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aus dem bezirk affoltern I Nr. 45 I 166. Jahrgang I Freitag, 8. Juni 2012

Durchwegs Ja

Reich beschenkt

Stallikon verabschiedet Schulbauten zuhanden der Urnenabstimmung. > Seite 7

Eine kürzlich verstorbene Einwohnerin vermacht Hausen zirka 1,5 Mio. Franken. > Seite 9

Kontroverse um EnnetgrabenSanierungsfinanzierung

Widerstand gegen Unterkunft für Asylbewerber in Rifferswil

Nur rund 60 Personen haben sich am Montagabend für die Informationsveranstaltung zur geplanten Sanierung des «Ennetgraben» interessiert, wo die Sekundarschüler der Gemeinden Affoltern und Aeugst unterrichtet werden. Die 1971 fertiggestellte Schulanlage in Affoltern soll demnächst einer umfangreichen Sanierung unterzogen werden, die voraussichtlich Investitionskosten von 19 Mio. Franken auslösen wird. Als erster Schritt wird den Stimmberechtigen an der Sekundarschul-Kreisgemeindeversammlung am Montag, 18. Juni, in Affoltern ein Projektierungskredit von 1,315 Millionen Franken unterbreitet. Eine Kontroverse hat bereits die Abschreibung der Investition ausgelöst. Während sich Finanzvorsteherin Marlyse Blatter auf den Standpunkt stellt, das Projekt könne bereits nach dem neuen Rechnungsmodell des Kantons, HRM2, abgeschrieben werden, ist Affolterns Gemeindepräsident Robert Marty skeptisch. Behielte Blatter recht, würde in Affoltern der Steuerfuss um 2,5 Prozent steigen. Nach altem Abschreibungsmodell, das Marty bevorzugt, würde die Steuererhöhung 7,5 Prozent betragen.. (map.)

................................................... > Bericht auf Seite 3

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Spatenstich Bau der neuen Turnhalle Albisbrunn hat begonnen – mit einem Platzregen. > Seite 11

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Einblick Wie Behindere leben und arbeiten: Stiftung Solvita öffnet die Türen ihrer Institutionen. > Seite 13

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Qualitätslabel Auszeichnung für das Kompetenzzentrum Palliative Care am Spital Affoltern. > Seite 13

Kontroverse Diskussion an der Gemeindeversammlung In Rifferswil sollen in der Landwirtschaftszone an der Kappelerstrasse drei Container für zehn Asylbewerber aufgestellt werden – fünf davon aus dem Kontingent für Kappel. Die Information des Rifferswiler Gemeinderates löste eine kontroverse Diskussion über Standort und Asylwesen aus. ................................................... von martin platter Die Nachricht im Anschluss an die ordentliche Rechnungsgemeindeversammlung am Mittwochabend in der Rifferswiler Engelscheune löste unter den 83 Stimmberechtigten höchst unterschiedliche Reaktionen aus. Maximal fünf Jahre sollen die Container bei der Schürmann-Scheune stehen bleiben, dann müsse die Gemeinde ordentliche Unterkünfte zur Verfügung haben, erklärte Gemeindepräsident

Marcel Fuchs. Die periphere Lage habe sich aufgedrängt wegen der geschützten Ortskerne von Rifferswil und Kappel. Der Kanton habe für den Standort bereits mündlich grünes Licht erteilt; auf die schriftliche Bewilligung warte man noch. Die Kosten für die Infrastruktur (Fundament, Abwasser, Wasser, Strom) belaufen sich auch 50 bis 60 000 Franken, wobei sich die Gemeinde Kappel zu 55 Prozent an diesen Kosten beteilige. Im Gegenzug nehme Rifferswil fünf Asylbewerber aus dem Kontingent, das Kappel zugeteilt wurde. Der Kanton habe die Auflage erlassen, dass jede Gemeinde 0,5 Prozent der Einwohnerzahl Asylbewerber aufzunehmen habe. Die Leute würden vom Sozialdienst in Affoltern betreut. Man hoffe nun auf Familien, führte Fuchs aus.

