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aus dem bezirk affoltern I Nr. 25 I 168. Jahrgang I Donnerstag, 28. März 2013
500 Einsatzstunden
Ertragsüberschuss
22 Freiwillige arbeiten für den Begleitdienst Knonauer Amt. > Seite 3
Die Rechnung der Politischen Gemeinde Wettswil ist auch 2012 erfreulich. > Seite 5
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Löschen und Retten Über 20 neue Feuerwehrleute beim Rekrutentag der Ämtler Feuerwehren. > Seite 7
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Sauberes Wasser Quellensickerleitung der Wasserversorgung Uerzlikon erneuert. > Seite 8
Acht charakteristische Merkmale der Osterbotschaft
A
nlässlich einer Trauung habe ich unter all den festlich gekleideten Gästen einen gemütlich wirkenden Mann entdeckt, der in den Pantoffeln zur Hochzeit gekommen war. Ich muss ihn ziemlich auffällig gemustert haben. Jedenfalls begann er spontan aus seinem Leben zu berichten und seinen unkonventionellen Auftritt mit gesundheitlichen Gründen zu erklären. Er erzählte von einer wunderbaren Erfahrung, die ihn an die äusserste Grenze des Lebens führte. Er hätte bereits als klinisch tot gegolten, sagte er. In diesem Zustand habe er sich daliegen sehen – quasi neben sich selbst – in einem hell erleuchteten Saal. Im vorderen Teil des Raumes war ein goldenes Tor zu sehen, das aber noch verschlossen war. Im selben Moment sei er durch einen Elektroschock ins Leben zurückgeholt worden. Der Mann hat sich nicht zum Pantoffelhelden aufgespielt. Seine Schilderung wirkte glaubwürdig und hatte nichts Abgehobenes an sich. Im Gegenteil: Er betonte wiederholt, dass ihn seine Grenzerfahrung noch tiefer mit der Welt verbunden habe. Es sei, als ob ihm das Leben ganz neu geschenkt worden sei und dass er seither jede Minute ganz bewusst und dankbar erlebe. Das hat mich am meisten beeindruckt in der Begegnung mit diesem Mann: Dass er aus seinem Nahtoderlebnis keine Sensation gemacht hat. Die feste Gewissheit, dass sich hinter dem verschlossenen Tor eine neue Wirklichkeit auftut, hat ihn nicht in himmlische Sphären abheben lassen. Vielmehr hat sie seine Bodenhaftung im Hier und Heute noch vertieft. Dies scheint mir ein Kennzeichen echter Auferstehungshoffnung zu sein, das auch für die biblischen Ostererzählungen typisch ist.
Merkmal 1: Auferweckt ins Leben hier und heute Wer wissen möchte, was ihn oder sie nach dem Tod erwartet, ob es ein ewiges Leben gibt und wie es in der himmlischen Wirklichkeit zu und her geht, der sitzt an Ostern im falschen Film. Die Evangelienberichte enthalten keine Himmelsbeschreibungen, keine Jenseitsspekulationen und schon gar keine Vertröstungen auf später. Ganz im Gegenteil: Die österliche Hoffnungsspur führt nicht in einen jenseitigen Himmel, sondern mitten ins Leben der enttäuschten Jüngerinnen und Jünger. Nach dem tragischen Ausgang des Jesuslebens waren sie gerade dabei, ihre Hoffnung endgültig zu begraben, als ein paar Frauen für neue Aufregung sorgten: Der Leichnam Jesu sei aus dem Grab verschwunden. Was immer das bedeuten mag: Bei den Frauen löste die Entdeckung weder Jubel noch Trost, sondern Angst und Entsetzen aus. Und die bodenständigen Apostel hielten das
Marie Pirot (Arcabas), 1994: Emmaus - die Rückkehr der Jünger nach Jerusalem. - Die Lage hat sich nicht verändert, aber die «Ansicht» der Jüngerschaft. (zvg.) Gerücht vom leeren Grab schlicht für ein Hirngespinst.
Merkmal 2: Ein leeres Grab macht noch keinen Frühling Der Weg zum Osterglauben ist offensichtlich begleitet von Mutlosigkeit, Angst und Zweifeln. Heute nicht anders als damals. Ob es sich um die Auferstehung aus dem leiblichen Tod oder um Auferstehung aus Kummer und Not, aus Angst oder Einsamkeit, aus Unterdrückung, Depression oder Trauer handelt: Jede Art von Auferstehung und Neuanfang scheint völlig unwahrscheinlich, solange man im dunkeln Loch einer Verzweiflung hockt. Ein leeres Grab – oder leere Worte allein – bringen weder Trost noch Erleichterung. Im Fall der Jüngerschaft vermochte selbst der strahlende Hinweis eines Engels nicht wirklich zu beflügeln. Immerhin: Die Stossrichtung, die er angedeutet hat, lässt aufhorchen: «Jesus ist nicht hier, sondern auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa. Dort werdet ihr ihn sehen». Das heisst im übertragenen Sinn: «Er geht euch voraus ins Säuliamt, dort wird er euch begeg-
nen». Ja, wo denn und wie?, fragt man sich skeptisch. Wahrscheinlich so wie damals: Anonym und überraschend.
