Sonderheft_Meine_Gesundheit_II_25

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MIGRÄNE Der Hammer im Kopf

Fettleibigkeit: Kilos außer Kontrolle

Essstörung: Angst vorm Essen

Migräne: der Hammer im Kopf

Besser sehen: die „Zauberbrille“

Kurzsichtigkeit: Ursachen und Therapien

Zähne: so werden Kieferknochen aufgebaut

Blasenentzündung: Was wirklich hilft

Lasertherapie: Wellness für die Haut

Elektronische Gesundheitsakte: Das sollte jeder wissen

Die Hagebutte: knallrotes Kraftpaket

IMPRESSUM

„Dolomiten“-Spezial „Meine Gesundheit“, Oktober 2025 · Herausgeber, Verlag und Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen Redaktion und Druckerei: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471/928888 · Chefredakteur: Elmar Pichler Rolle Redaktion: Edith Runer · Mitarbeit: Dr. Christian Thuile · Bilder/Illustrationen: Shutterstock und www.freepik.com

Layout: Athesia Druck GmbH, Werbeberatung · Koordination: Lidia Galvan, „Dolomiten“-Anzeigenabteilung, Tel. 0471/925312, dolomiten.spezial@athesia.it

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produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, UW 1492 42 16 24

Kilos

außer Kontrolle

Wenn Essen zum Seelentröster wird, wenn Stress und Schlafmangel den Appetit befeuern und Gene zusätzlich mitreden –dann wächst das Risiko für Fettleibigkeit. Millionen Menschen kämpfen damit, viele geben auf. Doch Fettleibigkeit ist behandelbar.

Es ist eine Szene, die Ärztinnen und Ärzte oft erleben: Eine Patientin sitzt frustriert in der Sprechstunde. Sie isst nach eigener Aussage nicht übermäßig viel, bewegt sich regelmäßig – und nimmt trotzdem laufend zu. Sie ist frustriert, demotiviert – aber kein Einzelfall. Fast 60 Prozent der Erwachsenen in Europa gelten laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als übergewichtig, 17 Prozent gar als fettleibig. Die Zahl der Menschen mit Adipositas – so wird Fettleibigkeit in der Fachsprache genannt – steigt seit Jahrzehnten. Viele glauben immer noch, es handle sich um ein rein kosmetisches Problem. Dabei haben Betroffene vor allem ein gesundheitliches Problem: ein weitaus erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Typ2-Diabetes, für bestimmte Krebsarten, für Fettleber, Arthrose, Schlafapnoe und weitere Erkrankungen, etwa an den Knochen. Dazu kommen psychische Belastungen wie Depressionen und die gesellschaftliche Stigmatisierung, die zu Rückzug und weiterer Gewichtszunahme führt.

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Der BMI ist einer der Werte, um Übergewicht bzw. Fettleibigkeit einzuordnen. Es sind aber mehrere Parameter zu berücksichtigen.

WAS BEDEUTET DER BMI?

Der Body-Mass-Index, kurz BMI, wird genutzt, um grob einzuschätzen, ob jemand Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht oder Adipositas hat. Er setzt das Gewicht ins Verhältnis zur Körpergröße. Er wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilt. Ein Beispiel: Wer 80 Kilogramm wiegt und 1,75 Meter groß ist, hat einen BMI von rund 26 (80 : 1,75² = 26,14). Damit liegt man im Bereich Über-

„Adipositas verkürzt nachweislich die Lebenserwartung“, sagt der Ernäh-

gewicht. Als Normalgewicht gilt ein BMI zwischen 18,5 und 24,9. Werte ab 25 sprechen für Übergewicht, ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas. Diese wird in 3 Schweregrade eingeteilt: Grad I (30–34,9), Grad II (35–39,9) und Grad III (ab 40).

Wichtig: Der BMI ist ein Orientierungswert. Für die individuelle Beurteilung kommt es auch auf Taillenumfang, Fettverteilung, Begleiterkrankungen und körperliche Leistungsfähigkeit an.

rungs- und Ganzheitsmediziner Dr. Christian Thuile.

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Meist mehrere Ursachen Selten ist eine einzelne Ursache daran schuld, warum Menschen über das Normalgewicht hinaus zunehmen und eine Fettleibigkeit entwickeln. In der Regel wirken mehrere Faktoren zusammen: „Das reicht von hormonellen Störungen über genetische Anlagen bis zu psychische Belastungen“, erklärt Dr. Thuile. Das klassische Erklärmodell – wer mehr Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, nimmt zu – reicht deshalb nicht aus. „Die Frage ist nicht nur wie, sondern warum jemand zu viel isst oder zu wenig Energie verbraucht.“

Lesen Sie weiter auf Seite 6.

Dauerstress und Schlafmangel sind nur 2 von mehreren möglichen Erklärungen dafür, dass Menschen die Kontrolle über ihren Appetit verlieren.

Hier ein paar mögliche Erklärungen, die als Antwort noch lange nicht völlig ausreichen:

• Stress und Schlafmangel

Dauerstress steigert den Appetit, vor allem auf Süßes und Fettiges. Schlafmangel bringt die Hormone Leptin und Ghrelin durcheinander – das Sättigungsgefühl wird geschwächt, der Hunger verstärkt. Achtung: Das trifft nicht auf jeden zu, einige erleben bei Stress das genaue Gegenteil und verlieren den Appetit – eine goldene Regel gibt es deshalb nicht!

• Genetik

Zwischen 40 und 70 Prozent der Unterschiede im Körpergewicht innerhalb einer Bevölkerung lassen sich genetisch erklären. Es gibt nicht „das eine FettGen“, sondern Hunderte Varianten, die Appetit, Stoffwechsel und Fettverteilung beeinflussen. Seltene Formen können schon im Kindesalter zu schwerem Übergewicht führen.

