038 2015

Page 1

Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 38 I 169. Jahrgang I Freitag, 15. Mai 2015

Besser als das Budget

Wasser wird teurer

In Affoltern zeigen die Sparanstrengungen Wirkung. > Seite 3

An der GV präsentierte die Wasserversorgung Affoltern den Finanzplan 2015–2029. > Seite 3

-

«okaj zürich» Kampagne «Kinder- und Jugendförderung wirkt! – 90 Jahre im Kanton Zürich». > Seite 5

-

Baubeginn am 18. Mai Uitikon: Erneuerung der Stallikerstrasse im Abschnitt Ringliker- bis Langwiesstrasse. > Seite 9

Weiterhin sehr hohe Auslastung der Ärzte im Bezirk Nachfolge für pensionierte Hausärzte bisher sicher Seit Jahren schwelt das Problem des drohenden Ärztemangels im Bezirk Affoltern. Die praktizierenden Hausärzte sind permanent mindestens voll ausgelastet und längst können nicht mehr alle neue Patienten aufnehmen. ................................................... von urs e. kneubühl Die Symptome sind handfest, nicht erst akut, sondern seit geraumer Zeit: «Generell ist es auch bei uns im Bezirk Affoltern wie praktisch in allen Regionen der Schweiz so, dass alle Arztpraxen am oberen Bereich oder darüber hinaus ausgelastet sind», bestätigt Dr. Bruno Köhler, Mettmenstetten. Der Präsident der Ärztegesellschaft Bezirk Affoltern konstatiert als logische Konsequenz daher weiter: «Wenn überhaupt nehmen fast alle Hausarztpraxen im Knonauer Amt nur noch Patienten aus der eigenen Ortschaft und den umliegenden Weilern auf.»

Ambulante Notfälle: Nachts via SOS-Ärzte Eine weitere mögliche Auswirkung der überlasteten Praxen: Wenn keine

Hausärzte verfügbar sind, könnten die Patienten auch mit kleineren Beschwerden direkt die Notfallstation aufsuchen. Im Spital Affoltern beobachtet man zwar eine Zunahme an Patienten, die zur ambulanten Notfallversorgung direkt ins Spital kommen, bestätigt der ärztliche Leiter Dr. Roland Kunz. «Dies», so Kunz weiter, «lässt sich allerdings nicht explizit auf den Aufnahmestopp in Hausarztpraxen zurückführen. Wir registrieren kaum Patienten, die deswegen in unsere Notfallaufnahme kommen, das Anwachsen ist wohl eher einem kulturellen Wandel geschuldet.» Notfälle werden, wie der Präsident der Ärztegesellschaft Bezirk ausführt, in den Hausarztpraxen im Bezirk nach wie vor behandelt. «Für ambulante Notfälle sind wir Hausärzte primär zuständig, das Spital ist eher zuständig für grössere Sachen wie zum Beispiel schwere Unfälle, Herzinfarkte etc.» Die Ämtler Hausärzte stellen aber gleichsam fest, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich direkt im Spital melden, beispielsweise mit einer Blasenentzündung oder kleinen Schnittverletzungen. Dr. Bruno Köhler: «Solche Fälle können beim Hausarzt einfacher und günstiger versorgt werden.» Der Präsident der Ärztege-

sellschaft Bezirk Affoltern verweist diesbezüglich auch auf das Ärztephon 044 421 21 21, an welches die Gemeinden im Bezirk seit 2008 angeschlossen sind. «Das Ärztephon-Team, bestens bewandert im medizinischen Notfallmanagement und geschult im sensitiven Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen, triagiert und entscheidet, ob ein Patient das Spital aufsuchen muss oder weist Patientinnen und Patienten an die diensttuenden Ärztinnen und Ärzte im Bezirk weiter», erklärt Bruno Köhler und fügt bei: «Nachts von 20 Uhr bis 8 Uhr morgens sind die SOS-Ärzte zu unserer Entlastung zuständig, die dann Hausbesuche machen. Damit haben wir Hausärzte keine 24- bis 36-StundenDienste mit Sprechstunde mehr, wie früher.» Gerade Letzteres sieht Köhler auch als wichtigen Punkt für den Nachwuchs, der nicht mehr so bereit ist, Nachtdienste zu machen.

