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Bezirk Affoltern

Freitag, 19. April 2013

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In Ottenbach bleibt ein wichtiger Teil der Dorfstruktur erhalten Für die Dorfarztpraxis von Dr. Urs Glenck wurde ein Nachfolger gefunden Für den Dorfarzt Urs Glenck, schien es fast aussichtslos nach seiner Pensionierung einen Nachfolger für seine Praxis zu finden. Mit dem Allgemeinmediziner Dr. Erich Villiger, welcher die Praxis zusammen mit Dr. Eveline Breidenstein weiterführen wird, verfügt die Gemeinde Ottenbach auch in Zukunft über einen Hausarzt.

Durchmischung der Bevölkerung im Säuliamt und das Leben auf dem Land gute Gründe die Praxis in Ottenbach zu übernehmen. Der Allgemeinmediziner freut sich auf die Arbeit als Hausarzt, für ihn gehört die Nähe zu seinen Patienten zur Pflicht eines Arztes. Er betont, dass die Spezialausbildung zur Altersmedizin wichtiger Bestandteil für die künftige Arbeit sei. Er will sich für seine Patienten Zeit nehmen und sei bestrebt, stets eine klare Sprache anzuwenden.

................................................... von martin mullis Nach 34 Jahren Tätigkeit als Hausarzt möchte Dr. Urs Glenck sein Pensum etwas kürzen und im Verlaufe des nächsten Jahres dann endgültig in den Ruhestand treten. Für seine Praxis an der Affolternstrasse einen Nachfolger zu finden, schien jedoch lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. Obwohl der Beruf des Hausarztes für Jungmediziner längst nicht mehr zuoberst auf der Prioritätenliste steht, gelang es nun Urs Glenck nach langer und aufwendiger Suche, einen Nachfolger für seine Praxis zu finden. Die Praxisübernahme durch Dr. Erich Villiger bezeichnet er als absoluten Glücksfall. Der 1970 geborene Hausarzt wuchs in Effretikon auf und arbeitete nach dem Studium als Assistenzarzt in verschiedenen Praxen. Er bildete sich weiter und absolvierte auch eine mehrere Monate

Endlich Zeit für seine Hobbys

Die Crew der Dorfarztpraxis wird sich verändern, von links: Urs Glenck, Eveline Breidenstein und Erich Villiger. (Bild Martin Mullis)

dauernde Spezialausbildung beim im Säuliamt bestens bekannten Geriatriearzt, Dr. Roland Kunz. Hausarzt Villiger hat seinen neuen Tätigkeitsort ganz bewusst ausgelesen, dabei waren neben seiner Familie auch verschiedene andere Kriterien entscheidend.

Dienstleistung Hausbesuche Die Behandlungs- und Lebensphilosophie von Urs Glenck steht ihm sehr nahe sowie auch eine ganzheitliche angewandte Medizin. Erich Villiger stellt fest, dass er das gleiche medizi-

nische Bild wie sein Vorgänger besitzt und eine sehr ähnliche Form von Behandlungen pflegt. So gehören bei ihm, wo nötig und sinnvoll, durchaus auch Hausbesuche zu den Dienstleistungen. Selbstverständlich aber sind auch die gute und ausgewogene

Ganz wichtig für ihn ist auch die Tatsache, dass er die Gemeinschaftspraxis mit der Allgemeinmedizinerin Eveline Breidenstein führen kann, welche, wie er dezidiert festhält, ebenfalls ganz die von ihm bevorzugte medizinische Auffassung vertritt. Damit er eine für ihn wichtige Distanz zur Arbeitsstelle wahren kann, wohnt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Obfelden. Sein Vorgänger, Urs Glenck, freut sich sehr, dass «seine» medizinische Arbeit in seinem Sinne weitergeführt wird. Selber wird er noch einige Zeit als Angestellter praktizieren und die Übergabe sorgfältig vollziehen, um dann im Laufe des nächsten Jahres endgültig in den Ruhestand zu treten. Dann endlich wird er Zeit und Musse finden zu musizieren und einige Reisen in ferne Länder zu unternehmen.