• Psychische Faktoren und Medikamente

Depressionen, Angststörungen oder Traumata können zu emotionalem Essen führen. Manche Medikamente – etwa bestimmte Antidepressiva, Cortison, sogar einige Vitamine – fördern ebenfalls die Gewichtszunahme.

• Stoffwechsel und Hormone

Manche Körper arbeiten „sparsam“, speichern also Energie effizienter. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann unter Umständen auch zu einer Gewichtszunahme führen.

• Darmflora

Die interessanteste Entwicklung der letzten Jahre betrifft die Bakterien in unserem Darm. Immer mehr Untersuchungen zeigen, dass ihre Zusammensetzung ausschlaggebend für das Körperfett ist. Die Bakterien entscheiden sozusagen über die guten und schlechten „Futterverwerter“.

• Umwelt und Gesellschaft

In Städten ist die Fettleibigkeitsrate oft höher, weil es mehr Anreize für schlechte Ernährung und weniger für Bewegung gibt. Armut in der Stadt verstärkt die Gefahr, weil oft zu billigen, aber nährstoffarmen Lebensmitteln gegriffen wird.

Allerdings: Stress und Stoffwechselanlagen, Gene und Hormone sind vielleicht unabänderlich und erhöhen das Risiko zur Fettleibigkeit. Aber das persönliche Verhalten bestimmt wesentlich mit, ob dieses Risiko zum Tragen kommt.

Essen als Seelentröster Und dieses Verhalten ist oft emotionsgesteuert. Essen kann beispielsweise eine Art Seelentröster sein. Menschen versüßen sich unangenehme Erlebnisse oder „fressen“ die Sorgen in sich hinein. Stress kann zu Heißhungerattacken führen, was wiederum die Neigung zu ungesundem Essen verstärkt. Denn das, wonach ein gestresstes Gehirn verlangt, ist schnelle Energie. Und die liefern Kuchen, Chips und 5-Minuten-Fertiggerichte viel eher als ein sorgfältig hergestelltes Müsli oder ein Teller mit selbst geschnipseltem Gemüse aus dem Ofen. Schnelle Energie liefert aber kaum Nährstoffe – der Hunger kehrt bald zurück, Fettzellen wachsen, und bleiben oft bestehen. Zu all dem kommen Zeitmangel, Bequemlichkeit und ein überwiegend sitzender Alltag. Wer einmal zugenommen hat, findet

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Bewegung außerdem anstrengender – ein klassischer Teufelskreis entsteht.

Viele Menschen mit Übergewicht haben bereits zahlreiche Diäten hinter sich –oft mit kurzfristigem Erfolg, gefolgt von Frust und weiterer Gewichtszunahme. Dieses Auf und Ab kann entmutigen. „Das Problem ist selten, dass Menschen nicht versuchen abzunehmen“, erklärt Dr. Christian Thuile, „sondern eher, dass sie irgendwann die Hoffnung verlieren.“

Kleine Schritte, große Wirkung

Dabei zeigen Studien: Schon kleine, erreichbare Schritte können viel bewirken und Werte spürbar verbessern,

selbst wenn man noch weit vom „Normalgewicht“ entfernt ist. Diese kleinen Schritte muss niemand alleine gehen. Die Unterstützung durch Ärztinnen, Therapeuten, Ernährungsberaterinnen oder Selbsthilfegruppen erhöht die Erfolgschancen erheblich. Ebenso wichtig ist ein Umfeld, das stärkt statt kritisiert. „Niemand

Ein Lebensstil ändert sich nicht von allein. Mit professioneller Begleitung ist der Weg aus der Krankheit Adipositas einfacher.

sollte sich dafür schämen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen“, betont Dr. Thuile. „Adipositas ist eine Krankheit, und wie jede Krankheit braucht sie Begleitung.“

Je früher der Fettleibigkeit zu Leibe gerückt wird, desto besser. Nach einer gründlichen Abklärung – BMI und Taillenumfang messen, Blutwerte prüfen, Begleiterkrankungen erfassen – kann auf dieser Basis eine stufenweise Therapie erfolgen.

Lesen Sie weiter auf Seite 8.

Für mehr in der Bowl.

• Lebensstiländerungen Gesunde Ernährung, mehr Bewegung, Verhaltenstraining. Schon ein Gewichtsverlust von 5 bis 10 Prozent kann Blutzucker und Blutdruck verbessern.

• Psychologische Unterstützung Stressbewältigung, Verhaltenstherapie oder Coaching helfen, emotionale Auslöser fürs Essen zu erkennen und neue Strategien zu entwickeln. Oft entscheidet dieser Baustein darüber, ob Betroffene langfristig am Ball bleiben.

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• Medikamente

Moderne Wirkstoffe wie GLP-1-Agonisten (bekannt als Abnehmspritze) wirken appetitzügelnd und bremsen die Magenentleerung. „Sie sind ein wichtiger Fortschritt, aber kein Selbstläufer“, erklärt Dr. Thuile.

„Man braucht immer ärztliche Begleitung und realistische Erwartungen.“

• Chirurgische Verfahren

Bei sehr hohem BMI oder schweren Begleiterkrankungen kann eine

Verkleinerung des Magens durch eine Operation helfen. Sie verändert Verdauung und Hormonhaushalt und ermöglicht oft massive und dauerhafte Gewichtsverluste –erfordert aber lebenslange Nachsorge.

Darmflora steuert

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Gewicht

Unser Darm ist weit mehr als nur ein Verdauungsorgan. In ihm leben Milliarden von Bakterien. Sie bilden die Darmflora (Mikrobiom). Neue Erkenntnisse zeigen: Die Darmflora entscheidet auch darüber, ob jemand tendenziell zunimmt oder nicht.

