CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 20 I 174. Jahrgang I Freitag, 13. März 2020
Tödlicher Streit
Die Staatsanwaltschaft fordert 17 Jahre Gefängnis für einen 47-Jährigen. > Seite 5
Abstand halten und Schwache schützen Im Kanton Zürich sind, Stand Mittwochmorgen, 59 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Lageentwicklung bleibt schwierig abschätzbar. Die Schnelligkeit der Ausbreitung des Coronavirus und der Schutz der am meisten gefährdeten Personen kann durch die Mitwirkung der Bevölkerung wesentlich beeinflusst werden. In erster Linie gilt es nach wie vor, die Verhaltens- und Hygieneregeln zu befolgen: gründliches Händewaschen, Niesen oder Husten nur ins Taschentuch oder in die Armbeuge, Taschentücher nur in geschlossenen Behältnissen entsorgen, Händeschütteln vermeiden und wenn möglich Abstand halten. Empfohlen wird insbesondere, engen Kontakt zu älteren oder chronisch kranken Personen zu meiden – zu deren Schutz. Der «Anzeiger» hat bei Ämtler Institutionen nachgefragt, wie sie mit der Bedrohung Coronavirus umgehen.
> Bericht auf Seite 3
Die Anfänge einer Arbeitsgruppe Der Karikaturist, Autor und Kunstmaler Hans Ulrich Steger und der Reallehrer und spätere Pfarrer Theo Kimmich waren in der ersten Phase treibende Elemente der Arbeitsgruppe «Pro Amt». Kimmich sammelte 1972 Unterschriften gegen den Ausbau der Zwillikerstrasse in Ottenbach. Steger – oder kurz H.U.St. wie er seine Karikaturen signierte – war ein parteipolitisch ungebundener, kritischer Mensch mit umfassenden politischen Kenntnissen. Er karikierte die Mächtigen der Welt ebenso wie er die Zerstörung von Häusern und Landschaften anprangerte, die Armee kritisierte und vor der Verkehrslawine warnte.
> Bericht auf Seite 6
Die Fasnacht ist seine Bühne Wer regelmässig an den Säuliämtler Fasnachtsbällen umhergeistert, kennt auch ihn: Ruedi Seehofer aus dem aargauischen Benzenschwil. Dort, wo die Party steigt, war der 81-Jährige auch in dieser Saison auf dem Tanzparkett anzutreffen. Dass die meisten anderen Gäste seine Kinder oder Enkelkinder sein könnten, stört den Rentner nicht. Er sagt: «Mit den Jungen kann ich mühelos mithalten.» Vielmehr sei er den meisten auf der Tanzfläche überlegen. «Manche werden fast neidisch auf meine geschmeidigen Bewegungen.» Ganz so rund lief es in Seehofers Leben allerdings nicht immer. Bevor er seine Bühne fand, musste er einige Rückschläge einstecken. (lhä)
> Porträt auf Seite 9
Wohnen in der Bar
Serie Wohnformen: In Sellenbüren haben Anneli und Toni Lengen eine Wohlfühlinsel geschaffen. > Seite 7
Sofagespräch
Der internationale Tag der Frau wurde auch im Kasinosaal Affoltern gefeiert. > Seite 10
Abschied nehmen
Von 2010 bis 2018 hat sich Marianne Mühl fürs Wohl der Knonauer Bevölkerung eingesetzt. > Seite 11
Gemeindeversammlung mit Sicherheitsabstand Hausen hat den Kläranlagen-Projektierungskredit gutgeheissen
Gemeindeversammlung mit Sicherheitsabstand in Zeiten des Coronavirus im Hausemer Gemeindesaal. (Bild Martin Platter)
Lediglich 40 Stimmberechtigte haben am Mittwochabend dem Projektierungskredit in Höhe von 261 000 Franken zugestimmt. Er erlaubt die Ausarbeitung des Plans für den Anschluss der Kläranlage Hausen an die Abwasserreinigungsanlage Schönau im zugerischen Lindencham. Von Martin Platter Es war ein bizarres Bild, dass sich dem Betrachter am Mittwochabend im Gemeindesaal Hausen zeigte. Mit einem Sicherheitsabstand von zwei Metern standen die Stühle für die Besucher der Gemeindeversammlung im Hausemer Gemeindesaal – exakt nach dem Vorgaben, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wegen des grassierenden Coronavirus’ erlassen hatte. Gemeindepräsident Stefan Gyseler eröffnete die Versammlung mit weiteren Hinweisen des BAG, wie man sich vor der Ansteckung des Virus schützt, ehe er die Stimmenzähler ihres Amtes walten liess. 40 Stimmberechtigte lauschten den Ausführungen von Tiefbauvorstand Christoph Tandler, der den ARA-Projektierungskredit ausführlich vorstellte.
Ausbau der eigenen ARA oder Fremdanschluss? Wie die anderen Kläranlagen in Säuliamt hat auch die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Hausen das Problem, dass wegen des per 1. Januar in Kraft getretenen revidierten Gewässerschutzgesetzes eine vierte Klärstufe gebaut werden müsste. Diese filtert auch Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände, Restchemikalien von Kosmetika, Lösungs-, Wasch- und Körperpflegemitteln sowie Mikroplastik aus dem Abwasser der dritten Klärstufe, das heute in den Jonenbach eingeleitet wird. In den Sommermonaten komme dazu, dass die Jonen wenig Wasser führe, was die Konzentration des wohl geklärten aber mikroverunreinigten Abwassers noch zusätzlich erhöhe, so Tandler.
