AUTO & Wirtschaft 06/2021

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Juni 2021 Österreichische Post AG MZ 03Z035333 M A&W Verlag, Inkustr. 16 3400 Klosterneuburg

www.autoundwirtschaft.at

QUO VADIS? Fokus: Wohin geht die Auto-Technologie?

HANDEL Doppelinterview mit Schirak und Hutschinski Umfrage: Wie läuft das Geschäft mit den GW?

WIRTSCHAFT Burkhard L. Ernst: Ein Leben für den Erfolg Interessenvertreter kämpfen für den Verbrenner

GEWERBE Was tut sich bei den Werkstattkonzepten?


NEUER TERMIN!

Foto: Adobe Stock

17. November 2021

Fachkongress und Ausstellung für Kfz-Service, Reifen, Lack und Karosserie 17. November 2021 Allianz-Stadion Wien Für Werkstätten, Reifenspezialisten, Lack- und Karosserie­ betriebe sowie für den Independent Aftermarket Vorträge, Informationen und Diskussionen zu aktuellen Herausforderungen: Digitalisierung, Elektrifizierung, Kalibrierung, freier Datenzugang, Versicherungs­ abwicklung …

Das erwartet Sie: Themen, die Werkstätten, Lack- und Karosseriebetriebe sowie Reifenspezialisten gleichermaßen betreffen Forum: E-Mobility und Hochvoltreparatur Forum: Digitalisierung: Chancen und Herausforderungen Forum: Der Schlüssel zum Kunden Forum: Kalibrieren von Assistenzsystemen Forum: Werkstatt des Vertrauens

Spezialthemen Reifen: Dienstleistung verrechnen – richtig kalkulieren Reifen: Reifen als gemeinsame Erfolgschance

Fachausstellung, Lösungen, Kontakte, Netzwerke

Werkstatt: Zugang zu den Fahrzeugdaten Werkstatt: Rechtliche Aspekte beim Kfz-Service

Eintrittskarte: € 87,– (exkl. MwSt.) (für Fachbesucher)

Lack & Karosserie: Versicherungsabwicklung Lack & Karosserie: Lackieren bei Assistenzsystemen

Jetzt anmelden unter: www.werkstattforum.at


EDITORIAL Telefonieren für einen guten Zweck Wem’s wurscht is …

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ein, keine Sorge: Wenn Sie den Titel lesen, meinen wir nicht, dass Sie sich am Heiligen Abend ans Spendentelefon von „Licht ins Dunkel“ setzen müssen, wie dies mancher (Halb-)Prominente oder Politiker werbewirksam oder popularitätsheischend tut. Die Rede ist vielmehr vom „Händlerradar“, für den am 1. Juni der Startschuss gegeben wurde. • Noch wird an den letzten Fragen gefeilt, doch der Zeitplan steht: Ab Ende Juli/Anfang August werden bei rund 500 österreichischen Händlern und Werkstätten von 25 Marken wieder die Telefone läuten. Und damit wären wir beim Sinn des Titels: Heben Sie bitte ab und gönnen Sie den Mitarbeitern von puls Marktforschung jene 15 bis 20 Minuten, die für die Beantwortung der Fragen benötigt werden. Sollten Sie mehr Zeit brauchen als diese Viertelstunde, weil Sie Ihrem Importeur völlig anonym das eine oder andere sagen wollen – bitte gerne! Denn die Zitate, die wir aus Ihren Antworten nehmen, werden erfahrungsgemäß in der Sonderausgabe besonders gerne gelesen. Sätze wie „Es gibt keine Vereinbarungen, sondern ein Diktat der Jahresziele“ oder Wünsche wie „Die Modelle bringen, die wir auch verkaufen können“ zeigen auch uns in der Redaktion, in welche Richtung es bei dem einen oder anderen Importeur geht oder gehen sollte. • Heuer wird diese Zufriedenheits-Umfrage besonders spannend, denn mit dem Stellantis-Konzern (PSA und FCA), Mercedes, Hyundai und Volvo stehen bei sehr vielen Marken Veränderungen im Händlernetz und/ oder dem Vertrieb an. • Eines können wir Ihnen schon jetzt zusichern: Niemand weiß, wer angerufen worden ist und welche Antworten es gegeben hat. Auch wir in der Redaktion erfahren nur die einzelnen Ergebnisse, mehr nicht!

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in leichtes Sommerthema, passend für Diskussionen im wieder geöffneten Schanigarten, haben wir diesmal in unseren „Fokus“ gewählt: die Zukunft der Automobilität. Weil wir auf alte Schinken stehen, haben wir mit „Quo vadis, Automobile?“ betitelt – immerhin haben auch die Kinos wieder offen. • Eine Frage, die ich mir oft stelle, wenn es bei Grillage und Spritzer wieder einmal um kongolesisches Kobalt und Knallgasreaktion geht: Wie viele Autofahrer interessiert es eigentlich, was da vorn unter der Haube dahinwerkelt? Diesel, Elektro, Fluxkompensator: Wäre das nicht den meisten „wurscht“, so lange es leistbar ist und zuverlässig fährt?

Der „Händlerradar“ wird heuer besonders spannend, denn bei sehr vielen Marken sind demnächst Veränderungen im Vertrieb geplant. Menschen haben viele Anforderungen an ihr Auto: Die einen wollen unbedingt ein blaues, die anderen eines mit Schiebedach. Viele wollen ein „sportliches“, wenige ein kleines. Image, Komfort, Budget spielen sicherlich oft eine Rolle. Ein Citroën-Händler sagte mir einmal, dass eigentlich eh alle einen BMW wollen und sich dann mit ihrer Gattin auf das einigen, was sie sich leisten können. • Wenn ich Recht habe, würde der Autokäufer etwas Neues akzeptieren, wenn das dieselben Anforderungen gleich gut oder ein bissl besser erfüllt als das Alte. Es hieße aber auch, dass nur die wenigsten der Umwelt zuliebe ein E-Auto kaufen, wenn sie dabei auf etwas verzichten müssen. Es hieße, dass die Antriebe der Zukunft mindestens so gut sein müssen wie diejenigen, über die wir heute verfügen. Meinen Sie nicht? • Ich wünsche Ihnen allzeit angeregte Benzinoder Strom-Gespräche!

Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

Mag. Bernhard Katzinger, Chef vom Dienst

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INHALT Aspekte E-Autos: Umweltschutz ist wichtigstes Motiv

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Fokus: Zukunft: Was uns morgen antreibt Berichte über E-Autos: Aktiv oder nicht? Werkstätten: Verdammt, wir leben noch!

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Handel Garanta: Rat zu Händlerrechtsschutz Bundesländer-Umfrage: Wie läuft das GW-Geschäft? Interview Schirak/Hutschinski: „Dann ist das sinnlos“ Suzuki: Stündlich werden es weniger Mazda: Fokus auf Firmenkunden Bundesgremium: Wer vertritt die Händler? SUVs: Die Erben von RAV4 & Co Verträge: Wechselspiel zwischen Marge und Sogwirkung Mitsubishi/MG/Maxus: Der Mann mit den 3 M-Marken AUTO1.com: Schnell und einfach verkaufen

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Quo vadis, Automobile?

Gewerbe

Zahlen, Daten, Fakten

Elektro-Autos: Aktiv oder nicht? Statistik: Alle Länder mit einem Plus

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Öl-Extra:

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Interview: Stefan Hutschinski, Josef Schirak

Über Lieferprobleme, Preiserhöhungen und neue Anbieter berichten wir in unserem ÖL & Wirtschaft.

Juni 2021 Eine Beilage von AUTO & Wirtscha ft

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Kommentare

Editorial: Heinz Müller und Bernhard Katzinger Der Knöbl Schluss mit Lustig

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Wechselspiel zwischen Marge und Sogwirkung

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Siems & Klein: Pfiat euch, ihr Viren und Bakterien! Innung: „Schwarzweißdenken bringt uns nicht weiter“ Aviloo: Gesundheitscheck für Elektroautos Würth: Hohe Erfolgsquote beim Klima-Service Stop&Go: Damit er nicht kräftig zubeißen kann Eder: Leichter rangieren CAR-REP-Profiteam: Bereit für den Hagel? Sun: Update für PDL-Serie ARI Motors: Wichtig ist die Überzeugung ZF: Rasante Veränderungen Konzepte: Mit dem Partner durch schwierige Zeiten

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Wirtschaft Stieger Software: … schon so spät? puls-Kongress: „Wir riskieren es“ Statistik: Alle Länder mit einem Plus Burkhard Ludwig Ernst: Ein Leben für den Erfolg ViveLaCar: Nicht stehen, sondern fahren! Branchengipfel mit Kanzler: Verbrenner weiter im Spiel Neue Produkte

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Menschen Menschen: Thomas Hörmann bei Polestar Impressum Schluss mit Lustig: Handelt mit Entschiedenheit!

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VW elektrifiziert Insel Astypalaia wird mithilfe von Seat und VW eine Insel der E-Mobilität, die ersten E-Fahrzeuge wurden im Beisein von VW-CEO Herbert Diess in Betrieb gestellt.

Wer ist eAutofit? Birner startet mit eautofit.at eine Plattform für freie Werk­ stätten, die kompetent im Bereich E- und Hybridautos sind. Die Betriebe können so von Kunden leicht im Web gefunden werden.

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Umweltschutz wichtigstes Motiv für das E-Auto Die Mehrheit der Fahrer von Elektroautos setzt aus Gründen des Umweltschutzes auf einen rein batterieelektrischen Antrieb – für 36 Prozent ist Ökobewusstsein sogar der Hauptgrund. Dies ist eines der Ergebnisse des „EV Driver Survey 2021“, der von der 100-Prozent-Shell-Tochter New Motion (Markenname: newmotion) veröffentlicht wurde. Das passt zu einer weit verbreiteten Unterstützung für umweltfreundliche, smarte Ladefunktionen: So geben 73 Prozent an, eine längere Ladezeit zu akzeptieren, wenn dadurch die Netzlast besser verteilt werden kann. Dass intelligentes Laden die Anschaffung von E-Fahrzeug fördern würde, bejahen 60 Prozent und 57 Prozent würden langsameres Laden akzeptieren, um ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen. Für die Studie wurden mehr als 10.000 Fahrer von Elektroautos in 5 europäischen Ländern (D, BE, NL, FRA, UK) befragt. Eine einzige Karte für alle Ladepunkte des eigenen E-Fahrzeugs verwenden zu können, möchten laut „EV Driver Survey 2021“ von newmotion 36 Prozent der befragten E-Autofahrer. Öffentliches Laden ganz ohne Vertrag mit einem Netzbetreiber wollen hingegen nur 27 Prozent. Die Hälfte der Befragten wünscht sich schnellere Ladevorgänge (52 %) und mehr verfügbare öffentliche Ladestationen (48 %). Dass sich der Wildwuchs bei den Betreibern durch Roaming-Möglichkeiten lichtet, zeigt die Tatsache, dass immer weniger Ladekarten mitgeführt werden: Hatten 2020 noch 24 Prozent über 4 Lade­ karten dabei, sank dieser Wert für die 2021-Umfrage auf 15 Prozent.

VÖK: Stellantis baut ab Der Verband österreichischer Kfz-Betriebe (VÖK) rechnet bei Stellantis mit 15 bis 20 Prozent weniger Händlern, nachdem insgesamt 861 Standorte per 31. Mai die Kündigung mit zweijähriger Frist bekommen haben. VÖK-Obmann Bernhard Kalcher glaubt, dass bis Mitte Juli in Paris die Entscheidungen fallen, wie es weitergeht und ob möglicherweise mit einem Agenturmodell gearbeitet wird. Vereinzelt würden strategische Partner wohl schon Mitte Juni angesprochen werden, vermutet Kalcher. Er geht davon aus, dass 15 bis 20 Prozent der derzeitigen Händler kein Angebot in Form eines Letter of Intent (LOI) erhalten werden.

Gut im Geschäft Während die Vienna Insurance Group AG/Wien 2020 in den 30 Märkten einen Rückgang bei der Kfz-Haftpflichtversicherung von 0,1 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro verzeichnete, gab es bei Kfz-Kasko einen Zuwachs um 0,8 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Mit der Agenda 2020 wurde eine Ertragsoptimierung im Segment Kfz-Versicherung angestrebt: Zeichnungspolitik und Risikoselektion werden optimiert und neue Preisfindungsmethoden (z. B. Advanced Analytics) genutzt. Ebenso steht mit der Reduktion des Lkw-Portfolios eine selektivere ­Zeichnungspolitik im Fokus.

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Quo vadis, Automobile?

FOKUS

Was uns morgen antreibt Die Pandemie hat die Neuzulassungen einbrechen lassen, nur Elektroautos feierten im Krisenjahr 2020 starke Zuwächse. Die Abkehr vom Verbrennungsmotor hat die Mobilitätsdebatte drastisch erhitzt. Die Frage, womit wir morgen fahren, ist umstritten wie nie.

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rfreulicherweise sei der allgemeine Elektrohype vorbei, konstatierte Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz, seines Zeichens Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK). Entnommen ist dieses Zitat aus der Vorberichterstattung der AUTO&Wirtschaft zum Motorensymposium 2013. Der Verbrenner entwickle sich schneller weiter als die E-Mobilität, so Lenz. Gute Nachrichten für die in der Hofburg versammelten Maschinenbauer also. Der ÖVK ist Veranstalter und Organisator dieser Fachenquete von unbestrittenem internationalen Renommee, Professor Lenz ist bis heute Ehrenvorsitzender. Sein Nachfolger ist Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, der für das 42. Motorensymposium 2021 allerdings feststellen musste: „Das Thema Fahrzeugweiterentwicklung sowie Forschung und Entwicklung für die Produktion ist massiv vom Thema Klimawandel und Treibhausproblematik geprägt.“ Im Fokus des Symposiums stünden alternative Antriebstechnik wie Strom oder Wasserstoff: Letzterer werde weiterhin als Brennstoffzellenantrieb diskutiert, erlebe aber auch ein Revival als Brennstoff im Verbrennungsmotor.

Von Mag. Bernhard Katzinger

„Fahrzeugweiterentwicklung und Forschung für die Produktion sind massiv vom Thema Klimawandel und Treibhausproblematik geprägt.“ Univ. Prof. Dr. Bernhard Geringer, TU Wien

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FOKUS

Quo vadis, Automobile?

Währenddessen legt die Elektromobilität weltweit an Wachstumsgeschwindigkeit zu. Auch wenn die Zulassungsstatistiken in den meisten Ländern nach wie vor von Benziner und Diesel angeführt werden, hat das E-Auto (BEV) derzeit unzweifelhaft das Momentum auf seiner Seite.

Die Stromer haben das Momentum Im Elektro-Vorreiterland Norwegen waren 2020 über 54 Prozent der Neuzulassungen rein elektrisch (Plug-in-Hybride machten zusätzliche 20 Prozent aus), bis 2025 sollen dort nur noch Elektrifizierte zugelassen werden. Im Dezember waren über zwei Drittel der norwegischen Neuzulassungen reine BEVs, meldet das Portal CleanTechnica. Deutschland, Heimat von (Rudolf) Diesel und (Carl) Benz, ist nach Stückzahlen zu Europas größtem Absatzmarkt für E-Fahrzeuge geworden, wie das Center of Automotive Management (CAM) anmerkt. Der CEO von Volkswagen bietet schon einmal dem deutschen Verkehrsminister die Stirn, wenn dieser Technologieoffenheit bei den Antrieben einmahnt. In einer Prognose aus dem Frühjahr 2021 geht Prof. Dr. Stefan Bratzel, Leiter des CAM, davon aus, dass die jährlichen Neuzulassungen von E-Fahrzeugen in Deutschland bis 2025 auf 900.000 Stück und somit ca. 27 Prozent steigen werden. „Deutschland ist im 1. Quartal 2021 nach China der zweitgrößte Einzelmarkt der Elektromobilität und kann damit zunehmend eine Schrittmacherfunktion für die neue Antriebsform entwickeln“, so Bratzel, der im selben Atemzug den hohen Anteil der Plug-in-Hybride kritisiert, welche nur bei bestimmten Fahrprofilen ökologisch sinnvoll seien.

Gegenentwürfe in Stellung Es nimmt wenig Wunder, dass im Kielwasser dieser Entwicklungen die „Alternativen zu den Alternativen“ geradezu hastig ins Spiel gebracht werden. Die heißeste Aktie der Mobilitätsdebatte sind in diesem Frühjahr die E-Fuels: Flüssigtreibstoffe, die in aufwändigen Verfahren aus Wasser und Ökostrom hergestellt werden sollen, und dank derer man an den Motoren und den ihnen anhängigen Geschäftsmodellen nichts (oder nur wenig) zu verändern bräuchte. Porsche kündigt eine Anlage in Chile an, in der schon 2026 etwa 550 Millionen Liter solcher E-Fuels hergestellt werden sollen. Bei AVL List in Graz geht man davon aus, dass unter günstigsten Bedingungen Produktionskosten von 1 Euro pro Liter möglich sind. Das Preisniveau von fossilen Treibstoffen, künftige Verteuerungen einkalkuliert, sei erreichbar. Die Hauptargumente der Befürworter: Mit Elektromobilität allein sind die Klimaziele nicht zu schaffen. Die Lösung lautet, den Verbrennerbestand zu dekarbonisieren. Die Gegner vermuten eine bloße Durchhal-

„Deutschland ist bei der E-Mobilität im 1. Quartal 2021 der zweitgrößte Einzelmarkt nach China.“ Prof. Dr. Stefan Bratzel, CAM

teparole an die Verbrennerfahrer als Bremskeil gegen die alles niederwalzende Elektrifizierung. Auf beiden Seiten freundlicher diskutiert werden mögliche Anwendungen von „grünem“, also aus Ökostrom hergestelltem Wasserstoff. Wie die E-Fuels soll dieser in heißen Ländern mit Sonnenenergie durch Elektrolyse aus Wasser hergestellt und dann ganz „old school“ per Pipeline oder Tanker in den reichen Norden gebracht werden, wo der Strom aus erneuerbaren Quellen für die Herstellung von grünem Wasserstoff schwieriger und in geringerer Menge zu ernten ist. Dies scheint so reizvoll, dass beim heurigen Motorensymposium sogar die Anwendung des WasserstoffVerbrennungsmotors eine Art Wiederauferstehung feierte – zumindest in schweren Nutzfahrzeugen. Zwar brauche ein Wasserstoffmotor ein Abgasnachbehandlungssystem, dieses sei jedoch weniger kompliziert als bei Dieselmotoren und darüber hinaus entstehe beim Verbrennungsprozess von Wasserstoff nur eine geringe Mengen an Stickoxiden sowie ein winziger Ausstoß an Partikeln durch das Motoröl. An gleicher Stelle – einer APA-Aussendung vom Symposium 2021 – wird allerdings zugestanden, dass sich im Pkw-Bereich der batterieelektrische Antrieb „als optimale Lösung für einen lokal emissionsfreien Betrieb vorerst durchgesetzt“ habe.

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer

Prof. Dr. Stefan Bratzel

Vom Streit- zum Beratungsgespräch Was ganz nach dem oft geforderten offenen Wettbewerb der Technologien klingt, bedeutet am Point of Sale nicht zuletzt gestiegenen Erklärungsbedarf. So betonte Hansjörg Mayr, Vorstand der Denzel Auto AG, beim 1. Denzel-Mobilitätsforum, dass dem Kunden im Autohaus derzeit bis zu 7 Technologien (Benziner, Diesel, diverse Hybridvarianten, Erdgas, Elektro) angeboten werden und entsprechende Beratung erfordern. Gleichzeitig will man sich beim

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Quo vadis, Automobile?

FOKUS

Autohandelskonzern nicht in eine „Schwarzweißdebatte“ verwickeln lassen. Alle Antriebe hätten je nach Mobilitätsanforderung ihre Berechtigung, die Nachhaltigkeit der Mobilität sei in der Marken-DNA bei Denzel verankert. Mayr: „Der technologieoffene Ansatz ist für uns die einzige konsequente und schnelle Lösung für möglichst viele Autofahrer und deren Budgetsituation.“ Doch mit der Formel „Das Beste für jeden einzelnen Kunden“ lässt sich die Debatte nicht beruhigen; im Gegenteil herrscht mehr denn je wütender Streit darüber, welche Lösung denn nun am geeignetsten sei, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Viele, die grünem Wasserstoff im Gesamtkontext der Energiewende eine wichtige Rolle zubilligen, bestreiten, dass er für den Pkw-Verkehr die beste Lösung ist. Und während noch diskutiert wird, werden auch für den Schwerverkehr mehr und mehr batterieelektrische Lösungen auf die Straße gebracht.