Rund 2 Kilogramm unseres Körpergewichtes macht die Vielzahl von Bakterien im Darm aus. Es gibt ganz unterschiedliche Gruppen – man könnte sie fast als Familienclans bezeichnen. Sie haben

auch ganz unterschiedliche Funktionen, und manchmal sind sie sogar Gegenspieler, um das gesunde Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten.

Die „Futterverwertung“ Forschende haben nun herausgefunden: Unsere winzigen Mitbewohner entscheiden nicht nur über unsere Verdauung, sondern auch darüber, ob wir eher zu- oder abnehmen. Der Grund: Manche Bakterien sind besonders geschickt darin, Ballaststoffe aufzuspalten. Dabei entstehen zusätzliche Energielieferanten, die sogenannten kurzkettigen Fettsäuren. Das bedeutet: 2 Menschen können dieselbe Mahlzeit essen, und doch nimmt der eine mehr Kalorien auf als der andere – einfach, weil seine Darmflora die Nahrung effizienter verwertet. Das war in früheren Zeiten wichtig, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Menschen, die viele dieser Bakterien haben, nennen wir gute Futterver-

werter. In der heutigen Zeit, in der Nahrung im Überfluss auf unseren Tellern landet, ist das freilich oft weniger günstig.

Hunger und Sättigungsgefühl

Unsere Darmbakterien funken direkt mit dem Gehirn. Sie beeinflussen Hormone, die Hunger und Sättigung steuern. Eine ungünstige Zusammensetzung kann dazu führen, dass wir schneller hungrig sind oder eher Heißhunger bekommen. Eine gesunde Darmflora hingegen unterstützt das natürliche Sättigungsgefühl.

Auch Entzündung und Stoffwechsel werden von den Darmbakterien mitgestaltet. Bestimmte Bakterien können eine dauerhafte leichte Entzündung im Körper anfeuern. Das hört sich harmlos an, ist aber ein Risikofaktor für Übergewicht und Zuckerkrankheit. Außerdem kann dadurch der Stoffwechsel „gebremst“ werden, sodass wir Fett leichter speichern.

Besonders unsere Leber ist sehr anfällig dafür (Fettleber).

Die Darmflora entscheidet auch darüber, ob wir Fette aus unserer Nahrung verbrennen oder sie im Körper speichern und dadurch an Gewicht zunehmen, weil wir Fett aufbauen.

Jeder Darm ist einzigartig

Was wir aus den oben genannten Erkenntnissen lernen: Nicht jeder von uns reagiert gleich auf eine bestimmte Ernährungsform oder Diät. Deshalb ist eine personalisierte Ernährung –abgestimmt auf die eigene Darmflora – ein vielversprechender Ansatz der Zukunft. Außerdem können wir unsere Darmflora selbst stark mitgestalten und durch unseren Lebensstil und unsere Ernährung entscheidend beeinflussen.

Was wir tun können

Gut für unsere Darmflora sind vor allem Ballaststoffe aus Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkorn.

Sie sind das Lieblingsfutter gesunder Darmbakterien. Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi, Kefir bringen lebende Kulturen mit. Auch Pro- und Präbiotika (etwa in bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln) können helfen, das Gleichgewicht im Darm wieder herzustellen bzw. es gesund zu erhalten. Fast Food und Süßigkeiten sind hingegen genauso wie einseitige Ernährungsformen „Gift“ für die Darmflora. Bewegung und Schlaf verbessern die Vielfalt der Darmflora. Dauerstress schadet ihr enorm.

Heute können viele Bakterien der Darmflora über einen Stuhltest bestimmt und aufgrund dessen Korrekturen durchgeführt werden, die helfen, einen gesunden Darm aufzubauen. Wichtig ist auch hier: Bei einem solchen Test sollte immer ein auf diesem Gebiet erfahrener Arzt bzw. eine Ärztin zu Rate gezogen werden.

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IN IHRER APOTHEKE

Ab nehmen Spritze –

Die sogenannte Abnehmspritze sorgt derzeit für viele Schlagzeilen. Mit ihr verlieren manche Menschen deutlich an Gewicht. Ursprünglich wurde der in den Spritzen enthaltene Wirkstoff GLP-1 für die Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt. Forschende fanden heraus, dass der Wirkstoff auch die Gewichtsabnahme unterstützt. Aber wie funktioniert die Abnehmspritze genau? Das erklärt Dr. Christian Thuile im Interview.

Für wen ist die Abnehmspritze überhaupt geeignet? In erster Linie wurden sie für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2, also Zuckerkrankheit, entwickelt. Sie wird zunehmend aber auch für Personen mit einem BMI über 27 eingesetzt, die ein hohes gesundheitliches

Risikoprofil haben oder schon an Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen leiden. Wichtig ist aber, dass die Spritze nur begleitend eingesetzt wird. Denn so gut sie auch wirkt, ohne langfristige Veränderung des Lebensstils ist ein Erfolg meistens zeitlich sehr begrenzt. Deshalb sind sie kein Wundermittel, sondern nur ein Teil eines ganzheitlichen Medizinkonzeptes.

Wie genau wirkt die Abnehmspritze im Körper?

Die Wirkstoffe docken gezielt an den Hormonen von Hunger, Sättigungsgefühl und Blutzucker an. Betroffene erreichen dadurch eine bessere Verbrennung und eine deutlich bessere Kontrolle über die Sättigungshormone im Gehirn, sprich über den Appetit. Außerdem führen die Wirkstoffe dazu, dass der Magen langsamer entleert

wird und die Person länger satt bleibt.

