Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 027 I 172. Jahrgang I Freitag, 6. April 2018
«Leuchtturm»
Türe aufgewuchtet
Die Stiftung Spital Affoltern sammelt für die renommierte Palliativstation. > Seite 3
Bei einem Einbruch in Wettswil entstand Sachschaden von rund 6500 Franken. > Seite 5
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«Einst und jetzt»
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Um Veränderungen in den Ämtler Gemeinden geht es in der neuen Serie des «Anzeigers». > Seite 7
Metamorphose Sibylle Kessler und Christine Corver stellen in der Galerie Märtplatz in Affoltern aus. > Seite 10
Zürcher Bauern wollen dezentrale landwirtschaftliche Forschung Gegen 300 Delegierte verabschiedeten in Bonstetten eine Resolution Die Delegierten des Zürcher Bauernverbandes (ZBV) haben am Mittwoch in Bonstetten einstimmig eine Resolution zur Stärkung der dezentralen landwirtschaftlichen Forschung in der Schweiz verabschiedet – eine klare Antwort auf bundesrätliche Bemühungen zur Auslotung von Sparpotenzial.
Erneut weniger Gesetzesübertritte 2017 wurden im Bezirk Affoltern 1669 Straftatbestände und 290 Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz bei der Polizei angezeigt. Bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch entspricht dies einem Rückgang von 16,7 Prozent, beim Betäubungsmittelgesetz einem Rückgang von 20,3 Prozent. Seit Jahren als sicherer Bezirk bekannt, wurde erstmals seit die Kriminalstatistik erhoben wird die Marke von 2000 Strafanzeigen unterschritten. Der Rückgang hat vielschichtige Gründe. Die Gesellschaft befindet sich in einem ständigen Wandel und Jugendliche rebellieren beispielsweise nicht immer vergleichbar und Präventions- und Repressionsmassnahmen der Kantonspolizei zeigen Wirkung. Durch den Siedlungsdruck aus Zürich und Zug könnte die Entwicklung aber schnell wieder nach oben gehen. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 13
Gastdozentin Die Stallikerin Marianne Egli engagiert sich im südlichen Afrika. > Seite 11
Wettswil: höhere Steuererträge Mit einem Plus von 2,7 Mio. Franken schliesst die Jahresrechnung 2017 der Gemeinde Wettswil um 3,3 Mio. besser ab als budgetiert. Hauptgrund fürs erfreuliche Ergebnis sind markante Mehreinnahmen bei den Steuern. Über den höheren Fiskalertrag freut sich auch die Primarschule. Sie erreicht ein Plus von 1,8 Mio. Franken. ................................................... > Bericht auf Seite 3 anzeigen
................................................... von werner schneiter Im Bonstetter Gemeindesaal zeigten sich die Zürcher Bauern einmal mehr von ihrer kämpferischen Seite, nachdem der Musikverein Bonstetten unter der Leitung von Nino Wrede für die musikalische Ouvertüre sorgte und Gemeinderat Claude Wuillemin die Bauern in launigen Worten willkommen hiess. So geisselte ZBV-Präsident Hans Frei in seinem Eingangsvotum den im Rahmen einer Weiterentwicklung der Agrarpolitik die vom Bundesrat ins Auge gefassten Grenzöffnungen. Damit werde unter anderem die Inlandversorgung weiter geschwächt und die Versorgung der Bevölkerung zunehmend aus dem Ausland sichergestellt, sagte er – und hofft nun auf einen bundesrätlichen Richtungswechsel, nachdem der Nationalrat die agrarpolitische Gesamtschau der Landesregierung zurückgewiesen hat. Frei bezeichnete diese als «völlig desorientiert» und sieht die Bauern seit dem klaren Ja an der Urne am 24. September 2017 zur Ernährungssicherheit
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An der Delegiertenversammlung des Zürcher Bauernverbandes im Bonstetter Gemeindesaal, von links: ZBV-Geschäftsführer Ferdi Hodel, ZBV-Präsident Hans Frei, Vorstandsmitglied Martin Haab und Regierungsrat Ernst Stocker. (Bild Werner Schneiter) durch die Bevölkerung gestärkt. Für den Präsidenten gehört auch eine fundierte Ausbildung zu den verlässlichsten Rüstzeugen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, für die er ein vergleichbares Einkommen zur übrigen Gesellschaft verlangt. Voraussetzung dafür sei wiederum eine Unterstützung aus dem vorgelagerten Wissenssystem und eine breit angelegte Forschung. Für den ZBV-Präsidenten wären Entscheide auf Bundesebene zu strategischen Forschungsfeldern im Landwirtschaftsbereich wirksam – dies auch vor dem Hintergrund von Klimawandel, Ressourcenknappheit, Globalisierung sowie neuer Ernährungsund Lebensgewohnheiten. «Hier muss der Bundesrat die Weichen stellen» fordert Hans Frei.
