AUTO & Wirtschaft 05/2013

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Mai 2013

Reparaturen

RISKANTE AUFTRÄGE Automobilbau Carbonfaser als Chance für Werkstätten

Schlichtungsstelle Niederösterreich als Vorbild für andere?

Sachverständige Streit um die Praxisfrage

Hebetechnik Die neuesten Geräte, die aktuellsten Trends

Zum Herausnehmen! Mai 2013

Marktanalyse

SCHWIERIGE GESCHÄFTE Garantie Wem können Händler vertrauen?

Internet Professionelle Präsenz bringt Kunden

Investitionen Premiumauftritt für Autos aus Vorbesitz

Hersteller Gebrauchte rücken in den Fokus

Erfolgsgeheimnis Eigenmarke: Die Eisner-Gruppe erläutert ihre neue Strategie für das Gebrauchtwagengeschäft

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Mit Gebrauchtwagen kann ein Autohaus hohe Rendite erzielen: Wie es gelingt, haben wir recherchiert.

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Das Bio-Auto, bitte

ANSICHT

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eben wir es doch zu. Wenn wir an Verkehr denken, denken wir oft an alles nur nicht ans Auto. Da können wir nichts dafür, das ist eine untrennbare Verbindung in unserem Gehirn. Auto ohne Verkehr, das wäre wie eine Wurstsemmel ohne Wurst, irgendwie. Dabei könnte es weit mehr sein! • Tag für Tag lesen wir in gedruckten und/oder elektronisch anspruchsvollen Textwerken, wie unglaublich toll das Auto sei. Es wird allen erzählt, immer und immer wieder. Bis zum Überdruss. Für die Automobilwirtschaft wird es zunehmend fraglich, ob daraus auf Sicht noch der Lebensunterhalt verdient werden kann, denn immer weniger organisieren sich ihr Fortkommen von der Automobilität. • Nein, natürlich ist es nicht in Mode, gut über das Auto zu reden, wenn es um Umwelt geht. Das passt zwar ebenso wenig zusammen wie das Rauchen. Nikotin kann tödlich sein, aber Steuern wirft es genug ab, um kein absolutes Rauchverbot auszusprechen. Und erst der Alkohol: macht die Gedanken schwach oder weckt die falschen Geister. Gehört auch verboten, aber von nichts kommt nichts. Das Steuer zahlende Volk braucht seine Droge, sonst revoltiert es gleich. • Zurück zum Automobil. Forschung und Entwicklung, zwei Grundtugenden im Autobau, sind gut beraten, endlich das Bio-Auto zu propagieren. Vieles in unserem Leben ist inzwischen Bio. Die Blumenerde neuerdings und so mancher Unfug auch. Was zum Teufel hält die in unseren Breiten zunehmend in Absatzproblemen kämpfenden Automobilhersteller davon ab, ein Bio-Fahrzeug zu definieren. Das lassen wir mit Bio-Sprit auf Bio-Asphalt fahren und alles ist biologisch abbaubar. Die Fahrradstreifen begrünen wir, die Fußgänger lassen wir darauf ihr Morgenerwachen und Abendentspannen barfuß laufen. Die Fahrradler, neuerdings mit einem Akkupack zwischen ihren Beinen, dürfen sowieso wieder die Straßen benützen, um die bösen Autos konventioneller Art einzubremsen. • In Zeiten von Frieden, Menschenrechten und Umweltschutz fehlt uns das Bio-Auto zum finalen Glück. Wer fragt nach dem Sinn, Hauptsache bio ist es und schon klappt es in unseren Konsumentenhirnen wieder mit dem Verkehr. Ein schöner Gedankenmoment – und am meisten wünschten wir uns, das noch erleben zu dürfen, Ihr

Gerhard Lustig: „Alles ist inzwischen Bio. Nur das Auto und natürlich die Politik nicht. Da steckt noch richtig Potenzial dahinter.“ Helmuth H. Lederer: „VCÖ und Lobbyingregister! Wie kann sich das vertragen, sucht die Wirtschaft von der Politik Antwort auf diese heikle Frage.“

VCÖ im Lobbyingregister Geht es nach dem Ministerium- und ÖBB-orientierten Verkehrsclub Österreich , dürfen Autofahrer bald nur mehr im Schneckentempo – Tempo 30 als Regel – durch die Städte rollen. Dr. Felix Clary, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, übt sich in Diplomatie und prangert die einseitige Bevormundung der Autofahrer an. „Um die Wirtschaftsleistung weiter voranzutreiben, muss Mobilität ermöglicht und nicht verhindert werden“, kommen reflexartig seine erprobten Antworten, die alles beinhalten, was dem Umweltargument dienlich sein könnte. • Und wen interessiert das noch? Sicherlich nicht den immer arroganter auftretenden VCÖ! Der macht Umfragen auf seiner Homepage und keiner kann den Wahrheitsgehalt überprüfen. Es reichen eigentlich zwei Klicks, um eine (gewollte) Richtung anzugeben und vom ORF abwärts schreiben alle Tagesmedien unwidersprochen die Textvorgaben des VCÖ ab. • Während die Fahrzeugwirtschaft mit ihren unbestreitbar umweltgerechten Automobilen immer noch nur über die Qualität von Fahrbahnoberflächen, Ampelschaltungsintervallen und lärmarmen Reifen gegen das Autobashing argumentiert, spricht der VCÖ seinen „Auftraggebern“ das Wort, die Automobilität auf Schneckentempo zu reduzieren. • Bevor wir uns mit Sorgenfalten weiterhin über die möglicherweise unheilschwangere Automobilentwicklung beugen, sollten wir untersuchen, was denn hinter dem VCÖ wirklich steckt, der sich kaltschnäuzig ins Lobbyingregister eintragen ließ. Wofür, fragt sich Ihr

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Aspekte Das Virus Knoflacher Kia hofft auf Carens Arge 2Rad: 2 neu

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Thema Riskante Reparaturaufträge

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Handel Thema

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Wann ist ein Reparaturauftrag ein richtiger Auftrag – oder muss man vor Gericht? S. 12

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Handel Immer mehr Tageszulassungen verfälschen die Neuwagenstatistik Seite. 23 Mai 2013

ZUM HERAUSNEHMEN:

Denzel: Mit „3-2-1“ zum Erfolg BMW: Wenn der Fuchsschwanz kommt SsangYong: Das Ende der Durststrecke Opel: Adam & melbinger Autogott: Zeit der Rabatte Renault: Länderpräsenz ist sein Credo Tageszulassungen: Die Geister, die sie riefen Ostfantasie: Serbische Hoffnungen Toyota: In 8 Monaten fertig Citroën: Die Liebe zu DS Subaru: Festhalten am Ziel

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Management

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5/2013, 26. Jahrgang Cover-Werbung: carplus MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Geschäftsführer und Chefredakteur: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Prokurist und Verlagsleiter: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Redaktion Sonderprojekte: Dr. Lutz Holzinger, DW 591 M: +43 664 8229484 E: holzinger.lutz@autoundwirtschaft.at Leitender Redakteur: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redakteure: Dr. Klaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Stefan Schmudermaier, DW 576 M: +43 664 2359053 E: schmudermaier.stefan@autoundwirtschaft.at Redaktion: Dr. Kurt Holzbauer, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Mag. Karl-Heinz Wegrath Anzeigenmarketing: Stefan Binder (Leitung), DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Hartwig Scheicher, DW 520 M: +43 664 8229494 E: scheicher.hartwig@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Herausgeber: Helmuth H. Lederer E: hhl@autoundwirtschaft.at Schwesterpublikationen: AUTO BILD Österreich Eurotax AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd ALLRADKATALOG AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz aboutFLEET Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2013 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt.

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Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

INHALT

Marktanalyse

SCHWIERIG GESCHÄFTE E

Prozess: Wer ist das Volk? Schlichtung: Wir brauchen keinen Richter Studie: Abwärtstrend: Ende erst 2014? Urteil: Der Unbelehrbare Apcoa: Solides Wachstum Statistik: Minus: 1-x extrem, 1-x schwächer Jato: Wie gut, dass es die Insel gibt Tagung: Wichtiges im Klartext Garanta: Vollservice vor Ort Analyse: Heiß begehrt – das §-57a-Pickerl Bundesländer-Umfrage

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Garantie Wem können Händler vertrauen?

Internet

Wirtschaft

Professionelle Präsenz bringt Kunden

Investitionen Premiumauftritt für Autos aus Vorbesitz

Hersteller Gebrauchte rücken in den Fokus

Bosch: Hightech gegen die Krise Trost-Messe: Reiseziel Erfolg ÖAMTC: Elektromobilität im Fokus SV: Wickel wegen Praxisfrage? Tulln: Zuversicht bei der bike-austria Symposium: Differenzierung weiter aktuell Vector: Das Autohaus am Smartphone ADP: Von 25.000 Kunden genutzt Motiondata: Autohausalltag leicht gemacht DVSE: Virtuelle Kataloge in Maßarbeit Stieger: Nach 25 Jahren war Schluss Locosoft: Qualität zum fairen Preis KeySolution: Schlüssel zu mehr Übersicht Banner: Mehr Energie im neuen Jahr VDO: Mehrmarkenlösung f. Druckkontrolle Lack: Lehrlingsakademie erfolgreich beendet ContiTech: Weiter auf Wachstumskurs

Erfolgsgehei mnis Die Eisner-Grup Eigenmarke: pe erläutert ihre neue Strategie für das Gebrauchtw agengeschäf t

www.autoundwirtsc

haft.at

Management Erfolgreiche Schlichtungsstelle

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Wirtschaft Ohne funktionierende EDV läuft nichts

ab S. 52

Gewerbe Bei Hebebühnen setzen die meisten Kunden auf bewährte Technik Seite 70

Gewerbe Konjunktur: Werkstattgeschäft unter Druck Ruville: Sponsoring als Kompetenzbeweis Klein: „Kein Verkauf an Endverbraucher“ Preismonitor: Rabattexzess im Internet GA Group: Lieferanten sind spröde Wessels+Müller: Seit Umbau um 30 % gesteigert SKF: Manschetten-Expander Wolf: Oldtimer fachgerecht lackieren Dayco: Riementrieb aus einer Hand Schaeffler: Erweitertes Reparaturprogramm Carglass: Netzaufbau in der Zielgeraden Akzo Nobel: Hinter den Kulissen von McLaren Hebetechnik: Gehobene Ansprüche Mahle: Innenraumluftfilterwechsel fällig Motul: Sparen mit gutem Gewissen ChipsAway: „Ein Magnet für die Kunden“ Netzwerk für Service: Viel Information ... Dellenteam: Gut gerüstet für die Zukunft Diewe: Runde Sache mit starkem Design TMD: OE-Qualität setzt sich durch Textar: Interaktiv im Netz Neue Produkte

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Menschen Von Salzburg nach Indien Mit neuem Seat-Boss aus der Krise? Der Herr Kommerzialrat

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Ansichten Lederer und Lustig Der Knöbl

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ASPEKTE

E-Speed geht in Serie Nach dem Offroad-Bike Freeride E (ab 2014) wird KTM nun auch den Elektroscooter namens E-Speed zur Serienreife entwickeln: Das Fahrzeug soll ab 2015 bei den Händlern erhältlich sein. Man sei überzeugt, dass Elektromobilität auf zwei Rädern in urbanen Gebieten erfolgreich sein könne, heißt es beim Hersteller in Mattighofen.

Sieben neue Clubmobile für ÖAMTC

Prok. Paul Schweighofer (RobinsonGeschäftsführer), Alois Müller (ÖAMTC) und Christian Frieser (KiaMarkenleiter, v. r.)

Im Autohaus Robinson in Graz wurden im April sieben Kia Rio an den ÖAMTC übergeben. Sie werden in jenen (seltenen) Fällen, in denen Mitglieder mit ihren defekten Fahrzeugen nach einer Panne nicht mehr weiterfahren können, als Clubmobile eingesetzt.

Das Virus Knoflacher Der emeritierte TU-Professor Hermann Knoflacher ist ein Phrasendrescher und Wortakrobat. Was heute in seinem jüngsten Buch „Zurück zur Mobilität – Anstöße zum Umdenken“ (Ueberreuter) gilt, war gestern noch undenkbar und morgen wird Gegenwärtiges zu Makulatur.

So viel geistige Einsamkeit per Druckwerk verbreiten zu dürfen, ist lediglich unserem Demokratieverständnis geschuldet, ansonsten die Psychiatrie noch ein Platzerl für den „Gehzeugerfinder“ frei halten könnte. Nichts gegen die Sinne belebende Querdenker, das Virus Knoflacher erstickt im eigenen Schleim. In Österreich darf er seine krude Geisteshaltung zur Verkehrssituation ausleben, im russischen Sotschi, dem Ort der nächsten Olympischen Winterspiele, erstellte er ein Verkehrskonzept – bei totalem Autoverkehr, ohne den eine derartige Großveranstaltung

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nicht auskommt. Schon gar nicht im Putin-Regime. Wie viel Lüge verträgt seine Denkposition in der Öffentlichkeit noch? Nun werden wir keines seiner Argumente aus dem Buch diskutieren, so seicht ist das alles, wenn er ernsthaft meint, das Auto stünde jeder menschlichen Entwicklung entgegen. Wie hätte er als Verkehrsplaner, Tunnelexperte sonst sein üppiges Salär verdienen können? Mitmenschen sollen demnach ihr Einkommen anderswo lukrieren, ihr Auslangen ohne Automobilität vollziehen können. Herr Knoflacher kümmert sich um neue Jobs für die zahlreich dann demobilisierten Arbeitslosen? Keine Autoabstellplätze in menschlichen Siedlungen, Stopp des Garagenbaus und Erziehung der

Lenker durch mehr Staus, lautet sein Feldzug gegen das Auto. Wohlwollend formuliert, parliert der 72-jährige gebürtige Villacher im Duktus des Faschingsbrauchs. Da darf man auch nicht jedes Wort und jede Tat auf die Waagschale legen. Österreich blieb bislang von Katastrophen wie saurer Regen, Baumsterben, Feinstaub, Ozonloch, Klimawandel etc. verschont. Trotzdem wird unser Land immer wieder für unheilige Vergleiche herangezogen. Sind sich Autoren dieses Zuschnitts solcher an den Haaren herbeigezogener Katastrophenszenarien im Klaren, welche Bilder sie in den Köpfen ihrer Leser auslösen? Wenn der Eisberg, am Nord-

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pol abgebrochen, mit der Größe von Vorarlberg verglichen wird, dann kann man vor dem geistigen Auge tatsächlich die ganze alemannische Scholle hilflos davontreiben sehen. Knoflachers und die seiner Geistesverwandten Vergleiche laufen darauf hinaus, dass Österreich eben so klein ist, um für solche Szenarien straffrei in der öffentlichen Wirkung herhalten zu können. Der alte Herr, stets am Stand der Technik, fährt jetzt und auf Anraten des österreichischen Verkehrsclubs HightechFahrrad mit Akku-Antrieb. Im mobilen Saustall muss er jedoch mit Stau bildenden Schweinehunden rechnen, die das Knoflacher-Virus bekämpfen.


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STANDORT WIENER NEUDORF

LOKALE PRODUKTION, GLOBALE AUSLIEFERUNG

Castrol Austria ist eines der wenigen europäischen Mineralölunternehmen, welches lokal über ein eigenes Produktionswerk verfügt und es werden aktuell weitere 2 Millionen Euro in den Produktionsstandort investiert. Das heißt, die Wertschöpfung bleibt in Österreich und von Wiener Neudorf werden nicht nur die Nachbarstaaten sowie ganz Europa, sondern alle Länder weltweit beliefert. Standortdaten: Fläche: 4,16 Hektar Durchsatz: 60 Millionen Liter Produktsplit: 57 % gepackt in Gebinden 43 % Tankwagenware 127 Tanks 5 Abfüllmaschinen Kleingebinde 3 Abfüllmaschinen Großgebinde Bahngleisanschluss – 3 Entladezonen 8 Tankwagenladestationen 6 Laderampen für Lkws 34 Gabelstapler im Einsatz 61 Mitarbeiter allein in Supply Chain – Produktionswerk 1968 – Start der Produktion in Wiener Neudorf 2001 – Bau des Technik Centers für §-57aSchulungen und technische Mitarbeiterschulungen unserer Werkstätten und OE-Partner 2007 – Modernisierung der Abfüllanlagen 2011 – Installation einer neuen Filteranlage und Mischvorrichtung für das neue Castrol Edge Professional 2013 – Investition in zwei neue Doppelhochtanks für weitere innovative Produkte.

Ing. Peter Spatzierer Geschäftsführer Castrol Austria


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ASPEKTE

Kia hofft auf Carens

Karner-Prozess geht bald weiter In Wiener Neustadt wurde der Prozess gegen Heinrich und Richard Karner unterbrochen:

Den ehemaligen Importeuren von Rolls-Royce, Aston Martin, Ferrari und Maserati wird schwerer gewerbsmäßiger Betrug und Veruntreuung vorgeworfen. Sie sollen versucht haben, die wirtschaftliche Schieflage durch Malversationen zu verschleiern. Es gilt die Unschuldsvermutung. Nächste Verhandlungstermine sind der 15. Mai und der 10. Juni.

Im 1. Quartal 2013 musste Kia Austria einen Rückgang der Neuzulassungen von 3.515 auf 2.135 Stück hinnehmen. „Das ist natürlich unbefriedigend“, sagt Geschäftsführer Wilhelm Jelinek. Verantwortlich seien einerseits Lieferprobleme bei Picanto und Rio, andererseits habe man beim Sportage („vor allem bei den 2-WD-Dieselversionen“) nicht mit den „sehr aggressiven Aktionen“ des Mitbewerbs mithalten können. Jelinek rechnet im 2. Quartal mit deutlich besseren Verkäufen, dazu beitragen soll der seit Kurzem verfügbare neue Carens. Im Gesamtjahr sei die ursprünglich geplante Steigerung von 12.641 auf 3.200 Neuzulassungen nicht mehr realistisch, stattdessen strebe man ein Halten der Vorjahreszahlen an.

Reifendruck-Kontrollsystem Als wichtiges Thema für den Reifenfachhandel bezeichnet Renate Okermüller vom Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) die EU-Verordnung, wonach alle neu typengenehmigten Fahrzeuge der Klasse M1 seit 1. November 2012 in der Erstausrüstung mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ausgestattet sein müssen. Betroffen sind alle Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit

höchstens acht Sitzen, also Pkws und Wohnmobile. Der VRÖ unterstütze seine Mitglieder mit Informationsmaterial und Vorträgen, sagt Okermüller. Nur so sei der Fachhandel in der Lage, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Der VRÖ ruft seine Mitglieder auf, auch den erhöhten Zeitaufwand in die Preiskalkulation einfließen zu lassen: „Frei nach Niki Lauda: Wir haben nichts zu verschenken.“

„Mangel an Wahrheit“ Mehr Ehrlichkeit in der Markteinschätzung fordert Mag. Franz Schönthaler, Obmann des Fiat-Händlerverbands, von den Standesvertretungen der Händler und Importeure. „Stellen wir uns auf einen Markt von 280.000 Pkws ein – auch was die Budgets, Zielvereinbarungen und so weiter betrifft.“ Die Bereitschaft des Fiat-Importeurs, Händlerziele an die eingebrochene Nachfrage anzupassen, bewertet er als positiv: „Unser Hersteller scheint erkannt zu haben, dass er für die 2014 und 2015 geplante Modelloffensive ein gesundes Händlernetz benötigt.“

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Oldtimer-Roman Als „Fiktion, die der Realität entsprechen hätte können“, nennt Carl L. Wagner den Roman, den er über ein (nie stattgefundenes) Rennen Wien-Paris im Jahr 1903 geschrieben hat. Das Buch erschien in der Schweizer Olgor-Edition (ISBN 978-3-033-03352-8).

Hyundai-Ziel bleibt Nach einer „Wetterdepression im 1. Quartal“ habe sich die Lage am Automarkt gebessert, sagt Hansjörg Mayr, Geschäftsführer der Hyundai Import GmbH: „Die Kaufabschlüsse

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zeigen seit einigen Wochen eine Kurve nach oben.“ Man erwarte daher ein deutlich besseres 2. Quartal und gehe im Gesamtjahr unverändert von rund 325.000 Pkw-Neuzulassungen aus. „Auch an unserem eigenen Ziel, den Marktanteil des Vorjahres zu halten, hat sich nichts geändert“, so Mayr. 2012 konnte Hyundai den Marktanteil von 5,09 auf 5,74 Prozent ausbauen.


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ASPEKTE Warten auf den neuen SX4 Nach dem unter den eigenen Erwartungen gelegenen 1. Quartal hofft Helmut Pletzer, Chef des Suzuki-Importeurs, vor allem auf eine Stärkung durch den neuen SX4. Das in Genf gezeigte Auto (zuvor als S-Cross angekündigt) wird ab Herbst verfügbar sein.

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Arge 2Rad: 2 neu Der Verband österreichischer Zweiradindustrie und Zweiradimporteure hat seine Mitgliederzahl auf 16 erhöht: Vor einigen Wochen wurden Ural Motorcycles aus Linz (Anbieter russischer Beiwagen-Motorräder) und die KSR Group aus Krems (Scooter, Motorräder, Quads und ATVs) in die Arge 2Rad aufgenommen.

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Renault-Ehrung Headline 1zeilig text

Das Autohaus Lauer in Gänserndorf wurde auch heuer als „Dealer of the Year“ ausgezeichnet: Die weiteren Plätze belegten die Autohäuser Luxner (Zillertal) und Vogl (Graz). Am Wettbewerb hatten sich 1.700 Betriebe aus 36 Ländern beteiligt. Die Ehrungen wurden von Geschäftsführer Olivier Gaudefroy (3. v.l.) übergeben.

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Österreichisches Qualitätsdenken Die Pflege einer in die Zukunft weisenden Reifenvermarktung gehört gleichberechtigt zum Aufgabengebiet eines Lieferanten wie ein marktgerechtes Produktangebot. Die Erfahrung der letzten 75 Jahre mit Semperit gibt dazu recht.

M Dr. Andrea Appel: „Zur Entwicklung starker Wettbewerbspositionen braucht es eine erfolgreiche Markenwelt und unsere Vertriebsspezialisten.“

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Auf den

bra e g t k n Pu

it Semperit-Reifen geht es immer – und das schon seit über 100 Jahren, übersetzt aus dem lateinischen die Philosophie des in Österreich wurzelnden Reifenlabels. Aus dieser Tradition heraus steht Semperit für Reifen, die den anspruchsvollen Bedingungen unserer alpinen Markenheimat Rechnung tragen. Und wer diese Bedingungen erfüllt, auf den ist überall Verlass, im Winter wie im Sommer und exakt darauf verlassen sich die Reifenvermarkter. Dank der Ausgewogenheit der Produkte bewegt sich die Vermarktungskette mit den Reifen von Semperit in der goldenen Mitte. Wer Semperit kauft, lautet die Formel am Point of Sale, handelt nicht nur vernünftig und preisbewusst, sondern auch verantwortungsvoll – für sich und für andere, vermittelt glaubhaft die Werbebotschaft, die regelmäßig dazu die Bestätigung in den globalen Reifentests erhält. Semperit, im Markenverbund des Continental-Reifenkonzerns eingebettet, fertigt technologisch anspruchsvolle Reifen für all jene Autofahrer, die sich beim Kauf und beim Fahren von ihrem kritischen Verstand leiten lassen. Semperit-Reifen überzeugen durch Sicherheit, Zuverlässigkeit und erstklassiges Handling. Das Sortiment bedient dabei die unterschiedlichsten Ansprüche im Handel und beim Autofahrer. Ob nun hoher Wert auf Komfort gelegt wird oder ob Sportlichkeit besonders gefragt ist: Das Angebots- und Leistungsspektrum von Semperit-Reifen reicht von der Kompaktklasse bis zum Sportwagen. Eine rundum „Reife Leistung“ funktioniert aber nur, wenn auch das Personal dahinter steht. Semperit versteht, Sicherheit nicht nur über die Reifenqualität auf die Straße zu bringen. Langjährig im Metier tätige Reifen- und Vermarktungsspezialisten tun ihren Dienst am Kunden und schaffen so Vertrauen in die Marke. Erst dieser Mix aus technischer Produkt(höchst)leistung, funktionierender Verfügbarkeit und wirtschaftlichem Verständnis für zeitgemäße und konkrete Handlungsempfehlungen mit allen damit in Rede stehenden Rahmenbedingungen bilden eine dauerhafte Erfolgsbeziehung. Mit Semperit geht es immer.


s 10-11 semperit **GKUTextlängeAdvertorial_Layout 1 02.05.13 14:07 Seite 3

Globalplayer mit Regionalkompetenz Als wirkungsstarke Marke sowohl in der Erstausrüstung als auch im Ersatzbedarf liefert Continental konstant gute Leistungen. Der Reifenhandel profitiert wesentlich vom Profil des Meinungsführers, das wahrgenommen wird.

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er Erfolg des Reifeneinsatzes im Motorsport ist enorm. Hinsichtlich dahin gehender untersuchter Aspekte wie zum Beispiel Sympathie, Glaubwürdigkeit, Wiedererkennungswert schneidet der Continental-Reifen deutlich besser ab als viele Mitbewerber. Mit einem gestützten Bekanntheitsgrad von nahezu 100 Prozent und einem ausgeprägten Image als Premiummarke punktet Continental mit Reifen – stets auf dem neuesten Stand der Technologie. Dieser Umstand darf jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass jeder Reifen einzeln verkauft werden muss. Nur viele regional kompetente Vertriebspartnerschaften liefern jene Vermarktungskontinuität, die einen Globalplayer Continental ausmachen. Im Trachten nach eigenen starken Wettbewerbspositionen hilft der deutschstämmige Reifenkonzern seinem Vertriebsapparat in den Einflusszonen Technologie, Handel, Kunden bei der Ausarbeitung von Rahmenstrategien unter Berücksichtigung strategischer Maßnahmenpläne. Das sind exakt jene Maßnahmen, die Continental im Kreis der Premiumanbieter von jenen Lieferanten unterscheidet, die lediglich Ware zum Preis X anbieten und sonst wenig im Köcher haben. Continental spricht Handlungsempfehlungen aus, begleitet die Partner im Sturm der Veränderungen und kreiert Verkaufsideen, die Käufer von morgen auch noch faszinieren. Allen Beteiligten ist klar, dass notwendige Änderungsprozesse nicht ohne Schmerzen in der einen oder anderen bislang tradierten Vertriebssystematik auftreten können. Wirkungen und Nebenwirkungen sind unausweichlich bei der Trendgestaltung zu neuen Erfolgen in der gesamten Reifenvermarktungskette. Vor dem skizzierten Hintergrund werden gemeinsam Lösungen entwickelt, die es erlauben, rasch wieder eigenständige, starke Wettbewerbspositionen zu beziehen. Continental geht dem Wertewandel nicht aus dem Weg und forscht neben dem technologischen begründeten Weiterentwicklungsprozess an neuen Vertriebskonzepten und daraus folgernd zukunftssichernden Erlösmodellen. Kundenbindung ist für Industrie und Handel gleichermaßen bindend.

Mag. Philipp Janout: „Konkrete Handlungsempfehlungen können nur im Konsens durch Industrie und Handel in Erfolge umgewandelt werden.“

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Auf den

acht r b e g t Punk


s 12-13 thema *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:28 Seite 2

THEMA

Wann ist ein Reparaturauftrag ein richtiger Auftrag? Darüber gehen gelegentlich die Meinungen auseinander. Vor allem dann, wenn sich der Kunde das Auto ohne zu zahlen wieder abholen möchte. Ing. Josef Bürger mit seiner Neunkirchener ToyotaWerkstätte ließ sich das nicht so einfach gefallen und setzte sich mithilfe des Obersten Gerichtshofes dagegen erfolgreich zur Wehr (8Ob95/12x). Von Dr. Friedrich Knöbl

Riskante Reparaturaufträge Werkstättenleiter Franz Pich vom Autohaus Josef Bürger in Neunkirchen: Es ging um einen Dacia Sandero

D

er Kunde kam nach einem Unfall mit seinem Leasingfahrzeug zu Bürger in die Werkstätte und wollte die Havarie auf Kaskokosten repariert bekommen. Bürger ließ ihn eine Abtretungserklärung für die Kaskoversicherung unterschreiben. Mit einer Bestätigung, dass er der Werkstätte für die Bezahlung der Reparaturkosten in vollem Umfang zu haften hat. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass mit der Reparatur zuzuwarten ist, bis der Sachverständige der Versicherung das Fahrzeug besichtigt hat. „Der wollte am Freitag das Auto repariert abholen“, erinnert sich Bürger an diese mündliche Auftragsvergabe. Daher wurde auch sofort nach der Besichtigung das Fahrzeug instand gesetzt.

Kunde hatte Fahrerflucht begangen „Danach haben wir im Versicherungsportal gesehen, dass keine Freigabe vorliegt.“ Denn der Schadensreferent wollte noch das Polizeiprotokoll abwarten – was allerdings fünf Wochen dauerte. Mit dem sich herausstellte, dass der Kunde zunächst Fahrerflucht begangen hatte. Weshalb die Kaskoversicherung nicht bereit war, für den Schaden aufzukommen. Da auch der Kunde die Bezahlung der 4.764,89 Euro Reparaturkosten ablehnte, verweigerte Bürger die Herausgabe des Autos. „Wenn der seine Leasingraten nicht bezahlt, hätte sich die Leasingfirma beim Einzug über das reparierte Auto gefreut und wir wären auf den Kosten sitzen geblieben“, ließ es Bürger auf eine Herausgabeklage ankommen. Die der Kunde in erster Instanz auch gewann. Er konnte die Richterin des Bezirksgerichtes Neunkirchen überzeugen, keinen ausreichenden Reparaturauftrag erteilt zu haben. Daher bestehe auch kein Zurückbehaltungsrecht. Das Berufungsgericht und der OGH sahen dies anders: „Wenn ein Fahrzeughalter sein Fahrzeug unter Hinweis auf eine Beschädigung dem Inhaber einer Reparaturwerkstätte übergibt, so ist dies im Allgemeinen als Überlassung zur Reparatur und damit als unbe-

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dingter, schlüssiger Reparaturauftrag zu qualifizieren“, stellte der OGH klar. Es kommt dabei nicht auf den Willen des Erklärenden an, „maßgeblich sei das Verständnis des Erklärungsempfängers“. Der Fahrzeughalter sei „nach dem Grundsatz von Treu und Glauben verpflichtet, den Werkstätteninhaber in eindeutiger Weise darauf aufmerksam zu machen, dass der Auftrag nur im Falle einer Kostenübernahme durch einen Dritten erteilt wird“.

Wie hoch dürfen Standgebühren sein? Damit war auch die Zurückbehaltung des Autos bis zur vollen Bezahlung der Reparatur berechtigt. Weshalb Bürger nunmehr für diese eineinhalb Jahre rund 4.000 Euro Standgebühren geltend gemacht hat. „Wir hatten das Auto die ganze Zeit in einer Halle stehen“, verweist er auf die vom OGH festgestellte „Verwahrungspflicht einer Reparaturwerkstätte als Nebenpflicht aus dem Reparaturvertrag“. Vom Gericht wurde dafür in erster Instanz ein Aufwand von 7 Euro pro Tag anerkannt. Das sei „ortsüblich“, da auch die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen einen derartigen Tarif verrechnet. Eine praxisnahe Beurteilung, für die bei Redaktionsschluss aber noch die Bestätigung des Landesgerichtes Wiener Neustadt ausständig war. •

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s 12-13 thema *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:28 Seite 3

THEMA

Strittige Freigabe Was passiert, wenn die Versicherung der Werkstätte für die Reparatur vorweg „grünes Licht“ gibt, danach aber die Ampel auf rot schaltet?

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äufig erfolgt bei einem Unfallschaden der Reparaturauftrag des Geschädigten vorbehaltlich einer Reparaturfreigabe durch die Versicherung. Eine verständliche Einschränkung, da der Kunde bei einer Reparatur auf eigene Kosten alternative Reparaturmethoden ins Auge fassen möchte. Wenn die Versicherung dann ebenso wie der Geschädigte die Bezahlung der Rechnung verweigert, ist zu überprüfen, gegen wen die Werkstätte nun tatsächlich den von ihr getätigten Reparaturaufwand durchsetzen kann.

Werkstätte hat kein Faustpfand mehr Dies ist insbesondere dann von Relevanz, wenn dem Geschädigten aufgrund der Reparaturfreigabe das Fahrzeug bereits repariert ausgefolgt wurde. Ein allenfalls bestehendes werkvertragliches Rückbehaltungsrecht ist somit bereits erloschen. Die Werkstätte hat selbst beim geglückten Nachweis eines uneingeschränkten Reparaturauftrages bei einem zahlungsunfähigen Kunden kein Faustpfand mehr zur Hand. In der Regel begründet die Versicherung ihre Zahlungsverweigerung damit, dass der Geschädigte keinen Leistungsanspruch habe. Die Werkstätte selbst stehe mit der Versicherung in keinem zur Leistung verpflichtenden Vertragsverhältnis, einer Zahlungspflicht fehle daher die Rechtsgrundlage. Diese ergibt sich jedoch aus der Rechtsnatur der Reparaturfreigabe.

In Österreich ist die Kfz-Unfallschadenabwicklung darauf aufgebaut, dass die Kfz-Versicherung den Schaden begutachten lässt und daran anschließend zum Schadensfall Erklärungen abgibt. Diese Abwicklung entspricht der Interessenlage der Kfz-Versicherungen; die Geschädigten sind daher völlig auf die Informationen aus dieser Schadensüberprüfung angewiesen. Insbesondere auch die darin involvierten Kfz-Werkstätten, die aufgrund dieser Informationen ihre Dispositionen treffen. Daraus entspringt die Pflicht zu erhöhter Sorgfalt, bei deren Verletzung die Rechtsfolge „Haftung für nachteilige Folgen“ eintritt. Nach der vom OGH entwickelten Judikatur kommt es für die Informationshaftung nicht auf das Bestehen eines Vertrages an – der in der Regel zwischen der KfzWerkstätte und der Kfz-Versicherung nicht besteht. Eine Aufklärungspflicht besteht vielmehr immer dann, wenn der Empfänger gemäß § 1300 und nach den Grundsätzen des redlichen Verkehrs mit entsprechender Aufklärung – oder richtigen Auskünften – rechnen durfte.

Schadensreferent muss Werkstätte informieren Wenn ein Schadensreferent oder ein beauftragter Schadensbegutachter den Standpunkt vertritt, dass der von der Werkstätte zur Schadensregulierung vertretene Geschädigte gegenüber der Versicherung keinen Leistungsanspruch hat, muss er daher die Werkstätte umgehend davon verständigen. Wenn dies nicht erfolgt, sondern eine Reparaturfreigabe ergeht, dann handelt es sich dabei offenbar um eine fehlerhafte Information. Wobei die Haftung auch reine Vermögensschäden umfasst – somit auch die Bezahlung der von der Werkstätte bereits gutgläubig durchgeführten Fahrzeugreparatur. •

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S 14 einstieg handel ** okmue _Layout 1 02.05.13 15:25 Seite 2

„Der Austausch der hinteren Seitenwand erfolgt in vier Stunden und nicht in zwei Tagen wie bei anderen Autos“,

HANDEL

meint Michael Geiger auf Seite 18 über die Vorteile der neuen BMW-Bauweise

„Mit den neuen Modellen planen wir, nach einer langen Durststrecke wieder durchzustarten“, erläutert Michael Langer auf Seite 19

Oellinger eröffnete neuen Standort in Steyr Rund 800.000 Euro investierte Mag. Gerhard Öllinger am Standort Steyr, um insgesamt 700 Quadratmeter zusätzlichen Schauraum sowie erweiterte Werkstätten zu schaffen. Am Standort in Steyr werden Fiat, Alfa Romeo und Jeep als Vollvertragspartner angeboten, weiters ist Steyr ein Filialbetrieb des Hauptstandorts in Enns für die Marken Opel und Lancia. Die Umbauarbeiten (hier ein Foto aus der letzten Phase) haben im Herbst 2013 begonnen; insgesamt kümmern sich in Steyr etwa 20 Mitarbeiter um die Kunden.

Zufriedene Aussteller bei „Alles Auto“ Rund 8.000 Besucher hat die 11. Auflage der Freiluftschau Alles Auto (am 20. und 21. April in Bad Hall) angezogen. Am ersten Messetag habe das schlechte Wetter zu einem Besucherrückgang geführt. Initiator Karl Schneider: „Dafür war das Kaufinteresse jener Personen, die dennoch gekommen sind, umso größer.“ Am Sonntag habe es bei „prächtigem Wetter“ starken Besucherzuspruch gegeben. An der diesjährigen Ausgabe von „Alles Auto“ nahmen 18 Händler mit über 130 Fahrzeugen von 24 Marken teil.

Nach Expansion leichtes Wachstum geplant „Geringfügige Steigerungen gegenüber dem Vorjahr“ plant heuer Stefan Röglsperger, Geschäftsführer von MVC Motors Austria in Wien. Im Vorjahr wurden rund 4.300 Neu- und 1.800 Gebrauchtwagen abgesetzt, die Umsatzrendite lag bei 0,7 Prozent. „Damit waren wir zum 3. Mal in Folge in den schwarzen Zahlen“, unterstreicht Röglsperger. Neben den 4 Wiener Ford-Haupthandelsbetrieben und dem Volvo-Vertrieb in der Brünner Straße umfasst die Gruppe seit Jänner auch das vormalige Autohaus Dvorak & Partner in Brunn/Gebirge.

China-Importe weiter in der Warteschlange „Europa ist derzeit komplett aus dem Fokus der chinesischen Hersteller“, sagt Alfred Stadler, Vorstandsvorsitzender von Denzel, nach dem Besuch der „Auto Shanghai“. Dies liege sowohl an der großen Nachfrage im Inland und in anderen Weltregionen als auch am technologischen Nachholbedarf. „Mit der neuen Abgasnorm Euro 6 hat sich die europäische Autoindustrie erfolgreich abgeschottet“, sagt Stadler. Denzel verfügt weiter über Absichtserklärungen für den Import von 3 chinesischen Automarken. Der Markteintritt ist weiter offen.

Unterberger expandiert nach Freilassing Als 16. Standort im Netz hat der Tiroler Autohändler Unterberger in Freilassing BMW Schnitzer (gegründet 1935) gekauft. Dabei wurden sämtliche 33 Mitarbeiter, darunter Herbert Schnitzers Tochter Martina, übernommen. Das neu gegründete Autohaus firmiere seit 21. Mai unter der Bezeichnung „Unterberger Schnitzer“, erklärten die Unterberger-Brüder Gerald, Dieter und Fritz jun. Mit dem erweiterten Handelsnetz rangiert die Unterberger-Gruppe unter den größten Autohändlern in Österreich und Südbayern.

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Philipp Hayder

Ein Herz für das Auto Kurzzulassungen, Rabattschlachten, Margenprobleme: All diesen Tatsachen zum Trotz kann man Freude am Autogeschäft haben. Freude am Verkaufen, am Netzwerken, an langjährigen Kundenbeziehungen – ja sogar Freude daran, gelegentlich einem Konkurrenten zu helfen. Ein Mann lebt diese Freude wie kein anderer: Paul Zeilinger, Präsident des Linzer Autofrühlings. Mit Charme, Humor und Herzenswärme wurde Zeilinger nicht nur zu einem der erfolgreichsten Autoverkäufer seiner Generation, sondern auch zum Liebling der Gesellschaft. Kein Wunder, dass er nach wie vor (nicht nur mit der Damenwelt) bestens vernetzt ist. Dieser Tage feiert der „Mister Autofrühling“ seinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren – und sagen danke, dass er auch uns mit seiner Lebensfreude immer wieder ansteckt!


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HANDEL

Mit „3-2-1“ zum Erfolg Im Autohandel Geld zu verdienen, ist derzeit alles andere als einfach. Doch davon lässt sich Mag. Gregor Strassl nicht beirren: Innerhalb von 3 Jahren will er mit den DenzelKundencentern ambitionierte Ziele erreichen. Von Philipp Hayder

Erfolgreiches Konzept

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uerst Mitsubishi, dann McLaren und seit Februar auch noch die komplette Einzelhandelsorganisation: Im Rahmen der Wolfgang Denzel AG übernimmt Strassl immer mehr Verantwortung. Sein jüngster Auftrag von Konzernchef Alfred Stadler könnte auch die bisher anspruchsvollste Mission sein. Schließlich gilt es, die größte selbstständige Autohausorganisation des Landes trotz eines rückläufigen Marktes nachhaltig in die schwarzen Zahlen zu führen.

1 Prozent Renditeziel

Im „Megadenzel“ in Wien-Erdberg warten die größten Herausforderungen auf Gregor Strassl

„Bis 2015 wollen wir bei jeder Marke zum besten Drittel bei der Kundenzufriedenheit gehören, stückzahlseitig jeweils die Nummer 1 oder 2 im Bundesland sein sowie insgesamt eine Umsatzrendite von 1 Prozent erreichen“, gibt Strassl die mittelfristigen Ziele vor. Zusammengefasst wurden sie im Konzept „Denzel 3-2-1“ – ein Geschäftsplan, den der erfahrene Manager ähnlich aufgebaut hat wie jene Strategiepapiere, die er in den vergangenen Jahren erfolgreich bei Mitsubishi umgesetzt hat.