Wo liegen die Grenzen und Risiken dieser Therapie? Trotz der anfangs genialen Wirkung der Spritze beim Abnehmen ist sie nur begrenzt einsetzbar. Und wer es versäumt, seinen Lebensstil anzupassen, läuft auch hier Gefahr, den Jo-JoEffekt auszulösen – ähnlich wie bei den meisten einseitigen Diäten. Auch die Kosten können eine Rolle spielen, wenn man die Therapie selbst zahlen muss. Die Nebenwirkungen sind in erster Linie Übelkeit und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie Verstopfung. Blähungen und Bauchschmerzen treten relativ häufig auf, sind aber meist vorübergehender Natur. Kopfschmerzen und Müdigkeit haben oftmals auch mit dem raschen Gewichtsverlust zu tun. Selten sind schwerere Nebenwirkungen wie eine

Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Störungen im Wasserhaushalt der Nieren. Schon aus diesem Grund gehört diese Form der Therapie unbedingt in die Hände erfahrenerer Ärztinnen und Ärzte, die die Behandlung genau überwachen. Die neueren Generationen der Abnehmspritze, beispielsweise mit dem Wirkstoff Tirzepatid, haben bereits viel weniger Nebenwirkungen als die ursprünglichen Abnehmspritzen.

Ernährungs- und Ganzheitsmediziner Dr. Christian Thuile

Volldigitale Implantatbehandlung

mit 3D-Navigation und Photogrammetrie

Die Zahnklinik happy smile in Bozen versorgt nun seit einem Jahr ihre Patienten mit der „Happy Bridge“, einer Implantatbrücke aus dem 3D-Drucker. Sie ist nicht nur präziser, schneller und angenehmer, sondern auch kostengünstiger. Im Interview erläutert der ärztliche Direktor Dr. med. dent. Gernot Obermair die Vorteile von happy bridge.

Dr. Obermair, seit einem Jahr benützen Sie die neue Technik der Photogrammetrie für digitale Gesamtscans bei Implantatbehandlungen. Wie ist es gelaufen?

Dr. Obermair: Sehr gut! Unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Die Ergebnisse sind in jeder Hinsicht mehr als zufriedenstellend.

Was genau steckt hinter dieser neuen Technik?

Es ist uns mit diesem extraoralen Scan möglich, alle Implantatpositionen eines Kiefers auf einmal durch 3D­Vermessung zu registrierten. Dadurch ist höchste Präzision für die Herstellung der Implantatbrücken möglich.

Welche Vorteile bietet dies für die Patientinnen und Patienten?

Wir können rein digital arbeiten, d. h., wir brauchen keine Abdrücke mehr mit Abdruckpaste. Dies ist besonders für empfindliche Patienten mit erhöhten Würgereiz eine große Erleichterung. Und

Ärztl. Direktor Dr. Gernot Obermair

die Methode ist sehr schnell. Ein Scan für 4 Implantate dauert nur ca. 10 bis 15 Sekunden.

Und weitere Vorteile?

Durch die rein digitale Arbeit werden die Zeiten zur Herstellung der provisorischen festsitzenden Brücke wesentlich reduziert. Das ermöglicht uns die provisorische Brücke noch am selben Tag einzugliedern

Und die Präzision?

Wie schon gesagt, die Präzision übertrifft unsere Erwartungen, und zwar auch für die Herstellung der definitiven Implantatbrücken.

Das alles in Kombination mit der bewährten 3D-Navigation?

Ja, diese neue Scanmethode der Photogrammetrie fügt sich in

ein Gesamtkonzept einer rein digitalen Behandlung ein. Die Navigation der Implantate hat sich noch weiterentwickelt. Wir sind heute in der Lage, jeden Typ von Implantaten, auch Spezialimplantate wie Jochbeinimplantate (Zygoma), Tuberimplantate (Pterigoid) mit Navigation zu inserieren. Wie immer: schonend, sicher, schnell und präzise. Zum Wohl der Patienten.

Sie erhalten darüber auch Kurse für andere Zahnärzte ab?

Ja. In unserer happy Academy halten wir seit Jahren Kurse für andere Zahnärzte ab, welche diese modernen Techniken lernen wollen. Die Patienten, welche sich während eines Kurses von mir behandeln lassen, erhalten Sonderkonditionen.

vorm AngstEssen

Schwere Essstörungen sind ein ernstes Problem. Vor allem die Magersucht kann auch zum Tod führen. Doch mit professioneller Hilfe schaffen Betroffene auch den Weg heraus aus dem Teufelskreis.

Die Psychiaterin Dr. Margit Coenen gilt in Südtirol als Expertin für schwere Essstörungen. Sie behandelt junge und erwachsene Menschen, die, wie sie sagt, „an der tödlichsten psychischen Krankheit leiden“.

Rund 15 Prozent der schwer Betroffenen – meist sind es weibliche Jugendliche, die an Magersucht (Anorexia nervosa oder Anorexie) leiden – sterben daran. Betroffene hungern so lange, bis sie ein extremes Untergewicht erreichen und in einen lebensgefährlichen Teufelskreis gelangen. Um dieses „Untergewicht“ einzuordnen, hilft der BodyMass-Index (BMI). Das ist ein Wert, der das Gewicht in Relation zur Körpergröße setzt (siehe Seite 5). Unter einem Wert von 18,5 spricht man von Untergewicht. Ab

etwa einem BMI 16,5 verändert sich die Wahrnehmung im Gehirn, und das Essen wird zu einem gnadenlosen Kampf zwischen Willenskraft und Körper.

Trügerisches Wohlgefühl Oft beginnt es scheinbar harmlos. Eine junge Frau oder auch ein junger Mann beginnt, diszipliniert weniger zu essen, wird schlanker, bekommt dafür womöglich Komplimente, isst immer weniger, fühlt dabei eine Art Euphorie und kann das eigene Verhalten irgendwann nicht mehr einschätzen. „Im Kopf kreisen die Gedanken pausenlos ums Essen“, erklärt Dr. Coenen, „dabei nehmen die Betroffenen aber kaum Nahrung zu sich.“ Paradoxerweise fühlen sie sich anfangs oft wach und leistungsfähig und damit in ihrem Verhalten bestätigt. Doch dieses Wohlgefühl ist trügerisch, denn der Körper reagiert auf den Nahrungsentzug mit Symptomen wie Schlafmangel, Frieren, Muskelschwäche, Herzproblemen, dem Ausbleiben der Monatsblutung. Auch andere Mangelerscheinungen treten zutage. Hinzu kommt, dass Betroffene sich oft sozial

zurückziehen, weil sie in Gemeinschaft erst recht nicht essen können.