Man habe deshalb verschiedene Szenarien durchgerechnet. Beispielsweise den Ausbau der eigenen Kläranlage oder den Anschluss an andere ARA. Als vorteilhafteste Variante habe sich der Anschluss über das Leitungsnetz des Abwasserverbands Knonau, Mettmenstetten, Kappel (Awvk) an die ARA Schönau im zugerischen Lindencham herausgestellt. Der Awvk betreibt derzeit eine Kläranlage in Knonau, die ebenfalls über keine vierte Reinigungsstufe verfüge. Auch in Knonau sei die mikroverunreinigte Wassermenge, die in den dortigen Haselbach eingeleitet werde, zu hoch. Zudem laufe die Bewilligung des Awel (Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) für die 1957 in Betrieb genommene Abwasserreinigungsanlage 2021 aus. (Diejenige der ARA Hausen läuft noch bis 2030). Der Awvk hat deshalb schon 2017 verschiedene Machbarkeitsstudien erstellen lassen. So sei das Vorhaben entstanden, das Abwasser künftig in der ARA Schönau reinigen zu lassen. Diese hat im Vorjahr als eine der ersten Grossanlagen in der Schweiz ihre vierte Reinigungsstufe in Betrieb genommen. Hausen bietet sich nun die Möglichkeit, ab Hauptikon über das Leistungsnetz der Awvk auch sein Abwasser in die ARA Schönau in Lindencham zu reinigen. Die Anlage, die dem Gewässerschutzverband der Region Zugersee, Küssnachtersee, Ägerisee (Gvrz) gehört, reinigt bereits die Abwasser aus dem ganzen Kanton Zug inklusive Küssnacht am Rigi, Greppen, Meierskappel und Arth. Sie ist für rund 200 000 Personen (inkl. Industrie und Spitäler) dimensioniert und verfügt über ein 75 Kilometer langes Kanalnetz mit 20 Abwasserpumpwerken und zehn Regenüberlaufbecken. Ziel ist, dass auch der Awvk und die ARA Hausen ihr Leitungsnetz der Gvrz übertragen und künftig als Mitglied des Verbundes ein Mitspracherecht ausüben können.
6,5 oder 8,5 Mio. Investitionskosten Die Kosten, damit Hausen Teil dieses Verbundes wird, hat Tandler auf 8,5 Millionen Franken beziffert. 6,5 Millio-
nen Franken würde es kosten, wenn Hausen seine ARA ausbauen würde. «Allerdings kämen bei einem Alleingang noch wesentlich höhere jährliche Betriebskosten auf die Steuerzahler zu», stellte Tandler in Aussicht. Wie der Gemeinderat empfahl auch die Rechnungsprüfungskommission, dem Projektkredit zuzustimmen. Letztere unter dem Vorbehalt, dass bis zur Urnenabstimmung klar sein müsse, wie das Projekt letztlich finanziert und abgeschrieben werden wird. Gemäss Tandler liegt der Knackpunkt bei den unterschiedlichen Rechnungslegungen in den beiden Kantonen. Während im Kanton Zürich inzwischen lineare Abschreibungen gemäss HRM2 Usanz sind, die die Investition innerhalb von 50 Jahren (für Regenrückhaltebecken, Leitungen und Pumpwerk) abschreiben, ist der Kanton Zug noch immer mit HRM1 unterwegs. Das heisst: Progressive Abschreibungen mit jährlich zehn Prozent Abschreibung auf dem Restwert. Bis zur Urnenabstimmung müssen die beiden Abschreibungsmodelle auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Und auch die jährlich wiederkehrenden Kosten müssen noch ganz genau berechnet werden. (Tandler rechnet mit rund 100 Franken pro Haushalt und Jahr.)
Magie erleben
Mentalist Pad Alexander verzaubert im Restaurant Weingarten in Affoltern. > Seite 13
Arbeitslosigkeit bleibt stabil auf tiefem Niveau Die Arbeitslosigkeit nahm im Februar hauptsächlich saisonal bedingt leicht ab, die Arbeitslosenquote blieb bei 1,8 Prozent – seit einem Jahr auf nahezu stabilem Niveau. Ende Februar waren im Knonauer Amt 550 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, das sind 13 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt damit bei 1,8 Prozent. Die vorwiegend saisonale Abnahme der Arbeitslosenzahlen zeigte sich insbesondere im Baugewerbe und der Vermittlung von Temporärarbeitskräften. Die Zürcher Wirtschaft zeigte bis Februar 2020 Anzeichen einer Erholung, insbesondere in der Industrie. Der Ausbruch des Coronavirus dürfte diese Entwicklung stoppen. Das Ausmass der Auswirkungen auf die Zürcher Wirtschaft infolge Lieferengpässen und Nachfragerückgängen sei derzeit noch nicht abschätzbar, heisst es beim kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit. (tst.) ANZEIGEN
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Limitierte Abwassermenge Weiterer Knackpunkt ist die zugesicherte Abwasserabnahmemenge. Die ARA Hausen ist für 75 Sekundenliter ausgelegt. Der Anschluss an die ARA Schönau wäre auf 45 Liter pro Sekunde limitiert. «Hier müssen wir vor allem beim Meteorwasser ansetzen. Das Regenwasser sollte wenn immer möglich nicht mehr in die Kanalisation abfliessen, sondern muss über ein separates Leitungsnetz abgeleitet werden», erklärte Tandler. Spitzenmengen, die bei Regenfällen anfallen, sollen Rückhaltebecken aufnehmen und dosiert abfliessen lassen. Dafür könnten auch die Klärbecken der dereinst stillgelegten ARA Hausen genutzt werden. Dem Projektierungskredit wurde schliesslich zugestimmt.
> Weiterer Bericht auf Seit 9
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