Als Vorbild für eine professionell umgesetzte Werkstattstrategie gilt das Lack- und Karosseriekonzept DenzelCare. Neben den 10 eigenen Standorten beteiligen sich daran rund 20 selbstständige Partner, sodass Strassl vom größten markenübergreifenden Netz für Leasingfirmen und Fuhrparkbetreiber spricht: „Ausgehend von einem bereits sehr hohen Niveau werden wir in den kommenden Jahren DenzelCare qualitativ weiter entwickeln.“

Ertrag im Vordergrund Vergleichsweise zurückhaltend erscheinen dagegen die Pläne für den Einzelhandel. Große Stückzahlziele will Strassl nicht ausgeben, heuer sei auch ein leichter Rückgang gegenüber den rund 8.500 Neuwagen und 3.500 Gebrauchtfahrzeugen des Vorjahres akzeptabel. Im Vordergrund steht für den neuen Einzelhandelschef die Rendite – und die verträgt sich bekanntlich nicht mit dem Absatzdruck, den so mancher Importeur aufbaut. •

Werkstatt im Fokus Besonders viel Wert legt der Dreijahresplan auf den

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Werkstattbereich. Den 10 konzerneigenen Autohäusern, in denen insgesamt 13 Marken vertrieben oder repariert werden, wurden daher konkrete Kundenzufriedenheitsziele vorgegeben. „Diese sind nennenswert bonusrelevant“, betont Strassl. Darüber hinaus habe man eine „Denzel Akademie“ für die rund 750 Mitarbeiter der Einzelhandelsstandorte gegründet: „In den kommenden Monaten werden wir beispielsweise alle Mitarbeiter aus dem Annahmebereich schulen.“ Strassl unterstreicht, dass das Servicegeschäft angesichts des schwächelnden und immer ertragsschwächeren Neuwagenmarktes an Bedeutung gewinne. Gleichzeitig gelte es, sich gegen die zunehmende Konkurrenz von markenfreien Betrieben und Reparaturketten zur Wehr zu setzen: „Im Hinblick auf die Liberalisierung des Servicemarktes werden treue Werkstattkunden für den Markenhandel in Zukunft noch größere Bedeutung haben.“

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QUALITÄT KOMMT NIEMALS

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HANDEL

Wenn der Fuchsschwanz kommt BMW-Werkstätten sind Vorreiter einer Revolution: Bei Schäden an der CarbonKarosserie der Elektroautos werden völlig neue Reparaturmethoden eingesetzt. Von Mag. Heinz Müller

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a mögen Elektroautos noch so „grün“ sein und mit Ökostrom fahren: Wenn ein Baum im Weg steht, hilft alles nichts – ein Schaden ist schnell passiert. Doch was geschieht, wenn es sich um einen i3 oder i8 handelt? Die neuen Elektroautos von BMW kommen Ende dieses Jahres bzw. 2014 auf den Markt. Ihre Karosserie kann als revolutionär bezeichnet werden: „Denn wo sonst Blech- und Stahlteile gepresst und dann zusammengeschweißt werden, werden nun Gelege aus Carbonfasern geformt und geklebt“, sagt Projektleiter Ulrich Kranz. Nur 150 Kilogramm wiegt der sogenannte „Life“-Teil, der in der Fabrik in Leipzig mit dem „Drive“-Teil (das Fahrwerk und die Frontsowie Heckpartie sind zumeist aus Aluminium) verbunden wird. Nun beginnen die Schulungen der BMW-Techniker auf das Thema Elektroauto: Voraussetzung ist, dass das grundsätzliche Knowhow über den Umgang mit Aluminium bereits vorhanden ist. „Damit arbeiten wir beim Vorderbau des 5ers und 6ers seit 2003“, sagte BMW-Experte Michael Geiger Ende April bei einem Workshop in Leipzig. „Wer das kann, braucht zwei bis drei Tage zusätzliche Schulung.“

Türverkleidung wird ganz einfach ausgetauscht Laut Geiger würden 95 Prozent aller Unfälle ohnehin nur die Außenhaut des Autos betreffen – und da seien i3 und i8 im Vorteil: Die Tür- und Seitenverkleidung sind nämlich thermoplastisch und damit viel unempfindlicher gegen Parkrempler. Da jedes Türblatt einzeln geklipst ist, muss man bei der Reparatur auch nicht die ganze Tür austauschen: „So sind die Kosten um 40 Prozent geringer.“ Auch die hintere Seitenwand kann schnell getauscht werden: „Das geht in vier Stunden und nicht in zwei Tagen wie bei anderen Autos.“ Insgesamt seien die Reparaturen an der Außenhaut bei den neuen E-Autos um 10 bis 20 Prozent günstiger als bei einem 1er-BMW, heißt es. Wirklich spannend wird es aber, wenn die Fahrt des E-Autos am eingangs zi-

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tierten Baum endete – und die carbonfaserverstärkte Karosserie betroffen ist. „Dann ist nicht der großflächige Ersatz von CFK-Teilen unser Ziel“, sagt Geiger, „sondern die Reparatur soll an jener Stelle erfolgen, wo der Schaden erfolgt ist.“

100 Minuten aushärten Daher gibt es an der Karosserie genau definierte Trennlinien (Schweller, A-Säule, Dachrahmen, C/DSäule, Heckteil), an denen mit einem Fuchsschwanz der Carbon-Teil abgesägt wird. Außerdem gibt es eine Fräse mit integrierter Absaugung. Anschließend wird das Carbon-Ersatzteil zurechtgesägt, eingepasst und mit einem Adapter und speziellem Klebstoff eingefügt. Das Aushärten dauert 100 Minuten – und fertig. „Wir sind 10 bis 50 Prozent schneller als der herkömmliche Löse- und Fügeprozess von Stahlbauteilen“, sagen die Experten von BMW. Und das Geld? Ziel sei es, die CFK-Ersatzteile auf dem Niveau eines 1er-BMW zu halten, heißt es. Wie viel für das zusätzliche Werkzeug zu zahlen sein wird, ist noch nicht klar. „Aber deutlich weniger als beim komplexen Alu-Rohbau.“ •

Verkleidungen (o. l.) werden einfach ausgetauscht, bei der CFK-Reparatur gibt es definierte Punkte, wo gesägt wird

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Ulrich Kranz leitet das ElektroautoProjekt von BMW


s 19 ssangyong *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:21 Seite 1

HANDEL

Das Ende der Durststrecke SsangYong, in den vergangenen Jahren nicht gerade vom Erfolg gebeutelt, geht mit neuen Modellen auf die Suche nach Kunden und neuen Händlern.

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nde April begann die Auslieferung des Rexton W, mit dem SsangYong wieder Fuß fassen will. „Damit planen wir, nach einer langen Durststrecke wieder durchzustarten“, sagt General Manager Michael Langer. Den Rexton gibt es mit einem 155 PS starken Dieselmotor und zuschaltbarem Allrad ab 28.990 Euro (2WD) bzw. 31.490 Euro (4WD). Außerdem wird der seit zwei Jahren erhältliche Korando (neben der Diesel-Version mit 175 PS) nun auch als „Low Emission“ genannter Benziner mit 149 PS angeboten.

Zehn neue Händler bis Jahresende als Ziel Als drittes Modell kommt im Spätsommer auch der Rodius wieder auf den Markt; der Großraum-Van wird wie sein Vorgänger vorsteuerabzugsfähig sein und neben einem zuschaltbaren Allradantrieb mit Untersetzung auch ein Automatikgetriebe haben. „Mit diesen Modellen sind wir guter Dinge“, sagt Langer. Auf Stückzahlen will er sich allerdings nicht

Der Rexton steht seit Ende April bei den Händlern

festlegen: „Das Lager in Italien ist gut gefüllt; die gewünschten Autos sind nach der Bestellung binnen zehn Tagen bei den Händlern.“ Volumenstärkstes Modell soll der Rexton werden, gefolgt vom Korando und Rodius. Dass es in den ersten drei Monaten dieses Jahres keine einzige Neuzulassung gegeben habe, begründet Langer mit den fehlenden Modellen: „Und beim Korando gab es bisher nur eine Version mit 175 PS, die den Kunden zu stark war.“ Zusätzlich zu den 16 Händlern und insgesamt 25 Servicestationen in Österreich will Langer bis Ende 2013 10 neue Partner gewinnen. Größte weiße Flecken sind die Städte Salzburg und Innsbruck. • (MUE)

Den Korando (links) gibt es auch als Benziner; der Rodius kommt im Spätsommer

Michael Langer versprüht wieder Optimismus


s 20 opel **GKU okmuelus_Layout 1 02.05.13 15:24 Seite 2

HANDEL

Christian Melbinger ist Garant für aufsehenerregende Autopräsentationen

lbinger Neue Zielgruppen, neue Ansprüche – Christian Melbinger erfüllt sie auf einzigartigen 800 Quadratmetern im Adam-Store am Wiener Handelskai.

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er Ende Mai 2013 in Betrieb gehende Adam-Store ist ein wichtiger Bestandteil in Opel-Kandls Autohaus, eine zugkräftige Marktlücke zu schließen. 50 bis 60 Adam bei rund 550 Opel-Neuwagenverkäufen am Standort sind das Potenzial. „Internet gut und schön“, erklärt Melbinger, „die Leute wollen den Adam begreifen, spüren, probieren!“ Mittels Facebook, Twitter und anderen Social-Media-Segnungen werden entsprechend ausgebildete Fachkräfte ihre Interessenten zwischen 30 bis 40 (!) Versionen und Ausstattungsvarianten im Preisspektrum 11.900 bis 21.000 Euro unter speziellen Lichteffekten begutachten lassen können.

Für praktisch jede Altersgruppe Begleitet von Afterwork-Partys, Clubbings oder Modeschauen soll sich nach den Plänen Melbingers eine eigene Kundenwelt im Keller des Hauses etablieren. „Man trifft sich wieder am Handelskai“, lautet sein Kalkül. „Die Leute können mit der U-Bahn kommen, aber auch mit ihrem Auto.“ Melbinger sieht seine Solo-Performance mit dem Adam in Österreich als perfekte Form der Kommunikationssteuerung für diesen Fahrzeugtyp, der praktisch jede Altersgruppe anspricht. 80.000 Euro Investitionen liegen dem Adam &me-Projekt zugrunde und die Kosten für eine eigens dafür ausgebildete Verkaufskraft. Flexibilität heißt die Zauberformel, den Adam zusätzlichem Käuferinteresse zuzuführen. Die Frage, welche Kombination von konservativer bis progressiver Produktgestaltung die Kundenzielgruppe am besten anspricht, gilt es zu beantworten. Für Melbinger ein überschaubares finanzielles Risiko: Den Platz dafür hat er und eine Neuverwertung im Laufe der Zeit wird sich immer finden. • (LUS)

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s 21 autogott *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:18 Seite 1

HANDEL

Zeit der Rabatte Das Neuwagen-Portal www.autogott.at sieht sich auf gutem Weg: Bei den Partnern setzt Geschäftsführer Stefan Mladek nun viel Wert auf eine rasche Reaktion bei Kundenanfragen. Er glaubt, dass Onlineportale ein hohes Zukunftspotenzial haben.

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as vor zwei Jahren gegründete Internetportal bietet derzeit rund 7.000 Pkw-Modelle aller Automarken (mit Ausnahme von Nischenherstellern) an. „Wir arbeiten weiterhin ausschließlich mit österreichischen Vertragshändlern zusammen“, meint Stefan Mladek, der nach seinem Ausscheiden bei Saab im Sommer 2012 zu „Autogott“ gewechselt ist. In den vergangenen Wochen hat es laut Mladek einige Änderungen bei den Händlerpartnern gegeben. „Wir haben mit einigen Händlern gesprochen, bei denen es nicht so gut läuft. Wenn jemand trotz 20 Anfragen kein Auto verkauft oder sich bei der Beantwortung von Anfragen zu lange Zeit lässt, dann sollte man etwas ändern. Bei 20 Anfragen muss man 2 Autos verkaufen.“ Diese Händler könnten von jenen lernen, wo das Geschäft überproportional gut laufe.

Stefan Mladek (B.) leitet „Autogott“ gemeinsam mit Gerald Költringer

Weiterhin Auftritte auf Automessen geplant Um den Händlern die Arbeit zu erleichtern, hat das Unternehmen vor Kurzem auch Standardtexte erstellt, die gemeinsam mit dem Anbot verschickt werden können. In den nächsten Wochen will man auch die Schnittstellen zu den Dispo-Systemen der Händler ausbauen: „Es gibt einige, die 100 Fahrzeuge oder noch mehr auf Lager haben – da wird die Arbeit durch eine gute Schnittstelle schon erleichtert.“ Außerdem will Mladek auch weiterhin auf Automessen präsent sein, um Händler sowie Publikum gleichermaßen anzusprechen. Die Auftritte auf der Vienna Autoshow und beim Linzer Autofrüh-

ling hätten sich bewährt. Das Hauptgeschäft des Internetportals liegt nach wie vor in Wien, Nieder- und Oberösterreich. Ein weiterer Fokus besteht in der Steiermark, wo man mittlerweile bei so gut wie allen Marken vertreten ist. • (MUE)


s 22 renault**GKU okmue_Layout 1 03.05.13 12:09 Seite 2

HANDEL

Länderpräsenz ist sein Credo „nicht einfach Marktanteil um des Marktanteils willen zu machen“, wie dies in der Vergangenheit viele Hersteller getan hätten, sondern profitabel zu wachsen. Da es auch nicht ausreiche zu sagen, „dann fahre ich die Produktion herunter“, hat Müller die Aufgabe, „dieses magische Vieleck zu optimieren“.

Am Thema Elektromobilität führt künftig kein Weg vorbei, ist Renault-Europachef Stefan Müller sicher: nicht durch Zwang, sondern weil E-Mobilität so sinnvoll ist. Von Dr. Nikolaus Engel

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üller, beim französischen Hersteller sowohl für Produktion als auch Vertrieb europaverantwortlich, ist hoffnungsvoll, dass der Markt in Kerneuropa 2013 insgesamt nur um 3 Prozent – wenn auch in den Regionen unterschiedlich – zurückgehen wird.

Vertragskündigung vermeiden Die Kündigung der Händlerverträge wolle Renault möglichst vermeiden, sagt Müller. Man strebe daher die Anpassung der bestehenden Verträge in Abstimmung mit dem Händlerverband an.

Auch Zulassungssteigerung in England ist „gekauft“ Abhängig von den Rahmenbedingungen würden die wirtschaftlichen Entwicklungen, erwartet Müller, in einigen bestimmenden Märkten wie Deutschland oder Frankreich sicher anders als in Spanien und Italien sein. Der deutliche Zulassungszuwachs in Großbritannien, wo der Konzern nun auch die Marke Dacia einführe, sei nicht auf gestiegene Konsumbereitschaft oder Käufervertrauen zurückzuführen, sondern stark von zusätzlichen Rabatten und Nachlässen einiger Hersteller beflügelt gewesen.

„Wir haben uns mit Renault vorgenommen, zweitstärkste Marke in Europa zu werden“, sagt Europachef Stefan Müller

Mit profitablem Wachstum zur Nummer 2 in Europa Als „langfristiges, machbares Ziel“ hat sich der Hersteller vorgenommen, in Europa mit der Marke Renault (ohne Dacia) einschließlich der Nutzfahrzeugverkäufe zweitstärkste Marke zu werden. Da Renault heute bereits Nummer 3 sei, sei das Ziel nicht übertrieben, sagt Müller. Die Herausforderung liege darin,

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Renault könne sich „nicht komplett vom jeweiligen Wettbewerb entkoppeln“ und investiere bis zu einer gewissen Grenze in den Marktanteil, habe sich aber auch 2012 in bestimmten Märkten sehr zurückgehalten. „Wir betreiben ein Gesamtgeschäft“, betont Müller. „Daher werden wir immer über die wirtschaftliche Situation und den Marktanteil reden!“

Paneuropäische Zentrale war gestern

Renault-Partner: neue Standards C@RE heißt das neue Konzept, mit dem sich die RenaultOrganisation für die Herausforderungen der Zukunft wappnet: Weil sich „94 Prozent der Kunden bereits vor dem Besuch des Händlerbetriebs im Internet informieren“, sollen die neuen Standards in Österreich innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt sein. Das Konzept umfasst insgesamt 40 Projekte, zu denen Ausbildung, Ausstattung sowie die Umgestaltung des Händlerbetriebs gehören.

Tageszulassungen: Wirtschaftlichkeit entscheidet

Renault suche jede Möglichkeit, Synergien zwischen den Ländern auf Herstellerebene zu nutzen, sagt Müller. „Wir brauchen aber auch in Zukunft in jedem Land jedenfalls Marketing, Presseabteilung und Vertriebsorganisation.“ Denn Handel, Händler und Kunden seien in den Ländern unterschiedlich. „Glaubten wir, all das zentralisieren zu können, wäre das ein großer Fehler“, ist er überzeugt.

Elektromobilität

Die Umgestaltung der Renault-Betriebe ist eines von 40 Projekten des Konzepts C@RE

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

An der langfristigen Einschätzung und der Strategie von Renault, was die Elektromobilität betreffe, habe sich nichts geändert: Am Thema Elektromobilität werde kein Weg vorbeiführen: „nicht weil wir dazu gezwungen werden, sondern weil E-Mobilität so viel Sinn macht“. Zusammen mit Nissan habe es Renault geschafft, die Nummer-1-Position zu erreichen. In zwei bis drei Jahren werde der Markt für Elektrofahrzeuge noch wesentlich breiter sein. In Österreich erreiche Renault mit 600 Elektroautos fast den doppelten Anteil an den Gesamtverkäufen von Europa. •


s 23 tageszul **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:50 Seite 1

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insamer Spitzenreiter war dabei Hyundai: 1.908 von 4.753 Neuzulassungen der koreanischen Marke wurden innerhalb eines Tages angemeldet und wieder abgemeldet. Dies entspricht einem Anteil von rund 40 Prozent. Erst mit großem Abstand folgen dahinter Fiat und Ford mit einem Tageszulassungsanteil von jeweils 28 Prozent. Anders ausgedrückt: Hyundai war im 1. Quartal für 29,7 Prozent, Ford für 18,3 Prozent und Fiat für 13 Prozent aller „Ein-Tages-Anmeldungen“ verantwortlich. Bemerkenswert ist, dass keine der drei Marken auf diese Weise Zulassungssteigerungen erzielen konnte. Offensichtlich ging es eher darum, die Verluste einzudämmen: Hyundai verlor trotz aller Zulassungskünste knapp 6 Prozent der Vorjahresstückzahlen, Ford kam gar auf ein Minus von 28 Prozent. Fiat büßte nur moderate 0,7 Prozent ein, hatte aber im Gegensatz zu den beiden anderen Marken schon 2012 und 2011 schwierige Jahre zu bewältigen.

Versteckter Markteinbruch Ähnlich stellt sich die Situation am Gesamtmarkt dar: Dieser ist im 1. Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 um beinahe ein Zehntel auf 80.024 Pkws gesunken. Die Tageszulassungen stiegen dagegen um 4,8 Prozent auf 6.416 Stück – das entsprach 8 Prozent der Neuzulassungen, während es im Vorjahr 6,9 Prozent und vor 2 Jahren erst 5,1 Prozent waren. Besonders deutlich war der Anstieg der Tageszulassungen mit 13,5 Prozent im März – bekanntlich jener Monat, in dem es für Händler und Importeure die ersten Quartalsziele zu erfüllen gilt. Im Jänner standen dagegen ein vergleichsweise moderates Plus von 2,6 Prozent und im Februar sogar ein Rückgang um 6 Prozent in der Statistik.

Fortschreitender Teufelskreis Die Kurzzulassungen bis zu 7 Tagen Anmeldedauer stiegen im 1. Quartal um 13,8 Prozent, jene bis zu 30 Tagen um 10,1 Prozent und jene bis zu 60 Tagen um 0,6 Prozent. Bei längeren Anmeldezeiten gab es dagegen leichte Rückgänge. In Summe berichtet die Statistik Austria aber von 22.224 Kurzzulassungen bis 120 Tagen, denen insgesamt 80.024 Neuzulassungen

2.968

4.171

gegenüberstanden. In anderen Worten: Mehr als jeder vierte Neuwagen wurde im 1. Quartal nicht an einen „echten“ Privat- oder Firmenkunden verkauft. Gut möglich, dass es sich manchmal nur um eine andere Form der Rabattierung handelt. Doch landauf, landab häufen sich die Plätze, auf denen dutzend- und hundertweise vormals kurzzugelassene Autos ihrer Verwertung harren. Der Teufelskreis wird enger: Irgendwann wird es der Branche nicht mehr gelingen, ihn zu schließen. •

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Von Philipp Hayder

1.174

... werden manche Importeure nicht mehr los: Einzig massive Tageszulassungen bewahrten den Automarkt im 1. Quartal vor einem noch stärkeren Absturz.

1.908

Die Geister, die sie riefen ...

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HANDEL

Bei Hyundai wurden im 1. Quartal 4 von 10 Autos tageszugelassen, bei Ford und Fiat war es jeweils etwas mehr als jeder vierte „Neuwagen“


s 24 ostfantasie**GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:16 Seite 2

HANDEL

Amerikanische Fiat-Händler, die aktuell nur den Fiat 500 aus mexikanischer Fertigung anbieten können, warten bereits ungeduldig auf das zweite Modell. Der serbische Fiat 500L ist eines der wenigen Nicht-Premiumautos europäischer Provenienz, die in die USA exportiert werden. Das Werk hat im April die dritte Schicht gestartet, bald soll die tägliche Produktion auf 630 Autos erhöht werden. Für weitere Impulse wird die siebensitzige Version sorgen. Ferrara bleibt trotzdem vorsichtig und nennt 110.000 bis 150.000 als Stückzahlerwartung für 2013.

Serbische Hoffnungen

Fiat Nacionale

Mit der Produktion des Fiat 500L ist Serbien auf die Landkarte der globalen Autoindustrie zurückgekehrt. Von Peter Homola

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er von Fiat im früheren Zastava-Werk in Kragujevac produzierte und mit dem Spruch „proudly made in Serbia“ beworbene Fiat 500L zählt zu den wichtigsten Produkten der krisengeschüttelten serbischen Wirtschaft. Die Begeisterung vieler Serben ist groß. In sozialen Netzen werden alle Neuigkeiten aus dem Fiat-Werk berichtet und breit kommentiert. Autofans posten Fotos des Autos, aber auch Bilder von voll geladenen Zügen, mit welchen der große Teil der Exporte über den Hafen Bar in Montenegro nach Italien und dann weiter in die Welt geliefert wird. Auslandsserben laden Fotos von lokalen Präsentationen des Modells herunter, sei es bei einem Fiat-Händler in Norddeutschland oder bei einer Autoausstellung im kanadischen Vancouver.

Antonio Cesare Ferrara, Generaldirektor von Fiat Automobil Srbija: erste Lieferung des Fiat 500L in die USA im Mai

Um auch serbische Käufer verstärkt anzusprechen, haben die Regierung und Fiat auf dem diesjährigen Autosalon von Belgrad ein Abkommen unterzeichnet, mit dem der 500L dank staatlicher Subvention billiger angeboten werden kann. Unter dem Modellnamen 500L Nacionale gibt es das Auto nun für 10.900 Euro, um rund 3.000 Euro günstiger als die reguläre Version. Diese Entscheidung sorgte für Unmut bei Importeuren und Händlern anderer Marken und wird nun gar von der EU in Brüssel geprüft. Doch da der Staat gleichzeitig Aktionär des Fiat-Werks ist, dürfte ein Vorgehen gegen diese Subvention schwierig sein. Mladan Dinkic, serbischer Finanz- und Wirtschaftsminister, ließ Kritikern ausrichten, dass auch andere Autohersteller in Serbien produzieren und dann ähnliche Vorteile genießen können. Im Rahmen des Subventionsprogramms können heuer und 2014 insgesamt bis zu 5.000 Autos gekauft werden. Doch es ist die Frage, ob sich in einem Land, wo im Vorjahr nur rund 21.900 Neuwagen verkauft wurden, überhaupt so viele Kunden finden werden.

Exporthoffnung Russland Export in die USA

Die Regierung bemüht sich nun auch um die Erleichterung des Zugangs serbischer Autos auf den russischen Markt. Zwar besteht zwischen beiden Ländern ein Freihandelsabkommen, doch einige Produkte, darunter Autos, sind davon ausgenommen. Der serbische Regierungschef Ivica Dacic und Minister Dinkic haben wegen des 500L vor Kurzem beim russischen Präsidenten Wladimir Putin und Premierminister Dmitrij Medwedew vorgesprochen. Die Russen zeigen sich von einer möglichen Importzollbefreiung nicht begeistert, doch sie prüfen zumindest eine zollfreie Quota für den 500L. •

Das Werk, an dem Fiat mit zwei Dritteln und der serbische Staat mit einem Drittel beteiligt sind, hat die Serienproduktion des Fiat 500L im Juli 2012 aufgenommen. In den ersten neun Monaten wurden mehr als 43.000 Autos gebaut. Die Zahl der Exportmärkte wird allmählich vergrößert. So wurden vor Kurzem Lieferungen auf den britischen Markt aufgenommen. Ein neuer Meilenstein ist der Exportstart in die USA. „Die erste Lieferung von rund 3.000 Autos geht im Mai mit dem Schiff in die USA“, sagt Antonio Cesare Ferrara, Generaldirektor von Fiat Automobili Srbija.

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s 25 toyota auhof**GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:15 Seite 1

Komm.-Rat Friedrich Frey (M.) mit Werkstättenleiter Peter Liebl (4. v. l.) und dem übrigen Team vor dem Neubau in Wien-Auhof

In 8 Monaten fertig Die erste Fertigteil-Werkstätte Österreichs wurde Anfang April in Wien eröffnet. Sowohl Toyota als auch Siems & Klein sehen in dem Vorzeigeprojekt ein Beispiel für andere Unternehmen. Denn die Werkstätte lässt sich bei Bedarf auch wieder abbauen.

W

er die vor wenigen Wochen fertiggestellte Werkstätte in Wien-Auhof von außen sieht, würde nie und nimmer daran denken, dass sie aus vorgefertigten Teilen besteht und dass die Hebebühnen bereits fix und fertig im Boden angeliefert wurden. Auch wenn die anfangs geplante Bauzeit von einem halben Jahr aufgrund des langen Winters um zwei Monate überschritten wurde, ist Komm.-Rat Friedrich Frey hoch zufrieden: „Wir sind damit Vorreiter in Österreich. Der Standort im Westen Wiens wird enorm aufgewertet.“ Denn bisher gab es zwar einen Schauraum, aber keine Möglichkeit für Service oder Reparatur.

Lange Haltbarkeit, gut isoliert Komm.-Rat Christian Brachmann von Siems & Klein, dessen Unternehmen die Werkstätte errichtet hat, registriert bereits zwei Anfragen von Autohäusern aus dem Süden Österreichs, die eine ähnliche Anlage errichten wollen. „Ideal für Firmen, die eine Werkstätte für Modern, hochwertig: das Innere der eine neue Filiale brauchen oder neuen Werkstätte schnell aufbauen müssen“, sagt Brachmann. Das Vorzeigeprojekt in Wien erforderte Investitionen von rund 600.000 Euro: Bei Wärmedämmung, Isolierung und Haltbarkeit ist die Werkstätte einem herkömmlichen Gebäude gleichzusetzen. • (MUE)


s 26 knöbl *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:14 Seite 2

ANSICHT Intelligenzverstopfung R

egeln sind wie zarte Pflänzchen. Sie blühen im Verborgenen und ermöglichen uns ein gedeihliches Zusammenleben. Doch sie können auch krebsartig zu wuchern beginnen. Dann werden sie zu einer unausrottbaren Plage. • Sie ersetzen den Verstand und machen intelligente Menschen zu ferngesteuerten Marionetten. Wenn sie sich zu einem undurchdringlichen Regelwerk verfilzen, ersticken sie gleich einer schweren Wolldecke alles, was sie bedecken: Unternehmen, Branchen, die Wirtschaft, unsere ganze Gesellschaft. • Je weniger ein System taugt, desto mehr Regeln benötigt es, um den Anschein der Funktionsfähigkeit zu wahren. Intelligente Systeme kommen mit einem Minimum an Regeln aus. Aus ihnen lässt sich alles ableiten, was zum Betrieb des Systems benötigt wird. Die hochkomplexe Mathematik fußt auf relativ wenigen Grundregeln. Die französische Revolution begnügte sich mit drei Grundregeln: Liberté – Egalité – Fraternité. Die Magna Charta, Englands Staatsgrundgesetz aus dem Jahr 1215, kommt mit 60 Artikeln aus. • In unserer Gesellschaft wurde das Gegenteil zum Credo erhoben: Jedem Anlass folgend wird eine Regel gebastelt. Zwangsläufig kann diese nicht alle möglichen Vorkommnisse berücksichtigen. Deshalb kommt flugs eine weitere Regel hinzu. Ein System: Ende nie. Es führt uns zu einem Zustand, bei dem alle möglichen Vorkommnisse durch Regeln abgedeckt sind; ohne das Ziel einer vollkommenen Regelung nur im Entferntesten zu erreichen. Erkauft wird dieser Unsinn durch ein exponentielles, geradezu groteskes Regelwachstum und eine schockierende Erosion des „gesunden Menschenverstandes“. Ein sichtbares Beispiel: Vor 20 Jahren hatte ein Kfz-Händlervertrag 4 DIN-A4-Seiten. Heute findet er selbst mit 100 Seiten kein Auslangen.

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Branchenanwalt Dr. Fritz Knöbl: „Vor 20 Jahren hatte ein KfzHändlervertrag 4 DIN-A4-Seiten. Heute findet er selbst mit 100 Seiten kein Auslangen.“

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Je größer die Unternehmen, desto größer und absurder werden ihre Regelwerke. Besonders auf subalterne Manager mit Stabilitätsproblemen im Wirbelsäulenbereich üben Regeln eine faszinierende Wirkung aus. Regeln entheben sie der Entscheidung – und der Verantwortung. Wer sich an Regeln hält, muss sich „oben“ nicht rechtfertigen. Er macht im Sinne des Systems keine Fehler. Neudeutsch „Compliance“ genannt, rauben sie denkenden Menschen den Spaß an der Arbeit, stempeln sie zu inkompetenten Idioten. Die Verwaltung und Erfüllung der Regeln lastet das Unternehmen völlig aus. Das schafft innerbetriebliche Vollbeschäftigung – selbst wenn es nichts mehr zu produzieren oder zu verkauft gibt. • Die Regelwerke überwuchern aber nicht nur die eigenen Konzernstrukturen. So werden kurioserweise auch die Geschäftspartner – somit die Kunden – unter dem Deckmäntelchen der „Kosteneffizienz“ mit immer frecheren Regelwerken konfrontiert. Auf subtile Art und Weise üben sie Druck auf klein- und mittelständische Unternehmen aus, schädigen damit unsere Volkswirtschaft. Andreas Rockenbauer, Herausgeber des führenden Elektrofachmagazins „E&W“, hat diese Situation treffend analysiert: Je größer Unternehmen werden, desto geringer ist deren Gesamtintelligenz in Relation zur Summe der Einzelintelligenzen ihrer Mitarbeiter. Seine medizinische Diagnose: Regel-Diarrhö mit begleitender Intelligenzverstopfung. • Letztlich geht es um Sinn und Unsinn von Regeln: Wer als Fußgänger in den frühen Morgenstunden bei einer völlig leeren Straße an einer roten Ampel wartet, der verhält sich regelkonform – aber unsinnig. Natürlich können auch für derartige Ausnahmezustände weitere Regeln und Unterregeln produziert werden. Viel einfacher wäre es, den „gesunden Hausverstand“ einzuschalten. Mit dem wir prüfen, ob eine Übertretung angebracht ist oder nicht. Das würde aber wieder Intelligenz benötigen – und Vertrauen in die Intelligenz. • Für selbstständige Unternehmer – wie es Autohändler sein sollten – ist es unzumutbar, sich mit dem sprachlichen Abschaum derartiger Regelwerke herumzuschlagen. Das frisst Kapazitäten, die für sinnvolle Arbeit benötigt werden. Jesus hat die Scheinheiligen und Pharisäer mit ihren Regelwerken zum Tempel raus gejagt. Die Kfz-Unternehmer sollten diesem Beispiel folgen.


s 27 citroen subaru *** okmue_Layout 1 02.05.13 15:13 Seite 1

HANDEL

Die Liebe zu DS Das seit April erhältliche DS3 Cabrio soll helfen, der Submarke von Citroën einem breiteren Kundenkreis zu öffnen. Auf die Händler kommen keine höheren Standards zu.

D

ie Händler hätten das Potenzial der DS-Baureihe (DS3, DS4, DS5) unterschiedlich ausgeschöpft, meint Mag. Sebastian Haböck, Vertriebsdirektor bei Citroën Österreich: „Einige machen die Kunden mit eigenen Fahrzeugcorsos auf diese Modelle aufmerksam, was sich in deutlich höheren Abschlüssen zeigt.“ Andere Händler hätten allerdings diese Möglichkeiten nicht erkannt: „Dabei kann man durch die DS-Reihe viele Neukunden gewinnen.“ Außerdem seien die Verdienstmöglichkeiten beim Verkauf eines DS besser als in der normalen Palette, so Haböck.

Vertriebsdirektor Sebastian Haböck, Barbara Eichberger (l.), Nora Wilhelm (r., beide Presse)

Die DS-Reihe wird ausgeweitet: Vermutlich für 2015 sind die Präsentation eines SUV sowie einer Limousine im D-Segment geplant.

Keine Trennung der Schauräume geplant Laut Haböck wäre es aber nicht verantwortungsbewusst, von den Händlern eine Trennung der Schauräume der DS-Baureihe von den übrigen CitroënModellen zu verlangen: „Das wäre das falsche Signal.“ • (MUE)

Festhalten am Ziel Auch wenn die Verkaufszahlen von Subaru in den ersten drei Monaten deutlich unter jenen des Vorjahres lagen, will man sich von den anfangs definierten Zielen vorerst nicht verabschieden. Das Händlernetz soll in den kommenden Monaten weiter ausgebaut werden, vorrangig in Wien, Niederösterreich und Salzburg.

D Der Outback-Diesel wird nun auch mit Automatikgetriebe angeboten

erzeit gebe es intensive Gespräche mit Händleraspiranten, sagt Mag. Wolfgang Pessl, Marketingleiter von Subaru Österreich. Er hofft, dass noch vor dem Sommer ein Ausbau des Händlernetzes möglich sei. Vor allem in Wien sei die Situation derzeit noch unbefriedigend. Subaru verfügt derzeit in Österreich über 35 Vertriebspartner und hat insgesamt 85 Service-Stützpunkte. Weiße Flecken ortet Pessl auch in Oberösterreich, wo man „bei Weitem nicht flächendeckend“ vertreten sei. In diesem Bundesland führe man derzeit aber nur lose Kontakte mit interessierten Händlern, sagt Pessl; im 1. Halbjahr sei hier aber noch nicht mit einem Vertragsabschluss zu rechnen.

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

Dass es bei den Neuzulassungen in den ersten 3 Monaten einen Rückgang um 61,93 Prozent auf 166 Einheiten gegeben habe, sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Neben der verhaltenen Kauflaune sei auch der neue Forester noch nicht in allen Versionen verfügbar gewesen.

Die Kunden sparen – auch beim XV Außerdem habe sich das Käuferverhalten beim meist verkauften Modell, dem XV, geändert: Waren anfangs vor allem die gut verfügbaren Top-Ausstattungen geordert worden, so sei momentan das mittlere Niveau gefragt. „Doch dieses Modell ist da und dort vergriffen.“ Beim XV arbeitet Subaru derzeit auch mit Tageszulassungen. Pessl ist zuversichtlich, wie ursprünglich vorgesehen, das Jahresziel von 1.550 Einheiten (nach 1.519 im Jahr 2012) zu erreichen. Impreza und Trezia werden nicht mehr angeboten. • (MUE)

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S 28 einstieg management** GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:12 Seite 2

„Wir haben auf diesem Wege einen Großteil der Streitfälle lösen können“,

MANAGEMENT

freut sich Komm.-Rat Fritz Nagl auf Seite 30

„Wir merken, dass die traditionellen Segmente stark unter Druck stehen“, konstatiert Peter Modelhart (Jaguar/Land Rover) auf S.36

Kfz-Schutzgesetz: Schlichtungsstelle eingerichtet Bis zum Inkrafttreten des Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetzes (KraSchG) am 1. Juni wird das Bundesgremium des Fahrzeughandels eine Schlichtungsstelle einrichten. Diese ist in § 7 des Gesetzeswerkes vorgeschrieben: Demnach ist bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Importeuren und Händlern eine Klage „nur zulässig, wenn zwei Monate ab Einleitung des Schlichtungsverfahrens, ab Einlangen des Antrags bei Gericht oder ab Beginn der Mediation verstrichen sind, ohne dass eine gütliche Einigung erzielt worden ist“.

Händlerverband von BMW konstituiert Der „Verein Österreichischer BMW- und Mini-Händlerbetriebe“ wurde vor Kurzem ins Vereinsregister eingetragen. „Ende Mai werden wir die erste Arbeitssitzung mit dem Importeur abhalten“, erklärt Dr. Rudolf Weinmann (Zitta/Perchtoldsdorf), der bis zur ersten Mitgliederversammlung als Obmann fungiert. Bei diesem Treffen, das im Rahmen der jährlichen Händlerkonferenz im Dezember stattfinden wird, soll ein definitiver Vereinsvorstand gewählt werden.

Erfolg mit Reifen und Frühjahrszubehör Klaus Müllner, Geschäftsführer der Autozubehör- und Servicekette Forstinger, meldet im Kfz-Angebotsfeld ein zum Vorjahr noch besseres Quartalsergebnis. Besonders Reifen hätten zum Erfolg beigetragen, aber auch das obligate Frühjahrszubehör sei gut nachgefragt. Stolz ist Müllner auf die weiter verlässliche Versorgung durch seine Lieferanten, die sich von den veränderten Eigentumsverhältnissen nicht irritieren lassen. Weniger gut verlaufe derzeit noch das Geschäft mit Fahrrädern und Mopeds .

E-Autohersteller weiter am Drücker „Das Service Center ist Pflicht, ein Store ist die Kür“, sagt Daniel Hammerl, Sales Manager Austria von Tesla Motors, einem US-Spezialisten für E-Autos, im Hinblick auf die Bedeutung des Service für die Kunden. Der Store in Österreich sei – nach Eröffnung des Servicestandorts im Raum Wien, die noch für 2013 avisiert ist – unverändert geplant. Laut Kathrin Schira, Communications Manager D-A-CH, wurde Ende März das erste profitable Quartal verzeichnet. Mit 4.750 Einheiten des Models S wurde das Ziel von 4.500 Stück übertroffen.

Personalabbau von Rheinmetall MAN in Liesing Da kein Anschlussgeschäft für den in wenigen Wochen abgearbeiteten Auftrag über 7.200 Lkws für die britischen Streitkräfte vorliegt, plant Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich in Wien-Liesing eine Verringerung von Personalstand und Kapazitäten. Diese Maßnahmen sollen samt Sozialplan bis zum Sommer umgesetzt werden. Überdies sei die Konjunktur für die Montage ziviler MAN Sonderfahrzeuge – Schwerlasttransporter, Flugfeldlöschwagen, Betonpumpenchassis und anderer Sonderbaumuster – rückläufig.

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AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

Dr. Nikolaus Engel

Es ist eigentlich genau wie immer Wie zu erwarten war, kommen die Vertragsentwürfe einiger Autohersteller knapp vor Torschluss – und viele haben erst noch das Thema Kraftfahrzeugsektorschutzgesetz einzuarbeiten. Der Zeitdruck entsteht vor allem für jene, die den Vertrag noch prüfen lassen wollen, bevor sie sich für Jahre binden. Dass manche Marken versuchen, bei der Gelegenheit „reinzuwürgen“, was nur geht, überrascht nicht. Überraschend ist aber der Mut, den neue Verträge auch Zwergen der Autolandschaft gemacht haben. Die Frage wird sein, ob all jene, die Forderungen stellen, als gäbe es kein Morgen, gewinnen oder letztlich allein bleiben werden. Denn nach dem für Werkstätten ertragsschwachen 2012 hat mancher Partner keinen Appetit auf noch höhere Belastungen.


s 29 öhlböck *** okmue_Layout 1 02.05.13 15:38 Seite 1

MANAGEMENT

Wer ist das Volk? Der deutsche Bundesgerichtshof traf nun eine interessante Entscheidung: Wer darf den Begriff „VolksWerkstatt“ nutzen?

D

ie Onlinetochter der deutschen „Bild“-Zeitung hat die A.T.U Auto-TeileUnger Handels GmbH & Co. KG als „Volks-Werkstatt“ bezeichnet. Zudem haben die Zeitung und die Werkstattkette zwei Aktionen durchgeführt, in denen A.T.U Inspektionsleistungen für Kraftfahrzeuge unter der Bezeichnung „Volks-Inspektion“ erbrachte und Reifen unter der Angabe „Volks-Reifen“ anbot. Volkswagen ging dagegen mit Klage vor und verlor in zwei Instanzen. Das LG und das OLG München sahen keine kennzeichenrechtliche Verwechslungsgefahr mit Volkswagen und wiesen die Klage ab. Das deutsche Höchstgericht in Zivilsachen drehte die Sache und folgte der Auffassung Volkswagen (11.04.13, I ZR 214/11). Danach sei nicht ausgeschlossen, dass die Zeichen „Volks-Inspektion“, „Volks-Reifen“ und „VolksWerkstatt“ die bekannte Marke Volkswagen verletzen. Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass bekannte Marken einen weiteren Schutzbereich genießen als einfache Marken. Konsequenz: Es muss ein weiter Abstand zur Marke eingehalten werden. Der Bundesgerichtshof argumentierte, dass eine Verletzung der bekannten Marke bereits vorliege, wenn das Publikum von organisatorischer Verbindung zwischen Bild und A.T.U auf der einen und Volkswagen auf der anderen Seite ausgehe oder wenn die Zeichenbenutzung die Unterscheidungskraft der bekannten Marke Volkswagen beeinträchtigt.

Die Sache wurde daher zurückverwiesen, um weitere Feststellungen zu treffen. Die Urteilsgründe und Erwägungen, die zum Urteil geführt haben, sind noch nicht veröffentlicht und bleiben daher abzuwarten. Aber schon jene Informationen, die bislang nach außen gedrungen sind, sprechen für eine De-factoMonopolisierung des Begriffes „Volks“ für Volkswagen. Der BGH hat damit den Kennzeichenschutz für berühmte zusammengesetzte Marken entscheidend erweitertet.

Dr. Johannes Öhlböck LL.M. ist Rechtsanwalt in Wien und für Händler und Werkstätten im Kfz-Vertriebsrecht tätig (www.raoe.at)

Markenverwendung durch Werkstätten in Österreich Für Werkstätten in Österreich sei die Entscheidung nur am Rande von Bedeutung, sagt der auf den KfzBereich spezialisierte Wiener Rechtsanwalt Dr. Johannes Öhlböck. So sind Vertragswerkstätten in der Regel schon aus dem Servicevertrag berechtigt, die Marke des Herstellers zu benutzen. Für freie Werkstätten gilt eine Sonderregel aus dem Markenschutzgesetz, die es Betrieben in engen Grenzen erlaubt, die Marke des Herstellers zur Bezeichnung der eigenen Dienstleistung zu nutzen. • (RED)

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s 30 schlichtungsstelle ** GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:06 Seite 2

MANAGEMENT

Wir brauchen keinen Richter „Schlichten statt Streiten“, so lautet die Devise eines in Niederösterreich von den Sozialpartnern WKNÖ und AKNÖ betriebenen Modells, das mit einer positiven Bilanz aufhorchen lässt.

S

treitigkeiten mit gütlichem Ende bringen in der Regel für alle Beteiligten einen Gewinn – genau zu diesem Zweck wurde von der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der Arbeiterkammer Niederösterreich im Jahr 2004 mit der Kfz-Schlichtungsstelle eine neue Institution geschaffen. Seit 2006 hat sie ihren Standort im WIFI St. Pölten. Über 1 Mio. zugelassene Pkws und 1.400 Reparaturbetriebe gibt es in Niederösterreich, weshalb es nicht weiter verwunderlich scheint, dass es zwischen Autobesitzern und Betrieben nach Autoreparaturen oder dem Autokauf auch einmal zu Streitigkeiten kommen kann.

