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Bezirk Affoltern

Freitag, 19. April 2013

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Dieter Greber folgt auf Peter Strebel Präsidiumswechsel anlässlich der 46. Generalversammlung des Ämtler Arbeitgeberverbandes Was bereits vor einem Jahr aufgegleist worden war, ist nun Tatsache: Dieter Greber, CEO der Leuthard-Gruppe, übernimmt das Präsidium des Ämtler Arbeitgeberverbandes von Peter Strebel. Die Wahl erfolgte an der GV in Mettmenstetten «mit einstimmigem Applaus». ................................................... von werner schneiter Peter Strebel, Mitinhaber der von Affoltern nach Merenschwand übersiedelten SRM Präzisionsmechanik AG, hat seinen Rücktritt schon vor Jahresfrist angekündigt. Er präsidierte den Arbeitgeberverband während acht Jahren – eine erfüllende Zeit, wie er an der 46. Generalversammlung am Mittwoch im Eventlokal von Urs Koffel im Grindel in Mettmenstetten ausführte. Strebel hat die offene Kultur innerhalb des Verbandes, die schon sein Vorgänger Ronald Weisbrod hochhielt, weiter gepflegt. Als interessant bezeichnete Strebel das Amt auch deshalb, weil im Arbeitgeberverband die unterschiedlichsten Firmen als Mitglieder eingetragen sind und es folglich auch viele interessante Themen zu diskutieren gibt – mehr als in Branchenverbänden, wo immer die wiederkehrenden gewälzt werden. Weil bereits aufgegleist, war die Wahl seines Nachfolgers eher eine Formsache. Peter Strebel liess denn auch nicht per Handaufstrecken darüber abstimmen. Die 31 zur GV er-

schienenen Vertreter der insgesamt 60 Mitgliedsfirmen wählten den neuen Präsidenten schliesslich «mit einstimmigem Applaus», wie Peter Strebel zu Protokoll gab. «Ich mache das gerne», sagte Dieter Greber in seiner kurzen Dankesrede, die auch ein Lob an die Arbeitgeber enthielt. «Ich verdanke dem Arbeitgeberverband viel, ich schätze das gute Einvernehmen und die offene Art der Mitgliedfirmen», sagte er.

Rücktritt und Neuwahl zugleich Zum neuen Vorstandsmitglied wählte die Versammlung Cornelia BaumannZingg von der Zingg Transporte AG in Hedingen. Sie war zuvor als Revisorin zurückgetreten und überlässt nun dort den Platz Martin Diethelm, Filialleiter der ZKB Affoltern. Im Vorstand bestätigt wurde René Schneebeli, Inhaber des gleichnamigen Schreinereibetriebes in Ottenbach, der beim Ämtler Lehrstellenforum aktiv ist. Und parallel zum Präsidium gibt es auch einen Wechsel im Sekretariat des Arbeitgeberverbandes: Daniela Hofer, Assistentin von Dieter Greber bei der Leuthard AG, übernimmt den Job von Manuela Strebel, der Ehefrau des abtretenden Präsidenten.

Handlungsräume immer enger Robert Marty, Gemeindepräsident von Affoltern und Präsident des Ämtler Gemeindepräsidentenverbandes, tippte in seinem Votum an, was ihm Sorgen bereitet: «Wir haben in der Schweiz

Präsidiumsübergabe an der Generalversammlung im Eventlokal im Grindel in Mettmenstetten: Peter Strebel (links) und sein Nachfolger Dieter Greber. (Bild Werner Schneiter) im Vergleich zu anderen Ländern viel Erfolg. Aber es wird derzeit nur negativ kommuniziert», sagte er, erwähnte dabei auch die vergangenen Initiativen – und jene, die noch kommen werden: 1:12-Initiative, Mindestlohninitiative, Einheitskrankenkasse, die allesamt mit mehr Bürokratie, mehr Gesetzen und mehr Auflagen verbunden sind. «So werden die Handlungsräume immer enger. Die steigende Regeldichte macht ihm auch auf lokaler

Ebene Sorgen, etwa bei Baubewilligungen für Projekte. «Da weiss man kaum mehr, wo einem der Kopf steht». Marty appellierte an die Arbeitgeber, sich stärker in die Politik einzubringen und in den Behörden mitzutun. «Halten Sie die liberale Arbeitgeberfahne hoch, kämpfen Sie gegen Gesetze und Verbote, welche die Handlungsfreiheit einschränken.» Für Peter Strebel wiederum ist die hohe Wettbewerbsfähigkeit das zent-

rale Element der Lebensqualität. Sie fusst, wie er in seinem Schlussvotum betonte, auf drei Säulen: Innovation und Entwicklung, Arbeitsfrieden und auf den Rahmenbedingungen des Staates. Er wünscht sich, dass sich Politik, Wirtschaft und Verbände mit gegenseitigem Vertrauen begegnen und Lösungen erarbeiten, die vom Volk getragen werden. «Wenn das gelingt, dann halten die drei erwähnten Säulen.»

