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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 16 I 175. Jahrgang I Freitag, 26. Februar 2021

Fertig physisch

Die Gemeinde Wettswil stellt ab März etappenweise um auf elektronische Verwaltung. > Seite 3

Schreiber gefunden

Sven Alini kehrt im Mai zurück auf die Gemeindeverwaltung Knonau. > Seite 3

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Teure Härtefälle

Vorwiegend Läden und Restaurants haben in der zweiten Runde Hilfsgelder beantragt. > Seite 5

Tabuthema

Serie Männlichkeit: Über sexuellen Missbrauch durch Mütter wird kaum gesprochen. > Seite 10

Ein «Dino» wütet in Affoltern Ein Rückbaubagger legt das Alters- und Pflegeheim Seewadel in Schutt und Asche Die Abbrucharbeiten des «Seewadel» sind in vollem Gang. Inzwischen sind vom ehemaligen Alters- und Wohnheim nur noch Einzelteile zu sehen.

Zwei Brände am selben Tag: In der Objektschäden-Statistik 2020 der kantonalen Gebäudeversicherung sticht aus Ämtler Perspektive der 3. Juni mit fast 800 000 Franken Gesamtschaden heraus.

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Einem Dinosaurier ähnlich «frisst» sich der Rückbaubagger mit seiner Zange durch das Gebäude. (Bild Livia Häberling) schine abgesaugt und mit einem Filter gereinigt worden, damit die Schadstoffe nicht in die Umwelt gelangen.

Das Material wird während des Abbruchs getrennt Der Abriss des Gebäudes habe am 11. Februar begonnen, so Stocker. Zum Einsatz gelangte ein 200 Tonnen schwerer und 650 PS starker Rückbaubagger – der zweitgrösste im Maschinenpark der Aregger AG. Den grössten hatte das Unternehmen selbst entwickelt und ihn wegen seiner Dino-Optik in Anlehnung an den Tyrannosaurus «A-Rex» getauft.

Knonau: Steuerfuss Museen dürfen soll um 3% steigen wieder öffnen Einen Aufwandüberschuss von 783 000 Franken bei gleichzeitiger Erhöhung des Steuerfusses um 5 Punkte auf 96 Prozent. Das sah das Budget der Gemeinde Knonau für 2021 vor. Die Gemeindeversammlung hat dies Anfang Dezember letzten Jahres zurückgewiesen. Nun hat der Gemeinderat die überarbeitete Version veröffentlicht, über die eine ausserordentliche Gemeindeversammlung am 11. März befinden wird. Demnach soll der Steuerfuss noch um 3 Punkte auf 94 Prozent erhöht werden, dies bei einem budgetierten Aufwandüberschuss von 578 000 Franken. Die geforderten zusätzlichen Sparmassnahmen seien umgesetzt, schreibt der Gemeinderat in der Begründung zum Steuerfuss-Antrag, ein strukturelles Defizit bleibe allerdings trotz einschneidender Kürzungen bestehen. So geht der Gemeinderat in den kommenden Jahren von weiteren Steuererhöhungen aus. (tst.)

Teuerster Tag im Juni

Zuerst ein Feuer mit starker Rauchentwicklung aufgrund von Apparatemängeln in einem Lagergebäude in Affoltern, eine gute Stunde später dann der Brand eines freistehenden Wohnhauses in Zwillikon. Zwei der vier grössten Ämtler Schadenfälle des vergangenen Jahres ereigneten sich am 3. Juni. In der Lagerhalle beläuft sich der Schaden auf 105 000 Franken, das Wohnhaus wird in der GVZ-Statistik als «Totalschaden» mit 694 000 Franken geführt. Bei den Elementarschäden schenkten im Bezirk vor allem die Winterstürme «Petra» und «Sabine» im Februar ein. (tst.)

von livia häberling Er hält eine Tüte Gummifrösche in der Hand, sie greift fröhlich hinein. Wenn das Spezialprogramm läuft, darf man auch mal naschen. Die beiden Schulkinder sind nicht die einzigen, die am Mittwochnachmittag auf dem Trottoir stehen und zusehen, wie das «Seewadel» zerrupft wird. Und zwar von einem Bagger, der durch seine Brechzange, die gewellte Backe in Zahnoptik und den langen Arm an einen Dinosaurier erinnert. Am Tag zuvor hat auf dem Areal noch ein Resttrakt des einstigen Altersund Pflegeheims aus dem Boden geragt, inzwischen sind keine Etagen mehr zu erkennen. Mal für Mal beisst sich die Zange im Beton fest und reisst Teile davon heraus. Es lärmt, es staubt. Ein Gebäude stirbt. Der Rückbau des «Seewadel» ist seit Ende des letzten Jahres im Gang. In der ersten Dezemberhälfte waren die Bewohnerinnen und Bewohner in das Provisorium auf dem Giessenareal umgezogen. Am 14. Dezember war das Haus geräumt, am nächsten Morgen fuhren auf dem Areal die Bauarbeiter vor. Bevor der eigentliche Abbruch begann, gab es noch einige Vorbereitungsarbeiten zu erledigen: Weil Teile des Gebäudes – zum Beispiel die Abwasserrohre oder der Plattenmörtel – mit Asbest belastet waren, mussten zunächst diese Baustoffe entfernt werden. Dazu sei in den belasteten Räumen eine Unterdruckzone errichtet worden, sagt Max Stocker, Bauführer der Aregger AG. Die Fenster und Türrahmen wurden abgedichtet. Anschliessend sei der Staub von einer Ma-

