Extra
Im Spital Affoltern geboren
Lenja, 7. Mai.
Gwen Arya, 8. Mai.
Liam, 8. Mai.
Magdalena, 8. Mai.
Freitag, 20. Mai 2016
Einer, der für die grosse Liebe pendelt Früher galt es als «normal», dass ein Ehepaar nicht nur das Leben, sondern auch die Wohnung teilt. Dass es heute auch noch anders geht, beweisen der Affoltemer Immobilienmakler Tobias von Monkiewitsch und seine Verlobte, Dr. Jacqueline Schmelzer aus Winterthur. Sie müssen für die Liebe pendeln. Grund dafür ist der Beruf.
meinem Wissen noch nicht einmal einen Tanzkurs pro Woche, in Winterthur hingegen gleich mehrere pro Abend.» Aber dass er für diesen Standortvorteil auch gleich seine eigene Wohnung in Affoltern aufgeben würde, ist ausgeschlossen. Denn hin und wieder seien Arbeitszeiten so unregelmässig oder Termine so ungünstig gelegt, dass er dann doch für einmal nicht zu seiner Herzensdame pendeln könne. Ausserdem fühle er sich hier «sau-wohl» im schönen Affoltern am Albis. Also habe er seinen Hausrat auf zwei Wohnungen aufgeteilt, zwei Zahnbürsten, 2 Rasierer, 2 Kleiderschränke, und jeweils die Hälfte von allem in der anderen Wohnung. «So ist immer genügend Wäsche da, aber hin und wieder bin ich schon auch verzweifelt auf der Suche nach Dingen, zum Beispiel meiner Lieblingskrawatte», führt von Monkiewitsch mit einem schelmischen Lächeln hinzu.
Tobias von Monkiewitsch, seines Zeichens Immobilienmakler pendelt fast täglich zwischen Winterthur und Affoltern am Albis. Dies der grossen Liebe wegen, die er nun seit etwas mehr als einem Jahr kennt und der er sogar schon die alles entscheidende Gretchenfrage gestellt hat. Seit Januar 2015 sind er und die Winterthurer Zahnärztin Dr. Jacqueline Schmelzer nun ein Liebespaar. Sie sind beide geschieden und haben aus erster Ehe je zwei Kinder. Er die Buben und sie die Mädchen. Jedes zweite Wochenende sind sie eine grosse Patchwork-Familie mit sechs Personen. Von einem Umzug nach Winterthur träume er schon des Öfteren, er habe auch schon alle notwendigen Schritte durchgesprochen und geplant. «Denn die täglichen rund zweieinhalb Stunden fehlen mir in der aktiven Gestaltung meines Tagesablaufes, zum Beispiel bei Freizeitaktivitäten schon sehr», so von Monkiewitsch.
Arbeit im Zug Die Zeit im Zug könne Tobias von Monkiewitsch immer recht gut mit dem Lesen und Bearbeiten von E-Mails nutzen. Nur das Führen von Telefonaten sei eher hinderlich, denn er bespreche ungern die Finanzierung von Immobilien mit seinen Kunden am Telefon, wenn ein ganzes Zugsabteil dabei zuhöre. Der Kauf von Immobilien sei eine sehr persönliche Sache und die Finanzierung derselben so sensibel, dass sie niemanden externen etwas angehe. Aber da er seine Arbeit wenigstens teilweise auch im Zug erledigen könne, sei es klar, dass er das Pendeln auf sich nehme. Eine fahrende Zahnärztin wäre zwar mal wirklich etwas Neues, aber sicherlich nicht wirklich umsetzbar. Die Gretchenfrage sei übrigens mit einem klaren «Ja!» durch seine Lieblingszahnärztin beantwortet worden und die Hochzeitsglocken sollen noch in diesem Jahre erklingen.