Der Streit ums Binkerl Darüber hinaus wird auch die dem BEV gegenüber schlechtere Energieeffizienz des BrennstoffzellenPkw (FCEV) ins Treffen geführt. Das österreichische Umweltbundesamt (UBA) stellt in einer Umweltbilanz-Analyse für 2021 klar, dass BEVs doppelt so effizient seien wie FCEVs, wenngleich sich die Systeme in der Treibhausgasbilanz ebenbürtig seien. Dem breiten Einsatz von E-Fuels erteilt man eine kategorische

„Der technologieoffene Ansatz ist für uns die einzige und konsequente Lösung für die Autofahrer.“ Hansjörg Mayr, Denzel AG

Absage, deren Wirkungsgrad sei noch deutlich schlechter. Allerdings rümpfen die Autoren auch über leistungsstarke E-Fahrzeuge mit großen Batterien die Nase: Man empfehle im Rahmen des Einsatzes von BEVs, vergleichsweise kleine Fahrzeuge mit geringen Akkukapazitäten einzusetzen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Denn aus dem Aspekt des Klimaschutzes bleibt die äußerst energieaufwändige Produktion der Akkus die Achillesferse der Stromer. Zwar haben viele Horrorzahlen aus älteren Studien wie der mittlerweile beinahe berüchtigten „ersten Schwedenstudie“ sich als falsch herausgestellt oder durch Weiterentwicklungen in der Produktion verbessert, dennoch fallen laut UBA pro kWh Kapazität je nach Strommix noch immer zwischen 48,8 und 95 kg CO2 an. Auch den

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diversen Hybrid-Varianten stellt das Amt kein gutes Zeugnis aus (siehe Grafik oben). Die Treibhausgasemissionen aus der Akkuproduktion bilden einen Teil des vielzitierten CO2-Rucksacks, den ein Elektroauto erst wettzumachen hat, ehe es als klima- oder umweltfreundlich gelten darf. Mit der Berechnung dieses Binkerls wird gern in alle Richtungen argumentiert, je nachdem wer gerade den Rechenstift gezückt hat. So schnallen Präsentatoren von Lebenszyklusanalysen dem „durchschnittlichen E-Auto“ im Vergleich zum „modernen Diesel“ CO2-Rucksäcke zwischen ca. 35.000 (UBA) und knapp 200.000 (Ifo-Institut) Kilometern auf den Rücken. Auf Schlagzeile eingedampft, werden Konsumenten dann „informiert“, wie folgt: „E-AutoBatterie: Viel mehr CO2 als gedacht“ (WELT, 2017). Die Gegenseite widerlegt: „Ifo-Institut rechnete Elektroautos schlecht: Das sind die Fehler der Forscher“ (Focus, 2019). So gut die Grundidee sein mag, die lebenslangen Emissionen der verschiedenen Antriebe „von der Wiege bis zur Bahre“ inklusive der Energiebereitstellung für den Betrieb miteinander vergleichbar zu machen: Man eröffnet damit eine komplizierte Rechnung mit vielen Parametern, welche bei ähnlicher Ausgangslage völlig gegensätzliche Ergebnisse produziert. Was der Endkunde wohl daraus für Schlüsse zieht? Nicht zuletzt vermutlich den, dass es noch einigen Bedarf an nüchternen, sachlichen Beiträgen zur Debatte um die Mobilität der Zukunft gibt. •


FOKUS

Aktiv oder nicht?

Quo vadis, Automobile?

Medienpräsenz aller Modelle

Elektroautos erhielten in den vergangenen 4 Jahren immer mehr mediale Aufmerksamkeit. en Vergleich

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xklusiv für den A&W Verlag hat sich Klara Spiegel vom „Observer“ angeschaut, wie sich die Berichte über Elektroautos in den österreichischen Printmedien und im Web seit 2017 entwickelt haben. Wichtigste Tendenz: „Während die herkömmlichen Modelle (also jene mit Benzin- oder Dieselantrieb bzw. Hybridfahrzeuge) an Medienpräsenz über die Jahre hinweg verloren haben, erhalten die E-Modelle mit jedem Jahr mehr Aufmerksamkeit.“ Und heuer geht diese Entwicklung unvermindert weiter: „Schon bis 19. Mai, dem Ende des Erhebungszeitraums, wurde beinahe die Gesamtsumme von 2017 erreicht“, sagt Spiegel: „Und wir sind erst im 2. Quartal.“ Doch das Bild ist keineswegs einheitlich: Auch unter den E-Modell-Herstellern gab es in den vergangenen 4 1/2 Jahren größere und kleinere Gewinner. Gut

Medienpräsenz der Elektroautos

„Schon bis 19. Mai wurde heuer beinahe die Gesamtsumme von 2017 erreicht. Und wir sind ja erst im 2. Quartal.“ Klara Spiegel, Observer erkennbar ist an der Grafik „Medienpräsenz nach Marken“, dass das Thema Elektroauto nicht von einer Marke dominiert wird. So sieht man, dass Opel über Jahre hinweg eine starke Kommunikationsstrategie im Bereich Elektroautos hatte und mit Stand heute insgesamt noch den höchsten Wert erreicht. Doch auf die mediale „Verdoppelung“ des Marktes seit 2017 hat Opel nicht reagiert, wodurch Opel diese Vorherrschaft verlieren

E-Autos: Medienpräsenz nach Marken

E-Autos: Opel vor VW und Audi könnte. VW nimmt erst seit 2 1/2 Jahren eine medial aktive Rolle ein, dies dafür sehr erfolgreich. Audi und Renault versuchen über die Jahre hinweg, eine sichere E-Position in den Gedanken der Rezipienten unr Rezipientinnen einzunehmen. Wir sehen auch, dass immer mehr Hersteller in den Ring steigen. Waren es 2017 erst 12 Marken, die (mindestens) ein E-Modell präsentierten, so sind es 2020 bereits 18. • (MUE)

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Quo vadis, Automobile?

FOKUS

Verdammt, wir leben noch! Das Problem moderner Technik und ihrer Reparierbarkeit ist für markenoffene Werkstätten wahrlich kein neues. Dennoch könnte die zunehmende Digitalisierung die eine oder andere unliebsame Veränderung nach sich ziehen. Von Roland Scharf

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as war es für ein Aufschrei. Ein Massensterben unter den Betrieben wurde schon vorhergesagt, wenn die Autohersteller die Daten nicht freigeben. Denn ohne diese würde man kein Auto mehr reparieren können – und Werkstätten ohne Markenzugehörigkeit liefen Gefahr, zusperren zu müssen. Die Ironie: Diese Angst hatte man vor mehr

„Wir reden viel mit Verbänden und Organisationen. Die schätzen, dass wir ein neutraler Marktteilnehmer sind.“ Lars Faust, Geschäftsführer FabuCar als einem Vierteljahrhundert, als mit der KatalysatorPflicht auch die Onboard-Diagnose in den Autos Einzug hielt. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Diagnosegeräte sind längst erschwinglich, teils sogar als Handy-App Privaten zugänglich, die OBDII-Ports vereinheitlicht, einst teure Spezialwerkzeuge in Online-Shops erhältlich und alles ist in den normalen Werkstattalltag übergegangen. Es gab bis jetzt immer einen Weg weiterzumachen. Trotz fortschreitenden Einzugs der Elektronik: Ein Auto besteht seit Jahrzehnten aus den gleichen Bauteilen. Stoßdämpfer, Traggelenke, Scheinwerfer, Zahnriemen, Bremsen, Öle und Filter, Windschutzscheiben, Klimaanlagen, alle brauchen das obligatorische „Pickerl“ – und streng genommen sind diese

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Basisarbeiten auch die Haupteinnahmequellen freier Werkstätten. Hat ein Auto ein gewisses Alter erreicht, ist der Besitzer meist auch nicht mehr bereit, die Stundensätze der Markenbetriebe zu bezahlen, was ihn automatisch in die offenen Arme der Freien führt. Daran wird die Digitalisierung nichts ändern.

Überschaubare Geschwindigkeit des Wandels Natürlich kommen mit der Telematik, der Vernetzung des Pkw mit dem Hersteller, neue Herausforderungen auf die Branche zu. Und wieder einmal geht es darum, an Daten heranzukommen, um noch arbeiten zu können. Doch sollte man hier die Kirche im Dorf lassen. Die Verbreitung vernetzter Fahrzeuge schreitet laut Caruso, dem großen Daten-Marktplatz in überschaubaren Schritten voran. EU-weit klettert deren Anteil von derzeit 39 bis 2030 zwar auf 175 Millionen Stück, was aber nicht einmal die Hälfte des gesamten Fuhrparks der Union ausmacht. Bedeutet somit im Umkehrschluss: Vor allem die älteren Fahrzeuge sind nach wie vor ganz normal handzuhaben. Also die Autos der Stamm-Klientel, die ohnehin nicht zum Vertragspartner fährt. Geändert haben sich neben Schraubenformen und den immer mühsameren Platzverhältnissen im Motorraum natürlich auch diverse technische Finessen. Aber auch da gibt es ein Zauberwort: Vernetzung, allerdings auf bodenständigere Art und Weise. Damit sind nicht nur Zusammenschlüsse freier Werkstätten


FOKUS

„Unser System soll in Zukunft eine Plattform für freie Werkstätten sein – samt Shop für Werkstattausrüstung und später auch Kfz-Teile.“ Lars Faust, Geschäftsführer FabuCar

gemeint, um technische Kompetenz zu teilen und günstige Teilepreise zu ergattern. Es geht auch eine Stufe direkter: das typische Benzingespräch unter Profis, allerdings über eine App.

Profis unter sich „Unser System soll in Zukunft eine Plattform für freie Werkstätten sein“, sagt Lars Faust, Geschäftsführer von FabuCar – einer App speziell für Kfz-Techniker und Mechatroniker. Fragen können schnell und unkompliziert gestellt, Bilder und Videos zur besseren Illustration des Problems angehängt werden. Und dank des strengen Aufnahmeverfahrens kann man davon ausgehen, dass nur Profis antworten. „25.000 verifizierte Berufs-Kfzler sind derzeit registriert und die Anzahl steigt weiter sehr stark. Jeden Tag haben wir 1.700 Active User und knapp 200 Neuanmeldungen. Um aber freigeschaltet zu werden, muss man den Meister- oder Gesellenbrief hochladen und auch belegen können, dass man aktiv in diesem Beruf tätig ist.“ Nur so kann gewährleistet werden, dass die Community nicht verwässert wird, was in der Branche sehr gut ankommt. „Verbände und Organisationen schätzen, dass wir ein neutraler Marktteilnehmer sind.“ Und da FabuCar werbefinanziert ist, kostet all das keinen Cent. Die nächsten Schritte: „Die zweite Sparte ist unser Shop für Werkstattausrüstung, und demnächst kann man auch Kfz-Teile dazu nehmen.“ Besonders spannend für freie Werkstätten wird ein Tool, das eine OE-Anbindung ermöglicht. Faust: „Damit können Remote-Komponenten direkt angelernt oder in ein Fahrzeug hineinprogrammiert werden.“ Über Telematik-Systeme wurde zwar schon nachgedacht, aber geplant ist noch nichts Konkretes. „Letztlich geht es ja nicht nur darum, einfach nur einen Dongle ins Kundenauto zu stecken“, meint Faust weiter. „Viele können in ihrem Alltag mit der immer schnelleren

Quo vadis, Automobile?

Entwicklung gar nicht mehr Schritt halten.“ FabuCars Lösungsansatz: eine Schwesterplattform speziell für Endkunden. „Wir gehen davon aus, dass eine solche Plattform viele Nutzer anzieht – potenzielle Werkstattkunden, die wir mit den Werkstätten digital zusammenbringen.“ Neben Shops für den Endkonsumenten bieten sich zahlreiche Werbemöglichkeiten: „Es kann zum Beispiel Live-Workshops geben, wo der Kunde erfährt, warum für sein Fahrzeug eine Getriebespülung wichtig ist. Und bei Bedarf kann er im Professional Pool gleich die Werkstätten in seiner Nähe finden, die solche Arbeiten durchführen.“

Alles am Handy, immer „am Mann“ Ebenfalls im FabuCar-Programm sind Schulungen im Videoformat. „Abgasnachbehandlung bei Dieselmotoren“ etwa kostet 79 Euro. „Das sind mehr als vier Stunden Video sowie 40 PDF-Seiten Text und Bild. Das Medium Film bietet viele Vorteile, weil im Vergleich zu einer Präsenzschulung kann ich mir das mehrmals anschauen.“ Alles nicht nur aus, sondern in einer Hand, will heißen: am Handy, das heutzutage immer mit dabei ist. „Am Ende des Tages braucht es eine Plattform, auf der alles vernetzt ist. Die Möglichkeiten, die wir schaffen, in Kombination mit dem, was Telematik-Dienste bieten, das wird die Lösung für freie Werkstätten sein.“ In Zukunft wird der Anteil telematisierter Autos natürlich deutlich steigen, doch obliegt es ja immer noch dem Kunden, diese Angebote auch zu konsumieren – ein Problem auch jener Telematik-Systeme, die der freie Markt bereits anbietet. Repdate etwa ist eine Lösung des Datenmarktplatzes Caruso, wo auch Riesen wie Bosch oder ZF Aftermarket an Bord sind. Hier wie dort gilt: Man muss es dem Kunden schon schmackhaft machen. Lässt er in seinem Auto nicht den benötigten Dongle installieren, verpuffen sämtliche Vermarktungsversuche. Man mag einwenden: Ein guter Betrieb lebt ohnedies von Mundpropaganda und Stammkundschaft, vor allem im Privatkundengeschäft. Doch dieses schrumpft. Laut Analyst Dataforce wuchs der Anteil der Firmenwagen an der österreichischen Fahrzeugflotte in den vergangenen zwei Jahren von 39,8 auf 43,6 Prozent, allein im 1. Quartal 2021 wurde ein Zuwachs von 51,8 Prozent beobachtet. Mit dem Anteil privat gehaltener Kfz geht auch die Zahl jener zurück, die beim Service Wert auf günstige Preise und Nähe der Werkstatt legen. Wer aber im Flottengeschäft Fuß fassen möchte, muss sich wohl oder übel mit der Telematik herumprügeln. Allerdings ist wohl das gleiche Phänomen wie beim guten alten Fehlerspeicher zu erwarten: in der Anfangsphase noch exotisch und eine Sache echter Experten. In spätestens zehn Jahren aber ein Teil des Alltags – und vermutlich ganz einfach über das Smartphone zu bewältigen, das jeder bei sich trägt. •

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„Wir waren damals frei, bis zum Minister zu gehen, und ich musste nicht fragen, ob ich darf oder nicht.“ Komm.-Rat Ing. Josef Schirak

MG-Netz formiert sich Mit in Österreich bereits 24 Händlern sieht Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer der Denzel-Tochter Asia Car Import Austria GmbH, das Netz der Marke MG gut aufgestellt: In Klagenfurt gebe es derzeit Verhandlungen mit einem weiteren Händler, in Villach sei ein Partner „noch nicht offizialisiert“. Chancen für Händler gebe es zum Beispiel noch in der Mur-MürzFurche. Im Endausbau soll das Netz rund 30 Partner umfassen. Mit dabei etwa das Autohaus Derler, das nach Auseinandersetzungen mit Toyota nun für die Marke MG bereit ist. Als perfekte Ergänzung für das bestehende Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer der Asia Import Austria Angebot aus Land Rover, Jaguar und Hyundai sieht Doris Seipl vom gleichnamigen Autohaus die Erweiterung um MG mit „nostalgischen Gefühlen“ verbunden. Denn das Autohaus vermarktete bis vor rund 15 Jahren Autos von MG und Rover: „Wir betreuen diese Kunden noch immer, auch wenn es nur noch eine handverlesene Zahl ist.“

„In Klagenfurt gibt es derzeit Verhandlungen mit weiteren Händlern.“

Plus für Händlerpartner Zusammen mit dem Influenzer Felix Beilharz startet die Auto Plus Fahrzeugzubehör GmbH für ihre Händlerpartner innerhalb der Akademie Plus die Video-Schulungsreihe „Online Marketing mit Auto Plus – kleines Budget große Wirkung“. Zweimal die Woche erhalten die Plus-Händlerpartner zwischen Juni und Ende August 2021 – via aktuellen Schulungsvideos – Tipps und Tricks von und für Reifen-Profis.

Händlersuche läuft An der Ausweitung des Vertriebsnetzes arbeitet Triumph Motorrad auch in Österreich. Speziell in den Regionen Wien Süd und Oberösterreich sucht Geschäftsführerin Natalie Kavafyan nach Partnern.

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„Die sogenannte Unternehmerpartei hätte einer NoVA auf Nutzfahrzeuge nie zustimmen dürfen: Wenn man wenigstens miteinander geredet hätte, hätte es sicher eine Lösung mit Gewinnern auf beiden Seiten gegeben.“ Stefan Hutschinski

„Idealerweise wollen wir für Maxus auch völlig neue Partner gewinnen, etwa gute Nutzfahrzeughändler in den Bundesländern.“ Andreas Kostelecky, Geschäftsführer Asia Car Import Austria


HANDEL

384 € für 250.000 € Deckungssumme Der Verband der österreichischen Kraftfahrzeugbetriebe (VÖK) rät in Zeiten wie diesen zum Händlerrechtsschutz! Von Gerhard Lustig

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er Strukturwandel in der Kfz-Branche hat nicht zuletzt durch die Systemkündigung aller Marken­handels- und Serviceverträge innerhalb der Stellantis-Markenwelt für den allgemeinen Markenhandel eine neue Dimension erreicht. Deshalb empfiehlt VÖK-Obmann Bernhard Kalcher dringend den Abschluss einer Händlerrechtsschutz-Versicherung: „Massive Änderungen im horizontalen als auch im vertikalen System der Vertriebsnetze erfordern eine besondere rechtliche Absicherung des stationären Handels, aber auch der Kundendienstbetriebe.“

Kurt Molterer, Garanta-Haupt­ bevollmächtigter

Kosten-Nutzen-Rechnung spricht für Empfehlung Noch immer werden vom Bundesgremium rund 2.800 Markenstandorte in ganz Österreich ausgewiesen, wovon dem eingesetzten Strukturwandel, Expertenmeinung zufolge, rund ein Drittel zum Opfer fallen wird. Wohlgemerkt, aus diesem Drittel werden wiederum zahlreiche freie Handels- und Servicebetriebe entstehen, schließlich sind das in Bernhard Kalcher, VÖK-Obmann der Regel hochtechnisierte Standorte mit lokal ausgeprägter Personalkompetenz. „Da ist es wichtig, eine entsprechende Rechtsschutzversicherung zur Wahrnehmung unternehmerischer Interessen betreffend Verträge mit Herstellern und Importeuren zu haben“, betont Kalcher. In Zusammenarbeit mit dem VÖK bietet die Garanta Versicherungs-AG Österreich dem Versicherungsnehmer Rechtsschutz mit 250.000 Euro ­Deckungssumme zur jährlichen Prämie von 384 Euro exkl. VSt. je

„Mit der Garanta-RechtsschutzPolizze ist im Streitfall mit dem Hersteller/Importeur jeder Händler- bzw. KD-Betrieb gerüstet.“

Bernhard Kalcher, erprobter Streiter in Händlerrechtsangelegenheiten, rät in Umbruchzeiten zur Garanta-Händlerrechtsschutz-Versicherung Rechtsschutzfall. „Dieses Spezialprodukt bietet rechtliche Vorkehrungen für den Fall von Streitigkeiten zwischen Kfz-Betrieben und Importeuren“, präzisiert Kurt Molterer, der Hauptbevollmächtigte der im Mutterkonzern Nürnberger Versicherung integrierten berufsständischen Garanta Versicherung.

Versicherungsschutz statt Papst-Audienz Da sich die Werte von Herstellern und Händler- bzw. Servicepartnern ständig verschieben und sich der einzelne Kfz-Unternehmer bei keiner Papst-­Audienz Gottes Fürsprache erhoffen kann, wie das die Stellantis-Spitze rund um John Elkann, Carlos Tavares und Olivier François medienwirksam getan hat, ist ein profaner Versicherungsschutz à la Garanta im Streitfall eine realistischere SelbstschutzMaßnahme. • (LUS)


HANDEL

Nachfrage sehr hoch „Es gibt einen Mangel an Gebrauchtfahrzeugen, wir haben derzeit aber noch genug Ware“, erklärt Mag. Christian Höller, MA, Geschäftsführer Autohaus Hösch/Pasching. „Ursache dafür ist unter anderem der Um- Christian Höller stand, dass im Coronajahr weniger Flottenfahrzeuge auf die Straße geschickt wurden, sie fehlen nun im Jungwagensegment. Gleichzeitig gibt es Probleme bei der bei der Produktion von Neufahrzeugen. Bestehende Flotten erhalten weniger Fahrzeuge, daher werden Bestandsverträge verlängert.“ Die Nachfrage nach Gebrauchten sei gut: „Wir haben nicht das Gefühl, dass sich derzeit niemand über den Autokauf drüber traut.“

Rechtzeitig reagiert „Uns geht es – was die Verfügbarkeit von Ware betrifft – sehr gut“, teilt Markus Höller, Geschäftsführer Auto­haus Höller/Eugendorf, mit. „Wir können derzeit aus dem Vollen schöpfen, weil wir uns rechtzeitig mit Fahrzeugen eingedeckt Markus Höller und gleich reagiert haben, wie die Nachfrage nach Gebrauchtwagen gestiegen ist.“ Gleichzeitig habe man durch Aktionen für Stammkunden viele Neufahrzeuge verkaufen und somit auch gute gebrauchte Ware vermarkten können. „Die Ware ist unglaublich schnell abgeflossen, ich habe bei den Gebrauchten teilweise nur 20 Standtage gehabt, das ist schon sehr außergewöhnlich.“

„Deutlich weniger Rückläufer!“ Nadja Potzinger-Malin

Mangelware Gebrauchte: Wie läuft das Geschäft? Während der Neuwagenverkauf im Corona-­ Jahr teilweise nur schleppend verlief, waren und sind Gebrauchtwagen nach wie vor heiß begehrte Ware. Das wirkt sich nicht nur auf die Einkaufspreise, sondern auch auf die Verfügbarkeit aus. Von Dieter Scheuch

Praktisch keine Ware verfügbar „Das größte Problem derzeit ist, dass wir praktisch keine Ware bekommen, aber die Nachfrage gleichzeitig sehr hoch ist. Das erleben wir jeden Tag: Fahrzeuge, die normal ausgepreist sind, werden oft innerhalb von 1 bis 2 Christian Köhle Wochen verkauft“, berichtet Christian Köhle, Inhaber „Der Autoexperte“/Rum. „Als Ursachen dafür vermute ich, dass weniger Neuwagen ausgeliefert werden, es auch weniger Leasingrückläufer und dadurch weniger Gebrauchtfahrzeuge gibt. Dazu gesellen sich auch die Vertriebskanäle von diversen Auto-­ Plattformen für private Kunden. Sie sorgen für mehr Anreiz, diese Autos dort zu verkaufen, statt sie beim Händler einzutauschen.“

Geschäft läuft gut „Überraschenderweise und vermutlich aufgrund des ländlichen Bezugs ist das Gebrauchtwagengeschäft nicht wesentlich schlechter geworden“, sagt Ing. Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. Robert ­Elsenbaumer „Ich glaube, dass aufgrund der peripheren Lage unseres Betriebs einerseits und einer unglaublichen Loyalität unserer Kunden uns gegenüber andererseits das Gebrauchtwagengeschäft – bis auf einen kleinen Einbruch im vergangenen Dezember und Jänner – weitgehend konstant läuft.“ Man erhalte eine entsprechende Zahl von Eintauschfahrzeugen, „wobei wir schon immer – speziell wenn es Anfragen gab – in kleinem Rahmen zugekauft haben“.

