AUTO & Wirtschaft 09/2016

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September 2016

Werkstatt

WIE SMART IST SMART REPAIR? Porsche Holding Wenn die Sonne nie untergeht …

IT im Autohaus Sind Sie upgedatet? Neuheiten im Fokus

Elektrofahrzeuge Rechnen sich die Investitionen?

Automechanika 16 Seiten Vorschau auf Frankfurt

EXTRA für Sie! September 2016

Zukunftsperspektiven

ONLINE ODER OFFLINE? Finanzierung Was erwartet der Kunde?

Garantie Notwendige Kundenbindung

Zukauf Die richtige Ware bringt Kunden

Versicherung Auch GW-Kunden brauchen eine Kasko

Die Internetpräsenz wird beim Gebrauchtwagen-Geschäft immer wichtiger. Gewinnen wird letztlich der Händler, der vor Ort hält, was er im www verspricht.

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Online oder offline: Für ein erfolgreiches Gebrauchtwagengeschäft muss der Händler in beiden Bereichen topfit sein.

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B esu ch en Sie uns auf de r Autome ch a nika 201 6 13.–17.09.2 016 Halle 9, S ta nd A88

Wer für sich und seine Kunden nicht das Erstbeste, sondern das Allerbeste will, dem empfehlen wir dringend einen Besuch bei Hella Gutmann Solutions auf unserem Messestand in Halle 9 bei der Automechanika 2016. Wir rüsten Werkstätten aus mit Multimarkendiagnose und Werkzeugen, mit denen Autos und Motorräder schneller wieder auf die Straße kommen. Nicht zu vergessen unsere umfangreichen Services und Dienstleistungen, von denen auch der Handel und die Industrie profitieren. Kommen Sie vorbei und erfahren Sie, wie wir gemeinsam die Automobilität von morgen sichern. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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Mag. Heinz Müller, Chefredakteur

25.08.16

ANSICHT

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IG SCHLUSS MIT LUST

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GABE SONDERAUS

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as war das für ein Aufschrei, als die Regierung die Einführung der Registrierkassenpflicht ankündigte! Aufgeregt haben sich nicht nur die Gastwirte, die von immer höheren Auflagen sprachen (aber vermutlich etwas ganz anderes meinten). Doch natürlich hörte man auch in der Kfz-Branche, dass nicht jeder glücklich sei. Vor allem jene sollen gejammert haben, die das eine oder andere Geschäft „am Fiskus vorbeigeschummelt“ haben. • Wir wollen keinesfalls die gesamte Branche in einen Topf werfen: Die große Mehrheit der Betriebe hilft dem Herrn Finanzminister, jene Gelder aufzutreiben, die er dann an die anderen Ressorts verteilt. Doch jene Firmen, bei denen der Satz „Brauchen S‘ a Rechnung?“ im Kundengespräch allzu oft gefallen ist, sollten sich fragen, ob ihr Handeln tatsächlich immer richtig war (und ist). • Manchmal hilft es auch, wenn man über die Grenzen schaut oder – noch besser – eine Reise unternimmt. Da reicht schon ein Urlaub in Kroatien: Der Mann, der am Strand den Sonnenschirm und die Liegen vermietete, war ebenso mit einem tragbaren Drucker ausgerüstet wie die Dame, bei denen die Kinder die Palatschinken holten. Dass die Friseurin gleich eine Rechnung ausstellte, wunderte uns nicht mehr; auch im Abendrestaurant kam die kleine weiße Quittung stets ungefragt auf den Tisch. • Gut, wenn Kroatien potenziellen Steuersündern zeigt, dass sie keine Chance haben. Schlimm jedoch, dass das ständige Lamentieren in Österreich über Neuerungen (die noch dazu gefördert werden und für die es gewisse Übergangszeiten gibt) offenbar nie endet, meint Ihr

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Einzelverkaufs

Blick über die Grenzen

o hen Lebensmott journalistisc Persönlistig: Diesem ang die prägende , auch in Lästig, lustig, Lustig, jahrzehntel & Wirtschaft“ bleibt Gerhard von „AUTO dem dem Erfolg Rückzug aus lichkeit hinter nimmt er seinen abe einen Doch zuvor in dieser Sonderausg Zukunft treu. Anlass, um welt zu werfen. Geschäft zum Wirtschafts operativen auf die automotive kritischen Blick

Das gibt’s nur einmal: Mit dieser Ausgabe erhalten Sie auch unser Sonderheft „SCHLUSS MIT LUSTIG“!

„Das Internet wird nicht verschwinden. Doch die Autohäuser haben es in der Hand, wie sie damit umgehen.“

Gar nicht autogöttlich Das Geschäftsmodell von Autogott, wenngleich für die Plattformbetreiber selbst nur bedingt erfolgreich, hat massive Auswirkungen auf den Autohausalltag. Über die ohnehin hohen Neuwagenrabatte hinaus, suggeriert das Portal durch die Vermischung mit Tageszulassungen und Jungwagen ein noch massiveres Nachlassniveau. Das kann man gar nicht göttlich finden – verhindern lässt es sich nicht, zumal über 100 Autohäuser daran teilnehmen und so mancher Importeur die Rabattrallye weiter anheizt. • Ein von mir kürzlich besuchter Autohändler geht einen ganz andern Weg. Er verweigert sich dem digitalen Billigstbieterprinzip und bietet den Kunden stattdessen Zusatzdienstleistungen, Wartungs- und Werkstattpakete bis hin zur selbst kalkulierten „Flatrate“. Kaufinteressenten aus weiter entfernten Regionen, die ohnehin nie in die Werkstatt kommen würden, werden auch bedient – aber nur, wenn sie den Angebotspreis akzeptieren. Arrogant? • Nein, klug: Die vom Internet geschaffene preisliche Transparenz wird zwar nicht verschwinden. Doch die Autohäuser haben es in der Hand, wie sie damit umgehen. Die eigenen (Werkstatt-)Erträge in den Mittelpunkt zu stellen, ist dabei zweifellos sinnvoller als einander gegenseitig Verlustgeschäfte abzujagen.

Philipp Hayder, Geschäftsführer

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INHALT

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

ALLRAD LIFESTYLE ABENTEUER

Aspekte

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Ausgabe: 9/2016, 29. Jahrgang Cover-Werbung: KS Tools Medieninhaber, Anzeigenverwaltung: A&W Verlag GmbH (FN 238011 t) 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0 F: +43 2243 36840-593 E: redaktion@autoundwirtschaft.at I: www.autoundwirtschaft.at Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014) Herausgeber: Gerhard Lustig, DW 527 M: +43 664 8229485 E: lustig.gerhard@autoundwirtschaft.at Geschäftsführung: Philipp Hayder, DW 526 M: +43 664 8223301 E: hayder.philipp@autoundwirtschaft.at Stefan Binder, DW 522 M: +43 664 5285661 E: binder.stefan@autoundwirtschaft.at Chefredaktion: Mag. Heinz Müller, DW 523 M: +43 664 8221660 E: mueller.heinz@autoundwirtschaft.at Redaktion: Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593 M: +43 6642359044 E: weiss.gerald@autoundwirtschaft.at Dr. Nikolaus Engel, DW 525 M: +43 664 8493231 E: engel.nikolaus@autoundwirtschaft.at Matthias Pilter, DW 579 M: +43 664 88368584 E: pilter.matthias@autoundwirtschaft.at Dieter Scheuch, DW 575 M: +43 664 2359052 E: scheuch.dieter@autoundwirtschaft.at Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Michael Holub, Peter Homola, Dr. Friedrich Knöbl, Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek, Matthias Kreutzer, Stefan Schmudermaier Anzeigenmarketing: Uschi Ernst, DW 529 M: +43 664 8222224 E: ernst.uschi@autoundwirtschaft.at Alexander Keiler, DW 521 M: +43 664 8229487 E: keiler.alexander@autoundwirtschaft.at Werner Ecker, DW 520 M: +43 664 88368591 E: ecker.werner@autoundwirtschaft.at Hbv. und Leitung Administration: Annemarie Lust, DW 597 M: +43 664 8229479 E: lust.annemarie@autoundwirtschaft.at Grafik: graphics – A. Jonas KG 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-594 E: jonas.alexander@autoundwirtschaft.at Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH 3580 Horn, Wiener Straße 80 Bezugspreis: Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: ¤ 68,– exkl. 10 % MwSt (Einzelpreis Inland: ¤ 8,– inkl. 10 % MwSt); Ausland: ¤ 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901 IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901 BIC = BKAUATWW UID = ATU57361312 Gerichtsstand: LG Korneuburg Verbreitete Auflage: 12.500 Stück Erscheinungsweise: monatlich (Juli/ August Doppelnummer) mit Supplements laut Mediadaten 2016 Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahrzeug leben Manuskripte: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie werden nur retourniert, wenn Rückporto beiliegt. Schwesterpublikationen Österreich: AUTO BILD Österreich AUTO-Information AUTO-info4you FLOTTE & Wirtschaft 4wd + ALLRADKATALOG FAMILIENAUTOS automotive GUIDE Schwesterpublikationen Schweiz: AUTO&Wirtschaft Schweiz AUTO BILD Schweiz Eurotax AutoInformation aboutFLEET

Streit im Peugeot-Netz Mazda kommt nicht zur Vienna Autoshow

Thema

Reparatur: Wie smart ist Smart Repair?

Handel Thema Wird Smart Repair stärker?

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PHS: Wenn die Sonne nie untergeht … Lada: Von Ost nach Vesta Fiat: Ertrag für alle Toyota: Der Auftakt zum Aufbruch E-Autos: Große Worte, k(l)eine Taten Citroën: Zurück in der Zukunft Ostfantasie: Auf zum neuen Rekord Musterverträge: Ungeliebte Vermittler Schuster: Schein und Sein

Management

Handel Von Salzburg nach Kuala Lumpur Seite 14

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Onlinepräsenz, Zukaufsmöglichkeiten, Garantie und Versicherung: die wichtigsten Zutaten für ein erfolgreiches GW-Geschäft

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Wirtschaft Neue Software für das Autohaus

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Vecos: § 57a am Tablet Herzerlpost: Beliebtheit als Visitenkarte Cecra: Neue Bedrohung oder Chance? Schirak: „Wir benötigen Spielregeln“ Motorrad Krug: BMW lässt grüßen Umfrage: E-Car & Co: Geht die Rechnung auf? Statistik: Einbruch bei den „Gebrauchten“ JATO: Das erste Minus seit fast drei Jahren carplus: Zwei Partner, ein Ziel Holub: 40 Tage Begeisterung Ruhdorfer: Die Folgen der Rachitis

Wirtschaft

IT im Autohaus: Sind Sie upgedatet? Easy Kfz: Schrauben statt tippen Loco-Soft: Hunderte Neuerungen warten Eurotax: Kalkulieren leicht gemacht Audatex: Kunde is watching you Motiondata: Viel Zeit fürs Wesentliche CDK: Vom Manager zum Unternehmer Stieger: Nun folgt Opel, dann kommt Ford S4: Kundenbeziehung Vector: Der Chef haftet EASI’R: Schnellere Lead-Bearbeitung Domains: Ihr Auftritt, bitte! Diskussion: Totalschäden BranchenBericht: Abkühlung bei Neuwagen? AVL DiTest: Weihwasser für den Fehlerteufel Automechanika: Der Treffpunkt der Branche Automechanika: Nehmen Sie sich Zeit Automechanika: Was finde ich wo? ZF/TRW: Gemeinsamer Messeauftritt Hella: Ein Universum von Qualitätsfabrikaten point-S: Ein Grund zum Feiern Exide: Komplexes Potenzial

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GEWERBE

DIREKT Management Investitionen in E-Autos

Umfrage Seite 32

Automechanika 16 Seiten Vorschau auf Frankfurt

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Gewerbe

Vedool: Die Marke mit dem guten Ruf WashTec: Glänzende Aussichten Alligator: Rasch programmieren Wörmann: Anhänger gleich zum Mitnehmen Teilehandel: Lieferung inklusive Lösung WM/Trost: „Verbünde dich, wo du kannst!“ Derendinger: Gemeinsam zum Erfolg ElringKlinger: Gerüstet fürs Servicegeschäft Mapo: Kühlerschutz ist mehr als Frostschutz Lukoil: Die eurasische Tour Birner: Show an 15 Standorten AutoPlus: Individuell und doch nicht teuer Valeo: Wenn K.I.T.T. zur Realität wird Neue Produkte

Menschen

Mercedes: Boderke folgt Widenmeyer CarGarantie: Söldner neues Vorstandsmitglied Leserbriefe

Ansichten

Hayder und Müller Lukaschek

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Dopingmissbrauch auch im Autohandel Wie kann man jetzt schon Olympiamedaillen in Rio feiern, wo doch erst in 20 Jahren damit zu rechnen ist, dass alle Dopingproben ausgewertet sind? Ich verfolge gerade mit höchster Spannung die Olympischen Spiele von 2008 (Beijing), deren Ergebnisse in den Statistiken deswegen soeben neu geschrieben werden müssen. Und Londoner Resultate von 2012 wackeln auch schon bedenklich. Im Autogeschäft sind es die geschönten Produktions- und Verkaufszahlen der Hersteller: Sie wirken wie Doping auf die Kurswerte der Hersteller. • Alles Leistungsexplosionen, die bei Experten Zweifel aufkommen lassen. Manche Sportler sind nur zu großen Veranstaltungen auffallend fit und leistungsfähig, viele Marken laufen immer zum Monatsende zur Höchstform auf. Der Sportler bezahlt dafür mit seiner Gesundheit, die jeweilige Marke mit Margenverfall, die sie jedoch gerne an den Handel durchreicht, um sich selber nicht gleich zu gefährden. Sport ist laut Dopingagentur im Grunde die willkürliche Überwindung künstlicher, selbst gewählter Hindernisse. Durch Regeln und Normen wird die Eigenwelt des Sports geschaffen, in dieser Welt ist oftmals der Weg das Ziel. Durch Doping und Manipulation wird nicht nur der Weg verändert oder das Hindernis entfernt, sondern auch der Sieg als höchster Wert definiert. Wie dieses Ziel erreicht wird, ist dann egal. • Die Faszination des Sports liegt wesentlich in der Demonstration dessen, was der Mensch aus eigener Kraft leisten kann. Doping und Medikamentenmissbrauch zerstören diese Grundidee, die eigene Leistung wird künstlich gesteigert. Nicht anders läuft das in der Autowirtschaft. Die eigene Markenleistung wird mithilfe der Vertragshändler und Internetagenturen gesteigert. Egal, ob das der Markt verträgt oder nicht. Statistikorientierte Konzerne täuschen wie dopende Sportler Regeltreue vor, betrügen damit aber die Konkurrenten, die Händler, die Politiker, die Kunden und nicht zuletzt die Wirtschaft an sich. • Die Einhaltung von Regeln und Normen ist jedoch – Stichwort Compliance – Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche Existenzberechtigung. Nur wer hält sich daran?

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Gerhard Lustig Herausgeber

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Magna Steyr: Umsatzplus

ASPEKTE

Obwohl bei der Magna Steyr Fahrzeugtechnik AG & Co KG in Graz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weniger Fahrzeuge gebaut wurden, hat sich der Umsatz erhöht. In konkreten Zahlen bedeutet das: Bei 48.950 gefertigten Fahrzeugen ergibt sich ein Minus von 12,1 Prozent. Allerdings stieg der Umsatz um 3,2 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Die Diskrepanz erklärt sich daraus, dass weniger Mini gefertigt wurden, dafür jedoch die Fertigung des Mercedes G gestiegen ist. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz von 2 bis 2,3 Milliarden Euro prognostiziert. Das Werk bereitet sich derzeit auf einen großen BMW-Auftrag vor, allerdings fällt dann der Mini weg. Dennoch soll die Auslastung stark steigen.

Bosch-Aktion Bis Jahresende führt Bosch die Aktion „Einmal sichermachen bitte!“ durch: Werkstätten, die sich daran beteiligen, erhalten einen Bluetooth-Lautsprecher von Bose, wenn sie mit dem Kauf von Bosch-Teilen (Antriebsriemen, Batterien, Bremsenteile, Filter etc.) ihr Umsatzziel erreichen.

Helmut J. Rockenbauer gestorben

Rost-Check im September An ausgewählten Stützpunkten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland lädt der ÖAMTC zwischen 12. und 28. September zum „RostCheck“: Dieser wird gemeinsam mit der Bundesinnung der Karosseriebautechniker durchgeführt. Details unter www.oeamtc.at/termine

Niedrige Tankstellenmargen

Streit im Peugeot-Netz Der Peugeot-Importeur hat seine Händler im August per Einschreiben aufgerufen, das aktuelle Außen- und Innendesign bis Ende 2017 umzusetzen. Andernfalls werde die Qualitätsprämie von 2 Prozent gestrichen. Einige Händler kritisieren, dass die Investitionen (die Rede ist von bis zu 100.000 Euro) angesichts der seit Jahren angespannten Ertragslage nicht darzustellen seien. Beim Importeur heißt es, dass diese Maßnahmen seit langem gültig seien und nun zu 100 Prozent umgesetzt werden sollten. Die Kunden würden durch die Höherpositionierung der Marke auch ein attraktiveres Umfeld erwarten. Beim Importeur glaubt man, dass „im Idealfall alle Partner“ mittun werden.

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Im Alter von 73 Jahren ist Helmut J. Rockenbauer einem Krebsleiden erlegen. Rockenbauer war einer der Mitbegründer von „AUTO & Wirtschaft“. Da Rockenbauers Herz jedoch vor allem dem Elektrohandel gehörte, wurde „AUTO & Wirtschaft“ 2003 an Lederers Medienwelt verkauft.

Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) hat die Margen bei Tankstellen in 16 europäischen Ländern untersucht: Demnach liegt Österreich bei den Margen bei Eurosuper auf dem vorletzten und bei Diesel auf dem viertletzten Platz. Die Zahlen gelten fürs 1. Halbjahr. Pro verkauftem Liter Eurosuper

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betrug die durchschnittliche Bruttomarge für die Tankstellen 9,48 Cent; im 1. Halbjahr 2015 waren es noch 10,32 Cent gewesen. Weniger (nämlich umgerechnet 7,82 Cent) verdienten die Tankstellen nur in Großbritannien, wo es aber sehr viele Supermarkt-Zapfsäulen gibt. In Norwegen lag die Marge hingegen bei umgerechnet 25,19, in der Schweiz bei 22,63 Cent. Bei Diesel lag die Marge in Österreich bei 9,44 Cent (nach 10,51 Cent im Vorjahr).


ASPEKTE Mazda kommt nicht zur VAS Als (vermutlich) einziger großer Importeur wird Mazda nicht an der Vienna Autoshow 2017 (VAS) teilnehmen. Im Unternehmen heißt es, man wolle „mit weniger Streuverlust“ arbeiten. Das für die VAS vorhandene Budget werde man unter anderem in die Unterstützung der Händlerbetriebe investieren, heißt es bei Mazda Austria in Klagenfurt. Laut dem Arbeitskreis der Automobilimporteure seien ansonsten alle großen Importeure mit dabei: Offen ist nur, wie es mit kleinen Marken wie Lotus (nach der Insolvenz der Firma Schuster ohne Importeur) oder Infiniti aussehen wird.

Der neue Austropop Sein Geld verdient Richard Pleil bei Birner, privat leiht er seine Stimme der Gruppe „Männertherapie“: Nun wurde die erste CD („Schmerzbefreit“) veröffentlicht – mehrstimmige Lieder im Dialekt. www.maennertherapie.at

Kfz-Insolvenzen gestiegen Als „besorgniserregend“ bezeichnet Mag. Gerhard Weinhofer, Chef des Gläubigerschutzverbandes Creditreform, den im 1. Halbjahr verzeichneten Anstieg der eröffneten Sanierungsverfahren in den Bereichen Kfz-Handel, Instandhaltung, Tankstellen und Reparaturwerkstätten. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten 52 derartige Fälle gemeldet, im Vergleichszeitraum 2015 waren es 38 gewesen. Die Kfz-Insolvenzen, die mangels an Vermögen abgewiesen wurden, sanken im selben Zeitraum von 44 auf 34 Fälle. Als Hauptgründe für diese Entwicklung bezeichnet Weinhofer die angespannte Ertragslage, den hohen Wettbewerbsdruck in der Branche und einen gewissen Kaufkraftverlust bei den Kunden.

Leasing-Neugeschäft boomt Das Neugeschäftsvolumen im Kfz-Leasingbereich ist in den ersten 6 Monaten dieses Jahres um 17,8 Prozent gewachsen; das gesamte Leasingvolumen im Kfz-Neuwagenbereich wird vom Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) mit rund 2,3 Milliarden Euro beziffert. Bei der Zahl der finanzierten Fahrzeuge gab es eine Steigerung um 13 Prozent, die Vertragssumme ist im Schnitt auf 24.879 Euro gewachsen, das ist ein Plus von 4,3 Prozent. Mit verantwortlich dafür sind auch die gestiegenen Zahlen an Kfz-Neuzulassungen; hier gab es im 1. Halbjahr ein Plus von 7,2 Prozent. Laut Angaben des VÖL liegt die Leasingquote bei den Neuwagen bei 40,4 Prozent; damit wurde das hohe Niveau des Vorjahres gehalten.

Geld regiert die Auto-Welt Welcher Hersteller erzielt die höchsten Gewinne pro verkauftem Fahrzeug? Dieser Frage ist Prof. Ferdinand Dudenhöffer (Universität Duisburg-Essen) nachgegangen: Demnach verkaufte VW im 1. Halbjahr zwar die meisten Autos, verdiente jedoch nur 801 Euro pro Auto und hat eine Gewinn-Marge von 4,5 Prozent. Hingegen liegt die Marge bei General Motors bei 8,6 Prozent (1.210 Euro pro verkauftem Pkw): Opel konnte nach Jahren der Verluste heuer mit 190 Euro Gewinn pro Auto zumindest eine Marge von 1,3 Prozent einfahren. Doch was sind schon diese Zahlen gegen die Gewinne der Premium- und Sportwagenhersteller (siehe Tabelle): Ferrari erlöste pro Auto 56.000 Euro, Porsche immerhin 15.641 Euro. BMW, Audi und Mercedes lagen zwischen 3.389 und 3.192 Euro.

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Keiner steht für Opels Wachstumsziele sind – mit dem Mut zur Vereinfachung – in drei Punkten zu skizzieren: moderne Modellangebote, wettbewerbsstarke Serviceleistungen und zeitgemäße Unternehmerpräsenz. Opel Sulzbacher investiert mit den besten Leuten im Kader und mit der Kraft der AVAG in St. Martin/Mühlkreis.

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Die „Vier“ am Spaten erachten den Standort im Bezirk Rohrbach ideal für zeitgemäße Investitionen. Damit führt das Sulzbacher-Team Opel wieder an erfolgreiche Zeiten in der Region heran. Gute Händlerzufriedenheitsumfragen dynamisieren die Investitionsbereitschaft, getragen von der Importeursstrategie, das Handelsgeschäft dauerhaft in den Regionen zu verankern. Das unterstützt die Wachstumsziele der Marke Opel im ganzen Land, wie die aktuelle Marken– entwicklung zeigt.

Ladislaus Bandri, Händlernetzentwicklung: „Mit dieser Investition findet Opel zurück zu alten Erfolgen.“

Harald Wolf, Autohaus-Geschäftsführer: „Die wiedererstarkte Marke bekommt in St. Martin den nötigen Auftritt.“


sich allein

Albert C. Still, AVAG-Sprecher: „Mit diesem Standort schließen wir für Opel eine Lücke in unserer Marktabdeckungsstrategie.“

Alexander Struckl, Generaldirektor Opel Austria: „Der neue Standort ist Vorbild für unsere Wachstumsziele im Land.“


THEMA

Wie smart ist Smart Repair? Bei der Reparatur von Haftpflichtschäden prallen die unterschiedlichsten Interessen aufeinander. Ist „Smart Repair“ ein legitimer Weg zur Kostensenkung? Von Dr. Friedrich Knöbl

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Bundesinnungsmeister Friedrich Nagl betont die Notwendigkeit zur transparenten Information der Kunden

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ie Werkstätten wollen an der Reparatur von Haftpflichtschäden verdienen; ihre Kunden das Maximum aus dem Schadensfall herausholen. Die Sachverständigen sollen möglichst faire Schadensschätzungen abgeben; die Versicherungen wollen möglichst wenig zahlen. Ein Dilemma, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt. Oder heißt er Smart Repair? Univ.-Prof. Dr. Christian Huber, Auslandsösterreicher an der Technischen Hochschule Aachen, hat untersucht, wem diese neuen Reparaturmöglichkeiten eigentlich nützen. Laut Wikipedia handelt es sich dabei um einen „Sammelbegriff für Reparaturmethoden zur Beseitigung von Kleinschäden an Kraftfahrzeugen“. Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, verwendet lieber den Begriff „Spot Repair“ – mit dem etwa auch Ossi Matic für seine Franchisekette Lucky Car wirbt. Oder die Kundencenter von Denzel, die bei Kleinreparaturen ein Einsparungspotenzial bis zu

70 Prozent orten. In erster Linie geht es um das Ausbeulen von Metallbauteilen, die Kunststoffreparatur von Außenteilen, die Spotlackierung sowie die Reparatur von Windschutzscheiben. „Smart“ ist, dass es zu keinem Austausch von Teilen kommt, sondern die Reparatur am Stück („Spot“) erfolgt. Huber fasst die Vorteile zusammen: Geringere Materialkosten – man braucht kein neues Ersatzteil. Geringere Arbeitszeit – es entfallen der Ein- und Ausbau. Die Kosten der Lackierung (wenn überhaupt erforderlich) sind jedenfalls geringer. „Beim Ausbeulen erspart man gegenüber herkömmlicher Technik zwei Drittel, bei Kunststoffreparatur ein Drittel, bei der Spotlackierung 40 Prozent und bei der Scheibenreparatur gar sechs Siebentel.“ Daher geht es nach Huber „um mehr als eine quantité négligeable“. Verständlich, dass die Versicherungen nach diesem Einsparungspotenzial lechzen. Vor allem, da in Deutschland für die Unfallopfer die Möglichkeit fiktiver Reparaturkostenabrechnungen – also unabhängig von der konkreten Durchführung der Reparatur – auf Basis von Sachverständigengutachten besteht. Die errechneten Kosten dürfen nur nicht 100 Prozent des Wiederbeschaffungswertes übersteigen – und der Geschädigte muss sein Fahrzeug noch weitere sechs Monate nach dem Unfall behalten. Um den Kunden Smart Repair schmackhaft zu machen, verzichten deutsche Kaskoversicherer für die Akzeptanz dieser Reparaturmethode auf den sonst fälligen Selbstbehalt.

Ist die Billigreparatur nun minderwertig? Huber verweist dabei auf Ausführungen am Deutschen Verkehrsgerichtstag 2015: So gibt es bei derartigen Kleinschäden weniger Probleme, den gleichen Farbton zu erwischen. Es unterbleibt ein Eingriff in die Festigkeit des Fahrzeugs. Die Korrosionsbeständigkeit ist höher, weil der Karosserieverbund erhalten bleibt. Schlussendlich wird die Vernetzung mit der Elektronik des Fahrzeugs (bei Spurhaltesystemen, Regensensoren und Kamerasystemen) nicht beeinträchtigt. Demnach sei Smart Repair stets gleichwertig, wenn diese von einem Fachmann durchgeführt wird. Angeblich soll es dafür auch Herstellervorgaben geben. Jedoch wurde gleichzeitig vorgebracht, dass dies beim Ausbeulen nur für 2 von 40 Herstellern zutrifft. Eine realistische Zusammenstellung gibt es

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THEMA

dafür nicht: Für das Kunststoffschweißen gibt es eine Freigabe von Daihatsu, von Audi wird das geprüft, BMW, Citroën und Mercedes lehnen dies jedoch großteils ab. Mercedes erlaubt dies nur bei Stoßfängerverkleidungen, während Smart Repair bei Audi bei Rissen bis 10 Zentimeter Länge erlaubt ist. Bei Citroën liegt die Grenze bei 15 Zentimetern. In Deutschland haben sich bereits die Gerichte mit der Zulässigkeit des lackschadenfreien Ausbeulens auseinander gesetzt: Die Oberfläche darf nicht vorgeschädigt oder stark verwittert sein, es darf kein Vorschaden vorliegen und an dieser Stelle darf es noch keine Reparatur gegeben haben. Die Obergrenze liegt bei maximal drei bis vier Dellen. Erforderlich ist weiters eigens geschultes Personal mit entsprechender Spezialausrüstung. Aus der Sicht von Huber können daher nur Sachverständige die Zulässigkeit dieses Reparaturweges beurteilen. „Sonst besteht die Gefahr, dass der Schaden im Moment vermeintlich behoben ist, aber sobald Folgeschäden eintreten, deren Unfallskausalität später schwer zu beweisen ist.

Muss wirklich jedes Teil gleich getauscht werden oder geht es mit Ausbeulen auch?

Ossi Matic von Lucky Car ist Spezialist für Spot Repair

Wann kann eine Versicherung Smart Repair erzwingen? Im Schadensersatzrecht ist ausschließlich der Anspruch des Geschädigten auf eine fachlich und technisch einwandfreie wie vollständige Reparatur maßgeblich. „Dies gilt auch dann, wenn diese aufwendiger und damit kostenintensiver sein mag als alternative Reparaturmethoden“, sag Huber, für den das Interesse des Geschädigten im Vordergrund steht. Er verweist auf die Gefahr, dass alternative Reparaturmethoden zulasten des Geschädigten allmählich auch auf größere oder große Schäden ausgedehnt werden. Zur Zulässigkeit von Smart Repair ist – neben den generellen technischen Voraussetzungen – ein Kostenvergleich erforderlich. Darüber hinaus hat sich der Sachverständige zu den Vor- und Nachteilen beider Methoden zu äußern. Das OLG Karlsruhe hat bei einer Relation von 1:5 den Geschädigten zur Smart Repair verpflichtet. Beim LG Duisburg waren es 1:4 und beim LG Saarbrücken 1:3. In Österreich gibt es dazu noch keine Judikatur.

Welche Risiken gibt es? Hersteller und Werkstätten werden ihren Kunden beim Haftpflichtschaden Smart Repair empfehlen, da sie am Verkauf von Ersatzteilen und Arbeitsstunden verdienen. Der Verweis der Versicherung auf diese günstigere Alternative setzt nach Huber voraus, „dass damit eine voll angemessene Abgeltung eines damit verbundenen – künftigen – Nachteils“ erfolgt: „Denkbar wäre insoweit ein Zuschlag wie beim merkantilen Minderwert.“ Für Nagl ist eines klar: „Wir wollen technische Neuerungen bei der Reparatur nicht verhindern. Sie dürfen aber nicht am Rücken der Kunden und

Univ.-Prof Dr. Christian Huber lehrt an der Technischen Hochschule Aachen

Werkstätten eingeführt werden.“ Wichtig ist daher, dass die Kunden ausreichend informiert werden, dass sie auch auf die Möglichkeit einer kostenlosen freien Sachverständigenwahl hingewiesen werden. „Die Versicherungen können besichtigen, aber nicht die Kosten bestimmen.“ Für Erik Papinski, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, befinden sich die Werkstätten in einem Teufelskreis: „Der größte Fehler ist, dass sie den Kunden alle Arbeit abnehmen.“ Daher sollten die Werkstätten bloß die Reparaturkosten kalkulieren, aber nicht die ganze Schadensabwicklung einschließlich des Reparaturinkassos bei den Versicherungen durchführen: „Wenn der Kunde mit der Rechnung direkt zur Versicherung geht, gibt es in der Regel keine Probleme mit der Zahlung.“ Doch den Kunden fehlt meist das dafür erforderliche Geld. Deshalb müssen die Werkstätten die Zwischenfinanzierung übernehmen, sie werden damit erpressbar. Werkstätten streiten dann mit den Versicherungen über ein Objekt, das ihnen gar nicht gehört. Um deren Druck zu entgehen, übernehmen sie willig deren Schadenskalkulation – einschließlich Smart Repair. Generell hätte ein mit der Schadenskalkulation betrauter Sachverständiger in seinem Gutachten auf die zusätzlichen Risiken von Smart Repair hinzuweisen. Doch diese Sachverständigen werden – im fundamentalen Unterschied zu Deutschland – von der Versicherung des Schädigers beauftragt. Huber bezweifelt die Unabhängigkeit deren Expertisen: „Wird ihre Neutralität womöglich nicht doch ein bisschen davon beeinflusst, wer das Honorar bezahlt und künftig Aufträge erteilt? Nach dem Motto: Dessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe.“ Huber warnt, dass die ungeprüfte Übernahme derartiger Kalkulationen riskant sein könnte. Vor allem, wenn Smart Repair – wegen möglicher künftiger Nachteile – nicht im Interesse des Kunden war. Dann könnte die Werkstätte vom Kunden wegen Verletzung ihrer Aufklärungspflicht belangt werden. Ob sich diese dann bei der Versicherung schadlos halten kann, ist angesichts der Abhängigkeit der Werkstätten eher zu bezweifeln. •

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„Ein halbes Dutzend Partner hat die neue CI bereits umgesetzt. Bei allen anderen Händlern läuft der Prozess“,

HANDEL

meint Luigi Pennella über die Alfa Romeo-Partner auf Seite 16

„Da und dort kann es noch zu Konsolidierungen kommen, doch aus unserer Sicht gibt es keine Bestrebungen“, sagt Dr. Friedrich Frey (Toyota) auf Seite 18 zum Händlernetz

Seat baut neu in Friedberg In den kommenden Monaten errichtet die TL Automobile Vertriebs GmbH & Co KG in Friedberg (Hochstraße 140) einen neuen Schauraum für die Marke Seat. Dieser soll laut Geschäftsführer Mario Janisch 360 m2 groß sein; der Spatenstich erfolgte am 2. September. Da gleichzeitig auch der bestehende VW-Schauraum adaptiert und die Annahme neu gestaltet werden, wird das gesamte Investitionsvolumen mit rund einer Million Euro beziffert.

Nur wer liefern kann, gewinnt

Outlander PHEV zeigt Flagge Mit dem ersten Flagshipstore für den Mitsubishi New Outlander PHEV 4WD ist Denzel Inzersdorf europaweiter Vorreiter bei der Präsentation dieses Fahrzeuges. Neben dem besonderen optischen Auftritt und einer integrierten Ladestation ist die Information über die Technologie und deren Handhabung ein wesentlicher Bestandteil. In Ergänzung zu den speziell geschulten Mitarbeitern gibt es auch ein Video.

Präsidenten-Limousine a. D. Nach 12 Jahren endete mit der Amtszeit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer auch der offizielle Einsatz seiner Limousine. Im Juli 2004 wurde der Lexus LS 430 in den Dienst der Republik gestellt und legte während der zwei Amts­ perioden 150.000 Kilometer zurück. Das ehemalige Präsidentenauto ist aktuell in der Lexus Frey Lounge in Wien ausgestellt und danach in den Lexus-Nieder­ lassungen in Salzburg, Wr. Neustadt, Amstetten, Graz und Innsbruck.

Eisner-Gruppe erwartet Abkühlung Seit Anfang Juli merkt Komm.-Rat Ing. Peter List, Chef der Eisner GmbH in Wien, ein markenübergreifend nachlassendes Interesse der Kunden: „Das ist sowohl an den Neuzulassungen als auch an den Auftragseingängen erkennbar.“ Im Herbst sei eine weitere Abkühlung zu erwarten. Im starken 1. Halbjahr lagen bei Eisner die Neuwagen-­ Verkäufe und die Werkstattfrequenz hingegen über den Erwartungen.

Ellensohn: kaum Verkauf an Schweizer Im Gegensatz zur Situation vor einigen Jahren spielt der Fahrzeugverkauf an Kunden aus der Schweiz heute keine Rolle, so die Aussage von Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Landesgremialobmann des Vorarlberger Fahrzeughandels. Der Anteil der Schweizer Kunden ist demnach von 10 bis 12 Prozent auf lediglich 6 Prozent zurückgegangen. Die Schweizer Importeure hätten die Kunden durch Preisanpassungen und längere Garantien im Land gehalten.

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Dr. Nikolaus Engel

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Das Problem scheint zunächst zwar lästig, aber ein Luxusproblem zu sein: Nebensächlich ist es bei näherer Betrachtung jedoch nicht mehr. Wartete der Kunde in den seligen Zeiten des Autohandels, speziell in der Wirtschaftswunderzeit, bis das genau nach seinen Wünschen für ihn hergestellte Auto vom Werk, dessen Marke er ein Leben lang kaufte, abgeliefert wurde, so hat es der Autohandel heute vielfach mit einem vorinformierten, punkto Marke total flexiblen Schnäppchenjäger zu tun. Kann er das Auto der Marke X nicht sofort haben, verkauft er nämlich zunächst in aller Ruhe seinen Gebrauchten per Internet. Sollte das eigentliche Wunschauto noch nicht verfügbar sein, passt der Kunde seine Markensuche dem nötigenfalls auch an. Der Autohändler, der nicht liefern kann, schaut dann 2 Mal ertragslos „durch die Finger“.


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HANDEL

Wenn die Sonne nie untergeht …

Seit Monaten war spekuliert worden, in welchem Land die Salzburger Porsche Holding als nächstes die Importverantwortung übernimmt. Mit dem Großhandel von VW Pkw in Malaysia hatte kaum jemand gerechnet. Von Mag. Heinz Müller

Zwei Manager wechseln nach Malaysia

er Spruch wird Kaiser Karl V. zugeschrieben: „In meinem Reich geht die Sonne nie unter“, soll der Habsburger in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts angesichts der riesigen Besitzungen in Europa und Amerika gesagt haben. Dieser Satz fällt einem unwillkürlich ein, wenn man an das „Reich“ der Porsche Holding denkt. Mit 1. September wurde es noch einmal erweitert – diesmal nicht nach Südamerika wie bisher, sondern nach Südostasien. Doch der Reihe nach: Porsche Hungaria wurde 1990, also nur wenige Monate nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, gegründet, 1993 folgten die Slowakei und Slowenien; 1997 kam Rumänien hinzu, 1999 Kroatien. In Serbien, Montenegro und Bulgarien wurde die Porsche Holding 2004 aktiv, ein Jahr später waren Albanien und Mazedonien dran. Ein großer Schritt erfolgte 2008 mit der Übernahme der Importaktivitäten in der Ukraine. Außerdem ist die Holding seit 1999 an der PGA in Frankreich beteiligt und verkauft an 240 Betrieben (auch in Belgien und den Niederlanden) Autos unterschiedlicher Hersteller außerhalb des VW-Konzerns. Weitere Möglichkeiten ergaben sich ab März 2011: Seither ist die Porsche Holding eine 100-ProzentTochter der Volkswagen AG. 2012 übernahmen die Salzburger die Marktverantwortung in Tschechien, 2015 kam auch Bosnien-Herzegowina hinzu. Dass Volkswagen der Porsche Holding auch die Verantwortung über die 200 konzerneigenen Einzel-

Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, hatte in Gesprächen mit „AUTO & Wirtschaft“ immer wieder davon gesprochen, in neuen Märkten aktiv zu werden: „Unser Radar geht immer um die Welt“, hatte Favey etwa im Dezember 2015 zum Autor dieser Zeilen gemeint. Jetzt, neun Monate später, kam die Vollzugsmeldung – auch wenn man die Erweiterung der Importaktivitäten natürlich schon lange im Hintergrund vorbereitet hatte: Mit dem Großhandel für Volkswagen Pkws in Malaysia ist die Porsche Holding erstmals in Südostasien aktiv. Bisher war VW in Malaysia mit einer Werksniederlassung vertreten. Auf die Erfahrung der 90 Mitarbeiter wird natürlich nicht verzichtet: Doch mit Alin Tapalaga (47) und Florian Steiner (38) wurden natürlich zwei Experten aus Salzburg in Malaysia als Geschäftsführer eingesetzt. Tapalaga, ein gebürtiger Rumäne, entwickelt sich damit immer mehr als Mann für derartige Fälle: Immerhin hatte er nach seiner Tätigkeit als Chef von Porsche Romania (2007–2011) auch den Markt in Kolumbien für die Porsche Holding aufgebaut. Steiner ist hingegen mit den Verhältnissen in Asien besser vertraut, denn er war von 2009 bis 2014 kaufmännischer Geschäftsführer der Einzelhandels-Stützpunkte im „Reich der Mitte“. Was Tapalaga und Steiner in Malaysia erwartet? Ein Neuwagenmarkt, der fast doppelt so groß ist wie jener in Österreich. Laut der Malaysian Automotive Association wurden im Vorjahr 591.298 Pkws neu

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händler in Deutschland, Spanien und Polen übergab, war ein logischer Schritt. Außerhalb Europas startete die Porsche Holding 2012 als Importeur von Volkswagen (Pkws und Lkws) sowie MAN in Kolumbien; 2013 folgte Chile (VW Pkws, VW Lkws, Audi, Skoda, MAN). Vergessen wird immer wieder, dass die Porsche Holding auch in China sehr aktiv ist, wenn auch „nur“ als Händler: Jahr für Jahr kommen neue Standorte hinzu. Resultat: 2015 entfielen weltweit 670.602 neu zugelassene Fahrzeuge auf die Verantwortung der Porsche Holding, 156.856 davon in Österreich.