Professionelle Hilfe Zu helfen, ist äußerst schwierig, weil sich Personen mit einer Essstörung selten helfen lassen. Vor allem das Gehirn von Magersüchtigen ist nicht mehr aufnahmefähig für Ratschläge oder Hilfsangebote, weshalb Angehörige oft verzweifeln. Sie finden, genauso wie Betroffene, Unterstützung bei der Fachstelle für Essstörungen (INFES) beim Forum Prävention. Dort erfahren sie auch, welche Möglichkeiten und Wege aus dem Teufelskreis führen können.

Ohne medizinische Hilfe klappt es selten. „Bei schwerer Magersucht ist eine kontrollierte Gewichtszunahme lebensnotwendig, damit das Gehirn wieder normal funktioniert und die Betroffenen die Gefahr erkennen können“, sagt Dr. Coenen. „Denn sonst hungern sie sich buchstäblich zu Tode.“

Die Gewichtszunahme muss jedoch sehr langsam erfolgen und genau überwacht werden, sonst kann sie ebenfalls lebensgefährlich sein. Bei einem BMI unter 14 raten internationale Leitlinien zur

sofortigen Krankenhausaufnahme. In Italien gilt aktuell ein Wert von 12 – was laut Dr. Roger Pycha, dem Koordinator des Südtiroler Netzwerks zur Behandlung und Prävention von Essstörungen (EatNet), grenzwertig ist: „In Südtirol möchten wir Patienten bereits ab einem BMI von 13 aufnehmen.

WAS SIND ESSSTÖRUNGEN?

In den internationalen Diagnosefachbüchern sind vorrangig 3 Formen von Essstörungen beschrieben:

Anorexie (auch Magersucht oder Anorexia nervosa)

Bulimie (auch Ess-BrechSucht oder Bulimia nervosa) Binge-Eating-Störung (auch Esssucht oder Binge Eating Disorder).

Am häufigsten treten Mischformen auf. Außerdem gibt es „latente Essstörungen“. Damit wird ein auffälliges und für Betroffene und/oder Angehörige belastendes Essverhalten bezeichnet, das nicht – oder noch nicht –in die Kategorien der Essstörungen fällt, jedoch einer Behandlung bedürfte.

(Aus: www.forum-p.it/de/fachstellen/infes)

Dann findet Heilung rascher und besser statt.“

Weiterführende Therapie

Nach der akuten Behandlung im Krankenhaus haben viele Patientinnen weiterhin Angst vor Gewichtszunahme und ein verzerrtes Körperbild. Eine weiterführende Therapie hilft, diese Blockaden zu überwinden und ein gesundes Verhältnis zum Essen zu entwickeln. Sie ist ein entscheidender Teil der langfristigen Genesung und verhindert Rückfälle. In Südtirol bieten die Pädiatrie in Brixen und das Tageszentrum Villa Eèa in Bozen Jugendlichen Behandlungsplätze, ein weiteres Zentrum für Volljährige

Die Psychiaterin

Dr. Margit Coenen leitete viele Jahre die Abteilung für Psychiatrie in Bozen, war am Zentrum für psychische Gesundheit in Brixen und ist heute im Krankenhaus von Meran tätig, wo

ist in Brixen geplant. Auch im Therapiezentrum Bad Bachgart werden Menschen mit Essstörungen aufgenommen. Das Netzwerk Eatnet besteht aus all diesen Einrichtungen und aus 4 ambulanten Teams, in denen mehrere Berufsbilder

sie Minderjährige und Erwachsene mit Essstörungen behandelt. An der Fachambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bozen und in der Villa Eèa begleitet sie Minderjährige mit Essstörungen.

zusammenarbeiten, um Betroffene und ihre Familien gut zu begleiten und zu betreuen. Im Wesentlichen sind das Ärzte, spezialisierte ambulante Dienste, (teil-) stationäre Einrichtungen, Psychologinnen und Ernährungstherapeuten.

Dr. Roger Pycha ist Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Systemischer Psychotherapeut, aktuell Primar der Psychiatrie im Krankenhaus von Brixen und u. a. Koordinator des Netzwerkes Eatnet.

INFORMATIONEN

Alle Fragen rund um Essstörungen und mögliche Anlaufstellen beantwortet die Fachstelle für Essstörungen (INFES). Tel. 0471/970039, E-Mail: info@infes.it.

Grippeschutzimpfung läuft seit Mitte Oktober

Guter Schutz vor Komplikationen

Die Grippeschutzimpfung trägt dazu bei, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und vor allem Risikogruppen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen zu schützen. Außerdem hilft sie, die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung einzudämmen, was besonders während der Grippesaison wichtig ist.

Dazu ein Interview mit Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des betrieblichen Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP).

Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des betrieblichen Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP)

Warum ist die Grippeschutzimpfung wichtig?

die Grippeschutzimpfung empfohlen.

Dr.in Silvia Spertini: In den Wintermonaten steigen die Atemwegsinfekte. Ein Erreger davon ist auch das Grippevirus. Neben den vielen banalen Infekten, die zirkulieren, ist das Grippevirus eben der „nicht banale“ oder, sagen wir, er verursacht jene Infektionen, die einen schweren Verlauf haben können. Dies trifft vor allem ältere Personen. Aber auch für immunsupprimierte Patientinnen und Patienten, für ganz kleine Kinder oder schwangere Frauen ist es wichtig, sich vor dieser Infektion zu schützen, da sie ein höheres Risiko haben, dass Komplikationen auftreten. Deshalb wird für sie

Was ist der richtige Zeitpunkt für die Impfung?