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Auswahl eher gering „Die Auswahl bei Gebrauchtwagen ist derzeit eher gering, wir bekommen momentan aber sehr viele Elektroautos zurück“, stellt Nadja Malin-Potzinger, Geschäftsführerin Autohaus Malin/Sulz, fest. Viele Gebrauchte Nadja Mawürden derzeit auf dem freien Markt verkauft und lin-Potzinger gingen damit am Handel vorbei, wobei sehr viel Ware privat weitergehe, aber in diesem Zusammenhang auch Online-Plattformen eine große Rolle spielten. „Das, was nicht so gut verkäuflich ist, landet dann oft im Handel.“ Gleichzeitig sei auch die Zahl der Rückläufer deutlich geringer geworden, da die Kunden weniger Neuwagen gekauft hätten. „Dazu kommen noch lange Lieferzeiten, was weiter zu einer Verknappung führt.“


Jungwagen zu teuer „Für Gebrauchtfahrzeuge, die wir eintauschen, müssen wir derzeit mehr bezahlen, bekommen am Gebrauchtwagenmarkt aber auch mehr“, sagt Andreas Graf, Geschäftsführer Autohaus Graf/Kirchberg am Wagram. „Uns fehlt je- Andreas Graf doch die Ware. Wir könnten mehr verkaufen, als wir derzeit anbieten können.“ Auch Gebrauchte aus dem Ausland seien derzeit nur beschränkt verfügbar: „Gleichzeitig sind auch dort die Preise derzeit sehr hoch.“ Die Jungwagen, die man normalerweise zugekauft habe, „sind so teuer, dass man da gar nicht hingreifen braucht, weil sie fast so viel kosten wie ein vergleichbarer Neuwagen“. Graf glaubt, dass die derzeitige Situation „sich wohl erst im Frühjahr 2022 e­ twas entspannen wird“.

„Gebrauchte Diesel sind viel weniger tot als viele glauben.“ Herbert Seidl

„Wir haben rechtzeitig reagiert.“

„Wir haben nicht das Gefühl, dass sich derzeit niemand über den Autokauf drüber traut.“ Christian Höller

Die Ware fehlt „Das Geschäft beginnt beim Einkauf, momentan werden auf den europäischen Märkten zu wenig Neuwagen verkauft. Dadurch gibt es wenig Rückfluss, gleichzeitig wurden Leasingverträge verlängert und man ist in der Corona-Pan- Herbert Seidl demie ein Jahr weitergefahren. Diese Ware fehlt natürlich“, sagt Mag. Herbert Seidl, Seidl AutohandelsgmbH/Gleisdorf. Auch Markenhändler, die auch Gebrauchte vermarkten, kämen unter Druck, „weil sie sehen, dass ihr Neuwagengeschäft nicht so gut geht“. Es gebe derzeit auch kaum gebrauchte E-Fahrzeuge: „Da traut sich momentan kaum jemand drüber, denn die Produkte altern, was zu massiven Wertverlusten führen kann.“ Hingegen sei der ­Diesel am GW-Markt „viel weniger tot, als viele glauben“.

Markus Höller

Andreas Graf

Hohe Einkaufspreise „Wir könnten mehr Ware verkaufen, Gebrauchtwagen sind aber derzeit kaum verfügbar“, sagt Thomas Schmid, Geschäftsführer Auto Ludwig Vertrieb/Wien. Das betreffe sowohl die Verfügbarkeit im Thomas Schmid Inland als auch im Ausland, gleichzeitig würden auch so hohe Einkaufspreise verlangt, „dass das für uns nicht mehr interessant ist“. Mögliche Gründe dafür seien, „dass derzeit wahnsinnig viele Autos teilweise auch ins Ausland abfließen und meiner Meinung nach auch die ständig wachsende Zahl von Online- und Direktvertrieben sowie Outletcenter“. Die Beschaffung von Ware sei „viel anstrengender und man bekommt oft trotzdem nicht so viel, wie man bräuchte, um erfolgreich zu sein“.

„Die Nachfrage nach Gebrauchtwagen ist momentan sehr gut. Das Problem ist derzeit, dass die Preise steigen, das merkt man beim Zukauf, und das schränkt die Auswahlmöglichkeit ein“, erläutert Ing. Stefan Wiener, Autohaus Wiener/Eltendorf. „Wir können mit unse- Stefan Wiener rem Angebot die Nachfrage derzeit decken, weil wir ausreichend Ware zugekauft haben, dennoch wird sie uns irgendwann ausgehen.“ Besonders Fahrzeuge im Alterssegment von 5 bis 7 Jahren seien Mangelware. Mit einer Normalisierung der Situation sei wohl erst nach Abklingen der Corona-Krise und entsprechender Nachfrage und Lieferfähigkeit bei Neuwagen zu rechnen.

„Viele Gebrauchtwagen fließen derzeit auch ins Ausland ab.“ Thomas Schmid

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Foto: Jean Van Luelik

„Wir könnten mehr verkaufen, als wir derzeit anbieten können.“

Entspannung nicht in Sicht


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„Dann ist das sinnlos“ Heftige Kritik an der Führung der Wirtschaftskammer üben in diesem Doppel-Interview der bisherige Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Ing. Josef Schirak und sein Nachfolger Stefan Hutschinski: In der WKO hätten derzeit Parteiinteressen Vorrang vor Brancheninteressen. Von Mag. Heinz Müller

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UTO-Information: Herr Schirak, Sie waren von 1967 bis 2020 in unterschiedlichsten Funktionen in der Wirtschaftskammer Niederösterreich und in der Wirtschaftskammer bundesweit aktiv. Damit sind Sie der „längstdienende“ Wirtschaftskammer-Vertreter bisher: Wie ist Ihre Bilanz? Josef Schirak: Die Kammer hat sich gewandelt, aber leider nicht in die Richtung, die ich gern gesehen

„Wir waren damals frei, bis zum Minister zu gehen, und ich musste nicht fragen, ob ich darf oder nicht.“ Komm.-Rat Ing. Josef Schirak hätte. Denn das derzeitige Präsidium geht völlig andere Wege. Ich hatte zu meiner Zeit als Bundesgremialobmann (1990-1997, Anm.) nie ein Problem, die Interessen meiner Sparte zu vertreten. Wir waren frei, bis zum Minister zu gehen, und ich musste nicht fragen, ob ich darf oder nicht. Es war sinnvoll, dass die einzelnen Branchen mit dem Ministerium direkt ihre Probleme diskutieren konnten, ohne das Präsidium der Wirtschaftskammer damit zu belasten. In ausschließlich branchenspezifischen Problemstellungen

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braucht es keine Bevormundung durch die jeweilige Kammerspitze: Diese sollte sich zweckmäßigerweise um tragbare Rahmenbedingungen für die Arbeit ihrer Mitglieder und deren Branchenvertreter bemühen. Jetzt ist das nicht mehr der Fall? Schirak: Jetzt höre ich, dass der jeweilige Bundesgremialobmann beim Präsidium fragen muss, ob er seine Branchenangelegenheit direkt ans Ministerium herantragen kann. Das kann es nicht sein! Wenn niemand solche Sachen direkt ansprechen darf, sondern nur über das Präsidium der Kammer, dann ist das sinnlos. Ich bedaure, dass in der Wirtschaftskammer derzeit sichtlich Partei­ interessen Vorrang vor Brancheninteressen haben. Ich bin daher sehr froh, dass es den VÖK (Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe) gibt, der für die Verbände der einzelnen Markenhändler als Sprachrohr auftritt. Nachdem die Wirtschaftskammer Teil der Sozialpartnerschaft ist, ist es sehr wichtig, dass die jeweiligen Branchenbelange von ihren jeweiligen Gremien, Innungen etc. direkt mit den Ministerien in Richtung Gesetzgebung ausverhandelt werden ­können.


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Trotzdem bin ich dafür, dass man den VÖK zu einer schlagkräftigen Truppe aufsteuert.

die ­Kammerspitze dies im Hintergrund unterstützen, wie es bei Leitl (früherer WKO-Präsident, Anm.) war.

Welche Themen sind für Sie als neuer EinzelhanEin Negativbeispiel war im Vorjahr die überfallsdelssprecher wichtig? artige Ankündigung der NoVA auf leichte NutzHutschinski: Momentan ist natürlich die Pandemie fahrzeuge … brisant. Viele haben Angst, dass ihre Firmen durch Schirak: Niemals hätte eine Kammerspitze früher die Folgen von Covid-19 unter die Räder kommen. eine Zustimmung gegeben, ohne mit der FachgrupLiegt der Umsatzrückgang „nur“ unter 30 Prozent, pe dies vorher abzusprechen. Bei der Einführung der ist man bei den Ausgleichszahlungen ja nicht dabei: NoVA auf leichte Nutzfahrzeuge geht es ja nicht nur Das ist ein Problem, weil der durchschnittliche Ertrag um die Interessen des Kfz-Bereiches, sondern um die nur bei 1,5 Prozent liegt. Vor allem am Ende der SteuInteressen der gesamten gewerblichen Wirtschaft über erstundungen, könnte es bei kleinen und mittleren alle Sparten und Branchen hinweg. Firmen aus dem Betrieben eng werden. Hier müssen uns die Länder Ausland, die natürlich keine NoVA zahlen, können rechtzeitig berichten, wenn das der Fall sein sollte, durch niedrigere Fuhrparkkosten noch günstiger sodass man hier helfen kann. anbieten, als dies bisher schon der Fall ist. Derzeit gibt es keine sinnvolle Alternative im Bereich der Elektrofahrzeuge, was leichte Nutzfahrzeuge betrifft. Somit bedeutet dies eine Schädigung der gesamten ­österreichischen Wirtschaft. Stefan Hutschinski: Es gibt durch Stefan Hutschinski diese Einführung ja auch keinen ökologischen Lenkungseffekt, wie dies Was ist das vordringlichste Thema für die kommendie Regierung gerne hätte. Denn die alten Autos werden Monate? den dadurch sogar länger weitergefahren und auch Hutschinski: Man muss die Regierung darauf drändie Modelle mit alternativen Antriebsarten fehlen in ­diesem Segment derzeit noch komplett. gen, dass der Rahmen, bei dem die bereits bestellten Nutzfahrzeuge zugelassen werden dürfen, über den 1. Herr Hutschinski, können Sie die Kritik von Herrn November hinaus verlängert wird, weil es europaweit Schirak verstehen? Lieferprobleme gibt. Da gibt es auch einen SchulterHutschinski: Ich will das unterstreichen: Zum Beischluss mit den Importeuren, wie bei vielen Themen, spiel habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass denn gegen die autofeindliche Politik der Regierung durchaus angriffig formulierte Presseerklärungen von muss die gesamte Branche vereint auftreten. der Presseabteilung der Wirtschaftskammer umgeAuch gegen das schlechte Image der Autofahrer schrieben wurden. Das ist Message Control. Die Art, muss man arbeiten, oder? wie das vor sich geht, können wir als InteressenverHutschinski: Warum ist der Autofahrer immer der treter nicht goutieren. Die sogenannte UnternehmerBuhmann der Nation? Wir sind nicht die Umweltpartei hätte einer NoVA auf Nutzfahrzeuge nie zusünder Nummer 1, doch sieht man in den Berichten stimmen dürfen: Wenn man wenigstens miteinander des ORF über das Klima immer nur Autos – aber keigeredet hätte, hätte es eine Lösung mit Gewinnern auf ne Fabriken, keine Schiffe und keine Flugzeuge. Wir beiden Seiten gegeben. Die Gewerbetreibenden sind waren lange ruhig, aber jetzt ist die Zeit, wo unsere meist Ur-ÖVP-Wähler. Wozu gibt es eine WirtschaftsBranche hier laut werden muss. kammer, wenn diese ihrer ursprünglich angedachten Funktion nicht nachkommen kann? Dies führt alles Man hört, dass in Deutschland Markenverbände ad absurdum. Zum Glück haben wir auch den VÖK: Klagen gegen die Hersteller vorbereiten. Als Branchenvertreter der Einzelhändler kann er alles Schirak: Man muss die Frage klären, ob die Händlersagen. Drum ist dieses Thema noch nicht gegessen. Schirak: Ich würde mich stark machen an deiner verbände auch in Österreich ein Klagsrecht haben, Stelle. wie das in vielen Fällen in anderen Ländern möglich Hutschinski: Wenn so etwas einmal durchgeht, glauist. Und wenn ja, sollten wir raschest abklären, welben sie, dass sie auch zukünftig mit uns „Schlitten che Rechtschancen sich daraus vor allem im Bereich fahren“ können. Das muss die Kammerspitze umgedes VÖK als Markenverband ergeben. hend thematisieren und sich klar positionieren. Hutschinski: Das ist eine wichtige Frage: Darum werSchirak: Die Kammerspitze könnte ja auch sagen: den wir uns in den kommenden Wochen kümmern. • Branchenbelange sollten direkt mit der Gesetz­ Das komplette Interview erschien in der „AUTOgebung ausverhandelt werden, und natürlich kann Information“ Nr. 2571 vom 28. Mai!

Exklusiv­ interview! Lesen Sie in jeder Ausgabe von „AUTO & Wirtschaft“ eines der hochkarätigen Interviews aus der wöchentlichen AUTO-Information.

„Die sogenannte Unternehmerpartei hätte einer NoVA auf Nutzfahrzeuge nie zustimmen dürfen: Wenn man wenigstens miteinander geredet hätte, hätte es sicher eine Lösung mit Gewinnern auf beiden Seiten gegeben.“

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Roland Pfeiffenberger, MBA, präsentierte die Kooperation mit Jacques Lemans in Taggenbrunn

Stündlich werden es weniger Mit den beiden Sondermodellen des Ignis und Swift sowie der Fiskal-Version des Jimny hofft Suzuki auf ertragreiche Wochen – auch für die treuen Händler. Von Mag. Heinz Müller

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chlussendlich erbarmte sich das Wetter, und als Suzuki-Austria-Chef Roland Pfeiffenberger, MBA, gemeinsam mit dem Hausherrn Alfred Riedl Ende Mai die beiden neuen Sondermodelle mit dem Namen „Jacques Lemans“ bei der Burg Taggenbrunn präsentierte, schien sogar die wärmende Kärntner Sonne vom blauen Himmel. Gute Stimmung also, denn Suzuki darf die Kooperation mit dem weltweit tätigen Uhrenhersteller aus St. Veit an der Glan auch heuer fortsetzen.

„Zeit und Mobilität passen hervorragend zusammen – ansprechendes Design von Uhren und Autos ebenso. “ Alfred Riedl, Geschäftsführer Jacques Lemans

Mit dem Swift und dem Ignis „Jacques Lemans“ stehen heuer sogar zwei besonders edel gebrandete Fahrzeuge zur Verfügung, und zwar ab 12.990 bzw. 13.990 Euro. Bernhard Radauer, dem erfolgreichen örtlichen Suzuki-Händler (mit Filialen in Neumarkt und neuerdings Spielberg), war die Freude darüber anzusehen. Wirklich leicht waren die vergangenen Monate für Suzuki nicht, denn mangels Nutzfahrzeugen und Elektroautos konnten die Händler die boomenden Segmente nicht ausnutzen. Doch jetzt sollen die beiden Sondermodelle für Frequenz bei den ­Händlern

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sorgen. Und auch der Jimny, der seit Kurzem als ­Fiskal-Lkw mit 2 Sitzen (und auf Wunsch mit Verblechung) lieferbar ist, bringt Stückzahlen. Vorerst werden jene 290 Kunden bedient, die teilweise schon mehr als 1 Jahr auf ihr Fahrzeug warten (und sich bereit erklärt haben, nach der Einstellung des Jimny als Pkw auch mit dem Zweisitzer das Auslangen zu finden). Im Kontingent für heuer stehen noch 250 weitere Jimny zur Verfügung: „Stündlich werden es weniger“, sagt Pfeiffenberger. Erst 2024 soll zusätzlich auch wieder eine Pkw-Version mit Einhaltung der neuen Abgasnormen angeboten werden.

Was kommt in den nächsten Jahren? Pfeiffenberger gab bei der Präsentation nicht nur ­einen Ausblick auf den Jimny, sondern auch auf die übrige Modellpalette. Im Jänner 2022 bringt Suzuki den Vitara als Strong Hybrid mit 1,5-Liter-­Motor, Automatik und Allrad (wie beim Swace) an den Start. Der neue S-Cross soll laut Pfeiffenberger 2022 starten, und zwar zu Jahresbeginn mit 1,4-Liter-­ Motor als Mild Hybrid und zur Jahresmitte mit 1,5-Liter-Aggregat als Strong Hybrid mit Allrad und Automatik. 2023 folgen der neue Swift und Swift Sport, auch das erste Elektroauto im A-Segment ist für 2023 angedacht. Laut Pfeiffenberger wird es sich um ein Cross-over mit 2WD handeln, während 2024 das zweite Suzuki-Elektroauto ein SUV im B-­ Segment mit Allrad sein wird. 2024 ist dann auch der Marktstart für den Vitara mit Plug-in-Antrieb. •


HANDEL

Fokus auf Firmenkunden Mazda peilt bis zum Jahr 2025 eine Steigerung des Firmenkunden-Anteils von derzeit 10 auf 25 Prozent an. Laut Importeurschef Mag. Heimo Egger will man auch größere Unternehmen stärker ins Visier nehmen.

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is dato war das Firmen- und Flottenkundengeschäft von Mazda in Österreich vorwiegend auf Einzelpersonen-Unternehmen (EPU) sowie kleinund mittelständische Betriebe (KMU) beschränkt. Nur wenn der Dienstwagen-Fahrer ein gewisses Mitspracherecht bei der Auswahl des Autos hatte (sogenannte User-Chooser), kam Mazda auch bei größeren Firmen zum Zug. Dennoch liegt der Anteil am Gesamtvolumen aktuell nur bei 10 Prozent. Das soll sich künftig aber ändern, erklärte Mag. ­Heimo Egger, Geschäftsführer von Mazda Austria, bei einem Medientermin in Wien. „Wir peilen bis 2023 einen Anteil von 25 Prozent an. Mit Unterstützung von Mazda Europe werden wir auch entsprechende Angebote für Großkunden und internationale Ausschreibungen legen können.“ Unterstützung hat man sich kürzlich durch Patrick Plessnig geholt, der als neuer Manager Fleet & Remarketing fungiert: „Wir sind aktuell auch auf der Suche nach einem White-Label-Partner beim Fuhrparkmanagement, dieses Angebot möchten wir im zweiten Halbjahr

auf das ganze Händlernetz ausrollen.“

Beratung ist wichtig Beim ersten E-Auto von Mazda, dem MX30, ist die Firmenquote schon jetzt mit 70 Prozent deutlich höher; heuer möchte man 600 Fahrzeuge verkaufen. Am erfolgreichsten sind jene Händler, die den Kunden ganzheitlich beraten und auch die Fördereinreichung abnehmen. Ein kompletter Switch zur E-Mobilität ist aber nicht geplant: „Wir setzen auf reine E-Autos ebenso wie Plug-in-Hybride, aber auch Verbrenner mit Benzin oder Diesel“, sagt Egger: Fix ist, dass Mazda bis 2030 jedes Modell auch in einer vollelektrischen Variante anbieten wird. • (STS)

Mag. Heimo Egger, Geschäftsführer von Mazda Austria, vor dem MX-30


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Wer vertritt die Händler? Nach der WKO-Wahl haben sich nun alle Gremien konstituiert; die Verzögerungen entstanden durch die Corona-Pandemie, weshalb persönliche Treffen erst jetzt möglich waren. Von Mag. Heinz Müller

Alle Mitglieder des Bundesgremiums Fahrzeughandel Vorsitzender: Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner Vorsitzender-Stellvertreter: Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst Vorsitzender-Stellvertreter: Günther Kerle Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner

Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst

Burgenland Stefan Kneisz auto-kneisz Süd Handels Ges.m.b.H. Wiener Straße 21 7350 Oberpullendorf 02612 42364 op.verkauf@auto-kneisz.at www.auto-kneisz.at Kärnten Komm.-Rat Ing. Mag. Hubert Aichlseder Autohof Handels- und ServicegesmbH Völkermarkter Straße 270 9020 Klagenfurt 0463 37390228 h.aichlseder@aichlseder.at www.aichlseder.at Günther Kerle Puntschartstraße 5 9020 Klagenfurt guenther.kerle@iv.at

Günther Kerle

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Martin Josef Manfred Sintschnig Sintschnig Gesellschaft m.b.H. Lastenstraße 58 9020 Klagenfurt 0463 33114 martin.sintschnig@sintschnig.at www.sintschnig.at

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Gerald Taferner Tafrent GmbH Udinestraße 43 9500 Villach gerald.taferner@speed.at www.tafrent.com Niederösterreich Komm.-Rat Franz Eckl Autohaus Eckl GmbH Würnsdorf 93 3650 Pöggstall 02758 4040-17 franz.eckl@eckl.com www.eckl.com Komm.-Rat Hermann Fichtinger Tannengasse 6 3400 Klosterneuburg noe-office@rfw.at Mag. Norbert Panny Norbert Panny Kraftfahrzeughandels- und Werkstättenbetrieb Hauptstraße 57 2230 Gänserndorf 02282 2546 n.panny@autopanny.at www.autopanny.at

GABE: STEN AUS n? H C Ä N R E tätte IN D die Werks g Wer vertritt er der Bundesinnun d e li Alle Mitg gtechnik u der Fahrze