Alin Tapalaga ist einer der Chefs in Malaysia

Florian Steiner arbeitet ebenfalls in Kuala Lumpur

Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding

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zugelassen (2014: 588.341). Allerdings entfielen nach Angaben der Porsche Holding nur 6.500 davon auf Volkswagen. Daher gab Alain Favey den beiden Managern gleich von Beginn an eine Route vor: „Unser Ziel ist es, die Marke Volkswagen in Malaysia erfolgreich weiter zu entwickeln und kontinuierlich und nachhaltig den Marktanteil auszubauen.“ Was viele nicht wissen: Volkswagen baut in Malaysia auch Fahrzeuge, und zwar in Pekan: Dort existiert eine Produktionspartnerschaft mit dem lokalen Partner DHB Hicom. Montiert wird neben dem Polo, Jetta und Passat auch der (in Europa nicht erhältliche) Vento. Die Stufenhecklimousine kostet aktuell mit 79.888 Ringit (umgerechnet 17.462 Euro) etwas mehr als der auf der gleichen Basis gebaute fünftürige Polo (76.888). Zum Vergleich: Der Golf steht mit 149.888 Ringit in der Preisliste, der Sharan kostet 278.888 Ringit. Ebenfalls angeboten werden Cross Touran, Scirocco, Beetle, Tiguan und VW CC.

Impressionen aus Malaysia, …

… wo unter anderem der Vento produziert und verkauft wird

Lokale Produzenten führend In Malaysia (und anderen Staaten dieser Region) gilt Volkswagen keinesfalls als Massenmarke wie bei

Von Ost nach Vesta Mit dem Marktstart der Neukonstruktion Lada Vesta verbindet der Österreich-Importeur mehrere Jubiläen rund um die Marke der robusten Autos „Made in Russia“, allen voran 50 Jahre Lada-Hersteller AvtoVAZ.

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och 2016 plant Dieter Trzaska, der Geschäftsführer des auch für Österreich zuständigen Importeurs Lada Automobile in Buxtehude, die neue Limousine Vesta auf den Märkten Deutschland und Österreich einzuführen. Die Homologation des Fahrzeugs soll im September abgeschlossen sein. Für den Spätherbst ist nicht nur die Einführungs-

Dieter Trzaska organisiert Jubiläen zum Vesta-Start

Nicht nur der Innenraum des Lada erfüllt aktuelle Ansprüche der europäischen Automobilkäufer

uns, sondern ist durch „German Engineering“ eine Klasse höher anzusiedeln und verkaufte heuer bis Ende Mai mit 4.019 Stück etwa gleich viele Pkws wie Mercedes (4.819). BMW (früher geleitet vom Österreicher Dr. Gerhard Pils) kam auf 3.204 Einheiten. Angeführt wird der Markt in Malaysia von lokalen Produzenten wie Perodua (77.326 Stück von Jänner bis Mai) und Proton (28.766), auch die japanischen Marken (vor allem Honda mit 30.400 Pkws) sind stark. Häufig zu sehen sind in Malaysia aber noch diverse alte Käfer in unterschiedlichstem Erhaltungszustand, auch der „Bulli“ und der VW 1600 aus den frühen 1970er-Jahren sind noch anzutreffen und haben eine große Fangemeinde. Der Zeitpunkt für den Start in Malaysia ist übrigens nicht gerade einfach: Heuer läuft der Neuwagenverkauf deutlich schlechter als im Vorjahr. Von Jänner bis Ende Juli wurden 282.004 Pkws neu zugelassen, im Vorjahr waren es 339.244. Durch den Start neuer Modelle (auch des VW Jetta) wird für die kommenden Monate jedoch ein Aufwärtstrend erwartet. •

schulung für den Vesta geplant, sondern zu seiner Markteinführung werden auch gleich mehrere Jubiläen begangen: außer 50 Jahre (Lada-Hersteller) AvtoVAZ auch gleich 40 Jahre Niva (der Dauerbrenner ist in Österreich als Taiga bekannt), dass Lada vor 40 Jahren erstmals in Deutschland auftauchte und der heutige Importeur fast 20 Jahre besteht, sowie – last, but not least – 70 Jahre Dieter Trzaska.

Besser denn je: die Perspektiven der Marke Lada Konnten die Lada-Händler jahrzehntelang vor allem auf die Bekanntheit und die anerkannte Robustheit des Taiga zählen, sind jetzt mit Unterstützung der Allianz Renault-Nissan, die an AvtoVAZ beteiligt ist, moderne Autos in der Pipeline, die nun sukzessive auf den Markt kommen: In Jahresfrist könnte, so Trzaska, auch der Vesta Kombi und voraussichtlich in der 2. Hälfte 2018 das SUV Xray folgen. • (ENG)

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Ertrag für alle „Vom kleinsten Händler bis zum Importeur müssen alle Glieder der Wertschöpfungskette profitabel agieren können“, sagt Luigi Pennella, seit rund einem halben Jahr Geschäftsführer von FCA Austria. Von Philipp Hayder

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&W: Wie werden die FCA-Konzernmarken das heurige Jahr beenden? Luigi Pennella: Wir lagen im 1. Halbjahr bei einem Pkw-Marktanteil von 5,25 Prozent und streben im Gesamtjahr 6 Prozent an. Fiat wird mit etwas mehr als 4 Prozent daran den größten Anteil haben, auf Alfa Romeo und Jeep werden jeweils rund 1 Prozent sowie der Rest auf Abarth entfallen. Der Plan für Fiat Professional sieht ein Wachstum von 11,7 auf rund 12 Prozent vor. All das ist ambitioniert, aber keineswegs unmöglich, wenn man bedenkt, dass die meisten neuen Produkte gerade erst auf den Markt kommen. Eine der wichtigsten Neuheiten ist der Fiat Tipo. Pennella: Die Einführung des Tipo ist derzeit voll im Gang. Das Stufenheckmodell gibt es seit April, Ende Juni haben wir den Fünftürer eingeführt und Ende September wird der Kombi folgen. Insgesamt gehen wir heuer von rund 3.000 Verkäufen aus. Wie sind Sie mit dem Start des Fiat 124 Spider zufrieden?

Ob Jeep (l.) oder Alfa Romeo: Die Umsetzung der neuen Schauraumdesigns schreitet schnell voran

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Ob leistbar wie der Fiat Tipo (l.), luxuriös wie die Alfa Romeo Giulia (m.) oder sportlich wie der Fiat 124 Spider: Zahlreiche Neuheiten beleben die Geschäfte der FCA-Konzernmarken Pennella: Das Fahrzeug kommt ebenfalls sehr gut an, im Gesamtjahr rechnen wir mit rund 200 Verkäufen. Im Oktober oder Anfang November werden wir darüber hinaus den Abarth 124 Spider einführen – schon jetzt gibt es Bestellungen, obwohl die Kunden nur Fotos gesehen haben. Welche Erwartungen setzen Sie in die neue Alfa Romeo Giulia? Pennella: Unser Ziel liegt bei 700 bis 800 Neuzulassungen im heurigen Jahr. Das ist ein sehr ambitionierter Wert, der uns zum stärksten oder zweitstärksten Anbieter einer Limousine im D-Segment machen würde, aber die bisherigen Zahlen bestätigen unsere Ambitionen. 80 bis 90 Prozent der bisherigen Bestellungen kamen von Fremdmarkenfahrern, wobei rund die Hälfte dieser Kunden in der Vergangenheit schon einmal einen Alfa Romeo hatte. Wie wird es bei Alfa nach der Giulia weitergehen? Pennella: Der langfristige Plan von Alfa Romeo sieht 8 neue Produkte im Abstand von jeweils rund 9 Monaten vor. Die Giulia wurde soeben eingeführt, in den nächsten 5 Jahren werden 7 Fahrzeuge folgen. Dazu gehört ein SUV im D-Segment, das Anfang 2017 auf den österreichischen Markt kommen soll. Wie kommt die Einführung des neuen Schauraumdesigns von Jeep und Alfa Romeo voran? Pennella: Ein halbes Dutzend Partner hat die neue CI bereits umgesetzt. Bei allen anderen Händlern läuft der Prozess. Unsere Absicht ist es, die Umstellung im Laufe des Jahres 2017 abzuschließen. Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig am österreichischen Markt? Pennella: Die Absicht ist natürlich zu wachsen. Wir haben alles, was dafür erforderlich ist – attraktive Produkte, marktgerechte Vertriebsprogramme sowie insbesondere ein solides und motiviertes Netz. Vor allem aber sind wir hier, um Geld zu verdienen – und das geht auf Dauer nur, wenn vom kleinsten Händler bis zum Importeur alle Glieder der Wertschöpfungskette profitabel agieren können. •

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WISSEN


HANDEL

Einzelhandel sind wir zukunftssicher aufgestellt. Auch die personellen Änderungen sind abgeschlossen. Unsere Kernmannschaft für Verkauf und Marketing umfasst nunmehr 45 Personen, hinzu kommen gut 20 Mitarbeiter in der Holding sowie knapp 150 Personen im Einzelhandel mit Toyota, Lexus und Aston Martin.

Der Auftakt zum Aufbruch

Mit neuen Strukturen, neuen Modellen und einem nach wie vor hohen Anteil markenreiner Händler verfolgt Dr. Friedrich Frey, Geschäftsführer von Toyota Frey Austria, ambitionierte Ziele: In den kommenden Jahren soll der Marktanteil annähernd verdoppelt werden. Von Philipp Hayder

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&W: In den vergangenen Monaten gab es in Ihrem Unternehmen zahlreiche Umstrukturierungen. Wie weit ist dieser Prozess mittlerweile vorangekommen? Dr. Friedrich Frey: Mit der Trennung der Aktivitäten in eine Dachgesellschaft sowie in Firmen für den Groß- und

Wie lauten Ihre Ziele für die kommenden Monate? Frey: Wir sind zuversichtlich, dass wir im zweiten Halbjahr wesentlich stärker wachsen werden als der Gesamtmarkt. Das hat einerseits damit zu tun, dass wir bisher etwa 1.500 offene Bestellungen vor uns hergeschoben haben. Andererseits werden wir in den kommenden Monaten von einigen Modelleinführungen profitieren. Bei Toyota sollte heuer somit eine Steigerung von 7.020 auf rund 7.800 Pkws und Nutzfahrzeuge sowie bei Lexus von 316 auf 420 bis 440 Pkws möglich sein. Dies würde jeweils auch einem leichten Marktanteilsgewinn entsprechen. In den vergangenen Jahren gab es dagegen schmerzhafte Marktanteilsverluste. Wie stabil ist angesichts dessen das Händlernetz? Frey: Toyota hatte einmal 220 Partner, aktuell sind wir mit 167 Betrieben – darunter 8 eigene Niederlassungen sowie 73 Haupthändler – stabil aufgestellt. Da und dort kann es noch zu Konsolidierungen kommen, doch aus unserer Sicht gibt es keine diesbezüglichen Bestrebungen. Wir setzen vielmehr auf eine evolutionäre Entwicklung des Netzes und auf langfristige Partnerschaften mit engagierten, bevorzugt markenexklusiven Händlern. Wie hoch ist der Anteil der noch immer markenreinen Betriebe? Frey: Rund drei Viertel unserer Händler sind nach wie vor Exklusivbetriebe. Wir gehen davon aus, dass dieser Anteil zumindest stabil bleiben wird, zumal unsere Modellpalette noch breiter wird. Es ist für unsere Vertragspartner aufgrund dessen nicht notwendig, eine zweite Marke hinzuzunehmen.

Wichtige Impulsgeber: Neben dem neuen Prius (o.), der heuer rund 600 Mal verkauft werden soll, beleben der seit Juni verfügbare neue Hilux (m.) sowie der dieser Tage startende Proace das Geschäft von Toyota

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Welche mittelfristigen Perspektiven haben Toyota und Lexus in Österreich? Frey: Wir wollen heuer einen Marktanteil von 2,3 bis 2,5 Prozent erzielen und innerhalb der nächsten 3 Jahre an das europäische Niveau anschließen. Dies entspricht einem Marktanteil von durchschnittlich 4,5 Prozent und muss, trotz gewisser Besonderheiten wie der Dominanz deutscher Marken, auch in Österreich möglich sein. Eine diesbezüglich ganz besonders wichtige Neuheit wird auf der Vienna Autoshow 2017 stehen – der neue C-HR, der als zukünftiges Volumenmodell im B-SUV-Segment vierstellige Verkäufe erzielen soll und zudem unsere Hybridkompetenz weiter unterstreichen wird. •

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Große Worte, k(l)eine Taten

Ursprünglich wollte die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 mindestens 250.000 Elektrofahrzeuge auf die Straßen bringen. Davon kann längst nicht mehr die Rede sein.

I

m 1. Halbjahr 2016 haben sich die Neuzulassungen von elektrisch angetriebenen Pkws mehr als verdoppelt: 2.008 Fahrzeuge waren aber immer noch ein bescheidener Wert. Auf Privatpersonen, die im Gegensatz zu Firmen nicht von den zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Förderungen (genereller Vorsteuerabzug, Sachbezugsbefreiung) profitieren, entfielen überhaupt nur 287 E-Anmeldungen. Angesichts dessen diskutiert die Politik über eine generelle Ankaufsprämie. Eine mit den in Deutschland geltenden Förderungen vergleichbare Maßnahme sei „in Vorbereitung“, erklärt Umweltminister Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: „Ich hoffe, dass sie 2017 Realität wird.“

Geteilte Meinungen Nicht jeder wäre davon begeistert. „Wir sind gegen diese Maßnahme, weil sie unter Einsatz relativ großer

Während Umweltminister Andrä Rupprechter (o.) eine E-Auto-Prämie fordert, zeigt sich ÖAMTC-Chef Oliver Schmerold skeptisch

öffentlicher Mittel relativ wenig bewirken würde und zudem auf die Mobilität breiter Bevölkerungsschichten keinen Einfluss hätte“, sagt beispielsweise Dipl.-Ing. Oliver Schmerold, Verbandsdirektor des ÖAMTC. Auch die heimischen Automobilimporteure sind geteilter Meinung. Deutschland gilt nur bedingt als Vorbild, denn dort blieb das Kundeninteresse trotz Zuschüssen von 4.000 Euro pro Elektroauto und 3.000 Euro pro Plug-in-Hybrid weit unter den Erwartungen. Dennoch – wenn die Politik schon quantitative Ziele für einzelne Antriebstechnologien vorgibt, dann muss sie für deren Erreichung auch etwas tun. Und damit sind nicht neue Belastungen für die Autobranche gemeint, falls 2020 „überraschenderweise“ viel weniger als 250.000 Elektroautos in Österreich unterwegs sein werden. • (HAY)

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HANDEL

Zurück in der Zukunft „Wir brauchen gesunde Händler“, unterstreicht Aymeric Humann, Direktor der Marken Citroën und DS. Dazu beitragen soll eine Rückkehr zu den Stückzahlerfolgen früherer Jahre. Von Philipp Hayder

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on 2008 bis 2011 kam Citroën in Österreich jährlich auf Marktanteile von mehr als 4 Prozent. Danach ging es bergab, sodass die Marke einschließlich des luxuriös positionierten Schwesterfabrikats DS im vergangenen Jahr nur noch 7.498 Pkw-Neuzulassungen und 2,43 Prozent Marktanteil erzielte. Damit gibt sich der seit Dezember 2015 amtierende Importchef Aymeric Humann nicht zufrieden. „Heuer wollen wir auf mehr als 10.000 Einheiten kommen“, erklärt der perfekt Deutsch sprechende Manager mit langjähriger Österreich-Erfahrung. 2017 sind 11.500 Neuzulassungen das nächste Etappenziel auf dem Weg zurück zu alter Stärke.

Neue Hoffnungsträger Humann setzt bei seinen ambitionierten Plänen einerseits auf neue Modelle: Der Kleintransporter Jumpy kam im Juli auf den Markt, seine Pkw-Version namens SpaceTourer wird im Oktober folgen. Der überarbeitete C4 Picasso wird ab September und der neue C3 ab dem Jahresende bei den Händlern stehen.

variablen Zahlungen zur Ertragsverbesserung beitragen. Die Frage nach der anzustrebenden Umsatzrendite, zumal den Vertragsbetrieben auch neue Investitionen bevorstehen, beantwortet Humann mit einer Gegenfrage: „Warum sollten gute Händler bei 3 Prozent Marktanteil nicht 3 Prozent Rendite erzielen können?“ •

Eigene Marke, eigenes Netz

Aymeric Humann steht seit vergangenem Dezember an der Spitze von Citroën und DS

Vorbilder im Händlernetz Andererseits sieht Humann noch viel Potenzial im Vertriebsnetz. „Von unseren 40 Haupthändlern erzielen die 10 besten Betriebe schon jetzt über 7 Prozent Marktanteil, im Bezirk Lilienfeld liegen wir sogar bei knapp 20 Prozent. 10 weitere Händler erreichen immerhin mehr als 3,5 Prozent“, sagt der frühere Netzentwickler. Dies sei „der beste Beweis dafür, dass man bei Citroën mit unternehmerischem Denken, Professionalität und Engagement ohne Weiteres 4 bis 5 Prozent Marktanteil erzielen kann“.

DS sei eine Marke mit „fantastischem Potenzial“, sagt Importchef Aymeric Humann. Um dieses zu nützen, werden die Vertriebs- und Servicestrukturen per Juli 2018 von Citroën getrennt: „Natürlich gehen wir davon aus, dass sich in erster Linie die 40 CitroënHaupthändler darum bewerben werden. Sollte es in einer Region aber keinen geeigneten Bewerber geben, könnte auch ein externer Investor für DS tätig werden“, erklärt Humann. Zur Präsentation von DS hat der Hersteller 2 Konzepte entwickelt. Bei „DS Salons“ wird ein Teil eines vorhandenen Schauraums für die Marke adaptiert, der „DS Store“ ist dagegen völlig eigenständig. Einen solchen Vorzeigebetrieb gibt es beispielsweise schon in Genf, in Österreich kommt primär Wien dafür infrage. Damit sich die damit verbundenen Investitionen rechnen, ist ein deutliches Stückzahlwachstum nötig. Heuer dürfte DS nur auf 500 bis 600 Neuzulassungen kommen, mittelfristig sind für Humann immerhin jährlich 1.500 bis 2.000 Verkäufe vorstellbar.

Chance auf höhere Erträge Dass die Stückzahlrückgänge der vergangenen Jahre den Händlern zu schaffen gemacht haben, stellt Humann keineswegs in Abrede. Doch immerhin habe es keine Insolvenzen gegeben. Nunmehr wolle man unter anderem mit höheren

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Teurer Glanz: In Genf steht seit dem vergangenen Jahr einer der ersten „DS Stores“

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Auf zum neuen Rekord Die tschechischen Autowerke wollen die Produktionszahlen aus dem Vorjahr heuer mit einer neuen Bestmarke übertreffen. Von Peter Homola

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reated in Barcelona.“ So warb die spanische Volkswagen-Tochter Seat bei der Präsentation ihres ersten SUV Ateca in der Hauptstadt Kataloniens. Doch gebaut wird der Ateca nicht in Spanien, sondern im tschechischen Skoda-Werk Kvasiny. Das Auto, auf dessen Erfolg Seat hofft, soll gleichzeitig zu einem neuen Rekord der tschechischen Autobauer beitragen.

Der Seat Ateca wird ebenso in Tschechien produziert …

Prozent entspricht. Gerade der weniger bekannte Standort Kvasiny sorgt aktuell für frischen Wind. Nach dem vollen Anlauf des neuen Superb bringt der Seat Ateca zusätzliche Stückzahlen. Eine weitere Steigerung, die sich aber erst 2017 voll auswirken wird, kommt mit dem neuen großen SUV Skoda Kodiaq. 2017 wird dann auch der Yeti-Nachfolger neue Impulse liefern.

Weitere Steigerung erwartet

Mehr Hyundai aus Tschechien

Die tschechischen Autowerke haben im Vorjahr knapp 1,3 Millionen Pkws produziert, um 4,15 Prozent mehr als 2014. Tschechien ist damit der zweitgrößte ProKopf-Pkw-Hersteller der Welt und wird nur von der Slowakei überholt. Zusammen mit Lkws und Omnibussen haben etwas mehr als 1,3 Millionen Fahrzeuge die Montagebänder verlassen. In den ersten fünf Monaten 2016 ist die tschechische Pkw-Produktion um 12,9 Prozent auf rund 594.000 gestiegen. Diese hohe Steigerung basiert unter anderem auf der Tatsache, dass Hyundai im Frühjahr 2015 die Kapazität deutlich erhöht hat. Doch auch für das Gesamtjahr 2016 rechnet die tschechische Autobranche mit einem deutlichen Plus. „Die Schätzungen sind aktuell sehr optimistisch“, sagt Zdenek Petzl, Direktor des Sekretariats des tschechischen Autoindustrieverbands. „Nach der Rekordproduktion des Vorjahrs von mehr als 1,3 Millionen Fahrzeugen erwarten wir ein weiteres Wachstum und die Überschreitung der Grenze von 1,4 Millionen Einheiten.“

Auch für das tschechische Hyundai-Werk in Nosovice ist das Thema SUV sehr wichtig, auf den Tucson entfallen aktuell zwei Drittel der Produktion. Im Vorjahr wurde die Kapazität des Werks von 300.000 auf 350.000 Einheiten erhöht. Dafür hat Hyundai neue Mitarbeiter aufgenommen und die Geschwindigkeit der Montagelinie gesteigert. Damit konnten die Koreaner die Produktion der zuvor voll ausgelasteten Fabrik in den ersten fünf Monaten 2016 um weitere 12,85 Prozent auf 154.700 Autos steigern. Nun wird in Nosovice eine weitere Kapazitätssteigerung von 350.000 auf 385.000 Autos geplant. Dies will man mit mehr Arbeitsstunden, ohne zusätzliche Mitarbeiter und mit einer Beschleunigung des Arbeitstakts um 3 Prozent erreichen. Eine Produktionssteigerung um 13,43 Prozent auf rund 105.500 Einheiten meldet auch das Toyota-PSAWerk im tschechischen Kolín. Das Kleinwagen-JointVenture TPCA, das die Modelle Toyota Aygo, Peugeot 108 und Citroën C1 produziert, hat allerdings früher höhere Stückzahlen erreicht.

Wachstumstreiber SUV Mit mehr als 56 Prozent Anteil an der gesamten PkwProduktion ist Skoda nach wie vor der größte Autobauer des Landes. Zwischen Jänner und Mai wurden in den Skoda-Werken Mladá Boleslav und Kvasiny an die 333.500 Autos gebaut, was einem Plus von 12,75

… wie der Hyundai Tucson, der heuer den ix35 abgelöst hat

Unsicherheitsfaktor Brexit Für etwas Unsicherheit sorgt das Resultat des britischen Referendums für den Austritt aus der Europäischen Union, denn Großbritannien ist als Abnehmer für alle tschechischen Autowerke extrem wichtig. Für die tschechischen Skoda-Werke sowie für die Hyundai-Fabrik in Nosovice ist das Vereinigte Königreich nach Deutschland der zweitgrößte Absatzmarkt. Die Kleinwagen von TPCA finden gar die meisten Kunden auf dem britischen Markt. •

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HANDEL

es Markenhändlern verboten wird, Neuwagen an Händler außerhalb des Markennetzes zu verkaufen. Diese Praxis ist erlaubt, soweit damit keine Vermittler behindert werden. Denn die handeln im Namen der Konsumenten und wer deren Rechte beschneidet, kommt mit dem Wettbewerbsrecht in Konflikt.

Was passiert, wenn der Händler gekündigt wird?

Bereits vor Jahrzehnten hat die EU-Kommission die Freiheit der „Vermittler“ eingeführt. Sie vertreten – im Gegensatz zu Händlern und Agenten – nicht die Interessen der Hersteller, sondern die Interessen der Kunden. Doch was dürfen sie?

Ungeliebte Vermittler V

ermittler stehen „auf der anderen Seite“. Und ihr Status blieb, trotz aller wettbewerbsrechtlichen Änderungen – in erster Linie zulasten der Händler – unangetastet. Sie sind berechtigt, im Namen ihrer Kunden Neuwagenkäufe und die damit zusammenhängende Verkaufsabwicklung durchzuführen. Das betrifft auch das Recht, für ihre Kunden die gesamte finanzielle Abwicklung durchzuführen. „AUTO & Wirtschaft“ hat dafür schon vor Jahren ein spezielles Vertragsformular entwickelt – auch wenn es immer wieder Importeure gibt, die ihren Händlern Einschränkungen vorschreiben.

Hersteller haben keine Freude damit Der EU-Kommission ist es darum gegangen, den Wettbewerb anzukurbeln. Die Markenhändler sollten aus dem engen Korsett der Hersteller befreit werden. Sie bekamen die Möglichkeit, mithilfe von Vermittlern Kunden außerhalb ihres eigenen Kundenstockes mit Neuwagen zu versorgen. Sehr zum Kummer der Hersteller, die ihre Absatzkanäle fest im Griff halten wollen und aus diesem Grund den Vermittlern feindlich gegenüberstehen. Deshalb schreiben sie ihren Händlern ganz genau vor, wie sie ihren Kontakt zu Vermittlern möglichst einschränken. Alles, was den Herstellern in den einschlägigen EU-Vorschriften in den Wettbewerbsregeln nicht ausdrücklich verboten ist, wird den Händlern vertraglich als Pflicht auferlegt. Die Hersteller benützen dafür selektive Vertriebssysteme, mit denen

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Besondere Brisanz erhält diese Regelung, wenn der Hersteller einem „Partner“ den Händlervertrag kündigt. Eigentlich sollte er froh sein, wenn ihm dieser weiterhin seine Neuwagen verkauft. Aber genau das will er mit seiner Vertragskündigung im Sinne seiner „Netzplanung“ unterbinden. Er hat einen anderen Liebling, dem er diese Umsätze zukommen lassen will. Der Gekündigte wird so weit wie möglich erledigt. Er soll weder für die bisherige Marke noch für irgendeine Konkurrenz Autos verkaufen. Dieser hat jedoch die Möglichkeit, als Vertragswerkstätte weiter zu arbeiten. Und als solcher steht es der Markenwerkstätte frei, nicht mehr für den bisherigen Geschäftsherrn tätig zu werden, sondern die Interessen seiner Kunden zu vertreten. Als Vermittler, der durch die EU-Regelung wettbewerbsrechtlich mehr Freiheiten hat, als der Hersteller seinen vertraglich gebundenen Partnern einräumt.

Wie wird fakturiert?

Die mit zwei Durchschriften versehenen DIN-A3-Vertragsmuster können bei „AUTO & Wirtschaft“ im Verlagssekretariat (am besten per E-Mail an lust. annemarie@autoundwirtschaft.at) bestellt werden. Einzelstückpreis 2,– €, ab 10 Stück 1,50 €, ab 50 Stück 1,20 €, ab 100 Stück 1,– €; jeweils zuzüglich MwSt und Versand.

So kann der Hersteller seinen B-Händlern oder Agenten vorschreiben, dass diese nicht direkt an ihre Kunden fakturieren dürfen. Bei manchen Marken – etwa Mercedes – ist das eine Selbstverständlichkeit. Mercedes-Vermittlern kann eine derartige Pflicht jedoch nicht auferlegt werden. Darum ist für kleinere Betriebe die Funktion als Vermittler attraktiver als ein Agentenvertrag des Herstellers. Deshalb versuchen diese, ihre Händler unter Druck zu setzen. Etwa Kia, indem Händler aufgefordert werden, nicht an Vermittler zu fakturieren. Rechnungen seien ausschließlich direkt an die Endkunden auszustellen, sonst sei „dieser Prozess widerrechtlich und kann zu kartellrechtlichen Verfahren führen.“ BMW macht das subtiler: Mittels Sideletter müssen sich die Händler der bayerischen Marke vertraglich verpflichten, keine Geschäfte außerhalb des ihnen zugewiesenen Gebietes zu machen. Wer das dennoch macht, bekommt diese Fahrzeuge nicht bonifiziert. Unangenehmer Nebeneffekt: Durch die damit verbundene Spannenreduzierung ist der Verkauf über einen externen Vermittler für einen Händler kein Geschäft mehr.

Vertrag wurde von Konsumentenschützern geprüft Der Mustervertrag von „AUTO & Wirtschaft“ ermöglicht es Markenwerkstätten, für ihre Marke als Vermittler zu fungieren. Als Vorbild dienten die Vollmachtsformulare der Rechtsanwälte. Die

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­ onsumentenschützer der zuständigen Ministerien, K der Arbeiterkammer und Autofahrerclubs haben das Vertragsmuster geprüft und dessen Anwendung begrüßt. Dank der Vertragsgestaltung haftet dem Kunden nicht nur der Händler, sondern auch der Vermittler für die ordnungsgemäße Erfüllung des Kaufvertrages. Der Vermittler kann seinem Kunden auch die vollen Garantieleistungen des Herstellers erbringen – schließlich ist er als Vertragswerkstätte vom Hersteller dazu sogar verpflichtet. Wobei es sich nach wie vor um die Vermittlung eines Verkaufs handelt – und nicht um den Verkauf eines Neuwagens an einen Vermittler. Auch wenn das Fahrzeug an eine Werkstätte als Vermittler fakturiert wird. Diese wird damit – wie etwa auch ein bevollmächtigter

Rechtsanwalt – nicht einen einzigen Augenblick Eigentümer dieses Fahrzeugs. Somit liegt nach den Vertragsbestimmungen des A&W-Mustervertrages auch kein unzulässiger Verkauf an einen Wieder­ verkäufer vor.

Händler gehen kein Risiko ein Bei Vermittlungen mit „handgeschnitzten“ Vermittlervollmachten gehen Händler das Risiko ein, vom Hersteller zur Ordnung gerufen zu werden. Bei Anwendung des von den Konsumentenschützern abgesegneten Mustervertrages ist das anders: Hier gehen nämlich die Hersteller bei Behinderungen ihrer Händler das Risiko ein, von Konsumentenschützern wegen Behinderung des freien Wareneinkaufs ­belangt zu werden. • (KNÖ)

Anfang Juni musste Nobelautohändler Jürgen Schuster Insolvenz anmelden, Ende Juli wurde er in Untersuchungshaft genommen. Der Vorwurf: Er soll seine Geschäftspartner um Millionen betrogen und sich gleichzeitig ein Luxusleben samt eigenem Schloss gegönnt haben. Von Philipp Hayder

Schein und Sein

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010 selbstständig, 2012 offizieller Servicepartner von Ferrari und Maserati, wenig später auch Importeur von Lotus – und im Juni 2016 mit mehr als 10 Millionen Euro Passiva in Insolvenz: So liest sich das Unternehmerschicksal des oberösterreichischen Autohändlers Jürgen Schuster. Mitleid scheint angesichts der sukzessive zutage tretenden Vorgänge aber nicht angebracht zu sein. Vielmehr erinnern die Machenschaften an Heinrich und Richard Karner – jene Luxusfahrzeug­importeure, die nach ihrer Insolvenz wegen Betrugs, Veruntreuung und betrügerischer Krida zu mehr­ jährigen Haftstrafen verurteilt wurden.

Dass Jürgen Schuster gleichzeitig Millionenverbindlichkeiten anhäufte und ein Schloss in Tschechien restaurieren ließ, erzürnt die Gläubiger.

Über 4 Millionen Euro Schaden Schuster – für den die Unschuldsvermutung gilt – wurde Ende Juli von der Staatsanwaltschaft Wels in Untersuchungshaft genommen. Ihm wird vorgeworfen, systematisch die „Doppelfinanzierung“ von Autos betrieben zu haben, indem er eigentlich im Bankeigentum stehende Fahrzeuge an nichtsahnende Kunden verkaufte. Geschädigt wurden aber nicht nur 5 Finanzierungsinstitute, sondern auch ein befreundeter Unternehmer: Ihn soll Schuster kurz vor der Insolvenz seiner Firmen zu einer überteuerten Beteiligung überredet haben. Der dadurch verursachte Schaden soll

Verwertung offen: Das ehemalige Schuster-Auto­ haus in Redl-Zipf (l.) sowie der nie fertiggestellte Standort Vösendorf stehen derzeit leer.

4,1 Millionen Euro betragen, laut Staatsanwaltschaft zeigt sich Schuster dazu teilweise geständig.

„Königliches“ Firmengeflecht Die wahren Dimensionen des Kriminalfalls könnten freilich weit darüber hinausreichen: Zum Firmengeflecht von Schuster gehören nämlich diverse Firmen mit dem Namensbestandteil „Royal“ – zum Beispiel die „Royal Trading GmbH“, die wie das Stammautohaus in Redl-Zipf ansässig ist, oder die „Royal Wine GmbH“ in Weissenkirchen. Im tschechische Handelsregister scheint seit Februar 2014 die „Royal Estate & Event Management s.r.o.“ in Staré Hobzi aus. Sie ist Eigentümerin des unmittelbar an der niederösterreichischen Grenze gelegenen Barockschlosses Alt-Hart, das als exklusive Location für Veranstaltungen und Hochzeiten beworben wird. Besonders pikant: Auf der Homepage des Schlosses ist von einem „Wiederaufbau, ohne auf Kosten Rücksicht zu nehmen“ die Rede. Bisher sind die diversen „Royal-Firmen“, bei denen in der Regel Jürgen Schuster der Geschäftsführer ist und seine Frau Klaudia als Eigentümerin firmiert, von den Insolvenzen der Automobilunternehmen nicht betroffen. Die zweifellos beträchtlichen Vermögenswerte können auch nicht zur Deckung der Gläubigeransprüche herangezogen werden. Die Ermittlungen sind freilich noch nicht abgeschlossen, Schuster selbst befand sich bei Redaktionsschluss nach wie vor in Untersuchungshaft.•

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MANAGEMENT

„Wer geht auf die Barrikaden und verklagt den Importeur, mit dem er zusammenarbeitet?“, analysiert Josef Schirak auf Seite 28

„Die ­Autofahrer suchen nach bequemen und transparenten Versicherungslösungen“,

erklärt Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl (carplus) auf S. 37

Trainingszentrum in Betrieb genommen Ihr neues Aus- und Weiterbildungszentrum nahm die Porsche Holding Salzburg in der Salzburger Alpenstraße kürzlich in Betrieb. Rund 7 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert, jährlich werden 3.900 Servicemitarbeiter und 150 Lehrlinge ausgebildet. Um die Wissensvermittlung möglichst praxisnah zu gestalten, werden Theorietrainings und Praxis in einem Raum abgehalten.

Kenne deine Nachkommen

Zweiradmarkt leicht gewachsen Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich der Zweirad-Gesamtmarkt im 1. Halbjahr 2016 positiv entwickelt. 30.007 Neuzulassungen bedeuten einen Zuwachs um 2,5 Prozent. Mit einem Plus von 3,7 Prozent verzeichnete die Klasse der Motorräder über 651 cm3 den größten Anstieg. In absoluten Zahlen sind dies 7.756 Einheiten. Rückgänge hat es bei den Mopeds gegeben.

Konjunkturabkühlung in der Fahrzeugindustrie Nach einem starken Start in das heurige Jahr, der sich in einer Produktionssteigerung um 7,8 Prozent im 1. Quartal niederschlug, hat sich die Stimmung in der Zulieferbranche deutlich verschlechtert. „Wir erwarten im Gesamtjahr 2016 nur mehr ein nominelles Produktionswachstum um rund 1 Prozent“, sagt Mag. Walter Linszbauer, Geschäftsführer des Fachverbands der Fahrzeug­ industrie. Dies würde einer Stagnation entsprechen, denn die Wirtschafts­ forscher prognostizieren aktuell eine Inflation von 1,1 Prozent.

Verlängerte Garantie Ab sofort bietet Hella für Starter und Generatoren – refabriziert oder als OE-Teil – eine Garantie von 3 Jahren. Allein bei den refabrizierten Startern und Generatoren hat Hella 2.000 Ersatzteile für Kfz-Handel und -Werkstätten im Programm und deckt damit 90 Prozent aller europäischen Fahrzeuge ab. Das Ersatzteilprogramm umfasst dabei Artikel für Pkws, Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen.

Axalta übernimmt Geeraets Autolak Den bisherigen Vertriebspartner von Cromax-Reparaturlackprodukten in den Niederlanden, Geeraets Autolak, hat Axalta Coating Systems übernommen. Die Geschäfte werden innerhalb von Axalta integriert und unter dem Namen Cromax betrieben. Gerard Geeraets erachtet es „als großartige Möglichkeit, ab sofort in einem starken, weltweiten Unternehmen zu arbeiten und davon direkt zu profitieren“.

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Matthias Kreutzer

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Unter dem Namen „Generation What“ läuft eine europaweite Umfrage, in der die aktuelle Generation zur allgemeinen Lebenssituation befragt wird. Über 50.000 ÖsterreicherInnen haben schon teilgenommen und die Ergebnisse überraschen. Denn die so oft als faul und teilnahmslos bezeichnete junge Generation zeigt sich ganz anders. So meinen 76 Prozent, dass sie ohne Job nicht glücklich sein könnten und mehr als die Hälfte findet ihre aktuelle Arbeit erfüllend. Auch in Sachen Qualifikation sehen sich mehr als die Hälfte im richtigen Job. 30 bzw. 27 Prozent sagen, ihre Arbeit ist ihnen wichtig bzw. sehr wichtig. Für 44 Prozent ist Arbeit sogar die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Es scheint also auch an der Personalführung zu liegen, wenn sich Mitarbeiter der jungen Generation im Unternehmen als „faul“ und „unwillig“ darstellen.


MANAGEMENT

§ 57a am Tablet Die neue §-57a-Überprüfungssoftware Vecos ist webbasierend und dank responsivem Design auf PC oder Laptop ebenso verwendbar wie auf Smartphone oder Tablet.

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ehicle Control System wurde entwickelt, um den Kfz-Betrieben und deren Mitarbeitern die Erstellung der §-57a-Gutachten so einfach und effizient wie möglich zu machen“, betont Projektleiter Dieter Köllner-Gürsch. Besondere Vorteile bietet hier das Arbeiten mit dem Tablet, das sich optimal für den Einsatz direkt am Fahrzeug eignet. Sowohl zahlreiche Fahrzeughersteller wie auch DMS-Anbieter forcieren mittlerweile Tablet-Lösungen für Kundendienstberater. Vecos trägt dem aktuellen Trend Rechnung und bietet Vecos-Nutzern spezielle Tablet-Modelle von HP direkt über den eigenen Onlineshop an. Zudem können die §-57a-überprüfenden Betriebe die von Vecos empfohlenen Tablets nun auch gewinnen: „Wer bis Ende Oktober 2016 auf Vecos umsteigt, spielt bei der Verlosung von drei Tablet-Computern mit“, so Köllner-Gürsch.