Verärgerung im Publikum «Sind wir die Wohltäter von Kappel?», wollte darauf eine Anwohnerin wissen

und plädierte für einen Standort weiter ausserhalb des Dorfes. Andere wiederum vertraten die Ansicht, dass man die Container auf der Wiese direkt neben dem Gemeindehaus aufstellen solle. In ihrer Nachbarschaft hätten fünf junge Frauen ihre Pferde im offenen Stall eingemietet. Sie habe ein höchst ungutes Gefühl, wenn bei der Schürmann-Scheune plötzlich zehn fremde Männer einzögen, sagte eine andere Frau. «Wir haben uns jahrelang gegen die Aufnahme von Asylbewerbern gesträubt.

Nicht einfach alles akzeptieren Zehn auf eine Dorfgemeinschaft von tausend sollten wir doch verkraften», plädierte eine Votantin für Toleranz und wurde mit Applaus bedacht. «Wenn man den Applaus so hört, müsste man die Asylbewerber doch privat unterbringen können», entgegnete ein Mann mit leicht ironischem Unterton. Es sei langsam an der Zeit,

Ein Einkaufszentrum bewegt Obfelden Stimmberechtigte stärken dem Gemeinderat den Rücken

nicht mehr einfach alles zu akzeptieren, was die Bundesbehörden befehlen, die mit ihrem Schlendrian die Ursache des Problems seien. «Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesem Entscheid nicht nur Freude auslösen», beschwichtigte Fuchs. Das Verfahren sei jedoch am Laufen, es können nur noch baurechtlich angefochten werden. Den Vorwurf, die Gemeinde hätte zu spät und nicht richtig informiert, liess er ebensowenig gelten, wie den Hinweis von RPK-Präsident Roland Huber, Kappel komme bei dieser Vereinbarung zu gut weg. Auch den Antrag, zumindest über die Aufnahme der Asylbewerber aus dem Kappeler Kontingent abzustimmen, blockte er ab. Wie wenig später die Diskussion, die auszuufern drohte. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 7 anzeigen

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Die Gemeindeversammlung zog 679 Stimmberechtigte an – ein Rekord. Die Mehrzweckhalle Zendenfrei war bis auf den letzten Platz gefüllt. (Bild Salomon Schneider) Die Frage, wie die Zentrumszone bei der Kreuzstrasse aussehen soll, erhitzte die Gemüter in Obfelden seit Wochen. Am 21. April nahmen 35 Stimmbürger an der Informationsveranstaltung zur Zonenplanänderung teil, bei der entscheidenden Gemeindeversammlung von Montag waren es 679. Während die Jahresrechnung, die Polizeiverordnung und die neue Zonen-

ordnung mit wenigen Gegenstimmen angenommen wurden, entbrannte eine hitzige Debatte über die Gestaltungsplanpflicht in der Zentrumszone. Eine Initiative für die Begrenzung der maximalen Ladenfläche auf 400 Quadratmeter wurde von der einen Seite als Lex-Landi und Anti-Migros-Initiative bezeichnet, während die Initianten den Gemeinderat der Geschäftsfüh-

rung ohne Rücksicht auf das Wohl des Dorfes bezichtigten. Je länger die Diskussion dauerte, desto schärfer wurde geschossen. Schliesslich änderte dies aber nichts daran, dass die Initiative abgelehnt und der Gegenvorschlag des Gemeinderats angenommen wurde. Der Gegenvorschlag forderte als regulierende Massnahme eine Gestaltungs-

planpflicht für die Zentrumszone, sah aber von einer Beschränkung der Ladenfläche ab. Die Gemeindeversammlung zog die Rekordzahl von 679 Stimmberechtigten an. Die Mehrzweckhalle Zendenfrei war bis auf den letzten Platz gefüllt. (sas) ................................................... > Bericht auf Seite 5

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