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Bezirk Affoltern

Dienstag, 21. Januar 2014

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Traditionelle Volksmusik und Komödie Gute Unterhaltung: Konzert und Theater des Jodlerklubs Affoltern am Albis

Wurden mit Blumen beschenkt: Die Jodlerinnen Therese Lüscher, Ruth Imholz, Monika Stettler und Annemarie Frutiger im Einsatz. (Bilder Martin Mullis)

Auch am diesjährigen Chränzli des Jodlerklubs Affoltern begeisterten die Jodlerinnen und Jodler die Volksmusikliebhaber während dreier Aufführungen. Sowohl die Liedervorträge als auch das Theaterstück «E liebi Erbschaft» boten ausgezeichnete Unterhaltung. ................................................... von martin mullis Beim Eröffnungslied zum Jodlerchränzli könnte man sich das Bild nicht anders vorstellen: Die Jodlerin-

nen präsentieren sich in den wunderschönen Sonntagstrachten, und die Jodler verstecken ihre Hände in den Hosensäcken, allesamt jedoch stehen sie im obligatorischen Halbkreis auf der Bühne. «Es Wätter chunnt» singen sie zur Begrüssung der Gäste im Kasinosaal und versprechen sinngemäss zwar nicht ein Gewitter, sondern ein musikalisches Spektakel der traditionellen Volksmusik. Das diesjährige Chränzli war einer von vielen Anlässen, der unter das Motto «70. Geburtstag» gestellt wurde, welcher der Jodlerklub in diesem Jahr feiert. Gleichzeitig galt das Chränzli als Geschenk und Dankeschön an die Freunde und Gön-

ner der traditionellen Volksmusik. Sinngemäss für den fröhlichen und gemütlichen Abend führte die Sekundarschülerin Katja Künzi aus Mettmenstetten als sympathische Moderatorin durch den Jodlerabend. In Versform stellte sie die Liedervorträge vor, und ihr charmanter Witz trug wesentlich zur ausgezeichneten Stimmung im Kasinosaal bei. Die Lieder wie «My schöni Heimat» zeigten sich besinnlich oder «Weisch nu» auch nostalgisch. Die lüpfigen Stücke «Füdlibürger» und «Mein Freund», jeweils im Quartett vorgetragen, bewiesen deutlich, dass die Jodler viel Humor besitzen. Jodeln sei Balsam für die Seele, behauptete

Witz und Körpereinsatz auf der Bühne: Michaela Villiger als Lisa und Ernst Beeler als Peter. Präsident Werner Haas bei seiner Begrüssungsrede und die Dirigentin Therese Lüscher nickte dabei fast unmerklich, aber eindeutig zustimmend. Am Ende des ersten Teils des Abends wurden den Jodlerinnen von ihren Vereinskollegen galant Blumensträusse überreicht, was wiederum für das letzte Lied ein prächtiges Bild auf der Kasinobühne bot. Nach der Pause stand das Theaterstück «E liebe Erbschaft» auf dem Programm. Unter der Leitung von Rolf Lindinger spielten sich dann bald einmal turbulente Szenen auf den Brettern ab, welche auch im Säuliamt ganz offensichtlich die Welt bedeuten.

Die Geschichte um ein «lebendiges» Erbe mit zwei Bauernsöhnen als eingefleischten Junggesellen, zeigte sich zwar ein bisschen verzwickt und stellenweise doch sehr gesucht, was jedoch die Protagonisten nicht abhielt im wahrsten Sinne des Wortes vollen Körpereinsatz zu zeigen. Dem Saalpublikum gefiel das äusserst lebhafte Geschehen, wie das fast ununterbrochene Gelächter bewies. Das Jodlerchränzli zeigte sich einmal mehr als ein äusserst beliebter Anlass, und die Sängerinnen und Sänger des Jodlerklubs Affoltern bewiesen, dass sie keinen Aufwand scheuen das Brauchtum zu leben und zu pflegen.

Zwei aus Uerzlikon und die «Salzburger Nockerln» Theater Arth spielt bis Ende März die Operette «Saison in Salzburg» Es ist eine unterhaltsame Operette von Fred Raymond, welche sich das Theater Arth dieses Jahr vorgenommen hat. «Saison in Salzburg» unter der Regie von Jean Grädel begeistert das Publikum mit bestbekannten Ohrwürmern. Mit Marianne Voss Müller und Jakob Müller-Voss spielen auch zwei Uerzliker mit.

oder der Slowfox «... und die Musik spielt dazu».