Ing. Wolfgang Schirak R.S. Autohandels-GmbH Porschestraße 33 3100 St. Pölten landrover@auto-schirak.at Komm.-Rat Georg Schmuttermeier G. Schmuttermeier GmbH Triester Straße 107 2512 Traiskirchen 02252 80325 g.s@schmuttermeier.at www.schmuttermeier.at Mag. Franz Schönthaler Martin & Franz Schönthaler GmbH Mandlinggasse 4 2763 Pernitz 02632 722320 franz@fiat-schoenthaler.at www.autohaus-schoenthaler.at Verena Wiesinger Wiesinger GesmbH Ottakringer Straße 108 1160 Wien verena.wiesinger@autowiesinger.at www.wiesingerwien.at


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Ing. Gernot Wiesinger, Mst. Wiesinger GesmbH Ernstbrunner Straße 14-16 2130 Mistelbach 02572 2435 gernot.wiesinger@autowiesinger.at www.autowiesinger.at

Mag. Philipp Gady Franz Gady GmbH Leibnitzer Straße 76 8403 Lebring 03182 2457-10 philipp.gady@gady.at www.gady.at

Oberösterreich Ing. Johann Kneidinger J. Kneidinger Gesm.b.H. Sternwaldstraße 48 4170 Haslach an der Mühl 07289 71797 johann.kneidinger@kneidinger.bmw.at www.bmw-kneidinger-haslach.at

Thomas Marichhofer, Mst. Marichhofer GmbH Grazer Straße 78b 8605 Kapfenberg 03862 22264-0 thomas.marichhofer@marichhofer.at www.marichhofer.at

Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, MBA Automobile Mairhuber Am Sonnenhang 6 4810 Gmunden g.oberwallner@gmail.com

Mag. Verena Robinson Autohaus Robinson KG Kärntner Straße 30 8020 Graz 0316 780-111 verena-robinson@robinson.at www.robinson.at

Gottfried Reisinger Gottfried Reisinger e.U. Maierhof 31 4906 Eberschwang 07753 2007 info@kfz-reisinger.at www.kfz-reisinger.at Helmut Salinger Pappas Automobilvertriebs GmbH Mayrhoferstraße 36 4030 Linz 0732 3849-0 helmut.salinger@pappas.at www.pappas.at Adolf Seifried Seifried United Auto GmbH Moos 12 4710 Grieskirchen 07248 68340 a.seifried@unitedauto.at www.unitedauto.at Salzburg Harald Kaufmann Harald Kaufmann GmbH & Co KG Unterer Ronachweg 510 5753 Saalbach-Hinterglemm 06542 57293 harald@seat-kaufmann.at www.seat-kaufmann.at Josef Nussbaumer Oskar Schmidt GmbH Alpenstraße 122 5020 Salzburg 0662 63930-120 j.nussbaumer@schmidtauto.at www.schmidtauto.at Steiermark Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Mst. Edelsbrunner GesmbH Grabenstraße 221 8010 Graz 0316 673107-700 wk@edelsbrunner.at www.edelsbrunner.at

Tirol DI Anton Thum Auto Josef Thum GmbH Peggetzstraße 10 9900 Lienz 04852 63333 anton@thum.at www.thum.at Mag. Dieter Unterberger Fritz Unterberger – W. Denzel GmbH & Co KG Griesauweg 32 6020 Innsbruck 0512 33435-313 d.unterberger@unterberger.cc www.unterberger.cc Vorarlberg Mag. Rudi Lins Rudi Lins Ges.m.b.H. & Co KG Bundesstraße 4 6714 Nüziders 05552 62185-26 r.lins@autohaus-lins.at www.autohaus-lins.at Wien Prof. Komm.-Rat Burkhard Werner Rene Ernst Rainer Kraftfahrzeughandels GmbH Wiedner Gürtel 3A 1040 Wien 01 60166-137 elisabeth.duerbeck@rainer.co.at www.rainer.co.at Marko Fischer F. + M. Fischer Gesm.b.H. Wagramer Straße 36A 1220 Wien 01 2634292 mf@fischerauto.at www.fischerauto.at Janina Havelka-Janotka, MBA Zögernsee 36 2000 Stockerau janina@havelka.co.at

Alle Mitglieder des neu konstituierten Fachausschusses „Einzelhandel“ Sprecher: Stefan Hutschinski (Wien) Stellvertreter: Adolf Seifried (Oberösterreich) Stellvertreter: Josef Nussbaumer (Salzburg) Aus den Bundesländern wurden folgende Mitglieder gewählt: Burgenland Stefan Kneisz Kärnten Komm.-Rat Ing. Mag. Hubert Aichlseder Maximilian Aichlseder Niederösterreich Komm.-Rat Franz Eckl Komm.-Rat Ing. Wolfgang Schirak Ing. Gernot Wiesinger, Mst.

Stefan Hutschinski

Oberösterreich Ing. Johann Kneidinger Komm.-Rat Mag. Dr. Gustav Oberwallner, MBA Helmut Salinger Adolf Seifried (Sprecher-Stv.) Salzburg Harald Kaufmann Josef Nussbaumer (Sprecher-Stv.)

Adolf Seifried

Steiermark Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner Mag. Philipp Gady (kooptiert) Bernhard Kalcher (VÖK, kooptiert) Mag. Verena Robinson Tirol Mag. Dieter Unterberger Vorarlberg Mag. Rudi Lins

Josef Nussbaumer

Wien Komm.-Rat Prof. Burkhard Ernst Marko Fischer Janina Havelka-Janotka, MBA (kooptiert) Stefan Hutschinski (Sprecher) Clemens Vohryzka

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Die verkaufsstärksten SUVs in Österreich in 5-Jahres-Schritten: VW T-Cross (2020), Hyundai Tucson (2005), VW Tiguan (2015 und 2010)

Die Erben von RAV4 & Co Binnen 15 Jahren sind die SUVs (in den unterschiedlichsten Größen) in Österreich zur alles beherrschenden Fahrzeugkategorie geworden. Doch wer sind die Verlierer? Von Mag. Heinz Müller

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rinnern Sie sich noch an den ersten RAV4? Rundlich und nett kam der Toyota Mitte der 1990er-Jahre zu uns, als Dreitürer war er seinerzeit überhaupt nur 3,72 Meter lang. Und doch: Er war der Begründer einer neuen Fahrzeug-Gattung, der SUVs. Honda folgte wenig später mit dem CR-V, Kia brachte den Sportage. Nur die ­ europäischen ­ Hersteller schliefen lange … Diese Entwicklung lässt sich auch gut in den Balken-­ Tabellen auf der rechten Seite ablesen, die Mag. Robert Madas, Daten-Spezialist bei der Eurotax, erarbeitet hat. Wir konzentrieren uns dabei auf die vergangenen 15 Jahre, beginnend mit 2005 – denn damals erreichte das SUV-Segment erstmals eine nennenswerte Größe: 4,1 Prozent aller neu zugelassenen

„Der Marktanteil des D-Segments verringerte sich binnen 15 Jahren in Österreich von 15,3 auf 9,5 Prozent.“ Mag. Robert Madas, Eurotax

Pkws waren vor 15 Jahren ein SUV, die – als neues Segment – mit einem kleinen i versehen ­wurden.

Es begann 2005 mit 4,1 Prozent Damit waren die SUVs 2005 exakt gleich stark wie die echten Geländewagen, die seit jeher ein großes I hatten. Wobei: 4,1 Prozent Marktanteil sind nichts

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gegen die 25,6 Prozent, die 2005 auf die untere Mittelklasse (C-Segment, sprich VW Golf & Co) entfielen. Oder gegen die 21,1 Prozent an Stadtwagen à la Opel Corsa (in der Branche auch B-Segment ­genannt).

2015 überholten die SUVs das B-Segment Doch langsam, aber sicher, ging es mit den SUVs bergauf: Schon 5 Jahre später, also 2010, hängten sie die echten Geländewagen mit 10,2 zu 3,2 Prozent ordentlich ab. Die beiden führenden Kategorien behaupteten ihren Marktanteil mit 23,8 Prozent (untere Mittelklasse) bzw. 22,8 Prozent (Stadtwagen) gut. Noch! Nächster 5-Jahres-Sprung: 2015. Siehe da! Plötzlich überholten die SUVs mit 19,1 Prozent an den österreichischen Neuzulassungen die Stadtwagen (18,4 Prozent) und auch die untere Mittelklasse (20,9 Prozent) war schon in Reichweite.

Die echten Geländewagen verloren nicht Und tatsächlich folgte ein Jahr später die endgültige Machtübernahme der SUVs: 2016 entfielen schon 21,7 Prozent aller Neuzulassungen auf dieses Segment. Mit 23,3 Prozent (2017), 28,7 Prozent (2018), 29,8 Prozent (2019) und gar 30,3 Prozent im Vorjahr wurden Werte erreicht, die man den SUVs vor 15 Jahren wohl nie zugetraut hatte. Doch wer sind die Verlierer – außer dem B- und C-Segment, die im Vorjahr übrigens 16,9 bzw.


HANDEL

Alle Segmente und ihr Prozentanteil an den Neuzulassungen

Die Top-3-SUVs in Österreich in 5-Jahres-Schritten 2005 1.Platz: Hyundai Tucson 3.263 Neuzulassungen 2. Platz: Toyota RAV4 2.721 3. Platz: Suzuki Vitara 1.763 2010 1.Platz: VW Tiguan 5.022 Neuzulassungen 2. Platz: BMW X1 3.389 3. Platz: Nissan Qashqai 3.387

Veränderung der Segmente im Pkw-Bestand (in Prozent)

Entwicklung des Pkw-Bestands in Österreich (in Millionen)

2015 1.Platz: VW Tiguan 2. Platz: Opel Mokka 3. Platz: Hyundai ix35

6.296 Neuzulassungen 3.963 3.914

2020 1.Platz: VW T-Roc 2. Platz: VW T-Cross 3. Platz: Skoda Karoq

4.198 Neuzulassungen 4.001 3.164

„Der Bestand der SUVs in Österreich lag mit Jahresende 2020 bei 713.000 Stück.“ Mag. Robert Madas, Eurotax

Segment mit dem kleinen b) schrumpften in diesen eineinhalb Jahrzehnten von 4,8 auf 1,3 Prozent. Es werden aber auch immer weniger, denn einen Nissan Note gibt es heute ebenso nicht mehr als Neuwagen wie einen Fiat Idea oder Ford Fusion, von gänzlich verblichenen Marken wie Daihatsu (mit dem YRV) und Lancia (mit dem Musa) gar nicht zu sprechen.

SUVs machen sich auch im Bestand bemerkbar 15,0 Prozent erreichten? Die echten Geländewagen sind es nicht, ganz im Gegenteil, denn deren Marktanteil betrug im Vorjahr 8,7 Prozent, also mehr als das Doppelte von 2005.

Family Vans und Micro Vans verloren Vielmehr ist es das D-Segment, also Limousinen und Kombis wie Audi A4 oder VW Passat: Deren Marktanteil verringerte sich binnen 15 Jahren von 15,3 auf 9,5 Prozent. Noch ärger erwischte es aber die Family Vans (das Segment mit dem kleinen c): Kauften 2005 noch 9,0 Prozent der Österreicher einen neuen Renault Scénic, Opel Zafira und Co, so waren es im Vorjahr nur noch 1,6 Prozent. Und ihre kleineren Kollegen, die Micro Vans (also das

Und was bedeutet das für Österreichs Straßen? Der SUV-Bestand (also der prozentuelle Anteil an den zugelassenen Autos aller Altersklassen) ist seit 2005 deutlich gewachsen: Waren es damals noch bescheidene 2,5 Prozent, so sind es momentan 14,2 Prozent. Im Bestand liegt noch immer die Golf-Klasse mit 21,3 Prozent voran – doch 2005 waren es noch 32,3 Prozent. Das B-Segment auf Rang 2 hat seinen Anteil in diesen 15 Jahren mit 18,7 Prozent aber exakt gehalten (wobei es zwischenzeitlich, nämlich 2012, sogar 20,9 Prozent waren). Übrigens: In diesen 15 Jahren ist die Zahl der in Österreich zugelassenen Pkws um 997.000 Stück gestiegen – auf 5,02 Millionen mit Jahresende 2020. Und fast 713.000 davon sind die Nachfolger von RAV4 & Co: Wenn das keine Leistung ist! •

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HANDEL

Wechselspiel zwischen Marge und Sogwirkung Die Sogwirkung der Marke kann nicht losgelöst von der Marge beurteilt werden. In diesem Wissen haben das die Hersteller in der Regel in die Spanne eingepreist. Von Gerhard Lustig Die Autoren Mag. Vincent Schneider (l.) und Dr. Wendelin Moritz sind Rechtsanwälte der Schneider & Schneider Rechtsanwalts GmbH, die in Händlerstreitigkeiten regelmäßig die Seite der Importeure berät und vertritt

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AUTO & Wirtschaft 06/2021


HANDEL

Für unsere Leserinnen und Leser ist wichtig, in unseren Texten größtmögliche Meinungsvielfalt abzubilden und dabei die Orientierung zu behalten! In der juristischen Standortbestimmung auf beiden Seiten – Hersteller/Importeur versus Vertragshändler – werden wohl wieder nur Expertengutachten dem finalen Richterspruch den Weg weisen. Die Importeursseite spricht von für Importeure unnötigen finanziellen Zusatzbelastungen. Die juristische Expertise aufseiten des Händlers ist jedenfalls sehr komplex. Im Wechselspiel zwischen Marge und Sogwirkung werden auf beiden Seiten unterschiedliche Argumente ins Treffen geführt. Jeder Fall ist anders gelagert und wird oft vor Gericht ausjudiziert. AUTO & Wirtschaft räumt Überlegungen zum Billigkeitsabschlag auf den Ausgleichsanspruch deshalb beiden Seiten den nötigen Raum für ihre Argumente ein. Veränderungsprozesse wie gerade aktuell sind eine wohl nie endende Lernreise für Kfz-Unternehmer und -unternehmerinnen. Weil sich alles verändert, geben wir mit unseren Fachartikeln solide Haltegriffe im unwegsamen Gelände von komplexen Veränderungsprozessen. Jeder Prozess ist ein Kunstwerk für sich!

Dr. Johannes Öhlböck LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien und seit 20 Jahren für Händler und Händlerverbände tätig

Die gesammelten Stellungnahmen der Juristen können Sie auf

www.autoundwirtschaft.at/recht als PDF abrufen.

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HANDEL

Mitsubishi-Chef in Österreich ist Andreas Kostelecky seit einigen Jahren, im Dezember kam MG dazu. Jetzt folgt mit Maxus die dritte Marke mit einem M als erstem Buchstaben. Von Mag. Heinz Müller

Die aktuelle Modellpalette von Maxus: eDELIVER9 und eDELIVER3

Der Mann mit den 3 M-Marken N

ein, eine weitere Expansion mit M-Marken wird wohl nicht stattfinden: Mercedes wird ebenso wenig im Portfolio von Denzel landen wie Mazda; beide sind Töchter des jeweiligen Herstellers. Doch Andreas Kostelecky, MBA, hat – wie er tagtäglich beweist – auch jetzt schon genug zu tun. Wir trafen ihn Ende Mai um 8 Uhr auf ein schnelles Frühstück, ehe er zur Händlerakquise in die Steiermark aufbrach.

Bei MG ist das Händlernetz schon sehr dicht Bei der Langzeit-Marke Mitsubishi haben sich im April die Weichen auf weitere Zusammenarbeit gestellt (siehe Mai-Ausgabe), bis auf einen Händler im Weinviertel sind alle mit an Bord. Wobei sich Kostelecky in den kommenden Jahren durchaus eine leichte Reduktion des Netzes von derzeit 60 auf etwa 50 Händler vorstellen kann: Angesichts niedriger zweistelliger Stückzahlen würde es für den einen oder anderen bisherigen A-Händler wohl Sinn

„Idealerweise wollen wir für Maxus auch völlig neue Partner gewinnen, etwa gute Nutzfahrzeughändler in den Bundesländern.“ Andreas Kostelecky, MBA, Chef von Mitsubishi, MG und Maxus in Österreich

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machen, Subhändler zu werden, bevor er die neue CI vollumfänglich umsetzen müsse. Bei MG hat sich im vergangenen halben Jahr viel getan. Auf die angepeilte Zahl von 30 Händlern fehlt nicht mehr viel. Bisher sind für MG in Österreich 24 Händler aktiv: In Klagenfurt laufen derzeit Verhandlungen, Chancen für einen Neueinstieg gibt es zum Beispiel noch in der Mur-Mürz-Furche (siehe auch Seite 12).

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Dass Denzel seit einem halben Jahr die Marke MG in Österreich vertreibt, sieht man seit einigen Wochen auch beim Importeur in Wien-Inzersdorf Bleibt noch Maxus: Der chinesische Hersteller von elektrischen Nutzfahrzeugen ist ganz neu im Portfolio von Denzel. Im Laufe des Juni soll mit dem Aufbau des Netzes begonnen werden. Wie MG läuft Maxus unter dem Dach der Asia Car Import Austria GmbH. Kostelecky will bis zum Eintreffen der ersten Fahrzeuge im August etwa 10 bis 15 Maxus-Händler in Österreich fix an Bord haben. Wer den bestens vernetzten Denzel-Mann kennt, weiß, dass er schon längst „die Fühler ausgestreckt“ hat. Auch der eine oder andere Denzel-Betrieb dürfte anfangs wohl mit an Bord sein. Idealerweise will Maxus aber auch völlig neue Partner gewinnen, etwa gute Nutzfahrzeughändler in den Bundesländern, für die eine Ergänzung mit Elektro-Autos Sinn machen würde. Zu Beginn werden mit dem eDELIVER3 (etwa in der Größe eines VW Caddy) und dem eDELIVER9 (ungefähr in der Größe eines Renault Trafic) zwei Modelle angeboten. •


HANDEL

Die Hereinnahme der Autos ist strukturiert und erfolgt via Smartphone

Martin Stache, Head of Remarketing bei AUTO1.com

Schnell und einfach verkaufen Wie holen Sie als Autohändler mehr aus Ihren B2B-Fahrzeugen heraus? Martin Stache, Head of Remarketing bei AUTO1.com, hat einige Tipps dazu.

F

ull Service Remarketing heißt das Zauberwort, das AUTO1.com den Händlern offeriert: „Wir bieten Autohäusern jeder Größe eine ganzheitliche Lösung von der digitalen Infrastruktur bis zum Transport“, sagt Martin Stache: „Und das mit größtmöglicher Transparenz und selbstdefinierter ­Gewinnspanne.“ Wie das Ganze funktioniert? Mit dem neuen Preisindikator von AUTO1.com können Händler via App schnell und unkompliziert einen Preis für Eintauschfahrzeuge abfragen. Binnen weniger Minuten kommt auf diese Weise ein wettbewerbsfähiger Marktpreis: Der Preis wird anhand der aktuel-

„Wir bieten Autohäusern jeder Größe eine ganzheitliche Lösung, von der digitalen ­Infrastruktur bis zum Transport.“ Martin Stache, AUTO1.com len Dynamik am Markt berechnet, basiert also auf dem Echtzeit-­Bieterverhalten in 30 Ländern – und natürlich auf den Daten von mehr als 2 Millionen Fahrzeugen, die AUTO1.com bisher europaweit verkauft hat.

Marge wird individuell konfiguriert Stache: „Das neue Tool ermöglicht nicht nur kompetitive Eintauschpreise für Händler, sondern auch eine individuelle Margenkonfiguration. Die Marge

kann vorab verrechnet werden, sodass dem Kunden direkt der Ankaufspreis präsentiert wird.“

Binnen weniger Minuten via Smartphone Auf diese Weise könne ein Händler mehr Eintauschfahrzeuge in ertragreiche Transaktionen verwandeln. Via Smartphone kann das Fahrzeug direkt in die EVA App von AUTO1.com aufgenommen werden, damit sind natürlich auch die Fotos schon dabei. Durch Eingabe der FIN sind auch alle Fahrzeugdaten in der App. Vor allem für Autohäuser mit viel Volumen ist das ideal – aber auch für jene, die mit derart unproduktiven Tätigkeiten nicht viel Zeit ­verschwenden wollen. Per Knopfdruck können die Fahrzeuge in die Online-­Auktionen für mehr als 60.000 Händler in 30 Ländern eingesteuert werden. „So erzielen sie eine maximale Reichweite in ganz Europa.“ Ein mobiler Fahrzeugbewerter digitalisiert in regelmäßigen ­Abständen die Händlerfahrzeuge vor Ort.

Export und Logistik erfolgen automatisch Alle Export- und Logistikprozesse werden direkt von AUTO1.com übernommen: Das Netzwerk umfasst mehr als 200 Partner und 150 Logistikzentren, auch der Versand der Fahrzeug-Dokumente erfolgt in Höchstgeschwindigkeit. Stache abschließend: „Die Händler müssen sich also um nichts mehr ­kümmern.“ • (MUE)

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Würth-Shop in Reutte In Reutte hat die Würth Handels GmbH nun ihren 60. Shop eröffnet. Es wird auch ein Warendepot-Service angeboten, wodurch mittels Code-Eingabe Bestellungen außerhalb der Öffnungszeiten abgeholt werden können.

Mit 8 Millionen Euro wird das Investitionsvolumen für den Neubau am neuen Standort in Eisenstadt beziffert

Ebner: Neubau in Eisenstadt Die eigens dafür in Gründung befindliche Ebner GmbH & Co KG Group hat nach Angaben ihres Geschäftsführers Andreas Leodolter mit dem Kauf eines 6.000 Quadratmeter großen Grundstücks die Grundlage für ein neues Renault/Dacia-Autohaus in der Industriezone Eisenstadt geschaffen. Auf 2.800 Quadratmeter verbauter Fläche sollen ein Autohaus samt Kfz-Werkstatt mit 14 Arbeitsplätzen, eine Karosserie- und Lackieranlage sowie ein Reifenhotel entstehen. Das erworbene Grundstück, es grenzt an das Autohaus Jagis (Mazda, Suzuki) in der Eisbachstraße, wird bis zur geplanten Eröffnung des Ebner-Neubaus 2022 zunächst ein Containerprovisorium aufnehmen, um schnellstens anstelle des bisherigen Renault/Dacia-Repräsentanten Koinegg aktiv werden zu können. Das Investitionsvolumen beziffert Leodolter mit 8 Millionen Euro. Mit allen dem neuen Autohaus künftig unterstellten Subpartnern plant Ebner, im Volljahr 1.100 Renault- und Dacia-Neuwagen absetzen zu können.