Weblösung ist immer aktuell Vecos-Projektleiter Dieter Köllner-Gürsch

Darüber hinaus ist Vecos als Onlinelösung immer am aktuellsten Stand. „Bei gesetzlich vorgeschriebenen Neuerungen, wie beispielsweise der Nachuntersuchung, muss sich der Anwender um kein Update kümmern, weil die Onlineversion ohnehin automatisch alle Neuerungen beinhaltet“, so Köllner-Gürsch. Jüngstes Beispiel ist die Berücksichtigung des Kilometerstandes der vorangegangenen Begutachtung. „Das ist seit 1. September verpflichtend und selbstverständlich bereits in der Vecos-­ Lösung umgesetzt.“ • (GEW)


MANAGEMENT

s l a t i e h t b e i l e B e t r a k n Visite lges o f r E s e d Seine raue Herzlichkeit kreuzt sich mit feinsinnigem Humor. Sein schwarzes Outfit mit dem Barett ist das einprägsame Markenzeichen von Opel-Pressechef Josef Ulrich.

Marina Aichlseder! Aufgewachsen mit Autos, geht die im Steinbock geborene Unternehmersfrau geradlinig ihren Weg. Hilfsbereitschaft und Tatkraft verknüpft sie zum glaubwürdigen Auftritt.

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eine Art zu kommunizieren mag vielen speziell sein. Seiner Direktheit im Opel-Komplex entkommt niemand. Selbst Adam-Opel-AG-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann schätzt das und hat ihm persönlich im Frühjahr mit einer netten Geste (Bild) seine Wertschätzung gezeigt. Dabei ist der Steirer durch eine harte Schule gegangen: Von seinem Langzeitbegleiter Klaus Göls lernte er die verbale Rustikalität, sein Verhältnis zum jüngst verblichenen Grandseigneur Martin Pfundner wird als nicht immer einfach beschrieben. Der Reihe nach den Generaldirektoren Franz Rottmeyer, Brigitte Kroll-Thaller, Jürgen Keller, Yves Le Forsonney und Alexander Struckl war und ist er Bindeglied im Informationsprozess zwischen Werk, Importeur und Journalisten. Das Barett bleibt unverrückbar. Oberflächlich darf man dem Vater eines erwachsenen Sohnes nicht kommen. Da vernichten ungeahnte Wissensblitze abseits der automobilen Literatur geradezu leichtfüßige Fragen. Als gelernter Fotograf hat er den Blick für das Wesentliche und drückt auf den geistigen Auslöser, um für seinen Brötchengeber die besten Informationsmotive zu gestalten. Sein Netzwerk ist beachtlich und er weiß sich auch selbst gut in Szene zu setzen: Tina Müller, Starmarketingdirektorin von Opel in Rüsselsheim, begegnet er mit entwaffnendem Charme, Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert weiht er in die Eigenheiten der heimischen Händlerwelt ein. Stets mit dem schwarzen Barett auf dem Kopf, ist „The Man in Black“ auf ständiger Mission für die Marke Opel. Zahlreiche Auszeichnungen markieren seinen Berufsweg und unzählig sind seine Auftritte, bei denen er seine Gegenüber mit seiner ihm eigenen Art bedient. Manche Menschen schimpfen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Die große Mehrheit lobt jedoch seine klare Haltung. • (LUS)

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hre regelmäßige Soiree nur mit berufstätigen Frauen nutzt sie geschickt für soziale Engagements an Mensch und Tier. Seit Kurzem verfügt die Klagenfurter Tierrettung über einen umgebauten Renault-Van. Sie hängt es nicht an die große Glocke. Ihr Mann Hubert ist mächtig stolz auf seine toughe Frau, die zur Freude ihrer Renault-Markenkollegen Händlerverbandssprecherin ist und sich bisher noch mit jedem Generaldirektor zu arrangieren wusste. Für diese Kür verantwortlich zeichnete die leider tragisch verstorbene steirische Unternehmerpersönlichkeit Oskar Vogl. Ob Vorgänger im Verband Max Sonnleitner oder ihre jetzigen Vorstandskollegen Gerald Auer, Thomas Polke und Stefan Kammerhofer, alle schätzen sie ihre hartnäckige, jedoch kultivierte Verhandlungsmethode. Stratege und Gatte Hubert bringt es mit einem Lächeln auf den Punkt: „Marina ist impulsiver und sie kann einen bekochen, dass einem dabei das Herz aufgeht.“ Sohn Max hat ihre erzieherische Handschrift mitgenommen und gemeinsam mit dem Vater „erleidet“ er die Intensität der Opernliebhaberin, die ihnen da oder dort dann auch mal zu viel wird. Dann holt der Ehemann den Oldtimer aus der Garage und ab geht es in die Natur zu den Sehenswürdigkeiten des Landes und zu Freunden, die da zahlreich sind. Mit Renault-Pressedirektorin Dorit Haider verbindet die Autofachfrau eine herzliche Freundschaft weit außerhalb jeder Geschäftspraxis. Das weiß die Unternehmerin, ihre Eltern hatten einst einen BMW-Betrieb und ihr Vater war Landesgremialvorsteher, zu trennen. Haider: „Sie ist eine Frühaufsteherin und als Veldnerin springt sie zu den unmöglichsten Tagesrandzeiten und auch bei reschen Wassertemperaturen in den Wörthersee, entsteigt frisch den Fluten und macht sich voller Tatendrang an ihre Aufgaben.“ Alles stets mit Würde und dem nötigen Schuss Humor, womit sie sich in die Herzen vieler Menschen einprägt. • (LUS)

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Neue Bedrohung oder Chance? Ende September berät die CECRA in Brüssel, wie es mit dem europäischen Autohandel in der Zukunft weitergehen könnte. Unter anderem hat McKinsey eine exklusive Studie über die ­Chancen und Bedrohungen gemacht.

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och will Bernard Lycke, Generaldirektor der europäischen Automobilhändler-Vereinigung CECRA, keine Details bekannt geben, was in der Studie von McKinsey steht. „AUTO & Wirtschaft“ ist aber bei der Tagung dabei und wir werden (auch in der Antje Woltermann ist Vorsitzende der Eurowöchentlich erscheinenden „AUTO-­ pean Car Dealers, die Information“) natürlich darüber be- zur CECRA gehört richten. Antworten darf man sich unter anderem auf die ­Frage erwarten, welche Auswirkungen die „digitale Revolution“ auf den Handel der nahen und fernen Zukunft hat. Fix scheint, dass der Verkaufsprozess, wie wir ihn Jahrzehnte lang er- und gelebt haben, ­einer deutlichen Veränderung unterworfen ist. Dass einige Unternehmen diese Herausforderung bereits angenommen haben, wird in Brüssel ebenfalls gezeigt: So wird der italienische Händler Gianandrea Ferrajoli (Chef der Mecar SpA in Salerno) ebenso referieren wie Vermund Hassel vom norwegischen Hyundai-Händler Cartopia.

Mehr als 336.000 Händler und Werkstätten Mit Spannung erwartet die Branche auch die Aussagen von Antje Woltermann: Sie ist Vize-­Präsidentin der CECRA und Vorsitzende der European Car ­Dealers (ECD). Die CECRA repräsentiert 24 nationale Verbände aus fast ganz Europa. Die 336.720 Händler und Werkstätten, die sie vertritt, beschäftigen knapp 3 Millionen Menschen. • (MUE)


MANAGEMENT

größe oder das regionale Marktpotenzial Standards erzwungen werden, deren Umsetzung wirtschaftlich ganz einfach nicht darstellbar ist. Daher ist meine Forderung als Einzelhandelsvertreter klar: Wenn Hersteller Investitionen vorschreiben, so müssen sie anhand einer individuellen Kalkulation auch darstellen, wie sich diese wieder verdienen lassen. Gleichzeitig kann es nicht sein, dass jene Gruppe, die zur Erfüllung der strengsten Auflagen gezwungen wird, im Gegenzug die schlechtesten Konditionen erhält. Wie viele Marken gibt es, bei denen echte oder vermeintliche „Großkunden“ bis hinab zum Gemeindebauhof direkt von den Importeuren zu Preisen beliefert werden, von denen wir Händler nur träumen können?

„Wir benötigen Spielregeln“ Angesichts der existenziellen Bedrohungen, mit denen Markenhändler konfrontiert werden, fordert Einzelhandelssprecher Komm.-Rat Ing. Josef Schirak markenübergreifende Verbesserungen. Voraussetzung dafür ist freilich die Dialogbereitschaft der Importeure. Von Philipp Hayder

A

&W: Unablässig fordern Sie bessere Rahmenbedingungen für Markenhändler. Ist der Arbeitskreis der Automobilimporteure der richtige Ansprechpartner? Komm.-Rat Ing. Josef Schirak: Im Arbeitskreis betont man immer wieder, dass man nicht unmittelbar in markenspezifische Problemstellungen eingreifen kann. Das ist auch nicht unsere Absicht. Wir haben jedoch die Pflicht, markenübergreifend für faire, ausgewogene und vor allem finanziell darstellbare Vertragsinhalte zu sorgen. Wenn es uns gemeinsam gelingt, den Mitgliedsunternehmen hüben wie drüben außer Streit stehende Empfehlungen zu geben, dann wäre unsere Aufgabe weitestgehend erfüllt. In welchen Bereichen der Importeurszusammenarbeit sehen Sie besonders großen Handlungsbedarf? Schirak: Von „Zusammenarbeit“ zu reden ist schwierig, wenn ohne Rücksicht auf die Betriebs-

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Welche Zukunft hat das klassische Markenautohaus? Antworten darauf erwartet sich der Einzelhandel von den Importeuren.

Neben Standards und Direktvertrieb ist die Garantievergütung ein strittiges Thema. Schirak: Untersuchungen haben gezeigt, dass Garantie- und Kulanzarbeiten je nach Marke um 15 bis 25 Prozent geringer vergütet werden als identische Kundenaufträge, bei denen die Verrechnung aber ebenfalls auf den Werksvorgaben beruht. Stattdessen muss die Vergütung im ersten Schritt kostendeckend sein. Angesichts der immer längeren Garantiezeiten, die teilweise schon bis zu 8 Jahre oder darüber hinaus reichen, muss in weiterer Folge auch ein Ertrag erzielbar sein. Diese Arbeiten weiterhin zum Nulltarif zu erbringen, wäre eine einschneidende und in vielen Fällen sogar existenzgefährdende Belastung. Das Kraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz (KraSchG) konnte die Erwartungen offensichtlich nicht erfüllen. Schirak: Wer geht auf die Barrikaden und verklagt den Importeur, mit dem er täglich zusammenarbeitet? Ziel sollte es freilich ohnehin sein, auf Basis einer ergebnisorientierten Gesprächskultur außergerichtliche Einigungen zu finden. Dafür stehen wir im Bundesgremium ebenso zur Verfügung wie im Fall markenspezifischer Details die jeweiligen Händlerverbände. Die Importeursseite muss aber auch bereit sein, unsere Gesprächsangebote anzunehmen. Was erwarten Sie sich konkret von Günther Kerle, der seit dem Frühjahr an der Spitze des Arbeitskreises der Automobilmporteure steht? Schirak: Es muss für uns als Interessenvertreter möglich sein, markenübergreifende Rahmenbedingungen zu vereinbaren. Wir benötigen Spielregeln! Dass so etwas bei gutem Willen sehr wohl umsetzbar ist, beweist die vor einiger Zeit getätigte Empfehlung des Importeursarbeitskreises an seine Mitglieder, die Gründung von Händlerverbänden zu unterstützen. •

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BMW lässt grüßen

Das Ende der Partnerschaft zwischen dem BMW-Motorradhändler Felbauer in Bernstein und dem Importeur lässt in der Branche die Wogen hochgehen. Von Dr. Friedrich Knöbl

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Importeurssprecher Günther Kerle meldete sich in der Wochenzeitung „AUTOInformation“ zu Wort, dann war wieder Dr. Sylvia Linc dran

m Jahr 2003 hatte Karl Felbauer die Idee, seinen sicheren Job nach 30 Jahren bei BMW Wien gegen eine vielversprechende Chance als selbstständiger BMW-Partner einzutauschen. Günther Krug, traditionsreicher Motorradhändler in Bernstein, suchte einen Nachfolger: Mit Martin Ulreich als Werkmeister und der finanziellen Unterstützung seiner Lebenspartnerin Dr. Sylvia Linc übernahm er die Gesellschaftsanteile der Krug GesmbH & Co KG. Ein Schritt, den er 10 Jahre später bitter bereuen sollte und der sein Vertrauen in eine BMW-Handschlagqualität tief erschütterte. 2013 änderten sich die Eigenkapitalbestimmungen der BAWAG PSKBank. Diese hatte den Unternehmenskauf finanziert und stellte völlig unerwartet die noch aushaftende Kreditsumme auf einmal fällig. Linc, selbst im Bankgeschäft tätig, zog die Notbremse und beantragte im November 2013 ein Sanierungsverfahren. Im Einvernehmen mit BMW wurde der gesamte Geschäftsbetrieb unverändert weitergeführt. Am 28. April 2014 wurde der Sanierungsplan rechtskräftig bestätigt – und vier Wochen später der Händlervertrag aus heiterem Himmel gekündigt.

Keine Vorführ- und Schauraumfahrzeuge mehr „Selbstverständlich sichern wir Ihnen in der Aus-

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lauffrist des Händlervertrages bis zum 31.5.2015 unserseits die uneingeschränkte Zusammenarbeit zu“, wurde Felbauer im Kündigungsschreiben von BMW getröstet. Eine Zusage, die von Friedrich Reichl, Leiter der BMW-Motorradsparte, im persönlichen Gespräch ausdrücklich bestätigt wurde. Doch die Praxis sah völlig anders aus. Von der angekündigten Gleichbehandlung war keine Rede mehr. Jedes bestellte Motorrad musste im Voraus bar bezahlt werden, bevor BMW eine Lieferung veranlasste. Es gab keine Vorführ- und Schauraumfahrzeuge mehr, womit die Kunden die Motorräder nicht mehr vor Ort testen konnten. Mangels Vorführfahrzeugen konnte Felbauer auch an keinen Kunden-Vorführtagen teilnehmen, was den Verlust des daran gekoppelten Qualitätsbonus zur Folge hatte. Ein Bonus, den BMW 2013 im Gegenzug zu der im selben Jahr für alle Modelle diktierten Spannensenkung um 2 Prozent eingeführt hatte. Darüber hinaus wurde bereits in der Sanierungsphase für sämtliche Ersatzteile Vorauskassa vorgeschrieben. „Dies bedeutete Wartezeiten bis zu drei Wochen, was für die Kunden natürlich unzumutbar war.“ So sah sich Felbauer gezwungen, die erforderlichen Teile bei befreundeten Händlern zu bestellen. Statt der ihm zustehenden Händlerspanne von 35 Prozent musste er sich mit 15 Prozent begnügen, die ihm seine Händlerkollegen einräumten.

Gesprächs-, aber keine Entscheidungsbefugnis Linc erkannte klar die Folgen einer derartigen Ungleichbehandlung: Durch die damit verbundenen Umsatzeinbußen wird die Erfüllung des Händlervertrages bis zum Ende der Kündigungsfrist aus wirtschaftlicher Sicht untragbar sein. Sie pilgerte am 17.10.2014 mit ihrem Partner nach Salzburg, um BMW eine vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit vorzuschlagen. Ihre Gesprächspartner Reichl und Ing. Armin Wick zeigten sich aufgeschlossen. Es wurde vereinbart, dass der Vertrag bereits vier Monate vorher am 31.1.2015 beendet werden soll. BMW kauft das Ersatzteillager zurück und zahlt das für die Teilebelieferung erforderliche Depot aus. Der dem Händler bei einer Herstellerkündigung zustehende Ausgleichsanspruch sollte durch die einvernehmliche Vertragsauflösung nicht beeinträchtigt werden. „Schließlich hat Reichl noch erklärt, bis Ende November 2014 einen konkreten schriftlichen Vorschlag zur Abwicklung des Vertragsendes

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So schön sind BMW-Motorräder, vor allem wenn man sie auch verkaufen darf

BMW stellte sich nun plötzlich auf den Standpunkt, dass die Krug KG mit dem vorzeitigen Ausstieg den Händlervertrag verletzt habe. Damit stehe ihr auch kein Ausgleichsanspruch zu. Man sei lediglich zu einer nicht näher aufgeschlüsselten Abschlagszahlung von 55.541,42 Euro bereit. Wobei damals bereits Bonusansprüche in der Höhe von 57.973,42 Euro ausständig waren. Ausschlaggebend für diesen Stimmungsumschwung war offensichtlich die Tatsache, dass sich der treue BMW-Knecht Felbauer entschlossen hatte, nunmehr die Geschäftsleitung bei Harley-Davidson in St. Pölten zu übernehmen.

Dass wir als Interessensvertreter des F Ungleichgewichtes der Vertragspartne ahrzeugeinzelhandels trotz dieses sind, für unsere Mitgliedsbetriebe ert r immer wieder bemüht waren und bemüht rägliche Rahmenbedingungen zu erw darf ich Ihnen in der Beilage aufzeige Letzten irken, n und einige Unterlagen in Form eine „Forderungspapieres“ einer „Resoluti Arbeits dlich w s war es es on“ sowie ei kreise ar aber nes „Resüm er mö ee Protokolls“ über eine Sitzung mit den Automobilimp den B ss ddeer n Booddeorteuren übe glich r rreichen. Ich enn de miit d de Re Autom größte Vertraulichkeit! ersuche um 12. Ju t deem obilim ,, m . Julli 2 eal m ne aliitä i 2001166 drr R neuenn po tät die rücckkz rteure, H Vorsiitz V ie weite t zzuurü , Heerr tzeennd rrnn G ors re re Zusamzuukkeehhre „Zusam renn““ un Beim Studieren dieser Unterlagen we theer Ke deenn ddeess undd hha Güünnth mena menfa ennen können, dass wir u erl at rle ihnen rden Sie erk t mann u r K Vorstellungen und Forderungen imm rbeit nsere ssend it w ge unns e, , sozusage ge wi er wieder in ie wü w e wo sehr kompr oll gerne z imierter Form anfolgt nschten lleen nn „au den Arbeitskreis der Automobilim gt sig s mitt S n w e zu wiir reiibe f Frau nalisier Scchhre urr Ve r noch üb be üb Verfü rantragen, w 25 verweigporteure he obei uns in d lvia Linc terstr. 25 Vergangenheit, denn doch der ein oder tt uunndd zu nn vvoom mals er gung stergeordne ls kla Dr. Sy täd ern zugesic m andere Erfo ten steeh lg gegönnt w rstell !“ r Neus n ar! (siehe heen beiliegende „Gesetze für KFZ-­Händl G Geesp st 2016 hert: n un en sp un Wiene erbrun ugu , , d rä A er in Österre da d d d . Sau ass che u daass ich“) ss w ad , 17 Wir v e nd ss w wiir ir veert wiir d D 7202 B r einen un rtrrau Diisk St. Pölten auen un skussior für di diee vvoon auch kü D Leider wurden bislang a un Di ial n dd hhooff aloogg in künft echtsstreitig nen jed ufgetretene R in ke ederz keiten zwisc zum n da keins n j in in als „effeen daherr a hen m Wo igh Hersteller/Importeur und dem jeweilig eit ter „ec au hle uf W en Markenv chhte Weise un un zugege ertragshändl serer er zumeist Intere f die se se Zu verglichen und kam es daher in der V er Mi te be ergangenhei sic run tglt kaum zu ri uns a iedsbe ssenv ertretun he s auucchh irnerm aßen sc Rechtsprechungen bzw. Entscheidun endengg uunndd schhw triebechtungsweis g“ de gen. wiier ge ls Interessen eite deinn H Hiink denn eein ge er eriige vertretung s erreicch aft nkA telslle leider keine Möglichkeit teht uns gess u Tiwo unft m sch n! ineenn ood henn ddaavvoonn c, ft miit a heenn zu zur Klagsei un oft rei Linnc, nbringung o au zu kö t all gg auf der „Vo deerr aannd aus, ffen und sind n Partnerhis u Dr. Li lleenn uun ndd of tm kö wir daher au chen maals jeweilige „G Fraau Fr ls au deere en Beitraood will“ ein ns aussi f dasnnen.. E renn E Titel In s an di erreic ndlers angewiesen. Ein In es Markenhä Errfo öst in de Ihren eschätzte diee H die er dem follgg eraade sem Si Haanndd g chtloses U n des Sehr g t, unter ichh gger ee ic Sinyse gusst, Unnte ugu Soche geeggeebbe nnnee bbe A re Anal terrfa im Nameffsi rgen u se hab 2. Au 12. fan Der Vollstän ch digkeit halbe ch ressse n en ed ng m 1 ere mi ne da ge mi un nte en an e vom en nd Int vo n M nkkee ic tre Ste r möchte ich n, m d N nke m I ank auch noch d Nööte 3322 eda ichh m nd dem arauf hinwei r. 2233 ten llu licchhkkeeit , ddeem rr ung sen, dass seitens Mööggli w n eein des Arbeitskreises hh für die der wiirr miich n Nr. undd bbed teu mit großermation N ineess m ch no zu zu ne utomobilimp senn un iteenn st nochma nehm orteure die b ImporA r herzlic tell eleese maark hr er//Im islang gewo steell seh t“ ggel ller hntels für lleenn Gesprächsba en un en se ernnt“ rstesis der beide fer Autoinfo it eent Ihnnen undd vve rkeennbbeezo Heers n Interessensverbände in zogene ls beii Ih Ih henn H Ihrre che we ntf andels be erb Frage geste isc rbl e wis llt wurde, w lei Mü K zw im Schreibe eib Kr as sich ung meilen t“ z be n des raf elh ft“ aft hewaltu Arbeitskreises e ein haf tfahrz vom 14. Ok rsccha ugeinz Parrtn “. tneers r. ie folgt liestfah ng zu ler. : rzeeuuggbbeetr ch Ihrer Mndig wäretober 2015 w Fahrze d ddie zu de änddle hän ie „„Pa ein na trie elh de zel mi ieb ass n inz be twe t b t es s öffen uge no est aus, d retbe steen „Als Diskus rzeeug betreffen Fa ung hrz n G Grrüß tlich s uchsionsergebn üßentzuhalten, dass Vertragsstandards gen Fah iterrs a eite envert is bleibt fes we ess Richtlinien nt w jeweili ent und ter me tem twortungsbereich des jeweiligen emium Staate chttee In ausschließlich im Veran St ee eech Herstellers/ ein ndesgr prochen! diesem rträge Importeurs liegen. Dies in die n in ges ergibt sich aus der Tatsache, dass d Ve ge vertragliche andels im Bu herr Ve Sie führe ts s lich an olcche ie inzelh Zusammen natürarbeit zwisc ichts sol hen Hersteller und Händler als rzeuge Risinstrumen chtung Wettbewerb „anges es Fah gehe ich t gesehen w er ddes retter in dieser n, dannird. rtre ch in nveert miich preche ie sich der sseenv ichh m ereess Intter ung““ s ühllee ic Tat el füh el f Als In Der Arbeitskreis nsvertretsieht sich da us, dass S g in die her in seine ughand sse n a tun r Gesamtheit nicht in der Lage, rze ere tre avo Int Fah el d ndieses Them senver hteen resdiskutieren Artika weiter zu „eccht . Die Thematik müsse sich daher au ineerr „e te Inte diesem ne inzelnen Hä Ebene der e die n eein ech f der in von Beilage vo n in gen Sie ssaage ndeell ei orteur beha ndlervereine mit ihrem Auuss n Wenn Markenimp er A ghaand riesene jeweiligen zeuugh ndelt werde nd Ihrer nd ahrrze n“gep Fah m F er hoch aufgru t, im er t nd. t si r wied rigkeit, i iktat d ewussDies hat mic l bew Schwie en, vo en imme n einem D volll b euren h veranlasst, ort vo etz nem Statement an die branchenbezog ehr mich mit ei umzus llern/Imp enden (siehe Medien zu w enen rste immer m Beilage), was beim He nd He r u A rbeitskreis der vo on den ch Automobilim t! adee vvon igen Unmut hervorgerufen hat. nach wiennzeichneporteure ein gerrad ist na ist Die ge ft“ erscha re eke re g „Partn porteu ller/Im Herste

zu schicken“, erinnert sich Linc an das amikale Ende dieser Besprechung. Was Linc damals nicht wusste: Reichl hatte als „Leiter Motorrad“ zwar Gesprächs-, aber keine Entscheidungsbefugnis. In Vertrauen auf seine Zusagen wurden bei der Krug KG die erforderlichen Weichen gestellt. So hatte sich Felbauer entschlossen, nach zehn Jahren „Selbstständigkeit“ wieder als Angestellter zu werken. Und Linc hat die ihr gehörige Werkstatt an den treuen Werkmeister Ulreich verkauft. Am 31.12.2014 hatte dieser die Krug-Kunden informiert: „Leider musste mein Chef Herr Karl Felbauer nach Forderungen des Herstellers den BMW Vertrag zurücklegen und er wird leider ab 01.01.2015 nicht mehr bei uns sein. Ich werde nun ab 01.02.2015 die Werkstatt als freie Werkstatt weiterführen.“

Plötzlich war alles anders, als vereinbart Statt der bis spätestens Ende November zugesagten schriftlichen Bestätigung der Vereinbarung vom 17.10.2014 trudelte am 29. Jänner – zwei Tage vor dem vereinbarten Vertragsende – ein offizieller BMW-Vorschlag ein. „Der hatte mit unserer Vereinbarung nichts zu tun, dem konnten wir nicht zustimmen“, verweist Linc auf das handschriftliche Protokoll, das sie während der Verhandlung im Oktober geführt hatte.

Josef Schirak verfasste ein langes Schreiben an Dr. Sylvia Linc

Gerichtsverfahren und Diskussionen

So fand die Zusammenarbeit ein höchst unrühmliches Ende. Von BMW wurden sämtliche – mündlichen – Zusagen bestritten. Rechtsanwalt Dr. Martin Brenner musste die BMW Austria GmbH auf 138.514,29 Euro klagen; sein Kollege Dr. Hans Kulka die BMW Bank auf ein der Krug KG zustehendes Guthaben von rund 40.000 Euro. Zur Vermeidung endloser Gerichtsverfahren war die Klägerin bereit, beide Verfahren durch Vergleiche zu beenden. BMW ist nun um einen motivierten Händler ärmer. Und Linc ist um die Erfahrung reicher, dass sich Kfz-Händler nicht auf eine faire Behandlung durch den Hersteller verlassen sollten. Als die in unserem Verlag wöchentlich erscheinende „AUTO-Information“ über den Fall berichtete, gingen die Wogen hoch: Josef Schirak, Einzelhandelssprecher im Bundesgremium des Kfz-Handels, meldete sich ebenso zu Wort wie Günther Kerle, Vorsitzender des Arbeitskreises der Automobilimporteure (siehe Faksimile). Ein Ende der Diskussion war bei Redaktionsschluss nicht in Sicht. •


MANAGEMENT

Meinung

Ihre

ist E-Car & Co: Geht Rechnung für die Kfz-Betriebe auf?

Wettbewerb ist verzerrt

Investitionen noch überschaubar

„Aus meiner Erfahrung heraus steigt die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen immer stärker“, ist sich Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Gesellschafter Autohaus Ellensohn/Rankweil, sicher. „Wobei die Nachfrage bestimmt noch höher wäre, würde die wettbewerbsverzerrende Steuerpolitik Hybridfahrzeuge gegenüber rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen nicht benachteiligen.“ Zusätzliche Investitionen für den Verkauf von Hybrid-Modellen im Autohaus seien überschaubar gewesen: „Für Hybrid-Kunden wurden eigene Parkplätze geschaffen, es gibt von Zeit zu Zeit Schulungen. Die Investitionen haben sich auch gerechnet, weil die Kundenzufriedenheit mit den Fahrzeugen sehr hoch ist“, so Ellensohn.

Mitgehen statt abwarten „Wenn man immer alle Investitionen, die man tätigt – wie etwa die Fortbildung von Personal oder in die Infrastruktur – auf das unmittelbare Return of Investment herunterbricht, stimmt die Rechnung oft nicht“, meint Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger Automobile/Kufstein. „Denn auch wenn Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb auf den Markt kommen, müssen Mitarbeiter zu Schulungen geschickt werden.“ Als Händler müsse man das große Gesamte sehen und sich im Klaren sein, gegenüber Kunden entsprechende Kompetenz in allen Bereichen auszustrahlen. „Der richtige Weg ist also, notwendige Schritte mitzugehen und nicht abzuwarten, bis es zu spät ist.“

32

„Das Kundeninteresse ist, was alternative Antriebe betrifft, im Augenblick noch überschaubar. Aber es ist eine Frage der nächsten Jahre, wo dann, wie wir bereits wissen, eine Modellvielfalt auf uns zukommt, die die Investitionen stärker ausbalancieren werden“, sagt Friedrich Lixl, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Pappas AG/Salzburg. „Bei Investitionen ist es oft so, dass sich diese nicht kurzfristig rechnen. Es ist zunächst eine Frage der Entwicklung der Herstellerseite, die Elektrifizierung und Hybridisierung deutlich voranzutreiben und wir müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen, wobei sich die Investitionen bis dato noch durchaus in überschaubarem Rahmen halten.“

Kunden die Scheu nehmen „Bis dato haben sich die Investitionen in unserem Haus in Grenzen gehalten“, erklärt Robert Elsenbaumer, Geschäftsführer Autohaus Elsenbaumer/Gurk. Bis dato sei die Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben eher gering gewesen. Wichtig sei es, sich auch im Betrieb mit den Alternativen zu beschäftigen, „um dann bei den Kunden, die viele Fragen haben, Aufklärungsarbeit leisten zu können“. Dies auch deshalb, weil manche Kunden eine gewisse Scheu vor neuen Antrieben hätten. „Wenn ihnen diese Antriebs-Konzepte, die in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen werden, erklärt werden und sie mit den Fahrzeugen gefahren sind, ändern viele ihrer Meinung schnell“, so Elsenbaumer.

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016


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wichtig!

CNG, Hybrid, Plug-in-Hybrid oder Elektroauto: Alternative Antriebe werden in Zukunft eine größere Rolle spielen. Doch haben sich Aufwand und zusätzliche Investitionen im Autohaus bisher überhaupt ausgezahlt? Von Dieter Scheuch

Nachfrage derzeit gering

Mehr Zeit investieren „Ich sehe Investitionen, die in Zusammenhang mit alternativen Antrieben getätigt werden, als Investitionen in die Zukunft“, meint Herbert Knoth, Geschäftsführer Autohaus Knoth/ Stockerau. „Wir haben einen Mechaniker für die Hochvolttechnologie schulen lassen, allerdings müssen zusätzliche fahrzeugspezifische Schulungen bei sämtlichen neuen Modellen – über welchen Antrieb sie auch immer verfügen – erfolgen.“ Während CNG praktisch überhaupt nicht nachgefragt werde, interessierten sich viele Kunden für Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. „Kunden diese Fahrzeuge schmackhaft zu machen und ihnen ihre Ängste zu nehmen, erfordert vor allem viel Beratungszeit, die investiert werden muss.“

Am Land nur das Zweitauto

„Ich halte alternative Antriebe derzeit noch für ein Zukunftsthema, gerade bei E-Fahrzeugen ist die Zeit dafür meiner Meinung nach noch nicht reif“, ist Gerhard Priewasser, Geschäftsleitung Autohaus Priewasser/Ried in Innkreis, überzeugt „Wir haben hohe Investitionen beispielsweise für Elektrotankstellen, aber auch für Mitarbeiterschulungen für die Marken Volkswagen und Audi getätigt, allerdings ist das Interesse gering: Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind bei Kunden derzeit noch nicht wirklich gefragt – am ehesten noch CNG-Modelle.“ Auch die seit 1. Jänner geltenden Steuererleichterungen für Elektrofahrzeuge hätten sich bis dato noch nicht positiv auf den Absatz ausgewirkt.

Es rechnet sich (noch) nicht „Derzeit haben sich die Investitionen mit 2 verkauften CNG- und 2 abgesetzten Ampera-Modellen nicht gerechnet“, erklärt Komm.-Rat Josef Wiener, Geschäftsführer Auto Wiener/ Eltendorf. Dennoch blickt Wiener optimistisch in die Zukunft: „Wenn es auch im Burgenland wieder Landesförderungen für Elektroautos gibt, können wir bei Kunden mit dem richtigen Produkt, das zum fairen Preis sowohl entsprechende Reichweite als auch sportliche Fahrleistungen bietet, sicher punkten. Zahlreiche Kundenanfragen, die den neuen Opel Ampera-e betreffen, lassen auf ein hohes Interesse an diesem Modell schließen, weshalb wir uns auch weiter für die Zukunft entsprechend rüsten werden.“

„Wir haben in unserem Betrieb ein Elektroauto angemeldet, um Kunden solche Fahrzeuge auch näher bringen zu können, bis dato halten sich die Investitionen aber in Grenzen“, wie Komm.-Rat Josef Harb, Geschäftsführer Autohaus Harb/Voitsberg, sagt. Auf dem Land könne man E-Cars derzeit nur als Zweitauto einsetzen, sie seien auch noch zu teuer. „Wir haben fast nur geförderte Fahrzeuge verkauft“, so Harb, der glaubt, dass Modelle mit Hybridantrieb in naher Zukunft eine größere Rolle spielen werden, wobei sich auch bei diesen Modellen die Nachfrage derzeit in Grenzen halte, „da viele Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb mittlerweile auch bemerkenswert niedrige Verbrauchswerte haben“.

Langfristig ein Gewinn „Gerade in Wien ist das Interesse, was alternative Antriebe und im speziellen Elektroautos betrifft, hoch“, wie Josef Dvorak, Inhaber Renault Währing und Leopoldau/Wien, unterstreicht. „Wir haben diesbezüglich bereits Investitionen getätigt, die sich nicht unmittelbar, aber langfristig rechnen, und werden dies in naher Zukunft weiter tun, weil wir glauben, dass E-Cars in Zukunft gerade in der Stadt eine wesentlich größere Rolle spielen werden.“ Dvorak bedauert, dass es für Elektrofahrzeuge zwar attraktive Förderungen für Unternehmen gibt, aber leider noch nicht für Privatkunden. „Dieser Markt darf nicht unterschätzt werden: Mit entsprechenden Förderungen ließe er sich deutlich vergrößern.“

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

33


MANAGEMENT

Einbruch bei den „Gebrauchten“ Gebrauchtwagen Juli 2016 Stück

+/ – in % z. Vorjahr

Stück

VW

15.251

20,69

-4,38

102.560

20,55

4,01

Audi

7.020

9,52

-6,59

47.565

9,53

2,68

BMW

5.547

7,52

-8,37

37.572

7,53

1,75

Opel

4.887

6,63

-6,22

32.669

6,55

2,43

Ford

4.280

5,81

-9,21

28.249

5,66

-4,30

Marke

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

ass der Gebrauchtwagenmarkt in einem Monat um 7,23 Prozent „einbricht“, kommt selten vor: In der Branche sieht man mehrere Gründe für den Rückgang im Juli. Erstens das Fehlen wirklich wichtiger Neuwagen-Neuheiten, deren Kauf sich auch positiv auf den Gebrauchtwagenmarkt ausgewirkt hätte. Zweitens die vielen „Schnäppchen“ bei Neuwagen, die bisherige Gebrauchtwagenkunden zu einem neuen Auto greifen ließen. Und die allgemeine Kaufunlust, die auch in anderen Branchen zu bemerken war. Positiv ist jedoch, dass die Zahl der Gebrauchtwagenzulassungen trotz der schlechten Zahlen im Juli nach sieben Monaten noch immer um 2,21 Prozent über jenen des Vergleichszeitraums 2015 (und damit auch über jenen der Jahre zuvor) liegt. Es fehlte nicht viel (eigentlich nur ein Tag) und die Marke von einer halben Million Ummeldungen wäre erstmals schon nach sieben Monaten geknackt worden.

Mercedes-Benz

4.162

5,65

-6,74

28.352

5,68

4,92

Renault

3.327

4,51

-10,23

22.804

4,57

0,15

Skoda

3.191

4,33

-1,85

21.563

4,32

7,99

Peugeot

2.946

4,00

-14,93

20.727

4,15

-0,45

Seat

2.689

3,65

-1,21

17.746

3,56

4,71

Mazda

2.319

3,15

-12,36

16.084

3,22

-0,61

Fiat/Abarth

2.311

3,13

-12,76

15.434

3,09

-2,38

Toyota

1.791

2,43

-9,59

12.053

2,41

-2,83

Citroën

1.777

2,41

-10,70

11.825

2,37

-4,18

Hyundai

1.460

1,98

3,62

10.973

2,20

21,91

Kia

1.252

1,70

2,12

8.095

1,62

9,47

Oberösterreich top, Kärnten deutlich im Minus

Nissan

1.142

1,55

-8,20

8.338

1,67

5,60

Suzuki

1.025

1,39

-6,48

6.913

1,39

-3,72

Volvo

854

1,16

-10,67

5.786

1,16

3,32

Alfa Romeo

736

1,00

-11,86

4.803

0,96

-3,82

Mitsubishi

653

0,89

-22,72

4.808

0,96

-8,71

Honda

617

0,84

-9,80

4.265

0,85

3,14

Chevrolet/Daewoo

536

0,73

-11,40

3.392

0,68

-1,02

Bei den Neuwagen hielt sich das Juli-Minus mit 0,13 Prozent in engen Grenzen. Interessant ist die völlig unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern: Während Oberösterreich ein Plus von fast 11 Prozent verbuchte, musste Kärnten einen Rückgang von 14,5 Prozent beklagen. • (MUE)

Mini

487

0,66

4,06

3.089

0,62

9,97

Dacia

479

0,65

14,32

2.919

0,58

14,88

Porsche

399

0,54

-12,69

2.736

0,55

-3,01

Jeep

384

0,52

-7,25

2.594

0,52

4,39

Chrysler

309

0,42

-21,77

2.044

0,41

-16,84

smart

280

0,38

-6,04

2.116

0,42

14,32

Land Rover

275

0,37

0,36

1.808

0,36

5,67

Subaru

204

0,28

-15,70

1.500

0,30

-11,61

Jaguar

168

0,23

-14,72

1.169

0,23

10,18

Lancia

160

0,22

-23,81

1.133

0,23

-14,43

Daihatsu

71

0,10

-18,39

517

0,10

-13,11

Lexus

69

0,09

4,55

498

0,10

0,40

Rover

69

0,09

-28,13

525

0,11

-10,10

Saab

64

0,09

-37,86

461

0,09

-16,94

SsangYong

51

0,07

-17,74

302

0,06

-15,41

Dodge

42

0,06

-8,70

296

0,06

-1,66

Ferrari

25

0,03

-30,56

198

0,04

-17,84

Maserati

20

0,03

-35,48

168

0,03

1,82

Lada

18

0,02

0,00

123

0,02

23,00

MG

12

0,02

-52,00

97

0,02

-16,38

Aston Martin

7

0,01

0,00

54

0,01

-6,90

Bentley

7

0,01

-12,50

69

0,01

0,00

Rolls-Royce

5

0,01

0,00

37

0,01

32,14

Infiniti

2

0,00

-66,67

31

0,01

29,17

KTM

1

0,00

-66,67

5

0,00

-72,22

Lamborghini

34

Jän. – Juli 2016

MA in %

D

1

0,00

-91,67

40

0,01

-18,37

Sonstige

339

0,46

27,92

2.011

0,40

48,19

Summe

73.721

100,00

-7,23

499.116 100,00

2,21

Modell-Ranking Neuwagen Marke/ Modell

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VW Golf VW Polo VW Tiguan Seat Ibiza Skoda Fabia Skoda Octavia Hyundai Tucson Audi A4 Opel Astra Seat Leon

Juli 2016

Jän.–Juli 2016

Stück MA in % Stück

1099 862 739 609 580 514 471 439 424 409

4,09 3,21 2,75 2,27 2,16 1,91 1,75 1,63 1,58 1,52

10048 4796 4443 3691 3390 5798 2942 3033 3676 2912

MA in %

5,06 2,41 2,24 1,86 1,71 2,92 1,48 1,53 1,85 1,47

Bundesländer Neuanmeldungen Bundesland B K NÖ OÖ S St T V W

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

Juli 16 756 1.434 5.083 4.755 2.319 3.403 2.379 1.196 5.557

+/- % -3,69 -14,54 -2,48 +10,99 +4,79 -0,26 +0,93 -3,55 -3,12

Juli 15 785 1.678 5.212 4.284 2.213 3.412 2.357 1.240 5.736

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sie auch im MarketAnalyser von Eurotax!