Engagiert im Dienst von Verunfallten oder Kranken Tag des Sanitäts-Notrufs 144 – Rettungsdienst des Bezirks Affoltern an vier Orten im Einsatz Am 14.4. war – dem Datum entsprechend – der nationale Tag des Sanitäts-Notrufs 144. Mit schweizweiten Standaktionen machten die Rettungsdienste auf die Notrufnummer 144 aufmerksam. Darum stand am Samstag auch der Rettungsdienst Affoltern (RDA) an vier Standorten im Bezirk für Fragen Red und Antwort. Auch hatten alle Interessierten die Möglichkeit, den Rettungswagen von innen zu besichtigen. Jährlich wird der Rettungsdienst in der Schweiz rund 350 000-mal, im Bezirk Affoltern am Albis jährlich rund 1800-mal (Statistik 2012) aufgeboten – immer wenn Menschen plötzlich schwer krank sind oder sich ein Unfall ereignet. Und dies Tag und Nacht. Am Tag des Sanitäts-Notrufs 144 ist es Ziel, den Menschen die Notrufnummer 144 besser bekannt zu machen, denn es ist wichtig, dass alle Personen in der Schweiz die Sanitätsnotrufnummer 144 kennen. Ein rasche Alarmierung ist das wichtigste Glied in der Rettungskette – nur so kann im Notfall rasch möglichst Hilfe

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geleistet werden.» Erstmals in den vielen Jahren, seit diese Standaktionen stattfinden, machte der RDA auch einen Schritt in die «Peripherie» seines Einsatzgebietes. Mit einem Stand in Mettmenstetten und Bonstetten wollten sie so nicht wie in den letzten Jahren nur den Hauptort Affoltern ansprechen. Leider ist es im Ernsteinsatz nicht immer so schön und gemütlich. Bei den Einsätzen leisten die Teams wichtige Arbeit, um die Vitalfunktionen zu verbessern und leiten die ersten therapeutischen Massnahmen ein wie zum Beispiel Atemwegsicherung, Schmerztherapie, Immobilisierung von verletzten Körperteilen, oder auch die Bergung der Betroffenen, was nicht immer einfach ist.

Grosses Interesse Und dies bei jeder Tages- und Nachtzeit und bei jeder Witterung. Entsprechend ist auch immer eine gewisse Anspannung vorhanden. Hier bei den Standaktionen hatten die «Retter» Zeit für einen Schwatz, was im Einsatz oft nicht möglich ist. Dieses Jahr war im Gesamten das Interesse an den vier Standorten sehr gross. Total rund 200 Passantinnen und Passanten, Jung und Alt kamen und nutzten die Gelegen-

heit um Fragen zu stellen, den Rettungswagen von innen zu betrachten und freuten sich an den Präsenten wie Kugelschreiber, Post-It Notizzettel und Informations-Karten, welche den Besucherinnen und Besuchern abgegeben wurden. In Mettmenstetten kamen gleich mehrere Familien mit dem Velo auf einen Besuch beim RDA. Und in Bonstetten nutzte eine ältere Person die Zeit vor Ort für eine Beratung im Zusammenhang mit dem SKR-Notruf (Armband). Auch eine Interessierte für die Ausbildung zur Rettungssanitäterin machte einen Besuch und genoss beste Auskunft von den beiden diplomierten Rettungssanitätern R. Hofstetter und M. Gretler. Gleich mehrere Personen nutzten die Möglichkeit, sich mit unserem neuen Monitor Zoll X Series den Blutdruck und den Puls messen zu lassen.

Entscheidende Sekunden Alles in allem hatten die Besucherinnen und Besucher beste Möglichkeit, einen kleinen Einblick in die Tätigkeit und das Arbeitsumfeld der Rettungssanitäterin / des Rettungssanitäters zu bekommen. Der Rettungsdienst hofft natürlich, dass seine Zielsetzung, dass

künftig mehr Menschen die Sanitätsnotrufnummer 144 kennen, erreicht wurde. Insbesondere wenn man bedenkt, dass im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit wertvolle Zeit verloren geht, wenn man nicht direkt über die Notrufnummer 144 alarmiert. «Entscheidende Sekunden», sagen die Rettungsdienste, «Sekunden, die in manchen Fällen über Leben und Tod entscheiden können.» Interessanter Einblick in die Arbeit des Rettungsdienstes – Man zögere al- auch für Junge. (Bild zvg.) so nicht, bei einem Krankheits- oder Unfallereignis die tungswagens eingeleitet. Bis zum EinNotrufnummer 144 zu wählen. Bei ei- treffen des Einsatz-Teams ist Erste Hilnem Anruf werden Patienten durch fe gefragt. Oft entscheiden die ersten die Einsatzdisponenten/innen der Sa- Minuten bis zum Eintreffen der Retnitätsnotrufzentrale mit Verhaltensan- tungskräfte. weisungen für die Erste Hilfe unterstützt. Parallel wird unverzüglich die M. Gretler, dipl. Rettungssanitäter Alarmierung eines verfügbaren Ret- Rettungsdienst Affoltern


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