Onlinecars: Neue Filiale Onlinecars Vertriebs GmbH hat eine neue Filiale in der Jessenigstraße 2 in Lind ob Velden eröffnet. Geschäftsführer Thomas Lang erwartetet sich Absatzmöglichkeiten bis Italien und Slowenien.

Diesel-GW sehr gefragt Da nicht alle gewünschten Neuwagen aktuell verfügbar sind, sieht man bei Eurotax Österreich einen höheren Zugriff auf Gebrauchtwagen, wobei der Diesel-Rückgang von den Neuzulassungen ebenso noch nicht spürbar ist, wie auch die Reinelektrischen mit unter 1 Prozent und die Hybriden mit 1,3 Prozent in den GW-Ummeldungszahlen kaum vorkommen, so Market Analyst Rainer Hintermayer. Bei den Gebrauchten ist weiterhin der Diesel am gefragtesten und der vor Jahren eingetretene Restwert-Verfall wird sich in den kommenden Jahren weiter einbremsen.

1,3 % 28

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Aus- und umgebaut Die Schulungs-Werkstatt von Suzuki Austria wurde kürzlich aus- und umgebaut. Rund 100.000 Euro wurden in die Erweiterung und Adaptierung auf nun 230 Quadratmeter investiert.

Der Fokus der Schulungen liegt aktuell auf dem Befähigungsnachweis für Arbeiten am Elektrofahrzeug (HV-2) sowie an Assistenzsystemen und an EV- und Hybrid-­ Antrieben.


GEWERBE

Pfiat euch, ihr Viren und Bakterien! Desinfektion wird in Zeiten der Pandemie immer wichtiger: Und die Kunden werden auch in Zukunft froh sein, wenn sie von ihrer Werkstatt ein sauberes Auto samt Zertifikat erhalten, meint man bei Siems & Klein.

Perfekt für die Desinfektion von Autos: AIR2 SAN von Texa

AIR2 SAN funktioniert denkbar einfach. „Mit der App starten und abwarten, bis der Prozess beendet ist“, erklärt Michael Pirovc von Siems & Klein, der das Gerät auch schon in einem Gelenkbus der Klagenfurter Stadtwerke getestet hat: „Auch mit dem riesigen ­Volumen hatte das Gerät keine Probleme.“

Keine Reizung der Atemwege

V

ollständige Sicherheit für die Kunden, aber auch für die Mitarbeiter des Autohauses bzw. der Werkstatt: Das verspricht Texa mit dem neuen Desinfektionsgerät AIR2 SAN. „Das ist die perfekte Lösung zur Desinfektion von Fahrzeugen und Arbeitsstätten“, meint Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann, Geschäftsführer von Siems & Klein. Dessen Firma vertreibt das Gerät von Texa in Österreich.

AIR2 SAN erzeugt dank seiner Sensoren die korrekte Menge an dem zu verbreitenden Ozon: Da das Ozon nach Ende des Reinigungsvorgangs wieder in Sauerstoff umgewandelt wird, können auch keine Atemwege gereizt werden, auch schlechte Gerüche sind kein Thema. Das Gerät ist mit einem Filter (HEPA H13) und einem Sauerstoffkatalysator ausgestattet; Sensoren ­ für Ozon, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind serienmäßig mit dabei. Wer das AIR2 SAN mit dem Axone Nemo von Texa koppelt, kann am Ende des Prozesses einen Servicebericht ausdrucken und dem Kunden übergeben. • (MUE)

Störende Geräusche aus dem Fahrwerk verbannen BILSTEIN gibt Tipps gegen Vibrationen, Poltern, Klappern und Co.

W

erkstätten werden bisweilen mit Kunden konfrontiert, die sich über Geräusche oder Vibrationen an ihrem Fahrzeug beklagen. Ist der Fehler im Umfeld des Fahrwerks zu vermuten, können folgende Tipps von BILSTEIN bei der Diagnose helfen.

Werkstätten sollten sich zunächst folgende Fragen stellen: Wie macht sich der Mangel bemerkbar? Wie arbeiten die Komponenten des Fahrwerks zusammen? Wie alt sind die einzelnen Teile? Besteht die Möglichkeit, dass ein Ersatzteil schon beim Einbau kaputt war? Kann es einen Zusammenhang mit bereits durchgeführten Reparaturen geben? Wurden die Wartungsintervalle eingehalten? Ist der Mangel plötzlich oder allmählich entstanden? Besteht ein Zusammenhang mit einem Unfall? Nach diesen Vorüberlegungen ist es hilfreich, sich von den wahr-

Haben sie womöglich ein zu großes Spiel? Ein durch ungleichmä-

scheinlichen Ursachen zu den unwahrscheinlichen vorzuarbeiten.

ßige Abnutzung oder charakteristische Schäden geprägtes Reifen-

Oft ergibt bereits die Sichtprüfung nicht korrekt angezogene oder

profilbild deutet ebenfalls häufig auf bestimmte Fahrwerkdefekte

beschädigte Schrauben und Muttern, gebrochene Federn oder

hin. Hilft das alles nichts, sollten alle kritischen Komponenten ein

beschädigte Stabilisatoren. Stoßdämpfer wurden bisweilen ver-

zweites Mal begutachtet und die Suche auf andere Bereiche am

spannt eingebaut oder zeigen Ölnebel – wobei Letzterer auch aus

Fahrzeug ausgedehnt werden.

Advertorial

anderen Quellen stammen kann. Leichte Undichtigkeiten beeinträchtigen die Funktion zudem häufig nicht. Weiterhin sollte man prüfen, ob Buchsen, Gummimetallverbindungen, Kugelgelenke, Lagerungen oder Schutzmanschetten des Fahrwerks Verschleiß ­ oder ­Beschädigungen aufweisen. Gleichfalls gilt für die Radlager:

www.bilstein.com www.facebook.com/bilstein.de www.instagram.com/bilstein_official www.youtube.com/bilsteinde


GEWERBE

präzisiert, der hier keine Diskrepanz zwischen freien und Markenbetrieben sieht. „Die reparieren auch nicht nur ihre Marken.“ Wichtiges Anliegen in Sachen Bildung ist dem künftigen BIM die Stärkung des Images der Lehre. Hier ist die Einbindung der Ausbildung in den Nationalen Qualifizierungsrahmen und die Durchlässigkeit zu weiterführenden Ausbildungen Kernstück. „Wir müssen den jungen Leuten und vor allem auch den Eltern den Bildungsweg zeigen können und die Lehre auch mit dem akademischen Bildungsweg vergleichbarer machen.“ Wobei es Keglovits wichtig ist zu betonen, dass nicht das eine gegen das andere ausgespielt ­werden soll. „Wenn wir die Lehre populärer machen wollen, braucht das Perspektive. Eltern müssen klar erkennen können: Was kann ein Absolvent nach dem Abschluss weiter tun?“ Das könnten etwa (wie in seinem

„Schwarzweißdenken bringt uns nicht weiter“ MMst. Roman Keglovits-Ackerer, BA, wird ab Herbst mit Mst. Josef Harb die Rollen tauschen und neuer Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, was ihm in der Innungsarbeit am Herzen liegt. Von Mag. Bernhard Katzinger

A

ls aktueller und bleibender Bundesbildungsreferent ist das Thema Lehre Roman Keglovits-­ Ackerer besonders wichtig. Er wird weiterhin für diesen Bildungsschwerpunkt der Koordinator bleiben. „Wir haben allerdings das Kompetenzzentrum personell vergrößert, sodass die Arbeit besser aufgeteilt ist.“ Er bleibe Koordinator und auch Bindeglied zur Politik, macht aber klar: „Wenn wir etwas weiterbringen wollen, müssen wir viele Leute ins Boot holen.“

„Die Arbeit wird uns nicht ausgehen.“ Vor der Zukunft der Branche ist Roman Keglovits-Ackerer nicht bange – trotz E-Mobilität und Carsharing

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Dies gelte übrigens nicht nur im Bildungsbereich, sondern generell für die Arbeit der Innung. Gerade das Peugeot-Gerichtsurteil habe auch gezeigt, wozu es eine starke Interessenvertretung braucht. „Auch wir müssen erklären, wozu es uns braucht und was wir für die Mitglieder tun.“ Ein weiteres Beispiel für das Spannungsfeld zwischen Hersteller und Aftermarket ist der freie Zugang zu Fahrzeugdaten, um reparieren und warten zu können. „Nicht der kostenlose“, wie Keglovits

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­ all) betriebswirtschaftliche Kenntnisse sein, die ein F Unternehmer braucht. „Allerdings war das System zu meiner Zeit noch nicht so offen wie es heute ist.“ In einer Lehre mit gutem Image stecke denn auch eine Lösung für den oft beklagten Fachkräftemangel. Dass die Jungen sich nicht mehr für Autos interessieren, wie gern behauptet wird, kann er nicht nachvollziehen. Gerade die moderne Informationstechnologie im Auto sei reizvoll – da können sich auch elektronikaffine „ein bisschen austoben“. Im Rahmen der Berufsausbildung der Kfz-­Techniker will er eine noch klarere Aufteilung in eine zweijährige Grundausbildung, an welche dann verschiedene Spezialisierungen anschließen. Sowohl die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundesländern wie auch die zwischen Karosseriebauern und Kfz-Technikern will er weiter stärken.

Auf Fachleute hören Auf die aktuelle Debatte rund um Verbrennerverbote und Klimaschutz angesprochen, wünscht sich Keglovits, die Politik müsse mehr den Fachleuten zuhören. „Es braucht eine Technologieoffenheit mit denselben Spielregeln für alle Antriebe.“ Gerade synthetische Treibstoffe böten die Möglichkeit, mit den bestehenden Antriebstechnologien weiterzufahren, so der künftige Bundesinnungsmeister. „Da hätten wir den Vorteil, dass wir die Infrastruktur weiterverwenden können und insgesamt ließe sich da viel CO2 einsparen“, so Keglovits, der meint: „Ich verstehe zwar, dass es einen gewissen Druck aus der Politik braucht, damit die Industrie die Fortschritte machen kann. Aber dieses Schwarzweißdenken bringt uns nicht weiter.“ •


GEWERBE

Gesundheitscheck für Elektroautos Der Zustand der Batterie ist das Wichtigste, wenn es um den Kauf eines gebrauchten Elektroautos geht: Jetzt hat Aviloo, das Start-up aus dem Süden Wiens, eine Kooperation mit dem ÖAMTC abgeschlossen.

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esern von „AUTO & Wirtschaft“ ist Aviloo schon länger bekannt: Jahrelang tüftelte das Team um Dipl.-Ing. Nikolaus Mayerhofer und Dipl.-Ing. Wolfgang Berger daran, wie man den Status einer Batterie bei einem Elektroauto prüfen könnte. Ein Gerät ist seit dem Vorjahr am Markt und wird auch bereits von einigen österreichischen Autohändlern verwendet. Schließlich will jeder wissen, welches Fahrzeug er sich auf den Gebrauchtwagenplatz stellt. Für die breite Masse an potenziellen Käufern eines gebrauchten Elektroautos (die ja vor allem als Leasingrückläufer verstärkt auf den Markt kommen) interessant ist nun die Tatsache, dass der ÖAMTC an ausgewählten Stützpunkten in ganz Österreich diesen „Gesundheitscheck für Elektroautos“ anbietet. „Mit Aviloo wurde ein Partner gefunden, den wir schon seit Jahren begleiten“, sagt Christian Klejna, Spezialist für E-Mobilität beim ÖAMTC.

180 Euro für das Zertifikat Die Überprüfung erfolgt über die Aviloo Box: Sie wird an der Schnittstelle des Fahrzeugs angesteckt. Anschließend bekommt das Mitglied einen Link

ÖAMTC-Cheftechniker Dr. Thomas Hametner, CTO Dipl.-Ing. Nikolaus Mayerhofer, CEO Dipl.-Ing. Wolfgang Berger (beide Aviloo)

Jeder Kunde erhält nach dem Check ein Zertifikat

aufs Handy und wird Schritt für Schritt durch die Überprüfung geleitet. An deren Ende steht ein Zertifikat, das den aktuellen Zustand der Batterie in Prozent angibt. Der Preis für Test samt Zertifikat liegt bei 180 Euro. • (MUE)


Dr. Fritz Knöbl

ANSICHT Transhumanismus W issen Sie, was Transhumanismus ist? Es geht um die Transformation der Gesellschaft. Um eine immer stärkere Verschmelzung von biologischer und digitaler Identität der Menschen. Ein Änderungsprozess, der schon in nächster Zukunft für die Kfz-Branche von zunehmender Bedeutung sein wird. Die aktuelle Kündigung aller Stellantis-­ Vertriebsverträge ist ein Vorbote dieser Änderungen. Im Sinne von Klaus Schwab, dem Gründer des World Economic Forum (WEF), der von den Möglichkeiten des technischen Fortschritts schwärmt: in den Bereichen der Medizin/Genetik/Biologe mittels DNA-Sequenzierung, Neurotechnologie, Bioprinting, Gentechnik, intelligente Zellfabriken, Impftechnologie; in der Technik durch Robotik,

„Die aktuelle Kündigung aller Stellantis-­Vertriebsverträge ist ein Vorbote der Änderungen, die in den kommenden Jahren auf die Kfz-Branche zukommen werden.“ künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Drohnen, Chat-Bots, 5G, Quantencomputer und Gesichtserkennungssoftware; in der Ökonomie durch On-Demand-­Economy und digitale Plattformen für d ­igitale Marktplätze. • Im Gegensatz zu Schwabs Schwärmerei beurteilt das deutsche „Zukunftsinstitut“ diese Entwick-

Dr. Fritz Knöbl ist emeritierter Rechtsanwalt und Publizist

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lung nüchtern. Es geht um die „Cyborisierung des Menschen“, und zwar über das Menschliche hinaus. Der österreichische Publizist Hannes Hofbauer analysiert im neuen Buch „Lockdown 2020“ auch, warum große Konzerne, Banken und Investmentfonds als Mentoren des WEF an dieser Cyborisierung des Menschen so interessiert sind. Warum Staaten und ihre Politiker mit Steuergeldern diesem Transhumanismus mit neuen Leitbranchen die Wege ebnen wollen. Aus der Erkenntnis, dass die herrschende ressourcenverschleudernde Industrieund Dienstleistungsgesellschaft auch im physischen Sinn an ihre Grenzen gestoßen ist. • Zitat aus „Lockdown 2020“: „Der Weltwirtschaftskrise 2008 folgte eine lang andauernde Verwertungskrise des Kapitals. Ab Ende 2017 gingen die Produktionszahlen nach unten. Im Euro-Raum sank die industrielle Produktion 2019 im Vergleich zu 2018 um 4,1 Prozent. In e ­ inem der wichtigsten der alten Industriesektoren, der Automobilherstellung, war der Höhepunkt des Wachstums in den USA und Deutschland bereits 2016 überschritten. Mit anderen Worten: Der Indus­ triekapitalismus steckte schon längere Zeit in der ­Krise, bevor der Lockdown diese in extremer Weise zuspitzte.“ • Im Zuge einer „kybernetischen Wende“ geraten nun zunehmend das menschliche Verhalten, seine Erfahrungen sowie der menschliche Körper in den Verwertungsprozess. Deren Nutzung soll angesichts der geringer werdenden Bedeutung der menschlichen Arbeitskraft der Wirtschaft künftig als neuer Motor dienen. Gratis und (mehr oder minder) freiwillig abgelieferte Daten erzeugen milliardenfach zusammengeschnürt jene Datenprofile, die Quasimonopolisten wie Google und Facebook Milliardenprofite bescheren. • Durch Homeoffice, Videokonferenzen und digitales Lernen boomt das Geschäft der Datensammler. Auch in der Kfz-Wirtschaft fallen riesige Datenmengen an. Noch wird dieses „neue Gold“ der Branche kaum genutzt. Aber es entstehen neue Partnerschaften, um diesen Schatz zu heben. Aus WEF-Sicht kann nur die enge Verbindung von Staat, Industrie und Kapital derartige historische Änderungen bewerkstelligen. Die Kfz-­Betriebe als kleine Räder im neuen „Transhumanismus“ müssen schauen, wie sich dieser in ihr eigenes Geschäftsmodell ­integrieren lässt. •


GEWERBE

Hohe Erfolgsquote beim Klima-Service

Antriebsneutrale Tätigkeiten Doch welche Möglichkeiten für Zusatzerträge gibt es? Als Beispiele nannte Würth-Experte Winkler die Scheibenreparatur, die Fahrzeugaufbereitung, die Klimaanlagenreinigung und die Reifeneinlagerung. „Wir sprechen hier von antriebsneutralen Tätigkeiten. All das brauchen auch Elektroautos.“ Ebenso könne man einen QuickCheck mit Achsvermessung anbieten und dann Spur und Sturz einstellen. Zum Thema Klimaanlagen stellte dann Oliver Bernd Kost von Tunap ein neues Aftersales-Modell vor: Das Klima-Reinigungs-Konzept „airco well“ sei perfekt geeignet, um mehr Erträge zu generieren. Bei den Klimaanlagen müsse man die Autobesitzer mit dem Thema Gesundheit ansprechen: „Dafür geben die Menschen ja auch sonst gerne Geld aus, weil es ihnen wichtig ist.“ Verschimmelte Pollenfilter zu entfernen sollte ohnedies stets gemacht werden, aber dann müsse man die Box auch reinigen, um eine Verschmutzung des Verdampfers und die Entstehung neuer Pilze zu verhindern.

Beim Expertentalk „Zusatzerträge und Kundenbindung“ wurden aktuelle und zukünftige Herausforderungen für Kfz-Betriebe diskutiert und Lösungen am Beispiel Klima-Service vorgestellt. Von Mag. Heinz Müller

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Ganzheitlicher Aftersales-Ansatz

etzt geht es wieder los, die Stimmung ist positiv“, meinte Harald Winkler, Divisionsleiter Automotive bei Würth: Doch man dürfe nicht übersehen, dass in den kommenden Jahren zahlreiche Herausforderungen auf die Werkstätten warten: „Das Service bei einem Elektroauto dauert 20 Minuten. Und wenn man das hochrechnet, bekommt man bald ein Auslastungsproblem.“ Daher müsse jede Werkstatt versuchen, pro Fahrzeug mehr anzubieten. Das bestätigt auch Aftersales-Berater Andreas Winkler: „Es gibt schon viele innovative Betriebe. Aber man muss dennoch schauen, dass man im schleichenden Prozess der Elektrifizierung, der Absatzrückgänge bringen wird, die richtigen Maßnahmen ergreift.“ Wichtig sei, den Kunden ein „Erlebnis“ zu bieten. Nur so könnten Werkstätten mittelfristig überleben: „Am besten, man beginnt schon bei der Annahme – und es endet bei der Auslieferung.“ Und man sollte länger mit Kunden sprechen: „Wenn man dies schafft und pro Tag 3 Kunden jeweils 1 Arbeitsstunde mehr verrechnen kann, ergibt das pro Jahr 100.000 Euro mehr Umsatz.“

airco well gibt es in Deutschland schon seit 3 Jahren, mittlerweile sind 1.600 Partner damit ausgerüstet, mit hoher Erfolgsquote. „80 Prozent der Kunden

»A&W OnlineExperten-Talk«

A&W-Expertentalk mit Harald Winkler (Würth), Oliver Bernd Kost (Tunap), Gerald Weiss (AUTO & Wirtschaft) und dem Aftersales-Experten Andreas Winkler

Das Video zum ausführlichen Expertentalk sowie das gesamte Schwerpunktthema Klimaanlagen-Service finden Sie unter www. autoundwirtschaft. at/klima

sagen Ja und geben bei der Frage des Serviceberater den Auftrag zur Reinigung“, so Kost. Nun wird airco well mit Tunap-Kompetenz auch über den Würth-Außendienst ausgerollt. Dabei unterstützen Tunap und Würth ihre Kunden mit einem ganzheitlichen Aftersales-Ansatz: von der betriebswirtschaftlichen Kalkulation, über die Schulung der Mitarbeiter bis zu den MarketingUnterlagen. •

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GEWERBE

Damit er nicht kräftig zubeißen kann E-Autos erfahren nicht nur bei Autofahrern zunehmende Beliebtheit – auch Marder haben ein neues Angriffsziel für ihre Attacken entdeckt. Marderabwehrspezialist Stop&Go hat wirksame Produkte im Angebot.

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Das sensorgesteuerte Hochspannungsgerät 8 Plus-Minus SKT

ber Radkästen und -aufhängung bieten sich den Tieren analog konventioneller Pkws perfekte Einstiegsmöglichkeiten. Hier sind sowohl sensible Datenkabel als auch Hochvoltkabel frei zugänglich und direkt erreichbar. Knabbert der Marder nun an den Hochvoltkabeln, wird das für den Besitzer eine kostspielige Angelegenheit. Denn in der Regel muss aufgrund sicherheitsrelevanter Kriterien ein Austausch des kompletten Kabelbaums erfolgen. Gerade das großzügige Platzangebot in den Motorräumen von E-Fahrzeugen mache eine Installation eines professionellen Marderabwehrsystems, wie die des 8 Plus-Minus SKT, extrem einfach, heißt es bei Stop&Go: Die Hochspannungskabel inklusive der

Kontaktplatten lassen sich bequem verlegen und der Piezo-Lautsprecher zur Ultraschallabwehr ideal positionieren. Das sensorgesteuerte Hochspannungsgerät arbeitet bis zu 18 Monate vollkommen unabhängig vom Bordnetz. Das durch zwei 3-Volt-Knopfzellen betriebene System überzeugt laut Stop&Go dabei nicht nur durch eine einfache Montage, da ein Anschluss an die Fahrzeugelektrik nicht vonnöten ist.