Auf alle Fälle empfiehlt man, sich vor der Grippesaison impfen zu lassen. In den meisten Jahren beginnt die Grippesaison zu Weihnachten, das heißt, die Grippeschutzimpfung gehört in den Herbst.

Was ist bei einer Impfung zu beachten? Kann man sich impfen lassen, wenn man verkühlt ist oder sich krank fühlt?

Leichte Symptome einer Erkältung (Kopfschmerzen, Schnupfen, Halsschmerzen …) sind kein Grund, die Impfung aufzuschieben; ab 38,5 Grad Celsius Fieber empfiehlt man, den Impftermin zu verschieben. Die Empfehlung der Grippeschutz-

impfung richtet sich nach der Saison. Um einer Infektion sicher vorzubeugen, soll man sich impfen lassen, bevor das Influenzavirus zirkuliert. Besonders bei saisonalen Impfungen gefährdet der Aufschub den zeitgerechten Schutz. Im Rahmen der Anamnese, die bei jeder Impfung durch geschultes Personal stattfindet, wird der Gesundheitszustand der Person bezüglich der Impfung abgeklärt.

Welchen Personengruppen wird die Grippeimpfung empfohlen? Älteren Menschen? Ja, die Grippeimpfung wird Senioren ab 65 Jahren empfohlen, Covid-19 hingegen ab 60 Jahren. Zu den Risikogruppen, denen die Grippeschutzimpfung empfohlen wird, zählen chronisch Kranke, Insassen von Pflegeeinrichtungen, Schwangere und Kinder von 6 Monaten

Bei einer Grippeerkrankung haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, die Grippeschutzimpfung bietet einen wichtigen Schutz. Foto: 123rf.com

bis 6 Jahren. Die Risikogruppen werden jedes Jahr vom Ministerium festgelegt.

Impfen lassen sollte sich auch das Sanitätspersonal, weil es zum einen durch den Kontakt mit den Kranken das höhere Risiko hat, sich mit der Grippe anzustecken, zum anderen, damit es die Allerschwächsten schützt, die es betreut. Anzuraten ist ein Schutz auch den Ordnungskräften und allen, die essenzielle Dienste ausführen, wie Lehrpersonen, Busfahrer. Grundsätzlich empfohlen wird die Grippeschutzimpfung allen Personen, die Kontakt mit Tieren oder Geflügel haben.

Es gibt jedes Jahr einen neuen Impfstoff. Kann man sagen, wie wirksam er heuer ist?

Vor der Saison kann man das nicht sagen. Grippesaison ist für die Nordhalbkugel im Winter, für die Südhalbkugel im Sommer, weil sich die Viren bei Kälte und bei winterlichen Temperaturen leichter ausbreiten und auch leichter von Mensch zu Mensch weitergegeben werden.

Das Virus wird auf vielerlei Arten ständig überwacht, ebenso die Symptome und seine Resistenzen auf antivirale Mittel. Deshalb wird auch überwacht, wie gut es mit dem Impfstoff zusammenpasst. Allerdings muss man sich vorstellen, dass es jetzt immens viele Impfdosen braucht, damit sie für die halbe Welt reichen, sprich für die nördliche Erdhalbkugel. Für die Produktion braucht es Monate, die WHO gibt aufgrund der Analysen und Studien bekannt,

welche Stämme in der nächsten Saison produziert werden sollen. Dies ist immer eine Schätzung, wenn sie auch auf Daten und jahrzehntelanger Erfahrung von Fachleuten beruht. Hinzu kommt, dass Grippeviren sehr mutationsfreudig sind. Sie sind ziemlich instabil, und das Virus verändert sich auch im Laufe der Saison. Es heißt dann oft, dass der Impfstoff am Anfang der Saison besser funktioniert und gegen Ende der Saison nicht mehr so gut, weil das Virus sich schon wieder verändert hat.

Ist die Impfung gut verträglich?

Die Impfung ist grundsätzlich gut verträglich, es handelt sich um einen inaktivierten Impfstoff. Die ersten Tage nach der Impfung können eine Schwellung oder ein leichter Schmerz an der Einstichstelle oder schwache grippale Symptome auftreten.

Wann startet die Grippeschutzimpfung in diesem Jahr?

Die Grippe­ und die Coronaschutzimpfungen sind mit dem 15. Oktober gestartet, sie sind kostenlos für alle ab dem 6. Lebensmonat. Sie können in den Impfzentren des Südtiroler Sanitätsbetriebes in den Krankenhäusern von Bozen, Meran, Schlanders, Brixen und Bruneck nach Vormerkung und auch bei den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin, den Kinderärzten freier Wahl und in den Apotheken vorgenommen werden.

Eine Vormerkung ist erforderlich, die Buchung kann online oder über die App SaniBook erfolgen. Alternativ kann auch telefonisch über die Einheitliche Landesvormerkstelle ein Termin vereinbart werden: jeweils die Vorwahlnummer 0471, 0472, 0473 oder 0474 gefolgt von der Telefonnummer 100100 wählen.

Lassen Sie sich jetzt gegen Grippe und Corona impfen.

