Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 030 I 173. Jahrgang I Dienstag, 16. April 2019
Besser als budgetiert
Gemeindeschreiberin
Wettswiler Jahresrechnung 2018 weist einen Ertragsüberschuss von 1,3 Mio. Franken aus. > Seite 3
Alexandra Brandenberger löst Reinhold Schneebeli per 1. Oktober 2019 ab. > Seite 3
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Ohne Spital Stadtrat Affoltern erläutert, weshalb eine Spitalschliessung unumgänglich ist. > Seite 5
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Amtseinsetzung Volker Bleil neuer theologischer Leiter im Kloster Kappel. > Seite 6
Weiterer Schritt in der Ottenbacher Zentrumsgestaltung Gemeindeversammlung genehmigt Projektierungskredit Bei nur einer Gegenstimme hat die von 112 Stimmberechtigten besuchte Ottenbacher Gemeindeversammlung am Donnerstag dem Projektierungskredit von 145 000 Franken für die Zentrumsgestaltung bewilligt. Das Projekt ist im Grundsatz vor allem deshalb völlig unbestritten, weil es das Resultat eines breit abgestützten Prozesses ist – unter Einbezug der Bevölkerung, die sich in Arbeits-, Kern- und Begleitgruppen sowie anlässlich eines Workshops einbringen konnte. Bei der Umsetzung kommt es allerdings zu einer Verzögerung um rund ein Jahr, weil sich der Bau des A4-Zubringers weiter verzögert – wegen Mehrkosten von rund 5,4 Mio. Franken, die vom Kantonsrat bewilligt werden müssen. Als Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger diese vom Regierungsrat am Donnerstagmorgen veröffentlichte
In der gestalterischen Umsetzung ist ein schöner Platz im Zentrum vorgesehen, der den «Engel» und die «Post» noch besser in Szene setzt. (Bild Werner Schneiter)
Botschaft bekanntgab, waren in der Versammlungsrunde Unmutsbezeugungen unüberhörbar. Mit der Realisierung des neuen Dorfzentrums in Ottenbach kann erst begonnen werden, wenn der Bau des Zubringers beendet ist. Und das ist nun wohl nicht vor 2023 der Fall. Jetzt wird ein definitives Projekt ausgearbeitet. Laut einer Grobkostenschätzung entfallen gesamthaft 2,7 Mio. Franken auf die Gemeinde und 3,2 Mio. auf den Kanton für flankierende Massnahmen. «Wir haben ein durchdachtes, nicht überdimensioniertes Projekt. Damit ist eine grosse Aufwertung unseres Dorfes möglich», sagte Gaby Noser Fanger. Sie betonte, dass die Umsetzung des Projekts im FünfJahres-Finanzplan der Gemeinde enthalten ist und keine Steuererhöhung nach sich zieht. (-ter.) ................................................... > Kommentar rechts Bericht auf Seite 5
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Eine seltene musikalische Darbietung Die Harmonie der Stadt Affoltern trat am Sonntagabend zusammen mit dem Jodlerklub Affoltern in der Aula des Schulhauses Ennetgraben auf. Ein gemeinsamer Auftritt dieser beiden Vereine fand letztmals vor zehn Jahren statt. Die insgesamt 63 Musiker, Musi-
kerinnen und Jodler boten ein hervorragendes Frühlingskonzert und unterhielten ihre Gäste mit volkstümlichen Juchzern und schmissigen Klängen der Harmonie. Höhepunkte des vergnüglichen Konzertes waren natürlich die gemeinsamen Liederstücke, wel-
che sich ausgezeichnet ergänzten. Die Musikanten wurden nicht nur mit grossem Applaus, sondern auch mit einer bis auf den letzten Platz gefüllten Aula belohnt. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 6
Gemeinsamer Auftritt von Harmonie Affoltern und Jodlerklub Affoltern. (Bild Martin Mullis)
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Tanzen auf der Strasse «Combarena» – die zweite Bühne beim «Fäscht uf de Strass» in Affoltern. > Seite 7
kommentar
Gut eingebunden von werner schneiter
M
it 111 gegen eine Stimme hat die Ottenbacher Gemeindeversammlung dem Projektierungskredit von 145 000 Franken für die Zentrumsgestaltung zugestimmt. Dieses Resultat erinnert auf den ersten Blick an nordkoreanische Verhältnisse. Es hat natürlich keinen diktatorischen Hintergrund, sondern ist das Resultat eines langen Prozesses, bei dem die Bevölkerung vom Gemeinderat frühzeitig eingebunden worden ist. Verschiedene Arbeitsgruppen, der Einwohnerinnen und Einwohner angehörten, und ein öffentlicher Workshop haben sich mit der Neugestaltung des Dorfzentrums intensiv auseinandergesetzt. Dabei wurde engagiert diskutiert; es flossen Wünsche und Anregungen ein. Die Bemühungen um einen breit abgestützten Prozess haben sich also gelohnt. Es darf angenommen werden, dass die Stimmberechtigten den Wunsch nach einer Neugestaltung des Zentrums auch an der entscheidenden Urnenabstimmung bekräftigen werden. – Einen ähnlich breit abgestützten Prozess hat auch Mettmenstetten hinter sich, wo die Stimmberechtigten im September 2018 mit über 76 Prozent Ja-Anteil einem 28,5-Mio.Franken-Kredit für die Schul-Erweiterung zugestimmt haben. In Obfelden lief es leider anders. Da dauerte es lange, bis sich private Grundeigentümer und die Gemeinde, ebenfalls Landbesitzerin, auf ein gemeinsames Vorgehen bei einer zentrumsähnlichen Überbauung auf dem Postareal einigen konnten – und ein «Siegerprojekt» mit privatem Gestaltungsplan präsentierten, der vom Kanton mit viel Kritik übergossen und zur Neubearbeitung zurückgewiesen wurde. Darin fanden sich lauter Argumente, die schon zuvor von Bürgerinnen und Bürgern in ihren Einsprachen zum Ausdruck gekommen waren. Man wäre also hier besser beraten gewesen, die Stimmberechtigten zuvor ins Boot zu holen, statt diese an einer Info-Veranstaltung mit Superlativen und salbungsvollen Worten über ein pfannenfertiges Projekt zu informieren, das sich nun als untauglich herausstellte.