Neuwagen

VW Opel Ford Skoda Seat Audi BMW Mercedes Benz Hyundai Fiat/Abarth Renault Dacia Mazda Kia Peugeot Citroën Nissan Toyota Suzuki Volvo Mini Jeep Mitsubishi Honda Alfa Romeo Land Rover Porsche smart Jaguar Subaru Tesla Lexus Lada Maserati SsangYong Infiniti Chevrolet Ferrari Lamborghini Aston Martin KTM Lancia Bentley Cadillac Daihatsu Lotus Rolls-Royce Saab Sonstige Summe

MA +/ – in % in % z. Vorjahr

4.624 17,20 1.712 6,37 1.705 6,34 1.587 5,90 1.583 5,89 1.498 5,57 1.497 5,57 1.460 5,43 1.257 4,68 1.250 4,65 1.176 4,37 853 3,17 829 3,08 760 2,83 737 2,74 572 2,13 521 1,94 466 1,73 451 1,68 329 1,22 326 1,21 295 1,10 284 1,06 221 0,82 219 0,81 159 0,59 116 0,43 101 0,38 77 0,29 41 0,15 41 0,15 32 0,12 13 0,05 9 0,03 7 0,03 6 0,02 2 0,01 2 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 59 0,22 26.882 100,00

5,38 -21,86 12,39 -5,59 3,80 -10,08 4,91 5,04 -17,57 12,92 -10,50 58,55 -18,65 16,39 -21,09 -12,27 0,39 16,21 -14,42 -0,30 29,88 8,06 6,37 127,84 50,00 59,00 -22,67 -5,61 92,50 -14,58 -38,81 39,13 116,67 125,00 75,00 50,00 0,00 -50,00 0,00 0,00 -80,00 -83,33 -100,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 >999 -0,13

Jän. – Juli 2016 Stück

MA in %

33.871 14.396 11.924 13.151 9.433 11.754 11.500 8.810 9.188 7.848 11.697 5.133 5.845 6.167 6.188 4.573 4.435 3.554 3.490 2.230 1.677 1.873 2.108 1.488 1.059 1.321 875 860 541 309 403 236 72 57 68 35 10 25 12 6 6 1 38 7 0 2 0 0 376 198.652

17,05 7,25 6,00 6,62 4,75 5,92 5,79 4,43 4,63 3,95 5,89 2,58 2,94 3,10 3,11 2,30 2,23 1,79 1,76 1,12 0,84 0,94 1,06 0,75 0,53 0,66 0,44 0,43 0,27 0,16 0,20 0,12 0,04 0,03 0,03 0,02 0,01 0,01 0,01 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,19 100,00

+/ – in % z. Vorjahr 7,18 0,90 10,77 -2,71 7,87 8,65 22,61 7,99 -17,16 11,73 14,73 11,83 -0,78 21,57 -4,64 -3,46 -0,69 -15,32 2,59 6,49 14,55 15,12 -11,61 42,53 19,39 22,20 -8,95 -19,78 198,90 -31,33 43,93 15,12 44,00 1,79 126,67 75,00 -71,43 56,25 -25,00 20,00 -53,85 -99,18 26,67 250,00 0,00 -33,33 0,00 0,00 >999 5,36

Jän. – Juli 2016 Anwendung (inkl. Kzl) männl. 7.614 2.478 3.858 3.090 1.928 2.139 3.319 2.397 2.152 1.105 2.726 2.733 2.227 2.242 1.376 1.350 1.076 1.538 1.411 786 385 424 704 680 181 462 366 224 140 114 92 79 60 22 27 7 7 14 6 1 0 1 8 1 0 2 0 0 69 51.621

weibl. 4.810 1.813 2.186 1.755 1.943 1.153 939 909 1.818 1.255 1.719 1.857 1.316 1.664 1.040 1.034 563 1.143 905 271 400 182 361 399 84 180 86 174 43 43 8 28 5 3 8 2 0 2 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 41 32.144

betriebl. 21.447 10.105 5.880 8.306 5.562 8.462 7.242 5.504 5.218 5.488 7.252 543 2.302 2.261 3.772 2.189 2.796 873 1.174 1.173 892 1.267 1.043 409 794 679 423 462 358 152 303 129 7 32 33 26 3 9 6 5 6 0 30 4 0 0 0 0 266 114.887

Taxi1

Vermietung1

Diplomatie1

65 13 79 62 15 1 21 254 32 3 38 30 1 5 2 7 15 88 1 1 0 1 1 1 1 0 0 0 0 1 1 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 742

2.008 2.322 425 877 709 603 1.011 1.046 340 473 301 3 11 143 633 335 431 1 35 115 260 108 3 0 135 0 9 89 52 0 7 0 0 7 1 13 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 52 12.558

25 4 2 2 2 4 116 58 1 3 4 2 4 1 3 5 2 5 0 12 7 1 1 0 0 4 2 0 2 0 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 275

in betrieblichen Zulassungen enthalten

Stück

1

Juli 2016 Marke

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner – Juli 2016: 198.652 Kleinwagen

Stadtwagen

+7,1 %

+0,9 %

10.156

35.575

Microvans

Familyuntere vans Mittelklasse

4.566

38.204

11.536

-15,1 %

-2,0 %

-9,8 %

Mittelklasse

Oberklasse

Luxusklasse

Sportwagen

+7,3 %

+35,5 %

+57,8 %

+34,4 %

+5,0%

+16,8 %

+22,8 %

21.355

5.156

945

1.476

9.596

42.032

8.326

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

Gelände- Geländew. Minivan wagen medium

35


MANAGEMENT

Das erste Minus seit fast drei Jahren In den vergangenen 34 Monaten war es üblich, an dieser Stelle von gestiegenen Neuwagen-Zulassungszahlen in Europa zu berichten. Dieses Mal ist alles anders, denn im Juli gab es in den 29 untersuchten Ländern ein Minus von 2,3 Prozent.

Länderstatistik Veränd. Juli 16

Juli 15

in %

kum. 16

kum. 15

Belgien

34.610

36.121

-4,20

344.216

324.545

6,10

Dänemark

15.734

16.235

-3,10

132.656

121.169

9,50

278.866

290.196

-3,90

1.937

1.944

-0,40

Deutschland Estland Finnland

A

usschlaggebend für die negativen Zahlen war, dass der deutsche Automarkt, auf den fast ein Viertel aller europäischen Zulassungen entfällt, schwächelte, und zwar gleich um 3,9 Prozent im Vergleich zum Juli 2015. Frankreich, ansonsten das zweitwichtigste Land, büßte bei den Neuzulassungen sogar um 9,6 Prozent ein und wurde von Italien (+2,6 Prozent) im Juli überholt. Interessant ist ein Blick nach Großbritannien: Das Brexit-Referendum wirkte sich vorerst noch nicht aus, Mazda-Chef Masamichi die Zulassungen blieben im Juli fast Kogai hätte durchaus exakt auf dem Stand von 2015. Grund zum Lächeln Auch wenn man sich nach außen hin gelassen gibt, dürften beim VW-Konzern die Alarmglocken schrillen: Denn sowohl die Hauptmarke VW (-10,6 Prozent) als auch Skoda (-10,5 Prozent) und Audi (-5,2 Prozent) waren im Juli unter den großen Verlierern zu finden, während die anderen Volumenhersteller unter den Top 10 (bis auf Peugeot mit einem Rückgang von 10,5 Prozent) im Juli leicht wuchsen. Übrigens: Noch vor den Produktionseinbußen im August bedingt durch Probleme mit zwei Zulieferern fiel der Golf-Absatz im Juli um 21,6 Prozent. Das sollte zu denken geben!

Mazda erhöht Absatz in Europa deutlich Mit rund 3 Prozent Marktanteil ist Mazda auch heuer wieder in Österreich die klare Nummer 1 unter den japanischen Herstellern: In anderen europäischen Ländern ist man auf gutem Wege, verlorenes Terrain aufzuholen. So stiegen die Neuzulassungen europaweit im 2. Quartal auf rund 61.000 Stück an, das ist ein Plus von 25 Prozent. Aber auch in anderen Regionen sieht Mazda-Chef Masamichi Kogai ähnlich positive Tendenzen: Insgesamt verkaufte der Hersteller zwischen 1. April und 30. Juni weltweit etwa 375.000 Neuwagen. Interessant: Modelle, die in anderen Regionen besonders gefragt sind (wie der CX-4 in China und der CX-9 in den USA), werden in Europa gar nicht angeboten. Das Ziel von Mazda ist es, bis zum Ende des Fiskaljahres (31. März 2017) weltweit 1.550.000 Autos abzusetzen. • (MUE)

36

Veränd.

Land

Frankreich

8.329

8.729

-4,60

132.893

147.014

-9,60

7.028

5.215

34,80

Griechenland Großbritannien

178.523

178.420

0,10

Irland

29.931

27.594

8,50

Italien

2.012.705 1.909.145

in %

5,40

14.017

12.706

10,30

73.744

65.785

12,10

1.235.038 1.164.249 54.399

48.333

1.599.159 1.555.309 131.269

109.931

1.188.215 1.013.822

6,10 12,60 2,80 19,40

137.368

133.868

2,60

Kroatien

3.484

3.288

6,00

Lettland

1.257

1.237

1,60

Litauen

1.651

1.559

5,90

Luxemburg

4.141

4.334

-4,50

32.456

30.015

8,10

Niederlande

31.161

33.878

-8,00

225.969

236.889

-4,60

Norwegen

11.371

12.716

-10,60

90.369

88.288

2,40

Österreich

26.881

26.917

-0,10

198.651

188.550

5,40

Polen

31.262

29.652

5,40

241.972

207.400

16,70

Portugal

15,50

29.209

17,20

24.573

18,90

9.954

8.103

22,80

12.339

10.122

21,90

15.632

15.549

0,50

134.273

116.252

Rumänien

5.691

9.253

-38,50

41.143

43.725

-5,90

Schweden

24.197

24.139

0,20

211.788

192.123

10,20

Schweiz

25.660

29.759

-13,80

182.674

191.071

-4,40

Serbien*

1.736

1.679

3,40

14.085

11.380

23,80

Slowakei

6.828

6.994

-2,40

50.599

43.817

15,50

Slowenien

5.062

5.079

-0,30

40.042

36.929

8,40

108.769

104.203

4,40

737.731

663.864

11,10 12,20

Spanien Tschechien

18.739

21.415

-12,50

151.116

134.695

Ungarn

8.078

7.030

14,90

54.101

44.214

22,40

Zypern

1.070

947

13,00

6.429

5.196

23,70

1.157.889

1.184.964

-2,30

9.250.318 8.602.200

7,50

Total

* geschätzte Volumina für Juli 2016

Top-Ten-Marken Veränd.

Veränd.

Juli 16

Juli 15

in %

136.630

152.863

-10,60

Ford

84.062

83.684

0,50

653.511

632.235

Opel/Vauxhall

76.194

74.991

1,60

616.050

574.035

7,30

Renault

71.260

71.024

0,30

666.474

588.540

13,20

Audi

66.574

70.193

-5,20

509.290

470.775

8,20

Mercedes

66.153

63.815

3,70

493.274

435.455

13,30

Peugeot

63.438

70.866

-10,50

543.849

520.739

4,40

BMW

58.397

57.742

1,10

483.809

429.781

12,60

Fiat

58.222

56.869

2,40

469.431

407.195

15,30

Skoda

49.501

55.278

-10,50

398.907

374.735

6,50

Volkswagen

kum. 16

kum. 15

1.042.522 1.052.808

in % -1,00 3,40

Top-Ten-Modelle Veränd.

Veränd.

Juli 16

Juli 15

in %

kum. 16

kum. 15

Volkswagen Golf

36.540

46.628

-21,60

305.649

320.921

in %

Volkswagen Polo

24.632

26.236

-6,10

191.562

185.492

3,30

Ford Fiesta

22.179

22.943

-3,30

181.760

197.319

-7,90 26,50

-4,80

Opel/Vauxhall Astra

20.954

16.633

26,00

150.763

119.188

Renault Clio

20.167

22.770

-11,40

193.669

188.997

2,50

Opel/Vauxhall Corsa

19.183

17.567

9,20

166.754

168.508

-1,00

Nissan Qashqai

18.373

19.745

-6,90

144.503

144.837

-0,20

Peugeot 208

17.985

17.691

1,70

156.426

139.010

12,50

Ford Focus

17.543

20.011

-12,30

138.114

148.075

-6,70

Volkswagen Passat

17.124

22.117

-22,60

128.890

133.500

-3,50

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016


MANAGEMENT

Zwei Partner, ein Ziel Zwischen der Hebebühne einer Werkstatt und dem Vorstandsbüro einer Versicherung müssen keine Welten liegen: Das beweist der Erfolg des Branchenversicherers carplus, der seit exakt 10 Jahren die Bedürfnisse beider Seiten verbindet und damit maximalen Kundennutzen schafft.

Seit 2006 unterstützt das Team von carplus den Versicherungsvertrieb im Fahrzeughandel

Von Philipp Hayder

D

ie Wiener Städtische gehört seit jeher zu den führenden österreichischen Kfz-Versicherern. 2006 entschloss sich das Unternehmen, erstmals mit einer eigenen Vertriebs- und Betreuungsstruktur auf die Autobranche zuzugehen: Dies war die Geburtsstunde von carplus.

Maßgeschneiderte Leistungen „Aus Sicht der Versicherungen gehören Autohäuser zu den Vertriebskanälen mit dem höchsten Wachstumspotenzial. Die Kfz-Betriebe haben wiederum erkannt, dass die Versicherung bei der Kundenzufriedenheit sowie beim Streben nach mehr Ertrag eine Schlüsselrolle spielt“, fassen Dr. Franz F. Gugenberger und Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl, die beiden Geschäftsführer von carplus, die unverändert gültige Ausgangslage zusammen. Bei carplus antwortete man darauf mit einem maßgeschneiderten Leistungspaket: Die bewährten Kfz-Tarife der Wiener Städtischen wurden ohne Mehrprämie um zusätzliche Bausteine ergänzt – etwa um die Reparaturmöglichkeit bei Totalschäden oder die Übernahme von außergewöhnlich hohen Abschlepp- und Rückholkosten zum vermittelnden Autohauspartner. Im Laufe der Jahre kamen weitere Alleinstellungsmerkmale wie die Kaufpreisersatzdeckung oder die Gebrauchtwagen-Vollkasko hinzu. Außerdem positioniert sich carplus immer stärker als Netzwerkpartner: So haben Partnerhändler dank der Kooperation mit Real Garant neuerdings die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicks individuelle Garantieversicherungen anzubieten. Umgekehrt enthält der Autohaus-Angebotsrechner der Wiener Städtischen Donau Leasing seit Kurzem auch die Versicherungsprodukte von carplus.

Engagiertes Team Ein weiterer Erfolgsbaustein ist die engagierte Mannschaft von carplus. Aus dem Kernteam der Anfangstage, das nach wie vor fast vollständig im Unternehmen tätig ist, wurde mittlerweile ein 15 Personen umfassendes Kompetenzzentrum. Ob Geschäftsführung oder Mitarbeiter – die häufig jahrzehntelange Branchenerfahrung und die Bereitschaft, mit hohem persönlichem Einsatz auch außerhalb der Bürozeiten für die Partner da zu sein, prägen den „Spirit“ von carplus. Hinzu kommt die Rückendeckung durch das engmaschige Außendienstnetz der Wiener Städtischen: „Im Bedarfsfall ist stets ein Spezialist zur Stelle. Daran zeigt sich, dass wir nicht nur ‚Schönwetterpartner‘ sind“, unterstreichen Gugenberger und Schlögl.

„One Stop Shopping“ im Autohaus Der seit 10 Jahren anhaltende Erfolg bestätigt die Strategie von carplus: Das Partnernetz umfasst mittlerweile über 850 Betriebe, der Versicherungsbestand wird auch heuer im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Gugenberger und Schlögl sind überzeugt, dass auch in den kommenden Jahren noch großes Wachstumspotenzial vorhanden ist: „Das ‚One Stop Shopping‘ im Autohaus ist Kundenwunsch. Die Autofahrer suchen nach bequemen und transparenten Versicherungslösungen – also nach genau jenen Produkten, die unsere Autohauspartner anbieten.“ •

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

Stolz auf den Erfolg von carplus: Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl mit Mag. Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, Vertriebsvorstand Mag. Hermann Fried, Dr. Franz F. Gugenberger sowie dem in der Kfz-Fachabteilung für carplus zuständigen Experten Alexander Kögler (v. l.)

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MANAGEMENT

40 Tage Begeisterung Begeisterte Mitarbeiter sorgen für begeisterte Kunden – und somit für Geschäftszahlen, die den Chef begeistern. Wie dies in der Praxis erreicht werden kann, erläutert Branchenkenner Michael Holub in einem Gastartikel.

W

ann waren Sie das letzte Mal so richtig begeistert? „Das ist schon eine ganz schön lange Zeit her“, werden einige von Ihnen jetzt sagen. Vielleicht lautet die Antwort auch: „Woher soll ich denn die Begeisterung nehmen? Wenn ich mir als Unternehmer die Zahlen meiner Standorte anschaue, dann bin ich, weiß Gott, nicht unbedingt begeistert.“ Ähnlich könnte die Antwort eines Serviceberaters oder Autoverkäufers lauten: „Immer günstiger soll ich sein, immer mehr Dienstleistungen soll ich den Kunden bieten und trotz der von Tag zu Tag steigenden Erwartungshaltungen wollen sie weniger bezahlen. Das soll mich begeistern?“

geistigen Auge? Sie werden spüren, dass es ein schönes Gefühl ist, begeistert zu sein. Jeder von uns möchte sie von Zeit zu Zeit wieder spüren, diese Begeisterung. Wie kann ich es schaffen, die Begeisterung in mir selbst so hoch aufwallen zu lassen, dass ich die Stimmung dafür habe, andere zu begeistern? Das ist so wie ein Pingpong-Spiel: Wenn wir als Führungskraft oder als Verkäufer unsere Gesprächspartner begeistern, sind auch die Kunden und Mitarbeiter begeistert.

Von Kunden zu Fans

Begeisterung vorleben Wie war das, als Sie so richtig begeistert waren? Welche Bilder sehen Sie vor Ihrem

Der „Solopreneur“ Michael Holub informiert unter holub.or.at über seine Beratungsangebote für Autohäuser

Begeisterte Mitarbeiter machen weniger Fehler, sind seltener krank, arbeiten effizienter und liefern einfach die besseren Ergebnisse ab. Das Wichtigste aber ist: Kunden lieben begeisterte Mitarbeiter! Sie lassen sich von der spürbaren Begeisterung anstecken und werden zu Fans, sind treu und empfehlen ein Unternehmen weiter. Begeisterte Mitarbeiter sind der Schlüssel zu begeisterten Kunden. Brennt ein Mitarbeiter nicht für sein Unternehmen, sein Produkt und seinen Kunden, wird er dies körpersprachlich transportieren. Egal was der Mund sagt – der Kunde wird spüren, was der Geist Ihres Mitarbeiters denkt, da der Körper es schon längst ausdrückt. Das sind dann jene unglücklichen Situationen, in denen der Serviceberater formal alles richtig macht, aber der Funke nicht überspringt und der Kunde bei der Befragung durch das Marktforschungsunternehmen nur mit durchschnittlichen Werten antwortet.

15 Minuten genügen! Daher sollte sich jede Führungskraft die Frage stellen: „Was mache ich heute, um meine Mitarbeiter zu begeistern?“ Die Umsetzung ist einfach: Suchen Sie in den nächsten 40 Tagen für Ihr Team täglich einen Begeisterungsfaktor – und diesen präsentieren Sie in maximal einer Viertelstunde (besser noch in fünf Minuten) den Mitarbeitern. Liefern Sie Ihrem Team jeden Tag einen neuen Grund, mit Begeisterung an die Arbeit zu gehen, mit Begeisterung auch schwierige Aufgaben zu lösen und auch schwierige Kundengespräche mit Freude und innerer Begeisterung zu führen. Sie finden viele Gründe, warum Sie das nicht machen wollen? Weil Sie keine Zeit haben? Weil das nichts bringt? Weil Sie nicht wissen, was Sie am Tag 23 sagen sollen? Dann werden Sie wohl recht haben. Oder lassen Sie mich einfach wissen, dass Sie loslegen und ich helfe Ihnen gerne, die nächsten 40 Tage mit Begeisterung zu füllen. •

Nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei Castrol Austria hat sich Michael Holub als Berater selbstständig gemacht

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AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016


MANAGEMENT

Ernest Ruhdorfer sen., lange erfolgreicher Reifenhändler, hat sich mit Online verzockt

Die Folgen der Rachitis Ungebremstes Wachstum führte nun in stagnierenden Gesamtmärkten zur finanziellen Degenerierung von Reifen Ruhdorfer. Jetzt sucht die Familie verzweifelt eine heilbringende Therapie.

D

as seit 13. Mai 2016 im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung befindliche Grazer Familienunternehmen Reifen Ruhdorfer GmbH hantelt sich von einer Sanierungsplan-Tagsatzung zur nächsten. Bei der jüngsten Tagsatzung des unter 26 S 64/16f geführten Insolvenzverfahrens Ende August wurde zwar eine Kopf-, jedoch keine Kapitalmehrheit erreicht. Die finale Entscheidung über Sein oder Nichtsein der rund 65 Mitarbeiter beschäftigenden Firma fiel also nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe. Dennoch ist eine Analyse zulässig. Das bislang mit 6 Filialen und einem Zentrallager operierende Groß- und Einzelhandelshaus hat nicht zuletzt durch ausgeprägte Onlinedynamik viel an finanzieller Kraft eingebüßt.

Strukturprobleme übersehen Die Ruhdorfers wollten „Reifendampf in allen Gassen sein“ und den Großhandel ohne strategischen Partner meistern. Den werden sie im Überlebensfall jetzt dringend brauchen, denn die Kreditwürdigkeit leidet und die Lieferanten sind auch diejenigen, die sich trotz nachgebesserter Gesamtquote zieren, den Ruhdorfers wieder auf die Räder zu helfen. Der angekündigte Investor hält sich bedeckt, so es einen gibt. Oder er wartet ab, was der Sanierungsplan hergibt.

Ernest Ruhdorfer jun. versucht mit seiner Mutter Renate zu retten, was zu retten ist

Brancheninsider vermuten, dass sich die Reifen- und Räderlieferanten nicht aus ihrer Deckung nehmen, denn 22 Prozent Quote würden Mitbewerber glatt für sich als „Einkaufskondition“ auch beanspruchen wollen. Derweil bemüht sich die Familie Ruhdorfer mit den Großgläubigern um eine außergerichtliche Zustimmung des Sanierungsplans und könnte sogar noch nachbessern wollen. Derzeit würden bei Akzeptanz die Insolvenzgläubiger 22 Prozent ihrer Forderungen, und zwar 5 Prozent in bar sofort, sowie in 5-Prozent-Tranchen im April bzw. Dezember 2017 und 7 Prozent im August 2018 erhalten. Ohne Einigung würde das Unternehmen zerschlagen werden.

Rachitisgefahr auch für Industrie Vermutlich warten von den Lieferanten orientierte ausländische Großhändler darauf, vorhandene Strukturen zu nutzen, um sich in den österreichischen Markt einbringen zu können. Die Hersteller haben – noch – jene Medizin, die Ruhdorfer für seine Genesung dringend braucht: Geld und Partnerkonzepte. Sie nehmen sich, was der Markt verträgt oder die eigene Konzernphilosophie verlangt. Volumengetriebenes Wachstum lautet die Devise der Hersteller, was wiederum die Chance für Ruhdorfer ist, am Leben erhalten zu werden. Man denke an Meyer Lissendorf, der von Michelin gekauft wurde und von Hankook dennoch beliefert wird. In Österreich ist das nicht anders. Ergo wird die Rachitis auch die Giganten bedrohen, wenn die Wirtschaft sich nicht bald wieder entglobalisiert und den Regionen wieder organisches Wachstum gegeben wird, das Vitamin für gesunde Entwicklung. • (LUS)

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

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WIRTSCHAFT

„Auch bei der Schadenaufnahme bietet AudaWatch eine deutliche Vereinfachung und Beschleunigung“, meint Thorsten Beck (Audatex) auf Seite 44

„Um zu starten, braucht es Daten, und die nehmen wir aus dem Tagesgeschäft des Autohauses“, erklärt Peter Wenger (S4 Computer) auf Seite 48

„Autosalon Wels“ macht 2016 Pause Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird die Messe Wels im Herbst 2016 keine Automesse abhalten. Der nächste „Autosalon Wels“ soll vom 29. September bis 1. Oktober 2017 veranstaltet werden. Flankierend wird erneut die Oldtimerschau „Classic Austria“ stattfinden, die Begleitveranstaltung „Racingshow“ soll ausgelagert werden. „Künftig werden die Händler stärker in die Vorbereitungen eingebunden“, kündigt Projektleiter Markus Gruszka an.

Gesellige Runde vor der Automechanika Zum Sommerausklang lud die Deutsche Handelskammer (DHK) in Österreich, Vertretung der Messen in Berlin, Frankfurt, Hannover, Karls­ruhe und Stuttgart, zum Messeheurigen. Von rechts: Thomas Gindele (DHK-Hauptgeschäftsführer), Stefan Lindner, MBA (Leiter der Vertretung der Messe Frankfurt, u. a. Automechanika), Sabine Redlberger (Assistentin) und Ulrich Schlick (stv. Haupt-Geschäftsführer, Leiter Messen).

ATEV bewegt sich auf Wachstumskurs Von „guten zweistelligen Zuwachsraten“ spricht Heiko Baumann, geschäftsführender Vorstand des in Ludwigsburg (D) beheimateten Auto-Teile-Einkaufs-Verbandes ATEV. Verantwortlich für den guten Geschäftsgang seien „der nun abgeschlossene Reorganisierungsprozess und eine auf die aktuellen Markterfordernisse eingestellte dynamische Mitgliederstruktur“. Jüngster ­Neuzugang in Österreich ist die Firma Autobedarf Schmied in Schwechat.

Rosenbauer: Umsatzrückgang im 1. Halbjahr Einen Umsatzrückgang von 416,9 Millionen Euro (2015) auf 383,4 Millionen Euro verbuchte der Feuerwehrfahrzeughersteller Rosenbauer im 1. Halbjahr 2016. Auch die Auftragseingänge waren mit 376,5 Millionen Euro gegenüber den 497,5 Millionen Euro des Vergleichszeitraumes 2015 rückläufig. Besonders Bestellungen aus dem Nahen Osten und Asien sind mit einem Minus von 83 Prozent eingebrochen.

Würth: 46. Kundenzentrum in Eisenstadt eröffnet Seit Kurzem hat das Burgenland ein 2. Würth-Kundenzentrum, insgesamt ist es die 46. Filiale. Den Kunden stehen am Standort in Eisenstadt auf 400 Quadratmetern mehr als 4.000 Artikel zur Verfügung, alle weiteren Produkte des Sortiments können vor Ort bestellt werden. Bei der offiziellen Eröffnung dabei waren (v. l.): Hermann Eberl (Niederlassungsleitung Würth Österreich), Bürgermeister Thomas Steiner, Alexander Nuss und Jürgen Grünwald (beide Würth).

40

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

Matthias Pilter

Forderung zum Selbstzweck? Dass nicht alle 131.389 Kilometer österreichischer Landesund Gemeindestraßen in bestem Zustand sind, ist schon länger kein Geheimnis. An Lösungsvorschlägen fehlte es auch in der Vergangenheit nicht. Jüngst äußerte sich auch der Chef des Bauriesen Porr dazu. Er rechnet vor, dass mit einer Zweckwidmung von 8 Cent der Mineralölsteuer alle Landes- und Gemeindestraßen instand gehalten werden können und schlägt darüber hinaus eine Erhöhung der Mineralölsteuer um 4 Cent vor. Eine kühne Forderung, wenn man sieht, dass die Autofahrer über Steuern und Abgaben sowieso schon die „Melkkuh Nr. 1“ sind. Klar ließen sich seine Auftragsbücher durch vollere Steuertöpfe besser füllen. Aber auch eine Zweckwidmung der Mineral­ ölsteuer allein würde dafür ausreichen!


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WIRTSCHAFT

die handwerkliche Tätigkeit am Fahrzeug. Das ist mittlerweile auch für freie Werkstätten selbstverständlich. Bei der EDV-Lösung im Betrieb sieht die Situation oft gänzlich anders aus. Bei den Markenbetrieben wird gerade das umgesetzt, was der Importeur zur internen Kommunikation vorschreibt. Bei freien Werkstätten oder Händlern wird oft nur die Rechnungslegung mit einer (halbwegs) professionellen Software erledigt. Dabei bringen moderne Dealer Management Systeme (DMS) mehr als sie kosten.

Sind Sie upgedatet? ür jeden Mechaniker ist sonnenklar: Wenn der Diagnosetester nicht am aktuellsten Stand ist, kann es mit der Fehlerdiagnose und Instandsetzung schwierig werden. Selbst bei einem einfachen Service kann heute das Softwareupdate länger dauern als

Integrierte Buchhaltung, vernetzte Lagerverwaltungssysteme, kompetentes Auftragsmanagement sowie umfassende Kundendatenverwaltung bringen heute große Effizienzsteigerungen. Besonders die Möglichkeiten moderner CRM-Lösungen, also der Software für das Kundenbeziehungsmanagement, sind vielfältig und bieten ungeahnte Möglichkeiten. Hinsichtlich der Informationen über den Kunden stehen Autohaus und Werkstätten durchaus im Wettbewerb mit den Online-Giganten wie Amazon. Dabei sind die Daten, Interessen und Anforderungen des Stammkunden im Autohaus ohnehin vorhanden, allerdings werden sie noch kaum genutzt. • (GEW)

Hunderte Neuerungen warten

Schrauben statt tippen

Nach einem guten 1. Halbjahr läuft bei Loco-Soft nun wieder ein Update, das zahlreiche Verbesserungen bringt.

easyKFZ verspricht eine einfache, praxisgerechte EDV-Lösung für kleine, freie Werkstätten.

Das Software-Update beim Auto ist mittlerweile selbstverständlich. Die eigenen EDV-Anlagen sind im Kfz-Betrieb oft nicht am aktuellsten Stand.

F

E

s ist zwar schon einige Monate her, doch LocoSoft-Vertriebsleiter Gregor Pülzl freut sich noch immer: „Im Winter haben wir den bislang größten Anwender mit 40 Arbeitsplätzen in 5 Betriebsstätten installiert“, sagt Pülzl. Er lobt vor allem die konstruktive Zusammenarbeit, durch die man das Großprojekt sehr gut absolviert habe. Seit wenigen Wochen ist das jährliche Update ausgebracht: Pülzl betont, dass dies für die Anwender wie bisher kostenlos sei. Zu bezahlen sei lediglich eine Versand- und Bearbeitungspauschale von 19 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer). Was ist neu? Zum Beispiel der Stempelzeit-Übersichtsmonitor: So weiß man stets, welcher Mitarbeiter mit welcher Tätigkeit beschäftigt ist. Ebenso wichtig ist auch die neue Funktion für die Fahrzeug-Disposition und Buchhaltung: Denn Boni und Verkaufshilfen werden vom Hersteller direkt in Loco-Soft eingelesen, den korrekten Fahrzeugen zugewiesen und verbucht. Dadurch kommt Licht in den Boni-Dschungel! • (MUE)

42

Kundenbeziehungsmanagement

Verkaufshilfen des Herstellers werden direkt eingelesen

S

o einfach wie ein Gabelschlüssel“, verspricht Thomas Grömer die Anwendung seiner easyKFZ -Werkstattsoftware. Zu Beginn wollte er guten Freunden helfen, die sich in der Kfz-Branche selbstständig gemacht haben. „Für Selbstständige in handwerklichen Berufen kostet es sehr viel Aufwand, sich mit kaufmännischer Büroarbeit zu quälen“, so der Software-Entwickler. Mittlerweile arbeiten nicht nur seine Freunde, sondern bereits 30 Werkstätten mit dem Programm, das er gemeinsam mit kleinen freien Werkstätten genau nach dessen Bedürfnissen entVolle Konzentration auf die wickelt hat. Neben Werkstatt: easyKFZ der kompletten Auftragsabwicklung, Fahrzeugabwicklung sowie Lieferanten-Schnittstellen gehört auch die Registrierkasse zum Standard. Die monatlichen Kosten für die Software sind nach Umsatz gestaffelt und beinhalten Support, Unterstützung und alle Updates. • (GEW)

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016


WIRTSCHAFT

Kalkulieren leicht gemacht Reparaturkalkulationen sind in Lackund Karosseriebetrieben ein alltäglicher Vorgang. Umso wichtiger ist maximale Effizienz – zum Beispiel durch die Fahrzeugauswahl mittels VIN in EurotaxRepairEstimate.

S

achverständige, Autohäuser und Werkstätten vertrauen gleichermaßen auf EurotaxRepairEstimate. Kein Wunder: Die neueste Generation des Programms glänzt sowohl mit äußeren Werten – Stichwort grafische Teiledarstellung – als auch mit seiner automatischen Reparaturlogik. Eine besonders wichtige Arbeitserleichterung stellt die Fahrzeugauswahl mittels „Vehicle Identification Number“ (VIN) dar: „Dadurch reichen wenige Mausklicks aus, um ein Fahrzeug auszuwählen und Abweichungen gegenüber der Standardausstattung anzuzeigen“, erläutert Martin Novak, Geschäftsführer von Eurotax. Ob beispielsweise ein nicht abblendender Innenspiegel ab Werk verbaut oder erst bei einem nachträglichen Scheibentausch eingesetzt wurde, lässt sich somit binnen Sekunden klären.

Martin Novak erläutert, wie die VIN-Eingabe den Werkstattalltag erleichtert

Lackdaten der Hersteller „Auch die Integration der Herstellerlackdaten schreitet voran“, berichtet Novak weiter. BMW, Mini und die Marken des VW-Konzerns werden bereits seit Längerem abgedeckt. Nunmehr sind auch die Lackdaten von Mercedes-Benz komplett im Programm enthalten, bei Opel ist dies teilweise der Fall. In den kommenden Monaten soll die Marktabdeckung sukzessive weiter ausgebaut werden. • (HAY)

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

??


WIRTSCHAFT

Audatex-Geschäftsführer Dr. Richard Nathschläger und Vertriebsleiter Thorsten Beck gehen mit AudaWatch den nächsten Schritt in die ReparaturZukunft

Mit AudaWatch wird die Neugier des Kunden über den Reparaturfortschritt gestillt, Transparenz und Kundenzufriedenheit werden damit erhöht.

Kunde is watching you

W

ann wird mein Auto fertig?“, ist wohl die meistgestellte Frage bei der Telefonistin einer Werkstätte. Dabei ist diese nicht leicht zu beantworten, die Mitarbeiterin am Telefon versucht zu verbinden, sucht das Auto, die richtige Abteilung, den gerade damit beschäftigten Mitarbeiter: Das alles kostet Zeit, Geld und Nerven sowohl für den Kunden wie auch für den Betrieb. Mit der AudaWatch App bietet Audatex nun eine moderne und einfache Lösung. „Natürlich haben wir zuerst eine gewisse Skepsis der Betriebe: Was kann man dem Kunden an Information zumuten“, berichtet Dr. Richard Nathschläger, Geschäftsführer Audatex Österreich. „Doch die Werkstätte kann das System individuell konfigurieren und selbst entscheiden, wann sie welche Fotos über den Reparaturfortschritt erstellt und veröffentlicht“, ergänzt Verkaufs- und Marketingleiter Thorsten Beck. „Nach den Erfahrungen in anderen Ländern, wo AudaWatch bereits verwendet wird, profitieren die Betriebe nicht nur durch den Wegfall unzähliger Telefonanfragen, durch die deutlich höhere Transparenz steigt auch die Kundenzufriedenheit“, weiß Nathschläger.

App auf jedem Smartphone Die Abwicklung für den Mitarbeiter ist dabei denkbar einfach. Die Basis bildet AudaPad Web, die

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Schadenkalkulationssoftware von Audatex. „Hier muss der Schaden bzw. die Reparatur angelegt werden.“ Das System erstellt einen QR-Code, der ausgedruckt und am Fahrzeug befestigt wird. Alles Weitere funktioniert mit der auf jedem handelsüblichen Smartphone lauffähigen App. „Zu Beginn der täglichen Fotodokumentation wird der QR-Code mit dem Smartphone gescannt und damit der Reparaturauftrag identifiziert. Alle dann erstellten Fotos werden automatisch zugeordnet, hochgeladen und je nach Einstellung per SMS oder E-Mail an den Kunden verschickt.“ Der fotografierende Mitarbeiter wählt zudem auch den Status wie Vorbereitung, Lackierung oder Reinigung. Der Kunde ist so laufend über den Reparaturfortschritt informiert, Unsicherheit, ständige Telefonate oder negative Überraschungen, wenn die Fertigstellung länger als erwartet dauert, entfallen. „Auch bei der Schadenaufnahme bietet AudaWatch eine deutliche Vereinfachung und Beschleunigung“, beschreibt Beck. Bislang wurden die Fotos meist mit einer in der Werkstätte aufliegenden Digitalkamera fotografiert, anschließend mussten die Bilder heruntergeladen, gespeichert und der Schadendokumentation beigefügt werden. „Mit der AudaWatch App sind alle Bilder sofort richtig zugeordnet“, so Beck.

AudaPad-Web-Verbesserungen Generell wurde AudaPad Web noch einmal vereinfacht und verbessert. Musste bislang das aus AudaPad Web erstellte PDF über den Schadenbericht separat gespeichert und dann mit den Fotos an QuickCheck übertragen werden, kann nun die komplette Dokumentation auf Knopfdruck an QuickCheck gesendet werden. Die zweite Neuerung betrifft die Abtretungserklärung. „Statt eines extra ausgefüllten Formulars zur Abtretung der Versicherungsansprüche des Kunden an die Werkstätte wird dieses nun mit den bereits vorhanden Daten automatisch erstellt und der Kunde muss den Ausdruck nur noch unterschreiben.“ • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Viel Zeit fürs Wesentliche Im Autohausalltag entscheidet der menschliche Kontakt. Damit dafür genug Zeit bleibt, hat sich die Unternehmerfamilie Prügger für ein Dealer Management System von Motiondata entschieden.

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eit dem Jahr 1980 besteht das Autohaus Prügger in Hausmannstätten. Pro Jahr werden knapp 700 Autos verkauft, darunter allein 120 Neufahrzeuge der als Vollvertragspartner vertretenen Marke Kia. Darüber hinaus ist das Unternehmen SubaruServicepartner und hat sich auch mit Jahres- und Gebrauchtwagen, mit der Produktlinie „Prügger exklusiv“ sowie mit seinem kompetenten Werkstattteam einen exzellenten Ruf erarbeitet, der weit über das unmittelbare Einzugsgebiet im Süden von Graz hinausreicht.

Premiumpaket von Motiondata Das Rückgrat dieser vielfältigen Aktivitäten war bislang eine IT-Individuallösung. Diese wurde jedoch den modernen Ansprüchen – von Markenschnittstellen bis zur Registrierkassenpflicht – kaum mehr gerecht. Daher habe man nach einem professionelleren DMS gesucht und sei bei Motiondata fündig geworden, berichtet Prokurist Lukas Prügger: „Wir

haben 10 Arbeitsplätze mit dem ‚Enterprise-Paket‘ von Motiondata ausgestattet, um alle Anforderungen optimal abdecken zu können.“ Zudem kann das Vertriebsteam die Cloud-Lösung „Motiondata CRM“ nützen, wodurch die täglichen Abläufe im Verkauf wesentlich erleichtert werden. Auch die Gebrauchtwagenabteilung profitiert von der IT-Umstellung, denn sie kann nunmehr mit wenigen Mausklicks alle relevanten Fahrzeugbörsen sowie den Fahrzeugmarkt auf der eigenen Homepage befüllen.

Rundum zufrieden: Mario Pichler von Motiondata mit Lukas, Jakob und Matthias Prügger (v. l.)

