die Schweizer Unternehmen haben einen kleinen Binnenmarkt und hängen daher stark von Volkswirtschaften ausserhalb der Schweiz ab. Wir empfehlen, das Schweizer Aktienportfolio zu überprüfen und allenfalls Positionen in Unternehmen abzubauen, die vorwiegend im Euroraum tätig sind. Stattdessen raten wir in Unternehmen zu investieren, die erheblich von wachstumsstärkeren Volkswirtschaften wie asiatischen, amerikanischen oder afrikanischen Schwellenländern profitieren. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für den Swiss Performance Index von knapp 13 für das Jahr 2012 liegt die Marktbewertung unter dem historischen Durchschnitt von 15,5. Daher bleiben wir längerfristig verhalten optimistisch für Schweizer Aktien. Allerdings bevorzugen wir derzeit andere Aktienmärkte.

Im defensiven Bereich überzeugen uns der Gesundheitssektor, der Basiskonsumgütersektor sowie das Thema defensives Wachstum, also Firmen mit robusten Cashflows und einer zyklischen Teilkomponente. Im zykliEgon Wenzinger. schen Bereich bevorzugen wir selektiv unterbewertete Unternehmen. Im Vordergrund stehen Firmen mit einer überdurchschnittlichen und diversifizierten Ausrichtung auf Schwellenländer. Gerade Konsolidierungsphasen an der Börse eignen sich, um Positionen in solchen Aktien zu akkumulieren.

Eurozone: Die Schuldenkrise hemmt den Aktienmarkt Der Aktienmarkt der Eurozone bleibt einer der schwächsten im internationalen Vergleich. Zwei Tendenzen lassen sich erkennen: Regional stehen die finanzschwächeren südeuropäischen Länder (mit Frankreich) auf der Verliererseite, während die Aktienmärkte der nordeuropäischen Länder zu relativer Stärke neigen. Sektoral spiegeln seit Jahresanfang die Finanztitel, der Energiesektor aber auch die vermeintlich defensiven Sektoren Telekommunikation und Versorger Schwäche wider und kommen insge-

samt immerhin auf einen Anteil von 40% am europäischen Aktienmarkt. In den Kursen lässt sich also erkennen, dass die Schuldenkrise unverändert für Verunsicherung sorgt, während die Unternehmen der genannten defensiven Sektoren mit sektorspezifischen Problemen zu kämpfen haben. Die Schuldenkrise wird uns noch einige Jahre beschäftigen. Doch wie steht es um die Konjunktur in der Eurozone, die von der rückläufigen Nachfrage der Peripherieländer beeinflusst wird? Betrachtet man den Gesamt-Einkaufsmanagerindex, der einen guten Vorlauf für die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts hat, so lässt sich daraus eine wirtschaftliche Kontraktion ableiten. Denn der Index für April war mit dem niedrigsten Wert seit Juni 2009 überraschend schwach. Dies entspricht unserer Erwartung einer schleppenden und holprigen Erholung in der Eurozone im Jahr 2012. Auch in den Gewinnerwartungen für die Unternehmen spiegelt sich ein vorsichtigeres Bild. Diese sind für 2012 und 2013 weiter leicht rückläufig. Eine Hoffnung könnte sich unternehmensseitig aus der laufenen Berichterstattung ergeben. Allerdings sind unsere Erwartungen hier eher zurückhaltend und unsere Einschätzung zu europäischen Aktien bleibt auch deshalb vorsichtig. *Egon Wenzinger ist Inhaber der Wenzinger Finanz AG, Vermögens- und Steuerberatung, Poststrasse 2, Affoltern, Telefon 044 762 24 40.

Mit Pfingsten vor der Türe und den fantastischen Wetterprognosen waren die Grundlagen für ein erfolgreiches erstes Lager dieses Jahr gegeben und liessen bei allen Pfadis aus dem Säuliamt den Puls höher schlagen. Am Freitagabend vor Pfingsten zog es wieder etliche Pfadis ins traditionelle «Pfi-La». Mit Sack und Pack, guter Laune und der Abendsonne im Nacken konnte das Abenteuer beginnen.

Fernab von Zivilisation und modernem Leben Die Buebepfadi teilte sich wie immer in die beiden Stämme auf. Die eine Hälfte schlug ihre Zelte bei Hausen auf, die anderen im Jonental. Nach der ersten Nacht im vorbildlich gespannten Spatzzelt wurde kräftig gehämmert, geknüpft und gebastelt, damit die Latrine, die Küche und das grosse Gemeinschaftszelt bereit waren, als die Wölfe am Nachmittag zur Gruppe stiessen. Dank dem guten Wetter war die Stimmung bestens und die Pfadis und Wölfe verbrachten ihre Tage draussen mit Spiel, Sport und lagerthemenbezogenen Aktivitäten. Wie üblich im Pfingstlager wurde das Essen über dem Feuer gekocht und das Geschirr mit Bachwasser abgewaschen, was natürlich im krassen Gegensatz zu den modernen Küchen der heutigen Zeit steht. Man versucht den Kindern einen wichtigen Teil der Pfadi-Philosophie näherzubringen, nämlich das Re-

spektieren und Leben mit und in der Natur.

Die Meitlipfadi auf Vampirjagd Die Mädchen verschlug es dieses Jahr nach Hedingen. Unter dem Motto «Baustelle» wurden sie am Freitagabend vor Pfingsten sogleich vom Bauherrn abgeholt. Aber bereits kurz nachdem die Zelte gespannt und die üblichen Lagerbauten fertig waren, fanden die aufmerksamen Pfadis heraus, dass sie vom falschen Bauchef abgeholt wurden. Sie wurden nämlich von Pumukel abgeholt und halfen unwissend dessen Geburtstag vorzubereiten. Nicht nachtragend wurde dieser dann am Abschlussabend auch ausgiebig gefeiert. Doch an Abenteuer nicht genug, stellte sich der echte Bauherr auch noch als Vampir heraus! Gekonnt lösten die Pfadis während einer nächtlichen Aktion auch dieses Problem und befreiten mit viel Mut, Muskelkraft und Knoblauch das Säuliamt von der Vampir-Baustellen-Armee. Die Meitlipfadi Säuliamt bedankt sich herzlich bei Peter Spillmann aus Hedingen, welcher ihnen den Platz für die Baustelle zur Verfügung stellte. Wie immer sah man am Montagnachmittag viele müde, aber glückliche Pfadis auf dem Heimweg, in Gedanken bereits im kommenden Sommerlager und einen leichten «FeuerDreck-Abenteuer-Geruch» in der Luft verbreitend.


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