Der Neurologe im Gesundheitszentrum St. Josef Meran-Bozen setzt deshalb auf mehrere Säulen, auch auf eine nicht-medikamentöse Therapie. „Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersport, zusätzlich Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, die Biofeedbacktherapie – das alles führt zur

Stressminderung und kann Migräneattacken um bis zur Hälfte reduzieren.“ Gegen die Attacken nehmen viele Betroffene zunächst herkömmliche Kopfschmerzmittel. Sind diese nicht oder kaum wirksam, sollten sie es laut Dr. Tischler mit Triptanen versuchen, die speziell gegen Migräne entwickelt wurden – allerdings verschreibungspflichtig

sind. Ohnehin sollten sich Migränepatienten und -patientinnen fachärztlichen Rat holen. Nicht zuletzt, um eventuell eine Migräneprophylaxe zu versuchen. „Das können zum Beispiel Antidepressiva, Betablocker oder Antiepileptika sein, die aber wegen möglicher Nebenwirkungen auf die Person abgestimmt werden müssen“, sagt Dr. Tischler.

Die Schwerpunkte in meiner Praxis :

• Orthopädisch-manuelle Therapie am gesamten Bewegungsapparat

• Sportphysiotherapie- Kinesiotaping

• Klinisches Patientenmanagement= Individuelle Behandlung des gesamten Bewegungsapparates mit komplementärmedizinischen Therapiemethoden

• Behandlung chronischer Schmerzsyndrome

• Cranio Sacrale Osteopathie bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen

Ausdauersport in der Natur trägt indirekt zur Linderung von Migräne bei, weil er Stress vermindert und den Körper entspannt.

Die Antikörpertherapie … Betroffenen, die vieles probiert haben, aber nicht erfolgreich waren, legt Dr. Tischler als vielversprechenden Ansatz auch die Antikörpertherapie nahe. „Dabei blockieren wir gezielt einen Botenstoff, der eine Schlüsselrolle bei Migräneattacken spielt.“

Dieses Calcitonin GeneRelated Peptide (CGRP) sorgt dafür, dass sich Blutgefäße im Gehirn erweitern und Schmerzsignale weitergeleitet werden. Die Antikörper setzen genau hier an: Sie hemmen CGRP und bremsen so die Attacken aus. Empfohlen wird die Therapie Menschen mit mindestens 4 Migräneattacken im Monat. Wissenschaftliche Studien zeigen: Bei einem kleinen Teil von ihnen verschwinden die Attacken komplett. Bei rund 3 Viertel

tritt eine Besserung von über 50 Prozent ein, was eine deutliche Steigerung der Lebensqualität bedeutet.

… und ihre Anwendung Obwohl es die Antikörper auch in Tablettenform gibt, empfiehlt Dr. Tischler die subkutane Injektion: eine monatliche Spritze unter die Haut, die Betroffene bequem zu Hause selbst setzen

können. Abgesehen von kleinen Rötungen an der Einstichstelle sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Mindestens ein Jahr lang sollte die Therapie angewendet werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. „Je nach Intensität der Attacken auch länger“, ergänzt der Neurologe. Da die Medikamente sehr kostspielig sind, kommen

Komplementärmedizin

Stress, Schmerzen, Schlafprobleme?

Wir behandeln ganzheitlich. Natürlich. Individuell.

• Akupunktur

• Pflanzenheilkunde

• Homöopathie und Blütenessenzen

• Orthomolekulare Medizin

• Mesotherapie und Injektionstherapien

• Moxibustion und Schröpfen

• Lasertherapie

sie im öffentlichen Gesundheitssystem nur für schwerwiegende Fälle zum Einsatz. „Schade, denn eingehende Studien aus Großbritannien zeigen sehr deutlich, dass sich eine wirksame Behandlung nicht nur medizinisch, sondern auch volkswirtschaftlich lohnt und dass Fehltage und unproduktive Zeiten wegen Migräne mehr kosten als die Therapie.“

Die Antikörpertherapie gibt vielen Migränepatientinnen und -patienten wieder Hoffnung auf dauerhafte Besserung.

Bei der Antikörpertherapie wird gezielt ein Botenstoff blockiert, der eine Schlüsselrolle bei Migräneattacken spielt.

Dr. Tischler hat mittlerweile einen Weg gefunden, die Therapie für seine Patienten vergleichsweise günstig zugänglich zu machen. Er hofft aber auf eine breitere Akzeptanz. Die Antikörpertherapie sei schließlich auch in Kombination mit anderen Behandlungsformen sinnvoll.

SD: Dr. A. Dadvar, SD: Dr. P. Mazzurana
Dr. Agnes Zöggeler Dr. Karmen Sanoll
Dr. Aura Colomba Romeo
DR. HANNES TISCHLER
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Bei der Akupunktur werden körpereigene schmerzhemmende Stoffe freigesetzt, die weitere positive Reaktionen im Körper anstoßen.

Die Akupunktur … Es gibt noch eine weitere, oft überraschend wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen Migräne. In der Martinsbrunn ParkClinic in Meran haben Dr. Karmen Sanoll und ihre Kollegin Dr. Agnes Zöggeler sehr gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht. Dabei handelt es sich um eine Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TMC), bei der feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers gesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. „Für Patienten, die durch ihre Erkrankung einen hohen Leidensdruck erfahren, bei denen die

Standardtherapien nicht anschlagen oder die sie schlecht vertragen, stellt die Akupunktur oft eine wertvolle alternative oder begleitende Behandlungsmethode dar“, versichert Dr. Karmen Sanoll. Die Akupunktur ist jahrtausendealt und mittlerweile wissenschaftlich gut untersucht. Rund 850 Studien befassen sich allein mit Migräne. Das Ergebnis: Die Behandlung beeinflusst die Schmerzverarbeitung direkt im Gehirn. „Gleichzeitig werden am Einstichort körpereigene schmerzhemmende Stoffe freigesetzt, die weitere positive Reaktionen im Nervensystem und Hormonhaushalt anstoßen“, so Dr. Sanoll. Auch in der Vorbeugung erneuter Migräneanfälle zeige die Akupunktur überzeugende Ergebnisse.