Energie aus Holz

Knonauer Lukas Frei begleitet die neue Heizgenossenschaft Hausen als Sachverständiger. > Seite 13

Der Bagger wurde auf drei LKWs an seinen Einsatzort gefahren, seither reisst er mit der Betonbrechzange Etage um Etage herunter. Der Vorteil dieser Methode sei, dass der Abbruch dabei sehr kontrolliert passiere. Zudem, sagt Max Stocker, sei dieses Vorgehen besonders effizient. Auf den ersten Blick möge es scheinen, als spare man mit einer Sprengung mehr Zeit. Der Vorteil bei einem etappenweisen Abbruch liege jedoch darin, dass man die einzelnen Baumaterialien fortlaufend sortieren könne, sodass man diese später nur noch aufladen und wegführen müsse. Der Grossteil ist Mischabbruch, also ein Mix

aus Beton, Kalksandstein und Backstein. Auch Stahl und Beton werden auf der Baustelle getrennt. Sie werden später separat abgeführt und recycelt. Im Vergleich zu anderen Objekten sei der Rückbau des «Seewadel» ein einfaches Projekt, sagt Stocker. Das Gebäude ist weder besonders hoch, noch sind die Wände speziell massiv. Der Hochbauabbruch mache jedoch nur etwa einen Drittel der Arbeit aus. Ebenso aufwendig sei der Abtransport des Baumaterials. Ausserdem, erklärt er, müssten anschliessend noch das EG und die Untergeschosse zurückgebaut werden. Bis Ostern sollte auch das erledigt sein.

Die erste Agentur «Was tut Ihnen kam vor elf Jahren gut?»

Ab dem 1. März dürfen Museen wieder Besucher empfangen. Aus Ämtler Perspektive ist dies insbesondere fürs Ortsmuseum Affoltern und das Dorfmuseum Maschwanden eine gute Nachricht. Letzteres öffnet seine Türen am Donnerstagvormittag, 11. März, erstmals in diesem Jahr. Angesprochen seien insbesondere Eltern, die das Museum so einmal ohne Kinder erkunden können, andererseits aber auch die ältere Bevölkerung. Das Ortsmuseum Affoltern in Zwillikon öffnet bereits am 6. und 7. März. Interessierte können hier nebst der permanenten Ausstellung auch die drei Monate dauernde Ausstellung zur Firma Zena – mit einem Film – besuchen. Sie erlangte mit einem besonderen Produkt überregionale Bekanntheit: dem jahrzehntelang in Affoltern hergestellten Sparschäler «Rex». (red.)

Bis im Jahr 2010 hatte jede Gemeinde im Säuliamt ihre eigene Postfiliale. Einzig Maschwanden bildete eine Ausnahme; dort war sie bereits in den frühen Nullerjahren geschlossen worden. Dann – vor elf Jahren – begann die Post schliesslich auch im Säuliamt, ihr Filialnetz langsam auszudünnen. Im Februar wurde die Poststelle in Kappel geschlossen. Stattdessen konnten die Einwohnerinnen und Einwohner ihre Geschäfte im nahegelegenen Dorfladen abwickeln. Dort hatte die Post in Zusammenarbeit mit dem damaligen Geschäftsbesitzer eine sogenannte Agentur eröffnet. In den letzten elf Jahre wurde Poststelle um Poststelle geschlossen. Inzwischen gibt es im Bezirk nur noch zwei Filialen. In den anderen Gemeinden gehören Post-Agenturen inzwischen zum Standard. Eine Zwischenbilanz. (lhä)

Mit ungewohnten Einschränkungen zu leben; davon haben viele Menschen nach einem Jahr langsam die Nase voll. In einer neuen Serie befragt der «Anzeiger» Menschen in unterschiedlichen Lebenskonstellationen, wie es ihnen damit geht und vor allem, was ihnen während des letzten Jahrs gut getan hat. Den Anfang macht Familie Schmid aus Herferswil. Während das sonst sehr rege Sozialleben auf Sparflamme reduziert war, haben sie als Familie noch mehr unternommen als sonst. Mutter Sabrina Schmid musste während des Shutdowns im letzten Frühjahr ihren Blumenladen in Rifferswil schliessen, dafür konnte sie die Kinder während der Homeschooling-Zeit unterstützen. Für den Vater, Roger Schmid, Geschäftsführer einer Baufirma, hat sich im Familienalltag nicht sehr viel verändert. (red.)

> Bericht auf Seite 5

> Bericht auf Seite 7

> Bericht auf Seite 15

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