Ziel ist die außergerichtliche Einigung Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundes- und NÖ-Landesinnungsmeister der Kfz-Techniker, und AKNÖ- Konsumentenberater Werner Krisch haben vor über acht Jahren den fachlichen Grundstein zur Schlichtungsstelle gelegt und erarbeiten seitdem gemeinsam Lösungen. Ziel der Kfz-Schlichtungsstelle ist es, außergerichtliche Einigungen zwischen Kunden und Kfz-Werkstätten herbeizuführen. Beide Parteien bringen dazu beim Termin in der Schlichtungsstelle den Experten und Juristen von Arbeiterund Wirtschaftskammer ihren Fall vor. Ein Gutachter ist ebenfalls vor Ort, um das Fahrzeug zu besichtigen. Beim Termin zählen nicht nur Fakten, sondern auch psychologisches Einfühlungsvermögen. Anfangs prallen oft die unterschiedlichen Sichtweisen erhitzter Gemüter aufeinander. Meist kommt es jedoch zu einer gütlichen Einigung. Bis dato 15.000 Beschwerden registrierte die AKNÖKonsumentenberatung seit Einführung dieser Institu-

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(V. l.) Werner Krisch (AKNÖ), Hermann Haneder (Präsident AKNÖ), Komm.Rat Sonja Zwazl (Präsidentin WKNÖ) und Komm.-Rat Friedrich Nagl

tion. „Die meisten Beschwerden konnten durch ein Telefonat mit den Kfz-Werkstätten gelöst werden“, so Krisch. Insgesamt 444 Mal wurde die Schlichtungsstelle eingeschaltet, 144 Mal war eine Begutachtung vor Ort notwendig, in 207 Fällen konnte eine Einsparung von rd. 494.000 Euro erzielt werden. Die rückerstatteten Kosten beliefen sich zwischen 60 Euro für Reifenreklamationen und 18.000 Euro nach einer Rückabwicklung eines Kaufvertrags. Die meisten Schlichtungen betrafen Garantie- und Gewährleistungsansprüche. Hauptsächlich handelte es sich um mechanische Gebrechen. Elektronikprobleme sind in den letzten Jahren aber immer häufiger Grund für Schlichtungen gewesen.

Win-win -Situation für Betriebe und Konsumenten

Bei Schlichtungen zählen nicht nur Fakten, sondern auch psychologisches Einfühlungsvermögen

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„Wir haben auf diesem Wege einen Großteil der Streitfälle lösen können“, so Nagl. Am Beispiel der Schlichtungsstelle zeige sich „wie gut sozialpartnerschaftliche Lösungen funktionieren können“, sagt AKNÖ-Präsident Hermann Haneder. WKNÖ-Präsidentin Komm.Rat Sonja Zwazl verweist auf die Vorteile für Betriebe und Konsumenten: „Beide kommen zu einer schnelleren Entscheidung und sparen unnötige Prozesskosten.“ Ob das Modell auf ganz Österreich ausgeweitet wird, hängt laut Nagl von entsprechenden Initiativen in den einzelnen Bundesländern ab: „Es wäre aber sicher sinnvoll.“ • (DSC)


s 31 bank austria *** okmue_Layout 1 03.05.13 13:07 Seite 1

MANAGEMENT

Abwärtstrend: Ende erst 2014? Der Mitte April von der Bank Austria veröffentlichte Branchenbericht über Konjunktur und Perspektiven im Autohandel sieht für die Branche heuer keine besonders rosigen Aussichten.

D

er Abwärtstrend im Autohandel könne erst im Jahr 2014 gestoppt werden, schreibt Studienautor Günter Wolf. Dies gelte allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen: Dazu zähle eine Stabilisierung der Konjunktur, die eine Stärkung des Vertrauens der Konsumenten bewirke. Weiters notwendig seien ein Wachstum der Realeinkommen und eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation. Nennenswerte Zuwächse im Autohandel sieht der Studienautor aber auch für 2014 nicht, da der Fahrzeugbestand in den vergangenen vier Jahren in Österreich im Schnitt um 1,7 Prozent gewachsen sei. Außerdem sei der Motorisierungsgrad in Österreich mit 537 Pkws auf 1.000 Einwohner im EU-Schnitt (477) sehr hoch, das Alter der Autos mit 7,5 Jahren (EU: 8,3 Jahre) hingegen vergleichbar gering.

Umsätze im Fahrzeughandel sanken bereits 2012 Für heuer rechnet die Bank Austria mit einem Rückgang der Neuzulassungen in Österreich bei Pkws um 4 bis 5 Prozent. Besser ist die Einschätzung für den Gebrauchtwagenmarkt, wo es laut Wolf zu einer stabilen Entwicklung kommen wird. Die Situation ist umso schwieriger, als die Umsätze im Fahrzeughandel schon im Vorjahr real um 5,6 Prozent bzw. nominell um 4 Prozent auf 23,4 Mrd. Euro gesunken seien.

Hingegen hatte es 2011 noch ein Wachstum von 7,2 Prozent gegeben. Das Umsatzminus im Vorjahr ist prozentuell sogar etwas größer als im Krisenjahr 2009 (-5,5 Prozent).

Bessere Chancen für Werkstätten Aufgrund der weiter rückläufigen Absatzzahlen und des Konkurrenzdrucks auf Internetplattformen werde der Ertragsdruck im Autohandel heuer weiter steigen, prophezeit Wolf. Hingegen sieht der Branchenbericht für Werkstätten deutlich bessere Chancen: Schon allein deshalb, weil die Rendite zwischen 2002 und 2011 bei Reparaturen und Service 3,0 Prozent, im Autohandel hingegen nur 1,7 Prozent betragen habe. Das Werkstattgeschäft bleibe „die Stütze der Kfz-Wirtschaft“. Aufgrund der hohen Kfz-Dichte und des wachsenden Fahrzeugalters in Österreich hätten die Werkstätten trotz rückläufiger Reparaturanfälligkeit der Autos keinen stärkeren Rückgang bei der Nachfrage zu erwarten. Der Bericht wird alle drei Jahre veröffentlicht. • (MUE)

Günter Wolf erstellte den Branchenbericht


s 32-33 sachverst. urteil **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:04 Seite 2

MANAGEMENT

Nur wenige Geschädigte machen sich die Mühe, Gutachter für falsche Gutachten zur Verantwortung zu ziehen. Wie mühsam das ist, konnte Kfz-Meister Ernst Moreau aufgrund eines falschen Gerichtsgutachtens des Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kronreif im Laufe der vergangenen fünf Jahre erleben. Von Dr. Friedrich Knöbl

Der Unbelehrbare I

m Jahr 2000 hatte ein stolzer Skoda-Besitzer das Pech, in einen Hagel zu geraten. Und er hatte das Glück, bei der Allianz kaskoversichert zu sein. Moreau reparierte und lackierte das Auto. Alles war in Ordnung. Sieben Jahre später hatte dieser Skoda erneut Pech: Es stürzte ihm eine Schneelawine aufs Dach. Und sein Besitzer hatte das Pech, weiterhin bei der Allianz versichert zu sein. Helmut Schweighofer von der Top Report Schadensbesichtigung schaute sich für die Allianz kurz das Auto an und lehnte eine Kaskoreparatur ab. Die Risse im Lack des SkodaDaches seien keine Folge der Dachlawine, sondern „infolge nicht fachgerechter Hagelschadenreparatur aus dem Jahr 2000“ entstanden.

Sachverständiger falsch eingesetzt? Der Allianz-Geschädigte verlangte aufgrund dieser Schadenexpertise nunmehr von Moreau 413,– Euro Reparaturkosten. Und er hatte mit seiner Klage neuerlich Glück: Denn das Gericht bestellte Gerhard Kronreif zum Sachverständigen. Ein anerkannter Verkehrsunfallexperte, der jedoch mangels entsprechender Berufspraxis weder für Kfz-Reparaturen noch für Kfz-Lackierungen zuständig ist. Deshalb scheint er für diese Fachgebiete auch nicht in der vom Justizministerium erstellten Sachverständigenliste auf. Allerdings genießt er das uneingeschränkte Vertrauen der Salzburger Justiz, so auch das des Saalfeldener Bezirksrichters Dr. Günter Neuhauser. Der machte am 17. 10. 2007 kurzen Prozess. Er beauftragte Kronreif, sich noch während der Verhandlung das Skoda-Dach anzusehen. Der konstatiert eine großflächige Delle und machte eine kurze Schichtdickenmessung. Danach kam er zum Ergebnis, dass

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der Lack eines ordnungsgemäß reparierten Daches eine Schneedachlawine rissfrei überstanden hätte. Worauf der Richter aufgrund dieses Gutachtens den protestierenden Moreau per Vergleich zur Dachreparatur und zum Kostenersatz verpflichtete. Einschließlich jener 600,– Euro, die Kronreif für seine halbstündige Präsenz im Gerichtssaal in Rechnung gestellt hatte. Der in der Verhandlung überrumpelte Moreau ließ Kronreifs Expertise vom Lack-Guru Johann Hattinger überprüfen. Der nahm das Dach genauer unter die Lupe. Er legte 28 Messpunkte für die Schichtdickenmessung fest. Die im Beisein des Landesinnungsmeisters Peter Schaufler durchgeführten Messungen ergaben, dass zur genauen Schadensanalyse eine Zerstörprobe unbedingt erforderlich ist. Ein assistierender Anwendungstechniker der Firma Sikkens führte daraufhin an drei verschiedenen Stellen eine Schleifprobe bis zum Grundmaterial und zum Blech durch, um so die Dachverformungen besser ersichtlich zu machen.

Kfz-Meister Ernst Moreau

Schiedsgutachter Walter Janisch

Privatgutachter Johann Pfarrkirchner

Gutachten umfasste 14 Seiten Hattingers penible Untersuchung ergab, dass über die Originalwerkslackierung noch vor dem Hagelschaden zweimal darüber lackiert wurde. „Aus welchem Grund konnte nicht abgeklärt werden.“ Insgesamt kommt sein Gutachten auf 14 Seiten zum Ergebnis, dass an dem Skoda „keine unsachgemäße Hagelschaden-Instandsetzung“ durchgeführt wurde. Nun wollte Moreau von Kronreif den von seinem Gutachten verursachten Schaden ersetzt bekommen. Der wehrte sich: Ihm seien hunderte Dachlawinen bekannt, die bei deutlich massiveren Dachverformungen zu keinen Lackrissen geführt hätten. Zum Schiedsrichter wurde der Bundesinnungsmeister der Karos-

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

Bundesinnungsmeister Arthur Clark


s 32-33 sachverst. urteil **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:04 Seite 3

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seriefachbetriebe Arthur Clark erkoren, der den Streitteilen den Lack-Sachverständigen Walter Janisch zum Schiedsgutachter vorschlug. Dessen Kosten sollte die unterlegene Partei tragen. „Dieser Entscheid gilt als unanfechtbar und die Parteien erklären sich bereit, keine weiteren gerichtlichen Schritte in dieser Sache zu unternehmen“, ließ sich Clark von beiden Seiten unterschreiben. Janisch kam zum Ergebnis, dass Moreaus Dachreparatur „mit an größter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ fachgerecht durchgeführt wurde. Eine spätere mechanische Verformung sei für die Rissbildung verantwortlich. Kronreifs gerichtliche Ausführungen seien „technisch nicht einwandfrei nachvollziehbar“.

Nur der Klagsweg blieb offen Kronreifs Reaktion: Das Gutachten Janischs sei falsch und wegen „der sich jedem sachkundigen unbefangenen Betrachter sofort aufdrängenden qualifizierten Unrichtigkeit nicht bindend“. Deshalb werde er weder Janisch noch Moreau irgendwas zahlen. Nun blieb Moreau nur noch der Klagsweg offen. Kronreifs Gutachten landete auf diesen Weg erneut bei Gericht. Der Beklagte wehrte sich mit einem Privatgutachten seines alten Freundes Johann Pfarrkirchner. Dieser bezweifelte anhand einer vom Kfz-Sachverständigen Werner Resch zur Verfügung gestellten BMW-Reparaturanleitung die Richtigkeit der Hattinger- und Janisch-Gutachten. Der Salzburger Richter Dr. Christoph Ganzera bestellte den Tiroler Lack-Sachverständigen Anton Mayr zum Gutachter. Der nach Prüfung aller Gutachten zum Ergebnis kam, dass dem Schiedsgutachten Janisch „aus unparteiischer Sicht kein Fehler angelastet werden kann“. Die Rissbildung ist „mit an größter Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch mechanische Einwirkung von außen entstanden“. Was am 22. März 2013 zu dem Urteil führte, dass Moreaus Forderung „dem Grunde nach zu Recht besteht“. Über die Höhe des Schadens muss daher noch weiter verhandelt werden. Kronreifs Hoffnung, dass der aus seinem falschen Gutachten resultierende Schaden schon verjährt sei, hat sich ebenfalls nicht erfüllt. Denn die Schlichtungsbemühungen der Innung haben diese Frist gehemmt. Womit auch die Bundesinnung hoffen kann, die von ihr vorweg ausgelegten Kosten des Janisch-Gutachtens von Kronreif endlich ersetzt zu bekommen. •

Solides Wachstum Die APCOA Parking Group, Europas führende Unternehmensgruppe im Parkraum-Management, will in Österreich verstärkt private Parkflächen vermarkten.

I

APCOA Nicolas Reinhart (l.) und CEO Ralf Bender

n Österreich, wo 52.000 Stellplätze von der Apcoa Austria GmbH bewirtschaftet werden, wurde 2012 mit 150 Mitarbeitern ein Umsatz von 21,5 Mio. Euro erzielt Die in 13 Ländern aktive Apcoa Parking Holding erreichte 2012 einen Gesamtumsatz von 701 Mio. Euro, um 5,4 Prozent mehr als im Jahr 2011. Mit für Vertragspartner realisierten Umsätzen mit Parkraumservices betrug der Außenumsatz 1,0481 Mrd. Euro, eine Steigerung von 5,8 Prozent gegenüber 2011. Das Unternehmen verfügt derzeit insgesamt über 7.321 (2011: 6.775) Standorte und beschäftigt 4.821 Mitarbeiter. „Ich erwarte für 2013 einen Umsatz- und Ergebnisanstieg von rd. 5 Prozent“, sagt Apcoa-CEO Ralf Bender.

Großes Potenzial in urbanen Gebieten

Die P & R-Anlage Ottakring wird von APCOA betrieben

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

„Wir sehen in Österreich in urbanen Gebieten und vor allem in Wien sehr großes Wachstumspotenzial und erwarten, dass der Markt für die Parkraumbewirtschaftung in Ballungszentren weiter ansteigt. Wir wollen auch kleinere Parkflächen kostengünstig an den Mann bringen“, so Bender. Man werde daher gezielt und speziell in Wien auf Grundstücks- und Immobilieneigentümer zugehen, um diesen vorzuschlagen, bereits vorhandene oder noch zu schaffende Parkflächen öffentlich zugänglich zu machen. Wobei bewirtschaftete Flächen kostengünstig nur mit Parkscheinautomaten ohne Schrankensystem ausgestattet und auch von Apcoa überwacht werden. • (DSC)

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s 34-35 statistik *** okmue_Layout 1 06.05.13 08:56 Seite 2

MANAGEMENT

Minus: 1-x extrem, 1-x schwächer Gebrauchtwagen März 2013 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

VW

14.814

20,06

-4,59

Audi

6.902

9,35

3,49

BMW

5.209

7,05

Opel

5.125

6,94

Ford

4.612

Mercedes-Benz

3.725

Renault

owohl Neuwagen- als auch GebrauchtwagenZulassungen rutschten im März in Österreich ins Minus – allerdings mit unterschiedlichen Ausprägungen: Denn während für Fahrzeuge frisch aus dem Werk fast ein Fünftel weniger Zulassungsscheine ausgestellt wurden, waren die Rückgänge bei Autos aus Vorbesitz mit 4,75 Prozent bei Weitem nicht so gravierend. Schaut man sich die einzelnen Segmente bei den Neuwagen an, so fällt auf, dass bis auf die untere Mittelklasse (wo aber fast ausschließlich der Golf VII für Dynamik sorgt) nur die Geländewagen positive Zahlen schrieben. Sogar die im Vorjahr so beliebten SUVs rutschten im ersten Quartal in die negativen Zahlen, auch wenn sie mit -1,6 Prozent nicht so dramatisch ausfielen wie in anderen Segmenten.

MA in %

+/ – in % z. Vorjahr

39.052

20,29

-0,36

17.910

9,31

5,96

-0,42

13.243

6,88

6,78

-14,40

13.245

6,88

-12,05

6,25

-9,44

12.343

6,41

-1,70

5,04

-12,41

9.719

5,05

-4,27

3.648

4,94

-6,96

9.499

4,94

-4,84

Peugeot

3.304

4,47

-1,17

8.622

4,48

2,94

Skoda

3.106

4,21

14,32

7.866

4,09

11,04

Mazda

2.518

3,41

-8,40

6.640

3,45

-4,50

Fiat/Abarth

2.463

3,34

-7,96

6.549

3,40

-0,83

Seat

2.441

3,31

10,20

6.156

3,20

10,13

Toyota

2.040

2,76

-2,11

5.159

2,68

-0,08

Citroën

1.969

2,67

-5,38

5.074

2,64

-0,39

Oberklasse und Sportwagen sind stark betroffen

Nissan

1.254

1,70

-7,32

3.170

1,65

-5,57

Hyundai

1.236

1,67

-12,90

3.298

1,71

4,24

Suzuki

1.072

1,45

-5,13

2.956

1,54

-3,52

Kia

1.017

1,38

-9,28

2.763

1,44

-0,68

Mitsubishi

861

1,17

-9,08

2.325

1,21

-5,68

Volvo

830

1,12

6,41

2.165

1,12

2,22

Alfa Romeo

810

1,10

-15,36

2.045

1,06

-10,54

Vor allem Händler, die auf die teuren und daher auch ertragsstarken Oberklasse- und Luxusklasse-Modelle angewiesen sind, schauten heuer mit -31,6 bzw. -17,7 Prozent durch die langen Finger. Und auch der Sportwagenbereich lief mit einem Minus von 26,3 Prozent deutlich schlechter als im Vorjahr. • (MUE)

Honda

756

1,02

-7,47

1.934

1,00

-4,82

Chevrolet/Daewoo

621

0,84

-1,58

1.693

0,88

8,80

Chrysler

454

0,61

-12,19

1.178

0,61

-10,14

Mini

386

0,52

5,18

865

0,45

4,47

Marke

Porsche

34

Jän. – März 2013

MA in %

S

349

0,47

-13,83

Stück

667

0,35

Modell-Ranking Neuwagen

-1,04

Subaru

295

0,40

6,50

891

0,46

20,41

Jeep

293

smart

262

0,40

2,09

840

0,44

2,44

0,35

-9,97

717

0,37

-4,78

Lancia

250

Dacia

239

0,34

0,40

631

0,33

-0,32

0,32

47,53

649

0,34

38,97

Land Rover

218

0,30

0,46

617

0,32

10,97

Jaguar

127

0,17

-22,09

292

0,15

-15,12

Daihatsu

108

0,15

-26,03

341

0,18

-15,80

Rover

97

0,13

-39,38

265

0,14

-24,93

Saab

65

0,09

-34,34

225

0,12

-12,11

Lexus

56

0,08

-5,08

170

0,09

21,43

SsangYong

49

0,07

16,67

127

0,07

12,39

Dodge

40

0,05

-11,11

111

0,06

8,82

Lada

20

0,03

0,00

48

0,02

2,13

Maserati

16

0,02

0,00

27

0,01

42,11

Ferrari

13

0,02

-58,06

21

0,01

-47,50

MG

11

0,01

-26,67

18

0,01

-10,00

Bentley

9

0,01

-10,00

24

0,01

100,00

Aston Martin

8

0,01

-20,00

13

0,01

0,00

Rolls-Royce

3

0,00

-62,50

4

0,00

-69,23

KTM

2

0,00

-60,00

4

0,00

-20,00

Lamborghini

2

0,00

-66,67

5

0,00

-16,67

Infiniti

0

0,00

-100,00

2

0,00

-66,67

Sonstige

134

0,18

-34,63

283

0,15

-27,62

Summe

73.839

100,00

-4,75

192.461 100,00

-0,28

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Marke/

März 2013

Jän. – März 2013

Modell

Stück MA in%

Stück MA in%

VW Golf VW Polo Renault Mégane Nissan Qashqai VW Tiguan Hyundai i20 Fiat 500 Hyundai i30 Ford Focus Seat Ibiza

1.729 1.008 868 848 821 606 578 577 544 518

5,6 3,2 2,8 2,7 2,6 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7

4.530 2.568 2.208 1.728 2.098 1.409 1.198 1.312 1.502 1.376

5,7 3,2 2,8 2,2 2,6 1,8 1,5 1,6 1,9 1,7

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

März 13 1.081 1.668 6.119 5.698 2.314 4.151 2.457 1.199 6.380

+/- % März 12 -26,06 1.462 -20,11 2.088 -18,82 7.538 -18,69 7.008 -23,07 3.008 -20,95 5.251 -17,69 2.985 -18,82 1.477 -10,34 7.116

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von EurotaxGlass’s


s 34-35 statistik *** okmue_Layout 1 06.05.13 08:56 Seite 3

Neuwagen

VW Opel Hyundai Audi Renault Ford Skoda Seat BMW Nissan Fiat/Abarth Toyota Mercedes Benz Peugeot Kia Mazda Citroën Dacia Honda Suzuki Chevrolet Mitsubishi Land Rover Volvo Mini Alfa Romeo Porsche Subaru Jeep Lancia Smart Jaguar Lexus Bentley Ferrari Infiniti Aston Martin KTM Lotus Lada Lamborghini Maserati Cadillac Daihatsu Rolls-Royce Saab SsangYong Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

5.634 18,13 2.135 6,87 2.085 6,71 1.759 5,66 1.640 5,28 1.592 5,12 1.577 5,08 1.453 4,68 1.405 4,52 1.248 4,02 1.216 3,91 1.180 3,80 1.131 3,64 889 2,86 888 2,86 875 2,82 688 2,21 547 1,76 474 1,53 426 1,37 399 1,28 354 1,14 292 0,94 291 0,94 215 0,69 198 0,64 104 0,33 85 0,27 75 0,24 71 0,23 51 0,16 44 0,14 12 0,04 8 0,03 6 0,02 5 0,02 3 0,01 3 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 4 0,01 31.067 100,00

-16,30 -17,73 -4,53 -23,36 -8,89 -38,89 -34,21 -6,68 -15,62 -1,81 -0,90 40,14 9,28 -42,35 -32,37 -30,28 -47,76 8,53 -0,21 -37,35 -15,82 -23,54 42,44 -10,46 12,57 -25,28 -17,46 -51,43 -28,57 -40,34 -1,92 12,82 -68,42 100,00 -25,00 400,00 0,00 -40,00 100,00 -66,67 -50,00 -50,00 -100,00 -100,00 0,00 -100,00 0,00 -55,56 -18,10

Jän. – März 2013 Stück

MA in %

14.700 4.651 4.753 5.021 4.198 4.171 6.294 4.128 3.699 2.622 2.968 2.522 3.080 2.364 2.135 2.176 1.859 1.437 754 1.005 904 948 730 771 438 429 250 166 196 187 253 87 50 14 15 16 3 9 2 5 1 1 3 1 0 0 0 8 80.024

18,37 5,81 5,94 6,27 5,25 5,21 7,87 5,16 4,62 3,28 3,71 3,15 3,85 2,95 2,67 2,72 2,32 1,80 0,94 1,26 1,13 1,18 0,91 0,96 0,55 0,54 0,31 0,21 0,24 0,23 0,32 0,11 0,06 0,02 0,02 0,02 0,00 0,01 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,01 100,00

Jän. – März 2013 Anwendung (inkl. Kzl)

+/ – in % z. Vorjahr

männl.

-0,10 -25,20 -5,96 1,93 -7,25 -27,89 -3,32 10,46 -6,80 -1,35 -0,67 34,29 16,49 -33,13 -39,26 -3,03 -41,92 10,28 -3,33 -37,31 -27,62 -21,07 48,68 -16,65 -11,34 -33,69 -2,72 -61,93 -15,15 -52,54 -16,23 -18,69 -34,21 -22,22 -6,25 300,00 -40,00 28,57 100,00 -44,44 -83,33 -50,00 0,00 -98,44 0,00 -100,00 -100,00 -52,94 -9,85

3.850 898 1.150 1.330 1.051 732 1.563 876 976 460 532 867 805 707 644 1.028 545 805 354 380 353 319 184 291 100 72 89 46 36 14 49 15 14 1 9 2 2 1 2 3 0 1 2 0 0 0 0 4 21.162

weibl.

betriebl.

Taxi1

Vermietung1

8.219 3.369 2.568 3.028 2.586 3.052 3.651 2.540 2.455 1.938 1.947 1.168 1.969 1.088 1.010 687 1.062 207 234 343 415 441 478 385 260 320 129 108 150 166 170 65 32 11 6 14 1 8 0 1 1 0 1 0 0 0 0 3 46.286

30 8 10 3 1 19 54 7 4 2 5 41 75 2 2 6 5 11 0 0 4 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 290

473 536 1.589 73 78 158 591 211 622 253 151 209 412 17 192 2 34 1 1 9 15 4 3 52 91 1 1 0 1 5 109 0 10 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5.904

2.631 384 1.035 663 561 387 1.080 712 268 224 489 487 306 569 481 461 252 425 166 282 136 188 68 95 78 37 32 12 10 7 34 7 4 2 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 1 12.576

Diplomatie1 20 2 0 4 1 1 2 0 37 2 0 4 22 1 0 0 0 0 1 0 0 2 2 8 1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 112

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

März 2013 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – März 2013: 80.024 Kleinwagen

Stadtwagen

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+1,8 %

4.314

16.086

2.517

-13,4 %

-15,5 %

-25,9 %

17.909

Geländewagen

Geländew. Minivans medium

+4,2 %

6.011

7.883

1.961

135

413

-23,9 %

-7,3 %

-31,6 %

-17,7 %

-26,3 %

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

3.279

13.276

3.190

-1,6 %

-15,3 %

35


s 36 jato *** okmue_Layout 1 02.05.13 14:54 Seite 2

MANAGEMENT

Wie gut, dass es die Insel gibt In Großbritannien boomen heuer die Autoverkäufe; im Rest Europas sah es hingegen auch im März wieder schlecht aus. Auch Deutschland ist da keine Ausnahme.

W

as wurde nicht alles an negativen Dingen über Großbritannien geschrieben: Wirtschaftliche Probleme, hohe Arbeitslosigkeit, Festhalten am Pfund – und dennoch hielt der Inselstaat den europäischen Autohandel auch im März aufrecht. Während alle anderen großen Länder (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien) im 1. Quartal zweistellige Verluste beim Neuwagenverkauf einfuhren, erfreuten sich die britischen Autohändler über ein sattes Plus von 7,4 Prozent. Auffallend ist, dass in den ersten drei Monaten von den 30 untersuchten Ländern nur 6 (neben Großbritannnien waren es Belgien, Dänemark, Estland, Island und Portugal) ein Plus erzielten, während es sonst überall bergab ging. Kein Peter Modelhart ist Wunder, dass der europäische Aufür Jaguar in drei Läntoverkauf um 9,8 Prozent hinter dern verantwortlich dem (ohnehin schon schwachen) 1. Quartal 2012 zurückhinkt. Das sind immerhin 153.386 Autos, die weniger verkauft wurden (und etwa doppelt so viel, wie in Österreich in den ersten drei Monaten auf Neuzulassungen entfiel). Noch eine Anmerkung zu den Top Ten unter den Herstellern: Auffällig ist, dass bis auf BMW (mit einem marginalen Wachstum von 0,5 Prozent) alle Unternehmen nach dem 1. Quartal negative Verkaufszahlen schreiben.

„Traditionelle Segmente stark unter Druck“ Dass es in Deutschland im März um 17,1 Prozent weniger Neuzulassungen gab, sieht auch Peter Modelhart, der für Jaguar und Land Rover in drei europäischen Ländern verantwortlich ist (Österreich, Deutschland, Tschechien) – wenn auch nicht bei „seinen“ Marken. „Wir merken, dass die traditionellen Segmente stark unter Druck stehen und sehr wettbewerbsintensiv geworden sind.“ Mit neuen Modellen könne sich Jaguar Land Rover im Moment dagegenstemmen und sogar Zuwächse verzeichnen, meint der Österreicher Modelhart. „Land Rover tut sich hier im beliebten SUV-Segment natürlich leichter, bei Jaguar wird sich der F-Type erst später im Jahr auswirken, deshalb sehen wir hier zurzeit noch ähnliche Zahlen wie im Vorjahr.“ • (MUE)

36

Länderstatistik Land März 13 März 12 Belgien 53.076 59.915 Dänemark 14.953 13.673 Deutschland 281.185 339.123 Estland 1.630 1.684 Finnland 9.490 22.919 Frankreich 165.829 197.774 Griechenland 4.488 4.898 Großbritannien 394.806 372.835 Irland 11.695 13.051 Island 493 433 Italien 132.619 139.460 Kroatien 2.408 3.783 Lettland 805 879 Litauen 956 1.001 Luxemburg 4.850 5.319 Niederlande 35.607 52.322 Norwegen 10.919 13.225 Österreich 31.067 37.933 Polen 25.364 29.460 Portugal* 11.129 9.656 Rumänien* 5.737 5.815 Schweden 22.493 28.555 Schweiz 28.018 32.695 Serbien 1.775 2.329 Slowakei 5.729 6.429 Slowenien 4.578 5.186 Spanien 73.107 84.445 Tschechien 13.820 17.064 Ungarn 5.085 4.806 Zypern 372 802 Total 1.354.083 1.507.469 * geschätzte Volumina für März 2013

Veränd. in % -11,4% +9,4% -17,1% -3,2% -58,6% -16,2% -8,4% +5,9% -10,4% +13,9% -4,9% -36,3% -8,4% -4,5% -8,8% -31,9% -17,4% -18,1% -13,9% +15,3% -1,3% -21,2% -14,3% -23,8% -10,9% -11,7% -13,4% -19,0% +5,8% -53,6% -10,2%

Veränd. kum. 13 kum. 12 in % 149.160 148.363 +0,5% 41.939 40.739 +2,9% 673.958 773.636 -12,9% 4.707 4.658 +1,1% 27.601 47.762 -42,2% 433.882 507.841 -14,6% 14.133 17.119 -17,4% 605.198 563.556 +7,4% 39.549 45.840 -13,7% 1.333 1.076 +23,9% 356.646 410.212 -13,1% 6.017 10.846 -44,5% 2.354 2.488 -5,4% 2.739 2.872 -4,6% 12.315 13.511 -8,9% 116.426 166.436 -30,0% 33.963 35.057 -3,1% 80.024 88.764 -9,8% 75.718 77.555 -2,4% 25.630 23.521 +9,0% 13.284 13.830 -3,9% 56.074 67.976 -17,5% 70.669 79.619 -11,2% 4.048 5.215 -22,4% 14.499 16.605 -12,7% 12.768 14.325 -10,9% 181.645 204.091 -11,0% 36.453 43.508 -16,2% 12.632 14.083 -10,3% 1.723 2.888 -40,3% 3.107.087 3.443.992 -9,8%

Top-Ten-Marken Volkswagen Ford Opel/Vauxhall Renault Peugeot Audi BMW Mercedes Fiat Citroën

März 13 157.433 112.056 99.650 78.726 77.080 76.618 70.776 66.762 63.417 61.882

Veränd. in % -14,9% -15,7% -10,4% -15,8% -13,7% -8,7% -4,4% -1,7% +8,0% -19,0%

kum. 13 379.012 228.552 209.143 194.527 189.746 170.259 158.520 151.339 154.123 156.885

kum. 12 433.982 285.615 227.884 226.404 218.527 180.569 157.669 152.583 154.407 191.029

Veränd. März 12 in % 53.083 -7,8% 47.955 -13,1% 39.017 -13,9% 28.949 +9,2% 30.468 -4,4% 32.886 -11,9% 37.129 -23,6% 4.062+591,1% 30.743 -26,5% 18.263 +16,4%

kum. 13 112.223 77.818 63.533 75.474 61.886 61.254 68.800 66.809 51.988 48.161

Veränd. kum. 12 in % 122.698 -8,5% 91.265 -14,7% 73.568 -13,6% 66.448 +13,6% 62.956 -1,7% 74.830 -18,1% 87.611 -21,5% 4.677+1328,5% 62.843 -17,3% 36.780 +30,9%

März 12 185.089 132.868 111.155 93.485 89.303 83.910 74.021 67.903 58.702 76.429

Veränd. in % -12,7% -20,0% -8,2% -14,1% -13,2% -5,7% +0,5% -0,8% -0,2% -17,9%

Top-Ten-Modelle Volkswagen Golf Ford Fiesta Opel/Vauxhall Corsa Renault Clio Nissan Qashqai Ford Focus Volkswagen Polo Peugeot 208 Opel/Vauxhall Astra BMW Reihe 3

März 13 48.935 41.686 33.579 31.623 29.116 28.966 28.379 28.073 22.598 21.263

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s 37 burgenlandtagung **GKU okmuehay_Layout 1 02.05.13 14:01 Seite 1

MANAGEMENT

Wichtiges im Klartext Im Rahmen des Burgenländischen Tags der Kfz-Wirtschaft 2013 im Messezentrum Oberwart waren außer Technikinnovationen auch KraSchG und die neuen Sozialgesetze wichtige Themen.

D

ie Auswirkungen der neuen Service-GVO und des Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetzes erläuterte Mag. Karl-Heinz Wegrath, über die Konsequenzen von E-Mobilität und Telematik sprach der Referent der Bundesinnung der Kfz-Techniker Dipl.-Oec. Andreas Westermeyer und Mag. Josef Stiglitz von der Wirtschaftskammer Burgenland erklärte die Details der arbeits- und sozialrechtlichen Neuerungen.

Krankengeld für Selbstständige und Neuregelung der Pflegefreistellung So können ab sofort auch Selbstständige Krankengeld beziehen. Mit den Anfang 2014 in Kraft tretenden Bestimmungen wird die Pension für Selbstständige neu berechnet, weshalb die Pensionsversicherung die Versicherungszeiten aller ab 1955 Geborenen erhebt. Die neue Pflegefreistellung – Teil des Urlaubsrechts – berücksichtigt nun auch die Patchwork-Familien.

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz sind ein Thema Stiglitz erläuterte, was die nun auch vorgesehene Berücksichtigung der psychischen Arbeitsbelastung in der praktischen Umsetzung bedeutet. Typische arbeitsbedingte psychische Belastungen, die zu Fehlbeanspruchungen führen, sind z. B. häufige Arbeitsunterbrechungen durch Mängel in der Arbeitsorganisation, fehlende Qualifikation bzw. Erfahrung, mangelhafte soziale Unterstützung und Anerkennung durch Vorgesetzte bzw. KollegInnen, Arbeitszeiten mit zuwenig Planungsmöglichkeiten, monotone Tätigkeiten und zu geringe Abwechslung sowie wider-

sprüchliche Ziele und Anforderungen. Bei der Arbeitsplatzevaluierung unterstützen die Betriebe AUVA, Arbeitsmediziner sowie der Leitfaden zur Arbeitsplatzevaluierung.

Kündigung: Auflösungsabgabe unaufgefordert bezahlen! Kündigt der Arbeitgeber ein echtes oder freies Dienstverhältnis, das der Arbeitslosenversicherung unterliegt, wird die Auflösungsabgabe fällig: Die Auflösungsabgabe von 113 Euro pro gekündigtem Dienstverhältnis ist unaufgefordert im Monat der Auflösung gemeinsam mit den Sozialversicherungsbeiträgen fällig. Sie ist bei befristeten, länger als sechs Monate dauernden Dienstverhältnissen, bei einvernehmlicher Auflösung, bei Dienstgeberkündigung – egal aus welchen Gründen, auch bei Wiedereinstellungszusage –, bei ungerechtfertigter Entlassung sowie berechtigten vorzeitigen Austritten, ausgenommen Gesundheitsaustritten, zu zahlen.

Mag. Josef Stiglitz, Leiter der Stabsstelle Arbeits- und Sozialpolitik der Wirtschaftskammer Burgenland, referierte die neuen Arbeitsund Sozialgesetze

Trennungen ohne Auflösungsabgabe Die Auflösungsabgabe ist nicht zu entrichten, wenn ein Lehrverhältnis, verpflichtendes Ferial- oder Berufspraktikum, ein mit 6 Monaten befristetes Dienstverhältnis, eine geringfügige Beschäftigung oder ein Dienstverhältnis in der Probezeit aufgelöst wird. Von der Auflösungsabgabe frei sind auch gerechtfertigte Kündigung, Dienstnehmerkündigung, vorzeitiger Austritt ohne wichtigen Grund oder aus gesundheitlichen Gründen sowie die einvernehmliche Auflösung nach Erreichen des Regelpensionsalters mit Pensionsanspruch (Frauen: vollendetes 60. Lebensjahr, Männer: vollendetes 65. Lebensjahr). Die Auflösungsabgabe fällt auch weg bei einvernehmlicher Auflösung mit Sonderruhegeldanspruch, unmittelbarem Wechsel im Konzern, Dienstnehmertod, Anspruch auf Invaliditäts- oder Berufsunfähigkeitspension sowie Auflösung des Dienstverhältnisses nach § 25 Insolvenzordnung.• (ENG)

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s 38 garanta **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:05 Seite 2

MANAGEMENT

Vollservice vor Ort

Beim Autohaus Schmidt erhalten die Kunden nicht nur Fahrzeuge, Finanzierung und Versicherung aus einer Hand: Dank der Garanta gibt es auch eine Zulassungsstelle direkt im Betrieb. Von Philipp Hayder

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Neue Ser

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wischen dem Traumauto und dem dazugehörigen Kennzeichen liegen für Kunden des Ford-, Mazda- und Volvo-Händlers in der Salzburger Alpenstraße nur wenige Meter. Das Büro von Waltraud Zweimüller befindet sich nämlich unmittelbar neben dem größten Schauraum. Die Mitarbeiterin des Autohauses kümmert sich gemeinsam mit den Experten der Garanta um die umgehende Anmeldung verkaufter Fahrzeuge – eine Dienstleistung, die auch von umliegenden Händlerkollegen gerne in Anspruch genommen wird.

Intensive Zusammenarbeit „Für uns ist die eigene Zulassungsstelle die Krönung der Partnerschaft mit der Garanta“, sagt Josef Nußbaumer, Geschäftsführer der insgesamt 5 Standorte betreibenden Autohausgruppe. Vor 3 Jahren wurde die Zulassungsstelle eingerichtet, seither werden jährlich rund 1.800 Anmeldungen vorgenommen. Die Möglichkeit zur Zulassung im eigenen Haus ist für Nußbaumer freilich nur einer von vielen Vorzügen des Branchenversicherers.

Josef Nußbaumer (l.) verfügt seit 3 Jahren über eine eigene Zulassungsstelle, Waltraud Zweimüller kümmert sich um die Anmeldungen

Viele Vorteile „Im Gegensatz zu anderen Versicherungen betreibt die Garanta die Zusammenarbeit mit dem Autohandel nicht nebenbei, sondern konzentriert sich ausschließlich auf diesen Vertriebskanal“, betont der Firmenchef, der sich auch als stellvertretender Landesgremialobmann des Fahrzeughandels engagiert. Besonders schätzt er jene Tarifmerkmale, die der Kundenbindung im vermittelnden Autohaus zugute kommen. Aber auch die Tatsache, dass im Kasko-Totalschadenfall bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes repariert werden kann, ist für Nußbaumer ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal. Außerdem lobt er die Garanta für ihren kompletten Verzicht auf Wrackbörsen: „Durch den Missbrauch dieser Plattformen entgeht der österreichischen Wirtschaft viel Wertschöpfung.“

Wir sind für den Handel da

Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta

die Schulungen der „Garanta Akademie“, die immer wieder von Mitarbeitern seines Unternehmens besucht werden. Einer Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit scheint also nichts im Wege zu stehen. Beim Autohaus Schmidt hat Kontinuität ohnehin Tradition: Das bereits 1928 gegründete Familienunternehmen wurde soeben von der erst dritten Eigentümergeneration übernommen. •

Laufende Information Nußbaumer, der auch einige Betriebsversicherungslösungen der Garanta nutzt, freut sich über die „kurzen Wege“ in der alltäglichen Zusammenarbeit: „Wenn es neue Produkte oder rechtliche Änderungen gibt, fühlen wir uns immer bestens informiert.“ Hinzu kommen

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Vor allem für große Autohäuser lohnt sich eine eigene Zulassungsstelle. Die Garanta stellt ihren Partnern gerne dieses Werkzeug für einfachere Abläufe und noch mehr Kundenbindung zur Verfügung. Laufend werden neue Zulassungsstellen eröffnet: Derzeit gibt es 50 Standorte, in zwei Jahren werden es schon über 60 sein. Auch für Autohäuser in der Umgebung dieser Zulassungsstellen vereinfachen sich die Abläufe, darüber hinaus stehen immer unsere Gebietsleiter und unser Innendienst mit Rat und Tat zur Verfügung: Das ist gelebte Branchenpartnerschaft.

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s 39 wegrath *** okmue_Layout 1 02.05.13 15:02 Seite 1

MANAGEMENT

Heiß begehrt – das §-57a-Pickerl Steht das Aus für das „Pickerl“ vor der Tür? Was steckt hinter dieser Meldung? Eine Erkundung der Hintergründe mit Ausblick in die mögliche Zukunft für die Branche. Von Mag. Karl-Heinz Wegrath

W

arum nicht die „Pickerl-Begutachtung“ als Werkstattfachbetrieb selbst durchführen, fragen sich deutsche Kfz-Betriebe schon lange und brachten bereits einen Vorschlag zur Gesetzesänderung in Deutschland ein. Reparieren können sie die komplexesten Mängel, nur zum Beurteilen soll es nicht reichen? Da stimmt wohl etwas nicht. Somit soll an das österreichische System angeknüpft werden. Da im Nachbarland jedoch die technische Fahrzeugüberwachung bisher ausnahmslos den Prüforganisationen TÜV, Dekra, KÜS und GTÜ vorbehalten ist, kann sich jeder vorstellen, welchen Wirbel dieses Vorhaben bei den Monopolisten ausgelöst hat. Somit war es auch nur mehr eine Frage der Zeit, dass auch das österreichische System zum Wackeln gebracht werden soll. Ähnlich wie bei Rating-Agenturen wird versucht, unser Pickerl-System auf „RamschStatus“ herabzustufen. Unsachliche und widersprüchliche Argumente (etwa zahlreiche Verkehrstote durch nicht fach- und sachgerechte Fahrzeugbegutachtungen) verschärfen die Situation.