Gute Stimmen, verwoben mit Tanz und Schauspiel In der Operette «Saison in Salzburg» verbindet sich beschwingte Walzerseligkeit ebenso mit städtisch-verspielter Sentimentalität wie mit Volkstümlichkeit und einem Schuss Exotik. Es ist ein leichtes, an ein Theater erinnerndes Singspiel, das sich mehr und mehr

steigert, rasanter und markanter wird. Im Theater Arth wird es getragen von guten Stimmen – egal, ob Solisten oder Chor –, die fein verwoben sind mit der flotten und geschmeidigen Musik, charmanten Tanzeinlagen und präzisem Schauspiel. Es zeichnet sich entsprechend durch die Musikalität, den Humor sowie eine feine Figurenzeichnung aus. Und das ist richtig und wichtig, denn es geht in der Operette in fünf Bildern, zu der Max Wallner und Kurt

................................................... von urs e. kneubühl Drei Stunden beste Unterhaltung bietet die heurige Arther Operettenaufführung. Die «Saison in Salzburg» mag zwar nicht die bekannteste Operette sein, zu der Fred Raymond die Musik komponiert hat – mit «Maske in Blau» war ihm zuvor wohl ein grosser und bekannterer Wurf gelungen –, allerdings finden sich in der «Saison in Salzburg» auch einige Lieder, die ebenso zu beliebten und bestbekannten Schlagern wurden – spätestens seit dem gleichnamigen Film mit Peter Alexander und Waltraud Haas. Wer kennt sie also nicht, die im Walzertakt intonierte Anbetung der typischen Süssspeisen-Spezialität «Salzburger Nockerln»? Und wer weiss nicht, was los ist, «Wenn der Toni mit der Vroni und die Vroni mit dem Toni»? Das Ländler-Duett stammt genauso aus der Saison-Operette wie der Foxtrott «Der Grosspapa von Grossmama»

Feltz das Libretto verfasst haben, um echte wie verschiedene Charaktere. Etwa um den Toni, den urwüchsigen, feschen Salzburger Bub, der den Gasthof Salzburger Nockerl ersteigern möchte, um so nicht nur das Rennen um die Touristen, sondern auch das Herz (und die Kochkünste) seiner Vroni, der besten Mehlspeis-Köchin von allen, für sich zu gewinnen. Bei der Versteigerung allerdings kommt ihm ein anderer in die Quere, der Autorennfahrer Frank Rex, der inkognito seine eigenen Pläne mit dem Gasthof und in Bezug auf die Kellnerin Steffi hat. Speziell sind auch Franks kapriziöse Verlobte Erika, deren verklemmter Verehrer Max und Rex’ ulkiger Automechaniker Knopp. Sie alle mischen kräftig mit und machen die Verwirrung vollkommen. Am Ende kann nur das resolute Auftreten von Tante Olga das Happyend herbeiführen.

Zwei aus Uerzlikon

Die Arther Saison in Salzburg ist eröffnet: Marianne Voss und Jakob Müller (Mitte) aus Uerzlikon umrahmt von den Solisten William Lombardi und Mélanie Adami sowie Tänzerinnen und Chorsängerinnen (kniend). (Bild cb)

«Saison in Salzburg», welche eine Art Volksposse ist, die gleichzeitig die vornehme touristische Gesellschaft parodiert und karikiert sowie österreichische Eigenarten aufs Korn nimmt, bietet liebenswert-amüsante Unterhaltung mit schwungvollen Melodien und gut aufgelegten, behutsam geführten Musikern, Singenden und Darstellern. Mit der «Anzeiger»-Journalistin Marianne Voss Müller und ihrem Ehemann Jakob Müller-Voss sind bei «Sai-

son in Salzburg» zwei Akteure aus dem Bezirk Affoltern mit dabei. Im sehr schönen und präzise geschaffenen Bühnenbild von Danièle Wolf und Konrad Reichmuth singen und tanzen die beiden Uerzliker mit, wobei sie gute Figur machen. Kein Wunder, Marianne Voss hat einen familiären musikalischen Hintergrund, zudem eine Gesangsausbildung genossen. Als Anzeiger-Berichterstatterin kennt sie das Theater Arth und seine Operetten seit Jahren. Heuer haben ihr Mann und sie den Wunsch, einmal als Darsteller mitzumachen, in die Tat umgesetzt. Im nächsten Jahr, wenn in Arth «Die Fledermaus» von Johann Strauss gespielt werden wird, wollen die beiden Uerzliker erneut mitmachen.

Noch 28 Mal Die Operette «Saison in Salzburg» von Fred Raymond wird bis Ende März im Theater Arth noch 28 Mal gespielt (www.theaterarth.ch). Eintrittsbillette gibt es via Telefon 041 855 34 20 von Montag und Mittwoch, 9 bis 11 Uhr und 14 bis 16 Uhr, am Freitag von 9 bis 11 Uhr oder über www.theaterarth.ch. Das Zwilliker Carunternehmen Aemtler-Car, Kunz + Kiser, Telefon 044 761 01 55, aemtler-car@datazug.ch, bietet zudem Fahrten kombiniert mit Eintrittsbillett an.


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