Impuls nach dem Weidezaunprinzip Ein elektrischer Impuls, der mittels Hochspannung nach dem Weidezaunprinzip erzeugt wird, hält das Tier wirksam fern – ohne ihm dabei merklich zu schaden. Sechs doppelte Kontaktplatten mit Minusund Pluspol bieten laut Hersteller auch in E-Fahrzeugen mit hohem Kunststoffanteil im Motorraum ein höchstes Maß an Schutz vor Marderschäden. Das nach IP65 wasser- und staubdichte 8 Plus-Minus SKT sei zudem CAN-Datenbus geeignet und mit ­einer 48-monatigen Garantie ausgestattet. Das Gerät sei zudem vom technischen Dienst der GTÜ getestet worden und habe mit Bestnoten das GTÜ-­Prüfsiegel für geprüfte Qualität in Verarbeitung, Bedienung und Funktion erhalten. • (DSC)

Leichter rangieren Der FIT-ZEL Eurotrans hat nun eine neu entwickelte hydraulische Liftachse mit Absenkautomatik, die große Vorteile bringt.

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chon seit längerer Zeit überzeugt der FIT-ZEL Eurotrans aufgrund seiner gewichtssparenden Bauweise die Kunden. Jetzt kommt ein weiteres Kaufargument dazu, nämlich eine komplett neu entwickelte hydraulische Liftachse. Sie funktioniert lastabhängig und senkt sich bei Betätigung der ­Plateauentriegelung automatisch ab. „Angehoben wird die Liftachse nur, wenn durch den Ladevorgang die Achslast der starren Achse nicht überschritten wird“, meint Vertriebsleiter Markus Bonnetsmüller. Für alle Belastungen im Fahrbetrieb wurde die Liftachse konstruktiv weiter verstärkt.

6 Ladelängen und 2 Breiten Ein weiterer Teil der Neuentwicklung ist die Aluminium-Stahl-Compound-Leichtbauweise, weiters

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wurden wartungsarme Lager eingebaut. All das ändert aber nichts an der hohen Nutzlast bis zu 2.850 Kilogramm. So ist auch der Transport von schweren Limousinen, von SUVs oder Transportern weiterhin perfekt möglich. Da der FIT-ZEL Eurotrans durch einen speziellen Mechanismus sowohl mit als auch ohne Zugfahrzeug selbstkippend ist, ist der Anhänger binnen weniger Sekunden einsatzbereit: Der Auffahrwinkel liegt bei nur 7,5 Grad; mit Zusatzladeschienen kann er sogar auf 3,5 Grad verringert werden. 6 Ladelängen zwischen 4,15 und 6 Metern und 2 Breiten (2,10 und 2,20 Meter) stehen zur Verfügung. • (MUE)

Mit seiner hohen Nutzlast bis zu 2.850 Kilogramm überzeugt der FIT-ZEL Eurotrans


GEWERBE

Bereit für den Hagel? Der Hagel kommt auch in diesem Sommer. Das CAR-REP-Profiteam Denk verweist auf rechtzeitige Planung und bietet hohe Qualität bei Abwicklung und Reparatur.

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enn es um Hagelschaden & Del­ lenreparatur vor Ort geht, ist das CAR-REP-Profiteam Denk mit Abstand das wichtigste heimische Unterneh­ men. Denn Gründer Dominik Denk, sein Sohn Peter und das erfahrene Team sind Reisende im Zeichen der Hagelreparatur. Dabei hört für den Fa­ milienbetrieb die Saison niemals auf, im Winter rei­ sen die Mitarbeiter bis nach Australien. „Kompetente und erfahrene Dellendrücker werden auf der ganzen Welt gebraucht“, so Denk, der konsequent auf Qua­ lität setzt. Seine Mitarbeiter sind allesamt zertifizier­ te Dellentechniker und bilden sich laufend weiter. So hat mittlerweile das gesamte Team eine Hoch­ volt-Ausbildung absolviert, um auch auf E ­ lektro- und Hybrid-Fahrzeugen arbeiten zu ­können. Im Sommer stehen natürlich die österreichischen Kunden im Fokus. „Wir sind immer in ganz Öster­ reich unterwegs, damit können wir auch bei Kleinig­

Das CAR-REP-Profiteam Denk erledigt Hagelschaden- und Dellenreparaturen in der Werkstatt des Auftraggebers, egal ob kleiner oder großer Auftrag

Update für PDL-Serie Die Sun-Diagnosegeräte der PDL-Serie verfügen mit dem Update 21.2 über neue Softwaremerkmale, die den Arbeitsablauf erleichtern und beschleunigen.

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ber die Funktion „Auto VIN“ werden automa­ tisch die Automarke, das Modell, das Baujahr und der Motortyp erkannt, sobald das Scanmodul mit dem Fahrzeug verbunden wird. Die Funkti­ on kann allerdings in den Einstellungen deakti­ viert werden – dann müssen diese Daten manuell ­eingegeben werden.

Daten für das ADAS-Kalibrierprotokoll Weiteres neu: Die automatische Eingabe von Da­ ten für das ADAS-Kalibrierprotokoll, einschließlich Name des Technikers und Zertifikats-ID. Es gibt auch eine neue Übersicht für die Fahrzeug-Identifi­ zierung. Sobald die Daten erfasst sind, werden sie in die ADAS-Kalibrier- und Fahrzeug-Systempro­ tokolle übertragen. Durch verlinkte Funktionstests und Rückstellungsabläufe werden Arbeiten schneller ausgeführt – diese exklusiven Service-Rückstellun­ gen und Anlernabläufe sind mehrfach ausgezeichnet.

Neues Update für die PDL-­ Serie von Sun

keiten oft spontan einspringen. Einfach anrufen!“, erklärt Dominik Denk.

Checkliste Hagelvorbereitung Um auf den großen Hagel mit vielen beschädigten Kundenfahrzeugen vorbereitet zu sein, ist die rich­ tige Planung sehr wichtig, damit nicht eine große Zahl an beschädigten Kundenfahrzeugen überrascht. Unter www.autoundwirtschaft.at/downloads ist eine Checkliste zur Hagelvorbereitung abrufbar, die CAR-REP-Profiteam Denk in Zusammenarbeit mit AUTO & Wirtschaft erstellt hat. • (GEW)

Die ständige Aktualisierung der Komponententest­ abdeckung (88.000 neue Komponententests) bei Snap-on garantiert, dass alles, was zur Fehlerdiagnose und zum Auffinden der Fehlerursache benötigt wird, zur Verfügung steht. Das Update umfasst 45 neue Mo­ delle und Motoren für die geführten Komponenten­ tests. 5 neue Fallstudien mit gezielter Be­ nutzerführung für eine Reihe kompli­ zierterer Reparatu­ ren und Hunderte weiterer Schulun­ gen mit Lektionen zwischen 5 und 30 Minuten Länge ste­ hen zur Verfügung. Auch bei der Kfz-Datenübertragung gibt es Neue­ rungen, wie unter anderem die erweiterte Funktio­ nen „Code Scan“ und „Codes löschen“ für das Mo­ delljahr 2021 für 30 Hersteller und ein Update auf das Modelljahr 2020 für 28 Hersteller. • (DSC) Nähere Details und Informationen zu dem neuen Update finden Interessierte unter: www.eu.sun-workshopsolutions.com/de/handlersuche/snap-equipment-austria-gmbh

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GEWERBE

Neben unterschiedlichen Fahrzeuggrößen sind auch diese gut auf die Anforderungen der Kunden individualisierbar; am Beispiel ARI 901: als Pritsche, Kastenwagen und mit Kofferaufbau

Wichtig ist die Überzeugung Mit dem Ziel, kostengünstige Elektrotransporter auf Europas Straßen zu bringen, wurde ARI Motors gegründet. Für Österreich werden noch Vertriebspartner mit Strom im Blut gesucht. Von Matthias Pilter

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a die beiden Gründer Daniel Jacob und Thomas Kuwatsch aus dem Online-Bereich stammen, werden Prozesse im Unternehmen oftmals anders gedacht als in der etablierten Autobranche. So wisse man aus der Marktbeobachtung, dass Mitbewerber bis zu 7 Tage benötigen, bis ein Angebot beim Kunden oder überhaupt eine Reaktion passiert ist.

„Wir stecken pro Fahrzeug rund 8 Stunden in die Modifizierung. Dabei werden Baugruppen ­teil­weise komplett getauscht.“ Thomas Kuwatsch, Co-Gründer und CFO Daher versucht ARI Motors, möglichst schnell zu reagieren. Das selbstgesteckte Ziel ist, dass bis zur Vor-Ort-Probefahrt keine 7 Tage vergehen.

Mit Vor-Ort-Probefahrten punkten Hier sieht man ebenfalls eine weitere Priorisierung des Unternehmens, auch wenn es mit Kosten verbunden ist, aber zumeist kommen die Fahrzeuge zum Kunden. So kann vor Ort das gewünschte Fahrzeug unter die Lupe genommen und direkt im künftigen Einsatzgebiet getestet werden: Wie kommt das Fahrzeug etwa durch schmale Gassen oder bewältigt dieses auch jede Steigung? Aktuell sind Fahrzeuge dafür in Linz stationiert und werden mittels Transporter zum Kunden gebracht. „Dieser Vorteil ist schon immens, auch wenn es uns

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etwas kostet. Der Erfolg gibt uns dafür aber Rückenwind. Denn wir merken, dass dann das Vertrauen in uns und unsere Fahrzeuge deutlich höher ist“, berichtet Co-Gründer und CFO Thomas Kuwatsch. Wenn künftig ein Händler in der Region des anfragenden Kunden ist, sollen diese Verkaufschancen dann an die Händler weitergegeben werden.

Individuelle Aufbereitung für den Markt Bei den Fahrzeugen selbst – geboten werden Transportmöglichkeiten vom 2-Rad bis zum Kleintransporter – schafft ARI vielfältige Möglichkeiten und berät zu den unterschiedlichen Aufbauvarianten individuell. Dabei werden die chinesischen Fahrzeuge entsprechend „europäisiert“, wie Kuwatsch berichtet: „Wir wollen nicht Fahrzeuge auf den Markt schieben und dann im Nachgang die Support-­Hotline glühen haben. Daher stecken wir pro Fahrzeug rund 8 Stunden in die Modifizierung. Dabei werden Baugruppen teilweise komplett ausgetauscht.“ Für jene, die sich bereit erklären, als ARI-Händler fungieren zu wollen, werden keine großen Investitionen vorausgesetzt. Ganz oben steht, dass dieser in der Lage sein muss, Service anzubieten – unterstützt mit Schaltplänen und Reparaturanleitungen – und 3 Vorführfahrzeuge vor Ort zu haben, damit potenzielle Kunden entsprechend betreut werden können. Aktuell nutzen bereits einige Händler die Option als Tippgeber: Kunden werden vermittelt und sie ­verdienen etwas damit. •


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Philippe Colpron, Leiter ZF Aftermarket

ZF Aftermarket: „Veränderte Kunden­ erwartungen und -verhaltensweisen sowie die zunehmende Bedeutung von Flottenkunden erfordern neue Service­ angebote“, ist Colpron ­überzeugt.

Mehrere Schwerpunkte für die Zukunft

Rasante Veränderungen Philippe Colpron leitet als Nachfolger von Helmut Ernst die Aftermarket-Division von ZF.

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ie schnelle Ankunft der E-Mobilität, das Auto als fahrender Supercomputer oder Mobility as a Service sind die rasanten Veränderungen, „die bereits jetzt beginnen“, erklärt Philippe Colpron, neuer ­Leiter

„Dabei ist die Kundenzentrierung unser Kompass“, so der erfahrene Automotive-Manager, der für den Erfolg von ZF Aftermarket mehrere Schwerpunkte nennt: • Starker Fokus auf unsere Kunden • Marktnähe & umfassender technischer Support • Best-in-Class-Logistik • One-Stop-Shop-Lösungen aus einer Hand • Den Markt für neue Technologien befähigen • Digitalisierung der Branche vorantreiben • Neue Partnerschaften erschließen • Einfachheit ermöglichen „Auf Basis der Innovationen des Next Generation Mobility-Angebots des ZF-Konzerns möchten wir erstklassigen Kundenservice bieten.“ Dazu sollen die bestehenden Kanäle und Ökosysteme genutzt werden. Aber auch E-Commerce wird immer wichtiger“, so Colpron abschließend. • (GEW)

Das Werkzeug für den GW-Verkauf Das eigene GW-Angebot mit wenigen Klicks auf allen Portalen bestens positionieren – ganz einfach mit dem Sales Manager von Motiondata Vector.

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utos verkauft man heute über viele Kanäle: Neben Schauraum und Freifläche sind diverse Gebrauchtwagenbörsen, die eigene Website und App zu verwalten. Um den administrativen Aufwand möglichst gering zu halten, empfehlen sich die 360-Grad-Lösungen der Motiondata Vector Gruppe.

Umfassende Möglichkeiten für Händler Das Modul „Fahrzeugverwaltung“ erhöht die Vertriebschancen, da alle Kanäle effizient bespielt werden können. Neben der Verwaltung lassen sich im Modul selbst Angebote und Kaufverträge erstellen, Bilder bearbeiten sowie das eigene Preismanagement gestalten. Automatische Verkaufsmeldungen, Datenqualitätsmanagement und viele weitere Funktionen ergänzen das Tool, das somit zum Allround-Werkzeug für den Fahrzeughändler wird.

Auf allen Plattformen optimal präsent sein dank Lösungen von Motiondata Vector

Als zusätzlichen Vertriebskanal bietet Motiondata Vector das Website-Paket und die mobilApp, mit denen der gesamte Kfz-Betrieb mit dem Fahrzeugbestand, den Services und Dienstleistungen abgebildet werden kann. Sogar die Möglichkeit, zu jeder Zeit online Werkstätten- und Probefahrttermine zu buchen, steht den Endkunden des Betriebs damit zur Verfügung. • (RED)

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Mit dem Partner durch schwierige Zeiten Das Angebot von Werkstattkonzepten an die Partnerbetriebe muss sich an die Herausforderungen der Zeit anpassen. Wie gehen die Betreiber an die aktuellen Entwicklungen heran? Von Mag. Bernhard Katzinger und Gerald Weiss

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orausgeschickt sei unserem Überblick, dass die meisten Konzeptverantwortlichen in der Krise von keinem nennenswerten Wachstum berichten können – andererseits aber auch nicht davon, dass die große Investitionsangst umgeht. Über knapp 100 Partner verfügt das wohl markenstärkste Konzept Bosch Car Service nach wie vor in Österreich. „Dass wir in einigen Gebieten noch nicht vollständig aufgestellt sind, liegt auch daran, dass wir beim Qualitätsanspruch keine Kompromisse eingehen“, so Ing. Helmut Stuphann, MBA, Verkaufsleiter Automotive Aftermarket bei Bosch. „Derzeit suchen wir noch Bosch Car Service-Partner in Graz, Klagenfurt, Spittal an der Drau und im Burgenland.“

Digitale Services im Betrieb und zum Kunden hin Das Ziel, die Produktivität einer Werkstätte zu erhöhen, gelinge zum Beispiel, wenn mittels Connected Repair einzelne Geräte miteinander kommunizierten. Darüber hinaus steige im Konzept die Bedeutung der Schulungen, aber auch des Marketing, so Stuphann. Endkunden können sich via Online-Buchungs-Portal nicht nur einen Termin aussuchen und buchen, sondern sich auch gleich online ein Preisangebot einholen.

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Auch bei den Stahlgruber-Konzepten Meisterhaft und BTS TurboExperte verfolgt man laut Ing. Roland Hausstätter, Geschäftsführer von Stahlgruber, „weniger quantitative als vielmehr qualitative langfristige Ausbaupläne. Wir haben mit 209 Meisterhaft-­ Partnern bereits eine sehr gute Flächenabdeckung in Österreich. Das unterstützende Zusatzkonzept BTS TurboExperte verfügt derzeit über 166 Partner.“

Qualität für Kundenzufriedenheit Hausstätter, der die Vielzahl der existierenden Konzepte mit teils stark unterschiedlicher Qualität bekannt kritisch sieht, betont, dass man Konzeptpartner suche, die „vom Erscheinungsbild und von der Arbeitsqualität die Erwartungen der Fahrzeughalter erfüllen. Kundenzufriedenheit ist das stärkste Potenzial für eine positive Geschäftsentwicklung.“ Die Muttergesellschaft LKQ Europe entwickle derzeit ein umfangreiches Trainingsprogramm (Online- und Präsenztraining), das ab 2022 angeboten werde. Bei Birner beziehen 300 Werkstatt-Partner 4 Konzepte – und das ist laut Konzeptberater und Projektleiter E-Mobilität Matthias Gneist mit leichten Fluktuationen seit Jahren so. Gefragt bleibe die


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Mobilitätsgarantie, die als Kundenbindungstool Nr. 1 gelten könne. Beim Marketing fokussieren die Birner-Konzepte mehr und mehr auf Social Media und digitale Kanäle, bei ad Autodienst werde exklusiv noch Plakatwerbung gemacht. Für die Social-­ Kampagnen sei eine eigene Agentur beschäftigt, die Betriebe können zwischen Paketen wählen. „Wir merken, dass viele Werkstätten, beispielsweise nach einem Generationswechsel sich dafür stark interessieren.“ Das Konzept ad Autodienst hat derzeit 122 Partner, Autofit wachse mit seinem modernen Auftritt schnell und halte derzeit bei 52 Betrieben. Auto Mobil Meisterwerkstatt verfügt über 102, Auto Profi Werkstatt 23 Partner.

Stärker werden im Internet Einen Schwerpunkt auf Online-Marketing setzt Point-S-Konzeptbetreuer Jörg Dölicke beim Konzept Automeister, das keine zahlenmäßigen Veränderungen für die abgelaufenen zwölf Monate vermeldet. „Wir sind ganz gut durch die Krise gekommen und wollen unsere Betriebe auch heuer vor Ort bestens unterstützen.“ Den Partnern helfe man stark im Bereich von Google-Kampagnen, für entsprechende Schulungen habe man eine Agentur engagiert. Die in der Krise eingezogene Gepflogenheit, alle zwei, drei Wochen ein digitales Podium zu bestimmten Themen anzubieten, werde man beibehalten, allerdings nicht, um Präsenztagungen zu ersetzen. Diese ­würden selbstverständlich wieder stattfinden.

Derendinger: viel Neues Die umfassende Umstrukturierung bei SAG A ­ ustria (Derendinger) zeigt auf die Werkstattkonzepte keine direkten Auswirkungen, wie CEO Christian Doser uns sagt. Während das Premium-Werkstattkonzept plusService und das Budget-Werkstattkonzept Auto Werkstatt (in der Vergangenheit das meist abgeschlossene Konzept) bleiben, „ist das Medium-­ Konzept Unicar mittlerweile eingestellt. Wir haben im letzten Jahr circa 8 Prozent der Systempartner verloren“, so Doser. Die Konzepte werden nunmehr von Arnold Stiebli betreut, der während der Recherchen zu diesem Beitrag die Arbeit aufgenommen hat. Die Verluste hätten nichts mit den Restrukturierungsmaßnahmen bei SAG Austria zu tun, betont Doser. Ziel sei es, die Entwicklung umzukehren und Visionen bei den Partnern zu erzeugen – eine „Stabilisierung bzw. Neuausrichtung der Firma für die Zukunft! Wir müssen in Zukunft mehr in Ausund Weiterbildung unserer Werkstätten investieren.“ Brennpunktthemen seien etwa Diagnose, Hybrid oder der Zugang zu OE-relevanten Daten für den freien Aftermarket.

In der Krise gefragt Einen kontinuierlichen Ausbau der Konzeptpartner hat man sich bei ZF Aftermarket zum Ziel gesetzt. „Derzeit haben wir 299 [pro]Tech start und 105 [pro] Tech plus Partner in Österreich. Mit zukünftigen Aktionen wollen wir hier noch deutlich steigern“, so Andreas Henkelmann, Vertriebsmanager Österreich und Schweiz bei ZF Aftermarket. Man werde im Laufe des Jahres für den D-A-CHMarkt Aktionen starten, um mehr potenzielle ZF [pro]Tech start Partner zu erreichen; Genaueres werde zeitnah kommuniziert. „Die thematischen Schwerpunkte haben sich seit 2020 nicht essenziell geändert, wobei wir unsere Trainings den aktuellen Produktneuheiten und das Format – wie bei den meisten Tätigkeiten im Geschäftsfeld – an die Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-­ Virus angepasst haben“, so Henkelmann. Alle [pro] Tech Partner hätten die Möglichkeit, kostenlos an Online-­Webinaren teilzunehmen. „Die wachsenden Herausforderungen für die Werkstätten erfordern einen starken Partner, der nicht nur mit Produkten, sondern auch mit Informationen kompetent unterstützt. Gerade in Krisenzeiten vertrauen die Partner auf die Zuverlässigkeit und Unterstützung von ZF Aftermarket.“

Konzepte der Schmierstoff-Hersteller Einen niederschwelligen Zugang ermöglichen Werkstattkonzepte der Schmierstoff-Konzerne. Bei Fuchs steht Getriebeöl-Service im Vordergrund: „Neben diversem Werkstätten-Equipment ist unser Premium-­ ATF-Spülgerät das Highlight in unserem Angebot“, erklärt Reinhold Amschl, Vertriebsleiter Automotive bei Fuchs. Bei Castrol setzt man auf Signalisation mit der starken Marke, sowohl direkt am Betrieb wie auch im digitalen Bereich. „Derzeit verfügen wir über 36 Castrol Service-Partner, heuer sollen noch 40 weitere dazukommen“, erklärt Gerd Bernd Lang, Vertriebsleiter bei Castrol-Vertriebspartner Obereder. •

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Mag. Heinz Müller

Impfungs-Jimny

„Allein mit dem Autogeschäft hätten wir unsere heutige Firmengröße nie erreichen können.“ Burkhard L. Ernst

„Wichtig ist, dass die Bundesregierung weiter auf Technologieoffenheit setzt und Verbote von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor kein Thema sind.“ Günther Kerle, Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure

„Wir besitzen ja selbst keine Fahrzeuge, sondern machen aus den Stand-Fahrzeugen der Händler mobile Fahrzeuge.“

„Sind keine Ökosünder“

Spitzenvertreter der österreichischen Fahrzeugindustrie (Magna Steyr, AVL List, Miba etc.) wehrten sich in einer Pressekonferenz am 12. Mai gegen Pauschalverurteilungen in manchen österreichischen Medien. Auch Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (B.), meinte, es sei falsch, die Fahrzeugindustrie pauschal als Klimasünder abzustempeln: „Wir sind keine Bremser, sondern durch unsere Innovationskraft die Treiber bei der Erreichung der Klimaziele.“

Miba trotzt der Krise Angesichts der Corona-Krise sei es erfreulich, dass die Miba AG/Laakirchen das abgelaufene Geschäftsjahr „nur“ mit einem Minus von 8,8 Prozent abgeschlossen habe, meint Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer. Heuer habe sich das Geschäft deutlich erholt.