Mag. Karl-Heinz Wegrath Foto: R. Podolsky/mediadesign

Wer darf das „Pickerl“ beim eigenen Auto machen? Unmittelbar nach den Aufregungen in Deutschland wurde in Brüssel angeregt, dass künftig keine eigenen Fahrzeuge mehr begutachtet werden dürfen. Weiters, dass die Prüftätigkeit vom Werkstattbetrieb mit privatem Wirtschaftsinteresse organisatorisch getrennt werden soll, womit innerhalb der österreichischen Branche eine Lawine an Unsicherheiten ausgelöst wurde. Empörung geht zu Recht bei jenen Betrieben hoch, die aufgrund der gesetzlichen Vorgaben für die §57a-Begutachtung vermehrt Kunden das Pickerl verweigern müssen und sich dafür auch immer öfter gegenüber dem Fahrzeugbesitzer rechtfertigen oder gar von diesem beschimpfen lassen müssen. Aber gerade das zu Recht verweigerte Pickerl soll plötzlich in Verbindung mit wirtschaftlichen Eigeninteressen der heimischen Betriebe stehen. War zuvor das „verschenkte“ Pickerl für nicht verkehrs- und betriebssichere Fahrzeuge als Freundschaftsdienst gegenüber dem Kunden der Vorwurf Nummer eins, ist es nun das hauseigene „Reparaturinteresse“, das gemäß einiger Meinungen aufgrund absichtlich falscher Beurteilungen zur Abzocke der Fahrzeugbesitzer geführt haben soll. Gerade da haken offensichtlich die deutschen Prüforganisationen ein, denn diese argu-

(Teil I)

mentieren ja, vollkommen neutral als bloßer Diener des Staates bei der Sache zu sein. In Österreich wurden im Jahr 2001 zahlreiche strenge Bestimmungen zur Qualitätssicherung für §-57a-Begutachtungsstellen und deren Personal gesetzlich eingeführt. Dies reicht von speziellen Schulungen über regelmäßige Kontrollen durch die Behörden samt Sanktionen bis hin zu strafrechtlichen Verurteilungen von Prüfern wegen Amtsmissbrauch. Selbstverständlich gibt es gelegentlich immer noch schwarze Schafe, aber die werden immer weniger. Auch bei den teilweise sehr teuren Prüfeinrichtungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind, ist Österreich mittlerweile Spitzenreiter. Vor allem für Klein- und Mittelbetriebe bis jetzt nicht gerade unerhebliche Investitionen, die sich ja auch amortisieren müssen. Jetzt soll alles anders werden? Muss das sein? Mit sachlich vernünftigen Lösungen wohl nicht! Nun fordert die EU, dass betriebseigene Fahrzeuge und solche, die den Prüfern gehören, nicht mehr selbst begutachtet werden sollten. Das wird die allermeisten Betriebe am wenigsten stören. Dann muss man eben mit diesen Fahrzeugen zur benachbarten Begutachtungsstelle zum Pickerl fahren und die Kollegen revanchieren sich mit deren Fahrzeugen. Wirklich treffen würde diese Regelung jedoch jene Begutachtungsstellen, die in erster Linie den eigenen Fuhrpark pickerlmäßig betreuen. Für diese Fälle ist die Forderung rechtlich am ehesten nachvollziehbar, dass eine amtliche Sachverständigentätigkeit nicht für die eigenen Fahrzeuge gelten soll. Ähnlich rechtlich nachvollziehbare Forderungen gibt es auch für andere Bereiche mit Sachverständigentätigkeit. Es wird aber bei den derzeit relativ niedrigen Tarifen für die Begutachtungen in Österreich verschmerzbar sein, in einer anderen Begutachtungsstelle die begehrte Plakette zu erhalten.

Welche Lösungen bieten sich an? Schon wesentlich spannender ist die zweite EU-Forderung, nämlich die organisatorische Trennung von „privatrechtlicher“ Werkstatt und „öffentlichrechtlicher“ Begutachtungsstelle. Dies könnte wieder vor allem zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe treffen, die zahlenmäßig den Großteil der Begutachtungsstellen in Österreich bilden. Ist eine Schrumpfung der Anzahl an Begutachtungsstellen oder gar die monopolistische Begutachtung durch Prüforganisationen unumgänglich? Welche praktikablen Lösungsansätze bieten sich an, um das österreichische System zu erhalten? Ein System, das immerhin vom Gesetzgeber so gewollt war und sich seit bereits 30 Jahren erfolgreich beMehr dazu in der nächsten Ausgabe. währt hat.

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s 40-41 bl umfrage**GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:53 Seite 2

MANAGEMENT

Geschlossen entgegentreten

Mobilität ist gefragt

„Ich glaube, dass man der aufkeimenden Autofeindlichkeit am besten geschlossen mit gezielten Aufklärungskampagnen durch die Standesvertretung entgegentreten sollte“, sagt Mag. Alfred Mittendorfer, Verkaufsleiter Auto Höller/Eugendorf. Die Menschen müssten darüber informiert werden, dass das Auto trotz laufender Verbesserungen in puncto Emissionen und Verbrauch zu Unrecht zum Feindbild und Umweltverschmutzer gestempelt werde. „Andererseits glaube ich, dass das Thema Wertschöpfung in den Mittelpunkt gerückt werden sollte, zu der sehr viele Klein- und Mittelbetriebe in Österreich aus den Bereichen Handel, Reparatur, Zulieferindustrie und nicht zuletzt auch mit der Entwicklung innovativer Technologien beitragen.“

Arbeitsplätze erhalten „In Vorarlberg sind die Diskussion um das Auto und restriktive Maßnahmen dagegen noch nicht so ausgeprägt, weil hier die Ballungszentren im Verhältnis relativ klein sind“, sagt Thomas Rotheneder, Geschäftsführer Autohaus Rohrer/Rankweil. Dennoch sei es enorm wichtig, die wirtschaftliche Bedeutung des Automobils ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und gegen die aufkeimende Autofeindlichkeit aufzutreten. In Vorarlberg seien auch eine Reihe von Zulieferbetrieben für die Automobilindustrie angesiedelt. „Für uns ist es daher auch wichtig, dass die Arbeitsplätze erhalten werden können.“

In die Steinzeit versetzt „Es gilt, den Menschen endlich einmal drastisch vor Augen zu führen, was geschehen würde, wenn der Verkehr von einem Tag auf den anderen zum Erliegen gebracht würde“, sagt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Auto-Linser/Innsbruck. „Wir wären von einen Tag auf den anderen in die Steinzeit versetzt. Die Versorgung mit Lebensmitteln würde ebenso zusammenbrechen wie die medizinische, die Folgen wären nicht abzuschätzen.“ Ebenso stelle sich die Frage, mit welchen Mitteln aufgrund fehlender Wertschöpfung und Steuern etwa Öffis subventioniert würden. „Ohne den Wirtschaftsfaktor Auto würde sicher nichts mehr laufen.“

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„Mir erscheint die Autofeindlichkeit nicht so groß“, sagt Ing. Günther Baschinger, Geschäftsführer Autohaus Baschinger/St. Agatha. „Es sind ja immer dieselben, die dieses Thema hochspielen, und auch einige Medien nehmen sich dieser Thematik gerne an und fungieren als Sprachrohr der Autogegner. Ich habe den Eindruck, dass sich davon viele Menschen kaum beeinflussen lassen.“ Denn viele seien sich bewusst, dass in Österreich sehr strenge Umweltauflagen herrschten und auch seitens der Hersteller große Anstrengungen unternommen würden, um Fahrzeuge umweltfreundlicher zu machen. „Ich bin mir auch sicher, dass individuelle Mobilität nach wie vor sehr gefragt ist.“

Am Land kein Thema „Ich glaube nicht, dass Kampagnen etwas bringen würden, die gegen die meiner Meinung nach vermeintliche Autofeindlichkeit ausgerichtet sind“, sagt Ing. Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. „Die Zahlen sprechen dagegen, der Fahrzeugbestand in Österreich wächst von Jahr zu Jahr, die Menschen wollen auf ihre Mobilität nicht verzichten.“ Wobei das Auto vor allem in urbanen Gebieten wesentlich stärker im Fokus der Kritiker stehe als in ländlichen Regionen. „Ich sehe das pragmatisch. Überall dort, wo kein Platz mehr für Fahrzeuge ist, wird besonders gegen das Auto gewettert, in diesem Fall sind die Kommunen gefordert, für alle Bewohner tragbare Lösungen zu entwickeln.“


s 40-41 bl umfrage**GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:53 Seite 3

Staat soll eingreifen „Unsere Standesvertreter bemühen sich redlich, um gegen die aufkeimende Autofeindlichkeit aufzutreten“, sagt Wilhelm Weintritt, Geschäftsführer Autohaus Weintritt/Baden. „Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Maßnahmen wie Umweltzonen eine große Zahl an Arbeitsplätzen vernichten würden. Da würde es viel mehr Sinn machen, wenn der Staat durch Öko-Prämien den Umstieg auf Neuwagen fördert. Ein Fahrzeug der Klasse Euro 0 emittiert das 100fache an Schadstoffen im Vergleich zu einem Fahrzeug der Klasse Euro 5. Diese Maßnahme würde nicht nur die Wirtschaft beleben, sie würde auch der Umwelt zugute kommen und vor allem auch die Arbeitsplätze erhalten, die durch immer häufiger proklamierte autofeindliche Maßnahmen immer stärker in Gefahr sind.“

Vehementer auftreten „Ich glaube schon, dass vehementer gegen die aufkeimende Autofeindlichkeit in Österreich aufgetreten werden müsste“, sagt Dietmar Schöggl, Geschäftsführer Ennstal-Auto/Liezen. „So wie die Maus erstarrt vor der Schlange zu sitzen und zu warten, bis man verschluckt wird, macht keinen Sinn.“ Schöggl glaubt, dass es besonders wichtig sei, auf die wirtschaftliche Bedeutung des Autos in Österreich hinzuweisen. „Auch urbane Räume profitieren davon. Nicht auszudenken, wenn etwa Graz an einem Einkaufssamstag für den Verkehr einfach abgeriegelt wäre. Das würde sich auf allen Branchen sehr negativ auswirken und sollte auch entsprechend kommuniziert werden.“

Ohne Auto geht nichts „In Wien wird Autofahrern das Leben immer schwerer gemacht“, sagt Komm.-Rat Walter Benda, Autohaus Benda/Wien. Die Parkraumbewirtschaftung verleide vielen das Autofahren und Parkplatzvernichtung stünde an der Tagesordnung. „Die Autofahrer sind mittlerweile die Melkkühe der Nation. Gemeinden und Bund lukrieren Milliarden an Steuergeld, das aber teilweise zweckentfremdet verwendet wird. Es stellt sich die Frage, was geschehen würde, wenn dieses Geld nicht mehr in diesem Ausmaß in die Steuerkassen fließen würde.“ Es gelte daher zu kommunizieren, dass ohne Wirtschaftsfaktor Auto praktisch alle Räder still stünden.

Was tun gegen die Auto-Hasser? Das Automobil steht – vor allem in urbanen Bereichen – im Visier von Gegnern, die lautstark und vehement gegen die individuelle Mobilität wettern. Auch politisch finden sie immer stärker Gehör. Droht uns, am Ende von Auto-Hassern überrollt zu werden, und wie könnten wir uns dagegen schlagkräftig zur Wehr setzen? Von Dieter Scheuch

Wirtschaftsfaktor Auto betonen „Meiner Meinung nach müsste der Wirtschaftsfaktor Auto und seine Bedeutung noch stärker betont werden“, sagt Josef Horvath, Verkaufsleiter Autohaus Bogner/Mattersburg. „Darüber hinaus sollte auch darauf hingewiesen werden, dass die Autoindustrie intensiv an Verbesserungen arbeitet und die CO2 -Emissionen und der Verbrauch der Fahrzeuge immer stärker sinken.“ Wichtig sei zu verhindern, dass die Kosten für die Autofahrer nicht immer weiter nach oben getrieben werden. „Viele Autofahrer leiden heute schon darunter, fühlen sich geschröpft und es wird ihnen auch noch ein schlechtes Gewissen gemacht obwohl– wie etwa bei der Feinstaubentwicklung – andere Ursachen verantwortlich zeichnen.“

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s 42 einstieg wirtschaft** GKU okmue_Layout 1 03.05.13 12:20 Seite 2

„Die Umsätze mit Montage- und Servicegeräten bewegen sich in optimistischen Dimensionen“,

WIRTSCHAFT

freut sich Amer Alkhatib auf Seite 44

„Dies ist für uns ein klarer Auftrag, diesen Standort zu unserer neuen Eventheimat zu machen“, sagt Mag. Karin Munk nach der bike-austria in Tulln auf Seite 48

Deutlich weniger Insolvenzen in der Kfz-Branche Im 1. Quartal ist die Zahl der Insolvenzen in der Kfz-Branche laut den aktuellen Daten des Gläubigerschutzverbands Creditreform von 53 auf 33 Fälle gesunken. In den ersten drei Monaten wurden 20 Verfahren (-33,3 %) eröffnet, 13 Insolvenzen (-43,5 %) mangels Vermögens abgewiesen. Dies kommt für Creditreform überraschend, da 2012 eine Zunahme der Insolvenzen verzeichnet worden war. „Der Beobachtungszeitraum ist zu kurz, um eine Prognose für das Gesamtjahr abgeben zu können“, sagt Geschäftsführer Gerhard Weinhofer.

Nur Vorführwagen sind NoVA-befreit Im Rahmen der Steuerprü̈fungen von Neuwagen-Markenhändlern, die höhere Stückzahlen von Kurzzulassungen absetzen, gebe es Probleme mit Finanzprüfern, berichtet Gustav Oberwallner, oö. Landesgremialobmann des Fahrzeughandels. Die Finanzprüfer pochen darauf, dass die NoVA-Befreiung nur für Vorführwagen gelte. Dass Fahrzeuge, die mit 0 km auf dem Tacho weiterverkauft wurden, als Vorführwagen gedacht und dafür zu hohe Stückzahlen disponiert wurden, sei oft schwer argumentierbar.

Flottennetz mit Sonderdienstleistungen Mit Opel & Beyschlag in Wien sowie Luckerbauer in Krumbach ist das Flotten-Schwerpunktnetz von Ford Motor Company (Austria) in den vergangenen Monaten auf 24 Haupthändler und 6 Filialstandorte angewachsen. Damit sieht Ing. Florian Weiss, Leiter des Nutzfahrzeug- und Großkundenverkaufs, sich weitgehend ausreichend aufgestellt: „Maximal 3 bis 4 weitere Händler könnten hinzukommen.“ Flottenkunden erwartet ein eigener Verkaufsmitarbeiter sowie eine Spezialbehandlung bei Reparatur, Service und Ersatz-Kfz.

Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung Die Ing. Kurt Dworzak KG hat einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Ing. Roland Dworak plant als Geschäftsführer die Fortführung des Unternehmens und hat einen Plan zur Sanierung eingebracht: Vorgesehen ist eine 30-Prozent-Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Vorschlags. In dem Kfz-Teilehandel, der außer dem Standort in Wien über eine Filiale in Wels verfügt, sind 20 Mitarbeiter beschäftigt. Die Forderungssumme der Gläubiger beträgt rund 1 Million Euro.

Rosenbauer expandiert nach Saudi-Arabien Neben der Errichtung eines zweiten Werks in Oberösterreich plant Rosenbauer einen Montagestandort in Saudi-Arabien. In Jeddah sollen in einem 7.500 Quadratmeter großen Werk in den kommenden Jahren Großtanklöschfahrzeuge beladen und SKD-Bausätze für herkömmliche Feuerwehrfahrzeuge endmontiert werden. Darüber hinaus wird in Riad ein Service-, Schulungsund Übergabezentrum errichtet. Ein weiterer Standort in Dammam soll ebenfalls für Werkstattarbeiten und Schulungen genutzt werden.

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AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

Gerhard Lustig

Der Spaltpilz Dreiviertel aller Mitglieder haben im Dezember 2011 Dr. Wielke als damals amtierender Obmann der Fachgruppe „Kfz-Wesen“ im Landesverband der Gerichtssachverständigen für Wien, NÖ und das Burgenland abgewählt. Wielke ficht das Wahldebakel nicht an. Er fordert mit Schreiben seines Adlatus Dr. Kamelreiter den Präsidenten des Wiener Landesverbandes auf, den Bereich 17.11 „Verkehrsunfallrekonstruktion“ den Status einer eigenen Fachgruppe zu verleihen. Er begründet seinen Wunsch nach „Selbstständigkeit“ damit, dass er sich in der Fachgruppe „KfzWesen“ unter seinem Nachfolger Dr. Pfeffer nicht mehr vertreten fühle. Vielleicht deshalb, da Pfeffer eine praxisbezogene Ausbildung und Tätigkeit der Gerichtssachverständigen forciert – und die können Wielkes „Richterlinge“ kaum vorweisen.


• u1 GWGKUokhay_Layout 1 02.05.13 14:07 Seite 1

Mai 2013

Marktanalyse

SCHWIERIGE GESCHÄFTE Garantie Wem können Händler vertrauen?

Internet Professionelle Präsenz bringt Kunden

Investitionen Premiumauftritt für Autos aus Vorbesitz

Hersteller Gebrauchte rücken in den Fokus

Erfolgsgeheimnis Eigenmarke: Die Eisner-Gruppe erläutert ihre neue Strategie für das Gebrauchtwagengeschäft

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ANSICHT Das Ende der Hochsaison

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inige Jahre lang hat am Gebrauchtwagenmarkt ein Rekord den anderen gejagt. 2008 wurden in Österreich weniger als 739.000 Pkw-Ummeldungen verzeichnet, im Vorjahr waren es dagegen schon 808.384 Stück. Mittlerweile scheint sich der Markt aber abzukühlen. Im Steigen begriffen sind einzig und allein die „taktischen“ Kurzzulassungen, die nicht nur die Neuwagenstatistik, sondern – üblicherweise mit einigen Wochen oder Monaten Zeitverzug – auch die Ummeldedaten verfälschen. • Von einer echten Krise im Gebrauchtwagengeschäft zu sprechen, wäre derzeit übertrieben. Dennoch sind die Signale nicht positiv: Laut EurotaxGlass’s steigen die Standzeiten, während die Restwerte sinken. Die Gebrauchtwagenbörse AutoScout24 hat bei einer Umfrage herausgefunden, dass schon am Ende des Rekordjahres 2012 knapp 19 Prozent der österreichischen Händler über einen zu hohen Gebrauchtwagenbestand geklagt haben. In Deutschland waren es dagegen nur 11 Prozent. Exakt 27,5 Prozent der heimischen Befragten gehen von einer rückläufigen Kundennachfrage im neuen Jahr aus – eine Erwartung, die sich mittlerweile bewahrheitet. • Je enger die Spielräume werden, desto wichtiger ist es für Autohändler, ihr Gebrauchtwagenangebot von der Konkurrenz abzuheben. Zum einen gilt das für jene Fahrzeuge, die „von privat“ gehandelt werden: Derartige Transaktionen machen laut Experten rund die Hälfte aller Ummeldungen aus. Erleichtert wird der Privatverkauf durch die mittlerweile allgegenwärtigen Onlineplattformen. Ein triftiges Argument dagegen liefert die Gewährleistung beim Fachhändler. Doch wird dieses Alleinstellungsmerkmal auch ausreichend kommuniziert? • Wer die Gewährleistung im Verkaufsgespräch unter den Teppich kehrt, um den Kunden „nicht auf dumme Gedanken“ zu bringen, handelt unseriös und erreicht nicht den gewünschten Effekt. In Zeiten beinahe allgegenwärtiger Rechtsschutzversicherungen ist der Anruf beim Rechtsanwalt ohnehin für viele verärgerte Autokäufer die erste Reaktion. Daher gilt: Von Fahr-

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Philipp Hayder, Verlagsleiter

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

zeugen mit allzu hohem Verdacht auf bevorstehende Gewährleistungsarbeiten lässt der Fachhandel besser die Finger. Dafür finden sich allenfalls im B2B-Bereich geeignete Verwertungsmöglichkeiten. Gegenüber dem Endkunden ist die Gewährleistung aber ein einzigartiges Verkaufsargument, das kein Händler ungenützt lassen sollte! • Wer noch stärker auf Vertrauensbildung setzt, vergibt Eigengarantien oder arbeitet mit einem Garantiedienstleister zusammen. Auch in Österreich werden Garantieversicherungen als einfache und professionelle Lösung immer beliebter. Der deutsche Markt kann diesbezüglich durchaus als Vorbild gelten: Dort wurden 2012 bereits 83 Prozent aller von Markenhändlern verkauften Gebrauchtfahrzeuge mit einer Garantie versehen, geht aus dem aktuellen „DAT-Report“ hervor. Freie Händler kamen immerhin auf eine Garantiepenetration von 69 Prozent. Einschließlich der privat gehandelten Fahrzeuge gab es somit jeden zweiten Gebrauchten „mit Garantie“. • Zu den Vorteilen einer Gebrauchtwagengarantie zählen – vom zusätzlichen Argument im Verkaufsgespräch einmal abgesehen – die erhöhte Kundenbindung im Servicebereich, die damit verbundene Werkstattauslastung und die Chance, den Autofahrer für den nächsten Fahrzeugwechsel „am Radar“ zu behalten. Allerdings gibt es auch Gefahren: In diesem Heft beschäftigt sich erstmals ein Artikel mit dem wichtigen Unterschied zwischen reinen Garantiegesellschaften und „echten“ Versicherungen. • Eine weitere Professionalisierungschance für den Fachhandel liegt im Versicherungs- und Finanzierungsbereich. Beim Neuwagenverkauf macht das „One Stop Shopping“, also der gleichzeitige Abschluss von Leasing- oder Kreditfinanzierung sowie einer Fahrzeugversicherung, immer mehr Schule. Die gleichen Chancen gibt es auch beim Gebrauchtwagen – natürlich mit Unterschieden: So wird hier in aller Regel der Kredit das Finanzierungsmittel der Wahl sein, der Kaskoanteil ist tendenziell geringer. Doch warum nicht dem Kunden zu einer maßgeschneiderten „GW-Kasko“ raten? • Wenn ein Händler alle Werkzeuge zu seinem Vorteil nutzt, wird er auch im schwierigen Gebrauchtwagenjahr 2013 Verkaufserfolge feiern können. Das ist umso wichtiger, als die Gebrauchten (neben der Werkstatt) nach wie vor die wichtigste Ertragssäule der Kfz-Betriebe sind: Eine durchschnittliche Umsatzrendite von 1,5 Prozent lässt wenig Spielraum nach unten.


• s 5 marktanal. *okhay TEXTVERLAUF RECHTE SPALTE OBEN?_Layout 1 02.05.13 13:57 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Standzeiten im Steigen

Schwieriger Markt Längere Standzeiten, rückläufige Restwerte: Gemeinsam mit der sinkenden Gesamtzahl der Ummeldungen setzen diese Faktoren das Gebrauchtwagengeschäft unter Druck. Von Philipp Hayder

I

n den vergangenen beiden Jahren durften sich die österreichischen Autohändler über sehr gute Gebrauchtwagengeschäfte freuen. 2011 wurden 802.458 Ummeldungen registriert, 2012 waren es 808.384 Stück – jeweils absolute Rekorde. Mittlerweile kühlt sich der Markt aber ab. Im 1. Quartal gingen die Ummeldungen zwar nur um 0,3 Prozent zurück, doch sind darin auch zahlreiche wieder angemeldete Kurzzulassungen vom Ende des Vorjahres enthalten. Im „echten“ Gebrauchtwagengeschäft häufen sich dagegen die Klagen über hohe Bestände und rückläufige Abschlusszahlen.

Dazu passen die jüngsten Analysen von EurotaxGlass’s Österreich. Schon 2012 sei die durchschnittliche Gebrauchtwagenstandzeit von 88 auf 91 Tage gestiegen, teilt der Marktbeobachter mit. Die auffälligste Zunahme habe es bei Stadtwagen (von 67 auf 87 Tage), in der unteren Mittelklasse (von 82 auf 94 Tage) sowie bei mittleren Geländewagen (von 66 auf 75 Tage) und bei Kleinwagen (von 80 auf 89 Tage) gegeben. Die Standzeiten im Kleinbus-Segment gingen dagegen von 113 auf 83 Tage zurück, eine Entspannung gab es auch bei Minivans und Sportwagen. „Heuer ist mit einem weiteren Anstieg der Standzeiten zu rechnen“, erklärt Generaldirektor Heiko Haasler. Er verweist neben den hohen Händlerbeständen auf den rückläufigen Neuwagenmarkt, der sich erfahrungsgemäß negativ auf den Gebrauchtwagenbereich auswirke.

Werteinbruch bei Minivans Ebenso beunruhigend ist, dass die Restwerte in fast allen Standklassen gesunken sind. Im März 2013 war ein durchschnittlicher gebrauchter Pkw, über alle Altersklassen und Segmente betrachtet, 17.050 Euro wert. Gegenüber dem März des Vorjahres entsprach dies einem Rückgang von rund 1 Prozent. „Die ersten drei Erstzulassungsjahre liegen leicht unter dem Vorjahresniveau, ab dem fünften Notierungsjahr beobachten wir Rückgänge von 3 bis 5 Prozent“, berichtet Haasler. Am wertstabilsten war in den vergangenen Monaten übrigens das B-Segment. Massive Verluste gab es dagegen bei Minivans, die mehr als 6 Jahre alt sind: Wer ein solches Fahrzeug auf dem Gebrauchtwagenplatz stehen hatte, musste laut EurotaxGlass’s eine Wertreduktion bis zu 14,5 Prozent hinnehmen. •

Heiko Haasler und sein Team analysieren die Entwicklungen am Gebrauchtwagenmarkt


• s 6 pappas linz **GKU okmuehay_Layout 1 02.05.13 13:28 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Geschäftsführer Helmut Salinger (m.), Verkaufsleiter Adolf Eizenberger (l.) und Gebrauchtwagenleiter Martin Schrödl sind stolz auf ihren mustergültigen Schauraum

Ein Autohaus für alle Fälle Ob Stadtflitzer oder schwerer Lkw, ob Neuwagen oder Fahrzeug aus Vorbesitz: Bei Pappas Linz werden alle Mobilitätswünsche erfüllt. Seit vergangenem Herbst gibt es auch ein knapp 2.000 Quadratmeter großes Gebrauchtwagencenter.

J

Auch für gebrauchte Transporter (r.) und Lkws gibt es bei Pappas Linz eigene Zentren

6

ährlich werden an den 5 Standorten der oberösterreichischen Pappas-Tochter rund 2.100 Neuwagen und 1.300 Gebrauchte abgesetzt. Davon entfielen 2012 gut 500 Gebrauchtwagen auf die Zentrale in Linz-Wegscheid. Heuer könnten es deutlich mehr werden, denn seit November verfügt der Betrieb über den wohl großzügigsten Gebrauchtwagenbereich aller österreichischen Autohäuser.

Aufwendiges Projekt Insgesamt 1,6 Millionen Euro ließ sich die Pappas-

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Gruppe den 6 Monate lang dauernden Umbau kosten. Das Herzstück der Arbeiten war ein 1.900 Quadratmeter großer Schauraum, in dem ausschließlich gebrauchte Fahrzeuge präsentiert werden. „Das Spektrum reicht vom smart bis zum Ferrari“, erklärt Martin Schrödl, Leiter der Gebrauchtwagenabteilung. Fremdmarken spielen übrigens eine untergeordnete Rolle: 9 von 10 Gebrauchten tragen einen Stern am Kühlergrill, was angesichts der Chance auf mehr Werkstattauslastung auch gern gesehen wird.

Rundumservice für die Kunden „Der Gebrauchtwagenkauf ist immer eine Vertrauensfrage“, weiß Schrödl. Alle Fahrzeuge werden daher mit einer Zusatzgarantie ausgeliefert – entweder 2 Jahre bei Eigenfabrikaten oder 1 Jahr bei Fremdmarken. Außerdem werden in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Financial Services maßgeschneiderte Finanzierungslösungen angeboten. Die passenden Versicherungstarife kommen von der Donau Versicherung, die auch eine Zulassungsstelle vor Ort unterhält.

„Unter einem Dach“ Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Gebrauchtwagenzentrums ist Geschäftsführer Helmut Salinger mit den Kundenreaktionen rundum zufrieden. Vor allem die Tatsache, dass man Interessenten nicht mehr an den früher getrennten Gebrauchtwagenstandort in der Wiener Straße verweisen muss, mache sich bezahlt: „Dadurch haben wir früher den einen oder anderen Kunden verloren.“ Zudem betont der Firmenchef die Angebotsabrundung in der Zentrale. Auf dem 52.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände gibt es nämlich schon seit Längerem einen eigenen Schauraum für gebrauchte Transporter („Cash & Drive“) sowie ein Zentrum für schwere Lkws: „Nunmehr finden die Kunden bei uns das komplette hochwertige Mobilitätsangebot von Pappas unter einem Dach“, freut sich Salinger. • (HAY)


• s 7 weltauto **GKU okhay_Layout 1 02.05.13 13:29 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

„Keine schnelle Mode“ Viele Autohersteller widmen sich dem Gebrauchtwagengeschäft nur nebenbei. Ganz anders der VW-Konzern: Er betreibt mit „Das WeltAuto“ das vielleicht professionellste Konzept der Branche. Von Philipp Hayder

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o manche gute Idee kommt aus Österreich. Auch die Gebrauchtwagenmarke „Weltauto“ wurde hier aus der Taufe gehoben: 1993 fiel der Startschuss, mittlerweile gibt es rund 100 Mitgliedsbetriebe aus den VW-, Audi-, Skoda- und Seat-Organisationen. Seit dem Sommer 2012 tragen diese Autohäuser das Logo von „Das WeltAuto“: Der VW-Konzern orientierte sich nämlich an den österreichischen Erfahrungen, als es galt, ein weltweites Gebrauchtwagenprogramm einzuführen.

Strenge Vorgaben „Die Ähnlichkeit zwischen ‚Weltauto‘ und ‚Das WeltAuto‘ liegt nicht nur im Namen“, sagt Mag. Ing. Thomas Sablatnig, Leiter der Hauptabteilung Vertrieb und Services bei Porsche Austria. Wie schon das Vorgängerkonzept verstehe sich auch „Das WeltAuto“ als Qualitätssiegel für das Gebrauchtwagengeschäft. Dazu gehören detaillierte Vorgaben an die teilnehmenden Händler: Diese müssen beispielsweise für die entsprechende Platzausstattung sorgen, eigene Verkäufer einstellen und einen Markenleiter ernennen. Alle Fahrzeuge werden vor dem Verkauf genau geprüft, außerdem gibt es umfangreiche Garantieleistungen sowie maßgeschneiderte Finanzierungs- und Versicherungslösungen der Porsche Bank.

Thomas Sablatnig und Karin Schmalzer erklären die Strategie hinter „Das WeltAuto“ Bereits seit 1998 ist das Gebrauchtwagenangebot auch im Internet zu finden

und eine der ersten Autobörsen überhaupt ins Netz gestellt. Aktuell bringt es www.dasweltauto.at auf über 15.700 Fahrzeuginserate – und mehr als 26.000 „Likes“ bei Facebook.

Breites Angebot Beim Fahrzeugangebot liegt der Fokus auf Autos unter 5 Jahren oder 120.000 Kilometern. Naturgemäß überwiegen Modelle aus dem VW-Konzern, doch rund ein Drittel des Sortiments stammt von Fremdmarken. Laufend seien bei den österreichischen Partnern von „Das WeltAuto“ etwa 15.000 Fahrzeuge verfügbar, erklärt Mag. Karin Schmalzer, die kürzlich von Sablatnig die Markenleitung übernommen hat: „Im Jahr kommen wir auf rund 80.000 Verkäufe.“

Pionier im Internet Nicht mehr wegzudenken ist übrigens die Fahrzeugpräsentation im Internet. „95 Prozent der Kunden informieren sich mittlerweile vor dem Gebrauchtwagenkauf im Netz“, weiß Schmalzer. Diesen Trend hatte die Porsche Holding bereits 1998 vorhergesehen

Qualität, Integration und Kontinuität Warum ist „Das WeltAuto“ dort erfolgreich, wo anderer Herstellerprogramme scheitern? „Unser Konzept ist alles andere als ein Mitnahmeprodukt“, verweisen Sablatnig und Schmalzer auf die hohen Qualitätsstandards. Außerdem betonen sie die vollständige Integration der Systeme und Prozesse – von der Angebotslegung per Mausklick bis hin zur Übernahme aller relevanten Daten in die Dealer Management Systeme. Am wichtigsten ist laut Sablatnig und Schmalzer jedoch die seit 1993 ungebrochene Kontinuität: „Für uns ist das professionelle Gebrauchtwagengeschäft kein Modethema, das rasch aufpoppt und auch schnell wieder vergessen wird, sondern ein ständiges Anliegen.“ •

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• s 8 auto scout*** okmue _Layout 1 02.05.13 14:23 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Die Marktposition weiter auszubauen und neue Händler zu gewinnen: Das sind die Ziele von Petra Hollendonner, die seit Kurzem AutoScout24 in Österreich managt.

Eines der mobilsten Länder P

etra Hollendonner ist alles andere als eine Unbekannte in der Kfz-Branche: Die Jahre bei der Eurotax und bei BCA Autoaktionen haben sie geprägt, zuletzt war die 37-Jährige Leiterin der größten BCA-Niederlassung in Neuss (Deutschland). Nun ist sie nach Österreich zurückgekehrt, um AutoScout24 weiter voranzutreiben. Die österreichische Verkaufsmannschaft kümmert sich im neuen Hauptquartier im T-Center im Wiener Stadtteil St. Marx darum, das Gebrauchtwagenportal auf Erfolg zu trimmen. Dass das Team in Österreich nicht ganz so groß ist wie bei Mitbewerbern, sieht Hollendonner nicht als Nachteil: „Wir haben ja nicht nur unser Team vor Ort, sondern auch die volle Unterstützung aus den deutschen Teams, z. B. bei Produktentwicklung, Qualitätsmanagement, Customer Service, Marketing oder PR.“ Nun gebe es zusätzlich eine eigene Country Managerin für Österreich.

So kennen nicht nur die österreichischen Händler AutoScout24: mit übersichtlichen Seiten

Immer mehr Händler Derzeit sind bereits mehr als 1.000 Händler bei AutoScout24 unter Vertrag: „Wir haben stabil mehr als 60.000 Fahrzeuge auf unserem Portal, derzeit sind es mehr als 63.000“, sagt Hollendonner. Etwa die Hälfte davon stammt von privaten Inserenten. Und dennoch ist Hollendonner nicht ganz zufrieden: „Wir arbeiten hart daran, unsere Marktposition weiter auszubauen und die Zahl der Händler weiter zu erhöhen.“

Wie optimiere ich meine Homepage? Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es auch einige Neuerungen: „Zum Beispiel bei der Qualität der Inserate: Jetzt sieht der Händler automatisch Verbesserungsvorschläge, etwa bei der Anzahl der Bilder oder bei den

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Textbeschreibungen.“ Ein ähnliches Programm läuft auch bei den Händler-Homepages von AutoScout24: Um diese zu optimieren, öffnet sich rechts am Rand ein Pop-up-Fenster. So sehen die Händler sofort, was fehlt und was sie verbessern könnten – ganz nach dem Motto: „Du hast derzeit 80 Prozent deiner Möglichkeiten erreicht, wir sagen dir, wie du 100 Prozent schaffst“, meint Hollendonner. „Die fehlenden 20 Prozent liegen unter anderem daran, dass du keine richtigen Ansprechpartner auf deiner Homepage genannt hast.“

Auch Motorräder sind nun leichter zu inserieren

Country Manager Petra Hollendonner sieht großes Potenzial in Österreich

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Bereits fixiert hat AutoScout24 Effizienzsteigerungen: „Zum Beispiel ist es nun möglich, Fahrzeuge direkt über den Eurotax-Hauptcode zu inserieren. Auch der neue Prozess für Motorräder ist nun viel einfacher als bisher.“ Durch die effizientere Bestandsverwaltung wissen die Händler nun auch besser, wie ihre Fahrzeuge bei den Interessenten „ankommen“: Der Händler sieht die Anzahl der E-Mails, der Ausdrucke, die Aufrufe über Apps: Mehr als ein Viertel der Aufrufe kommt bereits von mobilen Endgeräten: „Damit ist Österreich eines der mobilsten Länder in Europa.“ • (MUE)


• s 9 unseriöse garantien **GKUokmuehay_Layout 1 03.05.13 13:16 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Der feine Unterschied Nicht jeder Garantiegeber ist eine Garantieversicherung. Das sollten Autohändler bei der Wahl ihres Partners beachten. Von Philipp Hayder

Der Versuch, sich die Versicherungssteuer zu „sparen“, kann unter Umständen teuer kommen

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ine Gebrauchtwagengarantie ist zweifellos ein kluges Werkzeug. Den Kunden gibt sie Sicherheit, für den Händler ist sie ein zusätzliches Verkaufsargument und (dank der zumeist in jährlichen Intervallen vorgeschriebenen Inspektionen) ein wichtiges Kundenbindungsmittel. Wer vor dem Risiko einer Eigengarantie zurückschreckt, kooperiert mit einem Garantiegeber. Mehrere derartige Unternehmen bemühen sich um die Gunst der Händler, doch nicht alle halten, was sie versprechen. Vor allem eine Frage sollte ein vorsichtiger Autohändler dem ihn besuchenden Außendienstmitarbeiter stellen: Handelt es sich beim jeweiligen Unternehmen tatsächlich um eine Versicherung?

Strenge Regeln Der Unterschied ist keineswegs nur theoretischer Natur. In Österreich wacht beispielsweise die Finanzmarktaufsicht (FMA) über die Einhaltung des Versicherungsaufsichtsgesetzes. Dieses schreibt vor, dass Versicherungen „nur in Form einer Aktiengesellschaft, einer Europäischen Gesellschaft (SE) oder eines Versicherungsvereines auf Gegenseitigkeit“ betrieben werden dürfen. In Deutschland – dem Herkunftsland der in Österreich aktiven Garantiegesellschaften – gelten ähnliche Vorschriften. Dort achtet die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) auch darauf, dass jede Versicherung ihre Rückversicherungspolitik darlegt und über ausreichend Eigenkapital verfügt. Die Fähigkeit, den laufenden Betrieb und die Vertriebsorganisation zu finanzieren, muss ebenfalls unter Beweis gestellt werden. Derzeit erfüllen über 600 Unternehmen diese Anforderungen.

Versicherer oder nicht? Am österreichischen Markt gelten CG Cargarantie, Real Garant und German Assistance als führende Garantiegesellschaften. Sie alle sind als „Schadenund Unfallversicherer unter Bundesaufsicht“ eingetragen, bestätigt die BAFIN. Für andere Unternehmen gilt das nicht: Beispielsweise sucht man die „Intec AG“, die in den vergangenen Monaten in Österreich auffällig aktiv war, in der Datenbank der BAFIN vergebens. Gleiches gilt für andere Anbieter wie die

„MultiPart Garantie AG“, die „Pro Garant Garantiesysteme GmbH“ oder die „WENA Car Produkt GmbH“-

Keine Haftungsauflagen Die Tatsache, dass es sich bei den genannten Firmen um keine eingetragenen Versicherungen handelt, bedeutet vorweg nichts Böses. Tatsächlich gibt es viele Händler, die jahrelang mit derartigen Gesellschaften zusammenarbeiten. Im schlimmsten Fall handelt es sich jedoch um eine Kooperation auf dünnem Eis: Im Gegensatz zu den behördlich beaufsichtigten Versicherern sind derartige Unternehmen nämlich schlicht und einfach Aktiengesellschaften oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung – und können als solche insolvent werden, ohne irgendeine Gläubigerförderung zu bedienen.

Händler zahlen die Zeche Manchmal handelt es sich bei einer Garantiegesellschaft sogar um eine „Limited Company“, erkennbar am Kürzel „Ltd.“: Bei derartigen Firmen gibt es kein Mindestkapital, grundsätzlich haften weder Gesellschafter noch Direktoren mit ihrem Privatvermögen. Ein solches Unternehmen war die „WestStar Car Security Limited“ aus Nürnberg, die im April 2009 Insolvenz anmelden musste. Noch kurz zuvor hatte sie auch in Österreich massiv um Händler gekeilt. Wer sich von Argumenten wie „keine Versicherungssteuer nötig“ blenden hatte lassen, blieb auf seinen geleisteten Zahlungen sitzen und musste sich auch noch mit (zu Recht) empörten Kunden herumschlagen. Ein Grundsatz, der im Geschäftsleben generell angebracht ist, sollte für Anschluss- und Gebrauchtwagengarantien daher ganz besonders gelten: Es prüfe, wer sich lange bindet! •

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• s 10 junge sterne-autorola *** okmue_Layout 1 03.05.13 13:36 Seite 2

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Aufbruch in den Osten V

iele österreichische Autohändler kennen den Namen „Autobid.de“ bereits: Hinter dieser Marke steht die Auktion & Markt AG, mit 250 Mitarbeitern und 9 Auktionszentren einer der europaweit größten Anbieter von Gebrauchtwagenversteigerungen. Insgesamt wurden 2012 82.000 Fahrzeuge versteigert, davon fanden rein online knapp 69.000 Fahrzeuge einen Abnehmer. Heuer habe man sich eine Steigerung bei allen versteigerten Fahrzeugen von rund 10 Prozent vorgenommen, erklärt Vorstand Peter Lindner.

Exklusive Partnerschaft Dazu beitragen soll unter anderem eine neue Kooperation mit der BMW Group Central and Southeastern

Im Auftrag der BMW Group Central and Southeastern Europe vermarktet die Auktionsplattform Autobid.de Fahrzeuge aus unseren östlichen Nachbarstaaten. Europe. Im Auftrag des Autoherstellers vermarktet Autobid.de junge Gebrauchte aus 10 Ländern. Im ersten Schritt werden diese den BMW-Partnern, im zweiten Schritt allen registrierten Händlern aus der Region angeboten. „Vor Kurzem erfolgte der Start in Polen, Tschechien, der Slowakei und Slowenien“, berichtet Lindner. Die weiteren Länder sollen rasch folgen, zumal das Feedback ermutigend sei: „Schon bei den ersten Auktionen wurden Verkaufsquoten von rund 80 Prozent erzielt.“ Für Österreich ist die neue Kooperation einerseits deshalb relevant, weil BMW die Aktivitäten in den betroffenen Ländern aus Salzburg koordiniert. Andererseits denkt man bei Autobid an eine eigene Osteuropazentrale in Österreich. Für den heimischen Autohandel erschließen sich durch das verstärkte Engagement im Osten außerdem zahlreiche neue Zukaufsquellen. Schon jetzt sind knapp 400 österreichische Händler bei Autobid registriert: Eine Zahl, die in den kommenden Monaten deutlich steigen könnte. • (HAY)

Neuer Marktplatz im Autohandel René Buzek hat noch im Mai ein neues Angebot

Mit einem speziellen Angebot für die österreichischen Autohändler geht Autorola in den nächsten Wochen online: Im Marketplace wird es B2B-Angebote außerhalb der regulären Auktionen geben.

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ls „Marktplatz, wie man ihn im klassischen Sinn kennt“ bezeichnet René Buzek, Managing Director der Österreich-Niederlassung von Autorola, das neue Angebot. „Wir werden Händlern die Möglichkeit geben, die für den B2B-Verkauf vorgesehenen Fahrzeuge direkt anzubieten.“ Dies soll außerhalb der üblichen Auktionen erfolgen.