„Viel unkomplizierter als erwartet“ Der Umstieg auf Motiondata ermöglicht es den 20 Mitarbeitern des Familienbetriebs somit, noch mehr Zeit für den unmittelbaren Kundenkontakt zu verwenden. Doch nicht nur deshalb ist Prügger rundum zufrieden: Auch die gemeinsam mit MotiondataProjektleiter Patrick Hierzer geplante schrittweise Inbetriebnahme des neuen DMS samt Datenübernahme und Anwenderschulung ging reibungslos vonstatten. „Alles war wesentlich unkomplizierter als erwartet“, berichtet Prügger: „Die Arbeit ist jetzt viel einfacher, intuitiver und vor allem sind sämtliche Abläufe prozessoptimiert.“ • (HAY)

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WIRTSCHAFT

Vom Manager zum Unternehmer Der erfahrene Automanager Klaus Mayer hat das Autohaus Brantner in Mistelbach übernommen und ist mit großer Kundennähe erfolgreich. Bei der EDV setzt Mayer auf Optima 21 von CDK Global.

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ein eigener Herr zu sein, ist wohl auch für erfolgreiche Manager ein geheimer Wunsch und so hat Klaus Mayer mit langjähriger Führungserfahrung bei Wiesenthal und kürzerem Aufenthalt bei MVC Wien die Gelegenheit genutzt und ist in die Selbstständigkeit gewechselt. Diese Gelegenheit war der Plan von Komm.-Rat Ing. Hans Brantner, seine vier Opel-Autohäuser in andere, jüngere Hände zu geben bzw. zu verkaufen. Die wiedererstarkte Marke Opel und die gute Basis von Brantner weckten Mayers Interesse, vier Betriebe wollte er allerdings nicht übernehmen. Mistelbach schien dem Auto-Manager aber passend. „Am Land ist das Potenzial für ein Autohaus deutlich höher als in der Großstadt, zumal in Wien das Autofahren immer unattraktiver wird und immer mehr Menschen darauf verzichten“, weiß Mayer. „Zudem ist die Loyalität im ländlichen Bereich deutlich größer.“ Im vergangenen Jahr, am 10.10. um 10:10 Uhr, wurde das Autohaus Opel Mayer eröffnet und seitdem „der Businessplan übertroffen“. Mayer hegt und pflegt Kunden und Mitarbeiter. „Beide sind loyal, wenn man sie fair behandelt.“ Dabei hat Mayer ein bestens eingeführtes Autohaus übernommen, im Gegensatz zu seinem Vorgänger Brantner kann er sich aber exklusiv um den einen Betrieb kümmern.

EDV als Basis für erfolgreiches Arbeiten Für den Erfolg braucht es die richtigen Partner. Mayer hatte die Gelegenheit, in einem gut laufenden Betrieb alle Lieferanten und Dienstleister zu bewerten und dann neu zu entscheiden. Das wichtigste Beispiel da-

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für ist die Software. Die bisherigen Brantner-Betriebe nutzten zwar bereits das von Opel empfohlene Optima 21 von CDK Global, allerdings mit einer zentralen Server-Lösung, die natürlich gänzlich getrennt werden musste. Mayer musste sich also für eine eigene Lösung entscheiden: „Zwei der drei von Opel empfohlenen Software-Lösungen waren mir bekannt, wobei mir das CDK-Programm am besten gefallen hat. Die bisherige Zufriedenheit der Mitarbeiter, allen voran meiner perfekten Buchhalterin Birgit Futschek, sowie die optimale Betreuung durch Franz Fleischanderl waren weitere Kriterien für die Entscheidung zugunsten Optima 21.“ Aufgrund der Größe des Unternehmens und der Zahl an Arbeitsplätzen hat sich der neue Firmenchef für eine Serverlösung entschieden, alternativ hat CDK eine komplette Hosting-Variante im Angebot.

Betreuung, Bedienerfreundlichkeit, Buchhaltung „Wir schätzen das bedienerfreundliche Arbeiten, die integrierte Finanzbuchhaltung und die einfache Verfügbarkeit von Informationen und Daten“, erklärt Mayer. „In Wahrheit ist ein Autohaus mit einigen wenigen Schlüsselkennzahlen erfolgreich zu führen, die muss man im Griff haben. Und das funktioniert hier auf Knopfdruck.“ Sollten dennoch Fragen oder Probleme auftauchen, schätzt Mayer die Unterstützung durch Fleischanderl, der seit 20 Jahren für das von ADP auf CDK Global umbenannte Unternehmen tätig ist. „Ich kenne natürlich das Programm, aber ich kenne auch die Mitarbeiter unser Kunden sowie deren Stärken und Schwächen sehr gut“, berichtet Fleischanderl aus seiner individuellen Arbeit. „Da ist es von Vorteil, dass bei uns der Kundenbetreuer auch den Support durchführt.“ • (GEW)

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Franz Fleischanderl (l.) von CDK Global betreut Klaus Mayer und sein Team im neuen Autohaus Mayer in Mistelbach


WIRTSCHAFT

Nun folgt Opel, dann kommt Ford Nachdem Stieger Software mit den Schnittstellen zu VW, Audi, Seat und Skoda heuer bereits ein großes Projekt umgesetzt hat, können ab Herbst auch Opel-Händler die aus der Schweiz stammende Software installieren.

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er 60 Prozent des Automarktes mit Schnittstellen abdecken kann, hat Grund zur Freude: „Wir geben heuer in Österreich mächtig Gas“, erklärt Gottfried Scharf, Geschäftsleiter von Gottfried Scharf sieht Stieger Software in Österreich. Wenn viele neue Chancen man anschaut, was ihm und seinem Team heuer gelungen ist, kann man ihm nur beipflichten. Das größte Projekt – die Schnittstellen zur Porsche-Gruppe mit ihren Marken VW, Audi, Seat und Skoda – war sicher ein Meilenstein. Und wenn demnächst im Herbst auch die Nummer 2 am Pkw-Markt, nämlich Opel, mit einer Schnittstelle angebunden wird, wird wohl der eine oder andere Händler der Marke mit dem Blitz zu Stieger Software wechseln. Doch das Ausbauprogramm ist noch lange nicht abgeschlossen, als nächstes folgt Ford: „Die Fertigstellung der Schnittstellen zu dieser Marke ist für 2017 geplant“, teilt Scharf mit.

Finanzbuchhaltung ist fix integriert Übrigens: Alle DMS-Programme von Stieger Software haben nicht nur eine serienmäßige Registrierkasse, sondern auch eine Finanzbuchhaltung. „Das ist bei anderen DMS-Programmen nicht immer Standard“, erklärt der Kärntner und nennt zwei Vorteile: erstens die geringeren Kosten für die EDV und zweitens das Plus an Komfort. Bei Stieger gibt es auch die Möglichkeiten, dass wiederkehrende Kassabuchungen vordefiniert werden können. Dann muss man nur das entsprechende Konto aus einer Tabelle auswählen, was viel Zeit erspart. • (MUE)

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WIRTSCHAFT

Kundenbeziehung: persönlich und elektronisch Das Autohaus Göndle nutzt die CRM-Lösung von S4 Computer, um das gelebte Kundenbeziehungsmanagement noch effizienter umzusetzen.

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Günter Enigl (l.), Verkaufsleiter Autohaus Göndle und Peter Wenger, Geschäftsführer S4 Computer

m Autohaus Göndle, BMW- und Mini-Partner in St. Pölten, ist Kundenbeziehung die Basis des Erfolges. Die noch überschaubare Größe des traditionsreichen Familienbetriebes ist dabei eines der Erfolgsgeheimnisse. So verabschiedet Gründer Peter Göndle jeden Kunden nach erfolgter Auslieferung noch selbst, ebenso ist Elfriede Göndle für die Kunden im Betrieb präsent. Mit Tochter Sabine Haas sowie dem langjährigen Mitarbeiter Michael Hickelsberger, die beide in die Geschäftsführung berufen wurden, wird das Tagesgeschäft aber bereits von der nächsten Generation geleitet. Die Schlüsselposition der Verkaufsleitung hat vor ein paar Jahren Günter Enigl übernommen, der als Einzelhandelskaufmann vor 22 Jahren im Unternehmen begonnen hat. Der Mix aus erfahrener, familiärer und neuer Führung ist ebenso ein Erfolgsgeheimnis wie das gesamte Team. „Die Firma Göndle besteht zum größten Teil aus selbst ausgebildeten Mitarbeitern, die wir weiter qualifizieren und denen wir entsprechende Aufstiegschancen ermöglichen“, so Enigl. Damit konnte in den vergangenen Jahren das Geschäft deutlich gesteigert werden. „Heuer werden wir über 900 Neu- und Gebrauchtwagen verkaufen“, berichtet Enigl stolz.

Werkzeug zur Kundenbeziehung Die Basis dafür ist die ebenso persönliche wie professionelle Kundenbeziehung. Dafür verfügt die Firma Göndle seit Kurzem über ein modernes und effizientes Werkzeug. S4 CRM ist ein speziell auf die

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Anforderungen des Autohandels abgestimmtes Kundenbeziehungsmanagement-Tool und voll in das ebenfalls von S4 gelieferte und betreute DMS incadea.myengine integriert. „Um die Marketingmaschinerie zu starten, braucht es Daten, und die nehmen wir aus dem Tagesgeschäft des Autohauses“, erklärt Peter Wenger, Geschäftsführer S4 Computer. Egal ob Neuwagenverkauf, Werkstattumsätze, km-Leistung, Probefahrten oder Reifenlager: Wenn die Daten eingegeben werden, sind sie für jeden Mitarbeiter verfüg- und verwendbar. Daraus können Callcenter-Lösungen, Serienbriefe oder -mails ebenso erstellt werden wie ganze Marketingkampagnen inklusive Kostenübersicht.

Intuitive Bedienung, individuelle Lösung Enigl und sein Team schätzen dabei die intuitive Bedienung und die individuelle Lösung. So können beispielsweise bei der Einführung eines neuen Modells alle bestehenden Kunden der aktuellen Ausführung angeschrieben und dem Verkäufer seine Ansprechpersonen zugeordnet werden. Der Kreativität und damit der Effizienzsteigerung sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie das Beispiel Probefahrten zeigt. „Kein Verkäufer dokumentiert gerne Probefahrten oder erstellt Angebote, wenn er daraus keinen Vorteil zieht“, weiß Enigl. „Die Fahrzeugdaten sind ohnehin hinterlegt, die Kundendaten in den meisten Fällen ebenso. Damit kann ich aus dem System bereits die Probefahrtvereinbarung unterschriftsfertig ausdrucken, der Kunde bekommt gleich ein Angebot vom entsprechenden Fahrzeug mit und alle Daten sind für eine Nachbearbeitung vorbereitet“, berichtet der Verkaufsleiter. Selbst die Frist für die Erinnerung kann individuell hinterlegt werden. „Auch wenn das Geschäft schlechter wird, werden jene Betriebe überleben und Geld verdienen, die besser sind als die anderen“, ist Enigl überzeugt. Dafür braucht es nicht nur motivierte Mitarbeiter, sondern auch die richtigen Werkzeuge. • (GEW)

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WIRTSCHAFT

Der Chef haftet Die täglich produzierten Datenmengen waren noch nie so groß wie heute. Diese bringen neben mehr Effizienz und Erleichterung in Arbeitsabläufen aber auch Verantwortung mit sich – vor allem für die Chefetage.

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nternehmen und deren Daten sind angreifbar, und als Chef haftet man dafür“, gibt Lutz Herkel von Vector zu bedenken. Denn der Vernetzungsgrad verschiedenster Systeme ist extrem hoch, wodurch diese nicht nur intern, sondern auch von außen verwundbar sind. Immer öfter werden Unternehmen auch Opfer solcher Angriffe, wie zum Beispiel das Autohaus Scheibelhofer, bei dem ein beträchtlicher Geldbetrag aufgewendet wurde, um die gehackten Firmendaten wieder freizukaufen.

Risiko minimieren durch Cloud-Lösung

Lutz Herkel ist bei Vector Produktmanager für das Car Dealer Package

„Sollten sensible Kundendaten irgendwie an die Öffentlichkeit gelangen, ist der Unternehmer bei Fahrlässigkeit sogar haftbar“, ergänzt Herkel und rät: „Verwendet man vernetzte Software, empfiehlt sich eine Cloud-Lösung, also eine Variante der Datensicherung, die extern auf Servern des Anbieters

passiert. Denn damit wird nicht nur der Aufwand, sondern auch das Risiko abgegeben.“ Wichtig bei der Wahl des Anbieters ist, darauf zu achten, in welchem Land die Daten gespeichert werden, welche Verschlüsselungsmethode angewandt wird oder wie die Wiederherstellungsklauseln lauten. Bei Vector befindet sich die Serverlandschaft von CDP-Solution in einem Hochsicherheitsrechenzentrum einer österreichischen Bank. Durch den Standort in Wien gilt österreichisches Recht und damit eine der höchsten Datenschutzbestimmungen weltweit – im Gegensatz zu Anbietern, die zum Beispiel die Daten in den USA lagern. „Mit der nächtlichen Sicherung ist das Back-up des Systems immer auf dem tagesaktuellen Stand und kann auch jederzeit wiederhergestellt werden“, schließt Herkel. • (MKR)

Schnellere Lead-Bearbeitung Mit der auf künstlicher Intelligenz basierenden Cloud-CRM-Lösung EASI’R können Vorhersagen zu individuellem Kaufverhalten der Kunden getroffen und Autoverkäufern zu einer Maximierung der Verkaufschancen verholfen werden.

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ufbauend auf den jeweiligen Händlerdaten ist das System sofort einsatzbereit. Auf Basis eines großen Wissens über Kundenprofile werden mit dem EASI’R-Algorithmus Vorhersagen getroffen, die Schritte und Inhalte für Kundeninteraktionen verraten. Das System schlägt nicht nur das zielführendste Kommunikationsmittel für den jeweiligen Kunden vor, sondern auch den optimalen Zeitpunkt für die Kontaktaufnahme. Ebenso werden Erfolg

versprechende Inhalte oder Angebote vorgeschlagen.

Jetzt auch als iOS-App

Die Software ist auf allen Mobilgeräten einsetzbar

Um den Erwartungen der Kunden, auf rasche Rückmeldung noch besser gerecht zu werden, erhält der Verkäufer die Kundenanfragen, etwa den Wunsch nach einer Probefahrt, mit der EASI’R-App nun direkt auf seine Apple Watch, sie sind aber auch über Handy und Tablet abrufbar. „Die Automobilbranche muss darauf eingehen, dass Kunden zur Kaufplanung immer stärker auf digitale Kanäle setzen. Apps bieten hier eine großartige Möglichkeit, sich der Digitalisierung und den damit verbundenen veränderten Kundenerwartungen anzupassen“, ist CEO Mikael Moeslund überzeugt. • (MPI)

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WIRTSCHAFT

Ihr Auftritt, bitte! Seit Ende August können heimische Firmen nun erstmals auch zweistellige Adressen – wie etwa www.bp.at – beantragen. Eine Chance für die Autobranche!

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or zehn Jahren war es ausreichend, E-Mails statt Fax zu verschicken und irgendwie im Internet auffindbar zu sein. Dafür hat die österreichische Domainvergabestelle nic.at auf Antrag entsprechende .at-Internetadressen zugeteilt. Allerdings mussten diese zumindest aus drei Zeichen bestehen. In Deutschland war bereits seit Oktober 2009 die Registrierung von ein- und zweistelligen Domainnamen möglich. Damals hat sich VW beschwert, bei der beantragten Registrierung von www.vw.de gegenüber Marken mit drei und mehr Zeichen – etwa www.bmw.de – benachteiligt zu sein. Der Bundesgerichtshof entschied damals, dass die deutsche Registrierungsstelle DENIC eG mit der Verweigerung dieser Registrierung ihre Monopolstellung zulasten von VW missbraucht habe. Seither musste DENIC auch andere zweistellige Bewerbungen zulassen. In Österreich ticken die Uhren langsamer. Da erscheint bei Eingabe von www.bp.at die Meldung, dass der Browser diese Adresse nicht finden kann. Auch für VW war bisher nur die Registrierung von www.volkswagen.at möglich. Allerdings hat sich seit 2009 die Zulassungspolitik der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) als oberste Instanz aller Adress-Vergabestellen radikal

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Dr. Barbara Schloßbauer, nic.at GmbH

geändert. Es wurde zahlreichen Konzernen und Organisationen die Möglichkeit eingeräumt, als zusätzliche Zulassungsstellen tätig zu werden. Doch mussten die Bewerber pro Top Level Domain (TLD) der ICANN 185.000 Dollar überweisen. Nach positiver Prüfung des Antrags waren nochmals 25.000 Dollar fällig. Was der ICANN bei 1.930 Bewerbungen einen wahren Geldregen bescherte. Die Folge war, dass Unternehmen seit 2013 unter einer stetig steigenden Zahl von TLDs die Wahl haben. Allein der Google-Konzern hat rund 100 derartiger TLDs zur weltweiten Vermarktung beantragt. Überall sind derzeit bereits ein- und zweistellige Kurzdomains möglich. Es gibt bei diesen neuen TLDs meist keine Probleme, in einer Adresse auch Umlaute zu verwenden. Österreichische Firmen sind seither nicht mehr darauf angewiesen, ihre Internetadresse mit .at enden zu lassen. Was nic.at als Vergabestelle der Österreichadresse .at zwang, sich nunmehr den internationalen Marktverhältnissen anzupassen.

4.965 zusätzliche Domains sind möglich

Constanze Trzebin, punkt.wien GmbH, verweist auf viele neue Adressen

Dr. Barbara Schloßbauer von der nic.at GmbH in Salzburg macht darauf aufmerksam, dass der Bestand der verfügbaren ein- und zweistelligen Domains unter .at limitiert ist. Insgesamt können unter Berücksichtigung der Buchstaben a–z, der Ziffern 1–9 und der 34 zulässigen Sonderzeichen 4.965 neue Domains zugelassen werden. Wegen dieser Knappheit wurde – internationalen Gepflogenheiten entsprechend – ein zweistufiger Start beschlossen. In der Sunrise-Phase können Markeninhaber ihre Marke als ein- oder

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zweistellige Domain beantragen. Gibt es nur einen Antrag, wird diesem die neue Adresse zugeteilt. „Kommen mehrere berechtigte Anträge für diese Domain, wird diese in einer geschlossenen Versteigerung zwischen den Antragstellern versteigert.“ Die Auktionen werden laut Schloßbauer zwischen 10. und 21. Oktober 2016 abgewickelt. Erst wenn die erste

Phase abgeschlossen ist, können die verbleibenden Domains ab 6. Dezember 2016 nach dem First-comefirst-served-Prinzip frei vergeben werden. Im Normalfall halten sich die Kosten in Grenzen: Mit den 240 Euro ist auch schon die erste Jahresgebühr bezahlt. Danach werden die Jahresgebühren fällig, die je nach Provider unterschiedlich hoch sind. • (KNÖ)

Blühende Vielfalt wird noch blühender

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n der Regel bedienen sich die Vergabestellen einer Vielzahl international tätiger Registrare. So wurde die punkt.wien GmbH der Compass-Gruppe von der ICANN zur Vermarktung der TLD .wien autorisiert. „Dafür haben wir in Österreich 3 Registrare, international sind weitere 39 von uns autorisiert“, verweist Constanze Trzebin auf 15.200 Adressen, die seit Juli 2014 vergeben wurden. Je nach Preisgestaltung der Registrare liegen dafür die Jahresgebühren zwischen 30 und 50 Euro.

Preisvergleich lohnt sich Bei den mehr als 700 TLDs und der Vielzahl an Registraren lohnt sich auch ein Preisvergleich. Viele der Anbieter – wie etwa auch die von .wien und .tirol – sind interessiert, dass ihr Name möglichst weit durch die Welt getragen wird. So liegt es im Interesse der EU, dass die Domain .eu schon gegen eine Jahresgebühr von 1 Euro erhältlich ist. Die World4You GmbH – nach Eigenwerbung Österreichs Hosting Nr. 1 – bietet die Landesdomain .at bereits um 13,90 Euro pro Jahr an, .wien um 34,90 Euro und Tirol um 31,90 Euro. Die Schweizer Adresse .ch ist um 13,30 Euro jährlich zu buchen – bei der deutschen United-Domains AG kostet sie jedoch 99 Euro. Billig sind die Kokos-

inseln um 17,90 Euro für die schöne Adresse .cc, teuer sind jedoch die Landesendungen .fr und .it mit je 99 Euro. Die Adressen mit .org. und .net sind um 19 Euro pro Jahr zu haben, .click oder .de sogar um 5 Euro. Dank moderater Tarife werden TLDs daher immer stärker als Marketinginstrumentarium eingesetzt. Naheliegend bei www.flughafen.wien, einem Beispiel, dem auch lokale Kfz-Betriebe folgen könnten. Aber auch Endungen wie .guru (29 Euro), .discount (39 Euro), .GmbH, .engineering oder .expert (je um 49 Euro) können sich gut dafür eignen. Branchenspezifische Endungen wie .bike (29 Euro) oder .cab (39 Euro) sind ebenfalls empfehlenswert; von .auto, .cars und .car ist jedoch abzuraten. Denn für diese TLDs werden mit 2.950 Euro echte Phantasiepreise verlangt. „Markante Web-Adressen sind der Schlüssel zum Erfolg im Internet“, verweist die Host Europa GmbH in ihrer Werbung auf die steigende Bedeutung einer kreativen Internetpräsenz. Manche der vielen Kurzendungen lassen sich – wie auch bei den Wunschkennzeichen – gut mit dem eigenen Firmennamen kombinieren. Clever war der Bosch-Konzern: Er hat sich die TLD .bosch gleich als Vergabestelle direkt bei der ICANN gesichert. GM hat ursprünglich 185.000 Euro Antragsgebühr für die TLD .cadillac berappt, aber dann doch auf die Funktion als Vergabestelle verzichtet.

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AUFBRUCH IN ROT-WEISS-ROT ANDERE JAMMERN. WIR HANDELN! Knappe Erträge, politischer Gegenwind und technologischer Fortschritt: Die Autobranche steht vor zahlreichen Herausforderungen. Darüber zu jammern, ist zu wenig. Stattdessen zeigen prominente nationale und internationale Referenten sowie kompetente Partnerfirmen beim diesjährigen AUTO-&-Wirtschaft-Tag in der Wiener Hofburg auf, wie österreichische Klein- und Mittelbetriebe auch in Zukunft gutes Geld verdienen können.

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DAS SAGTEN DIE 420 BESUCHER NACH DEM 8. AUTO-&-WIRTSCHAFT-TAG 2015:

„Wieder mal eine gelungene Veranstaltung mit hochkarätigen Speakern!“ „Ihr habt wirklich ein tolles Programm mit sehr guten Referenzen in einem außergewöhnlichen Ambiente auf die Beine gestellt.“ „Sowohl die Themenauswahl als auch die Vortragenden wussten auf ganzer Linie zu überzeugen und haben die Besucher bis zum letzten Thema in ihren Bann gezogen.“

„Ein absolut spannender und sehr gelungener Event!“

LTER? +++ ELEKTROMOBILITÄT: WIE ÄNDERT SICH DAS WERKSTATTGESCHÄFT? +++ AUTOMOBILINDUSTRIE: REGIONALEN STRUKTUREN AUF DER STRECKE? +++ AKTUELLE WIRTSCHAFTSDATEN IM ÜBERBLICK +++ ++ NETZWERKEN IN DEN LOUNGES +++ AUTOMOTIVER HUMOR VON GABRIELE KUHN UND MICHAEL HUFNAGL +++

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WIRTSCHAFT

Totalschäden und Export von Werkstattarbeit Über Totalschäden, „fehlende“ Altautos, aus Österreich in EU-Länder mit billigeren Löhnen entführte Arbeit und nach Reparatur wieder heimgekehrte Autos sprach eine Runde mit Innung, SV-Präsident und Garanta-Boss. Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

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as Internet hat Schadenabwicklung und Wrackthematik verschärft“, weiß Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer der Garanta Österreich: „Früher hat man im Schadenfall den unabhängigen Sachverständigen gehabt, der den regionalen Restbzw. Havariewert festgestellt hat. Danach wurde das Fahrzeug dem Zustand entsprechend verwertet. Heute lassen sich auf dem Onlinemarkt, zu dem mehr Anbieter Zugang haben, höhere Wrackpreise erzielen.“

Zahl der Totalschäden nimmt zu Dadurch steige automatisch auch die Anzahl wirtschaftlicher Totalschäden. Früher stellte sich weniger die Frage, ob repariert wird oder nicht. „Es wurde repariert!“, so Löckinger. Für die Versicherungen wurden die Reparaturen immer mehr zum finanziellen

Faktor, wie beim Versicherungsverband gelistete 800.000 Kasko- und 550.000 Haftpflichtschäden pro Jahr zeigen. „Werden nur 10 Prozent dieser Schäden theoretisch nicht mehr repariert, weil es für den wirtschaftlich geschädigten Versicherer günstiger ist“, rechnet Löckinger vor, „entgeht den österreichischen Werkstätten ein ordentliches Volumen.“ Die schleichende Veränderung bekomme der einzelne Betrieb in der Regel nicht so mit. Bei Haftpflichtschäden, deren Abwicklung gesetzlich und durch die Rechtsprechung normiert sei, dürfen die gewerblichen Reparaturkosten den Wiederbeschaffungswert um 10 bis 15 Prozent überschreiten. Früher – ohne

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Dipl.-oec. Andreas Westermeyer (l.), Referent der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, und Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer der Garanta Österreich

Wrackbörse – sei es weniger oft passiert, dass den Kunden geraten wurde, sich anstelle einer Reparatur ein neues Auto zu kaufen. „In der Haftpflicht spielen der Restwert und auch die Entwicklung mit den Wrackbörsen nicht so die große Rolle für das Entscheidungskalkül Totalschaden oder nicht“, so Dr. Wolfgang Pfeffer, Präsident der Sachverständigen SV-Union: „Denn der Versicherte kann auf die Reparatur bestehen.“ Im Kaskofall sehe dies aufgrund der freien Vereinbarungsmöglichkeit zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer anders aus: „Die Bedingungen der Versicherungsunternehmen sind einfach zu unterschiedlich“, dies ließe auch Spielraum für unterschiedliche Einstufungen als Totalschaden. So ist im Kaskofall der Totalschaden dann eingetreten, wenn die Differenz zwischen Wiederbeschaffungswert und Restwert kleiner ist als die Reparaturkosten wären. Garanta empfehle nicht nur den Kfz-Betrieb als Experten für Mobilität, sondern überlasse bei Unfallreparaturen bis über 100 Prozent des Zeitwerts dem Kunden die Entscheidungsfreiheit, ob er sein Auto behalten wolle oder nicht. „Viele Totalschäden sind künstlich gemacht“, ist Komm.-Rat Friedrich Nagl, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik, überzeugt. Ein großes Problem sieht Dipl.-oec. Andreas Westermeyer, Referent der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, darin, dass Kunden meist ungelesen AGBs akzeptieren: „Jeder unterschreibt jeden Tag viele Allgemeine Geschäfts-

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WIRTSCHAFT

„Selbst kalkulieren!“, laute die Devise, ist die Expertenrunde einig: Auch wenn die Reparaturkosten bei neuen Autos nach Herstellerkosten zu kalkulieren seien, so biete zum Beispiel die Verwendung von Gebrauchtteilen oder der Verzicht auf dessen Lackierung veritable Potenziale, damit ein altes Fahrzeug nicht zum Totalschaden werde. „Bei einem 2-jährigen Jungwagen die Lackierung nicht zu berechnen, ist natürlich unmöglich!“, sagt Pfeffer. Wie auch Nagl empfiehlt der Sachverständige den Werkstätten, die Gutachten der Versicherung auf die Entscheidungsparameter zu überprüfen. Spielraum sehen die Fachleute beim Wiederbeschaffungswert: „Hat das Modell eine Sonderausstattung? Oder steht im Autopreisspiegel ein höherer Wert? Plötzlich darf repariert werden und die Werkstätte kommt zu einer Reparatur, die sie sonst gar nicht gehabt hätte.“

Sachverständig zum Schadengutachten

bedingungen. Die Kaskobedingungen halt einfach auch, gelesen werden sie aber nicht.“ Kein Problem hat Westermeyer damit, dass heute Wrackbörsen digital funktionieren: „Früher war es halt mit Brief und Fax – und es hat länger gedauert, heute geht es schneller. Aber die Methode ist gleich geblieben.“ Nagl ist überzeugt, dass „unsere Mitgliedsbetriebe wissen müssen, dass hier zum Teil total irrelevante Zahlen drinnen sind, die mit dem Wiederbeschaffungswert nichts zu tun haben.“

Geballtes InsiderWissen traf in der Redaktion von Lederers Medienwelt aufeinander

Pfeffer ist überzeugt, dass die Werkstätten ordnungsgemäß kalkulieren, die Versicherungen sollen dies dann kontrollieren. Das sei für Versicherungen eine Möglichkeit, Geld zu sparen, meint Westermeyer und Pfeffer ergänzt, dass „sowohl Werkstatt, der Versicherungs-SV und der gerichtlich beeidete Sachverständige eigentlich zu einer gleichen Expertise kommen sollten“. Löckinger betont, dass „es für den Kfz-Betrieb heute bereits unerlässlich ist, sich nicht nur mit der Reparatur auseinanderzusetzen, sondern auch mit dem Vertrieb von Kfz-Versicherungen“. Übersichtlichere Verträge wünschen sich Nagl und Westermeyer angesichts der größer werdenden Betätigungsfelder des Autohauses: Finanzieren, Abwickeln, Fahrzeuge transportieren, Leihwagen und Mietwagen-Service

Wo sind die Autos hin? Einzelfälle stark beschädigter Wracks, für die sehr hohe Preise bezahlt wurden, bestätigt der Präsident der Kfz-SV-Union: „Da hat es immer wieder die Überlegung gegeben, ob die Wrackkäufer nicht nur die Identität des Fahrzeuges wollten.“ Durch die Abfallregelung werde dies allerdings aufgefangen. Außerdem ließe sich mit seinem Tool zur Abfallprüfung eine nachvollziehbare Entscheidung darüber treffen, ob Wracks als Altfahrzeuge einzustufen seien. Wieso in Österreich weniger Fahrzeuge verschrottet werden, hinterfragt Nagl: „Wenn man einen Soll-Bestand von 4.841.073 Fahrzeugen und 80.000 geschredderten im Jahr 2011 hat und wir 5 Jahre später 5.024.256 Autos im Soll-Bestand haben, aber nur 59.900 im Schredder – wo ist die Differenz hin?“ Löckinger bestätigt, dass die Schäden nicht weniger geworden seien. Doch ebenso überzeugt sei man, dass dies nicht die alten, sondern recht neue Autos seien.

Bundesinnungsmeister Komm.Rat Friedrich Nagl (l.) und Dr. Wolfgang Pfeffer, Präsident der Kfz-SV-Union

etc. Hier müssten auch die Chefs ihre Mitarbeiter schulen. Der Chef müsse den Mitarbeiter dort hinbewegen, wo der ROI (Return of Investment) am höchsten sei. Dabei seien aber auch die Provisionen der Versicherungen ein Thema, so Westermeyer. Die Frage laute: „Habe ich lieber 1 Prozent Prämie bzw. Vermittlungsprovision mehr oder bekomme ich den Reparaturauftrag?“ •

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WIRTSCHAFT

chaft“ t Kfz-Wirts r ch ri e B n e ch onom de Der „Bran olf, Chefök W r te n ü G von ria Bank Aust

Günter Wolf beschäftigte sich bei der Bank Austria mit Gegenwart und Zukunft der Kfz-Branche

Abkühlung bei den Neuwagen? Der Abwärtstrend bei den Erträgen scheint gestoppt, doch die Zukunftsaussichten sind nicht besonders rosig: Der im August erschienene BranchenBericht der Bank Austria beschäftigte sich dieses Mal mit Autohäusern, Werkstätten und Tankstellen.

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as bisher letzte Mal, dass Günter Wolf den „BranchenBericht Kfz-Wirtschaft“ herausgab, ist lange her: Es war im April 2013, als sich der Chefökonom der Bank Austria mit Autohäusern, Werkstätten und Tankstellen beschäftigte. Seither ist viel passiert: Den einen oder anderen Händler hat es „erwischt“, viele kleinere Werkstätten suchen Nischen in einem umkämpften Umfeld und bei den Tankstellen steigt die Zahl derer, die ohne Betreuung auskommen.

Geht der Aufschwung bald zu Ende? Daher zieht Wolf ein zwiegespaltenes Resümee: Nach drei negativen Wirtschaftsjahren habe es 2015 im Fahrzeughandel zwar ein Wachstum von 3,2 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro gegeben. In den ersten vier Monaten 2016 habe der Autohandel sogar ein Umsatzwachstum von 8 Prozent erreicht. Der Aufschwung im Autohandel werde aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Pkws, des verbesserten Konsumvertrauens, der höheren Realeinkommen durch die Steuerreform und der anhaltend günstigen

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Finanzierungsbedingungen zumindest bis Herbst anhalten, prophezeit Wolf. Er rechnet allerdings „für 2017“ mit einer leichten Abkühlung des Fahrzeugabsatzes. Die Gründe dafür? Die schwächeren Zuwächse bei den Haushaltseinkommen und auch die Tatsache, dass der Pkw-Absatz schon heuer deutlich über dem Niveau von 2015 liege.

Gesättigter Markt: keine Rekorde in Aussicht Nicht ganz so rosig verlief das Geschäft für die Werkstätten: Laut dem BranchenBericht ist der Umsatz in den österreichischen Kfz-Werkstätten 2015 nur um 0,3 Prozent gestiegen. „Damit konnten die Werkstätten, die in den Jahren zuvor die schwache Entwicklung im Autohandel kompensiert haben, diese Aufgabe nicht mehr erfüllen“, sagt der Ökonom. Mit neuen Zulassungsrekorden rechnet Wolf nicht, weil der Markt in Österreich mit 550 Pkws pro 1.000 Einwohner schon jetzt auf einem sehr hohen Niveau sei, zweitens sei das Pkw-Alter im Durchschnitt mit 7,9 Jahren deutlich geringer als in Deutschland (9 Jahre). „Aufgrund der noch stark steigenden Bevölkerungszahlen und der nach wie vor hohen Bedeutung des Autos wird der Pkw-Bestand in Österreich zwar weiter steigen, doch die Steigerungsraten werden unter jenen der vergangenen 15 Jahre bleiben.“ In dieser Zeit nahm der Pkw-Bestand in Österreich im Schnitt um 1,1 Prozent zu, in den 1980er- und 1990er-Jahren waren es mehr als 3 Prozent. • (MUE)

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WIRTSCHAFT

Den Profis von AVL DiTest bleiben auch bei den Oldtimermotoren keine Fehler verborgen

Weihwasser für den Fehlerteufel AVL DiTest baut Diagnosegeräte, die vor allem bei modernen Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken sind. Dass diese aber auch bei Oldtimern feine Dienste leisten, wurde im Rahmen der Ennstal-Classic bei vielen Autos eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

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Ingo Glatter, Vertriebs- und Marketingdirektor AVL DiTest, war mit seinem Mini bei der Ennstal-Classic dabei

Mit den modernen Diagnosegeräten von AVL DiTest wurde auch den Oldtimern auf den Zahn oder vielmehr den Motor gefühlt

um bereits 10. Mal waren die Spezialisten von AVL DiTest Partner der Ennstal-Classic. Die Teilnehmer haben im Anschluss an die technische Abnahme – auf freiwilliger Basis – die Möglichkeit, den Motor ihrer automobilen Raritäten näher zu überprüfen. Und sie tun gut daran, denn wer glaubt, dass bei liebevoll gepflegten Oldtimern alles bis in die letzte Schraube perfekt ist, der wird von den AVL-DiTest-Technikern oftmals eines Besseren belehrt.

Kleine Ursache, große Wirkung So legte etwa ein Wackelkontakt an einem Kabel

zwischenzeitlich die ganze Zylinderbank eines millionenschweren Ferrari lahm, der Fehler wurde mit den AVL-Diagnosegeräten erkannt und mit einfachen Mitteln behoben. Ohne einen versierten Fachmann geht das freilich bei aller Technik nicht,

schließlich müssen die vom Gerät erkannten Fehler auch verstanden und interpretiert werden. Konkret lief bei rund 70 Prozent der überprüften Oldtimer der Verbrennungsvorgang nicht sauber, schuld daran sind oftmals Zündkerzen und -kabel. Aber auch anderen Störenfrieden legt AVL DiTest das Handwerk, Probleme mit dem Vergasergemisch werden ebenso ans Licht befördert wie simple Kontaktfehler. Hauptgeschäft sind für Ingo Glatter, Vertriebs- und Marketingdirektor bei AVL DiTest, zwar nach wie vor Werkstätten für moderne Fahrzeuge, der jedoch boomende Old- und Youngtimer-Sektor eröffnet aber auch hier Möglichkeiten: „Wie wir bei der Ennstal-Classic bewiesen haben, leisten unsere Diagnosegeräte bei allen Fahrzeugen wertvolle Dienste. Da sich die Oldtimer-Szene immer mehr professionalisiert – auch im Hinblick auf die Werkstätten –, gibt es durchaus Bedarf, den wir abdecken möchten.“ Dabei will Glatter nicht den Gurus der Oldie-Werkstätten ins Handwerk pfuschen oder gar deren Fähigkeiten infrage stellen: „Unsere Diagnosegeräte sind als Werkzeuge zu sehen und auch als Profi muss man sich nicht dafür genieren, ein Werkzeug zu verwenden.“ Glatter lässt es sich übrigens auch nicht nehmen, in seinem Austin Mini Cooper S selbst an der Ennstal-Classic teilzunehmen. Mit Platz 21 unter über 200 Startern hat er ein durchaus achtbares Ergebnis erzielt. • (STS)

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Eine Marke mit Tradition

Jede professionelle Kfz-Werkstatt kennt SAUER als den Experten, wenn es um innovative Spezialwerkzeuge für den Automotive After Market geht. 2015 hat der Hand- und SpezialwerkzeugSpezialist SW-Stahl GmbH die SAUER Markenrechte übernommen. Seit diesem Zeitpunkt entwickelt ein erfahrenes Team aus Technikern, KFZ-Experten und einer versierten Vertriebs- und Marketingmannschaft ein Konzept, um SAUER wieder erfolgreich im Werkzeugmarkt zu etablieren. Dafür wurden viele kreative Ideen umgesetzt, verbesserte Werkzeugversionen entwickelt und neue, problemlösende Produkte ausgearbeitet. Das Ergebnis ist ein umfangreiches Sortiment an intelligenten Spezialwerkzeugen, das für jeden möglichen Anwendungsfall die optimale Lösung bietet. Mit dem Fokus auf Qualität und Funktionalität werden die bewährten SAUER Grundgedanken aufgegriffen und weitergeführt. Das bietet SAUER: - Modular aufgebautes Hydrauliksortiment für Zug- und Druckarbeiten - Innovative Problemlöser, wie z.B. ausgeklügelte Induktionsheizgeräte - Produktentwicklung durch erfahrene KFZ- Spezialisten - Moderne CAD-basierte Konstruktion - Fertigung überwiegend „Made in Germany“

SAUER präsentiert sich im neuen, frischen Design. Die Marketing-Experten von SW-Stahl haben der Marke SAUER mit einem neuen Logo und einem frischen grün ein deutlich moderneres Auftreten geschenkt. SAUER – Das Werkzeug: live erleben auf der Automechanika.

13. -17. September 2016 AUTOMECHANIKA Frankfurt Halle 9.0 Stand A72

Claus Gruber

Heiner Tilly

- Verkaufsleiter Österreich -

- Geschäftsführer -


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Und SW-Stahl kann noch mehr: Ab sofort stehen Handelspartnern von SW-Stahl die TecCom Serviceschnittstellen zur Verfügung. Jetzt lassen sich alle verfügbaren Prozesse über TecOrder abbilden SW-Stahl – ein modernes Unternehmen rüstet sich für die Zukunft - 2014: Gründung SW-Stahl in Asia - 2015: Umzug in modernes Logistikzentrum - 2015: Stärkung durch Übernahme der Markenrechte SAUER - 2016: Datenkompetenz (TecDoc, TecCom)

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AUTOMECHANIKA 2016

Zwei Jahre Wartezeit sind zu Ende: Vom 13. bis 17. September ist Frankfurt wieder der Nabel der europäischen Autowelt. Doch nicht Neuwagen wie bei der IAA stehen in den Hallen, sondern die „Automechanika“ zeigt sämtliche Neuheiten für den automobilen Aftermarket.

