Trennen, Verwerten, Vermeiden
Abfall als Rohstoff: Südtirols Weg zur nachhaltigen Abfallwirtschaft
Recycling ist in Südtirol längst mehr als nur ein ökologisches Lippenbekenntnis – es ist gelebter Alltag. Mit einer landesweiten Trennquote von rund 70 Prozent zeigt die Bevölkerung ein hohes Bewusstsein für nachhaltige Abfallwirtschaft und leistet damit einen aktiven Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Verringerung des Restmüllaufkommens.
Der Kern einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in Südtirol ist ein gut ausgebautes Sammelstellennetz: Derzeit gibt es 88 Recyclinghöfe auf Gemeindeebene sowie vier zentrale Wertsto zentren in Glurns, Lana, Natz-Schabs und Bruneck.Zusätzlichsindmehrere Wertsto nseln im ganzen Landverteilt.
Diese Einrichtungen sind die ersten Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger, um Abfälle fachgerecht zu entsorgen. Hier werden wiederverwertbare Materialien wie Glas, Papier, Karton, Metalle und Holz sowie gefährliche Haushaltsabfälle wie Altöl, Batterien und Farben gesammelt – stets unter Einhaltung gesetzlicher Umweltstandards.

Recycling schont Ressourcen und Umwelt: Ein funktionierender Wertstoffkreislauf ist der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit.
ge mehrere Recyclingzyklen durchlaufen kann) und die Abfälle sto ich oder thermisch verwertetwerden.
Doch die Sammlung ist nur der Anfang. Ziel ist eine umfassende Verwertung: Wertsto e sollen den Rohsto ersetzen, mehrfach wiederverwendbar sein (z. B. Recyclingpapier, das je nach Qualität und Faserlän-
So
trennt man Müll richtig
In Südtirol ist korrekte Mülltrennung die Grundlage für e zientes Recycling. Restmüll istnurfürnichtverwertbareAbfälle wie verschmutzte Verpa-

ckungen oder Windeln gedacht. Biomüll umfasst Küchenabfälle wie Obstreste oder Ka eesatz. Papier (z.B. Zeitungen, Hefte) gehört sauber in die Papiertonne – Kartonverpackungen solltengefaltetundseparatentsorgtwerden.Glaswirdfarblich gemischt gesammelt, jedoch nur als Verpackungsglas wie Flaschen oder Konservengläser. Die Sammlung von Kunststo en und Metallen erfolgt je nachGemeindeüberContainer
oderRecyclinghöfe–dieTrennsystemekönnenlokalvariieren. Sonderabfälle wie Batterien, AltöloderElektrogerätemüssen immer zu speziellen Sammelstellengebrachtwerden.
Müllvermeidung beginnt beim Einkauf Der wirkungsvollste Weg, Müll zu vermeiden, beginnt lange bevor ein Produkt in der Tonne landet–nämlichbeimEinkauf. Wer bewusst konsumiert, spart nicht nur Abfall, sondern auch wertvolle Rohsto e und Energie. Es lohnt sich, vor dem Kauf zu hinterfragen, ob ein Produkt wirklich nötig ist – denn früher oder später wird alles zu Müll. Hochwertige, langlebige und reparaturfreundliche Produkte sind dabei eine nachhaltige Alternative zu kurzlebiger Massenware. Auch die Verpackung spielt eine zentrale Rolle: Mehrweggebinde sollten stets Einwegprodukten vorgezogen werden, ebenso recycelbare Materialien. Besonders im Lebensmittelbereich lässt sich Verpackung häu g ganz vermeiden – etwa bei Obst und Gemüse. Ein einfacher, aber wirkungsvollerBeitragzurMüllvermeidung: Wer beim Einkauf eine eigene Tasche mitnimmt, zu wiederau adbaren Batterien greift und defekte Geräte reparierenlässt,stattsiesofortzuersetzen,hilftmit,Abfallgarnicht erstentstehenzulassen.