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„Kaufende Händler haben dann die Möglichkeit, gezielt auf die vorhandenen Fahrzeuge zuzugreifen, ohne wie bisher auf das Ende einer Auktion zu warten“, sagt Buzek. Dies sei etwa dann sinnvoll, wenn jemand ganz gezielt im Auftrag eines Kunden ein bestimmtes Fahrzeug suche. Im Laufe des Monats Mai soll das Angebot online gehen. Anfangs erwartet sich Buzek, dass eine dreistellige Zahl an Fahrzeugen aus Österreich im neuen Kanal angeboten wird: „Später hoffen wir aber natürlich, dass es auch mehr werden.“

Vertriebsdienst wird neues Angebot vermarkten Im Gegensatz zu den üblichen Gebrauchtwagen-Plattformen richte sich das neue Angebot direkt an die Händler, die einen Vertrieb an andere Händler suchten: „Unser Vertriebsdienst steht dann auch aktiv zur Seite, um das neue Angebot zu vermarkten.“ Erweitert wird in den nächsten Wochen bei Autorola auch die Möglichkeit der Suche nach einem bestimmten Fahrzeug. „Da haben wir für die suchenden Händler schon bisher sehr viel gemacht, jetzt wird es noch mehr“, sagt Buzek. • (MUE)


• s 11 german assistance **okhay JON FOTO NEU!_Layout 1 02.05.13 13:55 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Garantie nach Wunsch Mit zahlreichen Garantieprodukten erfüllt die German Assistance unterschiedlichste Händleranforderungen. Zudem wurde das Team für die Betreuung des österreichischen Marktes deutlich aufgestockt.

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icht nur ein beliebtes Brettspiel heißt „4 gewinnt“: Auch die German Assistance, das für Garantieversicherungen zuständige Tochterunternehmen des deutschen Versicherungskonzerns DEVK, fährt mit nunmehr 4 österreichischen Außendienstmitarbeitern auf Erfolgskurs. Zuletzt hat Philipp Wiesler das Team von Vertriebsleiter Werner Kurath ergänzt. Der langjährige Kundendienstmeister, der auch über reichhaltige Erfahrung im Verkauf verfügt, betreut Händlerpartner in Tirol und Vorarlberg. „Damit ist unser Team vollständig aufgestellt“ freut sich Kurath, der zudem von einer Mitarbeiterin im Innendienst unterstützt wird. Mit der personellen Verstärkung trägt die German Assistance dem wachsenden Geschäftsvolumen in Österreich Rechnung. Während vor einigen Jahren rund 300 Autohäuser betreut wurden, gibt es mittlerweile schon rund 600 Kunden.

Stop-Assistance“, die mit keinerlei Begrenzung in Bezug auf Fahrzeugalter oder Laufleistung verbunden ist. Ganz neu ist die „Car Assistance 36“, die vom Kunden direkt mit der German Assistance abgeschlossen wird. „Damit eignet sich diese Garantieversicherung besonders für Händler, die ihre Fahrzeuge zum Beispiel per Internet an Kunden aus weiter entfernten Regionen verkaufen“, erklärt Kurath. Abgeschlossen werden können alle Garantien bis zu einem Fahrzeugalter von 10 Jahren oder 200.000 Kilometer Laufleistung. Der Deckungsumfang variiert je nach dem Kilometerstand.

Alleinstellungsmerkmal für Händler Die breite Auswahl ist für den Handel ein großer Vorteil. „Einerseits gehen wir damit auf individuelle Bedürfnisse ein, andererseits können wir den Partnern eine gewisse Alleinstellung ermöglichen“, sagt Kurath. Das Streben nach Individualität umfasst auch firmenspezifisch gestaltete Verkaufsunterlagen und reicht bis hin zu komplett maßgeschneiderten Garantieprodukten, wie sie zum Beispiel die Denzel-Gruppe nutzt: Sie arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der German Assistance zusammen.

Schnelle Regulierung Vielfältiges Angebot Überzeugt werden die Händlerpartner unter anderem von der breiten Auswahl an Garantieversicherungsprodukten. Beispielsweise gibt es die variabel aufgebaute XXL-Garantie, die „36-Monate-Garantie“, die nach dem ersten Jahr vom Kunden selbst verlängerbare „Eins-Auto-Garantie" oder die „Non-

Noch etwas wüssten die Partnerbetriebe an der German Assistance zu schätzen, betont Kurath: „Bei einem Garantiefall ist das Geld umgehend auf dem Konto der Händler.“ Das sorge für langfristige Partnerschaften und freue die Mitarbeiter, lächelt Kurath: „Zufriedene Kunden sind für uns die schöne Bestätigung“. • (HAY)

Neben Vertriebsleiter Werner Kurath sind Manfred Suta, Philipp Wiesler und Johannes Parzer (v. o.) in Österreich für die German Assistance tätig


• U3 kia **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:08 Seite 1

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Auf einen Klick Die Homepage von Kia Austria informiert nicht nur über Neufahrzeuge: Seit Kurzem gibt es auch eine voll integrierte Gebrauchtwagenbörse. Die dazu benötigte Technologie stammt von den ITSpezialisten des deutschen Unternehmens WebMobil24.

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esign, Technik und vor allem die siebenjährige Garantie: Diese Eigenschaften machen die Modelle von Kia auch am Gebrauchtwagenmarkt begehrt. Einen kompakten Überblick über das Fahrzeugangebot der Vertragshändler erhalten Interessenten seit einigen Wochen auf www.kia.at.

Innovationen für Kunden und Händler Nutzer der Fahrzeugbörse können das gewünschte Modell bereits auf der Startseite über Miniaturfotos auswählen. Anschließend stehen Listen- und Galerieansichten zur verfeinerten Suche zur Verfügung, bevor die mit bis zu 15 Bildern versehene Angebotsseite über die Fahrzeugdetails informiert. „Via PDF lassen sich alle Angaben inklusive Kontakt und Fahrroute zum Autohändler abspeichern und ausdrucken“, teilt der Technologiepartner WebMobil24 mit. Weitere Funktionen wie ein Merkzettel mit Vergleichsfunktion oder die Angebotsweiterleitung zu Freunden und Be-

kannten komplettieren den Service. Den Kia-Händlern verspricht WebMobil24 ein „Maximum an Vertriebskanälen“ sowie die „modernste Angebotspräsentation und Steuerung“. Dazu gehört zum Beispiel die automatische Übersetzung von Angebotstexten in maximal 28 Sprachen sowie deren Platzierung in rund 140 weiteren internationalen Autobörsen. Außerdem zeigt das System die Verwendung zahlreicher Werkzeuge von der Videointegration bis zur Standtagesanzeige an. Kein Wunder, dass man bei Kia eine hohe Akzeptanz beim Fachhandel erwartet: „Wir rechnen damit, dass wir bis zur Jahresmitte eine flächendeckende Durchdringung des Netzes erreichen“, sagt Importchef Mag. Wilhelm Jelinek. • (HAY)

Wilhelm Jelinek unterstreicht, dass die neue Plattform die Markenhändler effektiv beim Gebrauchtwagengeschäft unterstützt


• s 12 cargarantie *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 14:25 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Der europäische Automobilmarkt befindet sich in einer schwierigen Lage, weil die Konsumenten beim Autokauf zunehmend zurückhaltend sind. Dies zwingt den Handel zu teilweise massiven Rabatten.

Gewinnreserve Gebrauchtwagen E

in Bereich, den der Händler noch weitgehend selbst gestalten und in dem er Gewinne erwarten kann, ist der Gebrauchtwagenverkauf. Hier gilt es, mit qualitativ hochwertigen Fahrzeugen und überzeugenden Konzepten zu punkten. Ein einfaches und effektives Instrument, um im Gebrauchtwagenbereich sowohl Umsatz und Ertrag zu steigern als auch die Kundenbindung zu verbessern, sind die Garantieprodukte von CarGarantie. Ihr Gebrauch wirkt sich langfristig auch positiv auf den Neuwagenverkauf aus.

Vorteile für die Kunden Eine Garantieversicherung ist ein Qualitätsmerkmal, das den Käufer im Schadenfall vor Reparaturkosten absichert. Gerade durch steigende generelle Lebenshaltungskosten und hohe Spritpreise entsteht beim Verbraucher der Wunsch nach kalkulierbaren Mobilitätskosten. Die Garantie bewahrt ihn davor, bei kostenintensiven Schäden in einen finanziellen Engpass zu geraten.

Erhöhte Kundenbindung Für den Handel zahlt sich eine Garantie als Mittel für eine langfristige Kundenbindung aus. Denn die Übernahme der Reparaturkosten im Schadenfall durch CarGarantie und ein guter Service tragen wesentlich zur Kundenzufriedenheit und zur Bindung des Kunden an den Betrieb bei. Dies ist besonders im Gebrauchtwagenbereich interessant, wo mangels Werksgarantie anders als beim Neuwagenkauf zunächst keinerlei Bindung des Kunden an das Auto-

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haus besteht. Mit einer Garantie, die häufig auch über Jahre verlängert werden kann, steigen die Chancen, dass der Kunde dem Autohaus langfristig die Treue hält und dort auch das nächste Fahrzeug kauft. Die Garantie sichert gewissermaßen den Neuwagenkäufer von morgen. Zudem sehen die Garantiebedingungen von CarGarantie explizit vor, dass das verkaufende Autohaus für alle Wartungs- und Reparaturarbeiten im Rahmen des Garantievertrages herangezogen wird. – Ein weiterer „Kundenbindungs-Booster“. Zusätzlich lassen sich im Aftersalesbereich selbstverständlich Zusatzgeschäfte anbahnen.

Europaweiter Garantiepartner der Importeure Der Gebrauchtwagenkauf ist Vertrauenssache. Die Autohersteller haben das erkannt und spezielle Programme entwickelt, die Garantien, Fahrzeug-Checks und Finanzierungen umfassen. Dabei ist ein Professionalisierungsprozess entstanden, der bis zur Entwicklung des Gebrauchtwagenbereichs zur eigenen Marke reicht. Je professioneller eine Gebrauchtwagenmarke umgesetzt wird, umso positiver ist die Rückstrahlung auf die gesamte Marke. Alle wesentlichen Hersteller und/oder Importeure bieten mittlerweile ein entsprechendes Programm an, in dem die Garantie ein fester Bestandteil ist. CarGarantie ist bei vielen dieser Programme der offizielle Garantiepartner. Beispiele in Österreich sind Volvo Selekt, Renault 7 Sterne, Ford A1, Peugeot Löwenauto, Citroën Select und Opel G2 Zertifizierte Gebrauchtwagen. • (LHO)

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Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure, Banken, Versicherungen von CarGarantie: „Die Garantie ist das einfachste und effektivste Mittel zur Kundenbindung.“


• s 13 eurotax **GKUokhay 1 ZEILE ÜBERLAUF?_Layout 1 02.05.13 14:05 Seite 1

4-mal schneller! Schon bei der AutoZum hat EurotaxAutowert4 die Messebesucher begeistert. Dieser Tage wird das neue Programm bei den ersten Kunden installiert.

B

ei der Fahrzeugbewertung gilt EurotaxGlass’s seit Jahrzehnten als Branchenstandard. Der Datendienstleister ruht sich jedoch keineswegs auf seinen Lorbeeren aus. „EurotaxAutowert4 wurde konzipiert, um unseren Kunden einen noch größeren Mehrwert zu bieten“, sagt Vertriebsdirektor Martin Novak.

Zahlreiche Innovationen Das neue Fahrzeugbewertungsprogramm punktet mit zahlreichen Features. Beispielsweise erfolgt die Identifikation über Nationalcode, Erstzulassungsdatum, Freitext oder künftig auch VIN bis zu 4-mal schneller als bisher. Bei der KonfiMartin Novak erklärt, guration stehen mit der Freitext- oder Herwie die Kunden von stellercodesuche ebenfalls sehr schnelle EurotaxAutowert4 und genaue Möglichkeiten zur Verfügung. profitieren Das fehlerfreie Hinzufügen von Serienund Sonderausstattung inklusive Baubarkeitsprüfung geht damit noch leichter von der Hand. Bei der Bewertung selbst sorgen auf- und abwertende Faktoren sowie die Möglichkeit, Schadenskalkulationsdaten aus dem Programm EurotaxRepairEstimate einzubeziehen, für maximale Individualität. Zudem können Nutzer mit dem Zugriff auf das EurotaxMarktRadar nicht nur die aktuellen Angebote in den gängigen Onlinebörsen einsehen, sondern auch den neuen EurotaxTageskurs abrufen, der kurzfristige Markttendenzen widerspiegelt. „EurotaxAutowert4 ist online, damit jederzeit aktuell und auch mobil einsetzbar“, unterstreicht Novak einen weiteren Faktor, der zur „perfekten Usability“ beiträgt. Das Resultat in seinen Worten: „Mit EurotaxAutowert4 hat der Händler noch mehr Zeit für die Kunden.“ • (HAY)


• s 14 audatex **GKUgwi **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:34 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Seminare mit Praxisnutzen Im Gebrauchtwagengeschäft schlummern noch viele ungenützte Chancen. Um sie zu realisieren, gibt es Mitarbeiterschulungen vom GWi, die sogar von öffentlichen Stellen gefördert werden.

Gerald Weiss (l.) und Markus Roller importieren nicht nur attraktive Gebrauchte, sondern bieten auch Seminare für Betriebe an

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igi Nerath ist als Gebrauchtwagenexperte weithin bekannt. Darüber hinaus ist er bei GWi, dem 2009 von Gerald Weiss und Markus Roller gegründete Gebrauchtwagenimporteur für die „GWi Akademie“ verantwortlich. „Wir haben bereits mit einigen Betrieben in Kärnten und der Steiermark zusammengearbeitet, wo für Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen Förderungen erreicht werden konnten“, berichtet Nerath. Er selbst kümmert sich um die Förderungsmöglichkeiten des jeweiligen Betriebes.

Roller. Gerade in Markenbetrieben sei der Gebrauchtwagen viel zu oft „ein notwendiges Übel, um den Neuwagen zu verkaufen“. In Zeiten sinkender Neuwagenstückzahlen und -erträge sollte ein Umdenken passieren: Ein professionell betriebenes Gebrauchtwagengeschäft birgt schließlich nicht nur Ertragspotenzial, sondern erhöht auch Neukundengewinnung, Kundenbindung und Werkstättenauslastung. Wie das geht, vermitteln die Seminare der „GWi Akademie“. Darüber hinaus haben die Experten des Gebrauchtwagenimporteurs aber auch ihr Wissen in den soeben erschienenen „Ertragsverbesserungsleitfaden“ des Bundesgremiums eingebracht. • (HAY)

Umdenken erforderlich „Das komplexe Thema Gebrauchtwagen hat sehr viele Schnittstellen. Hier ist es wichtig, alle Mitarbeiter einzubinden“, wissen die Firmenchefs Weiss und

Zustandsanalyse auf einen Blick Beim Eintausch eines Gebrauchtwagens die Höhe der Vorschäden richtig einzuschätzen, erfordert viel Gespür und langjährige Erfahrung – oder aber ein Werkzeug, das schnell und seriös über die zu erwartenden Reparaturkosten Auskunft gibt.

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in derartiges Hilfsmittel haben viele Kfz-Betriebe bislang vergeblich gesucht. Zwar gibt es Kalkulationsprogramme für umfangreiche Lack- und Karosseriearbeiten, doch was tun, wenn es sich um Kleinschäden handelt? Wenn keine Zeit bleibt, das Fahrzeug zum Spenglermeister zu bringen? Oder wenn ein (freier) Händler über gar keine Werkstätte verfügt?

Fundierte Kalkulation „Für genau dieses Anforderungsprofil haben wir unser neues Tool ‚LIS‘ geschaffen“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Beck, Vertriebs-und Marketingleiter von Audatex Österreich. Die Abkürzung steht für „Last Intake Solution“: Dahinter verbirgt sich ein einfach zu bedienendes System, das es in Sekundenschnelle ermöglicht, dem Kunden einen wirtschaftlich fundierten Eintauschpreis zu nennen. „LIS empfiehlt sich vor allem dann, wenn eine große Zahl von Fahr-

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Thorsten Beck stellt dem Autohandel ein praxisgerechtes Werkzeug zur Verfügung

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zeugen zu begutachten ist oder der für die Hereinnahme zuständige Mitarbeiter kein Profispengler ist“, erläutert Beck. Ein Zusatznutzen ist, dass der fundierte Zustandsbericht auch dem Kunden mitgegeben werden kann. Das neue System funktioniert übrigens unabhängig davon, ob oder welches Schadenkalkulationssystem für „große“ Arbeiten eingesetzt wird mit einem klar strukturierten Bericht. Verfügbar ist LIS sowohl für die mobilen Betriebssysteme iOS (Apple) und Android als auch für Laptops. • (HAY)


• s 15 garanta **GKUokhay_Layout 1 02.05.13 14:36 Seite 1

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Versicherung nach Maß Bei gebrauchten Fahrzeugen ist das Risiko eines wirtschaftlichen Totalschadens besonders groß. Deshalb empfiehlt sich ein Versicherungstarif der Garanta: Der Branchenversicherer ermöglicht nämlich Reparaturen bis zu 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes.

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in Fahrzeug mit 9.000 Euro Wiederbeschaffungswert, ein Schaden mit 8.730 Euro Reparaturkosten, ein Wrackwert von rund 1.000 Euro sowie ein Kaskoselbstbehalt von 500 Euro: „Bei den üblichen Kaskoverträgen wird in so einem Fall keine Reparatur mehr durchgeführt, sondern als Versicherungsleistung der Wiederbeschaffungswert abzüglich des Wrackwerts minus des Selbstbehalts ausbezahlt“, erläutert Kurt Molterer, Hauptbevollmächtigter der Garanta. In unserem Beispiel wären das 7.500 Euro – unter Umständen zu wenig, um als Kunde ein gleichwertiges Fahrzeug zu erwerben. Hinzu kommt, dass sich so mancher Autofahrer gar nicht von seinem havarierten Vehikel trennen möchte. Abhilfe schaffen die Versicherungslösungen der Garanta. Für den Gebrauchtwagenbereich bietet die Tochterfirma der Nürnberger-Gruppe gleich 3 maßgeschneiderte Produkte an.

Vorteile für Kunden und Händler Zur Wahl steht einerseits der „Premiumschutz“: Dabei handle es sich um einen Vollkaskotarif „mit 100 Prozent Totalschadenreparatur und allen Garanta-

Vorteilen“, erklärt Molterer. Zu den Alleinstellungsmerkmalen seines Unternehmens zählt er das strikte „Nein“ zu Wrackbörsen, den Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit, die ausschließliche Verwendung von Originalersatzteilen, die Selbstbehaltsreduktion bis zu 300 Euro sowie Wartungsrabatte und Sondereinstufungen. All das gibt es auch beim „Extraschutz“: Dabei handelt es sich jedoch um keine Voll-, sondern eine Teilkaskoversicherung. Der „Basisschutz“ ist unterdessen eine maßgeschneiderte Totalschadenkasko für Gebrauchtwagen. „Durch dieses Produkt erhält der Kunde die Versicherungsleistung, wenn sein Fahrzeug aufgrund eines Unfalles einen wirtschaftlichen Totalschaden erleidet oder gestohlen wird“, sagt Molterer. Übrigens: Im ersten Versicherungsjahr wird dem Kunden der gesamte Kaufpreis (abzüglich Selbsterhalt) erstattet, sofern er sein nächstes Auto wieder bei jenem Händler erwirbt, bei dem er auch das verunglückte bzw. gestohlene Fahrzeug gekauft hat. • (HAY)

Kurt Molterer unterstreicht, dass die Gebrauchtwagentarife der Garanta sowohl den Kunden als auch den Autohäusern zugute kommen


• s 16 realgarant **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:37 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Ab sofort auf jedem Gebrauchtwagenplatz der Eisner-Gruppe zu finden: das Programm „Eisner Auto Premium“, präsentiert von Ing. Peter List, Günter Asmus und Michael Erb (v. l.)

Qualitätssiegel für alle Marken Das Autohaus als eigene Marke zu etablieren, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor am Gebrauchtwagenmarkt. Das hat die Eisner-Gruppe erkannt: Gemeinsam mit dem Garantieversicherer Real Garant startet sie das Konzept „Eisner Auto Premium“. Von Philipp Hayder

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einerseits ein zusätzliches Verkaufsargument und tragen andererseits zur Kundenbindung im Werkstattbereich bei, die bei Gebrauchtwagen bekanntlich keineswegs selbstverständlich ist“, unterstreicht Michael Erb, Regionalleiter von Real Garant. Zudem hat der Garantieversicherer mit der Europ Assistance einen Partner für Mobilitätsgarantien zur Hand: Auch diese Dienstleistung ist Teil von „Eisner Auto Premium“.

Rasche Einführung

in Markenhändler hat im Gebrauchtwagengeschäft viele Konkurrenten – etwa den durch das Internet wesentlich erleichterten Verkauf „von privat“, freie Händler und andere Autohäuser. Wie kann man die Kunden davon überzeugen, Gebrauchtfahrzeuge der unterschiedlichsten Marken ausgerechnet im eigenen Autohaus zu kaufen?

Günter Asmus, der bei Eisner für die Betriebe in Wien und Niederösterreich sowie den soeben eröffneten Standort in Neusiedl verantwortlich ist, hat in den ersten Wochen bereits sehr positive Erfahrungen mit dem neuen Gebrauchtwagenkonzept gesammelt. Demnächst sollen alle Autohäuser der Firmengruppe mit der entsprechenden Signalisation ausgestattet sein.

Individuelles Konzept Die Eisner-Gruppe, mit 14 Standorten eine der größten Autohandelsorganisationen in Österreich, hat sich in den vergangenen Monaten eingehend mit dieser Frage beschäftigt. Die Antwort heißt „Eisner Auto Premium“: Dieses neue Konzept bietet dem Autokäufer zahlreiche Vorteile, die vom „50-PunkteCheck“ über maßgeschneiderte Finanzierungs- und Versicherungsangebote bis hin zu einem Umtauschrecht innerhalb von 8 Tagen bzw. 500 Kilometern reichen.

Garantie schafft Kundenvertrauen

Gebrauchtwagengeschäft im Fokus

Das neue Konzept umfasst auch detaillierte Anleitungen für Fahrzeugkontrollen und Aufbereitung

Herzstück des Programms ist eine einjährige, bei Servicearbeiten an einem der Eisner-Standorte laufend verlängerbare Gebrauchtwagengarantie. Diese Dienstleistung stammt von Real Garant. „Wir liefern damit

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„Wir werden heuer mindestens zwei Drittel aller Gebrauchtwagen im Rahmen von ‚Eisner Auto Premium‘ vermarkten“, kündigt Geschäftsführer Komm.-Rat Peter List an. Damit soll eine Absatzsteigerung um rund 10 Prozent auf mehr als 3.000 Fahrzeuge einhergehen. Darüber hinaus rechnet List mit einer weiteren Ertragsverbesserung, nachdem es schon in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Maßnahmen vom gezielten Zukauf über die professionelle Aufbereitung bis hin zur durchdachten Onlinepräsentation gelungen sei, die Rendite im Gebrauchtwagengeschäft um 5 Prozentpunkte zu steigern. Eine Voraussetzung ist zur Realisierung dieser Pläne freilich unabdingbar, wie List bewusst ist: „Wir müssen auch die Qualität liefern, die unserem Namen entspricht.“ •


• s 17 santander*** - automagic *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:41 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Sofortiges Okay auch samstags Gebrauchtwagenkäufer wollen mit ihrem Auto oft sofort wegfahren. Da ist ein schneller Partner bei der Finanzierung umso wichtiger: Santander hat die nötigen Angebote.

Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei der Santander Consumer Bank, mit dem Super SellerMaskottchen: Bis Ende Juni gibt es im Prämienprogramm für Verkäufer mehr Punkte

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ach einem gesunden Wachstum im Gebrauchtwagenbereich im Vorjahr steuert die Santander Consumer Bank heuer sogar eine zweistellige Steigerung in diesem Sektor an. „Wie es aussieht, sind wir nach den ersten vier Monaten auf dem besten Weg dorthin“, sagt Michael Schwaiger, Direktor Kfz bei der Santander Consumer Bank.

möglichkeiten sind individuell gestaltbar. Ein unschlagbares Argument bei den Kunden ist aber die Möglichkeit, sofort einzusteigen und wegzufahren. Die Finanzierungsanfragen der Kunden werden automatisch erledigt: „Binnen weniger Minuten ist die Genehmigung im System, der Kunde kann den Vertrag unterschreiben“, sagt Schwaiger. All dies funktioniert sogar an Samstagen, wo Gebrauchtwagenkunden besonders oft unterwegs sind – aber andere Banken geschlossen haben. • (MUE)

Auszahlung erfolgt binnen 24 Stunden Das liegt an mehreren Dingen: Etwa daran, dass Händler gerade im Gebrauchtwagenbereich gerne einen markenunabhängigen Partner an der Hand haben. Die Santander Consumer Bank bietet attraktive Gebrauchtwagenkonditionen für Kredit und Leasing. Die Auszahlung erfolgt innerhalb von 24 Stunden, was für mehr Liquidität sorgt, und die Provisions-

Glänzende Umsatzsteigerung Renditenmaximierung ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein großes Thema. Dazu beitragen kann ein top aufbereitetes Fahrzeug, wie Christian Soher, Geschäftsführer des Fahrzeugaufbereitungsspezialisten Auto Magic, weiß.

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erade am Gebrauchtwagenmarkt lassen sich mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen beim Verkauf deutliche Steigerungen erzielten“, sagt Soher. „Ein entsprechend aufbereiteter Gebrauchtwagen lockt nicht nur Kunden an, er erleichtert dem Händler auch etwaige Preisverhandlungen, da der Kunde einen deutlich geringeren Spielraum sieht, um den Preis nach unten drücken zu können“, so Soher.

Deutlich höherer Erlös Rund 500 bis 800 € Mehrerlös bringt ein in perfekt aufbereitetem Zustand präsentiertes Gebrauchtfahrzeug, schätzt Soher, der selbst über langjährige Erfahrung im Fahrzeughandel verfügt. Auto Magic arbeitet in Wien, Niederösterreich, Graz und Klagenfurt mit dem Großteil der Mannschaft bei Autohäusern und Partnern vor Ort und betreut unter anderen Niederlassungen aus den Pappas- und Denzel-Gruppen, aus

Christian Soher, Geschäftsführer Auto Magic

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dem Porsche-Konzern sowie der Citroën/PeugeotGruppe. „Neben Neuwagen bereiten wir für unsere Kunden jährlich fast 3.000 Gebrauchtwagen auf.“ Wobei sich ausgelagerte Dienstleistungen durchaus rechnen. „Unsere Kunden benötigen weniger Personal, das spart Kosten und bei Saisonspitzen können wir zusätzlich Personal zur Verfügung stellen und diese abdecken, was nicht nur für Großkonzerne, sondern auch kleine und mittlere Betriebe eine durchaus ökonomische Alternative darstellt“, so Soher. • (DSC)

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• s 18 c4y-carplus *** ok lho okmue_Layout 1 02.05.13 15:01 Seite 2

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Sicherheit im „zweiten Leben“ Wer sagt, dass sich nur bei Neuwagen eine Kaskoversicherung lohnt? Mit der „GW-Kasko“ bietet carplus ein maßgeschneidertes Produkt für Fahrzeuge aus Vorbesitz an.

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ür die Endkunden liege der Nutzen eines Kaskotarifs auf der Hand, unterstreicht Dr. Franz Gugenberger, Geschäftsführer der branchenorientierten Tochterfirma der Wiener Städtischen: „Ob bei einem Neuwagen nach 3 Jahren oder bei einem 3 Jahre alten Gebrauchten nach einem Monat, eine Unfallreparatur hat die gleichen wirtschaftlichen Folgen.“ Davor können sich Gebrauchtwagenkäufer mit der „GWKasko“ schützen – und zwar bei voller Neupreisdeckung zu zeitwertgerechten Prämien.

Kundenbindung für Partnerhändler Den Autohäusern bringt eine Kaskoversicherung ebenfalls viele Vorteile. „Im Vordergrund steht die Kundenbindung an den verkaufenden Betrieb, die im Gebrauchtwagenbereich bekanntlich alles andere als selbstverständlich ist“, sagt carplus-Vertriebsleiter Olaf Helfer. Hinzu komme die Tatsache, dass die

„GW-Kasko“ ausschließlich über die Fachhandelspartner von carplus verfügbar sei: „Das bedeutet ein wirksames Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem privaten Fahrzeugverkauf.“ Übrigens: Auch bei Gebrauchtwagen hat carplus vor Kurzem die „Totalschadengrenze“ von 80 Prozent des Zeitwertes gelockert: Sollte ein Kunde eine teurere Reparatur wünschen, ist dies nach individueller Abstimmung in der Regel immer möglich. • (HAY)

Dr. Franz F. Gugenberger, Geschäftsführer von carplus, und Vertriebsleiter Olaf Helfer (v. l.)

„Eine Million Visits pro Woche“

Das „Motornetzwerk Nr. 1“, wie Geschäftsführer Markus Auferbauer car4you und willhaben.at definiert, bilanziert mit deutlichen Zuwächsen.

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Markus Auferbauer managt car4you in Österreich

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erzeit gebe es auf willhaben.at bereits mehr als 98.000 Motor-Angebote, davon mehr als 83.000 Pkws, sagt Auferbauer. „Damit haben wir Ende April auch in dieser Kategorie die Marktführerschaft übernommen.“ Im Vergleich zum März 2012 sei auch die Zahl der Händlerfahrzeuge deutlich gestiegen, und zwar um 11.000. Bei Privatinseraten (31.000) liege willhaben.at sogar doppelt so hoch wie der nächste Mitbewerber.

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Laut Auferbauer besuchen wöchentlich mehr als eine Million User die Seiten von willhaben.at und car4you: „Damit sind wir das mit Abstand meist besuchte virtuelle Schaufenster für den österreichischen Gebrauchtwagenhandel.“ Wöchentlich erscheinen auf willhaben.at rund 12.000 neue Auto-Anzeigen.

Mehr als 100 Händler-Apps bereits umgesetzt Auch bei den mobilen Händler-Apps habe man mittlerweile die klare Marktführerschaft inne, sagt Auferbauer: Dabei handle es sich um eine Art elektronischer Visitenkarte des Händlers, wo Team und Stammkunden stets das aktuelle GebrauchtwagenAngebot „quasi in der Hosentasche“ hätten. Mehr als 100 dieser Apps habe man bereits umgesetzt, hört man bei car4you. Das Team will in Kürze weitere mobile Lösungen anbieten. • (MUE)


• U3 kia **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 15:08 Seite 1

GEBRAUCHTWAGEN EXTRA

Auf einen Klick Die Homepage von Kia Austria informiert nicht nur über Neufahrzeuge: Seit Kurzem gibt es auch eine voll integrierte Gebrauchtwagenbörse. Die dazu benötigte Technologie stammt von den ITSpezialisten des deutschen Unternehmens WebMobil24.

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esign, Technik und vor allem die siebenjährige Garantie: Diese Eigenschaften machen die Modelle von Kia auch am Gebrauchtwagenmarkt begehrt. Einen kompakten Überblick über das Fahrzeugangebot der Vertragshändler erhalten Interessenten seit einigen Wochen auf www.kia.at.

Innovationen für Kunden und Händler Nutzer der Fahrzeugbörse können das gewünschte Modell bereits auf der Startseite über Miniaturfotos auswählen. Anschließend stehen Listen- und Galerieansichten zur verfeinerten Suche zur Verfügung, bevor die mit bis zu 15 Bildern versehene Angebotsseite über die Fahrzeugdetails informiert. „Via PDF lassen sich alle Angaben inklusive Kontakt und Fahrroute zum Autohändler abspeichern und ausdrucken“, teilt der Technologiepartner WebMobil24 mit. Weitere Funktionen wie ein Merkzettel mit Vergleichsfunktion oder die Angebotsweiterleitung zu Freunden und Be-

kannten komplettieren den Service. Den Kia-Händlern verspricht WebMobil24 ein „Maximum an Vertriebskanälen“ sowie die „modernste Angebotspräsentation und Steuerung“. Dazu gehört zum Beispiel die automatische Übersetzung von Angebotstexten in maximal 28 Sprachen sowie deren Platzierung in rund 140 weiteren internationalen Autobörsen. Außerdem zeigt das System die Verwendung zahlreicher Werkzeuge von der Videointegration bis zur Standtagesanzeige an. Kein Wunder, dass man bei Kia eine hohe Akzeptanz beim Fachhandel erwartet: „Wir rechnen damit, dass wir bis zur Jahresmitte eine flächendeckende Durchdringung des Netzes erreichen“, sagt Importchef Mag. Wilhelm Jelinek. • (HAY)

Wilhelm Jelinek unterstreicht, dass die neue Plattform die Markenhändler effektiv beim Gebrauchtwagengeschäft unterstützt


Der SUPER SELLER hat wieder zugeschlagen: 750 Punkte für jeden Gebrauchtwagenkredit!1) Fetten Sie Ihr Punktekonto ordentlich auf und holen Sie sich die neuesten Produkte und Angebote im Prämienshop. 750 Punkte1) für alle von 15.3. bis 30.6.2013 ausbezahlten Gebrauchtwagenkredite 100 Punkte2) für jede dazu abgeschlossene Kreditrestschuldversicherung Mehr Infos bei Ihrem persönlichen Berater oder unter 050203 9999. 1) 2)

Gültig für Gebrauchtwagenkredite mit Auszahlung von 15.3.2013 bis 30.6.2013. Wir weisen darauf hin, dass allfälligen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Verpflichtungen durch den SUPER SELLER eigenverantwortlich nachzukommen ist. Deckung bei Abschluss einer Restschuldversicherung Tod+AU oder Tod+AL. Der Abschluss einer Kreditrestschuldversicherung ist für den Kunden optional.


s 43 bosch **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:25 Seite 1

WIRTSCHAFT

Hightech gegen die Krise Automatisiertes Fahren und Elektrifizierung sind die Entwicklungsziele von Bosch. Vorerst muss der weltgrößte Zulieferer aber die wirtschaftlichen Turbulenzen meistern. Von Philipp Hayder

„Dabei sprechen wir auch mit den Arbeitnehmervertretern über Vereinbarungen zur Kostenflexibilisierung“, sagt Denner. Breite Entlassungen seien nicht geplant, jedoch könne es an einzelnen (europäischen) Standorten Personalanpassungen „möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen“ geben.

Wachstumskurs in Autosparte Um heuer das angestrebte Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent sowie eine „erhebliche“ Ergebnisverbesserung zu realisieren, ist die Kfz-Technik von entscheidender Bedeutung. „In unserem Unternehmensbereich sprechen wir von 3 bis 5 oder vielleicht sogar 6 Prozent Umsatzwachstum“, sagt Geschäftsführer Dr. Bernd Bohr. Die Basis dafür bildet eine um voraussichtlich 3 Prozent steigende weltweite Fahrzeugproduktion. Dieser Zuwachs kommt vor allem aus China, wo die Fahrzeugproduktion um 7 Prozent zulegen soll, sowie aus Nordamerika. In Europa, wo es bereits 2012 einen Produktionsrückgang um 5 Prozent gab, rechnet Bohr dagegen mit einem neuerlichen Minus von 2 bis 3 Prozent. Auch längerfristig gehe man auf dem Heimatkontinent „im besten Fall von einer Stagnation der Stückzahlen aus“.

Konzernchef Dr. Volkmar Denner kündigt einen harten Sparkurs an

Dr. Bernd Bohr, seit 14 Jahren in der Geschäftsführung, zieht sich zurück

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on „einer Zeit schwieriger, wenn auch notwendiger Entscheidungen“ spricht Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung: Er meint damit den harten Sparkurs, den der 306.000 Personen beschäftigende Konzern nach dem wenig erfreulichen Jahr 2012 einschlägt.

„Keine Kündigungen“

Der „Autopilot“ für den Fahralltag ist ein wichtiges Entwicklungsziel von Bosch

Mit einem Plus von 1,9 Prozent auf 52,5 Milliarden Euro erzielte Bosch im vergangenen Jahr ein deutlich niedrigeres Umsatzwachstum als 2011. Wechselkursbereinigt wurde sogar ein Minus von 0,8 Prozent verzeichnet. Auch der Rückgang der Umsatzrendite von 5,3 Prozent auf 2,5 Prozent sei „unbefriedigend“ gewesen, gesteht Denner ein. Seine Strategie für 2013: Einerseits trennt man sich vom Solargeschäft, das sich als Milliardengrab erwiesen hat, andererseits beschränkt man die Investitionen, übt Zurückhaltung bei Akquisitionen und reduziert die Fixkosten.

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„Im Stau E-Mails checken“ Das heißt freilich nicht, dass es für Bosch hierzulande keine Hoffnungsfelder mehr gibt: Mit der Elektrifizierung und der Automatisierung verfolgt der Konzern zwei parallele Strategien. „Allein der Elektromotor und die Leistungselektronik für ein Hybridauto bedeuten mehr als doppelt so viel Umsatz wie ein Einspritzsystem“, rechnet Bohr vor: „Nimmt man noch die Batterie hinzu, sprechen wir von mehreren 1.000 € Zusatzumsatz pro Fahrzeug.“ Überraschend nahe könnte der „Autopilot“ für den alltäglichen Einsatz sein. „Wir werden im nächsten Jahr einen Stauassistenten einführen, der das Fahrzeug bei Stop-and-go in der Spur hält. In Zukunft soll daraus ein Staupilot werden, der auch den Spurwechsel automatisiert, sodass der Fahrer im Stau seine EMails checken kann“, kündigt Bohr an. Realistisch seien solche „elektronischen Beifahrer“ bereits gegen Ende dieses Jahrzehnts. Die Früchte dieser Strategien werden jedoch die Nachfolger von Bohr ernten. Der langjährige KfzChef hat nämlich angekündigt, nach 30 Jahren bei Bosch ab Juli ruhiger zu treten wollen. Sein erstes privates Projekt ist ein ausgiebiger Segeltörn. •

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WIRTSCHAFT

Reiseziel Erfolg Die Stuttgarter Trost-Hausmesse war heuer knapp 400 österreichischen Kfz-Fachleuten ein begehrtes Reiseziel – für viele heimische Werkstattprofis und Lieferanten eine Ein- und Ausschau auf ein ambitioniertes Geschäftsjahr. Lutz Sattler (Schaeffler-Gruppe) und Partslife-Allgegenwartsgröße Wolfgang Steube (r.) bot sich eine außergewöhnlich positiv orientierte Besucherqualität

Norbert Neuhaus

Anna und Hubert Fellner fuhren aus dem kärntnerischen St. Andrä in die Schwaben-Metropole

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ie mit rund 250 Ausstellern einer AutoZum in Salzburg recht ähnliche Hausmesse ist ausschließlich Trost-Partnern zugänglich. An zwei voll durchorganisierten Veranstaltungstagen inklusive DJÖtzi-Abendprogramm wurde von den 22.000 Besuchern geschaut, verhandelt und beim Messesonderangebot zugegriffen. „Die Umsätze mit Montage- und Servicegeräten und anderen Dienstleistungen bewegen sich in optimistischen Dimensionen“, zieht Österreich-Statthalter Amer Alkhatib seine positive Bilanz. Der Umsatzschub soll das durch ungünstige Witterungsverhältnisse beeinflusste negative 1. Quartal das ganze Jahr wieder halbwegs kompensieren können, blickt TrostCEO Norbert Neuhaus zuversichtlich ins laufende Geschäftsjahr. „Verdrängung ist die eine Sache, mit den richtigen bei und für die Kunden operierenden Mitarbeitern samt guter Warenverfügbarkeit und zeitgemäßen Konzepten empfehlen wir uns weiterhin als Marktführer im Land.“

Autocrew-Partner Josef und Dipl.Ing. Markus Pamperl (r.) aus Wien deckten sich mit neuester Werkstattausrüstung ein und verschafften sich dazu neue Einblicke Die Trost-Schau ist für NTN-SNRVertriebschef Marcus Hähner ein Highlight unter den vielen Hausmessen

Prinzengarde: Josef (l.) und sein gleichnamiger Schwiegersohn Franz Prinz aus Großschönau hatten ihren Messespaß in Stuttgart

SAP-Einführung und Personalsuche Nach erfolgreicher Einführung von SAP denkt das Stuttgarter Management auch wieder über Expansion in bestehende und neue Länder nach. „Aber nicht jetzt“, relativiert Neuhaus. So wird die im Herbst im 11. Bezirk schließende Niederlassung im Süden Wiens neu eröffnet werden und auch in Innsbruck

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Herbert Wesely – Urgestein im Trost-Team und Fahnenträger für „sein“ 1a-Werkstattsystem

Liqui-Moly hatte alle Hände voll zu tun; Christian Erhart und Verkaufsleiter Thomas Paukert (r.)

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Die Texa-Chefs Oliver Schilling und Werner Arpogaus (r.) präsentierten sich als DIE Diagnosespezialisten


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WIRTSCHAFT

Österreich-Statthalter Amer Alkhatib führt die Trost-Geschäfte mit Bedacht wieder in ruhigeres Fahrwasser

und Linz sind Standortmodernisierungen geplant. Neuhaus geht es um die Verbesserung der Dienstleistungsqualität, sein Hebel ist der Außendienst, der das Wachstum, heuer geplante 5 Prozent, vor allem mit Konzeptpartnern vorantreiben soll. Alkhatib sucht Pkw- und Nfz-affine Spezialisten – insbesondere im Süden und Westen Österreichs – für den weiteren Ausbau seiner Trost-Präsenz beim Kunden. Die schätzen die Anbindung an das Nachtsprungzentrallager im tschechischen Nyrany mit aktuell 150.000 Teilenummern im System. Damit kann das zur Jahresmitte zusperrende deutsche Zentrallager in Uffenheim mehr als kompensiert werden. Zudem werden 7000 m2 Lagerfläche angebaut. Für Neuhaus steht ein ambitionierter, wenn sich auch „seitwärts“ bewegender Absatzmarkt bevor, der mit Motivation und Engagement in Angriff genommen wird. Im Gegensatz zu Ungarn, wo zehn Niederlassungen geschlossen werden, steht Österreich im Wirken um den Erfolg von Trost ganz oben im Ranking.

