038 2014

Page 1

Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 91 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 38 I 168. Jahrgang I Freitag, 16. Mai 2014

Weniger Einnahmen

Ruhe eingekehrt

Sinkender Steuerertrag in Mettmenstetten – unumstrittene Gemeindeversammlung. > Seite 3

In der Maschwander Allmend greift die seit 2011 geltende Besucherlenkung. > Seite 5

-

Imker-Handwerk Grosses Interesse: Über 100 Personen wollten in Ebertswil ins Bienenhaus. > Seite 7

-

Tiefe Einblicke Abwechslungsreicher Jahresbericht 2013 des Zweckverbandes Sozialdienst. > Seite 9

Auch das Bezirksgericht Affoltern bald ohne Laienrichter? Kantonsrat unterstützt Parlamentarische Initiative – Verfassungsänderung nötig? «Richtig eingesetzt und entsprechend ausgebildet, kann ein Laienrichter am Bezirksgericht einen guten Job machen»: Das sagt Otto Steinmann, seit sechs Jahren der einzige Laienrichter in Affoltern. Im Kantonrat wurde am Montag eine Parlamentarische Initiative vorläufig unterstützt, mit der Laien von Gerichten entfernt werden sollen. ................................................... von werner schneiter Die Parlamentarische Initiative wurde im Kantonsrat mit 87 Stimmen aus den Reihen von SP, CVP, FDP, GLP und Grünen vorläufig unterstützt. Sie verlangt, dass an Bezirksgerichten nur noch Richterinnen und Richter beschäftigt werden dürfen, die über ein abgeschlossenes Jurastudium verfügen. Kantonsweit sind an Bezirksgerichten noch 21 Laienrichter tätig, einer davon in Affoltern. Gegner des Laienrichtertums sprachen im Kantonsrat von einem Folkloreelement, von Überforderung, weil Prozessparteien mit stets härteren Bandagen kämpfen.

Und davon, dass bei anspruchsvollen Aufgaben wie bei Kindseinvernahmen im Rahmen von Scheidungsprozessen Laienrichter juristisch ausgebildeten Anwälten und Staatsanwälten gegenüberstehen. Befürwortende Stimmen zum Laienrichtertum argumentierten mit der Lebenserfahrung von Laienrichtern, die in die Rechtsprechung einfliessen soll. «Gerade bei Scheidungen zählen vor allem Vermittlungsgeschick und Lebenserfahrung», hiess es. Und weiter: «Juristen können von der anderen Sichtweise der Laienrichter profitieren.» Die Abschaffung des Laienrichtertums im Kanton Zürich erfordert letztlich wohl eine Verfassungsänderung.

kann». Tagt das Kollegialgericht in Dreierbesetzung, so hat er nie den Vorsitz inne. «Das machen bei uns die juristisch ausgebildeten Richterinnen und der Gerichtspräsident.» In vielen Kollegialgerichtsfällen ist er aber als Richter dabei und lässt seine Meinung mitsamt der Erfahrung im Rahmen der Urteilsberatung einfliessen. Scheidungs- und Trennungsverfahren führt Otto Steinmann als Einzelrichter durch – zusammen mit einem Auditor. Sind Laienrichter entsprechend ausgebildet und werden richtig eingesetzt, so leisten sie wertvolle Arbeit. In Affoltern sei das der Fall. «Mit Ausnahme eines Falles habe ich von Anwälten in den sechs Jahren meiner Tätigkeit stets gute Rückmeldungen erhalten», sagt Otto Steinmann.

Wissen, wo die Grenzen sind Otto Steinmann, der nun die zweite Amtsdauer am Bezirksgericht antritt, ist in Affoltern der einzige Laienrichter. Er sieht darin kein Problem. «Ich bin auf dieses Amt sehr gut vorbereitet und nach der Wahl auch begleitet worden. Wir haben in unserem harmonierenden Team einen guten Weg gefunden», sagt er und fügt bei, dass er als Richter «nicht alles machen

Verständnis der juristisch ausgebildeten Richterinnen Auch Gerichtspräsident Peter Frey findet es richtig, dass schwierige Fälle in die Hände von juristisch ausgebildeten Personen gehören. «Es wird heute mit härteren Bandagen gekämpft, mehr gestritten und auf Details herumgeritten», sagt er. So kommt es, dass die nicht einfachen Prozesse ausnahmslos

Nachwuchsstars aus dem Säuliamt Hedinger Nachwuchtalente bei SRF1 und «Musig uf de Strass»

in der Verantwortung der juristisch ausgebildeten Richterinnen und des Gerichtspräsidenten befinden. «Ein Nachteil, der aber bei uns am Gericht in Affoltern kein Problem ist. Das nötige Verständnis dafür ist in unserem gut funktionierenden Team vorhanden», fügt Peter Frey bei. Richterinnen und Richter absolvieren am Bezirksgericht Affoltern ein 35-Prozent-Pensum – egal, ob juristisch ausgebildet oder Laienrichter.