Der Treffpunkt der Branche

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m möglichen Missverständnissen, die im Vorfeld der Automechanika aufkamen, vorzubeugen: Der große Bereich Reifen, bisher in Essen mit Neuheiten präsent, wird erst in zwei Jahren in Frankfurt vertreten sein, und zwar in der neuen Halle 12. Doch auch ohne die Unternehmen aus dem Gummibereich ist die Automechanika auch heuer wieder die weltweit größte Fachmesse für den automobilen Aftermarket. Einige Zahlen, mit denen dies verdeutlicht werden soll: Angemeldet sind 4.660 Aussteller, von denen 3.931 aus dem Ausland anreisen (viele von ihnen auch aus Österreich). Wie wichtig die Messe ist, zeigt auch ein Blick auf die Besucherstatistik: Im Gegensatz zu anderen Messen, wo der Großteil der Besucher aus dem Inland kommt, ist das bei der Automechanika anders – 57.346 Deutschen standen bei der bisher letzten Auflage vor zwei Jahren 80.636 Menschen aus anderen Ländern gegenüber. Fast alle Besucher (nämlich 90 Prozent) kündigten vor zwei Jahren an, sich heuer wieder in Frankfurt einzufinden.

Viele Angebote für Aus- und Weiterbildung 39 Prozent der Besucher kamen übrigens aus dem Bereich Werkstatt/Tankstelle, 34 Prozent waren im Handel beschäftigt. Dann folgten mit 12 bzw. 5 Prozent die Industrie bzw. Dienstleistungen. Der Rest der Besucher war keiner spezifischen Sparte zuzuordnen. Doch natürlich sind es nicht nur die Stände der Aussteller, die die Besucher locken: Auf dem Messegelände findet wieder eine Fülle an Veranstaltungen statt (etwa die „Automechanika Academy“, die Vorträge von mehr als 50 Referenten bietet). Breites Augenmerk wird heuer auch auf das Thema Aus- und Weiterbildung gelegt. Nicht nur Schüler Mit dem Messeticket gratis mit den „Öffis“ fahren bekommen einen Einblick 28 Euro kostet eine Online-Tageskarte für die Automechanika: Damit spart man sich nicht nur in die Branche, sondern 10 Euro, sondern auch Wartezeiten an den Kassen. Wer die Riesen-Messe nicht an einem Tag auch Kfz-Sachverständige, schafft, wovon auszugehen ist, nimmt am besten eine Dauerkarte: Diese kostet online 49 Euro Berufsschullehrer und an(an der Kasse 62 Euro) und ist vom 13. bis 17. September gültig. Als Alternative bietet sich auch dere Ausbildner können der Besuch am Wochenende an – vor allem für jene, die unter der Woche in der eigenen Werksich über Neuheiten im stätte stehen: Am Samstag muss man für das Tagesticket 17 Euro bezahlen, hier gibt es keine Bereich der InstandsetOnline-Ermäßigung. Doch Vorsicht: Am Samstag ist die Messe nur bis 17 Uhr geöffnet, an den zung von Unfallschäden vorangegangenen Tagen jeweils von 9 bis 18 Uhr. Allen Tickets gemeinsam ist, dass sie auch zur informieren. kostenlosen Fahrt im Rhein-Main-Verkehrsverbund berechtigen. Die Parkplätze am MessegeAuf den kommenden Seilände sind nämlich ohnedies Mangelware. www.tickets.messefrankfurt.com, www.rmv.de ten haben wir (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Gutscheinkarten vorher in Tickets umwandeln! einen Überblick für Sie zuGutscheinkarten muss man auf der Automechanika-Homepage in eine Eintrittskarte oder ein sammengestellt, damit Sie Online-Ticket umtauschen! Nur Eintrittskarten und Online-Tickets gelten für die Fahrt mit Bus und sich in den vielen Hallen Bahn! des Messegeländes leichter zurechtfinden.

Anreise und Tarife

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Nehmen Sie sich Zeit, viel Zeit!

Wer je auf der Automechanika in Frankfurt war, kennt die Situation: In der Flut an Neuheiten verliert man schnell den Überblick. Wir haben einige News, die schon vorab bekannt gegeben wurden, für Sie zusammengestellt. Von Dr. Klaus Engel, Philipp Hayder, Mag. Heinz Müller und Gerald Weiss Anest Iwata (Halle 11.1, Stand E41) 90 Jahre ist Anest Iwata heuer alt – Grund genug also zum Feiern: Das will der japanische Anbieter auch in Frankfurt tun. Vorgestellt wird natürlich das gesamte Produktspektrum für die professionelle Fahrzeuglackierung. Es reicht von der Lackiertechnik über das Zubehör für die Applikation verschiedener Lacke bis hin zu Füllern, Spot-Repair sowie Pumpen und Airbrush-Ausstattung. Über die Neuheiten wollte man im Vorfeld noch nicht allzu viel verraten: Man darf jedoch annehmen, dass die Japaner zahlreiche Dinge nach Frankfurt mitbringen werden. Aspöck (Halle 3.0, Stand G61) Als Europas führender Hersteller vorgefertigter Lichtanlagen für Automobile, Motorräder, Trucks & Trailers, Caravans und Agrarfahrzeuge stuft sich Aspöck Systems GmbH in Peuerbach ein. Für die Autoproduktion liefert Aspöck neben mehreren hochgesetzten Bremsleuchten auch Zusatzrückleuchten (Audi A1), LED-Blinklichter (VW Scirocco); künftig wird die Rückleuchte des VW Crafter wie die des Caddy 4 im neuen Werk in Polen gefertigt. Die 2007 übernommene Fabrilcar (heute: Aspöck Portugal) ergänzt als Marke für Zeitwertreparaturen das Aspöck-Angebot. AVL DiTest (Halle 8.0, Stand C30) Die Werkstattorganisation der Zukunft steht im Mittelpunkt des Messestandes von AVL DiTest. Die Besucher erwarten so viele Innovationen wie noch nie, Neuheiten aus den Bereichen Klimaservice, Smart Service und OEM Solutions werden präsentiert.

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AUTOMECHANIKA 2016

Im noch jungen und gleichzeitig stark wachsenden Bereich Klimaservice wird das neue Wartungsgerät ADS 310 für CO2-Klimaanlagen vorgestellt. Smart Service 4.0 bietet mittels Vernetzung den Fernzugriff auf die Prüfgeräte; so sind diese softwareseitig immer am letzten Stand und warnen rechtzeitig vor Problemen mit Messkomponenten. Bilstein (Halle 6.0, Stand B40) Die rasante Entwicklung der Fahrwerkstechnologie ändert auch die Anforderungen an die Komponenten für die Reparatur, die Instandhaltung oder die Aufrüstung. Als Vorreiter im Stoßdämpferbereich zeigt Fahrwerksexperte Bilstein auf der Automechanika die entsprechenden Lösungen für diesen Bereich wie Serienlösungen für Stoßdämpfer, Federn und Komplettfahrwerke. Dazu gehören nicht nur die klassischen passiven Dämpfer, Bilstein entwickelt bereits Serienersatzkomponenten für aktiv regelnde Fahrwerke. Bizol (Halle 9.1, Stand C64) Für Bizol ist die Automechanika ein wichtiger Treffpunkt mit Kunden aus aller Welt. Der Konzern von Boris Tatievski will auch in Deutschland und Österreich expandieren. Neben einem Marketing Service Portal hat Bizol auch zwei neue Motoröle im Programm: Bizol Green Oil wurde speziell für die hohen Anforderungen bei Start-Stopp-Systemen und Hybrid-Fahrzeugen entwickelt. Bizol Gas Oil deckt die Erfordernisse von gasbetriebenen Automobilen ab. In Österreich ist Bizol mit einem eigenen Webshop unter shop.bizol.at vertreten. Borbet (Halle 3.1, Stand B70) Die neuen Raddesigns RB und VT werden exklusiv am Borbet-Stand vorgestellt. Das RB-Leichtmetallrad fällt mit den 20 Speichen auf, die sich optisch in fünf Gruppen zusammenfassen. Die Felge wirkt bullig und präsent, gleichzeitig aber auch feingliedrig und dezent. Das Borbet VT schafft die Verbindung zwischen dynamischem Auftreten und einer klassisch-eleganten Linienführung. Neben den beiden Neuvorstellungen werden zahlreiche Highlights der aktuellen Räderkollektion am Messestand präsentiert.

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Bosch (Halle 9.0, Stand A06) 2.400 Quadratmeter belegt der Bosch-Stand in Halle 9, Platz genug also für unzählige Produkte, Dienstleistungen und Neuheiten. Eines der zentralen Themen ist die vernetzte Werkstatt von morgen. Jede volle Stunde erfolgen zahlreiche Produktpräsentationen, wo die Besucher die neuesten Lösungen von Bosch interaktiv kennen lernen können. Neben den vernetzten Geräten wird Bosch auch zum ersten Mal seine Connected Repair Software vorstellen. Ist das Fahrzeug einmal identifiziert, stehen die Daten bei jedem PC-gestützten Gerät immer zur Verfügung. Brembo (Halle 3.0, Stand D21) Mit der „Xtra-Show“ hat bei Brembo das Bremsscheibensortiment Xtra mit spezifischer Bohrungsgeometrie und UV-Beschichtung (die auch die PVT Plus-Scheiben erhalten) Premiere, ebenso das neue Sortiment wiederaufbereiteter Bremssättel mit 95 Prozent Fuhrparkabdeckung in Europa sowie Bremsflüssigkeiten (DOT4, DOT4.1 LV und DOT 5.1) mit höherem Siedepunkt. Das Portal bremboparts.com wird mit neuer Grafik präsentiert. Christ (Halle F10.0, Stand E11) Als „The Real Car Wash Factory“ bezeichnet sich Christ: Bei so viel Eigenlob darf man gespannt sein, welche Neuheiten das Unternehmen aus Memmingen auf einer Fläche von 210 Quadratmetern zeigen wird. Man spricht von der „neuesten Waschanlagentechnik für Autohäuser, Tankstellen und Waschcenter“. Portalwaschanlagen (Leanus, Centus und Genius) werden ebenso vorgestellt wie die neueste Waschstraßentechnik und Selbstbedienungswaschplätze. Diverse Waschmaterialien sowie

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AUTOMECHANIKA 2016

das Radwaschsystem Wheel Master und die Wasserrückgewinnungsanlage ergänzen das Programm. Dana (Halle 3.0, Stand G91 und Halle 5.0) Seit der bisher letzten Automechanika vor zwei Jahren hat sich das umfangreiche Aftermarket-Portfolio von Dana um mehr als 2.200 neue Produkte erweitert. Dazu gehört natürlich auch die Marke Victor Reinz. Gezeigt wird unter anderem die Zylinderkopfdichtung für den Audi V6 3.0 TFSI. Ähnliche Produkte hat Dana in den vergangenen Jahren auch für die Audi-Modelle A4, S4, A5, S5, A6, A7, Q5 und Q7 entwickelt. Die neuen Online-Kataloge erlauben den Kunden eine rasche Suche nach den aktuellen Produkten von Victor Reinz. Delphi (Halle 4.0, Stand C12) Das breite Nachrüst-Portfolio für alle Eventualitäten im Werkstatt- und Servicealltag zeigt Delphi auf der Automechanika: Experten wollen die neuesten Diesel- und Nachrüstprodukte erklären und

auch Auskunft über Diagnostik- und Trainingsangebote geben. Doch natürlich ist auch die Zukunft der Automobiltechnologie wichtig: So präsentiert Delphi in Frankfurt die 48-Volt-Mildhybrid-Technologie. Diese nutzt die Elektrifizierung zur Senkung von Emissionen; die Treibstoffeffizienz von Direkteinspritzern wird um rund 15 Prozent verbessert. Der Vorteil für die Werkstätten: Sie müssen keine speziellen Schulungen und

Maßnahmen am Arbeitsplatz vornehmen, wie dies bei der Hochvolt-Technologie der Fall ist. Bis 2025 soll jedes zehnte weltweit verkaufte Neufahrzeug mit dieser Technologie ausgerüstet sein. Denso (Halle 4.0, Stand C52) Die Schwerpunkte auf der Ausstellung liegen in mehreren Bereichen: Denso ist Serienlieferant aller großen Hersteller im Bereich Klimaanlagenkompressoren bzw. anderen Klimatechnik- und Motorkühlungs-Komponenten. Ähnliches gilt für den Bereich Motormanagementsysteme (Luftmassenmesser, Abgasrückführventile, Kraftstoffpumpen, Abgastemperatursensoren und Zündspulen). Weiters zeigt Denso die neuesten Lambdasonden sowie Starter und Generatoren. Eine Weltneuheit gibt es


AUTOMECHANIKA 2016

Auf der Automechanika präsentiert das weltweit tätige Unternehmen innovative Data- und Analytic-Lösungen für die Preisgestaltung und das Produktmanagement von Ersatzteilen. Mit dem Analytics-Tool wird der Preisfindungsprozess systematisiert

am Denso-Stand auch bei den Zündkerzen – nämlich ein Stück mit Platinelektrode und der feinsten Iridium-Mittelektrode der Welt. Diese hat einen Durchmesser von nur 0,4 Millimetern. Elring (Halle 4.0, Stand E11) Auf dem Stand von Elring können Besucher virtuell (also mit einer 3D-Brille) in die große Produktwelt eintauchen: Vorgestellt werden verschiedene Motorenmodelle und die Lösungen, die Elring dafür anbietet. Im Mittelpunkt des Messeauftritts steht aber auch das Servicekonzept von Elring. Der Fokus liegt ganz klar im Bereich E-Learning: Neben der bereits bekannten Elring-Akademie gibt es ein virtuelles Klassenzimmer. Die technischen Webinare werden live durchgeführt, sodass der Kfz-Techniker einen direkten Dialog mit den Elring-Experten hat. Übrigens: Pünktlich zum Start der Automechanika erfolgt auch der Relaunch der Website, die unter anderem neue Montage-Videos liefert.

Eucon (Halle 2.0, Stand D87) Markt- und Wettbewerbsinformationen sowie datenbasierte Lösungen im Automotive Aftermarket bilden die Geschäftsbasis von Eucon. Dabei nutzen Fahrzeughersteller und Automobilzulieferer die umfassende Datenbank mit 7 Milliarden Marktdaten.

Federal-Mogul (Festhalle 2.0, Stand C71 bzw. Halle 3.0, Stand D51) Federal-Mogul Motorparts präsentiert einerseits in der Festhalle das Werkstattprogramm „F-M for ME“, das, so Federal-Mogul, „Erstausrüsterqualität, Premiummarken und hervorragenden Kundenservice einschließlich technischen Weiterbildungsangebotes“ umfasst. Auf dem Hauptstand in Halle 3.0 stellt der Erstausrüster Bremstechnologie (Marken: Ferodo, Jurid und Wagner), Moog-Fahrwerks- und Lenkungsteile, Beru- und Champion-Zündkerzen und -systeme, Motorteile (Nüral, Goetze, Glyco, Payen, AE) sowie Nutzfahrzeugersatzteile aus. Fronius (Halle 9.0, Stand A61) Bei Fronius präsentiert sich die Sparte Perfect Charging als Prozessexperte und Kostenoptimierer rund um die Stromversorgung und das Starterbatterie-Laden von der Anlieferung beim Autowerk bis zum Garantieende: mit den Ladegeräten Acctiva Professional 35A und 70A sowie dem Schauraum-Ladegerät Acctiva Seller 30. Die Sparte Perfekt Welding zeigt als Komplettanbieter, Systemhersteller und Single-Source-Lieferant für standardisierte und maßgeschneiderte Schweißsysteme unter anderem die Schweißstromquellen TPS 270i und TransSteel 2500 Compact. Getac (Halle 8.0, Stand F17) Der international agierende Entwickler und Hersteller robuster Computer, Tablets und Handhelds ist zum ersten Mal auf der Automechanika vertreten. Besucher können sich persönlich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Geräte machen: Für die Mehrmarkendiagnose in Pkw- und Lkw-Werkstätten nutzt beispielsweise AVL DiTest das Getac-Tablet T800. Trotz ihrer Robustheit sind die Computer, Tablets und Handhelds extrem dünn und leicht. Neben dem T800 sind Fortsetzung der Vorschau auf Seite 66

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Die „Alm“ ruft

Banner baut in Frankfurt die traditionelle „Alm“ auf, um in angenehmer Atmosphäre Kundengespräche zu führen und seine Produkte zu zeigen.

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nter anderem zeigt der oberösterreichische Hersteller seinen neuen Markenauftritt: Wer befürchtet, dass dem legendären Büffel die letzte Stunde geschlagen haben könnte, darf beruhigt werden. „Er bleibt mit geringen Änderungen bestehen“, sagt Marketingchef Günther Lemmerer: „Schließlich handelt es sich um ein gelerntes grafisches Leitmotiv, dem von unseren Kunden und Partnern viel Sympathie entgegengebracht wird.“ Das Motto heißt vielmehr: Evolution statt Revolution.

Banner-Chef Andreas Bawart

In Frankfurt zeigt Banner die weiter verbesserten Start-Stopp-Batterien, mit denen mittlerweile bereits 70 Prozent aller Neufahrzeuge ausgerüstet sind. Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer der Bawart-Gruppe, freut sich, dass man rechtzeitig auf diesen Bereich gesetzt hat, weshalb immer mehr Autohersteller (von Aston Martin über BMW und Mercedes bis Volvo) Banner zum Erstausrüster machen. Zuletzt wurde ein Großauftrag mit dem VW-Konzern über Enhanced-Flooded-Batterien für Kleinwagen abgeschlossen, der mehrere Jahre läuft. Etwa 70 Prozent der Banner-Starterbatterien werden für den Nachrüstmarkt produziert. • Halle 4.1, Stand D51

Von Service bis Reifen

Der Continental-Konzern zeigt auf der Automechanika innovative Lösungen aus allen Bereichen zusammengefasst auf einem Messestand.

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ie zunehmend komplexe Automobiltechnik braucht innovative Lösungen in der Werkstätte. Als international agierender Konzern im Bereich Erstausrüstung und Aftermarket zeigt Continental in Frankfurt erstmals zukunftsweisende Servicelösungen und Highlights aus dem gesamten Angebot. Dabei reicht das Spektrum von Reifen und Bremsen über Diagnose und Tachographüberprüfung bis hin

Reifen, Motorteile, Bremsen, Elektronik: ContinentalKompetenz auf einem Stand

zu Riemenkomponenten und Luftfedern. Zur einfachen Orientierung für den Besucher sind die Kompetenzbereiche übersichtlich strukturiert. Premiere feiern ein Diagnosegeräte sowie Bremsscheiben für mehrere Baureihen der Mittelund Oberklasse. Die wachsende Bedeutung digitaler Anwendungen trägt Continental mit der Sonderschau „Tomorrow’s Service & Mobility“. Forum, Stand A03/05

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auch die Tablets F110 und RX10 sowie das Notebook der Reihe S410 in Frankfurt zu sehen.

Herth+Buss (Halle 3.0, Stand B71) Elparts und Jakoparts sind die beiden Sortimente, die unter dem Namen Herth+Buss geführt werden. Elparts, der Spezialist für Fahrzeugelektrik, bietet ein umfassendes Sortiment für jeden Bedarf von Pkws und Nkws. Jakoparts hingegen ist auf japanische und koreanische Fahrzeugmodelle spezialisiert. Der auffällige Messestand auf der Automechanika weist mit Hochregallagern, riesigen Verpackungsboxen und den Werkbänken mit dem aktuellen Produktangebot auf die Leistungsfähigkeit von Herth+Buss im Bereich Qualität, Logistik, Schnelligkeit und Innovation. Johnson Controls (Halle 4.1, Stand E10) Johnson Controls hat Servicelösungen für die professionelle Überprüfung und den fachgerechten Austausch von Autoakkumulatoren. Der Zulieferer, der 66 Prozent der Batterien in der Region EMEA als Ersatzbatterie verkauft, empfiehlt, den Akkumulator nicht mehr als Reparatur-, sondern als Wartungsteil zu behandeln und dazu die entsprechenden Serviceleistungen anzubieten. Johnson Controls hat dafür Konzepte wie das Varta Batterie Test-Check-Programm und nun auch ein Programm für Nutzfahrzeuge. Liqui Moly (Halle 9.1, Stand C06) Die Öl-Spezialisten aus Deutschland präsentieren auf der Automechanika das Gerät namens Gear Tronic: Es ermöglicht nicht nur den Ölwechsel bei Automatikgetrieben, sondern ist auch so etwas wie ein Rundum-Sorglos-Paket. Gear Tronic ist so konstruiert, dass die meisten Aufgaben automatisch erledigt werden. Zum Geschäftsmodell gehört aber nicht nur der Ölwechsel selbst, sondern auch Schulungen und eine

Online-Datenbank. Sie verrät, welcher Adapter für welches Fahrzeug passt. Mit Werbematerialien und Außenwerbung können Unternehmen auf die neue Dienstleistung von Liqui Moly hinweisen.

Loco-Soft (bei Förch: Halle 8.0, Stand H64) Am Stand von Förch ist Loco-Soft als Co-Aussteller auf der Automechanika präsent und wird dort die aktuelle Version der Kfz-Software präsentieren. Zahlreiche Neuerungen und Adaptionen wurden in Zusammenarbeit mit den Kunden in den vergangenen Monaten entwickelt und in das Programm integriert. Ein Beispiel dafür ist die scannergestützte Lösung zur Verwaltung von C-Teilen. Über einen Scanner werden Entnahmen aus dem Lager sofort gebucht, das vereinfacht das C-Teile-Management erheblich. Maha (Halle 8.0, Stand A02) Sowohl im Bereich Hebetechnik wie auch bei der Prüftechnik feiert Maha Weltpremieren. So wird die neue Zwei-Säulen-Hebebühnen-Familie Mapower II mit insgesamt neun Modellen erstmals der Branchen-Öffentlichkeit vorgestellt. Im Bereich Prüftechnik hat der MTL 15 Prüfanhänger Weltpremiere. Hier ist die komplette mobile Pkw-Prüfstraße auf einem Anhänger installiert. Zu sehen sind auch der MBT 100 Prüfstand für Motorräder und MBT 7000-Serie Bremsenprüfstand für schwere Nutzfahrzeuge. Eines der wichtigsten Themen ist wohl die Scheinwerfereinstellung, wo Maha mit Live-Demonstrationen die jüngsten Lösungen präsentiert. Mann+Hummel (Halle 3.0, Stand A51) Mann-Filter stellt in Frankfurt sein Programm an Luft-, Öl-, Kraftstoff- und InnenraumFortsetzung der Vorschau auf Seite 68

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„Entdecke mehr“ lautet das Leitmotiv des Stands von Schaeffler auf der Automechanika: Dort wird gezeigt was sich schon in 3-D erleben lässt

Entdeckungsreise der 3 Dimensionen Auf einem Stand mit mehr als 1.200 Quadratmeter Fläche zeigt der Schaeffler-Konzern unter dem Slogan „discover more“ seine Gesamtkompetenz bei Reparaturlösungen. Dabei werden die Neuheiten der Marken LuK, FAG und INA sogar mittels 3-D-Technik virtuell besser erlebbar gemacht.

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Mit einer 3-D-Brille ausgerüstet gehen Besucher auf die virtuelle Reise durch den Motor und erfahren mehr über seine Aggregate

Das LuK RepSet 2CT (l.) und das FAG smartSet decken nun den Wartungsbedarf in der Erstausrüstung verbauter Komponenten

chaeffler geht es um technische Exzellenz, intelligente Lösungen und herausragende Serviceangebote: Um die zunehmende Komplexität der Mobilität besser zu begreifen, kann der Besucher, mit einer 3-D-Brille ausgerüstet, durch das Innere eines Pkw-Motors navigieren und mehr über aktuelle Motorkomponenten und Reparaturlösungen von INA erfahren. Die bieten systemübergreifendes Knowhow für die Schlüsselsysteme des Motors: Steuertrieb, Nebentrieb, Ventiltrieb und das Kühlsystem.

Kfz-Betriebe profitieren von der aktuellen Entwicklung „Auf der Automechanika zeige Schaeffler den Unternehmen im Automotive Aftermarkt, wie sie mit Produkten der Marken LuK, INA, FAG und Ruville gezielt an der aktuellen Entwicklung – die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bzw. der CO2-Emissionen bei gleichzeitiger Steigerung des Fahrkomforts zum Ziel habe – teilnehmen und davon profitieren könnten“, sagt Michael Söding, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Schaeffler Automotive Aftermarket. An Neuheiten präsentiert LuK das RepSet 2CT für trockene Doppelkupplungen und FAG smartSet, die neue einbaufähige Reparaturlösung für Nutzfahrzeug-Radlager. Die Servicemarke RepXpert rundet mit Trainings den Messeauftritt ab.• (ENG) Forum Ebene 0, Stand A01

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filtern für den unabhängigen Ersatzteilmarkt vor, darunter den seit Mai verfügbaren Dieselkraftstofffilter PU 9005 z für den Opel Astra K mit dreistufiger Wasserabscheidung und einem Wasserabscheidegrad von 90 Prozent. Ab Herbst wird auch der Kraftstofffilter PU 10011 z für die V6- und V8-Diesel im VW Touareg und Audi Q7/Q8 dem freien Ersatzteilmarkt zur Verfügung stehen. Der mehrfach preisgekrönte antiallergen und antimikrobiell wirkende biofunktionale Innenraumfilter FreciousPlus ergänzt das Innenraumfilterprogramm, dessen Marktabdeckung bei Pkws und Transportern in Europa rund 60 Prozent beträgt. Meyle (Halle 5.1, Stand A10) Einen komplett neuen Auftritt mit zahlreichen Produktneuheiten setzt Meyle auf der Automechanika 2016 um. Dabei wird das umfassende Sortiment für Pkws, Transporter und Lkws gezeigt. Neben den hochwertigen, qualitätsgeprüften Ersatzteilen profitierten Meyle-Kunden auch von Lösungen, die den Werkstattablauf erleichtern. Ein Beispiel ist der innovative Meyle-HD-Querlenker. Unter dem Motto „Aus 3 mach 1“ können bei BMW X5 und X6 drei verschiedene Ausführungen des Originalteils durch nur ein Meyle-HD-Teil ersetzt werden.

NTN-SNR (Halle 4.0, Stand C51) Bis Redaktionsschluss war leider nicht allzu viel zu erfahren, womit der aus Japan stammende Hersteller seine zahlreichen Kunden aus aller Welt in Frankfurt überraschen will: Anzunehmen ist, dass der weltweit tätige Produzent von Kugellagern und anderen Produkten auch über den Stand der Bauarbeiten für das große Werk in Mettmann (Deutschland) informieren wird. Das Werk soll 2017 fertiggestellt werden; das Unternehmen will damit näher an seinen europäischen Kunden fertigen. pewag (Halle 3.1, Stand D81) Der österreichische Kettenhersteller pewag Group stellt die neuentwickelte pewag starmove vor. Sie

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bietet für die im professionellen Schneeräumdienst auftretenden hohen Kräfte durch X-Stellung der Kettenglieder zum Untergrund höheres Verschleißvolumen, was ihre Lebensdauer steigert. Mit ihrem Wellenprofil „krallt“ sich auch die pewag starwave in den Untergrund: Mit 7 Prozent mehr gehärteter Oberfläche bietet auch sie längere Lebensdauer, ein Höchstmaß an Sicherheit und Kostenersparnis durch längere Einsatzmöglichkeit. Außerdem präsentiert pewag auch das 1.300 Artikel umfassende Sortiment an Apex-Federn. Pichler Werkzeuge (Halle 8.0, Stand J96) Der Werkzeug-Spezialist hat einige neue Lösungen für die Besucher der Automechanika im Gepäck, die vor Ort live präsentiert werden. So gehört ein neuer Injektor-Demontagesatz zum Entfernen festsitzender Common-Rail-Injektoren ins Programm. Mittels 20-Tonnen-Hohlkolbenzylinder können die Injektoren aus dem Zylinderkopf herausgezogen werden. Mit einem speziellen Steckschlüssel können PSG-Glühkerzen montiert werden. Diese speziellen Glühkerzen mit Drucksensor dürfen nur mit Schutzkappe montiert werden, da andernfalls der Steckanschluss beschädigt werden könnte. puls-air (Halle 9.0, Stand E20) Rund 3.000 Heizgeräte von puls-air sind mittlerweile im Einsatz, viele davon in österreichischen und deutschen Autowerkstätten. Werner Pletzer, der Sohn des Tiroler Erfinders, kümmert sich traditionell um die Kunden in Deutschland und wird das auch in Frankfurt tun. Pletzer verspricht dank des effizienten Verbrennungsprinzips einen niedrigen Heizölverbrauch. Für die Installation braucht man keinen eigenen Techniker; man muss das Gerät nur an eine herkömmli-

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che 220-V-Steckdose anschließen. Außerdem fallen keine Wartungskosten an.

Solarthermie sowie hocheffektive Ganzjahres-Wärmerückgewinnung erreicht.

Saleri (Halle 5.0, Stand C66) Eine innovative 48V-Wasserpunpe zeigt Saleri auf der Automechanika: Die Italiener versprechen, dass das neue Gerät vier Mal mehr leistet als eine herkömmliche Wasserpumpe, aber dennoch nicht mehr Strom benötigt. Solche Pumpen sollen in Zukunft vermehrt in Fahrzeugen eingebaut werden, da die vielen elektrischen Komponenten immer mehr Strom benötigen. Unter anderem liefert Saleri seine Produkte (zumeist herkömmliche 12V-Pumpen) an Audi, BMW, Ferrari, Ford, Maserati und Opel. Mit zwei neuen Videos wird den Kunden auf der Automechanika auch gezeigt, wie man Kühlmittel richtig wechselt und die Dichtmasse bei der Installation einer Ersatzwasserpumpe anwendet.

Schaeffler (Forum, Ebene 0, Stand 1) Auf dem 1.200 Quadratmeter großen Stand von Schaeffler lassen sich die Marken LuK, INA, FAG und Ruville unter dem Motto „Tomorrow’s Service & Mobility“ Lösungen für die Mobilität von morgen wie E-Clutch, E-Wheel Drive und Hybridmodul erkunden. Neu sind auch das LuK RepSet 2CT (für die trockene Doppelkupplung) und das FAG SmartSET für alle Nutzfahrzeuge mit Standard-Kegelrollenlagern. Schaeffler Automotive Aftermarket feiert heuer das 40-Jahr-Jubiläum; unter der Marke RepXpert bündelt man Serviceleistungen für die Werkstatt: Das Onlineportal bietet Information und technische Trainings.

Sehon Lackieranlagen (Halle 11.1, Stand D33) Eine Symbiose aus Hightech und Green Technologie will Sehon mit seiner neuesten Lackieranlage und Trockner der Premiumklasse in Frankfurt präsentieren. Laut Firmenchef Tiemo Sehon kann SE-Professional Futura den Energiebedarf gegenüber vergleichbaren Standard-Lackierkabinen bis zu 80 Prozent reduzieren. Das wird mit einer innovativen Aggregate- und Steuerungstechnik mit zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen wie Blockheizkraftwerk (BHKW), Fotovoltaik und

SKF (Halle 4.0, Stand D11 bzw. Halle 9.1, Stand E79) Unter anderem Erweiterungen der kompletten Motorsteuerketten-Kits sowie ein Universal-Spezialwerkzeugset für den Tausch von HBU 2.2-Radlagern zeigt SKF am neuen Standort in Halle 4.0 mit einem Formel-1-Ferrari, der auf die 70-jährige Partnerschaft mit der Scuderia Ferrari hinweist. Derzeit bereits in Umstellung ist die Verpackung der KfzReparatursätze auf die neue CI mit dem Hinweis auf das SKF-Gründungsjahr 1907. Schmierungslösungen der Marke SKF Lincoln für die Branche und als Neuheit die neue 12-V-Fettpresse („Lithium-Ion Power Luber“) für Abschmierarbeiten präsentiert SKF auf dem 2. Stand in der Halle 9.1. Snap-on/Sun (Halle 8.0, Stand A96) Auf der Automechanika will Snap-on seine Marken Hofmann, Sun und ProCut präsentieren: Als


AUTOMECHANIKA 2016

Neuheiten gibt es unter anderem das Achsmessgerät V1200, eine 2-Säulen-Hebebühne mit Versymmetric-Technik, einen 4-Tonnen-Bremsprüfstand sowie Montiermaschinen mit der neuen smartSpeed-Technik. Weiters gezeigt werden neue Auswuchtmaschinen, Achsmessgeräte (inklusive Kalibrierung von Fahrerassistenzsystemen und Notbremsassistenten) sowie Klimaanlagen-Wartungsgeräte. SW-Stahl (Halle 9.0, Stand A72) Auch wenn ein Unternehmen wie SW-Stahl auf mehr als 30 nationalen und internationalen Messen pro Jahr ausstellt, ist die Automechanika etwas Besonderes. Natürlich gibt es in Frankfurt nicht nur eine Präsentation des breiten Sortiments samt Live-Demonstrationen, sondern auch der Bereich

Fachberatung wird großgeschrieben. SW-Stahl bietet vom Schraubenschlüssel über Zangen und Drehmomentwerkzeuge auch Diagnosegeräte, Werkstattwagen und Werkzeuge im Bereich Elektrik an. UFI Filters (Halle 5.0, Stand C55) Im Rampenlicht des Anbieters von Flüssigkeitsfiltersystemen steht das Komplettmodul Gen II Plus: Die Dieselfilterung ist den stets steigenden Anforderungen moderner Common-Rail-Systeme der Abgasnorm Euro 6 gewachsen. So liefert UFI für den neuen 3.0-Liter-Motor von BMW das Ölfiltermodul; außerdem ist UFI bei Ferrari in der Formel 1 aktiv. Valeo (Halle 3.0, Stand A54 und Agora, Stand A60) Etwa 3.500 neue Produkte bringt Valeo jedes Jahr neu auf den Markt, allein für Pkws gibt es 14 Produktlinien. In Frankfurt zeigt Valeo sein Sortiment an Kupplungen, Wischer- und Beleuchtungssystemen, aber auch Nachrüstteile und wiederverwendbare Produkte. Bei Flachwischerblättern für die Heckscheibe hat man eine Produktgruppe entwickelt, die mit drei Adaptern und acht Teilenummern 96 Prozent der europäischen Modelle abdeckt. WashTec (Halle F10.0, Stand A08) WashTec setzt voll auf die Zielgruppe Autohaus.

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Schließlich ist die Autowäsche im Autohaus nicht einfach nur ein Kostenfaktor sondern bringt auch die Chance auf echtes Zusatzgeschäft und ist ein sauberer Frequenzbringer. Schließlich werden nicht nur die Fahrzeuge der Werkstattkunden gewaschen, auch zu potenziellen Neukunden kann einfach Kontakt aufgebaut werden. Dabei sieht WashTec nicht nur die Waschanlage allein, sondern das gesamte Geschäftsmodell. Westfalia (Halle 3.0, Stand C71) Vier neue Produkte bringt Westfalia: Gezeigt wird der Trailer Towing Assistant (TTA), der seit seinem Debüt Ende 2015 bereits mehrfach prämiert wurde. Neu ist auch der Fahrradträger BC 80, eine Weiterentwicklung des BC 60 und BC 70. Er hat abnehmbare Greifer, einen integrierten Kennzeichenhalter und LED-Lichter. Das dritte neue Produkt ist der Autocode-Mini: Es handelt sich um eine praktische Lösung für Werkstätten, die damit ein anwender-

freundliches Gerät zur Codierung auf Anhängerbetrieb für alle gängigen Automarken zur Hand haben. Abgeschlossen wird das Neuheiten-Quartett mit dem Fahrradträger Plug & Drive: Er schafft zwei Fahrräder und kann auf drei erweitert werden. wolk/Speed4Trade (Halle 9.1, Stand F08) Gemeinsam mit dem Partner Speed4Trade zeigt wolk after sales experts in Frankfurt neue Studien und Konzeptlösungen für den Automotive Aftermarket. Neu ist die After Sales Access Datenbank: Diese enthält alle relevanten Daten zu 35 europäischen Märkten. Außerdem präsentiert wolk eine Studie über „Zukünftige Herausforderungen an den lokalen Autoteilehandel“. Dazu wurden 71 lokale Teilehändler in Deutschland befragt. •

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Was finde ich wo? Die Größe des Messegeländes in Frankfurt sollte man nicht unterschätzen: Die Struktur wurde heuer verbessert, indem mehr Platz für neue Aussteller geschaffen wurde. Hier eine kurze Übersicht.

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eginnen wir im Messegelände Ost, also in den Hallen 1–6: Hier finden Sie alles, was in Fahrzeugen eingebaut oder an Fahrzeuge angebaut werden kann. Dieser Bereich wurde neu strukturiert, weil viele Aussteller den Wunsch nach mehr Fläche geäußert haben. So ist zum Beispiel KYB in die Halle 4.0 übersiedelt, wo auch NTN-SNR, Tenneco, Delphi und FTE zu finden sind. Auch Denso, ElringKlinger, Honeywell, Sogefi und Hengst haben in Halle 4.0 ihre Stände. Halle 4.1 ist die Heimat der großen Batteriehersteller und weiterer Elektronikfirmen. Räder und Reifen findet man in Halle 3.1; in Halle 3.0 ist der erstmals gemeinsame Stand von ZF und TRW angesiedelt. Das Forum ist für die Marken von Continental und Schaeffler reserviert.

Fachbesucher aus den Werkstätten Hingegen sind die Hallen im Westteil (8–11) für Aussteller gedacht, die die Produkte aus dem Ostteil professionell verbauen. Immerhin war der Bereich „Repair & Maintenance“ im Jahr 1971 die Keimzelle der Messe. Und so haben auch bei der 24. Auflage der Automechanika die Themen Werkzeuge, Werkstattausrüstung, Lackierung, Karosserieinstandsetzung Abschleppdienst, Unfallhilfe und mobile Services einen hohen Stellenwert. Die Hallen 8 und 9 ziehen daher hauptsächlich Besucher aus Werkstätten an. Mittelständische Werkstattausrüster sind hier ebenso zu finden wie globale Player wie Bosch und Mahle Service Solutions sowie Hella Gutmann Service Solutions. Auch Maha, Snapon, Nussbaum etc. sind in diesen Hallen präsent. Außerdem haben hier die Unternehmen aus dem Bereich Waschtechnik ihre Stände – von Christ über Istobal und Kärcher bis hin zu Nilfisk und WashTec. •

Der Messeturm (rechts) dient stets als Orientierung, die Bahn (Mitte) teilt das Messegelände in West und Ost

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AUTOMECHANIKA 2016

Qualität sucht Partner

Hinter der Marke Divinol steht das mittelständische, global tätige Unternehmen Zeller+Gmelin in Eislingen: mit 150-jähriger Geschichte und heute 16 Tochtergesellschaften weltweit.

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eit Jahrzehnten ist Zeller+Gmelin bewährter Lieferant: Das Unternehmen, das seit 1866 besteht, fokussierte sich bereits früh auf den Automobilsektor und stellte zunächst auch Benzin her, um sich in der Folge als Schmierstofflieferant für Werkstatt und Kfz-Betrieb zu spezialisieren. Heute reicht das Produktspektrum von Zweitakt- über Ein- und

Anfangs noch Hersteller von Benzin, dann als Lieferant spezialisiert: Zeller+Gmelin mit der Marke Divinol (Foto: Divinol Caltex-Tankstelle der 60er-Jahre)

Mehrbereichsöle bis zu alterungsstabilen, dünnflüssigen Premiumölen (Low Viscosity) für zuverlässige Schmierung. Auf der Automechanika plant Zeller+Gmelin, das Handelsnetz durch Partner mit umfassendem Knowhow zu verstärken, um die Marke Divinol im Schmierstoffmarkt stärker zu positionieren. • Halle 9.1, Stand A16

Premium-Werkzeuge zu fairen Preisen KS Tools wird auf der Automechanika Produktneuheiten sowie die Digitalisierung der kompletten Abwicklung präsentieren.