Fisker startet bei Magna Ende 2022 soll die Produktion des Fisker Ocean bei Magna Steyr starten. Das Elektro-SUV könnte auch als neues Papamobil verwendet werden. Derzeit ist dies die ebenfalls in Graz gebaute Mercedes G-Klasse.

„Alternative“ boomen

Der Anteil von benzinbetriebenen Pkws in Österreich lag im April 2021 bei 40,3 Prozent; auf Fahrzeuge mit Dieselmotor entfielen 27,1 Prozent. Der Anteil von Elektroautos betrug im April bereits 10,8 Prozent. Benzin-Hybride kamen auf 16,1, Diesel-Hybride auf 5,6 Prozent. Laut Angaben der Statistik Austria liegen die Neuzulassungen der alternativ betriebenen Fahrzeuge nicht nur deutlich über jenen im April des Krisenjahres 2020, sondern auch über jenen im April 2019, also noch vor dem Ausbruch der Pandemie. Foto: pixaby

Mathias R. Albert, ViveLaCar

Ja, wir kennen sie alle, die (oft jüngeren) Menschen, die sich bei der Corona-Impfung vorgedrängt haben: Entweder weil sie jemanden kannten, der wiederum einen anderen in der Impfstation kannte. Oder weil ihnen der Hausarzt Asthma attestierte (das sich vermutlich bei vielen durch Schnellheilung wieder gelegt hat). So wie bei den Corona-Impfungen geht es zeitweise auch bei den SuzukiHändlern zu, wie man im Netz hört. Viele Kunden, die seit einem Jahr auf ihren heiß ersehnten Jimny warten, hoffen jetzt auf Lieferung. Zwar ist es „nur“ ein Zweisitzer, aber das reicht den meisten Jägern und Freizeit-Kraxlern ohnehin. Doch weil anfangs nur 290 Kunden bedient werden können, laufen bei vielen Händlern die Telefone heiß. Ob man denn nicht vorgereiht werden könne? Schade, dass Asthma in diesem Fall nix hilft!

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WIRTSCHAFT

… schon so spät? Die neue TIME APP von Stieger Software erfasst via Smartphone Präsenz- und Auftragszeiten. So haben Unternehmen die Zeitdaten ihrer Mitarbeiter stets zur Hand.

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eeignet ist die TIME APP für iOS- und Android-Smartphones gleichermaßen: „So wird die Zeiterfassung mobil und Sie als Unternehmer werden flexibler“, heißt es bei Stieger Software. Denn Präsenz- und Auftragszeiten können ab sofort unabhängig von Ort und Tageszeit erfasst werden. Außerdem steigert das die Produktivität und vereinfacht die Administration. Die App ist via WLAN oder Handynetz mit dem Zeiterfassungsmodul Visual/Easy Time von Stieger Software verbunden, die Daten werden laufend synchronisiert. Die integrierte Kamerafunktion ermöglicht das Scannen von Auftragsnummern. In der App können auch unproduktive Aufträge eingegeben werden, etwa für Unterhalt oder Reinigung.

Die TIME APP gibt es für iOS- und Android-Smartphones

Trend geht zu Digitalisierung Gerade in Zeiten des Homeoffice sei diese App sehr interessant, meinen die Experten von Stieger Software: Denn so könne man dem Trend in

­ ichtung einer mobilen Zeiterfassung folR gen, was derzeit viele Kunden wünschen. Außerdem sei die TIME APP ein weiterer Baustein bei der immer wichtiger werdenden Digitalisierung im Autohaus bzw. im Motorrad­ handel und natürlich auch in den Werkstätten. Die integrierte GPS-Funktion der TIME APP ermöglicht es auch, den genauen Standort beim Starten und Beenden einer Zeitbuchung festzuhalten. Mit der TIME APP von Stieger Software befindet sich das persönliche Zeiterfassungs-Terminal künftig also in Ihrer Hosentasche, im Homeoffice oder Ihrer ­Mittelkonsole! • (MUE) www.stieger-software.at

„Wir riskieren es“ Als eine der ersten Veranstaltungen wird der puls Kongress in Hersbruck bei Nürnberg am 14. Juli mit Besuchern vor Ort abgehalten. Wer will, kann aber auch online mit dabei sein.

D

er Kongress klärt vor allem die Frage, wie Autohäuser am besten mit „nachrückenden Auto-Interessenten“ umgehen sollen, also den jungen Menschen, die wahrscheinlich zum ersten Mal ein Fahrzeug kaufen. Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer von puls Marktforschung, will nicht nur „Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten“ bieten. Das Programm widmet sich auch dem Mit­ einander zwischen Automarken, Händlern, Autobanken und Plattformen. Der Kongress war im März 2020 der letzte, der unmittelbar vor dem ersten Lockdown stattfand – und die Veranstalter sind auch jetzt mutig, indem sie Besucher im Dauphin Speed Event in Hersbruck (in der Nähe von Nürnberg) begrüßen wollen.

Auch heuer sollen wieder Besucher vor Ort sein

Dr. Konrad Weßner mit Prof. Hannes Brachat („Autohaus“) „Entscheidend ist es, jetzt die richtigen ­Strategien passend für Lage und Soziografie des einzelnen Standortes zu finden, um in Zukunft erfolgreich zu sein“, sagt Stefan Hutschinski, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des österreichischen Autohandels: Er wird beim Kongress ebenso referieren wie Hansjörg Mayr, CDO der Wolfgang Denzel Auto AG. • (MUE) automobilkongress.puls-marktforschung.de

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WIRTSCHAFT

Alle Länder mit einem Plus Nach dem Katastrophen-April von 2020, also der Zeit des ersten Lockdowns, war es nur logisch, dass es heuer überall in Europa aufwärts gehen würde: Machen Sie einen Blick auf die Tabelle, zum Beispiel auf Länder wie Italien (+3.276,80 %), Großbritannien oder Spanien. In Österreich gab es „nur“ eine Verdoppelung der Zahlen.

Quelle: European Automobile Manufacturers Associations (ACEA), Brüssel April 2021 April 2020

Burgenland

645

+92,54 %

Kärnten

1.248

+115,17 %

Niederösterreich

3.670

+70,46 %

Oberösterreich

3.928

+83,98 %

Salzburg

1.975

+71,89 %

Steiermark

3.296

+116,13 %

Tirol

2.352

+79,13 %

Vorarlberg

1.059

+94,31 %

Wien

4.123

+177,64 %

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3.899 2.236 1.701 1.368 1.400 1.084 1.482 1.027 781 850 643 691 748 637 475 452 400 508 33 228 174 280 118 176 186 139 81 128 97 64 49 30 32 10 11 8 13 6 2 49 22.296

2.248 769 1.178 513 914 485 899 286 481 586 298 203 372 415 209 211 86 235 -224 49 55 188 -34 133 77 56 74 106 58 59 29 2 12 5 4 -4 7 4 0 32 11.076

5000

4000

3000

2000

1000

0

Neuzulassungen Bundesländer

Abweichung Stk. April 2020/2021

April 2021

Abweichung 2020/2021 in %

Daten für Malta nicht erhältlich Mitgliedsstaaten vor der EU-Erweiterung von 2004 Mitgliedsstaaten, die seit 2004 der EU beigetreten sind

VW Skoda Seat BMW Audi Ford Mercedes-Benz Renault Opel Fiat Hyundai Peugeot KIA Mazda Toyota Suzuki Dacia Citroën Tesla Volvo Nissan Mini Mitsubishi Jeep Land Rover Porsche Cupra Jaguar Honda MG Abarth Alfa Romeo Subaru Lexus smart DS Automobiles Ferrari Lamborghini SsangYong Sonstige Gesamt

Marktanteil % Jän.-April 2021

3

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

Abweichung % Jän.-April 2021

2

+602,30 +191,30 +52,20 +90,00 +190,70 +47,80 +568,80 +319,00 +1.988,60 +3.276,80 +285,10 +104,40 +162,20 +263,00 +55,60 +98,70 +163,50 +438,70 +58,80 +15,60 +98,20 +131,90 +1.787,90 +77,70 +70,40 +295,30 +218,60 +239,30 +119,40 +108,80 +77,30 +135,10 +109,50 +3.176,60 +255,90 +281,90

Abweichung Stk. Jän.-April 2021

1

5.296 824 10.198 120.840 824 5.981 20.997 2.434 343 4.295 1.077 683 1.378 1.192 15.322 11.220 15.239 2.749 4.321 18.916 3.424 1.846 4.163 10.679 6.176 234 270.651 223.946 46.705 374 7.425 9.382 17.181 4.321 292.153 245.448

Neuwagenzulassungen Österreich 04/2021 Jän.-April 2021

Belgien 37.192 Bulgarien 2.400 Dänemark 15.525 Deutschland 229.650 Estland 2.395 Finnland 8.840 Frankreich 140.426 Griechenland 10.198 Irland 7.164 Italien 145.033 Kroatien 4.147 Lettland 1.396 Litauen 3.613 Luxemburg1 4.327 Niederlande 23.846 Österreich 22.296 Polen 40.149 Portugal 14.809 Rumänien 6.862 Schweden 21.873 Slowakei 6.787 Slowenien 4.281 Spanien 78.595 Tschechien 18.976 Ungarn 10.521 Zypern 925 Europäische Union (EU) 862.226 2 EU14 759.774 EU123 102.452 Island 781 Norwegen 13.166 Schweiz 22.054 EFTA 36.001 Großbritannien 141.583 Total (EU+EFTA+UK) 1.039.810 Westeuropa (EU14+EFTA+UK) 937.358

April 2020

April 2021

Neuwagenzulassungen Europa 04/20211

14.096 7.971 6.875 5.195 4.576 4.575 4.505 3.906 3.369 3.202 2.776 2.758 2.551 2.475 2.032 2.027 1.892 1.886 1.630 1.110 880 813 780 767 590 442 418 376 358 193 174 142 109 57 52 43 34 16 12 155 85.818

3.667 1.194 2.269 716 1.889 1.389 1.139 637 568 1.107 -539 310 879 916 571 567 255 252 650 118 79 210 -122 212 121 38 351 226 55 156 68 -41 -42 -4 13 -22 24 5 -33 70 19.918

35,16 17,62 49,26 15,99 70,30 43,60 33,84 19,49 20,28 52,84 -16,26 12,66 52,57 58,76 39,08 38,84 15,58 15,42 66,33 11,90 9,86 34,83 -13,53 38,20 25,80 9,41 523,88 150,67 18,15 421,62 64,15 -22,40 -27,81 -6,56 33,33 -33,85 240,00 45,45 -73,33 -37,10 30,22

16,43 9,29 8,01 6,05 5,33 5,33 5,25 4,55 3,93 3,73 3,23 3,21 2,97 2,88 2,37 2,36 2,20 2,20 1,90 1,29 1,03 0,95 0,91 0,89 0,69 0,52 0,49 0,44 0,42 0,22 0,20 0,17 0,13 0,07 0,06 0,05 0,04 0,02 0,01 0,19 100,00

Top 5 b-Segment

Opel Suzuki Ignis Combo Tour 85

50

52

17

Fiat 500L 19

16

April 2021 April 2020

Mini Clubman 14

6

KIA Soul 14

8

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax


0,07 %

Der Marktanteil von Lexus in Österreich ist nicht so, wie es der Importeur gerne hätte: 57 Neuzulassungen in 4 Monaten.

EINTAUSENDEINHUNDERTZEHN Volvo kam in den ersten 4 Monaten dieses Jahres auf einen Marktanteil von 1,29 Prozent: 1.110 Neuzulassungen stehen zu Buche, das ist ein Plus von 11,9 Prozent im Vergleich zum von der Pandemie geplagten Vorjahr. Der Gesamtmarkt ist aber in diesem Zeitraum um 30,22 Prozent gewachsen.

MAR K DES E MON ATS

-33

Marktanteil % Jän.-April 2021

5.788 2.624 2.584 1.994 1.714 1.823 1.431 1.579 1.071 849 654 560 772 650 657 541 452 305 321 328 277 217 207 110 214 198 146 25 53 78 62 53 38 39 54 17 -1 19 11 182 28.696

Abweichung % Jän.-April 2021

15.950 7.648 7.035 5.214 4.334 4.287 3.935 3.666 2.970 2.642 1.957 1.925 1.755 1.595 1.623 1.307 1.222 955 914 679 703 624 586 459 665 465 379 289 269 241 198 185 109 83 98 66 43 60 39 705 77.879

Abweichung Stk. Jän.-April 2021

VW Audi BMW Mercedes-Benz Skoda Ford Opel Seat Renault Peugeot Fiat Mazda Hyundai Citroën Toyota KIA Suzuki Nissan Volvo Dacia Mini Mitsubishi Alfa Romeo Honda Porsche Jeep Land Rover Smart Chevrolet Jaguar Subaru Chrysler Lancia Tesla Abarth Lexus Daihatsu Saab SsangYong Sonstige Gesamt

Jän.-April 2021

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39

Abweichung Stk. April 2020/2021

April 2021

Gebrauchtwagenumschreibungen 04/2021

60.920 29.168 26.304 19.127 16.418 15.887 14.658 13.012 11.074 9.872 7.475 7.363 6.984 6.136 5.969 4.817 4.591 3.836 3.688 2.693 2.462 2.431 2.022 1.845 1.809 1.770 1.458 1.157 1.097 789 731 603 402 364 310 281 197 197 172 1.923 292.012

14.882 6.897 7.464 5.185 4.212 3.629 2.590 3.828 1.933 1.910 1.627 1.078 2.225 1.363 1.419 1.015 1.086 855 970 717 821 579 612 397 575 437 272 133 164 149 183 89 85 173 110 89 32 56 54 585 70.480

32,33 30,97 39,62 37,19 34,51 29,61 21,46 41,68 21,15 23,99 27,82 17,15 46,75 28,56 31,19 26,70 30,98 28,68 35,69 36,29 50,03 31,26 43,40 27,42 46,60 32,78 22,93 12,99 17,58 23,28 33,39 17,32 26,81 90,58 55,00 46,35 19,39 39,72 45,76 41,04 31,81

20,86 9,99 9,01 6,55 5,62 5,44 5,02 4,46 3,79 3,38 2,56 2,52 2,39 2,10 2,04 1,65 1,57 1,31 1,26 0,92 0,84 0,83 0,69 0,63 0,62 0,61 0,50 0,40 0,38 0,27 0,25 0,21 0,14 0,12 0,11 0,10 0,07 0,07 0,06 0,66 100,00

SsangYong liegt heuer mit nur 12 Neuzulassungen in 4 Monaten sogar hinter Ferrari und Lamborghini. Im Vorjahr sind es noch 45 Stück gewesen …

Mit einem Plus von 70,3 Prozent nach 4 Monaten hat Audi heuer deutlich aufgeholt: Platz 5 in der Markenstatistik ist der Lohn.

L RI AP 021 2

Mit nur 3 Modellen ein Marktanteil von 0,49 Prozent: Cupra hat sich in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt, und das wichtigste Modell des Jahres ist noch gar nicht am Markt …

B

is inklusive 2019 wurden die Cupra-Modelle in der Statistik bei der großen Schwester Seat mitgezählt: Erst dann gab es einen eigenen Platz in der Tabelle. Wie gerechtfertigt diese Entscheidung war, zeigt die Entwicklung, die Cupra seither genommen hat. Denn mit einem Marktanteil von knapp einem halben Prozent nach 4 Monaten liegen die flotten Spanier auf Platz 27 aller Marken. 418 Cupra wurden zwischen 1. Jänner und 30. April neu zugelassen. Das sind nur unwesentlich weniger als bei Porsche (442), aber mehr als bei etablierten Marken wie Jaguar (376), Honda (358) oder Alfa Romeo (142) – von Subaru (109), Lexus (57) oder smart (52) gar nicht zu sprechen.

Elektroauto Born folgt im Herbst Das Plus von Cupra beträgt heuer 523,88 Prozent und ist leicht zu erklären, denn im Vorjahr gab es zu diesem Zeitpunkt nur den Cupra Ateca, der in den ersten 4 Monaten 2020 auf 67 Neuzulassungen kam. Heuer schaffte dieses Modell 83 Einheiten, 68 entfielen auf das Konto des Cupra Leon. Klare Nummer 1 ist heuer der Cupra Formentor mit immerhin 267 Neuzulassungen. Der Cupra Born, das erste Elektroauto, kommt im Herbst mit rund 1.000 Exemplaren nach Österreich. • (MUE)

Mit dem neuen Importeur kam MG heuer auf 193 Neuzulassungen, das sind um 156 mehr als im Vergleichszeitraum 2020.

Die italienische Sportwagenmarke schaffte zwischen Jänner und April 34 Neuzulassungen, um 24 mehr als 2020.

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WIRTSCHAFT

Senator Burkhard L. Ernst war auch Pilot – er startete und landete seinerzeit noch in Wien-Aspern – und handelte mit Fliegern; aus seiner unternehmerischen Vielfalt bezieht die Rainer-Gruppe ihre heutige Stärke ob im ­ klassischen ­ Autogeschäft, mit dem in der Rainergasse in Wien-Wieden alles begonnen hat, oder im Immobilienbusiness, das er lieber klein redet, obwohl es umfangreich ist. Viele automotive Unternehmen ­basieren ihr Tun auf „Ernsten“ Realitäten.

Nie aus der Zeit gefallen

Ein Leben für den Erfolg Burkhard Ludwig Ernst vollzieht – im 90. Lebensjahr stehend – mit dem Automobilhandel im Zentrum seines liberal geprägten Handelns ­einen beeindruckenden Zeitensprung. Von Gerhard Lustig

D

er Gründer der Rainer-Gruppe steht immer noch mitten im Berufsleben. Geändert hat sich das Management, nicht er! Charmant zieht er den Hut vor seinem Gegenüber, sein verschmitztes L ­ ächeln ist ein Markenzeichen. Im Familienverbund mit Tochter und Finanzregentin Gabriela Lemberger und dem ­politikaffinen Sohn und Latifundienveredler Professor Burkhard Werner Renè Ernst hält er weiterhin die Fäden der Rainer-GrupBurkhard. L. Ernst pe in der Hand. Egal,

„Allein mit dem Autogeschäft hätten wir unsere heutige Firmengröße nie erreichen können.“

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AUTO & Wirtschaft 06/2021

Der Werterhalt ist dem Senator wichtig. Er verdient gerne Geld, um es zu halten, wieder zu investieren, schlicht zu vermehren. Diese vielen als konservativ geltende Einstellung hat er auch seinen Kindern vermitteln können, zeigt sich der Senior stolz und verweist auf Stephanie Ernst und Cousin Maximilian Lemberger, die bereits in dritter Generation sein Erfolgsmodell verkörpern. „Die Welt dreht sich auch morgen weiter“, gibt sich der Herr Senator altersmilde. Mit dem Fahrzeughandel bleibt das Familienunternehmen öffentlich präsent und die Hotels im In- und Ausland können trotz Pandemie durchgefüttert werden, weil die Immobilienstreuung eine gesunde Unternehmensbasis bildet. Dabei betreibt Sohn Burkhard auch noch seine Film-Firma Cult. Zahlreiche Wiener „Tatort“-Krimis entstammen seiner Produktion.

Nimmermüder Unternehmergeist Sitzt man Burkhard Ludwig Ernst in seinem Büro am Wiedner Gürtel gegenüber, denkt man in keiner Sekunde daran, dass der Mann schon 90 Jahre am Buckel hat. Er arbeitet, was er gerne macht, und sieht sein knapp 300 Angestellte umfassendes Unternehmensgeflecht gut für die Zukunft aufgestellt: „Ich habe viele Krisen erlebt und noch mehr Erfolge. Daraus die richtige Mixtur zu finden, war und ist mein Verdienst.“ Seine Nachfolgegeneration weiß das zu schätzen. Und auch die Branche zieht den Hut! •

1959 mit seiner Frau Inge wurde der Grundstein zur heutigen Unternehmensgröße gelegt. Die gewerbliche Vermietung von beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgütern aller Art, die Vermietung von Liegenschaften, Beteiligung und Verwaltung an Unternehmen im In- und Ausland skizzieren die heutige Rainer-Gruppe.