Merkmal 3: Entscheidend ist das Wiedersehen Nicht aufgrund des leeren Grabes, sondern erst in der geheimnisvollen Wiederbegegnung mit dem Gekreuzigten ist den Jüngerinnen und Jüngern allmählich ein Licht aufgegangen. Im völlig unerwarteten Wiedersehen sind sie quasi selbst auferstanden aus ihrer trübseligen Resignation, sodass wieder Farbe und Freude, Hoffnung und neuer Lebensmut in ihr Dasein zurückgekehrt ist. Die unverhoffte Wende im Bewusstsein und der Gemütsverfassung der Jesusfreunde lässt sich weder mit übernatürlichen Vorgängen noch mit psychologischen oder gruppendynamischen Prozessen hinreichend erklären. Sie hat sich in einem höchst alltäglichen Sinn ereignet.
Merkmal 4: Wiederbegegnung inkognito Zunächst ist er einzelnen von ihnen auf ganz persönliche Art wiederbegeg-
Wachstum Wärmeverbund: Hedingen ist gerüstet für ein neues Energiezeitalter. > Seite 9
Wettswiler Gemeindepräsident tritt aus der SVP aus
Auferstanden ins Leben ................................................... von urs boller
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net. Und zwar so, dass sie ihn zuerst gar nicht wiedererkannten, als ob der Auferstandene in jedem beliebigen Menschen entgegenkommen könnte: In irgendeinem, der uns seine Aufmerksamkeit schenkt. Oder umgekehrt: In einem, der unsere Aufmerksamkeit nötig hat. Vielleicht schaut er aus wie ein Friedhofsgärtner, so wie er sich der Maria Magdalena gezeigt hat. Möglicherweise kommt er daher wie jener wildfremde Wanderer, der den Emmausjüngern zufällig über den Weg gelaufen ist. Oder vielleicht gar so, wie es der Schriftsteller Franz Hohler unter dem bezeichnenden Titel «die Antwort» beschrieben hat: Mir träumte kürzlich, ich ginge zum Friedhof, auf dem Jesus beerdigt sei, und heute sei ein besonderer Tag, denn Jesus sei auferstanden und lebe. Als ich dorthin kam, lehnte er an der Friedhofmauer. Ich erkannte ihn sofort an den langen Haaren und dem milden Blick. Ziemlich aufgeregt stellte ich ihm die Frage, über die ich schon oft nachgedacht hatte: «Sind sie wirklich Gottes Sohn?» Er schaute mich müde an und fragte mich: «Häsch mer en Schtutz?» Da erwachte ich. Man könnte beim ersten Hinhören meinen, Hohler wolle sich über die Osterbotschaft lustig machen. Aber das trifft ganz und gar nicht zu. Sein Traum illustriert und verdeutlicht noch, dass sich der Auferstandene hinter jedem beliebigen Menschen verbergen kann, was schon immer ein zentrales Motiv der Jesusbotschaft war. Er hat sich identifiziert mit Notleidenden und schrägen Vögeln aller Art: «Was ihr irgendeinem meiner geringsten Brüder oder Schwestern getan habt – irgendeinem Hilfsbedürftigen – das habt ihr mir getan».
Der Wettswiler Gemeindepräsident Hans-Peter Eichenberger (Bild) ist aus der SVP ausgetreten – weil er sich von der Partei nicht mehr getragen fühlt. Sie habe sich in den letzten zwei, drei Jahren ständig gegen den Gemeinderat gerichtet, hält er fest. Das Fass zum Überlaufen gebracht habe die Sympathien der SVP zur Initiative «Erhaltung der Wohnqualität», welche die Gemeindeversammlung im Herbst gegen den Willen des Gemeinderates klar befürwortet hat. «Wir haben ihm früh signalisiert, dass wir den Gegenvorschlag des Gemeinderates ablehnen», hält Jürg Comminot, Aktuar der SVPOrtspartei fest und sagt: «Der Gemeindepräsident hat nicht akzeptiert, dass wir einige Dinge hinterfragen.» Hanspeter Eichenberger will nun im nächsten Jahr als Parteiloser für eine zweite Amtsdauer kandidieren. (-ter.)
................................................... > Bericht auf Seite 5
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Merkmal 5: Was Jesus gelehrt, gelebt und versprochen hat, gilt noch In diesem Sinn hat die eigenartige Hohlergeschichte geradezu biblische Aussagekraft, weil sie etwas aufnimmt und verstärkt, was Jesus schon immer gelehrt und gelebt hat. Dasselbe gilt nämlich für die Wiedererkennungsmerkmale der Ostererzählungen. Der Maria Magdalena ist ein Licht aufgegangen, als er sie beim Namen nannte und den Emmausjüngern fiel es beim Brechen des Brotes wie Schuppen von den Augen. Das heisst mit anderen Worten: Jesu Botschaft ist mit seinem Tod am Kreuz nicht hinfällig oder widerlegt, sondern im Licht der Ostererfahrung gleichsam beglaubigt und bestätigt worden. Ostern ist nicht das Happy End einer tieftraurigen Geschichte im Stil von «vorher – nachher» aus der Werbung: Vorher Unrecht, Not und Tod – nachher lauter Harmonie und Osterjubel. So sieht unsere Welt weiss Gott nicht aus. ................................................... > Fortsetzung auf Seite 3
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