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nnovationen und neue Lösungen gehören beim Werkzeugspezialisten KS Tools zur Firmenphilosophie. Trotz hoher Qualität und laufender Entwicklung müssen die Produkte leistbar sein. „Premium-Werkzeuge zu fairen Preisen“ lautet daher die konsequente Vorgabe, von der sich die Besucher auf der Automechanika überzeugen können.

Kundenbedürfnisse erfüllen Mahle ist heuer gleich zweimal auf der Automechanika präsent und zeigt seine Produkte ebenso wie seine Service- und Diagnosetools.

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ahle erfüllt Kunden- und Marktbedürfnisse und zeigt unter dem Motto „Powered by your needs“ das gesamte Lösungsangebot für Werkstatt und Handel. In Halle 3 stehen erstmals Klimakompressoren im Mittelpunkt. Schon zahlreiche Automobilhersteller vertrauen auf die Technologie von Mahle, ab 2017 gibt es die Aggregate auch bei Mahle Aftermarket.

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Hochwertige Qualitätswerkzeuge bei KS Tools

Digitale Auftragsabwicklung Neu vorgestellt wird die Digitalisierung der gesamten Auftragsabwicklung und Logistik. KS Tools wird seine Kompetenz bei der Datenübertragungsqualität im Sinne seiner Partner drastisch erhöhen. Egal ob Verfügbarkeit, Auftragsabwicklung oder Rechnung, bei KS Tools wird künftig alles digital ablaufen. • Halle 8.0, Stand G07

Im speziellen Messeumfeld zur Digitalisierung von Serviceprozessen präsentiert sich Mahle mit dem jüngsten Produktbereich Mahle Service Solutions. Dieses Segment hat sich auf die Entwicklung, Fertigung und Distribution von Services, Werkzeugen und Werkstattausrüstung spezialisiert. Dabei greift das Unternehmen auf die langjährige Erfahrung aus den drei Geschäftsbereichen Automobilwartungsgeräte und We rks tat tau srü stu ng, Klimamanagement (Mahle Behr) sowie Test- und Diagnosesysteme (Mahle Testsysteme) zurück. • Halle 3/A11, Halle 9/A69

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Die Welt des RDKS Als Weltmarktführer bei RDKS-Sensoren zeigt Schrader die einfache und effiziente Lösung für Werkstätten und Reifenfachbetriebe.

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er Bestand an älteren Autos mit direkten Reifendruckkontrollsystemen nimmt laufend zu, damit gewinnt das Thema RDKS-Sensoren für die Werkstätten an Bedeutung. Gleichzeitig ist die Ausstattung an Programmiertools noch immer nicht ausreichend, auch die Aktualität des Datenbestandes lässt oftmals zu wünschen üb- E Z-Sensorrig. Gleichzeitig beklagen die und Pro Pad zur Diagnose grammieru ng Werkstätten die Lagerkosten für viele verschiedene Sensortypen. Für beide Bereiche zeigt Schrader als Weltmarktführer bei RDKS-Sensoren die entsprechende Lösung. So kann der aktuelle EZ-Sensor 2.0 auf jedes Fahrzeug des europäischen Fuhrparks, das mit direktem RDKS ausgestattet ist, montiert werden und bietet daher die optimale Abdeckung.

Pad zur Programmierung Zur Programmierung bietet Schrader das speziell für EZ-Sensor 2.0 entwickelte EZ-Sensor Pad, das mittels App in Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet funktioniert. Diese Kombination bildet ein ebenso leistungsfähiges wie preiswertes Diagnose- und Programmiertool für den universellen Sensor. Für größere Betriebe, die mit leistungsfähigeren Diagnosetestern arbeiten, ist EZ-Sensor Pad ein perfektes Zweit- oder Drittgerät, speziell für die Stoßzeiten in der Reifenwechsel-Saison. Die Updates für das kompakte Gerät kommen laufend und vor allem kostenfrei. • (GEW) Halle 3.1, Stand E20


AUTOMECHANIKA 2016

Modell des hochmodernen Messestandes

Gemeinsamer Messeauftritt

Mit 1. Jänner 2017 werden ZF Services und TRW Aftermarket als gemeinsame Organisation auftreten. Schon davor wird das neu sortierte Leistungs- und Produktmarken-Portfolio auf der Automechanika präsentiert.

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F hatte TRW Automotive 2015 übernommen und als Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik in den Konzern eingegliedert. Die dazugehörigen Aftermarket-Aktivitäten sind derzeit noch Teil dieser Division. Vom 1. Januar 2017 an gibt es dann nur noch einen Aftermarket-Bereich von ZF. Der Name TRW wird als Produktmarke erhalten bleiben wie auch das bisherige Markenportfolio – neben Sachs, Lemförder, Boge und Openmatics. Durch diesen Zusammenschluss entsteht im Automobilzuliefer-Segment die zweitgrößte AftermarketOrganisation mit rund 8.000 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatzvolumen von rund drei Milliarden Euro. Geleitet wird sie von Helmut Ernst, der das Geschäftsfeld ZF Services führt und gemeinsam mit Neil Fryer, dem Leiter von TRW Aftermarket, den Integrationsprozess „One ZF Aftermarket“ gestaltet.

Technologiefortschritt und Aftermarket „Entscheidend für unseren Erfolg ist nicht nur der Technologiefortschritt des ZF-Konzerns, sondern auch die Fähigkeit, passende Aftermarket-Lösungen anzubieten“, so Ernst. Eine wichtige Rolle spielten dabei die 120 eigenen Standorte und weitere 650 zertifizierte Service-Partner, die überall dort, wo der Kunde es erwarte, ZF-Knowhow und -Service offerierten. „Sie kennen die Markterfordernisse vor Ort am besten und optimieren das Angebotsportfolio des Global Players für den lokalen Kundenbedarf.“

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180 Partner haben sich in Österreich bis dato für das Werkstattkonzept „[pro]Tech“ entschieden

One ZF Aftermarket: Helmut Ernst (ZF Services) und Neil Fryer (TRW Aftermarket)

Für die österreichischen Partner wird sich vorerst nichts ändern: „Auch unsere österreichischen Kunden werden von unserem Produktportfolio, mit dem wir ungefähr 35 Prozent des täglichen Werkstattgebrauchs abdecken, profitieren. Bis auf Weiteres werden die Vertriebsstrukturen gleich bleiben. Bis wir zum 1. Jänner 2017 als eine gemeinsame Organisation auftreten, bleiben auch die jeweiligen Ansprechpartner für unsere Kunden gleich“, sagt Jeannine Rapp, Sprecherin von ZF Services. Das seit Sommer 2013 von ZF Services angebotene Werkstattkonzept [pro]Tech finde „überdurchschnittlich starken Anklang unter den österreichischen Betrieben“. „180 Partner haben sich für das Detailkonzept, rund die Hälfte davon für die Variante ZF Services [pro]Tech Plus, entschieden.“ Das Werkstattkonzept soll weiter ausgebaut werden: „Wir rechnen damit, dass wir Ende des Jahres in Österreich mehr als 200 Partner bei ZF Services [pro]Tech oder in der Plus-Variante haben.“

1.400 Quadratmeter großer Messestand Den ersten gemeinsamen Auftritt bestreiten ZF Services und TRW Automotive bei der Automechanika, die vom 13. bis 17. September in Frankfurt über die Bühne geht. Die neue ZF AftermarketOrganisation wird die Besucher auf einem 1.400 Quadratmeter großen Messestand informieren. In Halle 2 und Halle 3 bietet sich die Gelegenheit, mit dem Advanced Urban Vehicle von ZF technische Innovationen zu erleben oder beim Thema Openmatics in die digitalisierte automobile Zukunft zu blicken. Neben einem stetig wachsenden Aftermarket-Produktportfolio der Marken Sachs, Lemförder, TRW und Boge in den Bereichen Antriebs-, Fahrwerk-, Sicherheits- und Lenkungstechnik präsentiert sich ZF Aftermarket als Systemanbieter mit kompletten Serviceangeboten für seine Partner wie Werkstätten oder Flottenbetreiber. • (DSC) Halle 2.0, Stand C90 und Halle 3.0, Stand A91

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AUTOMECHANIKA 2016

80 Jahre zündende Ideen M NGK Spark Plug feiert auf der Automechanika einen runden Geburtstag und stellt neue Produkte vor.

it mehreren Sortimentserweiterungen und einer komplett neuen Produktlinie wird NGK in Frankfurt seine Position als führender Zündungs- und Sensorenspezialist stärken. Schließlich ist NGK Spark Plug einer der führenden Automobilzulieferer in Erstausrüstung und Aftermarket. Das Produktportfolio reicht von Zündkerzen und Glühkerzen über Zündspülen und Zündleitungen unter der Marke NGK sowie Lambdasonden, Abgastemperatursensoren und NOx-Sensoren unter der Marke NTK. Zur Kompetenz des Unternehmens gehört auch das entsprechende Knowhow für die Kunden wie zum Beispiel das kürzlich vorgestellte Angebot des Technischen Service für Aftermarket-Kunden. Nicht zuletzt wird das neue Design der Marken NGK und NTK auf der Messe zum Einsatz kommen. Halle 3, Stand B51

Grün gewinnt

Der Umweltdienstleister Partslife präsentiert sich bei der Automechanika gemeinsam mit weiteren Brancheninitiativen.

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eile- und Altölentsorgung, Energieeffizienzberatung und Knowhow rund um den Arbeitsschutz: All das gehört zum Leistungsangebot von Partslife. In Österreich ist das Gemeinschaftsunternehmen der Teileindustrie im Auftrag von ATP, Birner, Liqui Moly und Shell tätig. Zahlreiche Werkstätten nützen beispielsweise das Entsorgungsportal „POOL“. Bei der Automechanika wird Partslife zusammen mit weiteren firmen- und markenübergreifenden Initiativen wie „Qualität ist Mehrwert“, VREI, TEI-

Wolfgang Steube, Geschäftsführer von Partslife LEn. e.V. und mit der TecAlliance ausstellen. Auf die Standbesucher wartet neben Fachgesprächen ein buntes Rahmenprogramm: Für Mittwoch haben sich die „Autodoktoren“ des TV-Senders VOX angekündigt, am Freitag schaut Sänger Peter Maffay vorbei. Halle 4.1, Foyer

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AUTOMECHANIKA 2016

Ein Universum von Qualitätsfabrikaten In den Hallen 3 und 9 der Automechanika präsentieren die Sparten des Hella-Konzerns dem Fachpublikum Komponenten und Services.

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ella, der weltweit tätige Licht- und Elektronikspezialist aus Lippstadt, der auch über eine der größten Handelsorganisationen für 45.000 Fahrzeugteile, Diagnose und Serviceleistungen verfügt, stellt seine Technologie- und Erstausrüstungskompetenz ins Scheinwerferlicht: etwa mit den neuen Matrix HD84 Lichtsystemen.

Systemkompetenz zeigen Behr Hella Service und Hella Pagid: Der Essener Bremsenspezialist stellt außer Bremsenteilen der Carbonic Black Edition mit höherer Bremsleistung auch zweiteilige leichtere Verbundbremsscheiben für BMW, Behr Hella Service unter anderem die aktualisierte Kompressor-App vor. Halle 3, Stand D91

Im Fokus: Werkstattkonzepte und Teile wie das Matrix-Lichtsystem

Werkstatt-Training und Diagnose Werkstattausrüster Hella Gutmann Solutions (HGS) zeigt mit einem neuen Standkonzept, das die Besucher zur richtigen Station und zum gewünschten Ansprechpartner führen soll, von der mega-macs-Reihe bis zu Diagnosesystemen für die Werkstatt von morgen wie das kamerabasierte Scheinwerfereinstellgerät SEG V, das in Serie geht. Neu sind neben Klima- und Batterieservicekonzepten auch das zur Rundumlösung entwickelte CSC-Tool für Kamera- und Radarkalibrierungen sowie zwei Bremsenwartungsgeräte. • (ENG) Halle 9, Stand A88

Sensoren, Brems-, Klimatechnik und garantierte Qualität Die Elektronikkompetenz belegt Hella mit neuen Produkten aus eigener Entwicklung wie Öl-Niveauund intelligenten Batterie-Sensoren (IBS), Vakuumpumpen und Fahrpedalgebern. Nicht nur mit dem Vorher-/Nachher-Vergleich weist Hella nach, dass sich der Einsatz erstklassig aufbereiteter Bauteile lohnen kann: Hella hat die Garantie für aufbereitete wie für Erstausrüstungs-Serienstarter und -Generatoren (r.) auf 3 Jahre verlängert. Neue Produkte, Programmerweiterungen und

Ein Grund zum Feiern Digitalisierung und Internationalisierung haben in den vergangenen Jahren den Reifenhandel geprägt. Dass lokal verwurzelte Betriebe dennoch eine Überlebenschance haben, beweist die Erfolgsgeschichte von point-S.

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3 Reifenhändler schlossen sich 1996 zu point-S zusammen. Heute umfasst das Netzwerk 60 Betriebe, die vom gemeinsamen Einkauf und der bundesweiten Betreuung von Großkunden profitieren, aber dennoch nichts an unternehmerischer Selbstständigkeit eingebüßt haben. Diese Erfolgsgeschichte gilt es zu feiern: Deshalb lädt point-S am 17. September zu einer Jubiläumsgala in Salzburg.

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Michael Peschek und sein Team feiern das 20-jährige Bestehen von point-S

Regionalität als Stärke Anlässlich des Jubiläums blickt Geschäftsführer Michael Peschek freilich auch in die Zukunft – und das durchaus mit Optimismus. Er ortet nämlich Anzeichen für eine Rückbesinnung der Konsumenten: „Der richtige Reifen für das richtige Auto im richtigen Nutzungsverhalten bietet erstaunliche Kosteneinsparungen und einen enormen Sicherheitsgewinn. Eine dementsprechende Reifenentscheidung kann aber nur in einem Betrieb mit regionalem Bezug sowie in persönlichen Verkaufsgesprächen stattfinden.“ Genau darin sieht Peschek eine wesentliche Stärke von point-S – sowohl heute als auch in den nächsten 20 Jahren. • (HAY)

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WIRTSCHAFT

Komplexes Potenzial Der Weltkonzern Exide ist in Österreich hauptsächlich mit der Marke Deta vertreten, wobei die Produkte technisch ident sind

weiß Seifert. „Wir haben Werkstätten, die durch das aktive Angebot bis zu 50 Prozent mehr Batterien verkaufen.“ Schließlich ist die Batterie nach wie vor die häufigste Pannenursache. „Die Batterien, die von den Pannendiensten eingebaut werden, könnten zu einem großen Teil schon vorher von den Werkstätten verkauft werden“, ist Seifert überzeugt.

Schulungen für Kunden und Partner

Der Batterie kommt mit der Elektrifizierung wieder größere Bedeutung zu. Für die Werkstätten bieten AGM- und EFB-Batterien dafür zusätzliche Chancen, weiß Stefan Seifert von Exide.

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ie zunehmende Komplexität der Batterie-Technologie macht zwar einmal mehr die Arbeit der Werkstätten schwieriger, gleichzeitig werden die Profis in den Werkstätten noch unersetzlicher. „Der Großflächenverkauf, den wir generell nie forciert haben, nimmt dadurch ab. Es ist heute fast unmöglich, ohne Knowhow und entsprechende Geräte eine Batterie zu tauschen“, weiß Dipl.-Kfm.(FH) Stefan Seifert, Vertriebsleiter Süddeutschland, Schweiz und Österreich. Doch auch bei den Werkstätten sieht der Batterieexperte noch Informationsbedarf. So soll durch die hohe Stromabnahme beim Anschluss an einen Diagnose-Tester das Fahrzeug permanent an ein Ladegerät angeschlossen sein. Durch die vielen Verbraucher werden 25 bis 30 Ampere verbraucht, die Automobilhersteller schreiben Ladegeräte mit 80 bis 100 Ampere Leistung vor. „In der Praxis sehen wir immer wieder Ladegeräte mit lediglich 7 Ampere“, beklagt Seifert.

Rechtzeitig Batterie wechseln Gleichzeitig müssen die Kunden noch besser informiert und auf den notwendigen Wechsel hingewiesen werden. Durch die modernen Batterietestgeräte ist es einfach und sinnvoll, dem Kunden bei jedem Werkstattaufenthalt die Leistungsfähigkeit seiner Batterie zu dokumentieren und bei Bedarf eine Erneuerung vorzuschlagen. „Die Unzufriedenheit entsteht, wenn der Kunden kurze Zeit nach dem Werkstattaufenthalt wegen defekter Batterie liegen bleibt“,

Dipl.-Kfm. (FH) Stefan Seifert, Exide-Vertriebsleiter Süddeutschland, Österreich und Schweiz

„Wir versuchen auf verschiedenen Ebenen unsere Partner und die Werkstätten mit Schulungen auf die wachsenden Herausforderungen vorzubereiten“, erklärt Seifert. Die Basis bilden Abendveranstaltungen bei den Teilehändlern. „Wo wir vor allem die technischen Unterschiede der Produkte erklären“, so Seifert. Die Notwendigkeit moderner AGM-Batterien bei Start-Stopp-Fahrzeugen ist noch immer nicht bei allen Werkstätten angekommen. „Dabei führt der Einbau einer falschen Batterie zu Problemen und oft zu Reparaturkosten samt Haftungsfragen.“ Es ist noch immer nicht allen Betrieben klar, dass bei der werkseitigen Ausstattung mit einer AGM-Batterie auch beim Ersatz diese Technologie eingesetzt werden muss. Dem komplexen Thema Energiemanagement im Fahrzeug trägt der Batteriespezialist mit der Exide Academy Rechnung. „Bei diesen Veranstaltungen informieren wir Partner und Werkstätten in Form einer Tagesveranstaltung“, so Seifert zur zweiten Schiene des Schulungsprogramms. Ergänzt wird die Unterstützung durch das Exide-Team, das bei den Teilehändlern verkaufsunterstützend aktiv ist und auch bei Außendienst-Besuchen begleitet.

Deta in Österreich Exide ist bei den meisten großen Automobilherstellern als Erstausrüster gelistet, die Produktion von Erst- und Nachrüstung erfolgt im gleichen Werk mit entsprechender Qualität. Zudem profitieren die Kunden vom Knowhow aus der Erstausrüstung. „Dabei versuchen wir im Ersatzgeschäft eine hohe Abdeckung mit möglichst wenigen Modellen“, so Vertriebsleiter Stefan Seifert. Das erleichtert die Lagerhaltung und Zuordnung. In der Mehrmarkenstrategie des US-amerikanischen Konzerns wird in Österreich übrigens hauptsächlich die Marke Deta angeboten. In Österreich vertreibt Exide seine Produkte über Derendinger, Stahlgruber, Hella, Matik und ATP. Die Vertriebspartner verfügen dabei über eigene Lagerkapazitäten und werden vom europäischen Exide-Zentrallager beliefert, die Versorgung der Werkstätten ist damit in hohem Maße sichergestellt. • (GEW)

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GEWERBE

„In dieser Region gab es für mehr als 25.000 Fahrzeuge nur zwei Portalwaschanlagen“, meinen Andreas Stangl und Alfred Zach (Washtec) auf Seite 80

„Wir verstehen uns nicht nur als Teilelieferant, sondern als verlässlicher und kompetenter Partner“, erklärt Bruno Weidenthaler (Derendinger) auf Seite 88

EU-Erhebung zu Wrackexporten Die EU-Kommission hat kürzlich eine Umfrage gestartet, in welcher das Ausmaß der illegalen Altfahrzeugeentsorgung erfasst werden soll. Die heimische Entsorgungsbranche begrüßt dieses Projekt, schließlich werden laut deren Aussage rund 80 Prozent der vom Verkehr abgemeldeten Altfahrzeuge widerrechtlich exportiert. Die öffentliche Umfrage ist noch bis 21. September unter elv.whereabouts.oeko.info/index.php?id=5 verfügbar.

Bereits 700 RepXperten in Österreich Das seit einem Jahr in Österreich verfügbare Onlineportal RepXpert von Schaeffler wird bereits von rund 700 heimischen Werkstattprofis genutzt, weltweit zählt der Konzern bereits über 40.000 Registrierungen. Über das System können herstellerübergreifend Ersatzteile und Hilfestellungen abgerufen werden. Zudem werden Trainings und ­Werkstattevents unter dem Titel „RepXpert live“ abgehalten.

Hervorragende Bremsleistung In einem kürzlich veröffentlichten Test eines unabhängigen britischen Entwicklungsdienstleisters schneiden die kupferarmen und kupferfreien Bremsbeläge Ferodo Eco-Friction von Federal-Mogul Motorparts besonders gut ab. So verbessert sich die Bremsleistung beispielsweise beim VW Golf VI im Vergleich zu kupferhaltigen Produkten der Wettbewerber um 10 Prozent, wobei beim Test die Ausgangsgeschwindigkeit bei 100 km/h lag.

Continental-Trainingscenter in Wien Noch mehr Service für seine Kunden bietet Continental mit der Eröffnung des ersten Trainingscenters in Österreich. Am Standort in Wien wurden eine eigene Werkstatt mit modernster Ausstattung sowie ein Trainingsraum eingerichtet. Hier können Schulungen im Bereich Bremssystem, Reifendruckkontrollsystem und Abgasnachbehandlung bis hin zu Elektronik und Diagnose durchgeführt werden.

Die Arbeit der ganzen Welt Unter dem Titel „World Wide Work by Mewa“ hat der Spezialist für Textil-­ Management den neuen Katalog für Arbeitsschutz veröffentlicht. Für alle, die sich rundum für die Arbeitswelt ausrüsten wollen, hat Mewa eine interessante, aber auch attraktive Übersicht geschaffen. In Form einer Illusionsmalerei des Künstlerteams FreddArt wurde auf den Kapitelseiten mit täuschend echten Bildern die Arbeitswelt in ein phantasievolles Licht gerückt.

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Dieter Scheuch

Erfolgsmodell „Blaue Zone“? Das Wiener „Erfolgsmodell“ Blaue Zone scheint nun auch in anderen Bundesländern Furore zu machen: In der Stadt Salzburg soll ein großer Teil des Siedlungsgebietes ab 2017 zur Kurzparkzone mutieren. Während Gewerbetreibende, darunter vor allem auch Kfz-Betriebe, in Wien unter der zusätzlichen Belastung stöhnen – in der Bundeshauptstadt wurde jüngst der 18. Bezirk „parkraumbewirtschaftet“ –, müssen sich Pendler und Betriebe auch in Salzburg auf trübe Zeiten einstellen. Statt konstruktive Lösungen anzubieten, schlagen auch Salzburgs politisch Verantwortliche vor, was die Wiener bereits seit Jahren predigen: umsteigen auf Öffis und Park-andride-Plätze benützen. Ein Vorschlag, der mangels entsprechender Angebote wohl ungehört verhallen wird.


GEWERBE

Die Marke mit dem guten Ruf

Autopart Vertriebs GmbH in Graz ist erster österreichischer Veedol-Partner nach dem Neustart der Marke. Sowohl bei Werkstätten wie auch bei Endkunden hat die Marke einen guten Ruf.

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erbert Gratzer leitet seit 2014 die Firma Autopart Vertriebs GmbH in Graz. Der Kfz-Experte war viele Jahre Außendienstmitarbeiter bei Liqui Moly und hat daher besonderen Bezug und ebensolche Kontakte im Öl-Bereich. Dennoch ist Autopart als kompletter Teilehändler positioniert und beliefert ausschließlich Werkstätten. „Momentan ist es ein reiner Großhandel“, so Gratzer. Die Kunden befinden sich hauptsächlich in der Steiermark, aber auch Kärnten und das Burgenland werden beliefert. „Mit Paketdienst und Spedition, in naher Umgebung auch selbst“, so Gratzer. Wie man denn gegen die großen Lieferanten bestehen könnte, die alle in Graz präsent sind und vier Mal täglich liefern? „Durch das richtige Angebot und persönliche Beziehung“, lächelt der Branchenexperte.

Premium mit attraktivem Preis Autopart Vertriebs GmbH in Graz beliefert die Werkstätten mit Veedol-Produkten

Ein spezielles Angebot kann die Autopart Vertriebs GmbH seit Kurzem am Öl-Sektor bieten: Sie ist erster österreichischer Vertriebspartner der wieder aktivierten Marke Veedol. „Die Marke hat bei Werkstätten und bei Endkunden immer noch einen guten Ruf“, hat Gratzer bemerkt. Veedol ist daher im Bereich der Premiummarken zu vermarkten, liegt preislich aber etwas darunter. Die Kunden sind großteils freie Werkstätten, aber auch Markenbetriebe, die keine Ölverträge mehr haben. • (GEW)


GEWERBE

Alfred Zach, Andreas Stangl und Gerhard Hinterberger (v. l.) wissen, worauf es im Waschgeschäft ankommt

Glänzende Aussichten Branchenkenner Andreas Stangl hat sich mit einem Autowaschplatz in Purkersdorf ein zweites Standbein geschaffen. Die dazu nötige Technik kommt vom Marktführer WashTec. Von Philipp Hayder

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ndreas Stangl weiß, wie eine Geschäftschance aussieht: Immerhin berät er im „Brotberuf“ die Mitgliedsbetriebe der Bosch-Werkstattkonzepte. Doch auch privat ist der Niederösterreicher unternehmerisch aktiv, wie seine soeben eröffnete SB-Waschanlage in Purkersdorf beweist. Seit Anfang August stehen dort auf einem 1.800 Quadratmeter großen Grundstück 5 Pkw-Plätze mit 2,8 Meter Durchfahrtshöhe sowie ein nach oben offener Waschplatz mit Freitreppe, der sich somit besonders für Wohnmobile und Nutzfahrzeuge eignet, den Kunden zur Verfügung.

Erste Adresse für Waschtechnik Bevor er sich vor rund 2 Jahren zur Investition in ein SB-Waschzentrum entschloss, warf Stangl einen genauen Blick auf die Marktdaten. „In dieser Region gab es für mehr als 25.000 Fahrzeuge nur 2 Portalwaschanlagen“, wurde ihm das Potenzial rasch deutlich. Zudem war er selbst leidgeprüft: Als Campingfan musste er jahrelang bis nach Wien fahren, um auch das Dach seines Wohnmobils reinigen zu können.

Marktlücke: In der Wienerwaldregion rund um Purkersdorf waren SBWaschplätze bisher Mangelware

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Derart informiert, schritt Stangl zur Tat und verschwendete bei der Suche nach dem geeigneten Partner keine Zeit: „Für mich war sofort klar, dass WashTec als Marktführer bei der Fahrzeugreinigung mein erster Ansprechpartner ist.“ Gebietsverkaufsleiter Gerhard Hinterberger begleitete die Planung, bei der zahlreiche individuelle Wünsche umgesetzt wurden. Die Bauund Installationsarbeiten selbst gingen reibungslos vonstatten, mittlerweile wird das Waschzentrum bereits rege genützt.

Chance auf treue Kunden „Zweifellos kommt uns die attraktive Lage neben einer Tankstelle und einem Supermarkt zugute“, sagt Stangl, der außerdem durch die großzügige und helle Gestaltung sowie die selbsterklärende Benutzerführung für zufriedene Kunden sorgt. Die Kombination von Powerschaum, Hochdruckwäsche und Schaumbürste mit moderner Osmose-Technologie sorgt für ausgezeichnete Waschergebnisse. Sind die Kunden mit den Waschergebnissen zufrieden, kommen sie immer wieder: „Das bestätigen unsere Erfahrungen mit knapp 400 SB-Plätzen in ganz Österreich“, unterstreicht Alfred Zach, Geschäftsführer von WashTec.

Komplettpaket für Investoren Für Investoren wie Stangl ist attraktiv, dass WashTec ein modular aufgebautes Komplettangebot aus Planung und Errichtung der Anlage, laufender Wartung und exakt abgestimmter Chemie liefert. Der Betreiber selbst muss quasi nur mehr für Sauberkeit und Schneeräumung sorgen – und erfreut sich, so wie Stangl, bei kluger Wahl des Standorts glänzender Aussichten auf zukünftige Erträge. •

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SB-Waschplatz mit Überhöhe (o.), einfache Bedienung per Farbleitsystem (m.) sowie überkomplette Ausstattung im großzügigen Technikraum: Dank WashTec konnte Andreas Stangl seine Vorstellungen vom perfekten SB-Waschplatz verwirklichen


GEWERBE

Rasch programmieren Seit Sommer gibt es bei der sens.it-Anwendungssoftware von Alligator gleich zwei Optimierungen.

Informationen in vier weiteren Sprachen

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eit rund einem Jahr wurde die Software um das Modul sens.it-Relearn erweitert: So kann der Nutzer nun online auf die fahrzeugspezifischen RDKS-Anlernverfahren zurückgreifen. Diese Relearns erleichtern es den Kunden, dass sich die neu programmierten sens.it-Sensoren sicher (und schnell) an das jeweilige Fahrzeug anlernen. Bisher erschienen diese Informationen erst nach der Programmierung: Nun öffnet sich das Fenster mit

allen Auskünften über die Variante des Anlernverfahrens aber automatisch, sobald der Programmiervorgang gestartet wird. Der Kunde sieht auch, welche Hilfsmittel er zusätzlich benötigt und wie der Vorgang detailliert und fahrzeugspezifisch erfolgt.

Die AnwendungsSoftware wurde verbessert

Das bedeutet, dass sich der Nutzer wertvolle Zeit erspart, weil er noch während des Programmierens mit dem nächsten Schritt, nämlich dem Anlernen der Sensoren an das Fahrzeug, beginnen kann. Als zweite Neuerung stehen die Relearns nun neben Deutsch auch in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Schwedisch zur Verfügung. • (MUE)

Anhänger gleich zum Mitnehmen Der bayerische Anhänger-Spezialist Wörmann veranstaltet vom 21. bis 23. Oktober in Hebertshausen bei Dachau eine Messe, auf der auch Modelle für den Autotransport angeboten werden.

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or allem Autohändler und Werkstätten in den westlichen Bundesländern, die den Kauf eines neuen Anhängers planen, sollten sich den 21. bis 23. Oktober rot im Kalender anstreichen. Denn schließlich liegt Hebertshausen nur knapp nördlich von München und ist somit nicht allzu weit entfernt. Wörmann verspricht, dass ständig mehr als 2.000 neue Anhänger (sowie 500 gebrauchte Modelle) lagernd sind. Für unsere Branche sind die 1er- und

Die Ausstellungsund Vorführfläche ist 50.000 m2 groß 2er-Pkw-Transporter natürlich am interessantesten. Diese sind je nach Bedarf als Tief- und Hochlader sowie mit kippbarer Ladefläche erhältlich. Wer will, kann eines der zu Messekonditionen angebotenen Modelle natürlich auch gleich mitnehmen. • (MUE)


ANSICHT Google lässt grüßen

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wei KFG-Änderungen im Abstand von nicht einmal 2 Monaten, wobei erstere (32. Novelle) als normale bezeichnet werden kann und die folgende sich dem in der Presse heiß diskutierten Thema der selbstfahrenden Kfz annähert. Eigentlich handelt es sich dabei nur um eine Verordnungsermächtigung, aber einige wichtige Schlussfolgerungen können daraus doch abgeleitet werden. • Die erste: Die Euphorie um die selbstfahrenden Kfz dürfte sich nach eher schwerwiegenden Unfallereignissen etwas gelegt haben, womit sich Chancen für eine sachliche Diskussion ergeben. Indem man die Thematik aber den Pflichten des Lenkers (§ 102) zugewiesen hat, ist wenigstens klar, dass es einen Lenker und somit einen Verantwortlichen geben muss. Die Visionen von ausschließlich durch künstliche Intelligenz gesteuerten Kfz, frei schwirrenden Drohnen zur Paketzustellung oder elektronisch gekoppelten Lkw-Zugverbänden sind damit in eine spätere Zukunft verlagert. Der Lenker wird seine Tätigkeiten am Lenkrad reduzieren und auch normal telefonieren dürfen, aber eben nur in einem durch Verordnung festgelegten Rahmen. • Die zulässigen Verkehrssituationen, die möglichen Geschwindigkeitsbereiche, auf welchen Straßen und mit welchen Fahrzeugen sowie die Art der Assistenzsysteme oder der automatisiert/vernetzten Fahrsysteme werden durch Verordnung festzulegen sein. Auf diese Verordnung kann man jedenfalls gespannt sein, dazu wird es einiger Doktorarbeiten bedürfen. Noch interessanter wird es bei der Rekonstruktion, ob sich der Lenker in konkreten Verkehrssituationen auch jeweils daran gehalten hat. Für Beschäftigung weiterer Juristen- und SachverständigenGenerationen ist also gesorgt. Meiner Meinung nach bedürfte es dringend einer Protokollierung nach Art der Flugschreiber, da die Komplexität der elektronischen Systeme sehr ähnlich ist.

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Dipl.-Ing. Heinz Lukaschek ist Ziviltechniker mit Schwerpunkt Verkehr

„Meiner Meinung nach bedürfte es bei selbstfahrenden Autos einer Protokollierung nach Art der Flugschreiber. “

Wenn man die vielfältigen Störmöglichkeiten durch äußere Einflüsse bedenkt, ist die Aufgabe bei Flugzeugen sogar einfacher. Glücklicherweise sind die Schadensereignisse im Straßenverkehr meist weniger folgenschwer, dafür aber um Größenordnungen häufiger. Ob die Latte für einen Bundesminister für Verkehr eines Minilandes wie Österreich hier nicht etwas zu hoch liegt? Denn wie im Flugverkehr bedürfte es internationaler Abstimmung. Man stelle sich vor, Ausländer dürfen in ihrem Heimatland Systeme anders einsetzen als in Österreich! Wie es sich seit Jahrzehnten zeigt, kommen wir ja nicht einmal mit der Verfolgung von Geschwindigkeitsübertretungen durch Ausländer zurande. • Bleiben wir am Boden der Realität: Die normale Novelle beinhaltet einige erfreuliche Ansätze und kleine Fragezeichen. Bundesweit tätige Pannenhilfeorganisationen dürfen zur Pannenhilfe mit Zustimmung des Lenkers oder Halters Abfragen in den fahrzeugspezifischen Daten der Zulassungsevidenz vornehmen. Ein Jahrhundertprojekt dürfte sein, dass österreichischen Behörden bei Verwaltungsverfahren in der EU sowie im EWR-Raum der Zugriff auf Zulassungsevidenzen ermöglicht wird. Datenzugriff soll es nach langem Bemühen aber endlich auch für § 57a ermächtigte Stellen geben, wobei eine Schnittstelle zur Datenevidenz der Versicherer zur Abfrage fahrzeugspezifischer Daten geschaffen werden soll. • Die Abfrage soll über Kennzeichen oder Fahrgestellnummer erfolgen. Doch leider fehlt hier die FIN (Fahrzeugidentifikationsnummer) zur Abfrage bei nicht zugelassenen Fahrzeugen, da Fahrgestellnummern nur in den alten Zulassungsscheinen enthalten waren. Neu eingeführt wird die Bestrafung der Nichtbeachtung der gemäß EU-Verordnung vorgesehenen Kennzeichnungspflicht von Reifen (Kraftstoffeffizienz etc.), welche vom Hersteller bis zum Händler gilt. • Mysteriös wird es bei einer neuen Bestimmung zu den Pflichten des Lenkers, wonach Lenker mehrspuriger Kfz eine der ÖNORM EN 471 entsprechende Warnkleidung mitzuführen hätten. Muss man als normaler Pkw-Lenker von Kopf bis Fuß normgemäß ausgerüstet sein? Von nur Warnweste ist nicht die Rede, also befragt man die Website der ÖNORM, warum es sich da handeln könnte. Das Erstaunen wird umso größer, als sämtliche Normen der Reihe 471 seit 2013 zurückgezogen, also nicht mehr gültig sind. Was würde wohl der ehemalige Held einer US-Fernsehserie dazu sagen? „Entzückend.“

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GEWERBE

Lieferung inklusive Lösung Der Ersatzteilhandel wird vom reinen Lieferanten zum Technologiepartner für die Werkstätten. Die Teilehersteller bieten verstärkt Lösungen statt nur Produkte.

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Nach dem Tausch diverser Karosserieteile, Windschutzscheiben oder Scheinwerfern müssen die Kameras in den Fahrzeugen neu kalibriert werden

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ie immer komplexere Automobiltechnik braucht entsprechende Antworten. Für die Werkstätten ist es dabei wichtig, den richtigen Partner zu haben. Momentan mögen zwar die Liefergeschwindigkeit und der Preis entscheidend sein, in naher Zukunft wird aber das Knowhow eine deutlich größere Bedeutung bekommen. Das Ersatzteil zu einem vernünftigen Preis zu erhalten, wird auch dann nicht das Problem sein. Entscheidend sind die Daten für die Diagnose, die richtige Definition und Zuordnung des Ersatzteils, der elektronisch unterstützte Einbau und vor allem die Programmierung und Kalibrierung.

Komplexe Technik fördert die Spezialisten Schon heute ist der Tausch einer Windschutzscheibe oder eines Scheinwerfers eine elektronische Herausforderung. Beispielsweise müssen bei der Einstellung der Kameras nicht nur Diagnosegerät und Software vorhanden sein, sondern auch die entsprechenden Kalibrierungstafeln, die für jede Marke natürlich unterschiedlich sind. Hier wird es Leihgeräte der Werkstattausrüster und Teilehändler geben. Für die Werkstätte ist diese Entwicklung nicht grundsätzlich schlecht. Durch die komplexe Techno-

logie braucht es echte Profis. Es wird jedoch immer wichtiger, mit dem richtigen Partner und Lieferanten zusammenzuarbeiten, wobei hier nicht die Größe, sondern die Kompetenz und das Engagement entscheidend sind. Der aktuelle Trend, dass auch die Werkstätten immer mehr bei diversen Plattformen im Internet bestellen, ist dabei nicht förderlich. Wie beim Endkunden gilt auch für die Werkstätte: Wenn man Hilfe braucht, ist der billigste Preis im Internet vermutlich nicht lösungskompetent.

Vom Teilehersteller zum Systemanbieter Im Qualitätsbereich entwickeln sich schon jetzt die Teilehersteller zu Systemanbietern. Nur das Ersatzteil zu produzieren und zu liefern, ist zu wenig. Die namhaften Hersteller, also die führenden Zulieferer in der Erstausrüstung, stellen sich bereits gänzlich anders auf. Diese sind mehr denn je maßgeblich an der Entwicklung und damit an der Funktion des Fahrzeuges beteiligt, dennoch können die Entwicklungskosten davon nicht gedeckt werden. Das Geld in der Branche wird mit dem Aftermarket verdient, wo eben die entsprechende Kompetenz mitgeliefert werden muss. Dazu kommen eigene Geräte, die Teilehersteller werden zu Werkstattausrüstern und teilweise zu Konzeptanbietern. Damit stehen sie im direkten Wettbewerb zu ihren Kunden, den Automobilherstellern, die natürlich selbst liefern wollen und ihre Markenwerkstätten zur Abnahme verpflichten. Das Match zwischen freiem Teilehandel und den von den Automobilherstellern gelieferten Teilen wird dabei nicht vom Kunden entschieden, sondern in Brüssel. Wobei wir hier von Originalteilen reden, die beim selben Zulieferer vom gleichen Band laufen. Die Frage ist nur, darf der Teilehersteller seine Produkte direkt liefern oder darf sie nur der Automobilhersteller für seine Fahrzeuge selber anbieten? Entscheidend wird dabei sein, wie die EU das Thema Fahrzeugdaten regelt. Denn wer die Daten hat, hat den Kunden. • (GEW)

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GEWERBE

„Verbünde dich, wo du kannst!“ Das Wettrüsten der Teileanbieter und Werkstattausrüster erreicht mithilfe seiner Lieferanten eine neue Dimension. Nirgendwo ist die Schärfe des Wettbewerbs um die Kfz-Werkstätten so ausgeprägt. Ist das für die Kfz-Betriebe Schlaraffenland oder Schimäre?