Jährlich 950 000 hochpräzise Teile, vorwiegend für den Medizinalbereich Die SRM Präzisionsmechanik AG hat im November 2012 Affoltern Richtung Merenschwand verlassen 950 000 hoch präzise Teile stellt die SRM Präzisionsmechanik AG jährlich her – zu 70 Prozent für den Medizinalbereich, Analyse und Labor. Mitglieder des Arbeitgeberverbandes folgten der Einladung des scheidenden Präsidenten und Firmen-Mitinhabers Peter Strebel vor der Generalversammlung zu einer Führung. Mitinhaber Werner Rützler skizzierte vor dem Rundgang die Geschichte der Firma, die auf den 1. Januar 1982 in Stallikon unter dem Namen Strebel und Rützler Mechanik gegründet wurde. Aus Platzgründen folgte nach fünf Jahren der Umzug nach Urdorf. Auch diesen Standort bezeichnete Rützler «als nicht ganz optimal», die Firma blieb aber 13 Jahre dort, ehe 1999 der Glücksfall eintrat: Peter Strebel und Werner Rützler konnten in Affoltern die Müller Feinmechanik erwerben und den kompetenten Mitarbeitern ei-

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Präzision ist alles: Peter Strebel, Mitinhaber und scheidender Arbeitgeberpräsident, präsentiert Teile. Hans Ruedi Schweizer (Schweizer AG), Jürg Schmidlin (Schmidlin AG) und Peter Feuz (SHS Haustechnik AG, von links) bekunden Interesse. (Bild Werner Schneiter)

ne Weiterbeschäftigung anbieten. Nach einigen Jahren stellte sich aber auch dort die Platzfrage, die am Standort an der Industriestrasse in Affoltern nicht gelöst werden konnte, wo sich keine Perspektiven offenbarten. So blieb letztlich nur eines: der Auszug aus dem Bezirkshauptort. «In der Merenschwander Industrie konnten wir Land erwerben und neu bauen», sagt Rützler. Dann ging es sehr schnell: Innert neun Monaten wurde der Bau hochgezogen, im November 2012 erfolgte der Umzug. Die Firma beschäftigt derzeit 52 Mitarbeitende und bildet acht Lehrlinge zu Polymechanikern aus. «Wir legen grossen Wert auf Ausbildung und haben deshalb einen professionellen Lehrmeister angestellt», führte der Mitinhaber aus. Jährlich werden 950 000 hoch präzise Teile hergestellt und rund 100 Tonnen Aluminium verarbeitet. Die Firma muss einiges in den anspruchsvollen Maschinenpark investieren – nicht zuletzt, weil der Wettbewerb ex-

trem hart ist. Der Rundgang offenbarte den Mitgliedern des Arbeitgeberverbandes einen interessanten Einblick in eine äusserst anspruchsvolle Tätigkeit, die von den Mitarbeitenden einiges verlangt. Zu den Hauptkunden gehören die Bereiche Medizinal-, Labortechnik und Analyse.

Erstlingswerk der Tochter Der Neubau in Merenschwand ist übrigens das Erstlingswerk von Peter Strebels Tochter Anina, die Architektur studiert und sich in die Selbstständigkeit begeben hat. «Sie hat zusammen mit der Bauleitung der Baureal viele gute Ideen eingebracht», sagte Peter Strebel, nicht ohne Stolz. Errichtet wurde das Gebäude im Minergiestandard – ohne Heizung. Genutzt wird die Abwärme der Maschinen. Das Grundstück umfasst 3450 Quadratmeter, die Gebäudefläche 2016 m² und das Gesamtvolumen 16 000 m². 12 000 entfallen auf die Industriehalle, 4000 auf den Bürotrakt. (-ter.)


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030_2013 by AZ-Anzeiger - Issuu