Totales Lieferantenengagement

Neben Tradition gehört das Danke zum guten Geschäftston

Am Ende ist niemand auf den Ausstellungskatalogen sitzen geblieben

Mit dem Umrüsten von Winter- auf Sommerreifen hat sich schlagartig die Werkstattauslastung verbessert, erzählen viele Kfz-Betriebsleiter quer durch die Lande, was sich für Lieferanten und Dienstleister prompt in besserer Auftragslage widerspiegelt. Ob es am Jahresende für ein erfolgreiches Ergebnis reichen wird? Niemand will sich festlegen. Zu volatil ist die Wirtschaftslage geworden. Liqui-Moly-Verkaufsleiter Thomas Paukert führen begleitende den Verkauf unterstützende Maßnahmen zum Erfolg. Mit den Gebietsleitern Robert Bures und Christian Erhart hat er zwei weitere Außendienstkräfte im Markt platziert, um marktadäquate Dienstleistung zu erbringen. Und alles unter Preisdruck und Verdrängungswettbewerb. Aber auch Texa-Geschäftsführer Werner Arpogaus hat seine Tester- und Klimagasgeräte in allen Variationen in Stellung gebracht. Jedoch leiden alle an den fallenden Preisen, wie Gates-Regional-Sales-Manager Oliver Sander anmerkt, der dennoch auf eine sich stabilisierende Marktentwicklung hofft. Marcus Hähner, für Österreich zuständiger Aftermarket-Repräsentant bei SNR Wälzlager GmbH, ortet eine einsetzende positive Marktentwicklung. Branchengröße Lutz Sattler von Schaeffler Automotive sieht den Tatsachen gelassen ins Auge und zählt auf seine Vermarktungspartner wie zum Beispiel Trost. „Wir generieren auf der Trost-Schau bestes Adressenmaterial.“ Klaus Steiner von Inowa will diesen Marktplatz nicht missen, auch wenn mehr und mehr Kunden branchenfremde Unternehmen sind, die oberösterreichische Abwasserreinigungstechnologie kaufen. Das Reiseziel Trost-Schau in Stuttgart vermittelte Besuchern wie Lieferanten Kurzweiligkeit und verdrängte manchen Pessimismus, der ansonsten unserer Branche zunehmend anhaftet. • (LUS)

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s 46 ÖAMTC DKH *** okmue_Layout 1 02.05.13 14:22 Seite 2

WIRTSCHAFT

Elektromobilität im Fokus Die HTL Rennweg in Wien testete im Rahmen eines Schulprojekts der Maturaklasse unter dem Namen Green Racing Elektroautos und ihre Alltagstauglichkeit.

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Daniel Marik mit Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, Verbandsdirektor des ÖAMTC

ie Fahrzeugflotte bestand aus Chevrolet Volt, Citroën C-Zero, Mitsubishi i-MiEV, Nissan Leaf und Opel Ampera. Unterstützung erhielt das Projekt auch vom ÖAMTC. Das Ziel dieser Tests war es nicht, die Fahrzeuge untereinander zu vergleichen, sondern herauszufinden, wie sich die Fahrzeuge im Alltag verhalten. Gefahren wurde bei allen möglichen Verkehrslagen und Wetterverhältnissen. Die getesteten Elektroautos fanden bei den Schülern durchaus Anklang. Kritisiert wurde hingegen die weiterhin fehlende Infrastruktur. Daniel Marik, einer der Schüler, die sich mit dem Projekt befassten: „Die momentan vorhandene Anzahl an Elektrotankstellen ist in Wien mehr als mangelhaft. Die Autohersteller haben ihre Arbeit soweit sehr gut erledigt, im Speziellen ist jedoch jetzt die Politik gefordert, die notwendige Infrastruktur bereitzustellen, durch Förderungen, eigene Initiativen und bauliche Maßnahmen.“

Des Clubs Mobilitätswelt Dass der ÖAMTC das Projekt der HTL Rennweg unterstützt, kommt nicht von ungefähr. Dazu Verbandsdirektor Dipl.-Ing. Oliver Schmerold: „Der Club setzt sich intensiv mit allen Möglichkeiten auseinander, individuelle Mobilität und Umweltschutz noch stärker in Einklang zu bringen. Die Hoffnungen liegen derzeit in kombinierten Systemen wie Hybrid oder Range Extender. Der kurzfristige Weg scheint also die Kombination von Elektromotoren mit Verbrennungsmotoren zu sein. Während sich Elektrofahrrä-

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ÖAMTC-Techniker Ing. Steffan Kerbl (l.) stand Besuchern für Erklärungen am Stand auf der greenEXPO 2013 zur Verfügung der gerade im urbanen Raum immer mehr durchsetzen, werden reine Elektroautos aus heutiger Sicht aufgrund der geringen Reichweite, der langen Ladezeiten und der hohen Anschaffungskosten noch länger ein Nischenprodukt bleiben. Es fehlen derzeit auch gesetzliche und technische Rahmenbedingungen. Viele Fragen sind noch offen. Der Club appelliert hier an die Politik, einheitliche Grundlagen zu schaffen, damit alternative, umweltfreundliche Antriebe auch rasch alltagstauglich werden.“ Vor allem aus Gründen der Ökologie war der ÖAMTC auch bei der greenEXPO 2013, die vom 19. bis 21. April im Messezentrum Wien stattfand, vertreten. In deren Rahmen wurde die Mobilitätswelt des Clubs präsentiert. „Mobilität muss umweltfreundlich und für alle leistbar sein“, so der Tenor von Schmerold. Daher setzt sich der ÖAMTC mit alternativen Fahrzeugkonzepten ebenso auseinander wie mit der Verbesserung der vorhandenen Technologien, neuer Energienutzung bis zur Integration moderner Technologien wie Smartphone-Apps. Weil auch noch viel Verantwortung bei jedem einzelnen liegt, ermittelt der ÖAMTC auf der Messe mittels App, wie umweltschonend man unterwegs ist. Außerdem werden in der ÖAMTC Mobilitätswelt der neue E-Roller der österreichischen Traditionsmarke Lohner, die E-Limousine Tesla Model S (mit bis zu 500 km Reichweite) und der neue Renault Zoé präsentiert beziehungsweise für Probefahrten zur Verfügung stehen. • (DKH)


s 47 SV wielke **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:19 Seite 1

SV: Wickel wegen Praxisfrage? Im Kreis der Kfz-Sachverständigen geht es rund, weil die Gruppe der akademisch gebildeten Experten sich von Dr. Wolfgang Pfeffer als Obmann der Fachgruppe „Kfz-Wesen“ im Landesverband der Gerichtssachverständigen nicht adäquat vertreten fühlt.

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ie Auseinandersetzung hat bereits „historische“ Wurzeln und scheint zu einer Endlosgeschichte zu werden: Ende 2011 ist Dr. Bernhard Wielke als Obmann der Fachgruppe „Kfz-Wesen“ im Landesverband der Gerichtssachverständigen für Wien, NÖ und Burgenland von dreiviertel aller Mitglieder abgewählt worden. Die Frage, ob er sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben oder etwa falsch gemacht habe, hat Wielke sich offenbar nicht gestellt.

Spaltung zur Konfliktlösung?

Dr. Wolfgang Pfeffer hat das Sagen

Burkhard Ernst sagt, dass KfzSachverständige einen starken Praxisbezug bräuchten

Stattdessen soll Wielke Dipl.Ing. Dr. Friedrich Kamelreiter angeregt haben, den Präsidenten des Wiener Landesverbandes der Gerichtssachverständigen aufzufordern, das Dr. Bernhard Wielke will das Sagen haben Wahlvolk auszutauschen. Denn von den 22 Fachgebieten, die im „Kfz-Wesen“ zusammengefasst sind, soll auf Initiative Kamelreiters der Bereich „Verkehrsunfallrekonstruktion“ herausgelöst werden. Das ist die Voraussetzung, dass Wielke in der neu zu gründenden Mini-Fachgruppe wieder zu Obmannwürden kommen könnte. Dr. Wolfgang Pfeffer hat als neuer Fachgruppenobmann im Sinne der Mehrheit der Mitglieder einen stärkeren Praxisbezug der Gerichtssachverständigen verlangt. Sie sollen mehrere Jahre im Kfz-Bereich unternehmerisch tätig gewesen sein und über eine Befugnis zur „Pickerl“-Überprüfung verfügen. Die „akademisch“ tätigen Unfallrekonstruierer wehren sich gegen die in der Werkstattpraxis tätigen „Schrauber“ vermutlich deshalb, weil sie ihnen als Kfz-Sachverständige einen Teil des lukrativen Geschäftes abspenstig machen könnten.

Fadenscheiniger Vorwand Kamelreiter begründet den Wunsch nach „Selbstständigkeit“ damit, dass man sich in der Fachgruppe „KfzWesen“ unter Pfeffer nicht vertreten fühlt. Vielleicht hat er sich jedoch von der geforderten Kfz-Praxis zu weit entfernt. Für Bundesgremialobmann Burkhard Ernst ist die Forderung nach einer praxisorientierten Aus- und Weiterbildung der Kfz-Sachverständigen hingegen eine unabdingbare Selbstverständlichkeit. Kein Wunder: Denn der Praxisbezug ist sogar gesetzlich verankert. • (KNÖ/LHO)

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s 48 bike austria tulln **GKU okmue_Layout 1 03.05.13 12:26 Seite 2

WIRTSCHAFT

Zuversicht bei der bike-austria Von einem „weitgehend stabilen“ Motorradmarkt in Österreich gehen die heimischen Zweiradimporteure aus. Die Zweiradmesse bike-austria in Tulln bildete den Startschuss in die heurige Saison.

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nd dieser fiel positiv aus. Nicht weniger als 41.238 Besucher zählten die Veranstalter der dreitägigen bike-austria, die vor Kurzem auf dem Tullner Messegelände über die Bühne ging. Auf 20.000 m2 präsentierten 130 Aussteller 220 nationale und internationale Marken, neben Motorrädern, Mopeds, Roller und Pedelecs auch Produkte und Angebote aus den Bereichen Tuning, Zubehör, Bekleidung und Touristik. Insgesamt 1.371 Indoor- und 1.034 Outdoor-Testfahrten und 1.086 ausgestellte Fahrzeuge wurden gezählt. Spektakuläre Motorrad-Stunt- und Trials-Shows rundeten das Programm ab. Entsprechend sieht auch die Bilanz des Dachverbands der österreichischen Zweiradindustrie und Zweiradimporteure Arge 2Rad aus: „Dies ist für uns ein klarer Auftrag, diesen Standort zu unserer neuen Eventheimat zu machen“, sagt Mag. Karin Munk, Generalsekretärin Arge 2Rad.

Wachstum trotz wetterbedingter Fehlstarts Josef Faber, Geschäftsführer Faber GmbH

Ing. Roland Berger (Honda Österreich)

Positiv in das neue Geschäftsjahr blicken trotz des wetterbedingten Fehlstarts im März auch Österreichs Zweirad-Importeure. Sie sind guter Dinge, verlorenes Terrain wieder aufholen zu können. Aufgrund der im Jänner dieses Jahres in Kraft getretenen EU-Führerscheinrichtlinie, die den Erwerb eines A1-Führerscheins und das Lenken eines Zweirads bis 125 cm3 für 16-Jährige ermöglicht, glauben viele auch an ein wachsendes Geschäft in diesem Segment. Josef Faber, Geschäftsführer Faber GmbH/Wien, die mit im Vorjahr 12.798 abgesetzten Motorrädern, Rollern und Mopeds der Marken Piaggio, Vespa, Gilera, Scarabeo, Derbi und Moto Guzzi Marktführer in Österreich ist, hofft „das Ergebnis des Vorjahres zumindest zu halten oder leicht übertreffen zu können“, nicht zuletzt auch deshalb, weil „unser Verkauf ins Händlernetz der zweitbeste jemals erzielte“ sei. Hans Zimmermann, Geschäftsführer der österreichischen Zweigniederlassung Yamaha Motor Middle Europe B.V. erwartet nach einem „sehr guten Sellin in den Handel“ eine positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2013 und hofft, das Vorjahresergebnis von 2.001 verkauften Einheiten übertreffen zu können.

Heimischer Erzeuger auf Erfolgskurs Hans Zimmermann (Yamaha Österreich) Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) und Arge 2Rad-Obmann Christian Arnezeder bei der Eröffnung ( v. l.)

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Auch Ing. Roland Berger, Geschäftsführer Honda Österreich, rechnet mit Absatzsteigerungen. Wir verzeichneten im 1. Quartal dieses Jahres um 10 Prozent mehr Kaufverträge als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres und wollen das Vorjahresergebnis, wo wir 3.500 Stück absetzen konnten, deutlich übertreffen. Ein starkes Wachstum in Österreich peilt auch der heimische Erzeuger KTM an, der im Vorjahr hierzulande rd. 3.100 Fahrzeuge absetzte. KTM-Österreich-Chef Christopher Schipper geht nach einem starken 1. Quartal von einem Wachstum „im zweistelligen Bereich im Jahr 2013“ aus. • (DSC)


s 49 motorensymposium ***okhay_Layout 1 02.05.13 14:00 Seite 1

WIRTSCHAFT

Differenzierung weiter aktuell Das 34. Wiener Motorensymposium erwies sich erneut als Kommunikationsplattform in der weltweiten Automobilentwicklung der Sonderklasse. Mehr als 1.000 Experten trafen sich zum Meinungsaustausch über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Antriebe und allem, was dazu gehört.

Thomas Hametner, Herbert Diess, Hans Peter Lenz, Volkmar Denner und Toshiaki Tanaka

Erdgas, das wegen der mangelnden Logistik bei den Endverbrauchern bisher nicht wirklich angekommen ist, bleibt ein Hoffnungsträger, weil es in der Lage ist, Benzin oder Diesel ohne große technische Veränderung des Motors zu ersetzen. Dr. Wolfgang Warneke, Chefwissenschaftler von Shell, bezeichnete CNG (verdichtetes Erdgas) als Brückentechnologie der Zukunft. Bis 2035 könnte die globale Erdgasflotte verdoppelt werden.

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niv.-Prof. Hans Peter Lenz unterstrich bereits im Vorfeld der Veranstaltung, dass der E-Hype in der Autoentwicklung überwunden sei, aber als Variante der alternativen Antriebstechnologien auf der Tagesordnung bleibe. Die Hauptanstrengung der Branche gelte jedoch der Weiterentwicklung von Otto- und Dieselmotoren, wobei die Verbrauchsminimierung von Modellgeneration zu Modellgeneration mit Einsparungen von rund 15 bis 20 Prozent weiterhin äußerst vielversprechend sei.

Dual-Fuel und CULT-Antrieb Um das Potenzial von Erdgas zum Erreichen der CO2-Ziele zu erschließen, wird eine Fülle von Forschungsprojekten betrieben. Mit dabei ist das Magna Powertrain Engineering Center Steyr, wo eine kombinierte Verbrennung von Erdgas- und Dieselkraftstoff auf dem Programm steht. In einem geringfügig modifizierten 7-Liter-Nfz-Motor wurden Gaszumischungsraten bis zu 90 Prozent erreicht. Unter dem Schlagwort CULT-Antrieb läuft ein Forschungsprojekt des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien zusammen mit Magna und anderen Partnern zur Entwicklung eines hocheffizienten Gasmotors für Ultra-Light-Fahrzeuge im A-Segment. Was die Zukunft des Automobils angeht, wird der Fahrzeugbestand bis 2030 voraussichtlich um 50 Prozent auf 1,5 Milliarden Einheiten steigen. Die größten Wachstumserwartungen wurden in die BRIC-Länder gesetzt. Allerdings wandert die Wertschöpfung ebenfalls in diese Wachstumsmärkte, wo bereits heuer mehr Motoren hergestellt werden als in den etablierten Märkten. • (LHO)

Verbrennungsmotor im Fokus Volkmar Denner, Sprecher der Bosch-Geschäftsführung, verwies in einem Eröffnungsvortrag darauf, dass die CO2-Gesetzgebung zu einer rasanten Reduktion des Kraftstoffverbrauchs beigetragen habe. Während bei „normalen“ Fahrzeugen keine großen Probleme bestünden, den CO2-Zielwert von 90 g/km bis 2020 zu erreichen, sei bei Large-SUVs eine verstärkte Elektrifizierung (Strong-Hybrid oder Plug-in-Hybrid) erforderlich. Laut Toshiaki Tanaka bleibt für Hybrid-Pionier Toyota die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren ebenfalls eine wichtige Herausforderung. Er plädierte unter anderem für eine globale Koordination der Kraftstoffqualitäten, um die Luftverschmutzung lokal und global zu minimieren.

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s 50 vector **okhay_Layout 1 02.05.13 14:00 Seite 2

WIRTSCHAFT

Das Autohaus am Smartphone Kunden entfällt zudem das Warten in der Telefonschleife“, unterstreicht Kaspret.

Ab sofort profitieren auch Autohändler vom Trend zum mobilen Internet: Vector bringt mit „Mein Autohaus“ die erste maßgeschneiderte App auf den österreichischen Markt.

Von Kundenbindung bis Infotainment

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-Mail, SMS, Anruf oder ein klassischer Brief: All diese Kommunikationsmittel funktionieren wie eine Einbahnstraße. Gibt es eine Möglichkeit, den Kunden seinerseits zur Kontaktaufnahme zu bewegen? Und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit, ohne Bindung personeller Ressourcen – und noch dazu mit überschaubaren Kosten?

Für Autohäuser entwickelt Was nach der Quadratur des Kreises klingt, ist dank Smartphones und Tablets in den vergangenen Monaten Realität geworden. Erste Autohersteller nützen bereits mobile Applikationen zur Kommunikation mit Kunden und Interessenten. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, auch dem Autohandel diese Möglichkeiten zu erschießen“, sagt Dipl.-Ing. Dr. Daniel Reischer, Geschäftsführer von Vector. Das renommierte Software-Haus bietet daher ab sofort die App „Mein Autohaus“ an – die erste Applikation, die eigens für die Kfz-Branche entwickelt wurde.

Daniel Reischer, Wilhelm Kaspret und Lutz Herkel sind mit „Mein Autohaus“ Vorreiter bei der mobilen Kommunikation

Terminvergabe in Sekundenschnelle Die Nutzung des (für Endkunden kostenlosen) Programms sei denkbar einfach, erläutern Key Business Manager Wilhelm Kaspret und Produktmanager Lutz Herkel: Ein Startbildschirm auf dem Endgerät des Kunden liste alle verfügbaren Funktionen auf. Diese reichten von der Firmenpräsentation über den Direktkontakt zu den relevanten Ansprechpartnern bis hin zur Terminvergabe. „Der Kunde kann in Sekundenschnelle den gewünschten Termin auswählen, wobei das System automatisch nur mehr verfügbare Zeiten vorschlägt“, erklärt Kaspret. Außerdem können bereits die durchzuführenden Arbeiten angegeben werden. Aufgrund der Integration in das „Car Dealer Package“ von Vector ist diese Terminvereinbarung immer und überall möglich, ohne dass ein Mitarbeiter des Autohauses damit belastet wird. „Für den

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Die Einsatzmöglichkeiten der App reichen freilich noch weit darüber hinaus: Beispielsweise werden Probefahrtanfragen sofort in die Kundenverwaltung übernommen sowie beim zuständigen Verkäufer angezeigt. Eine Lesefunktion für QR-Codes erleichtert es, zusätzliche Informationen zu Ausstellungsfahrzeugen zugänglich zu machen, und maßgeschneiderte Kundenzufriedenheitsumfragen sind „im Handumdrehen“ erstellt. Auch an den Erstkontakt bei Pannen und Unfällen haben die Entwickler gedacht: Eine eigene Schaltfläche ermöglicht es dem Autofahrer, in Sekundenschnelle „sein“ Autohaus zu verständigen. Abgerundet wird das Leistungsspektrum von der Möglichkeit, Infotainment einzubinden – also Kurzmeldungen und Videoclips vom neuesten Autotest bis hin zu aktuellen Fußballergebnissen. „Dies ist für die Kfz-Betriebe mit keinem zusätzlichen Aufwand verbunden“, verweist Herkel darauf, dass diverse Nachrichtenlieferanten zur Wahl stehen.

„Die Zukunft der Kommunikation“

„Mein Autohaus“ ermöglicht sowohl den direkten Kontakt zu allen Ansprechpartnern ...

... als auch die automatisierte Terminvergabe zu jeder Tages- und Nachtzeit

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

Beeindruckend ist neben dieser Fülle an Anwendungen der Grad der Individualisierbarkeit: Welche Funktionen zur Verfügung gestellt werden, entscheidet einzig und allein das jeweilige Autohaus. Übrigens ist das für die Betriebssysteme iOS (Apple) und Android geeignete Programm nicht nur mit dem „Car Dealer Package“ von Vector, sondern – bei eingeschränkter Funktionalität – auch mit anderen Dealer Management Systemen kompatibel. In Kürze werden die ersten österreichischen Autohändler die neue App erhalten. In Deutschland seien die erstem Anwender bereits von „Mein Autohaus“ begeistert, berichtet Firmenchef Reischer: „Mobile Apps sind ganz einfach die Zukunft der Kundenkommunikation.“ • (HAY)


loco-soft_advertorial korr _0513_Layout 1 03.05.13 13:20 Seite 1

Vorteil der flexiblen Systembindung

Ing. Günther Baschinger (Bild) aus St. Agatha hat sich nach Recherchen bei einigen Autohändlerkollegen im Oktober 2012 entschieden, künftig mit Loco-Soft DMS seine drei Gesellschaften zu managen. Zum Umstieg auf Loco-Soft bewogen zunächst reine Kostenüberlegungen: 10 Arbeitsplätze zu 365 Euro im Monat sind ein handfestes Argument, zumal ein teurer Software-Programmkauf wegfällt. „Die Zusammenarbeit funktioniert prächtig“, bescheinigt Baschinger, der mit seinen Unternehmen Ing. Günther Baschinger GmbH den klassischen Markenhandel, mit www.baschinger.at Automobile GmbH

den Endkundenverkauf mit allen europäischen im Überfluss existierenden Marken, und über Autoropa Rental & Leasing GmbH den EU-Fahrzeugimport abwickelt. Loco-Soft-Vertriebsleiter Gregor Pülzl stülpte mit seinem Spezialistenteam dem ganzen sein Dealer-Management-System (DMS) über. Das in den Screenshots abgebildete Leistungsspektrum läuft zu Baschingers ungetrübter Zufriedenheit. Baschinger bewegt weit über 1000 Fahrzeuge im Jahr und ein Werkstattnetz in voller Dienstleistungsbreite. „Wir von Loco-Soft begleiten seinen Geschäftserfolg in allen Leistungsbausteinen mit

Gregor Pülzl, Vertriebsleiter: „Das Beispiel Günther Baschinger beweist, dass die Opel-Anbindungen den Arbeitstag erleichtern und ohne Aufpreis in LocoSoft enthalten sind.“ Ausnahme der Personalverrechnung inklusive Verkäuferprovisionen“, sagt Pülzl, der vor Ort bei seinen Kunden ordiniert. Für Loco-Soft – mit bislang knapp 60 Anwendern in Österreich – beginnt sich spätestens nach einem Jahr die Sache zu rechnen. Baschinger: „Der stille Vorteil liegt in der flexiblen Systembindung mit einer dreimonatigen Kündigungsklausel. Braucht es aber nicht!“ (LUS)

Loco-Soft Austria GmbH Reichenhaller Str. 6-8 5020 Salzburg Tel. 0662 842550 Fax 0662 842214 vertrieb@loco-soft.at www.loco-soft.at Advertorial

Keine finanziellen Vorleistungen, kostenlose Altdatenübernahme, Installation vor Ort und Ersteinweisung sind Werte, die es einem Autohaus rentabel machen, auf LocoSoft(ware) umzusteigen. Das Beispiel Günther Baschinger.


s 52 ADP **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:17 Seite 2

WIRTSCHAFT

Von 25.000 Kunden genutzt In mehr als 100 Autohäusern wird ADP Dealer Services verwendet; in Österreich ist man vor allem bei Opel, Ford und Renault aktiv. Dass die bewährten Lösungen für Autohäuser und Automobilhersteller stets weiter verbessert werden, versteht sich von selbst.

Erfolgreiche DMS-Zertifizierung bei Renault: Franz Fleischanderl (ADP, l.), Oliver Szabo (Renault Österreich), Erwin Rader (ADP, r.) Übersichtlichkeit ist ein ganz wesentlicher Punkt bei den Programmen von ADP

W Erwin Rader, After Sales Manager von ADP in Brunn

enn sich eine große Zahl an unterschiedlichsten Kunden für einen Anbieter entscheidet, dann spricht das für sich – und macht den Anbieter stolz. Bei ADP Dealer Services ist das so: In mehr als 100 Ländern ist der Hersteller mittlerweile aktiv, und die Zahl der Kunden hat die 25.000er-Marke bereits überschritten. In Österreich hat ADP seinen Hauptsitz in Brunn am Gebirge südlich von Wien. „Wir bieten seit 40 Jahren IT-Komplettlösungen für den Autohandel“, sagt Erwin Rader, After Sales Manager von ADP in Österreich. In dieser Zeit habe man sich zum marktführenden Lieferanten von Software und Systemen entwickelt. Daher gebe es mittlerweile ein großes Spektrum an hoch effizienten und integrierten Software-Lösungen. Dies gelte für die unterschiedlichsten Hersteller und Fabrikate, meint Rader: „In Österreich liegt der Schwerpunkt bei den Marken Opel, Ford und Renault.“

„Wir wollen einen Mehrwert bieten“ Daher fokussiere sich ADP auf die fortlaufende Entwicklung von Lösungen für Autohäuser und Automobilhersteller: „Wir wollen dem Anbieter einen Mehrwert bieten“, umschreibt Rader die Maxime. Jüngster Erfolg von ADP: Die Teilnahme am Zertifizierungsverfahren von Renault für die R2-Händler verlief erfolgreich. „Wir haben für unser Dealer Management System DRACAR+ die begehrte Lizenz

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erhalten“, berichtet Rader. Renault habe Schnittstellen auf Händler- und Herstellerseite gefordert: „Dadurch entsteht eine verbesserte Kommunikation, auch die Arbeitsabläufe erfolgen schneller und einfacher.“ Nun habe man auch bei DRACAR+/Optima21 die Arbeitsoberfläche an jene von Windows angepasst: „Außerdem haben wir die Bedienung dieses Systems harmonisiert und vereinfacht.“ Stolz ist Rader auch auf den Merger bei MVC, Österreichs größtem FordHändler, in Wien: Diesen habe man zu Beginn dieses Jahres erfolgreich vorgenommen. Doch die Anforderungen der Hersteller werden nicht geringer, ganz im Gegenteil: Daher entwickelt ADP neue Produkte oder erweitert die Bestehenden. So könne man den Autohäusern auch im Zeitalter von Smartphones und Tablets einen erstklassigen Service bieten, heißt es: „Im Fokus steht immer ein ganzheitliches Produkt samt ansprechender Finanzbuchhaltung und dem dazugehörigen Reporting.“

Effektivität und Effizienz analysieren Der Intensivierung des Kundenmanagements dient das ADP-Produkt CONTACT – aber auch dazu, den Fahrzeugverkauf zu steuern und Leadmanagementfunktionen unterschiedlichster Hersteller zu unterstützen. Für die Geschäftsleitung eines Autohauses bietet ADP eine Business Intelligence Lösung: Damit können Chefs die eigene Effektivität und Effizienz analysieren. „Wir registrieren in diesem Bereich eine verstärkte Nachfrage“, freut sich Rader. Schließlich erlauben die aussagekräftigen Darstellungen dem Händler, Trends besser zu analysieren oder seine eigene Situation darzustellen – um anschließend die erforderlichen Entscheidungen zu treffen. • (MUE)


s 53 motiondata **okhay_Layout 1 02.05.13 13:59 Seite 1

WIRTSCHAFT

Autohausalltag leicht gemacht Das Dealer Management System (DMS) Motiondata wird laufend um praxisrelevante Features erweitert. Das sorgt für zufriedene Kunden wie zum Beispiel die oberösterreichische Firma Dirnberger-Irrgeher. Von Philipp Hayder

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raxiswissen ist die beste Voraussetzung für ein Programm, das den laufenden Anforderungen im Betriebsalltag gerecht wird. „Aus unserer häufig langjährigen Zusammenarbeit mit über 800 DMSKunden kennen wir die Bedürfnisse der Autohändler und Werkstätten“, betont Ing. Josef Pichler, Geschäftsführer von Motiondata. Um den Anwendern weitere Wettbewerbsvorteile zu bieten, wird der Leistungsumfang des Dealer Management Systems sukzessive erweitert.

Zu den neuen Funktionen zählt das automatische Vormerken von Werkstattarbeiten

Mehr Ertrag im Service Neu ist zum Beispiel die Möglichkeit, Fahrzeugmängel bereits während der Auftragserfassung zu vermerken und kontinuierlich zu verwalten. „Dieses ‚Vormerkungen‘ genannte Feature ist bereits im Basismodul integriert und hilft schlussendlich, im Service mehr Geld zu lukrieren“, erklärt Pichler. So können aufgrund der eingetragenen Informationen bei schlechterer Werkstattauslastung gezielte Marketingmaßnahmen gestartet werden, die eigenen Mitarbeiter werden bei folgenden Werkstattbesuchen automatisch an noch ausstehende Arbeiten erinnert.

Weitere Neuerungen Auch das Thema „E-Mail“ gewinnt im Autohaus immer mehr an Bedeutung, da diese Kommunikationsform eine kostengünstige Alternative zu Brief und SMS darstellt. Deshalb ist es nun möglich, E-MailAdressen bereits im Rahmen der Auftragsabwicklung zu erfassen. Neuigkeiten gibt es darüber hinaus bei der Zeiterfassung (zusätzliche Auswertungen zum Beispiel aus der Anwesenheitsliste), im Kaufvertragsmodul (individuellere Formulargestaltung, ÖNORM-Verträge als Standard) sowie beim Fahrzeugmanager: Dieser ermöglicht nunmehr ein direktes Verzweigen in das Vermittlungsgeschäft. Bei der „Kundenfahrzeugübersicht“ kann neuerdings der Wiedermotorisierungszeitpunkt angegeben werden. Damit können Marketingaktivitäten gezielter gestartet werden. „Aber auch bei den Schnittstellen, etwa zur Fahrzeug- und Landmaschinenbörse ,landwirt.com‘, sowie bei den Anbindungen an Garantieanbieter haben wir weitere Erleichterungen geschaffen“, ergänzt Pichler.

Zufriedene Kunden All das freut die Anwender. Ein aktuelles Beispiel für einen zufriedenen Kunden ist die Firma Dirnberger-Irrgeher aus Perg: Das oberösterreichische Unternehmen ist vor allem als Karosseriebetrieb bekannt, hat aber auch einen Citroën-Vertrag. Für Motiondata entschied man sich einerseits aufgrund der umfangreichen Funktionen samt Citroën-Schnittstellen, andererseits aufgrund der „kompetenten Betreuung nach der Implementierung“, berichtet Yvonne Irrgeher: „Vor allem die leichte Handhabung des Programmes, das intuitive Arbeiten, die übersichtliche Darstellung und die umfangreichen Schnittstellenabdeckung zu den unterschiedlichsten Bereichen sind spitze.“ Der Umstieg vom Altsystem samt Datentransfer sei „zur großen Freude der Mitarbeiter“ reibungslos vonstatten gegangen. Auf den oberösterreichischen Betrieb mit seinen 7 EDV-Arbeitsplätzen werden heuer noch zahlreiche weitere Kunden folgen, ist man bei Motiondata überzeugt: Schließlich stehe auch die wichtige Opel-Zertifizierung „kurz vor dem Endspurt“. •

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Seit März setzen Yvonne Irrgeher, Gerhard Irrgeher und Vera Dirnberger (v. l.) auf Motiondata

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s 54 dvse **okhay_Layout 1 02.05.13 13:58 Seite 2

WIRTSCHAFT

Virtuelle Kataloge in Maßarbeit Eine halbe Million Anwender nützt täglich die Katalogsysteme von Topmotive: Das macht die Firmengruppe mit starken österreichischen Wurzeln zum führenden IT-Partner der Teilebranche.

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Krunoslav Bagaric (o.) und Peter Holzweber erläutern ihre Erfolgsstrategie

n den frühen Neunzigerjahren begann die Teileindustrie, den Computer zu entdecken. Einige ITPioniere wurden beauftragt, ein Katalogsystem zu entwerfen, aus dem sich der heutige Branchenstandard „TecDoc“ entwickelte. Mit dabei war Krunoslav Bagaric, nunmehr Marketing- und Vertriebschef von DVSE, einem Teilunternehmen der TopmotiveGruppe.

Globale Präsenz „Wir sind heute der führende Anbieter von Katalogsystemen für den Teilehandel“, erläutert Bagaric. Entscheidenden Anteil daran hatte der Österreicher Peter Holzweber, der sein Unternehmen in die Firmengruppe einbrachte. Die gemeinsame Referenzliste vereint viele klingende Namen, denn zum Erstkunden Coparts und dem größten Partner Stahlgruber kamen im Laufe der Jahre prominente Kunden in aller Welt hinzu. Auch in China ist Topmotive aktiv, der Start in Brasilien wird laut Bagaric in den kommenden Monaten erfolgen. „In Österreich nützen derzeit 24 Kunden unsere Kataloge“, ergänzt Holzweber.

Individuelle Lösungen Der Teilehandel entscheidet sich vor allem deshalb für Topmotive, weil die Kataloglösungen individuell an

„Maßgeschneiderte“ Kataloge sind die Spezialität von Topmotive

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die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden können. „Das gilt für die Produktauswahl, für Preis und Verfügbarkeit und auf Wunsch für kundenspezifische Konditionen“, sagt Bagaric.

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Mit grafischer Teilesuche und 3-D-Darstellung erleichtern Teilehändler ihren Kunden den Arbeitsalltag

Das Angebot hat sich mittlerweile deutlich über die „klassischen“ Internetkataloge hinaus entwickelt. Beispielsweise können Teilelieferanten ihren Werkstattkunden mit dem Produkt „TM Visual“ eine komplette grafische Suche samt 3-D-Ansicht einzelner Artikel ermöglichen. „TM Industry Solutions“ (kurz „TIMIS“) ist dagegen ein System für Teilehersteller, die auf diese Weise ihre Artikel sowohl in TecDoc einspeisen als auch über den Datenpool von Topmotive verbreiten können. Auf der gleichen Basis lässt sich ein eigener Katalog erstellen – egal ob gedruckt, offline, online oder als App.

Mehr Umsatz dank App Stichwort App: Derartige mobile Anwendungen werden im Kfz-Gewerbe immer wichtiger, sind Holzweber und Bagaric überzeugt. „Ende 2015 oder Anfang 2016 wird schon bei 30 Prozent der Werkstattarbeiten ein Tablet-PC zum Einsatz kommen“, prognostizieren die beiden Experten. Bei Topmotive trägt man diesem Trend Rechnung, indem sich 10 der insgesamt 126 Mitarbeiter ausschließlich mit der Entwicklung von Apps beschäftigen. Dazu gehören auch hilfreiche Funktionen wie QR- und Barcodescanner. Mittlerweile ist die zweite Generation der Topmotive-Apps in den einschlägigen Stores verfügbar. Die Resonanz sei überwältigend, berichten Holzweber und Bagaric: „Wir stellen unseren Kunden die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Form zur Verfügung. Das ist Gold Wert und beschert den angeschlossenen Betrieben einen deutlich höheren Teileumsatz.“ • (HAY)


adp 0513_print_Layout 1 24.04.13 12:58 Seite 1

ADP – Ihr internationaler Partner für die Automobilbranche

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ADP Dealer Services ist der weltweit größte Anbieter für integrierte DMS Systeme und IT-Lösungen in der Automobilbranche. Wir betreuen 27.000 Kunden, in über 90 Ländern, beschäftigen 7.000 Mitarbeiter, davon 2.700 im Support, 400 in der Entwicklung

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s 56 stieger-locosoft ***okhay_Layout 1 02.05.13 15:56 Seite 2

WIRTSCHAFT

Nach 25 Jahren war Schluss Die Firma Peindl in Hartberg ist der neueste Zugang bei Stieger Software: Das bisherige System war ein Vierteljahrhundert alt.

Gottfried Scharf freut sich über neue Partner

Er betreibt mit 18 Mitarbeitern ein Autohaus in der oststeirischen Stadt, das sich auf Renault und Alfa Romeo (beide seit 1975) sowie auf Dacia spezialisiert hat: „Wir werden heuer rund 100 Renault, 50 Dacia und 25 Alfa verkaufen.“

„Ein bis zwei Neukunden pro Monat“ Drei Monate lang überlegte Peindl, dann entschied er sich für „Easy Drive“ von Stieger Software. „In der ersten März-Woche haben wir alle sechs Arbeitsplätze installiert, es läuft alles bestens.“ Zusätzlich wurde auch das Reifenlager-Paket von Stieger übernommen; immerhin werden 200 Garnituren betreut. Gottfried Scharf, Geschäftsleiter des Schweizer Software-Anbieters in Österreich, freut sich über den Zugang. „Unser Ziel ist es weiterhin, ein bis zwei Neukunden pro Monat zu gewinnen.“ • (MUE)

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ls die Vorgänger-Software im Autohaus Peindl installiert wurde, war Kurt Waldheim österreichischer Bundespräsident und Ronald Reagan regierte die USA. Dieser Vergleich zeigt wohl am besten, wie alt Autac wirklich war: „Wir haben schon lange überlegt, was wir tun sollen, aber gewartet, solange es gegangen ist“, sagt Klaus Peindl aus Hartberg.

Qualität zum fairen Preis Die im Sommer 2010 gegründete Loco-Soft Austria GmbH freut sich inzwischen über mehr als 50 Kunden zwischen Neusiedler See und Bodensee.

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ls „günstiges Komplettpaket für die gesamte Autohausverwaltung“ werde das Dealer Management System Loco-Soft immer beliebter, freuen sich Geschäftsführer Ralf Koke und sein österreichischer Vertriebsleiter Gregor Pülzl. Vor allem in den Netzen von Opel und Suzuki sei man bereits stark vertreten. Für Citroën, Hyundai, Mitsubishi, Peugeot und Toyota wurden in den vergangenen Monaten ebenfalls zahlreiche neue Schnittstellen geschaffen.

Ralf Koke (o.) und Gregor Pülzl punkten bei den österreichischen Autohäusern

Transparente Preispolitik Die Vorzüge des Systems erschließen sich freilich auch Händlern anderer Marken. Abgedeckt werden alle Arbeitsbereiche von der Auftragsabwicklung über Teilelagerverwaltung, Finanzbuchhaltung und Verkaufsorganisation bis hin zur Mitarbeiterverwaltung. „Alle verfügbaren Module und Schnittstellen sind bereits im monatlichen Mietpreis enthalten“, betont Pülzl die transparente Preispolitik des Unternehmens. Installation und Ersteinweisung vor Ort seien ebenso

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Ob NoVA-Rechner, Kundenverwaltung oder Aufruf und Versand von Fahrzeugdaten: Loco-Soft erleichtert den Betriebsalltag per Mausklick

kostenlos wie die Übernahme von Altdaten, sofern diese in lesbarer Dateiform vorliegen. Darüber hinaus verspricht Loco-Soft den Kunden 30 Tage Rückgabemöglichkeit und nur 90 Tage Kündigungsfrist – zweifellos ein Beweis für das Vertrauen in die eigenen Stärken. • (HAY)

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s 57 key solution **GKUokhay_Layout 1 02.05.13 13:56 Seite 1

WIRTSCHAFT

Der Schlüssel zu mehr Übersicht H

annes Macherhammer weiß, was die Autobranche bewegt: Schließlich war er selbst jahrelang bei den Importgesellschaften von Rover, Land Rover sowie beim Kfz-Softwarehaus S4 tätig. Im September 2012 wagte er mit dem Projekt „KeySolution“ den Schritt in die Selbstständigkeit. Für das innovative Schlüsselverwaltungssystem wurde in der Zwischenzeit sogar schon ein Patent beantragt.

Ein oberösterreichischer Unternehmer hat ein System entwickelt, das den Umgang mit Autoschlüsseln dramatisch vereinfacht. Im Autohaus Sulzbacher wird es bereits erfolgreich eingesetzt.

„Schlüsselkasten 2.0“ Die Funktionsweise von KeySolution ist schnell erklärt: In einem massiven, durch eine RFID-Identifikation gesicherten Schlüsselkasten werden bis zu 120 Fahrzeugschlüssel sicher aufbewahrt. Jeder Steckplatz ist mit einer LED-Anzeige versehen. „Damit sind die benötigten Schlüssel schnell zu finden, nachdem sie via Touchscreen ausgewählt wurden“, erklärt Macherhammer. Wer wann welche Schlüssel benützt, wird in einer Datenbank gespeichert. Darüber hinaus informiert das System auch darüber, an welchem Standort sich ein Schlüssel gerade befindet – optional sogar per App auf einem mobilen Endgerät mit Android-Betriebssystem. Ebenfalls auf Wunsch verfügbar ist ein Lesegerät („KeyReader“) für den Backoffice-Bereich. „Besonders wichtig ist mir die Anbindung an gängige Dealer Management Systeme“, ergänzt Macherhammer. Eine entsprechende Schnittstelle zum S4-System Incadea wurde bereits geschaffen, weitere Programme könnten demnächst folgen.

Zufriedener Erstkunde Die erste Bewährungsprobe bestand KeySolution in den vergangenen Monaten beim Autohaus Sulzbacher

Mit Harald Wolf (l.) hat Hannes Macherhammer einen prominenten Erstkunden für sein Schlüsselsystem gewonnen

in Traun und Linz. „Im Durchschnitt hat jeder Verkäufer eine halbe Stunde pro Tag mit der Suche nach den Schlüsseln verbracht“, weiß Harald Wolf, Geschäftsführer des zur AVAG gehörenden Opel- und Chevrolet-Autohauses. Dieser unproduktive Aufwand gehöre nunmehr der Vergangenheit an. Wichtig für das Autohaus Sulzbacher und andere Interessenten ist übrigens auch, dass bei KeySolution ausschließlich Komponenten verwendet werden, die den gängigen Industriestandards entsprechen: „Damit ist die Investitionssicherheit auf Jahre hinaus gegeben“, verspricht Macherhammer. • (HAY)

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s 58 banner **okhay_Layout 1 02.05.13 13:56 Seite 2

WIRTSCHAFT

Wirtschaftskrise und Technologiewandel haben in der Bilanz von Banner ihre Spuren hinterlassen. Heuer will der einzige österreichische Batteriehersteller wieder wachsen – unter anderem dank einer neuen Marke.

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er Name Duracell ist jedem Kind ein Begriff. Kaum jemand weiß dagegen, dass die Marke mit der Häschen-Werbung auch Autobatterien anbietet. Außerhalb von Nordamerika waren diese Starterbatterien bisher nur eingeschränkt erhältlich, was sich nunmehr aber än-

Mehr Energie im neuen Jahr 273 auf rund 232 Millionen Euro. „Mit unseren Leistungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr haben wir unsere Ziele nicht ganz erreicht“, kommentiert der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Bawart. Er verweist auf den rückläufigen Ersatzmarkt, der bei Banner rund 70 Prozent des Gesamtvolumens ausmacht, sowie den Umsatzrückgang von 8 Prozent bei Antriebs- und Stationärbatterien: „In diesem Geschäftsbereich werden Investitionen zurückgehalten.“ Einen weiteren Grund für die im Vorjahr verzeichneten Rückgänge sieht Bawart im Erstausrüstungsgeschäft mit Starterbatterien: Hier schreite der Technologiewandel zu Start-StoppSystemen mit entsprechenden Anforderungen an die Batterie rasch voran. Bei der Premiumtechnologie AGM sei man zwar gut aufgestellt, Handlungsbedarf gebe es aber im preisgünstigeren EFBBereich.

dert: Der oberösterreichische Batteriehersteller Banner konnte sich nämlich die Exklusivrechte für Europa, Afrika sowie den Nahen und Mittleren Osten sichern.