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Unmissverständlich nahm obige Plakatbotschaft auf der Hausmesse breiten Raum ein

en Werkstattbetreibern gefällt es im Shoppingcenter-Ambiente sich anzuschauen, was denn alles so läuft. Sie sind ständig auf der Suche nach dem richtigen Weg. Der Teilehersteller sucht den günstigsten Vertriebsweg, der Systemlieferant verteilt und die Kfz-Werkstatt ergänzt mit ihrer Flexibilität. Alle sind sie im organisch nicht mehr wachsenden Markt zum Geldverdienen verdammt. „Verbünde dich, wo du kannst“, lautet auf allen Ebenen die Maxime, ansonsten frisst einen der Wettbewerb auf. Also strömen tausende Werkstattleute zu den Hausmessen, um sich Hilfe „aus“zusuchen. WM-Trost, aktuell mit ca. 1,6 Milliarden Euro Gruppenumsatz jedenfalls Deutschlands größter Player, bespaßt mit Hausmessen die Kunden. Sahnehäubchen für leistungsstarke Kunden ist obendrauf eine Schiffsreise. Bezahlt wird das weitgehend von den Lieferanten, die sich nur noch zur Markenimagepflege zum Kunden vor Ort bemühen. Die Rechnung scheint für alle Beteiligten aufzugehen. Noch!

Machtdemonstration Lutz Sattler von der Schaeffler-Gruppe ist im AftermarketBusiness eine fixe Größe und anerkannter Lieferantenpartner

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WM lud – 16 Tage vor der Automechanika in Frankfurt – 200 (!) Lieferanten in die Dortmunder Westfalen-Messehallen, um dort ungestört vom Mitbewerb die Tausenderschar von Fachbesuchern gemeinsam hegen und pflegen zu können. Die Kfz-Unternehmer freut das, denn das Spiel wiederholt sich auch bei Stahlgruber und Konsorten oder in Österreich bei Birner, der noch wie Derendinger die schnuckelige Regionalmesse „AutoZum“

Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Heiner Müller (l.) mit „gütiger“ und Vorstandsvorsitzender Frank Schröder mit „harter“ Hand führen nach dem Kauf von Trost die Geschicke von WM in Salzburg für die Kundenpflege nutzt. Trost zeigt sich ob seiner heimischen Marktdominanz in Salzburg noch im alten orangen Dress, auch wenn die grüne WM bereits das Regime übernommen hat. Günter Klein wiederum behauptet sich mit ihm eigener Ursprünglichkeit gegenüber den Riesen.

Familiensinn Erstaunlich bei dieser Dimension ist der Familiensinn, der von WM mit norddeutschem und Trost mit süddeutschem Charme auf die Kunden ausstrahlt. Die aus kleinen Verhältnissen gewachsene Osnabrücker Familie Müller legt großen Wert auf den Faktor Mensch und ist geeignet, den meist kleinen KfzBetrieben als Vorbild zu dienen. Angebotsbedingt pflegt nämlich der Werkstattkunde gerne mehrere Vorbilder, was den Wettbewerb zusätzlich verschärft. Jetzt wird Trost von Frank Schröder, von HansHeiner Müller quasi in die Familie adoptierter Vorstandsvorsitzender, mit strenger Hand saniert und in die WM-Welt integriert. In Österreich ist Hans Lorenz ausführendes Organ und der „Hans, der kann’s“. Er genießt das Vertrauen von Schröder & Co., jedoch auch das seiner Trost-Getreuen im Land. Darauf fußt der Integrationsprozess: Operiert wird mit den Herstellern/Lieferanten auf Augenhöhe, friktionsfreie Distribution ist Programm. Der Hersteller sorgt für die Konversation zu den Lieferanten und für eine gesunde Schulungsbasis. Faktum ist, dass dieser Konzentrationsprozess so lange funktioniert, wie alle davon leben können. Bis dato gut. • (LUS)

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GEWERBE

Van-Wezel-Autoparts-Chef Jürgen Rabsilber findet über Systempartner idealen Kundenzugang

Günter Hiermaier, Liqui Moly, präsentiert sich seinen Kunden gegenüber stets in voller Personalstärke, um seine Schmierstoffe und Gerätephilosophie beim Kunden zu platzieren

Dietmar Olbrich von Hankook hat früh­ zeitig mit WM eine strategische Partnerschaft begonnen Die Herth+Buss-Brüder Holger (i.) und Ralf Drewing sind mit ihren asiatischen Fahrzeug­ teilen langjährige Partner bei WM und Trost

KS Tools-Mitinhaber Orhan Altin (r. im Bild mit dem Österreich-Verantwortlichen Thomas Schneider) findet für alles Werkzeuglösungen

Partslife-­RecyclingGeschäftsführer Wolfgang Steube zählt im Metier längst zum Inventar

NTN-SNR-Vertriebschef Marcus Hähner betrachtet sich mit seinem Vertriebsteam in allen Markt­ konstellationen stets im Dienst für den Automotiven Aftermarket Christina Galkin (l.) und Anna Bach bringen unter Eno immer wieder neue Ergänzungsprodukte auf den Markt und punkten damit bei den Kfz-Betrieben

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GEWERBE

Gemeinsam zum Erfolg Derendinger versteht sich nicht nur als Teilelieferant. Firmenchef Bruno Weidenthaler positioniert das Unternehmen als rundum kompetenten Dienstleister für Kfz-Betriebe, der über ein immer dichteres Filialnetz den Markt abdeckt. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die Synergien mit dem Schwesterunternehmen Matik. Von Philipp Hayder

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chon bald werden in Villach die Bagger rollen: Bis zum Frühjahr 2017 soll in der Kärntner Bezirksstadt die neueste gemeinsame Niederlassung von Derendinger und Matik entstehen. Beide Unternehmen gehören ebenso wie die auf den Teilegroßhandel spezialisierte Hella Ersatzteilhandel GmbH zur Swiss Automotive Group (SAG). „Durch die Nutzung interner Synergien können wir unseren Kunden ein Maximum an Produktvielfalt und Lieferfähigkeit bieten“, unterstreicht Bruno Weidenthaler, Geschäftsführer von Derendinger. Von den künftig 31 Standorten werden bereits jene in Graz, Leonding, St. Pölten, Bad Fischau, Eisenstadt und Klagenfurt gemeinsam mit Matik betrieben, weitere Filialen sollen folgen.

Bruno Weidenthaler erläutert die Strategie von Derendinger

Ertragschancen bietet. Im Investitionsgüterbereich habe sich die Bündelung der Werkstattausrüstungskompetenz im „Techpool“ bezahlt gemacht, verweist Weidenthaler auf die umfassende Kompetenz dieser mittlerweile 12 Mitarbeiter umfassenden Abteilung: „Unsere Kunden wissen zu schätzen, dass wir von der Erstberatung über Planung und Installation bis hin zur Anlagenwartung alle Dienstleistungen aus einer Hand anbieten.“

Umfassendes Konzeptangebot Lokale Verankerung: Gemeinsam mit den jeweiligen Verkaufs- und Gebietsleitern sorgen die 3 Regionalleiter Roman Rohrmoser (Westen, l.), Mario Weixelbaumer (Zentralösterreich, m.) und Kurt Gatterbauer (Osten) für maximale Kundennähe

Immer wichtiger wird gleichzeitig die Unterstützung der Werkstätten mit technischem und betriebswirtschaftlichem Knowhow. „Dem tragen wir mit unserem laufend vertieften Konzeptangebot Rechnung“, erklärt Weidenthaler. Nachdem das Netzwerk von „plusService“ auf über 180 Partner gewachsen ist – darunter übrigens zu rund 45 Prozent Markenbetriebe, die sich ein weiteres Standbein aufbauen wollen –, startet dieser Tage mit „Unicar“ das zweite Werkstattsystem von Derendinger. Offiziell vorgestellt werden soll das in der Schweiz bereits sehr erfolgreiche Konzept bei der AutoZum im Jänner 2017. •

Aus einer Hand Das Filialnetz ist freilich nur einer der für den Geschäftserfolg entscheidenden Faktoren. „Wir verstehen uns nicht nur als Teilelieferant, sondern als verlässlicher und kompetenter Partner, der die Werkstätten in allen Belangen ihres Geschäftsalltags unterstützt“, betont Weidenthaler. Dazu gehört das Reifengeschäft ebenso wie der Schmierstoffvertrieb, bei dem man mit der ausschließlich in Kfz-Betrieben verfügbaren Marke Motorex den Kunden beste

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Derendinger legt großen Wert auf den Ausbau des Konzeptangebots; Ab sofort ergänzt das neue Werkstattsystem „Unicar“ (l.) das bereits auf mehr als 180 Partner gewachsene Netzwerk „plusService“

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GEWERBE

Für den 100-Millionen-Euro-Auftrag an Türmodulträgern wurde unter anderem das Werk in China (Bild oben) erweitert

Gerüstet für künftiges Servicegeschäft Schulungskonzepte und innovative Produktwelten mit Produkthighlights der Erstaus- und Nachrüstung bilden die Schwerpunkte des Auftritts von Elring unter dem Motto „Ready for your future“ auf der Automechanika.

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n einem neuen Standplatz in Halle 4.0/E11 erschließt Elring den Besuchern seine „Produktwelten“ nicht nur mittels 3-D-Brille: Entsprechend dem zukunftsorientierten Messemotto geht es dabei um aktuelle Motoren verschiedener Hersteller sowie Lösungen für Anforderungen von morgen. Neu sind punkto Hitzefestigkeit verbesserte Dichtmassen.

Website mit neuem Design und virtuelles Klassenzimmer Andererseits stellt das Unternehmen, das global sowohl für die Erstausrüstung der Fahrzeughersteller als auch den Bedarf der Servicebetriebe produziert, sowohl den neuen Internetauftritt als auch das Elring-Servicekonzept in den Mittelpunkt: Pünktlich zur Automechanika präsentiert sich die Elring-Website in neuem, responsivem Design, erweiterten Inhalten und mit direktem Schnellzugriff auf den für Werkstatt oder Handel interessanten Inhalt. Elring unterstützt die Servicebetriebe nicht nur mit Ersatzteilen, sondern auch mit bedarfsgerechten Fachinformationen und praxisnahen Schulungen: Zur bekannten Elring-Akademie wird in Frankfurt ein Virtual Classroom vorgestellt, mit dem sich Mechaniker weiterbilden und am Dialog via Audiokonferenz und Text-Chat teilnehmen können, ohne zur Präsenzveranstaltung hinfahren zu müssen. • (ENG)


GEWERBE

Kühlerschutz ist mehr als Frostschutz Franz Mauerhofer, geschäftsführender Gesellschafter von mapo Schmierstofftechnik in Himberg, hat genau auf den Bedarf bestimmter Marken abgestimmten Kühlerschutz im Programm, der mehr ist als nur Frostschutz.

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mapo hat, auf den Bedarf der Werkstatt abgestimmt, den perfekten Scheibenfrostund Kühlerschutz

enn Kühlerschutz bedeutet Schutz vor Frost, aber auch vor Überhitzung, Ablagerungen und Korrosion im System. Darum rät Mauerhofer auch bei bestimmten Kühlerschutzprodukten dringend davon ab, sie mit anderen, ähnlichen Kühlmedien zu vermischen: „Was bei dem einen Fahrzeug aufgrund der Konstruktion und der dafür verwendeten Materialien notwendig für optimalen Betrieb ist, verträgt das Kühlsystem anderer Fahrzeuge gar nicht, weil es anders konstruiert ist“, erläutert Mauerhofer.

Kühlerschutz: klare Kennzeichnung für richtige Anwendung Andererseits deckt die Werkstatt mit nur 4 Produkten auch den Bedarf spezieller Fahrzeugkonstruktionen ab. So wird der mapo Kühlerschutz Violett für die

Franz Mauerhofer, mapo-Schmierstofftechnik-Chef

Autos der VW-Gruppe, der mapo Kühlerschutz Grün/Blau Extra bei BMW eingesetzt. Natürlich hat Oldtimer-Freund Mauerhofer mit dem Kühlerschutz Lila auch ein Produkt, das zwar bei modernen Autos recht universell, aber auch für ganzjährigen Schutz bei historischen Fahrzeugen einsetzbar ist. Wirklich universell verwend- und unverwechselbar ist dagegen der Scheibenfrostschutz Lemon dank Lemon-Duft und in der Schweiz (EMPA) geprüfter Qualität. • (ENG)

Die eurasische Tour Mit der Schmierung von Lukoil Genesis hat es das Team von Challenge4 mit ihrem VW Touareg 15.000 Kilometer durch Asien und Europa in weniger als 7 Tagen zurückgelegt.

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as für Projekte dieser Art bekannte Team um Rainer Zietlow hat mit der Tour durch ganz Eurasien einmal mehr eine ganz besondere Herausforderung gemeistert. Vom russischen Magadan, der östlichsten Stadt Asiens, bis ins portugiesische Lissabon, der westlichsten Stadt Europas, erstreckte sich die 15.200 Kilometer lange Strecke. Das Ziel war, die Distanz mit fast keinen Stopps in so kurzer Zeit wie möglich zu absolvieren, also in weniger als 8 Tagen. „Diese Autorallye hat die Fahrer und den Motor beträchtlich an ihre Grenzen gebracht. Ein bedeutender Teil der Route wurde durch schwieriges russisches Gelände bewerkstelligt“, weiß Gerald Kaspar, Lukoil Marketing Manager für Europa, zu berichten. Letztlich kam das Team mit Challenge4-Gründer Rainer Zietlow, Kameramann Marius Biela und

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Gerald Kaspar, Lukoil Lubricants Marketing Manager für Europa Journalist Peter Bakanov nach 6 Tagen und 9 Stunden in Lissabon an.

Die richtige Schmierung Einen wesentlichen Faktor am Durchhalten des VW Touareg V6 Clean Diesel und damit am Erfolg der Challenge hatte Lukoil Genesis VN SAE 5W-30. „Das Öl ist für moderne Motoren von Volkswagen zugelassen und für Fahrzeuge mit langlebigen Wartungsintervallen geeignet“, beschreibt Kaspar den im harten Einsatz erprobten Schmierstoff mit der Spezifizierung VW 504 00/507 00. • (GEW)

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GEWERBE

Show an 15 Standorten Birner will seinen Kunden ab 20. September zeigen, was man alles im Angebot hat. Die Zahl der Neuheiten kann sich durchaus sehen lassen.

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s sind insgesamt 15 Termine, an denen Birner zu seinen Innovationstagen lädt (Beginn ist jeweils um 14 Uhr). Nach einem Impulsvortrag über die „Werkstatt der Zukunft“ wird den Besuchern erklärt, welche neuen Chancen sie durch die Veränderungen in den Bereichen Wrackbörse und Abfallwirtschaftsgesetz haben. Dann folgen kurz Präsentationen der modernen Schadenskalkulation im Birner-Teilekatalog und über den effizienten Scheibeneinbau sowie ­aktuelle Diagnose und RDKS. Anschließend teilt sich die Gruppe in zwei Teile, die – abwechselnd – über Scheinwerfereinstell­ geräte und RDKS bzw. die Kalibrierung von Fahrassistenzsystemen informiert wird. Die Schau beginnt am 20. September in Hard (ATAutoma­terial GmbH), ehe es am 21. und 22. September in Innsbruck (WIFI) weitergeht. Am 26. September folgt Straßwalchen (ARBÖ-Fahrsicherheitszentrum), am 27. ist man beim ÖAMTC in Saalfelden. Die Berufsschule Klagenfurt folgt am 28., jene in Wolfsberg am 29. September. Jeweils zwei Termine gibt es bei Birner in Gleisdorf (3. und 4. Oktober) sowie im WIFI in Linz (5. und 6. Oktober). Am 7. Oktober steht die Schau beim Gasthof Voitiech in Wilhelmsburg am Programm, ehe es am 12. Oktober in Wiener Neustadt weitergeht (Bistro Cafe Laborie). Den Abschluss bilden die beiden Birner-Standorte in Wien (17. Bezirk, 13. Oktober) sowie Hagenbrunn (14. Oktober). Anmeldungen sind per E-Mail an office@birner.at möglich.

Neue, zeitwertgerechte Wischerblätter von Bosch Neu im Verschleißteile-Sortiment hat das Familienunternehmen unter anderem die elektro­ pneumatischen Ventile von MSI, also die „kleinen Helfer unter der Motorhaube“. Außerdem neu sind die ­Aerofit-Wischerblätter aus dem Hause Bosch. ­Dabei handelt es sich um eine zeitwertgerechte ­Alternative zum heutigen Twin-Spoiler-Angebot. Insgesamt 12 verschiedene Sets sind zu haben. Ein Katalog informiert die Kunden über das umfangreiche Programm in den Bereichen Winter-

ScheinwerferEinstellgerät HTD815 (Bosch,l.) und Hella CSC (Kalibrierung von Sensoren für Fahrerassistenzsysteme, r.)

chemie, Starthilfe und Zubehör. Bei der Werkstatt­ ausrüstung steht die neueste Generation der KTS-5xx-Serie am Start. • (MUE)


GEWERBE

Individuell und doch nicht teuer

Auf den Kunden maßgeschneiderte Lösungen werden vor allem bei Pick-ups immer wichtiger. Egal, ob es sich um Privatkunden oder gewerbliche Nutzer handelt – Autoplus hat für jede Anwendung die ideale Antwort parat. Von Mag. Heinz Müller

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er je in Griechenland war, weiß um die Wichtigkeit der Pick-ups: Dort waren sie schon vor 30 Jahren überall am Land zu finden – und weil sich die Bauern in Zeiten der Wirtschaftskrise keine neuen Fahrzeuge leisten können, fahren die schon etwas klapprig gewordenen Pick-ups japanischer Provenienz auch heute noch von A nach B. Ganz anders in Österreich: Hierzulande setzte der Pick-up-Boom weit später ein. Und es waren nicht die Bauern, die sich so ein Gefährt für die Fahrt von ihren Höfen auf den Markt kauften wie in Griechenland, sondern Gemeinden, Forstunternehmer, Energieversorger, die Post und später auch das Bundesheer. Nicht zu vergessen jene Privatpersonen, die ein solches Auto für ihre vielen Freizeitaktivitäten benötigen. Genau diese Menschen sind eine wichtige Zielgruppe für Autoplus: Denn sie wissen genau, was sie wollen und verfügen meist über das nötige Kleingeld, damit sie sich diese Dinge auch leisten können.

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Doch natürlich ist das Zubehör, das Autoplus für Pick-ups anbietet, nicht das einzige Angebot: „Wir sind ein Zubehör-Vollsortimenter mit Universalund modellspezifischen Zubehörlösungen“, heißt es im Unternehmen. Man handle mit Produkten in OEM-Qualität und sei Anbieter für alle Marken. Wie gesagt: Zu den Kunden zählen Fahrzeugimporteure (und ihre angeschlossenen Händler) ebenso wie Autohäuser zahlreicher Marken sowie freie Werkstätten.

Autohändler können mit Beratung punkten Autoplus bietet unter anderem in Lizenz hergestellte exklusive Eigenprodukte an: Beispielsweise werden der Hyundai i20 und der Hyundai i30 Color mit diversen Stylingelementen ausgestattet. So können auch Autos, die tausendfach auf den Straßen fahren, von ihren Besitzern relativ kostengünstig individualisiert werden. Das Positive dabei: Der Händler kann mit relativ einfachen Mitteln zusätzliche Umsätze machen, bei den Kunden mit Beratung punkten und sie so ans Autohaus binden. In Zeiten, wo Autokäufer immer flexibler werden, ist das umso wichtiger.

Anbauteile aus Edelstahl

Maßgeschneiderte Lösungen im Angebot Ganz egal, um welchen Hersteller es sich handelt: Autoplus bietet für alle Modelle maßgeschneiderte Lösungen an. Hardtops, Seilwinden, Transportlösungen, Rollos aus Aluminium oder verschiedene Deckelvarianten sind ebenso dabei wie Laderaumwannen. Und hier kommen die Autohändler ins Spiel: Denn sie sind die Kunden von Autoplus, ebenso wie einige Importeure, die die Fahrzeuge gleich direkt individuell ausrüsten.

Pick-ups werden immer wichtiger, nicht nur auf dem österreichischen Markt: Der Verkauf von Zubehör bringt Zusatzerträge

In Wagenfarbe lackiertes Hardtop – und schon kann man den Pick-up noch besser nutzen

Einen Namen hat sich Autoplus aber auch mit Edelstahl-Anbauteilen gemacht. Zu diesem Kerngeschäft gehören Frontbügel, die natürlich EU-zertifiziert sind, um eventuelle Missverständnisse mit den Gesetzeshütern von vornherein zu vermeiden. Außerdem gibt es Stylingbars, Trittbretter, Trittrohre und andere Teile. Nicht nur Geländewagen lassen sich auf diese Weise individualisieren, sondern auch bei SUVs sieht man immer wieder solche Umbauten. Autoplus verweist darauf, dass die handpolierten Schweißnähte ein Qualitätsmerkmal dieser Edelstahlteile sind. Das Zubehör ist aber auch in schwarzmatter Ausführung erhältlich. •

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GEWERBE

Wenn K.I.T.T. zur Realität wird französischstämmige Konzern als einen der führenden Entwickler der Komfort- und Fahrassistenzsysteme. Grund genug, diesen Bereich genauer zu betrachten.

Jetzt schon auf der Straße

Aus der Vogelperspektive selbst parken oder parken lassen – alles ist möglich

Spricht man über autonomes Fahren, denkt man allen voran an Google, Tesla und eventuell noch an den einen oder anderen Autohersteller. Doch nur wenige hätten hier den Automobilzulieferer Valeo im Sinn – zu Unrecht. von Matthias Kreutzer

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aleo ist, vor allem im deutschsprachigen Raum, wahrscheinlich eine der unterschätztesten Marken in der automotiven Industrie. Dabei zählt das Unternehmen mit rund 4.500 Mitarbeitern allein in Deutschland zu den wichtigsten Technologielieferanten für die OEMs. Neben Antriebs-, Sicht- und Thermischen Systemen sieht sich der

Die Kameras der 360VUE mit der stark gekrümmten Linse

Während andere Hersteller noch an der Umsetzung tüfteln, kommen die Systeme von Valeo schon in aktuellen Fahrzeugen zum Einsatz. 360VUE zum Beispiel bietet dem Fahrer eine 360-Grad-Sicht rund um das Fahrzeug – in der Vogelperspektive. Einparken ist somit auf dem engsten Parkplatz kinderleicht. Neben Spurhalte- und Spurwechselassistenten aus dem Hause Valeo ist vor allem das PARK4U-System besonders beeindruckend. Dieses wird schon in den neuesten Modellen von Mercedes-Benz verbaut und macht es neben automatisiertem Einparken ebenfalls möglich, dass sich das Fahrzeug ohne Fahrer hinter dem Steuer eigenständig einparkt. Dazu wird, wie auch bei den Parkassistenten üblich, der Parkplatz-Scan-Vorgang vom Fahrer gestartet. Gibt das Fahrzeug dann Bescheid, dass ein geeigneter Parkplatz gefunden wurde, kann der Fahrer das Fahrzeug verlassen und per App den Einparkvorgang starten, was vor allem bei engen Parklücken besonders bequem ist. Auch die ersten Phasen des autonomen Fahrens sind bereits auf der öffentlichen Straße angekommen, jedoch nicht in einem Serienauto. Trotzdem ist es überaus beeindruckend zu sehen, wie der Testwagen selbstständig Spur und Geschwindigkeit hält, ohne auf langsamere Fahrzeuge aufzufahren. Auch der Spurwechsel funktioniert automatisch, sobald der Fahrer durch Betätigen des Blinkers die Erlaubnis gibt. Damit ist man, bei aller Publicity des Mitbewerbs, bei Valeo auf Augenhöhe mit Riesen wie Google & Co. •

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016

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GEWERBE

Extrakurz trifft extralang

Neue LED-Arbeitsleuchten Für Werkstätten bietet Osram die LEDinspect-PRO-Reihe mit Slimline 280, Bonnet 1400, Pocket 280, Penlight 150 und 150 UV-A. Die Arbeitsleuchten lassen sich mittels Magnet oder Haken direkt am Fahrzeug befestigen. Durch Akkus sind sie kabellos einsetzbar. Osram GmbH, www.osram.at

Nicht nur heiße Luft Einen neuen Heißluftfön für diverse Arbeiten im Bereich der Reparatur, Wartung und Aufbereitung von Fahrzeugen führte Herth+Buss ein. Die Temperatur kann stufenlos von 50 °C bis 600 °C geregelt werden. Es kann zwischen 6 verschiedenen Gebläsestufen gewählt werden und es stehen 4 unterschiedliche Aufsätze zur Verfügung. Diese sind schnell und ohne großen Aufwand wechselbar. Sie werden einfach auf die Heizdüse aufgesetzt bzw. entfernt. Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG, www.herthundbuss.com

Neue Steckschlüsseleinsätze für Schlagschrauber und Schraubendreher präsentiert HAZET in seinem aktuellen Prospekt „special worldwide 2016“. Vorgestellt werden unter anderen extrakurze Einsätze (mit einer Länge von 29 mm), die bei Arbeiten am Fahrwerk eingesetzt werden können. Der Schlagschrauber-Steckschlüsseleinsatz 905Slg-21 mit Sonderprofil und Schlüsselweite von 21 mm eignet sich besonders für Radmuttern von Hyundai i30, Tucson und Kia, die Schraubendreher-Steckschlüsseleinsätze 990Vlg-10 für Antriebswellenverschraubungen an VW, Audi, Seat und Skoda. Hermann Zerver GmbH & Co. KG, www.hazet.de

Motorenöle speziell für Hybridfahrzeuge Sein breit gefächertes Produktportfolio erweitert Motul um Motorenöle für Hybridfahrzeuge. Diese wurden speziell für Hybrid-Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge entwickelt und umfassen 4 vollsynthetische Produkte mit sehr niedrigen Viskositätsgraden: Motul Hybrid 0W8, Hybrid 0W12, Hybrid 0W16 und Hybrid 0W20. Seit Mitte August sind diese in den Gebindegrößen 1-, 4-, 20- und 208-Liter erhältlich. Als Vorteile der neuen Öl-Serie verspricht Motul einen geringeren Kraftstoffverbrauch, sehr gute Kaltstarteigenschaften und einen geringeren Öl-Verbrauch. Motul Deutschland GmbH, www.motul.at

Neues Spezial-Öl für Volvo

Leichteres Zündspulenservice Über einen QR-Code auf der Zündspulenverpackung gelangen Werkstätten leicht zu Informationen zu Zündspulen aus dem NGK-Sortiment. Für jeden Typ gibt es eine eigene Seite, auf der unter anderem Installationsvideos eingebaut wurden und Testmethoden erklärt werden. NGK Spark Plug Europe GmbH, www.ngkntk.at

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Mit dem „Special Tec V 0W-20“ brachte Liqui Moly ein Spezial-Öl mit Volvo-Freigabe auf den Markt. Durch die Viskosität 0W-20 ein sehr dünnflüssiges Öl, das den Kraftstoffverbrauch senken und auch im Winter eine rasche Schmierung aller Motorteile ermöglichen soll. Das „Special Tec V 0W20“ trägt die Volvo-Freigabe VCC RBS02AE und ist für die neuesten Volvo-Modelle geeignet. Für ältere Volvo-Modelle gibt es das „Special Tec V 0W-30“. Dieses wurde aufgewertet und erhielt die Volvo-Freigabe. In der Special-Tec-Reihe vereint Liqui Moly alle Öle für einen eng abgegrenzten Fahrzeugpark. Liqui Moly GmbH, www.liqui-moly.at

AUTO & Wirtschaft • SEPTEMBER 2016


Weltpremiere Mit EnviroKool entwickelte Federal-Mogul Powertrain das weltweit 1. in den Dieselkolben integrierte Kühlsystem. In den Monosteel Kolben wird dabei ein Kühlkanal mit einem Kühlmedium integriert. Mittels Reibverschweißung wird der Kühlmittelkanal geschaffen und mit Hochtemperaturöl und Edelgas befüllt. Dieses bleibt die gesamte Lebensdauer im Kolben eingeschlossen. Mit der EnviroKool-Technologie wird die Bildung von Ölkohle im Kühlkanal verhindert. Federal-Mogul www.federalmogul.com

Praktisch klein „Luxe“ erweitert Angebotspalette Ergänzend zu seinen Motorenölen „Lukoil“ und „Genesis“ startet Lukoil Lubricants ab sofort mit der Marke „Luxe“. Im Gegensatz zum Premiumprodukt „Genesis“, mit dem Markenwerkstätten versorgt werden, ist „Luxe“ für freie Werkstätten, den Zubehörhandel und Großmärkte gedacht. Erhältlich ist es in 1-, 4-, 5-, 20-, 57-, 205 und 1000-Liter-Gebinden. Eingesetzt können die Motorenöle bei Diesel- und Benzinmotoren werden, sind in unterschiedlichen Viskositätsgraden zu haben und sollen zu einem reduzierten Kraftstoffverbrauch beitragen. Der Verschleiß wird durch eine rasche Durchölung, speziell in der Warmlaufphase des Motors, reduziert. Lukoil Lubricants Europe Oy, www.lukoil-lubricants.eu

Besonders für Mattlacke Speziell für matt lackierte Lacke und Folien hat B2000 Autokosmetik ideal abgestimmte Reinigungsund Pflegeprodukte entwickelt. Dabei basiert der Pflegeeffekt auf der von Natur aus sehr wasserabweisenden Eigenschaft von Mattlacken, die durch das Mittel immer wieder reaktiviert wird. Zusätzlich werden störende Verunreinigungen entfernt, ohne selbst glanzgebende Stoffe auf Lack oder Folie zu hinterlassen. Die Mattlackpflege ist sowohl in der 1000-ml-Sprühflasche und im 10-Liter-Kanister erhältlich. A. Berger e.U., www.b2000.at

Als vielseitige Leuchte in der Größe einer Kreditkarte präsentiert Lumileds die Philips RCH6 Inspektionsleuchte. Sie gibt ein helles natürliches Licht ab, hat eine Freihandfunktion und einen fortschrittlichen Akku. Leuchtrichtung und -winkel können durch einen um 90 Grad schwenkbaren Lampenkopf flexibel angepasst werden. Royal Philips N.V., www.lumileds.com

Noch mehr Fahrzeuge abgedeckt Ein erweitertes Anwendungsspektrum macht Denso bei Lambdasonden für rund 700.000 zusätzliche Fahrzeuge verfügbar. Die 285 neu hinzugefügten Fahrzeugmodelle schließen beliebte Anwendungsmöglichkeiten für Opel, Toyota, Lexus, Volvo und Land Rover mit ein. Die Lambdasonden von Denso werden strikt nach OEM-Standards gefertigt. Denso Automotive Deutschland GmbH, www.denso-am.de

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MENSCHEN Oliver Raisinger ist neuer Country Manager für Österreich bei Kroschke Logistic Systems. Das Unternehmen ist als Dienstleister für Fuhrparkmanager, Flottenbetreiber, Autohäuser und Importeure tätig.

Wechsel bei Mercedes Wieder ins Büro zurückgekehrt ist Helmut Moser. Der Chef der Moser Medien Group Austria hatte im Frühsommer einen schweren Unfall; sein Leben verdankt er den Airbags in seinem Suzuki und natürlich den Ärzten.

Corinna Widenmeyer, bis Mai 2016 Chefin des Mercedes-Importeurs in Salzburg, ist nun für das „Divisional Compliance Office“ in Stuttgart tätig. Marc Boderke übernahm den neuen Importcluster aus Österreich, Polen und Tschechien.

Neuer Country Manager von JATO in Österreich ist Andreas Kral: Er leitet das Datenerfassungsteam, das aus 6 Personen besteht. In den vergangenen Jahrzehnten war Kral bei der Porsche Bank, bei Sixt und bei Arval tätig.

Hyundai-Karrieren Seit 1. August ist Mag. Wilhelm Jelinek (r.) bei der Hyundai Import Ges.m.b.H. für die Weiterentwicklung des Händlernetzes zuständig. Neuer Gebietsverkaufsleiter West ist Siegfried Gassner (l.).

Neuer Geschäftsführer bei Volvo Trucks Austria ist seit 1. September Nicholas Rosenberg Kjaer. Der 41-Jährige arbeitet seit 15 Jahren für die Volvo Group. Zuletzt war er als Verkaufsdirektor der Volvo Group in seinem Heimatland Dänemark für Volvo Trucks und Renault Trucks verantwortlich.

Von Audi zu Seat

Neubesetzungen bei Jaguar Land Rover Im Sommer hat Mag. (FH) Alexander Vysek (l.) den Bereich Kundenservice bei Jaguar Land Rover Austria für Österreich und Tschechien übernommen; er ist für Jaguar und Land Rover gleichermaßen zuständig. Sein Vorgänger Richard Cates ist nach mehr als vier Jahrzehnten in den Ruhestand gewechselt. In Vyseks bisherige Position als Sales Area Manager in Tschechien folgte im August Ivo Rehak (r.). Als Distriktleiter ist Rehak für Vertriebsagenden ebenso zuständig wie für Marketing und Netzentwicklung.

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Neuer Vertriebs- und MarketingVorstand bei Seat ist der gebürtige Brite Wayne Griffiths: Der Sohn eines Autohändlers studierte in Leeds Marketing und Deutsch, anschließend wechselte er zu Audi, wo er verschiedene Funktionen innehatte, zuletzt war Griffiths Vertriebschef für Deutschland. Bei Seat arbeitete er bereits einmal, und zwar von 1991 bis 1993. Die spanische Marke will in den kommenden Jahren stark wachsen, unter anderem durch die Einführung des Ateca.

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Dr. Marcus Söldner ist seit 1. August Vorstandsmitglied bei CarGarantie in Freiburg: Söldner ist für den Vertrieb in Zentral- und Osteuropa, Westeuropa und Asien zuständig. Außerdem ist er für Marketing und Productcontrolling verantwortlich.

MENSCHEN

Neuer Vertriebs- und Marketingchef bei Bentley wird am 1. November Dr. Andreas Offermann (l.). Er war in gleicher Funktion bisher bei Seat tätig und folgt auf Kevin Rose (r.): Dieser geht nach mehr als 30 Jahren bei der VolkswagenGruppe in Pension.

Karriere bei Audi

Neuer Geschäftsführer der Herkules Hebetechnik GmbH in Kassel ist Dirk Meinzer (l.). Sein Vorgänger Fredrik Ljungman (r.) wechselte in eine andere Branche. Meinzer ist auch für den Vertrieb in Zentral- und Osteuropa zuständig.

Dr. Thomas M. Müller (l.) übernimmt Anfang Dezember bei der Audi AG die Leitung des Bereichs Elektrik und Elektronik. Er gilt als ausgewiesener Spezialist für die Bereiche Connected Car und Elektronische Systeme. Müller ist derzeit noch bei der Volvo Car Group tätig. In Ingolstadt folgt er auf Ricky Hudi (r.): Dieser arbeitete seit 1997 bei Audi und gründet nun seine eigene Technologie- und Beratungsfirma.

Udo Pöschmann, eines der Urgesteine in der automobilen PR-Branche, ist in der Nacht auf 31. Juli verstorben: Pöschmann arbeitete bis 1973 beim ÖAMTC, dann gründete er eine PR-Agentur. Diese betreute unter anderem Jaguar, Remus sowie Suzuki. Sein Sohn Alexander führt die MPCS Medienanalyse GmbH, die er 1985 gegründet hatte.

AkzoNobel: Abschied und Neubeginn

Mercedes mit neuem Vorstandsmitglied Bei Mercedes-Pkw werden die Weichen für die Zukunft gestellt: Britta Seeger (B.) wird mit Beginn des Jahres 2017 die Verantwortung für den Vertrieb von Mercedes-Benz Cars in der Zentrale in Stuttgart übernehmen. Sie folgt damit auf Ola Källenius, der ab Jänner 2017 den Bereich Konzernforschung und Entwicklung leiten wird. Källenius gilt als Nachfolger von Dieter Zetsche, wenn dieser in Pension gehen wird. Britta Seeger ist derzeit noch Chefin der Mercedes-Benz Türk A.S., zuvor hatte sie für den deutschen Autohersteller in Südkorea gearbeitet.

Im Außendienst von Sikkens gab es im Sommer gleich zwei Wechsel: Zum einen ist Markus Hubinger (l.) neuer Vertriebsleiter für Salzburg und das westliche Oberösterreich. Sein Vorgänger Gerhard Sammer wurde nach 32 Jahren bei Sikkens in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Ansprechpartner für Kunden im restlichen Oberösterreich ist Jürgen Leitner (r.).

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LESERBRIEFE

Betrifft: Leserbrief von Hans Zimmermann in „AUTO & Wirtschaft“ 7/8 Sehr geehrter Herr Lustig! Aufgrund der massiven Herausforderungen von geschätzten 80 Prozent aller österreichischen Motorrad-Markenbetriebe möchten wir den Beitrag von Herrn Zimmermann aus Sicht eines Markenhändlers darstellen. Definitiv steht die Branche vor Veränderungen, es gibt aufgrund der stetig rückgängigen Neuzulassungen mittlerweile einige Marken-Händler zu viel in Österreich. Warum? Zum Leben zu wenig – zum Sterben zu viel! Die teilweise sehr bescheidenen Gebäude des Durchschnittshändlers befinden sich in dessen Eigentum und der Geschäftsführer arbeitet in der Hauptsaison (März–Oktober) an die 60–70 Stunden pro Woche. Anders ist es nicht möglich, da es die in Österreich sehr hohen Personalkosten nicht zulassen. Auch hat Herr Zimmermann mit der zunehmenden Priorität der Kundenbindung völlig recht, jedoch ist jedem einigermaßen profunden Kenner der Zweiradbranche klar, dass es einem kostenbewusst agierenden Motorradhändler/Werkstätte de facto nicht möglich sein kann (auch darf), in der Hauptsaison einen sofortigen Termin ohne Wartezeit zu bekommen. Eine effiziente Motorrad-Werkstätte muss in der Hauptsaison eine Vorlaufzeit von zumindest zwei Wochen aufweisen, ansonsten hat man übers gesamte Jahr gesehen zu viel Personal. Zum Thema CI-Vorgaben möchten wir anmerken, dass unsere Importeure großteils sehr realitätsbezogen agieren, das ist schon ok so. Bei der Präsentation einer breiten Produktpalette ist große Vorsicht geboten, diese ist mit Augenmaß und einem „Overview“ der Neuzulassungen des jeweiligen Modells vorzunehmen, wobei der Importeur aufgefordert ist, den Händler zu unterstützen und nicht zu strapazieren. Was Herr Zimmermann mit dem Begriff „geschützte Werkstätte“ meint, ist uns völlig unverständlich. Ist Herrn Zimmermann entgangen, dass „Fastfitter“ bereits ein Auge auf das Motorrad-Werkstättengeschäft geworfen haben? Noch gefährlicher sind die laufend und in großer Zahl neu gegründeten Ein-Mann-Werkstätten, welche keine CI-Vorgabe erfüllen müssen, minimale Personalkosten haben und keine Verwaltungsstruktur finanzieren müssen. Die Beschaffung von Original-Ersatzteilen ist mittlerweile ein

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In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln anregen können, ohne dass sie unbedingt immer mit der Automobilbranche zu tun haben.

Rost unerwünscht Rat-Style heißt ein Trend, der mittlerweile auch in Österreich Einzug gehalten hat, wie dieses Foto vom Bahnhof in Tulln zeigt. Die Besitzer der schon in die Jahre gekommenen Fahrzeuge sind meist junge Männer, für die Individualität wichtig ist. Erfunden wurde die Sache in den USA: Wenn der Rost nicht selber kommt, wird mit mechanischen oder chemischen Mitteln nachgeholfen. Was man den Autos nicht ansieht: Technisch sind sie meist 1a, oft wurden sie sogar eigens „aufgemotzt“, soweit das gesetzlich erlaubt ist. Mitunter finden sich die Autos auch auf den Gebrauchtwagenseiten im Internet. Der Wunsch der neuen Freundin nach einem repräsentablen Auto war eben doch stärker als die Liebe zur Rostlaube …

Leichtes, man benötigt keinen Fachhändler und Importeur mehr, um mittels Online-Katalog zu Top-Konditionen und just in time z.B. in den Niederlanden Ersatzteile zu bestellen. Diese Entwicklung birgt auch für unsere Importeure das Risiko von Umsatzverlusten. Mit freundlichen Grüßen! Eine Gemeinschaft österreichischer Motorradhändler

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

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