WIRTSCHAFT

ViveLaCar rechnet vor, wie sich ein Auto-Abo für Händler rechnet

Nicht stehen, sondern fahren! Auto-Abos liegen im Trend: Davon können über die Plattform ViveLaCar auch die Händler profitieren. Selbst 18-Jährige können angesprochen werden. Von Mag. Heinz Müller

H

ändler haben seit dem Vorjahr eine zusätzliche Chance, Jungwagen oder relativ neue Gebrauchte zu vermarkten: ViveLaCar heißt das Unternehmen, dessen Auto-Abos sich von jenen anderer Anbieter unterscheiden. Denn es sind, wie erwähnt, jene Fahrzeuge betroffen, die ohnedies bei einem Händler mehr oder weniger ungenutzt umherstehen. Die beiden Unternehmensgründer Mathias R. Albert und Florine von Caprivi waren kürzlich in Wien, um die Expansion von ViveLaCar voranzutreiben. Laut Albert laufen die bisher in Österreich abgeschlossenen Auto-Abos durchschnittlich 7 Monate: „Wir besitzen ja selbst keine Fahrzeuge, sondern machen aus den Stand-Fahrzeugen der Händler mobile Fahrzeuge.“ Auf der eigenen Website könnten die Händler ihren Fahrzeugbestand auch mit einem Abo-Button versehen: „Wir rechnen dann im Hintergrund in Echtzeit die Abo-Rate.“ Im April sei die Zahl der abgeschlossenen Abos schon um 50 Prozent über jener im März gelegen, die Zahl der Besucher auf der Website habe sogar um 80 Prozent zugenommen. Der Bestand an Fahrzeugen liege um 23 Prozent höher. Neben der markenoffenen Plattform kooperiert das Unternehmen derzeit mit BMW, Mini und Hyundai; mit weiteren Importeuren laufen derzeit Gespräche. Heuer soll die Zahl von 100 Händlern in Österreich überschritten werden; rund 800 Fahrzeuge sollen dauerhaft angeboten werden. Eine Endkunden-App soll im Juni startklar sein.

Mathias R. Albert und Florine von Caprivi

Laut Albert erhalten die Händler je nach Modell und Mietdauer etwa 70 Prozent des Abopreises, den die Endkunden zahlen. „Weiße Flecken“ in Österreich gibt es nach Angaben von Markus Scharinger, der die Händlernetzentwicklung bei ViveLaCar von Wien aus vorantreibt, am ehesten im Süden und Westen Österreichs. „Der Händler muss die Verfügbarkeit des Fahrzeugs nicht garantieren: Wenn er es vorher verkauft, ist es für uns kein Problem.“

100.000 Autos in Europa sind das Ziel Das Unternehmen will den Break-even im Jahr 2023 erreichen: „Damit wir Geld verdienen, benötigen wir etwa 100.000 Autos in ganz Europa“, sagt Albert. Das Unternehmen sei auch schnell skalierbar: „Wir können binnen 8 Wochen jedes Land, jede Marke, jede Sprache abbilden.“ Die Investitionssummen für die jeweiligen Hersteller würden sich hingegen nur im fünfstelligen ­Bereich bewegen. ViveLaCar bietet Abos von 3 bis 24 Monaten an. 70 Prozent der bisherigen Abonnenten seien männlich, das Durchschnittsalter liege Anfang 40, heißt es im Unternehmen. Der Privatkundenanteil liege bisher bei 80 Prozent; der Bestand an Firmenkunden steige jedoch ständig und solle weiter ausgebaut werden, so Albert. Denn viele Firmen würden derzeit angesichts der unsicheren Wirtschaftslage von langfristigen Investitionen wie etwa einem Leasingvertrag für Firmenautos zurückschrecken und stattdessen lieber ein kurzfristiges Auto-Abo wählen. Außerdem bringt ViveLaCar jetzt Auto-Abos für 18-Jährige. Damit sei diese Zielgruppe viel flexibler als mit dem Kauf eines eigenen Autos. Laut Albert sollen in dieser Kategorie vor allem preisgünstige Fahrzeuge, etwa Hyundai i10, i20 oder ein Mini, angeboten werden. Gute Chancen also für Händler, die auf diesen Zug aufspringen! •

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WIRTSCHAFT

Nachdem Verbrennerverbote im Raum standen, brachte ein Gespräch mit der Staatsspitze Klarheit. Von Matthias Pilter

s Was untreibt! an morgen FOKUS -11 Seite 6

Verbrenner weiter im Spiel N

achdem die automotive Vertretung angesichts des drohenden Aus für Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor an Bundeskanzler Sebastian Kurz einen offenen Brief schrieb, fand nun mit Kurz und Mag. Magnus Brunner, Staats­sekretär in Leonore Gewesslers Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, ­Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, eine rund ­2-stündige Besprechung statt. Aus dem automotiven Sektor waren 18 Vertreter dabei: aus Wissenschaft und Wirtschaft bis zu Interessenverbänden und Kammern. So etwa auch Günther Kerle als Sprecher des Arbeitskreises der Auto­

„Wichtig ist, dass die Bundesregierung weiter auf Technologieoffenheit setzt und Verbote von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor kein Thema sind.“ Günther Kerle, Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure

mobilimporteure, der nach dem Termin eine positive Bilanz zieht. Demnach wurde Klarheit darüber erzielt, dass die Bundesregierung weiterhin auf Technologieoffenheit setzt und Verbote von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren für sie kein Thema sind. Dies würde auch auf europäischer Ebene zutreffen, wo Gewessler mit acht weiteren ­Verkehrsministern und -ministerinnen den Wunsch auf Festlegung eines gemein-

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samen „Verbrenner-Aus“ auf ­europäischer Ebene vorantreibt, wie im Rahmen des Gesprächs im Kanzleramt glaubhaft vermittelt wurde. E-Fuels und Wasserstoff seien auch weiterhin wichtige Themen und die Überzeugung ist da, dass nur mit einer Summe aus vielen regenerativen Kraftstoffen die angestrebte Klimaneutralität ­erreicht ­werden könne.

„Das Problem ist nicht der Motor“ In die Diskussion zu möglichen Zulassungsverboten von Pkws mit Verbrennungsmotor brachte sich auch der ÖAMTC ein. So rät Interessenvertreter Mag. Bernhard Wiesinger davon ab, das „Pferd von hinten aufzuzäumen“. Denn das Problem sei nicht der Motor, sondern der fossile Kraftstoff. Damit sei auch nicht über das Ende des Verbrennungsmotors, sondern über jenes des fossilen Kraftstoffes zu diskutieren, wenn es tatsächlich um das Klima ginge, sagt der ÖAMTC- Interessenvertreter. Denn Optimisten würden für 2030 rund 1 Million angemeldete ­E-Autos für Österreich prognostizieren.

Elektroautos allein reichen nicht aus Würde man die CO2-Ziele ausschließlich mit der Elektromobilität lösen wollen, müssten bei einem Pkw-Bestand von 5 Millionen Fahrzeugen rund 2,75 Millionen Diesel und Benziner durch E-Autos ersetzt werden. Daher müsse auch auf E-Fuels gesetzt werden. Dies war auch Thema des Gesprächs der 18 auto­ motiven Vertreter mit Bundeskanzler Kurz. Dieser müsse mithelfen und dem kurzsichtigen ­Motoren-Technologieverbot der EU-Verkehrs­minister eine Absage erteilen, war man sich einig. •


Vom Motorsport inspirierter Chronograph

Baden wie ein „Gentleman Driver“

Über eine seit 2004 laufende Partnerschaft zwischen IWC Schaffhausen und Mercedes-AMG ist nun die Pilot’s Watch Chronograph Edition „AMG“ vorgestellt worden. Mit Materialien aus der Automobiltechnik wird der Chronograph von einem IWC-Manufakturkaliber 69385 angetrieben und das Ziffernblatt ist aus Karbon gefertigt, das auch bei AMG als Aerokomponenten eingesetzt wird. Der Gehäusedurchmesser beträgt 43 Millimeter. RLG Europe BV www.iwc.com

Mit exklusiver, 100-prozentig in Italien gefertigter Kleidung möchte „The Outlierman“ den eleganten Gentleman mit der passenden Kleidung ausstatten. So wird passend zur heißeren Jahreszeit auch eine Kollektion an Badehosen angeboten. Mit automotiven Mustern, etwa mit klassischen Fahrzeugen, Vintage-­ Lenkrädern, Schnurrbärten,

Bereit für Hybride Mit dem INA Fead Kit bietet Schaeffler nun für den freien Ersatzteilmarkt erstmals eine Reparaturlösung für 48-Volt-Mild-Hybride. Das Set – für den Renault Scénic und Mégane dCi 110 Hybrid Assist erhältlich – umfasst zu den Hauptkomponenten Keilrippenriemen, Spannund Umlenkrollen auch alle notwendigen Zubehörteile. Weitere Fahrzeuganwendungen sollen noch im Laufe des Jahres folgen.

Hybrid-Abdeckung sehr gut Bereits heute umfasst Schaeff­ lers Angebot an Fahrwerkskomponenten mehr als 85 Prozent aller Hybrid-

Ersatzstarter bereit Um 18 neue Starter hat Denso das Aftermarket-Programm erweitert und deckt so 385 OE-Referenzen und 1.980 TecDoc Fahrzeugtypen ab – einsetzbar bei rund 9,2 Millionen Fahrzeugen von Alfa Romeo, Audi, Chevrolet, Citroën, Daewoo, Fiat, Ford, Lancia, Land Rover, Mazda, Mercedes-Benz, Opel, Peugeot, Seat, Skoda, Suzuki, Volvo und VW. Denso Automotive Deutschland GmbH www.denso-am.de

fahrzeuge. Damit hat das Unternehmen nahezu eine gleiche Abdeckung wie bei den Verbrennungsmotoren erreicht. Bei den Steuer- und Nebenaggregaten wird für rund die Hälfte der hybriden Pkws eine Reparaturlösung angeboten. Generell sieht man bei Schaeffler die Werkstätten gefordert, sich auf die Veränderung vorzubereiten. Weiterbildung ist genauso wichtig wie die Investition in Zukunftslösungen, so Rouven Daniel, Leiter Antriebssysteme bei Schaeffler Automotive Aftermarket. Schaeffler Automotive Aftermarket GmbH & Co. KG www.schaeffler.com

Chronographen, Stoppuhren und Fahrhandschuhen sollen die Herren an den feinsten Stränden dieser Welt standesgemäß in das Wasser eintauchen. Von Design bis zur Fertigung wird jeder Produktionsschritt in Italien durchgeführt. TOM Italia Srls www.theoutlierman.com

Mobil messen Mit dem MDS 418 bietet AVL DiTest eine mobile Lösung zur Abgasuntersuchung, die rasch und an wechselnden Orten durchgeführt werden kann. Durch die Robustheit und intuitive Anwendung des Gerätes kann sich der Prüfer auf das Wesentliche, den Kunden und sein Auto konzentrieren. Aufgrund der kompakten Größe und „all in one“ ist das Gerät zudem leicht transportierbar und durch das neue Funkkonzept ist auch während des Messvorgangs eine gute Bewegungsfreiheit gewährleistet. Beim Kauf sind nicht nur eine Fahrzeug- und Kundendatenbank inkludiert, sondern auch funkangebundene Abgasmodule bis hin zur Möglichkeit, die Protokolle mit Firmennamen und Logo individuell zu gestalten. AVL DiTest GmbH; www.avlditest.com

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VW Nutzfahrzeuge mit neuen Vorständen Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover berief 2 neue Mitglie­ der in den Markenvorstand: Lars Krause übernimmt als Nach­ folger von Heinz-Jürgen Löw die Leitung des Bereichs Vertrieb und Marketing. Michael Obrowski übernimmt die Leitung des Finanz- und IT-Ressorts und folgt da­ mit auf Holger Kintscher.

Neue Nilfisk-Österreich-Leitung Thomas Niederhumer ist neuer Ge­ schäftsführer der Nilfisk GmbH in Salzburg. In seiner neuen Position als Country Manager zeichnet er ab sofort für alle Marktaktivitäten der österrei­ chischen Niederlassung des däni­ schen Reinigungsspezialisten Nilfisk ­verantwortlich.

BP Austria mit neuer Chefin Mit 1. August wird Mag. Melanie Milchram-­ Pinter (42) neue Ge­ schäftsführerin von BP Europe SE Zweignie­ derlassung BP Austria in Wiener Neudorf. Sie folgt auf Gerlinde Hofer (57), die 1983 bei BP begann und das Unternehmen seit 2014 leitete. Milchram-Pinter arbeitet seit 2002 bei BP.

Masuta leitet Falken Tomohiko Masuta ist zum Chef der Falken Tyre Europe GmbH und der Sumitomo Rubber Europe GmbH ernannt worden. Er ist seit 1985 bei Sumitomo und hat seither u. a. die Marke Dunlop in Europa unterstützt. Zuletzt war er General Manager der Automotive System Division.

Christian Vavra verstorben Der anerkannte Motor- und Wirtschaftsjournalist Christian Vavra ist im 60. Lebensjahr verstorben. Vavra arbeitete u. a. bei ARBÖ und Kurier, aber auch als freies Mitglied der AUTO-Information.

Mag. Ricardo-José Vybiral, MBA, bleibt laut Beschluss der Vorstandsgremien für weitere fünf Jahre Geschäftsführer des Kreditschutzverbands von 1870 sowie CEO der KSV1870 Holding AG. Vybiral leitet seit dem Jahr 2016 die Geschicke des KSV1870.

Oelmann neu bei KYB Holger Oelmann verstärkt die KYB Europe GmbH als Senior Sales Manager für die D-A-CH-Region. Der Kfz-Betriebswirt verfügt über langjährige Erfahrung im Automo­ tive Aftermarket und war zuletzt Director Key Accounts bei der Lorch Schweißtechnik GmbH.

Polestar mit Hörmann Nach zahlreichen Führungspositionen bei Ford, Fiat und zuletzt bei Jaguar Land Rover hat Mag. Dr. Thomas Hörmann beim chinesisch-schwedischen E-Luxus-Autoanbieter Polestar AB/Göteborg die Österreich-Verantwortung übernommen. Er firmiert an der Adresse von Volvo Car Austria. Über seine Pläne mit Polestar in Österreich hat Hörmann noch nichts verlautbart.

Ausgabe: 06/2021, 34. Jahrgang; Cover-Werbung: VMS Uniqa; Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, F: +43 2243 36840-593, E: redaktion@awverlag.at, I: www.autoundwirtschaft.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527, M: +43 664 8229485, E: gerhard.lustig@awverlag.at; Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA, DW 522,M: +43664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at; Verlagsleiter B2B und Chefredakteur: Prok. Gerald Weiss, DW 593, M: +43 6642359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; Chef­redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523, M: +43 664 8221660, E: heinz.mueller@awverlag.at; Chef vom Dienst: Mag. Bernhard Katzinger, DW 591, M: +43 664 1244870, E: bernhard.katzinger@awverlag.at; Redaktion: Matthias Pilter, DW 579, M: +43 664 88368584,E: matthias.pilter@awverlag.at; Dieter Scheuch, DW 575, M: +43 664 2359052, E: dieter.scheuch@awverlag.at; redaktionelle Mitarbeit: Dr. Friedrich Knöbl, Roland Scharf, Stefan Schmudermaier; Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, DW 521, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at; Winfried Rath, MSc, DW 534, M: +43 664 88368585, E: winfried.rath@awverlag.at; Xaver Ziggerhofer, DW 577, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at; Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597, M: +43 664 8229479, E: annemarie.lust@awverlag.at; Grafik: graphics - Alexander Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-594, E: a.jonas@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (10 Ausgaben) Inland: € 70,– exkl. 10 % MwSt, (Einzelpreis Inland: € 8,20 inkl. 10 % MwSt); Ausland: € 87,–; Bankverbindung: Bank Austria, UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901, IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901,BIC = BKAUATWW, UID = ATU57361312; Gerichtsstand: LG Korneuburg; verbreitete Auflage: 12.000 Stück; Erscheinungsweise: monatlich (Doppelnummer im Juli/­August sowie gegebenenfalls Dezember/Jänner) mit Supplements laut Mediadaten 2021; grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben; Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwester­publikationen Österreich: u. a. AUTO BILD Österreich, AUTO-Information, FLOTTE, 4wd + ALLRADKATALOG, FAMILIENAUTOS, automotive GUIDE; Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz, AUTO BILD Schweiz, aboutFLEET


Neuer Chef bei Mazda Europe Martijn ten Brink wird neuer Präsident und CEO von Mazda Motor Europe (MME). Er folgt damit auf Yasuhiro Aoyama, der ins Headquarter nach Hiroshima zurückkehrt. Ten Brink ist aktuell als Vizepräsident für Vertrieb und Kundenservice in der Europazentrale und bereits seit über zwanzig Jahren bei dem japanischen Hersteller tätig.

Neuer Deloitte-CEO Bei Deloitte Services Wirtschaftsprüfung übernahm Mag. Harald Breit (l.) von Dr. Klaus-Bernhard Gröhs die Funktion des CEO. Breit ist Partner im Bereich Wirtschaftsprüfung und seit 2010 als Chief Risk Officer Teil des Vorstands. Bernhard Gröhs war von 2000 bis 2007 sowie von 2010 bis jetzt an der Spitze des österreichischen Beratungs­ unternehmens.

Im „A&W-Papierkorb“ finden sich Inhalte, die zum Schmunzeln ­anregen, aber nicht immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Vergessen … Manchmal ist es nicht nur das sprichwörtliche Gras, das über eine Sache wächst, sondern Sträucher: In diesem Fall ist es nicht nur EIN ausrangierter Anhänger, sondern gleich ein halbes Dutzend davon (man sieht nur nicht mehr alle). Die alten landwirtschaftlichen Gerätschaften stehen am Rand einer schmalen Landstraße mitten im Marchfeld. Und es ist anzunehmen, dass die Sträucher seit dieser Aufnahme Mitte April noch weiter gewachsen sind. • (MUE)


SCHLUSS mit Lustig Handelt endlich mit Entschiedenheit! D ie Stellantis-Gruppe beabsichtigt, ihr Vertriebsmodell im Einklang mit den Entwicklungen in der Autoindustrie zu stärken, schrieb sie in den Kündigungsbrief. In diesem Kontext wird ein leistungsfähigeres, effizienteres und optimiertes Vertriebsnetz unter dem Stellantis-Dach angestrebt. • Für die Kündigung ihrer 861 PSA-, Fiat- und Opel-Standorte allein in Österreich benötigt Stellantis lediglich eine gute DIN-A4-Seite. Ansonsten haben in der Regel Neuwagenhändler- und/oder Vertragswerkstattverträge 50 Seiten und mehr. Vorausschauenderweise hat der Importeur den „hinausgeschmissenen“ Haupthändlern zur Kündigung ihrer Subhändler, Agenten, Vermittler auch gleich ein entsprechendes Textmuster beigefügt.

„Bei aller Online-Tendenz wird der Mensch das entscheidende Bindeglied zum Markenerfolg bleiben!“ Zum 31. Mai 2023 ist dann wirklich Schluss mit den alten Verträgen. Bis dahin wollen die akkuraten Franzosen die Zeit für wesentliche Änderungen in der Struktur des Stellantis-Vertriebsnetzes für sich nutzen. • Zwei Jahre Zeit, aber auch für die zunächst alternativlosen Markenpartner, sich neu zu orientieren. Die Anzahl der vom Importeur nicht mehr gewollten oder seitens der gekündigten Händler nicht mehr angestrebten Kooperationen wird beachtlich sein. Stellantis hat wohl die entsprechenden Rückstellungen für die Ausgleichsansprüche nach der zweijährigen Kündigungsfrist gemacht. • Nun rechnen auch andere Markenvertreter mit ähnlichen Entwicklungen. Immer wieder wird Renault ins Spiel gebracht. Ach diese Franzosen! Andere Markenverantwortliche verlieren sich wie so oft in Scheindebatten über Begrifflichkeiten, im Abwiegeln und Verdrängen, aus Angst, von der falschen Seite angegangen zu werden. • Der Digitalisierung bzw. der Online-Direktvermarktung wird mit Entschiedenheit das Wort gesprochen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass bei der Markenwahl auch künftig der Mensch das e­ ntscheidende

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AUTO & Wirtschaft 06/2021

Bindeglied ist, Markenerfolg zu gewährleisten. Bei aller künstlichen Intelligenz: Das Auto, egal mit welcher Antriebsart, bleibt – besonders in Zeiten unsicherer politischer Entwicklungen – eine große Investition. • Das Auto besitzen wird wieder modern. Es gibt dem Normalbürger Sicherheit in schwierigen Zeiten. Online-Mobilitätsbeschaffung bildet da zu wenig Vertrauen. Sharing-Modelle bringen bislang nicht den gewünschten Erfolg für die Hersteller, wie DAT kürzlich in einer Umfrage festgestellt hat. Dazu braucht es den Händler und Servicepartner vor Ort. Zu dieser Einsicht sind die Hersteller noch einige Zeit nicht bereit. Auch das ist die Realität. • Wachsende Existenzangst, schwindende Sicherheit im Alltag zwingen zum Umdenken. Das sollte die Hersteller/Importeure und alle in der Autowirtschaft wirklich zum Nachdenken anregen. Alternativen stehen auch den betroffenen Händlern offen und viele werden sie zu nutzen wissen. Nicht alle zur Freude heutiger „Markendiktatoren“.


Empfohlene Kaufverträge und Zustandsprüfberichte des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesgremiums des Fahrzeughandels

Kaufvertrag für Neufahrzeuge PKW und Zweirad: € 84,- *

Kaufvertrag für gebrauchte Motorräder/ Motorfahrräder: € 56,- *

Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

Format A3, zu 50 Stück verpackt

Kaufvertrag für Gebrauchtfahrzeuge PKW: € 84,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5080

Zustandsprüfbericht für Landmaschinen: € 46,- * Format A4, zu 25 Stück verpackt

Zustandsprüfbericht für gebrauchte PKW: € 84,- * Format A3, zu 100 Stück verpackt ÖNORM V5051

* + 20 % MwSt. + € 6,40 Versand Preise gültig bis 31.12.2021

Bestellungen unter: www.autoundwirtschaft.at/formulare.php oder kontaktieren Sie Annemarie Lust T: +43 2243 36840-597 • F: +43 2243 36840-593 • E: formulare@autoundwirtschaft.at


STARKE PRODUKTE STARKE ZUKUNFT MIT ENGAGIERTEN HÄNDLERN Mobilität verändert sich – wir zeigen Ihnen, in welche Richtung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie uns, wir freuen uns, von Ihnen zu hören! Michael Röck Head of Sales Sales@Toyota.at Normverbrauchswerte kombiniert: Toyota C-HR: 4,8-5,3l/100km; Highlander: 6,6-7,1l/100km (vorläufige, nicht homologierte Werte); RAV4: 5,6-5,8l/100km; Yaris Cross: Homologation noch ausständig


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