Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 27 I 166. Jahrgang I Donnerstag, 5. April 2012
Behinderungen
Die Grimmers
Zwischen Affoltern und Aeugst sowie an der Buchenegg beginnen Strassenarbeiten. > Seite 3
In der Bibliothek Knonau wurde eine 340-Seiten-Familienchronik präsentiert. > Seite 7
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Museen geöffnet «Wasser» ist Thema in Maschwanden – Blick «Untertag» im Bergwerk Riedhof. > Seite 9
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Rekurs Zusätzliches Kinderzentrum stösst in Bonstetten auf Wiederstand. > Seite 11
«Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens!» Andreas Fritz, Pfarrer in Mettmenstetten, zu Ostern 2012
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ährend meiner Studienzeit, habe ich als Aushilfe-Sigrist am Zürcher Fraumünster gearbeitet. Karfreitag war jeweils ein echtes Event. Von der Goldküste, aus den Stadtgemeinden, ja selbst aus den Freikirchen, strömte man ins Fraumünster. Wenn Organist Alex Hug um 9.30 Uhr in die Tasten griff, war die Kirche mit rund 1200 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt. Zwei Tage später, an Ostern, hatte man dann wieder gut Platz in den Kirchenbänken. Das Event war vorbei. Der Ostermorgen lockte nicht halb so viele Besucher in den Gottesdienst. Schon damals hat mir dieses Auseinanderklaffen zwischen Karfreitag und Ostern zu denken gegeben. Warum dieser Unterschied? Auch auf dem Land ist er mir später gelegentlich wieder begegnet, wenn auch nicht so ausgeprägt. Theologisch sind die Ereignisse von Karfreitag und Ostern untrennbar miteinander verbunden. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Kreuzigung und Auferstehung gehören zusammen. Und doch scheinen viele mit Karfreitag mehr anfangen zu können als mit Ostern. Man kann sich scheinbar recht gut vorstellen, dass ein Prophet, der sich mit dem religiösen Establishment anlegt, irgendwann am Kreuz endet. Es wurde ja vielen schon wegen weit Geringerem der Prozess gemacht. Auch in unseren Tagen. Man muss also nicht einmal besonders religiös sein, um Karfreitag für möglich oder sogar wahrscheinlich zu halten. Auch dass einer sein Leben gibt für den anderen, ist irgendwie nachvollziehbar. Es entspricht zwar nicht unserer Alltagserfahrung, aber man kennt sie schon, die dramatischen Geschichten aus dem Krieg, in denen der Grossvater nur dank eines Kameraden überlebt hat, der sein Leben für ihn gelassen hat. Oder Berichte von Kletterunfällen bei denen einer für den andern sein Leben gab und sich vom Seil abschnitt. Karfreitag ist irgendwie nachvollziehbar (Obschon es natürlich eine Haltung des Glaubens ist, dass der Kreuzestod Jesu etwas mit meinem Leben zu tun hat, «für mich» geschehen ist). Das Feiern von Todestagen ist uns auch in anderen Zusammenhängen geläufig. Dass man den Todestag eines Religionsstifters begeht, versteht sich daher fast von selbst. Aber was machen wir mit Ostern? Mit dem leeren Grab? Mit dem Auferstandenen? Hier meldet sich dann bei vielen der kritische Verstand. Engel, die Grabplatten wegrollen und Tote, die wieder auferstehen, das geht irgendwie doch zu weit. Kann sich das alles so abgespielt haben? Ist Ostern überhaupt historisch «wahr»? fragt man
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«4–99» Helen und Silvana Lemm setzen Spiele mit Kindern tänzerisch um. > Seite 12
Über 80% mit den Einkaufsmöglichkeiten im Säuliamt zufrieden Über 80 Prozent beurteilen die Einkaufsmöglichkeiten im Knonauer Amt als gut bis sehr gut. Mehrheitlich wünscht man sich keinen weiteren Grossverteiler in der Region. Das ergab eine Umfrage der Standortförderung. Fast 400 ausgewertete Fragebogen bieten ein repräsentatives Ergebnis. Nur 6% der Befragten beurteilen die Einkaufssituation als schlecht bis sehr schlecht.
................................................... > Bericht auf Seite 5
Baum-Massaker zum Schutz der Natur Im Sihlwald haben Waldarbeiter gleich mehrere, grösstenteils gesunde Buchen und Fichten gefällt. Gemäss Wildnispark Zürich ist das beabsichtigt gewesen. Man habe einen Sturm imitiert, um so die Kernzone des Naturerlebnisparks zu schützen. ................................................... > Bericht auf Seite 7
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Ein Friedhof in Siebenbürgen. (Bild zvg.) sich plötzlich. Das Problem an der Sache ist, dass die biblischen Zeugnisse gar keine neutrale Geschichtsschreibung sein wollen (wenn es das überhaupt gibt..!). Es sind Glaubenszeugnisse. «Wahr» oder nicht «wahr» ist die falsche Frage. Schon besser ist die Frage «relevant» oder nicht «relevant». Und so gesehen hat Ostern auch für die Auferstehungs-Skeptiker und Skeptikerinnen unter uns eine Botschaft parat. Im Gegensatz zum Todestag, den wir so selbstverständlich feiern, will
Ostern uns zum Tag des Lebens und Auflebens werden. In Anlehnung an den sinnigen Spruch «Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens» könnte man auch sagen: «Ostern ist der erste Tag vom Rest deines Lebens»! Ostern ist die erstaunliche Erfahrung, dass ich lebendig bin und frei. Gottes Gegenwart umgibt mich trotz allem, was das Leben auch an Schwerem mit sich bringt. Der Osterruf «Christ ist erstanden» will nicht erinnern an ein Ereignis, das vor langer Zeit in Jerusalem statt-
gefunden hat und dessen wir jetzt ehrfürchtig gedenken... Ostern kann man nicht begehen wie einen Todestag. Es ist ein Tag des Lebens, der Lebendigkeit. «Christ ist erstanden» ist ein Weckruf! Da stehen wir doch gleich mit auf, hier und heute…und packen das Leben voll Freude bei den Hörnern! In dem Sinn: den Leserinnen und Lesern frohe Ostern! Andreas Fritz, Pfarrer in Mettmenstetten
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