Neues Standbein Dieser Tage laufen in Linz-Leonding die ersten Duracell-Batterien vom Band. Insgesamt werde man 4 Produktlinien mit insgesamt 46 Batterietypen fertigen, kündigt Mag. Günther Lemmerer, Marketingleiter von Banner, an: „Angesichts einer technischen Kapazität von 4,2 Millionen Batterien pro Jahr sind ausreichende Ressourcen vorhanden.“ Fest steht auch schon, dass die Duracell-Batterien im ersten Schritt in Holland, Belgien, Italien, Südafrika und Dubai eingeführt werden. Ein Start in Österreich ist denkbar, hat laut Lemmerer aber „keine unmittelbare Priorität“: Schließlich schöpfe man hier schon das Marktpotenzial mit der (ähnlich positionierten) Marke Banner aus.

„Ziele nicht ganz erreicht“

Neue Partner: Shep Gerrish, Director New Business Development bei Duracell (l.), und Andreas Bawart

Stichwort Marktpotenzial: Dass das wirtschaftliche Umfeld vor allem in Süd- und Osteuropa anhaltend schwierig ist, bekam Banner im per 31. März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2012/13 zu spüren. Die Batterieproduktion ging um knapp 4 Prozent auf gut 3,85 Millionen Stück zurück, der Umsatz sank von

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Anlass zur Zuversicht Mit einer neuen Produktlinie für die Erstausrüstung will Banner heuer wieder Boden gut machen. Darüber hinaus gab es im Vorjahr weitere Entwicklungen, die Grund zum Optimismus geben: Beispielsweise gelang es durch eine Liefervereinbarung mit der Servicekette A.T.U, das Ersatzgeschäft in Deutschland zu stabilisieren. Auch in Frankreich und Großbritannien konnte Banner deutlich zulegen. Zudem gesellte sich Porsche zu den Erstausrüstungskunden Audi, BMW, Mercedes, VW und Volvo: „Hier sehen wir für die Zukunft großes Potenzial“, fasst Bawart wieder Zuwächse ins Auge. • (HAY)


s 59 lack&technik, conti, VDO *** ok lhohay_Layout 1 03.05.13 12:29 Seite 1

WIRTSCHAFT

Mehrmarkenlösung für Druckkontrolle Auf der Basis von in den USA erprobten Varianten arbeitet VDO an markenübergreifenden Lösungen für Reifendruck-Kontrollsysteme.

M

it der verbindlichen Einführung von Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS) in allen Neuwagen ab 1. November 2014 peilt die EU eine Reduzierung von CO2 und die Erhöhung der Fahrsicherheit an. Für den Einsatz dieser vorläufig markengebundenen Systeme in Sommer- und Winterreifen wird die Nutzung eines zusätzlichen Satzes von Sensoren empfohlen. VDO hat am US-amerikani-

Statt einer Ventillösung ist eine Verklebung im Reifeninneren im Kommen

schen Markt mit dem VDO Redi Sensor ein Multiapplikationssystem entwickelt. Aktuell können mit vier Varianten 80 Prozent des Markts abgedeckt werden. Nun arbeiten Ingenieure von Continental daran, dieses System auf den europäischen Markt zu übertragen, um eine marktübergreifende Lösung anbieten zu können. Dazu erklärte Stefan Dötsch von Continental Aftermarket: „In Europa werden wir sofort die ,Inside-the Tire‘-Technologie in Verbindung mit dem VDO RediSensor-Konzept einsetzen. Statt ventilbasierten Sensoren werden rund 50 Cent große Sensoren für das Verkleben im Reifeninneren eingesetzt, um den Austausch der RDKS-Sensoren für Werkstätten noch komfortabler zu gestalten.“ • (LHO)

Lehrlingsakademie erfolgreich beendet Eine junge Dame und Burschen haben vor Kurzem die Lehrlingsakademie von Lack & Technik/WIFI mit Erfolg abgeschlossen.

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ie Hauptaufgabe im letzten von drei Modulen des Lehrgangs war die Ganzlackierung eines Fahrzeugs einschließlich Kundenübergabe. Unter der Leitung von Peter Klausner ist es den vier Kursteilnehmern hervorragend gelungen, die gestellte Aufgabe zu bewältigen. An einem Polo waren die rechte Tür und Seitenwand zu richten sowie an an-

Catharina Meierhofer, Lukas Berndl, Elias Leitner und Martin Schauer als Erfolgskleeblatt

deren Teilen Kratzer und Dellen zu beseitigen. Schließlich kam die Gesamtlackierung, wie sie normalerweise Lehrlingen nicht anvertraut wird. Unter den Bedingungen der Lehrlingsakademie war das jedoch möglich, weil im Notfall genug Zeit war, um allenfalls Nacharbeiten vorzunehmen und aus Fehlern zu lernen. Die Absolventen der Lehrlingsakademie zeigten sich nach der termingerechten Fertigstellung der Aufgabe begeistert und erfreut, im Zuge dieser Ausbildung in einer Kleingruppe zusätzliche Techniken wie Kleben & Nieten kennengelernt zu haben. An der Fahrzeugübergabe nahm u. a. Erik Papinski, Landesinnungsmeister der Karosseriebauer, teil. • (LHO)

Weiter auf Wachstumskurs ContiTech, eine von fünf Divisionen von Continental, hat 2012 den Wachstumskurs fortgesetzt.

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as Umsatzplus von rund 3,6 Prozent auf insgesamt rund 3,7 Milliarden Euro beruht im Wesentlichen auf der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit und der steigenden Bedeutung des Kfz-Ersatzteilbereichs. In Österreich wird der Erfolg des Unternehmens nach wie vor von Gebietsverkaufsleiter Walter Klement gesteuert, der keineswegs – wie von uns irrtümlich gemeldet – das Unternehmen verlässt. Er führt die gute Performance von ContiTech in der Alpenrepublik, für die er neben Süddeutschland und der Schweiz verantwortlich zeichnet,

Elastische Keilrippenriemen als Erfolgsgarant

Walter Klement

AUTO & Wirtschaft • MAI 2013

auf die hohe Qualität der Produkte, den Ausbau des Angebots von elastischen Keilrippenriemen und den Erfolg mit Wasserpumpen-Kits zurück. Im Vorjahr konnte das Unternehmen überdies das operative Ergebnis deutlich verbessern. • (LHO)

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s 60 einstieg gewerbe ** GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:36 Seite 2

„Ob Traggelenke, Querlenker oder Stabilisatorkoppelstangen: Für alle gängigen Fahrzeuge bieten wir das richtige Ersatzteil“,

GEWERBE

behauptet Georg Wallus (Ruville) auf Seite 62

„Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten einen durchaus respektablen Marktanteil erobert“, sagt Komm.-Rat Christian Brachmann auf Seite 70

Werkstattkunden mit größerer positiver Resonanz Lutz Sattler, Aftersales-Vertriebsverantwortlicher der Schaeffler AftermarketDivision in der D-A-CH-Region, rechnet trotz holprigen Starts im Verlauf des heurigen Jahres dennoch mit einem Umsatzplus von 3 bis 5 Prozent. Ausschlaggebend dafür seien beste Produktqualität, der höchste Schulungsanspruch – und das in Verbindung mit den leistungsstärksten Distributionspartnern im Land. „Unsere Werkstattkunden zeigen wieder mehr positive Resonanz“, so Sattler.

Ungewisse Zukunft der Fiat-Teiletochter Die für Österreich und die Schweiz zuständige Magneti Marelli Aftermarket Deutschland-Niederlassung in Heilbronn steht nach Auflösung der nahezu kompletten Führungsmannschaft vor einem Neubeginn oder der Integration in ein anderes Vertriebskonzept. Magneti Marelli Aftermarket zählt zur FiatGruppe. D-A-CH-Chef Giorgio Gamberini will erst nach einer Neuordnung zu der Situation in Heilbronn Stellung nehmen. Zwischenzeitlich nimmt Mario Acciardi vom Turiner Büro die Landesagenden für Magneti Marelli wahr.

Tankstellenzahl sinkt – Automaten nehmen zu 2012 ging die Zahl der öffentlich zugänglichen Tankstellen in Österreich von 2.575 auf 2.503 zurück. „In den vergangen 10 Jahren hat sich die Anzahl um 349 Stationen verringert (ein Minus von 12 Prozent)“, teilt der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) mit. Ein Grund dafür seien die „im westeuropäischen Ländervergleich geringen Tankstellenmargen“. Illustriert werde der Strukturwandel von der Zunahme der Automatentankstellen: Im Vorjahr wurde ein Plus von rund 25 Prozent auf 517 Standorte registriert.

Österreicher startet im Best Painter Contest 2013 Mario Panzenböck aus Sollenau wird als Gewinner der österreichischen Vorrunde des R-M Best Painter Contest 2013 am Finale (8. bis 10. Oktober) im R-M Refinish Competence Center in Clermont teilnehmen. Panzenböck tritt gegen Finalisten aus 18 Ländern an. Er hat sich als einer von drei Teilnehmern des Österreich-Finales qualifiziert. Im Wettbewerb müssen die Lackierer theoretisches wie praktisches Können beweisen. Dazu gehören perfekter Lackauftrag und die Beherrschung PC-gestützter Farbtonfindungssysteme.

Studie: Kfz-Techniker beklagen Preisdruck Nach den Umsatzrückgängen im Vorjahr sehen sich die Kfz-Reparaturbetriebe heuer vor allem durch eine starke Preiskonkurrenz beeinträchtigt. Der Anteil der Betriebe mit entsprechenden Beschwerden ist in der aktuellen Untersuchung von KMU Forschung Austria von 55 auf 68 Prozent gestiegen. Rückläufig sind dagegen die Klagen über Fachkräftemangel (19 statt 21 Prozent) und Lehrlingsmangel (7 statt 10 Prozent). Der Anteil der über Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme klagenden Firmen stieg von 12 auf 14 Prozent.

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Dr. Lutz Holzinger

Mit zweierlei Maß gemessen Genossenschaften sind wegen ihrer speziellen Verfassung Handel und Gewerbe mitunter ein Dorn im Auge. Das traf seinerzeit auf den „Konsum“ zu, der mittlerweile Geschichte ist. Ein Kübel Blumen in einem „Konsum“Laden war für die Wirtschaftskammer Anlass, den Untergang des Blumenhandels vorauszusagen. Die Interessenvertretung hat hingegen bisher über die Aktivitäten von Raiffeisen im Bereich des Kfz-Handels und der Autoreparatur immer geschwiegen – trotz des massiven Umfangs. Die Sonderstellung von Raiffeisen wird im „Schwarzbuch Raiffeisen“ beschrieben. Der Titel ist soeben im Mandelbaum Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.


s 61 konjunkturbericht **GKU okmue_Layout 1 02.05.13 14:28 Seite 1

GEWERBE

Seit über einem Jahr gehen die Umsätze im Reparaturgewerbe zurück. Vor allem der Preisdruck macht den Betrieben zu schaffen, geht aus der jüngsten Untersuchung von KMU Forschung Austria hervor. Von Philipp Hayder

Werkstattgeschäft unter Druck W

ährend viele europäische Staaten unter Wirtschafts- und Währungsproblemen stöhnen, hält sich Österreich bemerkenswert gut. 2012 ist das Bruttoinlandsprodukt nominell um 3,1 Prozent gestiegen. Inflationsbereinigt blieb immerhin noch ein reales Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Für die Kfz-Betriebe ist das jedoch nur ein schwacher Trost: Sie mussten im Vorjahr empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen, teilt KMU Forschung Austria mit. Das auf den Mittelstand spezialisierte Wirtschaftsforschungsinstitut hat die Daten von 256 Autofirmen mit 3.770 Beschäftigten analysiert.

Friedrich Nagl rät zu wirtschaftlicher Eigeninitiative

Negative Trendwende Während die nominellen Umsätze des Reparaturgewerbes 2011 noch um 1,7 Prozent gestiegen sind, gingen sie im Vorjahr um 2 Prozent zurück. Nur ein Viertel der Betriebe registrierte Umsatzsteigerungen, die im Schnitt bei 8,2 Prozent lagen. 33 Prozent meldeten dagegen Rückgänge von durchschnittlich 12 Prozent. Dieses Bild spiegelt sich in den preisbereinigten Daten wider: Demnach sind die Umsätze der Kfz-Techniker 2012 um 3,8 Prozent gesunken, während es 2011 nur ein Minus von 0,8 Prozent gegeben hat. Deutlich rückläufig sind zudem die Investitionen gewesen, die 2011 bei 5.300 Euro und im Vorjahr bei nur mehr 3.200 Euro pro Mitarbeiter gelegen sind.

Abgesehen von saisonalen Einflüssen beklagen die Werkstätten vor allem einen hohen Preisdruck. Der Anteil der Betriebe mit entsprechenden Beschwerden ist in der aktuellen Untersuchung von 55 auf 68 Prozent gestiegen. Rückläufig sind dagegen die Klagen über Fachkräftemangel (19 statt 21 Prozent) und Lehrlingsmangel (7 statt 10 Prozent). Mit 16 Prozent verzeichnen exakt gleich viele Betriebe wie vor einem Jahr Risiko- und Eigenkapitalprobleme, der Anteil der über Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme klagenden Firmen ist von 12 auf 14 Prozent gestiegen

„Nichts zu verschenken“ Ein Patentrezept gegen die offensichtliche Zurückhaltung der Werkstattkunden gibt es nicht. „Gerade in schwierigen Zeiten gilt aber, dass die Kfz-Techniker nichts zu verschenken haben“, betont Bundesinnungsmeister Komm.-Rat Friedrich Nagl. Er warnt davor, sich im allgemeinen Preiskampf zu wirtschaftlich nicht vertretbaren Aktionen hinreißen zu lassen: „Am Ende entscheidet immer noch der Ertrag und nicht der Umsatz.“ Generell rät Nagl den Betrieben zu möglichst viel Eigeninitiative – auch dann, wenn es um die Versicherungsabrechnung geht: „Selbst kalkulieren sollte gerade in Zeiten wie diesen ein Gebot der Stunde sein.“ Aus Sicht der Branche ist zu hoffen, dass diese Ratschläge Gehör finden. Eines haben sich die Kfz-Betriebe jedenfalls nicht nehmen lassen: die Hoffnung auf Besserung. Im 2. Quartal 2013 erwartet laut KMU Forschung Austria knapp ein Viertel der Firmen Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Lediglich 13 Prozent der Betriebe befürchten neuerliche Rückgänge. •

Der aktuelle KfzKonjunkturbericht weist das stärkste Umsatzminus seit dem Krisenjahr 2009 aus

Keine Entspannung Im 1. Quartal des heurige Jahres hat sich die Situation nochmals verschärft. Lediglich einer von 10 Betrieben meldete Umsatzsteigerungen, während 58 Prozent der Firmen stagnierende und 32 Prozent rückläufige Umsätze verzeichneten. „Die Situation ist demnach auch schlechter als im Vergleichsquartal des Vorjahres“, kommentiert man bei KMU Forschung Austria. Worin liegt die Ursache?

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s 62 ruville ***okhay_Layout 1 02.05.13 14:27 Seite 2

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Ruville-Geschäftsführer Georg Wallus

Sponsoring als Kompetenzbeweis Ruville – Spezialist für Paketlösungen im Autoteile bereich – tritt heuer als Hauptsponsor des Tirolers Norbert Siedler im Carrera Cup Deutschland in Erscheinung. Geschäftsführer Georg Wallus erwartet davon eine Überbindung der Ruville-Hightech-Kompetenz vom Renngeschehen auf den Handel und die Werkstätten.

Sortiment mit höchstem Qualitätsanspruch

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ur Feier der Zusammenarbeit mit dem CarreraRennstall Aust, in dem Siedler die erste Geige spielt, hat Ruville Fachjournalisten nach Berlin eingeladen. Der „Ruville-Porsche“ wurde von Wallus und Siedler vor dem Brandenburger Tor der Öffentlichkeit präsentiert. Die Möglichkeit, Fotos zu schießen, nutzten nicht nur die angereisten Profis, sondern auch zahlreiche Passanten. Das rege Interesse der Touristen bewies, wie groß die Attraktion der zum Rennboliden umgebauten Sportwagen-Legende ist. Ähnliches kann vom Porsche Carrera Cup behauptet werden, der seit 20 Jahren für professionellen Motorsport auf höchstem technischem und fahrerischem Niveau steht.

Flexibilität als Erfolgsfaktor Zu dem Engagement erklärte Wallus: „Der Erfolg im Motorsport basiert auf der Summe vieler einzelner Komponenten. Speziell ein hohes Maß an Flexibilität, auf neue Situationen schnell und richtig zu reagieren, entscheidet meist über Sieg oder Niederlage. Genau diese Philosophie verfolgen wir auch als Systemspezialist für Motor und Fahrwerk mit unseren komplet-

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ten Reparatur-Kits, die wir stets dem aktuellen Marktgeschehen anpassen und in Herstellerqualität anbieten.“ Die Bausätze von Ruville werden unter dem Schlagwort „Selbstverständlich!“ sowie dem Slogan „Voraus sein. Voraus bleiben.“ jeweils mit allen für den Einbau notwendigen Komponenten geliefert und heuer in einer neuen Verpackung präsentiert.

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Die Expertise von Ruville spricht unter anderem aus dem neuen Achszapfenreparatur-Kit zur Instandsetzung der Hinterachse von PSA-Modellen. Mit seinem Einsatz können die Werkstattkosten um rund 40 Prozent reduziert werden. Im Fokus des Unternehmens bleibt die Weiterentwicklung von Wasserpumpen-Kits. Als Pionier auf dem Gebiet entwickelt Ruville das einschlägige Kit-Programm ständig weiter. Gleichzeitig wird größtes Augenmerk auf ein umfassendes Angebot von Gleichlaufgelenken gelegt. Obwohl diese Teile an sich während des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs funktionstüchtig bleiben sollten, führen Extremsituationen zur Einschränkung ihrer Funktion. Ruville achtet auf ein Sortiment, das höchsten Qualitätsstandards gerecht wird. Eine weitere Spezialität von Ruville sind Fahrwerkkomponenten und Lenkungsteile. „Ob Traggelenke, Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe, Lenkmanschettensätze oder Federbeinlager – für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeuge bietet Ruville das richtige Ersatzteil“, sagt Wallus. • (LHO)


s 63 klein **okhay_Layout 1 03.05.13 13:57 Seite 1

GEWERBE

Rudolf Bayer erklärt Nihad Bisevac Sinn und Zweck seiner Vermarktungsaktionen, die er gerne annimmt

Im heißlebigen Verschleißteilegeschäft bleibt keine Zeit zum Träumen. Klein Autoteile-Marketingleiter Rudolf Bayer setzt auf klare Vermarktungsstrategien.

Mag. (FH) Janos Juvan, Chef von Fastbox Autoservice, findet Kleins Aktionen effizient

„Kein Verkauf an Endverbraucher“ E

in reichhaltiges Leistungsangebot zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von vorwiegend familiengeführten Kfz-Betrieben gilt das Interesse von Rudolf Bayer, Wirbelwind in der Verschleißteilewelt aus dem Haus von Klein Autoteile GmbH im salzburgerischen Grödig, flankiert von bislang 11 Niederlassungen in der Republik.

Dieser Ausgabe liegt ein 4-seitiger Folder von Klein Autoteile bei!

Das Quäntchen mehr „Kein Verkauf an Endverbraucher zu Werkstattkonditionen“, tingeln er und seine Niederlassungsleute mit diesem Credo durchs Land, um gegen eine böse Sitte anzukämpfen. Nämlich, dass der Kunde der Werkstätte für gleiche Ersatzteile oft weitaus billigere Preise nennen kann, da er diese am freien Teilemarkt auch selbst zu Werkstattkonditionen beziehen kann. Fastbox-Geschäftsführer Mag. (FH) Janos Juvan, selbst Lenker von 20 Niederlassungen in ganz Österreich, sieht sich die Sache von Bayers Versprechen, an Endverbraucher keine Werkstattkonditionen zu geben, genau an. „An und für sich sollte diese Praxis selbstverständlich sein“, kommentiert Juvan Kleins Vermarktungsargument, „der beinharte Umsatz orientierte Wettbewerb überschreitet im Handelsgeschäft so manche Grenze.“ Nihad Bisevac, ausgebildeter Kfz-Techniker-Meister

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Wolfgang Kamper vertraut den von Klein vorgeführten Marketingaktionen im ehemaligen Fiat-SobotkaBetrieb in Brunn am Gebirge, hatte schon so manchen Ärger mit dem negativen Image, das er bekam, wenn ein Autohalter ihm die Kfz-Teile zum gleichen Preis besorgen konnte wie er selbst. Deshalb hat Bayer sein Konzept großhandelsorientiert ausgerichtet und unterstützt seine Verkaufsaktionen mit einfachen Mitteln. „Ich kann mir unseriöse Beschaffungspraktiken nicht leisten“, sagt Bisevac, der in sechs Jahren Eigenständigkeit inzwischen 9 Leute in seinem Betrieb mit Leihwagen und Lackieranlage beschäftigt und Klein bei der Warenbeschaffung weitgehend sein Vertrauen schenkt.

„Damit Ihnen ein Licht aufgeht ...“ Nach der gelungenen April-Aktion mit den Batterien schenkt Klein seiner Kundschaft im Mai – siehe dieser Ausgabe beigelegter Folder – pro Zustellung eine Halogen-H7-Lampe, wenn im Lieferpaket bestimmte Bremsbeläge oder/und Bremsscheiben geordert werden. Lampe deshalb, damit den Kunden ein Licht aufgeht, beim vertrauenswürdigen Partner einzukaufen, lautet Bayers einleuchtendes Kalkül. Wolfgang Kamper, der mit seiner Frau Elisabeth und 4 Spezialisten in Wien-Liesing im vormaligen Hörmann-Betrieb ordiniert, schätzt Bayers unkomplizierte Art, Aktionen zu lancieren. „Preisdisziplin ist leider keine Selbstverständlichkeit, bei Klein spüre ich, sie zu haben“, erläutert Kamper seine Treue, die durch mehrmals tägliche kostenlose Zustellung inklusive Überlieferung zusätzlichen Reiz hat, mit Klein zu arbeiten. „Meine dadurch einsparbaren jährlichen Warenbeschaffungskosten rechnen sich bei meiner Werkstattfrequenz locker auf rund 3.500 Euro hoch“, ging Kamper schon früher ein Licht auf und er nimmt dann gerne auch das Lamperl-Geschenk. „Botschaft verstanden“, lacht Bayer und grübelt bereits an neuen Vermarktungsaktionen für seine Kunden. • (LUS)

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s 64 GA group ** GKUautot.preismon. **okhay_Layout 1 02.05.13 13:46 Seite 2

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Rabattexzess im Internet Einschlägige Onlineplattformen gewähren Endkunden beim Teilekauf massive Nachlässe. Der deutsche Branchendienst „Auto Auto“ will diesen Markt transparent machen.

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ine Bremsscheibe von Brembo für den Opel Astra mit 73 Prozent Rabatt? Ein Hengst-Ölfilter für einen Range Rover, der um 77 Prozent unter dem Listenpreis angeboten wird? Derartige Nachlässe seien auf Plattformen wie „kfzteile24.de“ oder „Autogeiz24.de“ keine Seltenheit, erklärt Manfred J. Schmidt: Der langjährige Spitzenmanager im deutschen Teilehandel widmet sich im Ruhestand seinem Fachmedium „Auto Auto“, das er soeben um einen „Autoteile-Preismonitor“ erweitert hat. Monatlich werden die Teilepreise von jeweils 5 Fahrzeugen analysiert sowie von Lesern gewünschte Testkäufe vorgenommen.

„Nicht die Augen verschließen“ Seine neue Dienstleistung versteht Schmidt als Orientierungshilfe für die Branche: „Wir wollen den Groß-

händlern einen kompakten Überblick über die teilweise enormen Rabatte im Internet geben.“ Der Teilehandel sei gut beraten, auf die virtuelle Konkurrenz zu reagieren, bevor seine Kalkulation endgültig aus den Fugen gerate. Die bereits vom Internet dominierte Reifenbranche sei diesbezüglich ein mahnendes Vorbild. „Der Fachhandel darf vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen“, betont Schmidt. Allerdings sieht er noch keinen Grund für unmittelbare Existenzsorgen: „Zum Glück sind Autoteile sogenannte Halbfertigprodukte, die immer den qualifizierten Fachmann zum Verbrauch benötigen.“ • (HAY)

Lieferanten sind spröde Adolf Aschenbrenner und Matthias Kessel präsentieren ihre zu Jahresbeginn 2013 gegründete Autoteile-Einkaufskooperation Global-Automotive-Group interessierten freien Kfz-Teilehändlern erstmals am 21. September in Schweinfurt.

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nnerhalb kürzester Zeit konnte das Duo Aschenbrenner-Kessel – vormals führend in der ATEVEinkaufsgruppierung – für ihre neu gegründete GAGroup (Global Automotive Group) bislang in Österreich 9 und in Deutschland 7 Kooperationspartner rekrutieren. Das Jahresziel beziffern die „Freunde des kleineren Kfz-Teilehändlers“ mit 15 Partnerbetrieben in rot-weiß-roten und 13 in schwarzrot-goldenen Landen. In drei Jahren sollen es 50 Mitglieder sein, die das Kooperationslogo führen. GAGroup hat circa 1.300 Teilehändler kontaktiert und über 100 Zuschriften erhalten. Jetzt läuft die Akquise. Das gesamte Einkaufsvolumen im ersten Volljahr beziffert Aschenbrenner mit rund 8 Millionen Euro und setzt als „Kooperationspartner anfangs mit Schwerpunkt auf Zweitmarken“ in Österreich einerseits auf Logistikpartner Jedinger in Wels und anderer-

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Die Einkaufskooperation will vor allem kleineren Kfz-Teilehändlern dienen: Auf der AutoZum konnte Adolf Aschenbrenner u. a. AMW Martin und Claudia Wimmer aus Laa/Thaya präsentieren

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seits auf ein virtuelles Lager mit Teilefindungskatalog. „Damit lässt sich ein komplettes Leistungsangebot zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder darstellen“, sind Aschenbrenner und Kessel überzeugt, Zug um Zug auch namhafte Lieferanten für eine GAGroup-Partnerschaft gewinnen zu können. Toplieferanten zieren sich noch, weil sie im Verdrängungswettbewerb keinen weiteren Bedarf an Einkaufskooperationen sehen. Bis 21. September in Schweinfurt kann sich das ja rasch ändern. • (LUS)


s 65 W+M **GKUokhay TEXTVERLAUF_Layout 1 02.05.13 13:49 Seite 1

GEWERBE

Wessels+Müller: einprägsam, sortiert und kompetent. Das in WienDonaustadt gezeigte Konzept ist von Österreich-Geschäftsführer Gerhard Lorber das Programm für die Zukunft.

Seit Umbau um 30 % gesteigert Wessels+Müller: modern, übersichtlich im Angebot und dem Trend folgend, für die Kfz-Werkstätte – vom Verschleißteil bis zum modernen Diagnosegerät – in Lieferbereitschaft und Informationsbreite Volldienstleister.

ab Bestellung in Wien und Ostösterreich lieferfähig zu sein. Täglich um 16 Uhr wird die letzte Expresstour gefahren. Insgesamt fahren 13 Zustellfahrzeuge bis 5 Mal täglich kostenlos zum Kunden. • (LUS)

Liqui Moly ist immer und überall; die Gebietsleiter Robert Bures (l.) und Christian Erhart positionierten sich unübersehbar eingangs beim Verkaufshaus

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erhard Lorber schuf mit dem Knowhow der Osnabrücker Wessels+Müller-Organisation, die zuletzt mit der Übernahme der vier ZF-Standorte den Markteintritt in Österreich vollzogen hat, im umgebauten Verkaufshaus Wien (Wagramer Straße 171) eine attraktive neue Kundenwelt. „Unter dem W+MLogo konnte der Umsatz um 30 Prozent gesteigert werden“, erklärt Lorber stolz. Seine Lieferanten wie Bosch, Ate, ZF oder auch Liqui Moly sind begeistert, wie die Corporate-Identity-Leute von Wessels+Müller das Traditionshaus mit Sachs- und ZF-Wurzeln modernisiert haben. Da fegt frischer Wind durch die Lagerhallen. Kunden und Lieferanten profitieren.

4 Expresstouren täglich Die Kunden nehmen das grüngelbe Programm an, so dass Verkaufshausleiter Helmut Kainrath 4 Expresstouren eingeführt hat, um innerhalb von 90 Minuten

Christian Gnadenberger, Probstdorf, seit alten Zeiten Kunde, erwartet sich von Helmut Kainrath (r.) unter der W+MFlagge frische Impulse

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Michael Matouschek, ZF Services, Leiter Vertrieb Süddeutschland und Österreich, erkannte ob seiner Modernität den Wiener Standort nicht wieder

Gerhard Lorber verbindet mit Ing. Helmut Stuphann, Leiter Bosch Aftermarket, eine auf höchstem Niveau funktionierende Kooperation

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s 66 skf **dscGKUwolf **GKU okmue_Layout 1 03.05.13 12:41 Seite 2

GEWERBE

ManschettenExpander Seit Kurzem ist der neue Manschetten-Expander VKN 402 von SKF erhältlich. Dieser ermögliche, so verspricht der Hersteller, eine deutlich einfachere Faltenbalgmontage.

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a die Antriebswellen zur Reparaturarbeit nicht mehr ausgebaut werden müssen, sondern am Fahrzeug verbleiben können, sparen freie Kfz-Werkstätten beim Erneuern der Manschetten bei Einsatz des neuen Manschetten-Expanders erheblich Zeit und Kosten.

Der VKN 402 wurde speziell für die Anwendung der universellen SKF Faltenbälge VKJP für Antriebswellen entwickelt und handlich im Gebrauch. Interessierte Werkstätten können den Manschetten-Expander VKN 402 über ihren SKF-Teilehändler beziehen. Für die professionelle Komplettreparatur mit fachgerechter Befestigung empfiehlt der Hersteller zusätzlich auch die Verwendung der beiden Spannzangen VKN 400 (Endlosschelle) und der Klemmzange VKN 401 (Metallband).

Manschetten-Erneuerung leicht gemacht Das druckluftbetriebene handliche Werkzeug spreizt den Faltenbalg beschädigungsfrei so weit, dass er von der Radseite aus bequem über das äußere Gleichlaufgelenk (bis zu 115 mm Außendurchmesser) auf den Wellenschaft geschoben werden kann. Der Expander kann vor dem Einsatz am Fahrzeug von der Druckluftzufuhr abgekoppelt werden und ist, so verspricht der Hersteller, sicher (mit CE-Kennzeichnung), einfach

Schulungsvideo zeigt Anwendung Wie mit ihm gearbeitet wird, zeigt übrigens im Internet ein frei zugängliches Schulungsvideo auf dem SKF-Kanal unter „SKF -Austausch der universellen Achsmanschette“. • (DSC)

Unternehmen bietet erstklassige Anlagen und perfekten Service. Die einzelnen Lösungen sind optimal aufeinander abgestimmt und erlauben sauberes, energieeffizientes Arbeiten für exzellente Ergebnisse.

Breites Angebot Universalarbeitsplätze von Wolf sind optimal für die Vorbereitung, SpotRepair-Arbeiten sowie die Pflege und Aufbereitung. Fast-Repair für Repara-

Oldtimer fachgerecht lackieren Für die Werterhaltung von Young- und Oldtimern gilt: „Billig ist zu teuer!“ Perfekte Restaurierung ist unerlässlich. Das trifft insbesondere auf die Karosserie bzw. die Lackarbeit zu.

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ackierbetriebe, die sich dieses Zusatzgeschäft sichern wollen, sollten auf Sauberkeit achten und über top Vorbereitungsplätze und Lackierkabinen verfügen. Wolf Oberflächentechnik betrachtet sich als führenden Anlagenhersteller für die Auto-Reparaturlackierung mit über 60 Jahren Erfahrung. Das

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tur-Flächen, die größer als eine Postkarte sind, werden komplett und ohne rangieren am eingehausten REPITvision Arbeitsplatz durchgeführt. Für Großflächen- und Teilelackierung ist die in Deutschland bereits über 1.500-mal verkaufte TAIFUNOvision Kombikabine gedacht. Für hohen Durchsatz bei niedrigen Energiekosten sorgt der ECONVECT Trockner von Wolf. Doch das Wichtigste bleibt der Mensch: Der Lackierer mit einer effizienten Anlage, dem Originallack, fachlicher Kompetenz, Erfahrung und Liebe für Oldtimer holt den Glanz der früheren Jahre zurück. • (LHO)


s 67 dayco ***okhay_Layout 1 02.05.13 13:40 Seite 1

GEWERBE

Wenn es um Antriebsriemen, Spannrollen und ähnliche Produkte geht, empfiehlt sich Dayco als kompetenter Lieferant. Das US-Unternehmen mit italienischen Wurzeln punktet mit hoher Qualität und einem breiten Sortiment.

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eltweit vertrauen über 30 Pkw-Hersteller sowie zahlreiche Produzenten von Nutz- und Sonderfahrzeugen auf die Produkte von Dayco. Kein Wunder, dass sich das Unternehmen stolz als „absolute Nummer 1“ bei Hochleistungskomponenten rund um den Riementrieb bezeichnet.

Riementrieb aus einer Hand Auch im Ersatzbedarfsgeschäft hat Dayco die Marktführerschaft im Visier. Am heimischen Aftermarket vertreten derzeit ATP, Car Parts sowie mehrere Mitglieder der Einkaufsgenossenschaft ATEV das ebenso traditionsreiche wie ambitionierte Unternehmen. Dieses hat seine Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz soeben über die Hinzunahme von insgesamt 259 neuen Artikeln informiert.

Offensive am Ersatzmarkt Mit 88 Teilenummern entfällt der größte Teil der Neuheiten auf Spann- und Umlenkrollen. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um auch im Aftermarket eine führende Position bei diesen Produkten einzunehmen“, betont Milko Wolf, Regional Sales Manager für Nordeuropa. Im internationalen Erstausrüstungsbereich hat sich Dayco bekanntlich schon als führender Lieferant von Spann- und Umlenkrollen in Europa einen Namen gemacht.

Übernahme in Brasilien Unterstützt wird diese Strategie durch die soeben abgeschlossene Übernahme des brasilianischen Herstellers Nytron, der Spann- und Umlenkrollen für Erstausrüstung und Aftermarket produziert. In der Branche gilt das Unternehmen als größter einschlägiger Hersteller in Südamerika. Konkret betreibt Nytron zwei Produktionsstätten, wovon sich eine schwerpunktmäßig mit Aluminiumgussteilen beschäftigt. Diese Aluminiumgießerei eröffnet laut Dayco „Synergien und Möglichkeiten für unsere weltweiten OE-, Aftermarket- und Nutzfahrzeugdivisionen“.

„Führende Position stärken“ „Die Akquisition wird außerdem die führende Position im Bereich der Antriebsriemen noch stärken“, er-

gänzt Wolf. Nytron wird auch die Division „Dayco Aftermarket Europa“ mit zusätzlichen Teilen beliefern, sodass Wolf und sein für den österreichischen Markt zuständiger Key Account Manager Pietro Sanna eine weitere Verbesserung von Produktangebot und Marktabdeckung erwarten. • (HAY)

Milko Wolf erläutert die expansive Strategie von Dayco


s 68 carglas **schaeffler *** okmuehay_Layout 1 02.05.13 16:02 Seite 2

GEWERBE

Erweitertes Reparaturprogramm Schaeffler Automotive Aftermarket hat das LuK RepSet Pro Programm für die Kupplungsreparatur erweitert. Ab sofort stehen Applikationen zur Verfügung, die für die Reparatur von semi-hydraulischen Kupplungen geeignet sind.

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anz gleich ob vollhydraulische oder semi-hydraulische Kupplungssysteme – die LuK RepSet Pro Komplettlösungen ermöglichen den vollständigen Wechsel aller relevanten Kupplungsteile sowie der kupplungsnahen Hydraulikkomponenten. Dadurch kann die einwandfreie Funktion des Gesamtsystems gesichert werden. Mechanische und hydraulische Komponenten sind sowohl inund außerhalb der Getriebeglocke enormen Einflüssen wie Hitze, Staub, Abrieb, Feuchtigkeit oder Ölnebel ausgesetzt. Mit steigender

Alles, was für die Kupplungsreparatur benötigt wird

Kilometerleistung und zunehmender Lebensdauer wird das Hydrauliksystem verunreinigt. Schmutzpartikel gelangen etwa über die Lüftung in das System und sorgen für zusätzlichen Verschleiß. Bei einem Kupplungswechsel sollte deshalb die Hydraulikflüssigkeit geprüft und gewechselt werden. Dies gilt selbst dann, wenn der Zentralausrücker und der Nehmerzylinder nicht getauscht werden. Werkstatt-Tip: Zentralausrücker und Nehmerzylinder bei der Kupplungsreparatur vorbeugend mit austauschen! Damit die Werkstätten dafür gerüstet sind, bietet Schaeffler Automotive Aftermarket geeignete Hilfsmittel für einwandfreie und fachgerechte Reparaturen – von der Diagnose über die Wahl der richtigen LuK RepSet Pro Reparaturlösung bis hin zur fehlerfreien Reparatur. • (LHO)

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n Österreich sind, so Artz, derzeit bereits 50 Mitarbeiter für Carglass tätig. „Allein für Autobusscheiben – eine Spezialität von Carglass – sind 6 Monteure mobil unterwegs. Zwei Vertriebsmitarbeiter sorgen für gute Kundenbetreuung“, betont Artz. „Für Carglass Österreich steht im Fokus, die Standorte, die wir haben, zu optimieren und unsere Standards an allen Standorten umzusetzen“, erklärt Artz weiter. Das Ziel sei es, „den Kunden zu begeistern.“ Dazu gehört für ihn nicht zuletzt auch die durchgehende Erreichbarkeit. Das am Carglass-Standort Breitenleer Straße in Wien 22 (Bild links) untergebrachte eigene Callcenter sei daher nun von 7 bis 20 Uhr besetzt, sagt Artz.

Uwe Artz, Chef der Carglass Austria GmbH, plant in Österreich zehn Standorte

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Netzaufbau in der Zielgeraden 2012 und auch im 1. Quartal 2013 konnte Carglass im Jahresvergleich das Volumen verdoppeln. Heuer möchte Uwe Artz, Geschäftsführer von Carglass Austria, die Standortsuche abschließen: Entwicklungsziele sind noch der Westen Wiens und Kärnten – speziell Villach.

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Sankt Pölten soll Carglass-Standort Nummer 10 werden Im Wiener Westen ein Carglass Center einzurichten, ist weiterhin ein Wunsch von Artz. Gleiches gilt für Kärnten – vorrangig in Villach. Er will die Suche 2013 abschließen, um 2014 „richtig durchzustarten“. Das 10. Carglass Center soll in St. Pölten eröffnet werden. Dort suche das Unternehmen jetzt einen geeigneten Standort, berichtet Artz. Mit den aktuellen Betrieben sei man überaus zufrieden: Innsbruck habe Carglass vom ersten Moment an durch den guten Geschäftsverlauf überrascht. Mit August trete in Vorarlberg Jo Kleber, der Vorbesitzer des Centers, in den Ruhestand. • (ENG)


s 69 mclaren/akzo lhoGKU***okhay_Layout 1 02.05.13 13:35 Seite 1

GEWERBE

Hinter den Kulissen von McLaren Anlässlich der Ausdehnung der Zusammenarbeit von McLaren und Akzo Nobel auf dem Lacksektor von McLaren Racing auf McLaren Automotive wurde Fachjournalisten ein Blick hinter die Kulissen des legendären englischen Formel-1-Konstrukteurs gestattet.

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Ron Dennis, Vorsitzender der McLaren Group

ie Forschungs- und Produktionsstätte von McLaren in Woking (Grafschaft Surrey) ist in einer traumhaften englischen Parklandschaft verborgen. Das zweigeschoßige Gebäude wurde mit einer übergreifenden Glasfront an einem ausladenden Pool errichtet. Im Inneren dominieren an der Vorderseite des Erdgeschoßes historische Formel-1-Boliden mit Weltmeisterschaftserfolgen (darunter natürlich der von Niki Lauda 1984 zum Titel pilotierte McLaren-Rennwagen) ebenso wie die neuesten Modelle auf dem Sportwagensektor.

Glückliche Gesichter In der Präsentation durch die Gastgeber stand die Kooperation von McLaren und Akzo Nobel im Mittelpunkt. Ron Dennis, Vorsitzender der McLaren Group, äußerte sich folgendermaßen: „Seit wir unsere Partnerschaft vor vier Jahren eingegangen sind, haben McLaren und Akzo Nobel eine enge Zusammenarbeit

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entwickelt. Wir verlassen uns nicht nur auf Akzo Nobel, um unsere Fahrzeuge für Millionen von Fans attraktiv zu machen, sondern setzen auch auf die Lacktechnologie des Hauses, um Gewicht zu reduzieren, die Aerodynamik zu optimieren und uns zu Rennerfolgen zu verhelfen.“ Jim Rees, Chef von Akzo Nobel Automotive & Aerospace, wies darauf hin, dass die Früchte der Zusammenarbeit nicht nur McLaren in der Formel 1 zugute kommen, sondern auch in die Produkte von Sikkens (als Reparaturlackmarke des Hauses) einfließen. In dem Zusammenhang hob er die jüngste Optimierung des Basiswasserlacksystems Autoweave 2.0 hervor. Die Verbesserungen etwa im Bereich der Pigmente seien direkt auf die Kooperation zurückzuführen.

