Vermischtes
Freitag, 13. März 2015
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Vater und Sohn an der Grafik15 Marcel und Nico Langhi zeigen ihre Werke in den Maag-Hallen Marcel und Nico Langhi aus Hausen stellen nach einem Auswahlverfahren durch das Kuratorenteam an der Ausstellung der Schweizer Grafik-Designer und Kunstschaffenden ihre neuesten Werke aus. Vom 13. bis 15. März, in den Maag-Hallen, Zürich.
Vielfältige Kunstwerke: Rita Tomasini lädt zur Eier-Ausstellung. (Bild Thomas Stöckli)
«Ein Straussenei ist wie Porzellan» Eier-Ausstellung in Bonstetten «Vor Jahren habe ich schon einmal eine Eier-Ausstellung gemacht», erinnert sich Rita Tomasini. Die kunstvoll bemalten oder zu Ornamenten gefrästen Hühnereier haben schon damals das Publikum beeindruckt. Doch auch nur schon die Vielfalt der Natur lässt staunen: grosse weisse Strausseneier, schwarze Emueier, dazu Nando-, Krokodil- und winzige Amseleier. Stück für Stück holt sie Rita Tomasini aus ihrem grossen Koffer. «Ein Straussenei ist wie Porzellan – ein wasserdichtes Gefäss», verrät die Künstlerin. Sie macht aus den Hohlkörpern Nutzgefässe und setzt sie mit
eingeritzten Ornamenten, sowie Asche-Schattierungen und weiteren Deko-Elementen in Szene. Wer die Eier-Ausstellung von Rita Tomasini besucht, erhält auch Einblicke in die Textil-Projekte der Gestalterin. Aktuell verwandelt sie Altkleider in ökologisch sinnvolle Einkaufstaschen. «Entwicklungsarbeit ist die spannendste Arbeit», sagt sie. (tst.) Eier-Ausstellung freitags, 20. und 27. März, 14 bis 19 Uhr, und samstags, 21. und 28. März sowie 4. April, 11 bis 18 Uhr, Atelier für textile Gestaltung, Birchstrasse 4 (bei Schreinerei Hanselmann), Bonstetten.
Die grösste Werkschau für Grafik und junge Kunst bietet mit 120 ausgewählten Ausstellern einen Blick ins kreative Schaffen in der Schweiz und verfügt über internationale Ausstrahlung. Diese Plattform nutzt auch das bekannte und vernetzte Familienatelier Langhi aus Hausen am Albis. Marcel Langhi bleibt seiner Linie treu und zieht den roten Faden der letztjährigen Werkpräsentation «Shades of Grey 2.0» weiter und präsentiert dieses Jahr mit «#binarynudes» wieder ein sehr reizvolles Projekt. Er thematisiert die Problematik der geleakten Bilder aus dem Internet. Auf opalfarbenen Acryl Displays, die symbolisch für all die vielen Bildschirme auf dieser Welt stehen, sind handgemalte Bilder im Binär-Linien-Muster in schwarz und weiss (1 und 0) zu sehen. Rote 3D-Elemente decken einerseits Bildteile ab und bilden zusammen einen Hashtag (#), der die Verbindung zum Internet und den Sozial-Medien aufzeigt, wo Menschen täglich Unmengen von Bildern von sich uploaden. Dass dabei auch private Bilder mit viel Haut sind und auf Abwegen in die Öffentlichkeit gelangen, zeigt die Grafik-Installation von Marcel Langhi abstrakt auf. Unter dem Hashtag-Begriff «#binarynudes» kann man mit dem Künstler auf Twitter (@photoprojekt) kommunizieren und findet weitere Zusatzinformatio-
Nico Langhi.