Kein Umzug
Armanda, 11. Mai.
anzeige
27
Doch ein Umzug komme für keinen der beiden infrage. Für die Zahnärztin mit eigner Praxis in Winterthur nicht, und auch für den gut etablierten RE/MAX-Immobilienmakler im Knonauer Amt nicht. «Unsere Berufe sind dafür viel zu sehr auf einen hohen Bekanntheitsgrad und feste Stammkunden ausgelegt. Wir müssten nochmals ganz von vorn anfangen, würden wir zügeln!» Dies sagt von Monkiewitsch, obwohl ihn das Winterthurer RE/MAX-Büro nach eigenen Angaben sehr gerne als Makler aufnehmen würde. Jedoch ist von Monkiewitsch davon überzeugt, dass sein Bekanntheitsgrad in Affoltern am Albis zu hoch ist, um einfach alles aufzugeben und in Winterthur neu zu starten. Der Verkauf von Immobilien sei, so von Monkiewitsch, ein absolutes Vertrau-
wetter
Dr. Jacqueline Schmelzer und Tobias von Monkiewitsch. (Bild zvg.) ensgeschäft. «Die Menschen gehen zu den bekannten grossen Akteuren im Markt, nicht zu den Neulingen.»
Tango-Argentino, das gemeinsame Hobby Mindestens zweimal die Woche gehen beide dem gemeinsamen grossen Hob-
by, dem Tango-Argentino nach, einem Tanz der Königsklasse, den das Liebespaar in den letzten Monaten für sich entdeckt hat. «Winterthur bietet hierfür als echte Grossstadt mit vielseitigem Kulturprogramm einen massiven Vorteil, gegenüber der Kleinstadt Affoltern am Albis», sagt von Monkiewitsch. Hier in Affoltern gibt es nach
gedankensprünge Feucht Niemand braucht mir zu beweisen Dass der Himmel weint, wenn Engel reisen Kaum gingst du fort, ganz unvermutet War unser Keller überflutet Martin Gut
liebe elise
Grüsse vom heimischen Strand
bauernregel «Regen im Mai bringt Wohlstand und Heu. Und: Auf nassen Mai folgt ein trockener Juni.»
Liebe Elise, nur schnell die Augen öffnen um dir von Ferientagen zu schreiben, danach – lieber noch zwischendurch – sie schnell wieder schliessen für alle Blau, jedes Türkis, Schaum und hellgrüne Durchsichtigkeit, für Sand und Sand und Sand. Fürs helle Beige des Milchkaffees im kleinen Glas und dieses satte Gelb jener runden Rahmküchlein, die täglich den Weg zu mir gefunden haben. Augen zu und Bühne frei fürs Sonnengesprenkel morgens auf der hellen Bettwäsche und den Mosaikboden in der fremden Küche, für diese Abenddämmerung überm Meer, welche sich keiner Farbe zuordnen will. Das Muster des Taubenschwarmes am Himmel. Und mit dem Schliessen der Augen kommen auch Geräusche und Gerüche zurück, Berührungen und Bewegungen, und ich höre diese weiche, mir nahezu unverständliche Sprache, die Möwen schreien wieder, leiser, sel-
tener als bei uns, der Sand knirscht in den Sohlen der Schuhe, abends, im steilen Treppenhaus. Du kennst mich ja, Elise, weggehen ist stets ziemlich schwierig, sozusakompliziert Antoinette Suter. gen und noch jedes Mal habe ich ein winzig kurzes Momentchen lang gedacht: «Ich will gar nicht weg» – zu viel noch zu erledigen, gerade eben jetzt zu versorgen, verbessern, verirgendwas... Heimreisen fällt auch nicht leichter, verbreitet diese Wehmut – sollten wir nicht noch länger bleiben? Vielleicht gar für immer? Könnte ich nicht eine andere sein, eine luftigleichte, unbeschwerte, stets ausgeschlafene Südländerin? Eine Frau ohne Prinzipi-
en, mit vielen Hunden, Katzen, einem Vogel und dem weltbesten Tomatensugo? Dabei – und diesmal hab ichs wirklich durchdacht, Elise, ist es sehr einfach: Entscheidend ist das richtige Mitbringsel, welches das Dort und Da verbindet, die Ferienfrau nach Hause verfrachten hilft und auch am Zoll keinerlei Aufruhr verursacht: Das Meer. Es hat seinen Platz hinterm Haus gefunden, bei Flut umspielt das Wasser die unteren zwei Stufen der Treppe. Mit dem Sand hapert es noch ein bisschen, aber der Apfelbaum hat freundlicherweise mit Blühen gewartet bis ich zurück – und das Meer platziert war. Die fallenden Blüten machen sich gut auf dem Wasser. Ich freue mich auf den ersten Schwumm morgen früh. Antoin