Viel Handarbeit im Spiel Die Ausdehnung der Zusammenarbeit auf McLaren Automotive bringt für Akzo Nobel neue Herausforderungen mit sich. Unter anderem ist die Entwicklung von 26 exklusiven Farben geplant, die gewissermaßen für die Sportwagen aus dem Haus McLaren reserviert sind. Die Boliden werden in dem Unternehmen nicht auf einer herkömmlichen Fertigungsstraße, sondern in arbeitsintensiver Kleinarbeit montiert. Die Lackierung erfolgt konventionell per Hand. Diese Arbeiten gehen an Vorbereitungsarbeitsplätzen und gläsernen Lackierboxen über die Bühne, die mit der neuesten Technologie ausgestattet sind. • (LHO)

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s 70-71 hebetechnik **okhay_Layout 1 02.05.13 13:31 Seite 2

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Gehobene Ansprüche Hebebühnen sind unverzichtbar: Doch aufgrund ihres Preises will eine Anschaffung wohlüberlegt sein. Wir haben recherchiert, wohin die Trends gehen. Von Mag. Heinz Müller

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auf, runter, rauf, runter – und das Stunde für Stunde, Tag für Tag: Da ist Zuverlässigkeit gefragt. Wehe, wenn eine Hebebühne einmal ausfällt: Dann steht der Betrieb und wertvolle Arbeitszeit geht verloren. Doch die verlorenen Stunden können auch nicht dem Kunden verrechnet werden. „Wir sagen potenziellen Käufern immer, dass sich eine etwas höhere Investitionssumme im Lauf der Zeit rechnet“, sagt Thomas Posch von Derendinger. So gebe es beispielsweise bei BlitzRotary einen Wartungsvertrag mit fünf Jahren Vollgarantie. Der Trend gehe ganz klar in Richtung hydraulische Bühne, sagt Posch: „Die sind nahezu wartungs- und verschleißfrei.“

4,5 Tonnen für Kleintransporter Einig sind sich die Anbieter, dass die Hydraulik-Bühnen eine Lebensdauer von 20 (oder auch mehr) Jahren haben. Ebenso klar ist, dass auch die Tragkraft der Bühnen im Steigen ist. Waren früher noch 3 Tonnen gang und gäbe, so sind es heute bei reinen Pkw-

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Bühnen zumeist 3,5 Tonnen. Wer aber auch Kleintransporter heben will, sollte an Geräte mit 4,5 Tonnen Tragkraft denken. „Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten einen durchaus respektablen Marktanteil erobert“, meint Christian Brachmann, Chef von Siems & Klein. „Da nun der Austauschbedarf gegeben ist, kommen diese Kunden verstärkt auf uns zu – aber auch viele Neukunden.“

„Wir decken alle Ansprüche ab“ Als Grund für den hohen Zuspruch nennt Brachmann auch die große Bandbreite: „Von der einfachsten Hebebühne mit 2.000 Kilogramm bis zur Scherenhebebühne mit vier Stempeln decken wir den ganzen Bedarf ab, dazu kommen auch Geräte für Spurvermessung und Rüttelplatten.“ Aber auch das gute Service spreche für Siems & Klein: „Wir stellen selbst auf, haben auch Service, Reparatur und Ersatzteilversorgung im Haus.“

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Die neue Power Lift HL NT von Nussbaum (großes Bild) ist bei Siems & Klein erhältlich; das gilt auch für die Doppelgelenktragarme


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GEWERBE

Neu im Sortiment bei Siems & Klein ist die Power Lift HL NT von Nussbaum, die mit 3 oder 4 Tonnen lieferbar ist: Sie vereint die Vorteile einer Spindel- mit jenen einer Hydraulikbühne. Durch den doppelten Hydraulikkreislauf mit zwei Zylindern auf jeder Seite benötigt man auch keine Gleichlaufseile etc. – hingegen gibt es perfekte Laufkultur und hohe Betriebssicherheit. Bei Siems & Klein verweist man außerdem auf die Doppelgelenktragarme von Nussbaum: „Damit kann jedes Fahrzeug gehoben werden: vom smart bis zum Mercedes Sprinter.“ Von Verkaufserfolgen – nicht zuletzt auf der TrostSchau in Stuttgart – spricht auch Gernot Riegler von Trost: „Auch bei uns geht der Trend eindeutig zu hydraulischen Bühnen – es sei denn, es ist aus baulichen Gründen nur eine Spindelbühne möglich.“ Einen erfreulichen Aufwärtstrend verspürt man bei Trost auch im Bereich der Scherenhebebühnen und der Geräte für den Annahmebereich.

haben derzeit nur die Eco Lift 2.35 von Hermann im Angebot“, sagt Marketingleiter Richard Pleil. Die elektromechanische Säulenhebebühne hat eine Tragkraft von 3,5 Tonnen. Sparzwänge durch die etwas schlechtere Konjunktur sehen die Anbieter übrigens nicht: Auf der AutoZum seien die Geschäfte gut verlaufen, hört man ganz allgemein, denn der Investitionsbedarf in den meisten Betrieben sei nach wie vor vorhanden.

Hebebühnen aus China nicht wirklich verlässlich? Jetzt mit 3,5 t Tragkraft: BlitzRotary SPOA3T

Verschleißfrei und wartungsfreundlich Auf die weiter entwickelte Masterlift 2.35 „Check-in“Baureihe von autop verweist Martin Wiesinger, Prokurist bei Inowa. Wie der Name schon sagt, ist dieses Gerät als Annahmebühne bestens geeignet. „Es handelt sich um eine hydraulische Fahrbahn-Hebebühne mit vier Umkehrzylindern. Es gibt also je zwei sich aufeinander abstützende Hubeinheiten für Fahrbahn und Radfreiheber, sodass eine effiziente Fahrzeugdiagnose im Dialogannahmebereich möglich ist.“ Das von autop nicht nur technisch, sondern auch im Design weiter entwickelte Gerät hat eine Tragkraft von 3,5 Tonnen und lässt sich binnen 30 Sekunden heben bzw. senken: „Durch den einfachen Aufbau ist diese Hebebühne nahezu verschleißfrei und wartungsfreundlich“, betont Wiesinger.

Reduktion auf das Wesentliche Deutlich reduziert hat Birner sein Sortiment: „Wir

Beissbarth-Bremsenprüfstand, gezeigt von Kastner

Und die immer wieder bei Internetanbietern oder Messen erhältliche Ware aus China? Da raten Experten ab. „Wir hören immer wieder, dass diese Bühnen nach drei Jahren Probleme haben und oft etwas Unvorhersehbares auftritt“, sagt ein Verkäufer, der ungenannt bleiben will. Für preissensible Kunden gebe es bei den meisten Anbietern durchaus auch europäische Produkte: Da kenne man den Hersteller und auch der Ansprechpartner sei leicht greifbar.

Das Gerät der Zukunft

Inowa Masterlift 2.35 Combi Check-in

Eine Vorschau auf die Zukunft bietet man bei Kastner: „Der Beissbarth Bremsenprüfstand mit der Steuergerätediagnose von Bosch ist ein Multitalent“, sagt MarketingExpertin Mag. Barbara Kieslinger. Das Gerät werde die gesamte Prüfung der Bremsanlage automatisch durchführen: „Vorteilhaft ist, dass die elektronischen Teile wie ABS-Sensoren ebenso überprüft werden können.“ Das genannte Gerät ist im Handel aber noch nicht erhältlich. •


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GEWERBE

Zum Frühjahrs-Check der Autos gehört der Wechsel der Innenraumluftfilter wie das Amen im Gebet. Die Experten von Mahle empfehlen den Einsatz von Innenraumfiltern aus Vlies oder angereichert mit Aktivkohle.

Innenraumluftfilterwechsel fällig M

it Eigenentwicklungen und hohen Qualitätsstandards in der Fertigung garantiert Mahle Aftermarket bei Innenraumfiltern Erstausrüstungsqualität. Sie haben eine Standzeit von mindestens einem Jahr oder 20.000 gefahrenen Kilometern und gewährleisten einen optimalen Luftstromwiderstand, der den Betrieb einer Klimaanlage im Auto unterstützt. Zentrale Qualitätsmerkmale hochwertiger Innenraumluftfilter sind das Staubspeichervermögen und der Grad der Filterung von mindestens 98 Prozent.

Material und Geometrie ausschlaggebend Ausschlaggebend für die Qualität von Innenraumluftfiltern sind die eingesetzten Medien sowie die Geometrie. Sie bestimmen die Flächengröße, durch die der Luftstrom dringen muss. Mahle verfügt über einen eigenen Forschungsbereich, in dem neue Filter entwickelt und getestet werden. Die Faltengeometrie der Mahle Innenraumluftfilter ist so konzipiert, dass lange Standzeiten erreicht werden. Der niedrige Durchflusswiderstand reduziert die Gebläsebelastung. Durch exakte Passgenauigkeit von Filterelement und Gehäuse wird Bypass-Luft vermieden. Um herauszufinden, wie sich ein neu entwickelter Filter von Mahle später im Fahrzeug – an Heizung oder Klimaanlage – tatsächlich verhält, werden reale Bedingungen nachgestellt und umfangreiche Laborversuche durchgeführt. Ingenieure simulieren im eigenen Labor für Filtertechnik eine Laufzeit von 20.000 km und durchfluten das Filter-Element mit sauberer sowie mit unreiner Luft unter verschieden starken Luftströmen. Das Staubspeichervermögen testen die Ingenieure im Strömungskanal. Dort wird das Filterelement gezielt bestäubt und unterschiedlichen Luftwiderständen ausgesetzt.

Aktivkohle- oder Vlies-Filter? Zur Frage Aktivkohle- oder Vlies-Filter sagen MahleExperten: Ist der Kunde Allergiker, raten wir wegen

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der elektrostatischen Eigenschaften zu einem Partikelfilter aus Vlies. Wer neben der Pollenfilterung geruchsfreie Luft haben will, soll zu Aktivkohlefilter bzw. Kombifilter greifen, die überdies vor Ozonkonzentrationen schützen. Marktexperten schätzen den Anteil der Fahrzeuge mit Innenraumluftfiltern aus Aktivkohle auf 40 Prozent – Tendenz steigend. Die Filter unterscheiden sich durch ihr Medium: Beim Filter mit Aktivkohle sind zusätzlich (auf einer Filterfläche von 0,3 Quadratmetern) rund 100 Gramm Aktivkohle eingebettet. Allein ein Gramm Aktivkohlegranulat besitzt die spezifische Oberfläche eines kompletten Fußballfeldes – 100 Gramm entsprechen demnach der spezifischen Oberfläche von 100 Fußballfeldern. Diese große Fläche wird durch ein schier unendliches Labyrinth in den einzelnen Kohlekörnern erzielt. In diesen Mikro-Hohlräumen werden die Gerüche eingelagert. Zudem können sie bis zu 99 Prozent des Ozons aus der Umwelt abbauen und es daran hindern, ins Fahrzeug einzudringen. • (LHO)

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Bis Innenraumfilter in die Verpackung gelangen, müssen sie bei Mahle eine Menge von Tests bestehen


s 73 motul ***! hay_Layout 1 02.05.13 13:32 Seite 1

GEWERBE

Beratung in Energieangelegenheiten Immer gefragter wird in der Automobilbranche die Beratung in Sachen Energieeffizienz. Auch sie ist Teil des „Grünen Dachs“: Der typische Ablauf umfasst eine Potenzialabschätzung, ein Erstgespräch, eine Feinanalyse sowie ein Abschlussgespräch. Nach Umsetzung der Energiesparmaßnahmen können Einsparungen von 10 bis 15 Prozent erzielt werden.

Henning Demke ist für das „Grüne Dach“ zuständig

Rechtssicherheit für Kfz-Betriebe Ebenfalls wichtig für das Tagesgeschäft: Gibt es ein neues Gesetz oder eine neue Verordnung, so wertet

Sparen mit gutem Gewissen Energieeffizienz und nachhaltiges Wirtschaften kommen nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Firmenbudget zugute. Der Schmierstofflieferant Motul steht den Kfz-Betrieben dabei mit Rat und Tat zur Seite.

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ehr als 20 Jahre Erfahrung machen Motul zu einem echten Öko-Pionier: So lange gibt es schon „Das Grüne Dach“, ein Umwelt- und Entsorgungskonzept für nachhaltig denkende Autohäuser und Werkstätten. „Wir bieten an 365 Tagen im Jahr ein individuell auf den einzelnen Betrieb zugeschnittenes Umweltmanagement sowie eine umweltkonforme Entsorgung“, sagt Henning Demke, Leiter der Umweltberatung bei Motul. Eine Bestandsaufnahme mit anschließender Analyse im Kfz-Betrieb sei ebenso selbstverständlich wie laufende Schulungen, umfassende Informationsmaterialien und die Rundumbetreuung in Abfallangelegenheiten. „Wir beauftragen die jeweiligen Entsorger und vergleichen permanent deren Preise, damit die Betriebe von möglichst günstigen Vertragskonditionen profitieren können“, erklärt Demke.

Motul dieses Dokument direkt aus und vermittelt es seinen Partnern in knappen und verständlichen Worten. „Dank unseres Konzeptes, das im Gegensatz zu andere Anbietern nicht nur die Entsorgung inkludiert, können sich unsere Partner auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und verfügen somit über mehr Zeit für das Wesentliche“, unterstreicht der Umweltexperte Demke. • (HAY)

Starke Resonanz Kein Wunder, dass das „Grüne Dach“ außerordentlich beliebt ist: In Deutschland gibt es laut Angaben von Motul bereits mehr als 4.300 Mitglieder. Hierzulande wir das Konzept erst seit rund einem Jahr angeboten, doch das Feedback ist ebenfalls ermutigend: Motul berichtet von rund 120 Partnern und will diese Zahl heuer „deutlich mehr als verdoppeln“. Zu erkennen sind die Mitgliedsbetriebe übrigens an grünen Türschildern und einem Umweltschutzzertifikat. Mit der „Motul GreenCard“ haben die Betriebe zudem immer die wichtigsten Daten griffbereit – von der Hotline über die Telefonnummer eines persönlichen Ansprechpartners bis hin zum Login für den Firmenkundenbereich auf der Internetseite von Motul.

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GEWERBE

Less Ayasch (l.) freut sich, dass sein Konzept zum Geschäftserfolg von Gerhard Öllinger beiträgt

Karosserieleiter Michael Nowak kennt mittlerweile alle Feinheiten der Kleinschadenreparaturen

„Ein Magnet für die Kunden“ Seit Jänner beteiligt sich das Autohaus Oellinger in Enns am Kleinschadenkonzept ChipsAway. Die erste Zwischenbilanz fällt durchwegs positiv aus. Von Philipp Hayder

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it seinen beiden Autohäusern in Enns und Steyr ist Mag. Gerhard Öllinger (die unterschiedliche Schreibweise ist Teil der Firmen-CI) sehr erfolgreich. Ein Thema beschäftigt den für Opel, Fiat, Lancia, Alfa Romeo und Jeep tätigen Unternehmer aber schon seit Langem: Wie kann man Fahrer anderer Marken für den Lack- und Karosseriebereich gewinnen? Und zwar nicht nur Firmenflotten, sondern auch Privatkunden?

Wachsendes Netzwerk Fündig wurde Öllinger beim Franchisekonzept ChipsAway. Das bekannte Netzwerk für Kleinschadenreparaturen wurde in den vergangenen Jahren neu ausgerichtet und wendet sich nunmehr ausschließlich an Fachbetriebe. 11 Lizenznehmer mit 12 Standorten gibt es derzeit, mehrere neue Partner dürften in den kommenden Monaten hinzukommen. „Wir wenden uns dabei ausschließlich an Markenautohäuser und große Lackierzentren“, erklärt Geschäftsführer Ing. Mag. Less Ayasch.

Knowhow und Werbung Seinen Mitgliedern stellt ChipsAway Schulungen, Materialien und Werkzeuge zur Verfügung, um – von der Hageldelle bis zum Zigarettenloch im Sitzbezug – effiziente Kleinreparaturen durchführen zu können.

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Gleichzeitig sorgen die hohe Markenbekanntheit und gezielte Werbemaßnahmen dafür, dass Autofahrer aller Marken auf dieses Angebot aufmerksam werden. Gezielt sollen dabei jene Kunden angesprochen werden, die ansonsten eher vor einer vermeintlich teuren Reparatur im Markenbetrieb zurückschrecken würden. „Wir verstehen uns als Magnet, der neue Kunden bringt“, unterstreicht Ayasch. Erkennbar sind die Mitglieder von ChipsAway an Pylon und Fassadengestaltung. Voraussetzung für eine Zusammenarbeit ist darüber hinaus, von der Lizenzgebühr einmal abgesehen, die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards.

Vom Kleinschaden zum großen Auftrag Beim Autohaus Oellinger ist man mit ChipsAway bisher sehr zufrieden. „Wir erhalten viele Anfragen von Kunden, die erst durch ChipsAway auf uns aufmerksam geworden sind“, berichtet der Firmenchef. Die gemeinsam mit dem Lizenzgeber durchgeführte Werbung in Regionalmedien habe sich bezahlt gemacht, große Hoffnungen setze man nunmehr in die regelmäßigen Hörfunkkampagnen auf Ö3. Öllinger und sein Karosseriemeister Michael Nowak loben aber auch die Schulungen in der Wiener Systemzentrale von ChipsAway: „Selbst als erfahrener Profi kann man da noch den einen oder anderen interessanten Trick dazulernen.“ Öllinger selbst freut sich über die zusätzliche Auslastung – und auch darüber, dass aus so mancher „kleinen“ Reparatur ein größerer Auftrag für seine Karosserieabteilung wird: Viele Kunden unterschätzen nämlich das Ausmaß eines Schadens. •


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GEWERBE

Viel Information ... ... und wenige Besucher: So lautete die Bilanz nach der ersten regionalen Messe des „Netzwerks für Service“. Das leistbare Ausstellungskonzept hat jedoch einen weiteren Anlauf verdient.

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lle 2 Jahre trifft sich die österreichische KfzBranche bei der „AutoZum“ in Salzburg. Doch wie kann man zwischenzeitlich Informationen zu den Betrieben tragen? Gerald Beirer und Roman Redl, die Geschäftsführer der „RB-Power GmbH“, haben sich Anregungen von ihrem deutschen Geschäftspartner Werbas geholt und luden Mitte April zu einem Branchennachmittag im Fahrtechnikzentrum Pachfurth. Dort präsentierte ein halbes Dutzend Firmen auf kompaktem Raum seine Neuigkeiten.

Neue Vertretung Beirer und Redl selbst ließen beispielsweise mit der Exklusivvertretung für Betriebsstoffe, Pflegeprodukte und Werkzeuge der US-Firma BG Products aufhorchen. Sie fungieren damit als Partner des deutschen Importeurs Heinzer, der bisher den österreichischen Markt mitbetreut hat. Parallel kümmert sich RB-Power weiterhin um den Vertrieb der Werkstattsoftware von Werbas, deren Vorzüge in Pachfurth von Firmenchef Harald Pfau kompetent erklärt wurden.

Gerald Beirer (o.), mit der „RB-Power GmbH“ für Werbas und BG Products tätig, fungierte als Gastgeber

Für die Garanta war Gebietsleiter Mario Weber in Pachfurth vor Ort

Bernhard Schmid ist bei RB-Power für die Marke BG Products zuständig

Auf Wachstumskurs Ebenfalls im niederösterreichischen Fahrtechnikzentrum anzutreffen war Thomas Meichenitsch, Österreich-Chef von Modix: Das bisher vor allem für Lösungen zur Gebrauchtwagenvermarktung bekannte Unternehmen arbeitet künftig auch direkt mit einzelnen Händlern zusammen, wenn es um Homepages, Facebookseiten und Co. geht. Dazu wird das Team auf 5 Mitarbeiter aufgestockt.

Deutschland als Vorbild

Dr. Wolfgang Pfeffer hat mit dem „Autopreisspiegel“ die Fahrzeugbewertung revolutioniert

Der Ausstellerriege gelang es freilich nicht, allzu viele Besucher nach Pachfurth zu locken. Vielleicht lag es am Termin an einem (staugeplagten) Freitag, vielleicht an der zu kurzen Vorlaufzeit, vielleicht am gleichzeitig angelaufenen Sommerreifengeschäft – oder ist der Informationshunger der Betriebe doch nicht so groß? In Deutschland, hört man, soll sich das „Netzwerk für Service“ jedenfalls schon gut etabliert haben. • (HAY)

Thomas Meichenitsch, ÖsterreichChef von Modix, wendet sich künftig auch direkt an Händler

Werbas-Eigentümer Harald Pfau will in Österreich wieder neue Kunden gewinnen

IT-Innovationen zeigten Thorsten Beck (l.) und HansPeter Jakaubek von Audatex Daniel Friedl (l.) und Christian Rothböck von CarGarantie

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s 76 diewe **dscGKUdellendrücker ***okhay_Layout 1 02.05.13 13:45 Seite 2

GEWERBE

Gut gerüstet für die Zukunft Einem gründlichen Relaunch mit neuer Struktur und neuem Design wurde jüngst die Informations-Online-Plattform www.dellenteam.net unterzogen.

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ie Website ist eine Informations- und KontaktPlattform rund um das Thema Dellendrücken, für Profis aus der Kfz-Branche und Autofahrer, die Hagel-, Transport, oder Vandalismusschäden an ihrem Fahrzeug reparieren lassen. Kürzlich wurde die Website des seit 6 Jahren bestehenden, unabhängigen Netzwerks Dellenteam, zu deren Mitgliedern selbstständige österreichische Unternehmen zählen, neu strukturiert gestaltet und programmiert.

Mobile Version für Smartphones und Tablets Zu den wichtigsten Neuerungen gehört unter anderem eine eigene mobile Version für Smartphones und Tablets. Via aktivierte Ortungsdienste an mobilen Geräten werden die Entfernungen zum nächsten Dellendrücker angezeigt. „Wir haben auch besonderen Wert

auf eine klare Struktur, eine neue Gliederung und Menüführung gelegt, mit dem Ziel, das Dellenteam modern, mobil und bestens gerüstet für die zukünftigen Herausforderungen zu präsentieren“, sagt Mag. Irina Podshibyakina, Dellenteam-Mitbegründerin und Marketing- und Multimedia-Coach. Dellenteam-Gründer und Bundesinnungsmeister der Karosseriebautechniker Arthur Clark konnte vor Kurzem ein neues Mitglied begrüßen. Der gelernte Spengler Jürgen Kubica, mobiler selbstständiger Dellentechniker aus der Steiermark, trat kürzlich dem Netzwerk Dellenteam bei. „Wir freuen uns, dass wir mit Jürgen Kubica einen weiteren TÜV-zertifizierten Dellendrücker im Team haben“, so Clark. • (DSC)

Arthur Clark, der Gründer des Dellenteams

Runde Sache mit starkem Design Nur wer liefern kann, kann auch verkaufen, die Maxime von Firmengründer Hans Dietmair wird bei dem 2009 in Ried bei Augsburg gegründeten Unternehmen Diewe Wheels großgeschrieben.

Die Diewe Wheels Firmenzentrale in Ried bei Augsburg

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ls Tochterunternehmen des bekannten Konzerns Diewe Diamantwerkzeuge gegründet, engagierte Dietmair, nunmehr auch Produzent hochwertiger Leichtmetallräder, eine Mannschaft von Spezialisten aus der Branche, die

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über entsprechendes Wissen von Produkt und Vertrieb verfügt. Hierfür wurden die Executive Chefs der Diewe Wheels Claudia Klapf, Josef Ankner (33) und Andreas Riedlberger (37) berufen. Die erfahrenen Manager kamen von einem namhaften Tuner zu Diewe.

Lagerhalle für 100.000 Räder Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten wurde auch eine Lagerhalle mit einer Kapazität für 100.000 Räder errichtet, um für die Lieferungen entsprechend gerüstet zu sein. Im September 2011 startete der Verkauf, rund eineinhalb Jahre später liegt Diewe Wheels voll im Ziel des Geschäftsplans. Mit den neuen Räderfamilien Sogno und Amaro wurde das Portfolio um interessante Designs und Modelle erweitert. Besonders stolz ist man bei Diewe auf den Internetauftritt: Ein moderner Konfigurator (www.diewe-wheels.de) listet nach der Eingabe der Fahrzeugdaten eine Übersicht der passenden DieweFelgen, die auch dreidimensional dargestellt werden können, auf. Bei Kaufinteresse wird zu einem Vertriebspartner weitergeleitet. „Wir glauben, dass der Großhändler von heute einen derartigen Konfigurator einfach voraussetzt“, so Ankner. • (DSC)


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GEWERBE

OE-Qualität setzt sich durch Seit 100 Jahren sind Bremsbeläge die Welt von Textar. Ebenso lang agiert TMD als führender Hersteller von Bremsenmaterial sowohl für die Erstausrüstung als auch für den Ersatzteilmarkt.

I

m Ersatzteilmarkt profitieren Textar-Bremsbeläge vom Entwicklungs-, Test- und ProduktionsKnowhow aus der Erstausrüstung. Mit mehr als 1.400 Bremsbelägen im Programm liefert Textar Produkte für rund 98 Prozent aller in Österreich angebotenen Fahrzeuge. 70 verschiedene Dämpfungsbleche bieten für fast jeden Pkw ein Plus an Bremskomfort. Das Textar-Programm umfasst aufeinander abgestimmte Komponenten wie Bremsbeläge und -scheiben, Bremsbacken und ‑trommeln sowie Warnkontakte, Zubehör, Bremsflüssigkeit, Bremsenreiniger und Schmierstoff. Moderne Seit 100 Jahren am Markt und mit Textar-epad-Bremsbelegendären Erfolgen unterwegs läge sind aufgrund des regenerativen Reibungskonzepts besonders abrieb- und geräuscharm, leistungsstark und langlebig. Textar bietet für Nutzfahrzeuge ebenfalls ein breit gefächertes Anwendungsportfolio. TMD Friction produziert mit mehr als 4.800 Mitarbeitern in 14 Produktionsstandorten in 9 Ländern auf 4 Kontinenten mehr als 1 Million Bremsbeläge pro Tag. In einer eigenen Anzeigenkampagne werden heuer anlässlich des 100. Firmenjubiläums fünf historische Fahrzeuge präsentiert, die ab Werk mit Textar Bremsbelägen ausgerüstet wurden. Die Serie beginnt beim Ford Modell T (1915) und reicht bis zum Bugatti Vyron (2008). Einen Sonderfall stellt der Mercedes-Benz W 196 dar, den Juan Manuel Fangio in seinem HeimGrand-Prix in Buenos Aires bei extremer Hitze 1955 zum Sieg pilotiert hat. Der fünffache Formel-1-Weltmeister hatte seine Siege nicht zuletzt den Bremsbelägen von Textar zu verdanken. Eine Tatsache, die in einem Video zum 100. Geburtstag von Textar erwähnt wird. • (LHO)

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum eröffnet Textar im Netz eine neue interaktive Werkstatt. Das webbasierte Serviceangebot der Marke von TMD Friction umfasst kostenfreie Schulungsvideos, Animationen und technische Broschüren für Werkstattprofis.

Interaktiv im Netz D

arüber hinaus sorgt die Interaktive Werkstatt für detaillierte Anweisungen und aussagekräftige Abbildungen dafür, dass Mechaniker stets auf dem neuesten Stand der Technik sind und ihre Arbeit immer zur vollsten Kundenzufriedenheit ausführen können. „Das neue Web-Angebot bietet den Werkstätten sowohl in technischen Belangen als auch in der Präsentation ihrer Serviceleistungen eine umfassende Unterstützung an“, erklärt David Baines, President Strategic Business Unit Independant Aftermarket von TMD Friction. „Die Dienstleistungen reichen von Informationen zu Textar-Produkten über Marketingunterstützung und Point-of-Sale-Artikeln bis hin zu technischen Informationen sowie Online-Trainings.“

Schritt für Schritt Schulungsfilme zeigen Schritt-für-Schritt-Anleitungen für vollständige Bremsenwechsel, allgemeine technische Informationen rund um das Thema Bremse sowie anschauliche Beiträge zu Funktionen von Bremssystemen und typischen Fehlern bei unsachgemäßer Montage – vorgeführt von Profis für Profis. „Die Filme sind eine gute Informationsquelle für Werkstattmitarbeiter, um jederzeit korrekte und effiziente Bremsenwechsel zu gewährleisten“, erläutert Baines. „Die kurzen Einspieler bieten Werkstätten ferner die Möglichkeit, Kunden die komplexen Bremsenthemen ansprechend näher zu bringen.“ Weitere Informationen sind unter: www.textar-profi.de zu finden. • (LHO)

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Kontinuierlicher Programmausbau

Stoßdämpfer und Federbein-Katalog

TRW baut das Bremssattel-Programm für den Ersatzteilemarkt kontinuierlich aus. Seit 2008 ist es um fast 30 Prozent gewachsen. Angeboten werden auch Nischenmodelle wie lackierte Sättel, Leichtbau-Aluminiumsättel, Bremssättel mit elektrischer Parkbremse (EPB) und Hochleistungsbremssättel in Komposit-Ausführung.

139 neue Stoßdämpfer enthält der brandaktuelle KYB Stoßdämpfer-Katalog 2013 für zulassungsstarke Pkws, SUVs, Kleintransporter und Leicht-Lkws. Die Anzahl der Federbeinstützlager ist ebenfalls um 13 Artikel erweitert worden, womit dieses-Spezialsortiment von KYB als komplettestes in Europa gilt.

TRW; www.trw.de

KYB; www.kyb-europe.com

Neuer Katalog für Klimateile und Kältemittel Ab sofort ist der neue Katalog „Klima Pkw und Transporter 2013/14“ von Behr Hella Service verfügbar. Der über 1.000 Seiten starke Katalog wurde um mehr als 15 Fahrzeugmarken und 700 Fahrzeugmodelle erweitert. Insgesamt wurden über 2.600 Artikel für über 1.700 Fahrzeugmodelle aufgenommen.

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Kupplungskatalog neu aufgelegt Schaeffler Automotive Aftermarket hält ab sofort eine Neuauflage seines Ersatzteilekatalogs der Marke LuK bereit. In dem knapp 700 Seiten starken Kompendium sind über 2.700 Artikel für die fachgerechte Kupplungsreparatur in Pkws und leichten Nutzfahrzeugen ab dem Baujahr 1993 von über 60 Herstellern gelistet.

Hella Handel Austria; www.hella.at

Schaeffler; www.schaeffler-aftermarket.de

Neues Werkstatt-Portal

Hydraulische 2-SäulenHebebühne

Hella Handel Austria präsentiert das neue Werkstatt-Portal Hella Tech World. Es verbindet Expertenwissen mit technischen Informationen über produkt- und fahrzeugspezifische Probleme in Wartung und Reparatur. Aus den Hella-Kompetenzbereichen werden mehr als 1.200 Diagnose- und Reparaturhinweise stattgegeben.

Die SPOA3T 2Säulen Hebebühnen bieten eine maximale Durchfahrbreite bei minimalen Außenabmessungen. Das asymmetrische Säulen- und Tragarmdesign ermöglicht einen großen Aufnahmebereich. Die auf 3,5 t erhöhte Tragkraft lässt sich mit zwei verschiedenen Säulenhöhen kombinieren.

Hella Handel Austria; www.hella.at

BlitzRotary GmbH; www.blitzrotary.com

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GEWERBE

Der Natur abgeschaute Lösung

Mit seinem handlichen Design ist der neue Battery Analyzer von CTEK die optimale Wahl für all jene, die sich schon immer über unhandliche Geräte, Dutzende Tasten und eine Vielzahl von Unterpunkten in der Menüführung geärgert haben.

Mit FiboTec Multilochung hat sia ein innovatives Schleifmittel entwickelt, das maximalen Abtrag bei reduzierter Staubentwicklung gewährleistet. Die Innovation besteht in einem Lochmuster auf dem Schleifmittel, wobei die Absauglöcher nach einem Vorbild aus der Natur – als gegenläufige Spirale – angelegt sind.

CTEK; www.ctek.com

part GmbH; www.part-info.com

Ersatzteile für Oldtimer

Strategischer Serienlieferant

Für historische Fahrzeuge kann Bosch Automotive Tradition auf einen Fundus von über 58.000 Ersatzteilen zugreifen. Aufgrund von Langzeitlagerung und Weiterfertigung nach Serienende bleiben ältere Ersatzteile verfügbar. Bei hoher Nachfrage wird nach den Original-Spezifikationen nachgefertigt.

NGK Spark Plug Europe ist Serienlieferant für die neue Generation des VW Golf. Das Unternehmen ist mit Zündkerzen ebenso vertreten wie mit Dieselkaltstarttechnologie und Sensoren. Damit bestätigt NGK die Rolle als strategischer Lieferant des Volkswagenkonzerns.

Robert Bosch AG; www.bosch.at

NGK Spark Plug Europe; www.ngk.de

Professionelle Batterianalyse

Flüssigkeitsstopper für alle Fälle

Reef, die Bezeichnung eines neuen Rads von AEZ, stammt aus dem Segelsport und steht für das Reffen der Segel. Mit einer schwarzen Lackierung im Felgenbett und zehn glanzgedrehten Speichen entwickelt das Design ein Wechselspiel zwischen hellen und dunklen Effekten. Besonders empfohlen für SUVs.

KS Tools bietet eine neue Klemme, die das Austreten von Flüssigkeiten aus verschiedenen Leitungen wirksam verhindert. Der All-in-oneFluidstopper unterbindet nicht nur das Auslaufen, sondern hält auch Fremdkörper während der Reparatur von den Leitung fern. Das Werkzeug ist nahezu universell einsetzbar.

AEZ; aez.wheels.com

KS Tools; www.kstools.com

Ein Rad für echte „Auto-Typen“

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s 80-81 menschen **GKU okmue_Layout 1 03.05.13 12:47 Seite 2

MENSCHEN

Von Salzburg nach Indien gewechselt ist Mag. Hermann Prax (B.): Der langjährige Mitarbeiter in der Presseabteilung von Porsche Austria ist nun Head of Communications bei der Volkswagen Group India. Der 41-Jährige folgt auf Alexander Skibbe, der in die VW-Konzernzentrale nach Wolfsburg zurückkehrt.

Wechsel bei Nissan Neuer Chef der Nissan Center Europe GmbH ist Thomas Hausch (l.). Er folgt auf Vincent Wijnen, der in die Europa-Zentrale wechselt.

An der Spitze der Bundesinnung der Karosseriebauer gibt es einen Wechsel: Der bisherige Innungsmeister Arthur Clark (61, o. l.) macht aus Altersgründen nach acht Jahren an der Spitze Platz für Erik Papinski (56, o. r.). Papinski gründete 1994 sein auf Autoglas und Wärmeschutzfolien spezialisiertes Unternehmen in Linz. Er war bisher oberösterreichischer Landesinnungsmeister sowie stellvertretender Bundesinnungsmeister. An seine Seite rücken Robert Gerl (Salzburg, u. l.) sowie Ferdinand Jandl (Niederösterreich, u. r.). Die offizielle Amtsübergabe erfolgt am 14. Juni 2013.

Citroën: Eichberger vertritt Wilhelm in Babypause Mitte April verabschiedete sich Mag. Nora Wilhelm (r.), Pressesprecherin von Citroën Österreich, in die Karenzzeit: An ihre Stelle trat Barbara Eichberger, BSc. Sie hatte zuvor in der Kommunikationsabteilung von Unilever gearbeitet und bereits von Juni 2011 bis April 2012 ein Praktikum für PR und Marketing bei PSA Peugeot Citroën absolviert.

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Mag. Berti Oberwallner-Mairhuber ist ab sofort bei carplus tätig: Sie hat die Autohausbetreuung im Bundesland Salzburg übernommen und soll auch zentrale Spezialaufgaben mit dem Fokus Kundenbetreuung wahrnehmen. Sie arbeitete zuvor bei der Autobank und folgt auf Viktor Unterberger, der bei carplus ausscheidet. Mit 1. Juni wird Michael Kohl neuer Marketingdirektor der Goodyear Dunlop Region Österreich, Deutschland und Schweiz. Er wird sämtliche Marketingaktivitäten im Ersatzgeschäft Consumer-Reifen in diesen drei Ländern steuern – und zwar für die Marken Goodyear, Dunlop, Fulda, Sava und Debica. Karl H. Martin (B.), Inhaber der Marketing & Sales Partners in Allersberg (D), hat nun als freier Handelsvertreter die VDL Bus & Coach Deutschland GmbH (Büren) in Österreich von Franz Hahn Nutzfahrzeuge GmbH in Wiener Neudorf übernommen. Franz Hahn bleibt der für Österreich wichtigste Servicepartner für die niederländischen Busse. Beim Fuhrparkmanager LeasePlan hat Dipl.-Ing. (FH) Kurt Mühlbacher im April die Leitung des Service- und Schadensbereichs übernommen. Er ist für die Abwicklung aller Servicearbeiten mit den KfzWerkstätten, die Regulierung aller Karosserie- und Glasschäden und das Reifen-Management verantwortlich. Dipl.-Bw. Reiner Gebers (B.), der den Weka Verlag seit 2001 von einem klassischen Printverlag zum multimedial ausgerichteten Medienunternehmen umgebaut hat, hat das Unternehmen verlassen. An seine Stelle als Geschäftsführer für den Bereich Fachinformation ist mit 1. Mai Jochen Hortschansky getreten.

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Bei der OMV hat Alois Wach die Leitung des Tankstellengeschäfts in Österreich und Deutschland (auch für Avanti) übernommen. Er ist damit für rund 700 Tankstellen verantwortlich. Er hat zuletzt unter anderem die Tankomat-Strategie von Avanti verantwortet.

MENSCHEN Nach seinem Ausscheiden als Generaldirektor bei EurotaxGlass’s Österreich mit 30. April wird sich Max A. Weißensteiner als Managementtrainer selbstständig machen. Der 49-Jährige war zuvor als Leiter der Importniederlassungen von Mitsubishi und Nissan sowie der Autohandelsgruppe MVC tätig.

Mit neuem Seat-Boss aus der Krise? Neu im Team von Santander

Wechsel an der Spitze von Seat: Der bisherige Vorstandsvorsitzende James Muir (r.) geht in eine neue, noch nicht definierte Leitungsfunktion im VW-Konzern, er machte mit 1. Mai Jürgen Stackmann Platz. Der 51-jährige Stackmann ist seit 2010 beim VW-Konzern; zuvor arbeitete er mehr als zwei Jahrzehnte lang für Ford. Zuletzt war er Marketingleiter des VW-Konzerns und der Marke Volkswagen Pkw.

Hannes Redl ist seit 1. April bei der Santander Consumer Bank als Gebietsleiter Kfz für Oberösterreich zuständig. Er war bei der Wolfgang Denzel AG als Techniker, bei der Reparatur-Annahme, als After Sales Manager und Neuwagen-Verkäufer tätig. Danach arbeitete er bei der Bawag PSK Leasing im Fuhrparkbereich.

Neuer Busverkäufer für Scania in Österreich ist Joachim Beck. Er war zuletzt bei der Solaris Austria GmbH in Seekirchen als Key Account Manager für Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Slowenien und Südtirol tätig.

Porsche Holding nun auch in Chile aktiv Nach einigen Vorbereitungen hat die Porsche Holding Salzburg im April in Chile den Großhandel mit Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeugen, Audi und Skoda übernommen. Außerdem ist die Holding ab sofort für Volkswagen Trucks und Buses sowie MAN zuständig. Geschäftsführer ist Vedran Prasnikar (l.), der zuvor für die Porsche Holding in Kroatien tätig war, als Geschäftsleiter fungiert Mag. Philipp Halla (M.), die Finanzleitung hat Andrea Mörth übernommen.

Neuer Sales Direktor bei Toyo Tires in Deutschland ist Dipl.-Kfm. Michael Zirnzak. Er ist in dieser Funktion auch für den Vertrieb und das Marketing in Österreich und Deutschland zuständig. Der 52-Jährige war in den vergangenen 23 Jahren für verschiedene Unternehmen in der Reifenbranche tätig.

Der Herr Kommerzialrat Dr. Josef Ostermayer (l.), Staatssekretär für Medien und Koordination im Bundeskanzleramt, verlieh Dieter Hahn, Geschäftsführer der Webasto Fahrzeugtechnik in Österreich, im April den Berufstitel Kommerzialrat für die Statistik. Der ausgebildete Klimatechniker ist seit 16 Jahren für Webasto (inter)national tätig.

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LESERBRIEFE

Betrifft: Spende für VCÖ Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte mich herzlich für die am 19. 04. 2013 eingegangene Spende von 1 Euro für das VCÖ-Projekt „Radfahren fördern“ bedanken. Wir haben die Spende bei A & W Verlag GmbH verbucht. Es ist allerdings nicht üblich, dass Spenden von Unternehmen geleistet werden. Können Sie mir die Person in der A & W Verlag GmbH nennen, die die Spende geleistet beziehungsweise beauftragt hat? Ich freue mich auf Ihre Antwort! Herzlichen Dank und beste Grüße, Christoph Hörhan, VCÖ Sehr geehrte VCÖ-Macher! Ich bin Geschäftsführer des A&W Verlags und somit haben Sie auch die juristische Person. Mit herzlichen Grüßen Gerhard Lustig, Chefredakteur

Betrifft: Pfurtscheller für Tirol Hallo Herr Lustig, danke für Ihre Unterstützung für die Automobilwirtschaft und damit der Existenzgrundlage hundertausender Österreicher. Ich frage mich, wen der aktuelle von der Tiroler Wirtschaftskammer versandte Newsletter interessiert. Diese völlig durchgeknallte Selbstdarstellung unseres mehr als umstrittenen Wirtschaftskammerpräsidenten, der eine seiner Nobelkarossen (Ferrari) in Liechtenstein angemeldet hatte, um die NoVA, Strafsteuer und MwSt. nicht abführen zu müssen, ist in jedem Fall ein gutes Beispiel, dass die Kammervertretungen oftmals nur einem dient. Sich selbst. Ich werde bei der nächsten Kammerwahl dagegen antreten. Mit freundlichen Grüßen Mag. (FH) Patrick Pfurtscheller Geschäftsführer Auto Linser, Innsbruck

In der Kolumne „Der A&WPapierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

• Seltene Autos, heiß begehrt Wenn Meldungen wie diese in der Redaktion eintrudeln, wird einem erst bewusst, wie schade es um die Marke Saab ist: Denn es gibt noch immer eine erhebliche Zahl von eingefleischten Liebhabern, die alles tun, um eines der Modelle des vor gut einem Jahr endgültig am Autofriedhof gelandeten schwedischen Autoherstellers zu ergattern. Jüngstes Beispiel war eine Auto-Auktion in Schweden, bei der im April 78 einzigartige Fahrzeuge verkauft wurden. Für diverse Exemplare des 9-5 Sportcombi (die Autos wurden aufgrund der wirtschaftlichen Probleme nur in sehr geringen Stückzahlen gebaut) zahlten die Käufer umgerechnet bis zu 42.640 Euro. Ebenso begehrt waren die sehr raren 9-4X, für die mehr als 40.000 Euro geboten wurden. Gleich 23 Fahrzeuge gingen an Bieter aus den Niederlanden, aber auch Deutsche (20) waren sehr aktiv. Immerhin 14 Saab verblieben in Schweden. Und die übrigen? Sie wurden in sieben weitere Länder verstreut: Neben der Schweiz, Tschechien, Lettland, Litauen, Norwegen und Polen fand sich auch ein Saab-Enthusiast aus Österreich.

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

Für die Fachwelt ...

... und für Endkunden

Die Fachjournalisten im A&W-Verlag recherchieren die jeden Freitag erscheinende „Eurotax AUTO-Information“ und die 2-mal wöchentlich aktualisierte „AUTO-info4you“. 11-mal jährlich versorgen wir die Fachwelt in „AUTO & Wirtschaft“ mit Branchennews.

„FLOTTE & Wirtschaft“ wird 11-mal jährlich an Flottenbetreiber versandt. An Endkunden richten sich die „AUTO BILD“, für die wir den Österreich-Teil gestalten, sowie die neuen Medien „4wd“ (erscheint zweimonatlich) und „ALLRADKATALOG“ (1-mal jährlich).

Abonnement-Service: Info-Lady Uschi Ernst, 3400 Klosterneuburg, Inkustr. 16, T: +43 2243 36840-529, F: +43 2243 36840-593, M: +43 664 8222224, E: ernst.uschi@lederers-medienwelt.at

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