Marcel Langhi. (Bilder zvg.)
nen. Er will seine Präsentation interaktiv verstanden wissen. Marcel Langhi wird auch auf dem Weisbrod-Areal neue Bildercollagen an der Japanwoche vom 4. bis 9. Mai als Beitrag von www.photoprojekt.ch präsentieren.
der Funktion überzeugen, sondern auch von der einzigartigen Erscheinung. Einzelstücke für den Alltag. Zugeschnitten auf die Träger dieser Kunstwerke. www.facebook.com/ nearheadphones oder www.n-ear.com. Dass Nico Langhi mit der Musik und dem guten Ton verbunden ist, zeigt er mit der Organisation des inzwischen in 3. Auflage stattfindenden «Rampe Openair» (www.samjifactory.ch), das am 23. August wieder Jung und Alt von Hausen zusammenbringt. Beide Kunstschaffenden werden zudem auch an der «Kunst in Hausen» von Kultur im Dorf (www.kulturimdorf.ch) von Hausen vom 22. bis 25. Oktober mit neuen Werken ausstellen. (pd.)
«Da werden die Ohren Augen machen» Nico Langhi ist das erste Mal dabei. Als junger Künstler zeigt er seine grafisch einzigartigen und sehr individuellen Köpfhörersysteme. Den Entstehungsprozess hat er in einer prämierten Maturaarbeit festgehalten. Fernab des Mainstreams bietet Nico Langhi Menschen grafischen Hörgenuss. «Da werden deine Ohren Augen machen» trifft es. Er verwandelt Gehörschütze aus dem Baumarkt in individuelle und kunstvolle Kopfhörer, die im «urbanworker-look» bemalt und nicht nur in
Grafik15 vom 13. bis 15. März jeweils 11 bis 20 Uhr in den Maag-Hallen, Zürich.
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Was macht ein Schraubeningenieur? Andreas Iten las in der Bibliothek Hausen Der Schraubeningenieur ist ein Verbindungstechniker, der nicht nur Maschinen und Brücken zusammengeschraubt, sondern auch in seinem langen Leben immer wieder an Verbindungen herumgeschräubelt hat, mit mehr oder weniger Erfolg. Er trifft auf einen ehemaligen Studienfreund, der mit Schrauben nicht viel anfangen kann und somit das Lebensmotto des Praktikers infrage stellt. Dieser Herausforderung muss sich der Schraubeningenieur stellen, und er tut es, indem er über die Schrauben und die Machbarkeit des Lebens zu philosophieren beginnt. Der Schraubeningenieur ist eine Kunstfigur des Schriftstellers Andreas Iten. Er war Gast in der Bibliothek Hausen und las aus seinem neuen Buch vor, das auch so heisst: «Der Schraubeningenieur». Susi Fischli, die Leiterin der Bibliothek, hatte in der Einleitung des Nachmittags darauf hingewiesen, dass Andreas Iten lange Jahre die Zuger Politik mitgeprägt hatte, zuerst als Gemeindepräsident von Unterägeri, dann in der Kantonsregierung und zuletzt noch im Ständerat. Geschrieben habe er aber immer schon, z.B. viel beachtete Kolumnen in der Luzerner Zeitung. Heute schreibt Andreas Iten weiter zur Verarbeitung reichhaltiger Lebenserfahrungen – z.B. schildert er eindrücklich seinen Werdegang vom Bauernkind aus einfachsten Verhältnissen hinein in die Welt der Bücher, der Philosophen, der Pädagogen im Buch «keine Kuh in Berlin». Aber nun kann er auch der Fantasie freien Lauf lassen und Erzählungen wie die vom Schraubeningenieur erfinden und
Andreas Iten. (Bild zvg.) zum Leben erwecken. «Geschichten haben einen Anfang und ein Ende», so wird der Ingenieur von seinem Freund ermahnt, der sich in «menschlichen Dingen» als der Überlegenere erwiesen hat, allem voran in Frauengeschichten. Viele aus der Zuhörerschaft kannten Iten aus seinem beruflichen oder politischen Umfeld und erlebten ihn nun als Erzähler. Die kurzweilige und mit Humor vorgetragene Lesung weckte Interesse für seine in der Bibliothek aufliegenden Bücher. Die Bibliotheksfrauen sassen diesmal nicht hinter dem Tresen mit Stempel und Computer, sondern sorgten nach der Lesung für Erquickung mit Kaffee und Kuchen. Es war dies die vierte Nachmittagsveranstaltung, die die Bibliothek zusammen mit dem Arbeitskreis für Senioren neuerdings organisiert. Der Erfolg spricht für eine Weiterführung. (pd.)