Neue Ausstellung Helga Hofer, Margrith Weisser und Esma Pacal Turam in der Galerie in Bonstetten. > Seite 14

Verabschiedungen und Wahlen im Vordergrund Mitgliederversammlung der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks im Kloster Kappel. Knapp 50 Mitglieder der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirkes Affoltern (GGA) nahmen im Kloster Kappel an der Mitgliederversammlung teil. Die Verabschiedungen und Wahlen nahmen am meisten Zeit in Anspruch. Im Anschluss an die Versammlung hielt Pfarrer Markus Sahli, Theologischer Leiter des Klosters, einen Vortrag zum Thema «Kirche im 21. Jahrhundert». Er malte ein realistisches, nicht gerade strahlendes aber auch nicht nur düsteres Bild unserer Kirche sowie der kirchlichen Verwurzelung unserer Gesellschaft. Der krönende Abschluss war der Einblick in erste Arbeiten des Bibelschreib-Projektes im Kloster Kappel. (mvm) ................................................... > Bericht auf Seite 15

anzeigen

Häufigste Todesursache Auch im Säuliamt ist Demenz ein dringliches Thema

SRF1 sucht morgen Samstag um 20.10 die begabtesten Schweizer Nachwuchstalente. Mit dabei sind Raul und Tamara Pérez, die am 24. Mai ihr Können auch bei «Musig uf de Strass» in Affoltern unter Beweis stellen. ................................................... von salomon schneider Die Erfolgsgeschichte der Geschwister Raul und Tamara Pérez zeigt, wie schnell musikbegeisterte Jugendliche Bekanntheit erlangen können, wenn sie sich voll für ihren Traum einsetzen und auch Eltern und Lehrer hinter ihnen stehen. 2013 bewarben sie sich bei der Casting-Show «Kids on Stage» und konnten ein erstes Mal ihr Können bei einem Wettbewerb zeigen. Im Frühjahr 2014 kam Tamara bei der Sat.1 Show «The Voice Kids» bis in die «Battlephase». Morgen stehen sie bei der SRF Kinder-Talentshow «Alperöösli 2014» wieder gemeinsam auf der Bühne. Als Ämtler Nachwuchskünstler lassen sie sich auch die Gelegenheit zu einem Auftritt bei «Musig uf de Strass» am 24. Mai nicht nehmen. ................................................... > Bericht auf Seite 11

Otto Steinmann, einziger Laienrichter am Bezirksgericht Affoltern. (Bild zvg.)

-

Die Geschwister Raul und Tamara machen seit Jahren gemeinsam Musik . (Bild zvg.)

Viele kennen die Situation: jemand aus dem nahen Bekanntenkreis wird plötzlich vergesslich. Es kommt zu für alle Betroffenen peinliche Situationen. Wie soll damit umgegangen werden? Solchen Fragen wurde am Informationsabend zum Thema Demenz der Alzheimervereinigung und des Dienstleistungscenters Limmattal/Knonauer Amt der Pro Senectute des Kantons Zürich nachgegangen. Viele kamen in den Kasinosaal Affoltern. Obwohl intensiv in die Alzheimerforschung investiert wird, ist noch vieles rätselhaft. Klar ist, dass ein aktives Beziehungsnetz am stärksten gegen Demenz wirkt. «Wir müssen neue Wege finden, um Demenzkranke nicht an den Rand der Gesellschaft zu drängen», forderte Dr. Roland Kunz, der Leiter der Geriatrieabteilung des Spitals Affoltern. Bis Demenzsymptome sichtbar werden, kann es 20 Jahre dauern. Wer erste Anzeichen erkennt, sollte das Vorgehen mit der betroffenen Person thematisieren, um ein Notszenario zu vermeiden. Sehr wichtig sei, sich Hilfe zu holen und dies als Stärke zu sehen. (sas) ................................................... > Bericht auf Seite 7

500 20 9 771661 391004


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
038 2014 by AZ-Anzeiger - Issuu