Pensionierte Hausärzte: Nachfolge bisher geregelt Der Aufnahmestopp in einigen Arztpraxen im Bezirk allerdings bleibt Tatsache. Die Gründe dafür hat Bruno Köhler vorab angesprochen: Die Teams in den Hausarztpraxen sind an

Wo Lebensqualität verbessert wird Seit fünf Jahren gibt es die Palliativstation in Affoltern

ihren Belastungsgrenzen angelangt. Damit sie ihre beruflichen Aufgaben weiterhin verantwortungsvoll ausüben können, sehen sie einen Patientenaufnahmestopp als zwingende Massnahme. Das Problem der Belastung bis an die Grenzen ist nicht neu, es beschäftigt die Ärzte im Bezirk schon länger – der Ärztemangel ist denn auch von ihnen wiederholt kommuniziert worden. «Die Arbeitsbelastung aller Hausärzte liegt bei gefühlten 200 Prozent», beschreibt es anschaulich der Affoltemer Herzspezialist Dr. David Koller. – Die Situation ist nicht allein im Bezirk Affoltern, sondern weitherum generell sehr angespannt. Der drohende Mangel an Hausärzten, wird begründet, sei teilweise auf fehlende Studienplätze zurückzuführen. Andererseits sind es die langen Arbeitszeiten, die einen wesentlichen Teil dazu beizutragen scheinen, dass sich viele gegen den Beruf des Hausarztes entscheiden, wie eine Umfrage bei Studentinnen und Studenten bestätigt. Immerhin, so stellt die Ärztegesellschaft fest, haben «bis jetzt bei uns im Bezirk alle pensionierten Hausärzte einen Nachfolger gefunden, ganz im Gegensatz zu anderen Regionen. Dies spricht für eine gewisse Attraktivität unserer Region».

-

Heiratsmarkt damals Alte Geschichten aus dem Säuliamt: Ein Hochzeitsfest am 17. Juli 1924 (Teil 2). > Seite 11

Kesb: 2014 mehr Fälle im Bezirk Affoltern Im vergangenen Jahr hatte die Kindesund Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) des Bezirks Affoltern mehr Fälle zu bearbeiten als 2013. Um 8,3 Prozent hat die Zahl der Dossiers zugenommen. 469 neue Dossiers wurden 2014 neu eröffnet, 859 personenbezogene Entscheide gefällt und 183 Massnahmen angeordnet. Ende des letzten Jahres war man in 1136 Fällen aktiv. Ivo Lötscher, Geschäftsleiter Zweckverband Sozialdienst Bezirk Affoltern, sowie die Bezirksgemeinden stellen der Kesb Bezirk Affoltern ein gutes Zeugnis aus und ziehen eine positive Zwischenbilanz: «Die zentrale Erwartung wird bisher erfüllt: Die hilfsbedürftigen Personen erhielten mit flexiblen, auf das Individuum angepassten Lösungen Unterstützung.» (kb.) ................................................... > Bericht auf Seite 9 anzeigen

Berufseinbrecher machte auch in Affoltern fette Beute Das Obergericht hat die vierjährige Gefängnisstrafe für einen serbischen Profieinbrecher bestätigt. Der über 50-jährige Mann hat seit 1987 in Deutschland 13 einschlägige Vorstrafen und dort insgesamt über sieben Jahre im Gefängnis verbracht. Auch in der Schweiz setzte er seine Raubzüge fort. Im November 2010 brach er in Affoltern in ein Optikergeschäft ein und entwendete 992 Marken-Brillenfassungen im Wert von 103 000 Franken.

................................................... > Bericht auf Seite 3

Der Abstieg des Stifters des Klosters Kappel

In der Villa Sonnenberg in Affoltern erhalten unheilbar kranke Menschen Hilfe. (Bild Peer Messerli) Seit fünf Jahren erfahren viele Menschen mit unheilbaren, schon fortgeschrittenen Krankheiten in der Palliativstation der Villa Sonnenberg in Affoltern engagierte Betreuung und Begleitung. Wertvolle Hilfe leistet auch die seit zehn Jahren bestehende

Stiftung Spital, insbesondere in finanzieller Hinsicht. 5 Millionen Franken wurden 2009 für das Projekt von Kanton, Gemeinden, Fondsgeldern und Spenden aufgebracht. 2 Mio. Franken mussten damals aufgenommen werden, von denen

noch 1,1 Mio. Franken zu verzinsen und abzutragen sind. Die Stiftung Spital lanciert erneut einen Spendenaufruf mit dem Ziel einer weiteren Amortisation. ................................................... > Bericht auf Seite 5

In diesem Jahr häufen sich die Jubiläen. Zahlreiche politische und gesellschaftliche Veränderungen führten zu einschneidenden Veränderungen der Machtstrukturen. Zum Einstieg in die Serie zu den 15er-Jubiläen wird die Geschichte von Walter von EschenbachSchnabelburg aufgearbeitet, der kurz nach der Stiftung des Klosters Kappel entmachtet wurde. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 7

500 20 9 771661 391004


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
038 2015 by AZ-Anzeiger - Issuu