«Ihr seid gut und stark …» Eine Resolution zur «Stärkung einer schlagkräftigen, einheimischen und mit der Praxis eng verknüpften landwirtschaftlichen Forschung» soll nun der Landesregierung auf die Sprünge helfen. Sie wurde an der fast dreieinhalb Stunden dauernden 176. DV einstimmig verabschiedet – im Sinne eines klaren Signals aus dem Kanton Zürich, das dem Bundesrat mittels Begleitschreiben übermittelt wird. Namentlich wollen die Bauern auch die bestehenden Forschungsstandorte Reckenholz und Wädenswil stärken. Im Kantonsrat ist zu diesem Thema ein dringliches Postulat eingereicht worden. Der Regierungsrat ist zur Entgegennahme bereit.
Finanzdirektor Ernst Stocker ist überzeugt, dass die Bauern die Herausforderungen meistern werden. Der SVP-Regierungsrat ist gelernter Landwirt und – nachdem sein Sohn den Hof übernommen hat – immer noch «hautnah» an dieser Branche, die sich wie andere dem Wandel stellen muss. Er plädiert auch für Forschung in diesem Bereich. «Forschung ist die Umwandlung von Wissen in Geld», sagte Stocker und schloss damit: «Bauern sind nicht an allem schuld; sie haben Unternehmergeist. «Ihr seid gut und stark, und ihr werdet die Umbrüche überleben», machte er den Delegierten im Gemeindesaal Mut. ................................................... > Weiterer Bericht folgt am Dienstag
Zwei Neue für den Gemeinderat Die beiden frei werdenden Sitze in Obfelden sind bereits besetzt Der Obfelder Gemeinderat wurde Ende Februar in stiller Wahl gewählt. Zwei Sitze werden frei, Isabelle Egger und Werner Kurt rücken nach. In einem Ausblick auf die kommende Legislaturperiode erzählt Thomas Ammann, welche Projekte den Gemeinderat in den nächsten vier Jahren beschäftigen werden. Während sich andere Säuliämtler Gemeinden derzeit im Endspurt des Wahlkampfes befinden, ist in Obfelden fast alles geklärt: Einzig bei der Sekundarschulpflege kommt es am 15. April zu einer Kampfwahl. Der Gemeinderat hingegen wurde am 27. Februar in stiller Wahl als gewählt erklärt. Das Präsidium bleibt bei Thomas Ammann, innerhalb des Gremiums kommt es bei zwei Sitzen
Der Obfelder Gemeindepräsident Thomas Ammann. (Archivbild)
zu einer Rochade. Der amtierende Werkvorstand Christian Kägi (SP) sowie Sicherheitsvorstand Franz Müller (SVP) treten auf das Ende der Legislaturperiode zurück. Neu dazu stossen Isabelle Egger (SP) und Werner Kurt (EVP). Letzterer nimmt als Präsident der Primarschulpflege im Gemeinderat Einsitz, nachdem sich die Obfelder Stimmbevölkerung am 24. September 2017 für die Vereinigung von Primarschulgemeinde und politischer Gemeinde ausgesprochen hat. Die Einführung der Einheitsgemeinde per 1. Juli wird organisatorisch eine der grössten Herausforderungen der kommenden Amtsperiode sein. Und auch mit Abwasser- und Energiethemen sowie mit der Ortsgestaltung wird sich der Gemeinderat in der nächsten Zeit beschäftigen. (lhä) ................................................... > Bericht auf Seite 5