… und ihre Wirkung Dauer und Intensität einer Behandlung hängen stark vom individuellen

Krankheitsbild ab. „Eine Migräne als Reaktion auf eine akute Stresssituation im Leben kann schneller auf Akupunktur ansprechen als eine, die bereits seit vielen Jahren besteht“, präzisiert Dr. Sanoll. Meist beginnt die Therapie mit wöchentlichen Sitzungen, später können die Abstände größer werden. „Mit 10 bis 12 Sitzungen sollten Patienten aber in jedem Fall rechnen.“

Eine Migräne als Reaktion auf eine akute Stresssituation kann schneller auf Akupunktur ansprechen als eine, die bereits seit vielen Jahren besteht.

DR. KARMEN SANOLL

In Italien dürfen nur Ärztinnen und Ärzte Akupunktur anbieten. Richtig angewandt gilt die Methode als sicher und gut verträglich. „Nur bei einzelnen Patienten kann es zum Beispiel zu Blutdruckabfall kommen, ähnlich wie bei einer Blutabnahme, wenn sie ängstlich sind“, weiß Dr. Agnes Zöggeler aus Erfahrung, „manche fühlen sich durch die Entspannung während der Akupunktur außerdem sehr müde.“ Vorsicht sei lediglich bei Blutverdünnunern geboten: „In diesem Fall darf nicht ohne Weiteres jeder Punkt gestochen werden.“ Sinnvoll ist es, Akupunktur mit schulmedizinischen Ansätzen zu kombinieren. „Bei einer gut eingestellten Migräne Medikamente einfach abzusetzen, um mit Akupunktur allein zu arbeiten, treibt Betroffene nämlich in der Regel in die nächste Migräneattacke“, warnt Dr. Zöggeler. Richtig eingesetzt, könne die

Foto: Rolf
Kremming / Shutterstock

Methode aber helfen, die Medikamentendosis zu reduzieren. „Manche unserer Patientinnen und Patienten können Medikamente sogar zur Gänze absetzen.“ Denn paradoxerweise können zu

viele Medikamente selbst zu Kopfschmerzen führen, und die Patienten wissen dann oft nicht mehr, was den Schmerz wirklich ausgelöst hat. Außerdem sind manche gleichzeitig

Dr. Karmen Sanoll und Dr. Agnes Zöggeler, Fachärztinnen für Anästhesie und Intensivmedizin mit Zusatzausbildungen in Komplementärmedizin und TCM

von anderen Kopfschmerzarten wie Spannungs-, nahrungsmittelbedingtem Kopfschmerz geplagt. „Da Medikamente oft nicht bei allen Formen wirken, kann eine Akupunktur die

Dr. Hannes Tischler, Facharzt für Neurologie im St. Josef Gesundheitszentrum Meran-Bozen

Beschwerden spürbar lindern.“ Allerdings seien oft auch Lebensumstellungen notwendig, bei der Ernährung und – wie bereits erwähnt – beim Stressmanagement.

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„Zauberbrille“ Die

Kurzsichtigkeit (Myopie) nimmt weltweit zu – besonders bei Kindern und Jugendlichen. Heute ist etwa jedes dritte Kind betroffen, in Asien sind es viel mehr, in Europa etwas weniger, in Afrika noch weniger Kinder. Auf der Suche nach Möglichkeiten, das Fortschreiten der Sehstörung zu verlangsamen, haben Forschende vor einigen Jahren eine innovative Lösung entwickelt.

Der Brunecker Optikermeister Gert Mair kennt sich bestens mit Kurzsichtigkeit bei Kindern aus. Schon bisher konnte er Lösungen anbieten, die darauf abzielen, diese fortschreitende Veränderung des Auges einzudämmen, etwa Spezialkontaktlinsen. Doch was derzeit auf dem Markt ist, überzeugt ihn sehr: Es handelt sich um Brillengläser mit einer speziellen Technologie, die das Längenwachstum des Auges verlangsamt und somit den fortschreitenden Prozess der Kurzsichtigkeit bremst.

Auge sieht besser … Der erste und führende Entwickler ist der japanische Hersteller Hoya mit seinen MiYOSMARTGläsern. Die Gläser wurden 2014 in Zusammenarbeit mit der Hong Kong Polytechnic University entwickelt und 2018 in Asien eingeführt, bevor sie 2019 auch in Europa erhältlich waren. „Diese Brillengläser sind speziell für Kinder und Jugendliche mit Kurzsichtigkeit entwickelt worden“, sagt Gert Mair, „auf den ersten Blick sehen sie aus wie normale Brillengläser, doch durch die sogenannte

D.I.M.S.-Technologie beeinflussen sie gleichzeitig mit der Sehkorrektur das Wachstum des Auges.“

… und wächst langsamer D.I.M.S. steht für Defocus Incorporated Multiple Segments – auf Deutsch: Defokussierung mit integrierten Mehrfachsegmenten. „Das bedeutet, dass auf der Vorderseite der Gläser viele kleine Segmente mit leicht verändertem Fokus sitzen. Sie bremsen gezielt das Längenwachstum des Auges“, erklärt Gert Mair. Die Segmente sind kreisförmig um die zentrale Sehzone

angeordnet, in der die volle Korrektur der Sehstärke gewährleistet ist. „Das Brillenglasdesign bietet also in der Mitte einen Bereich für scharfes Sehen in der Ferne und rundherum eine Myopie-Kontrollzone“, erläutert Mair, „die Mikrolinsen wirken wie ein Wabenmuster, sind aber weder für die Kinder noch für Außenstehende sichtbar.“

Interessant: Das D.I.M.S.Prinzip imitiert gewissermaßen die Effekte, die Spezialkontaktlinsen oder Medikamente wie Atropin erzeugen – allerdings ohne invasiv zu sein.

Wir haben bei fast allen Kindern eine merkliche Verlangsamung der fortschreitenden Kurzsichtigkeit feststellen können.

Eindeutige Ergebnisse … Der Anpassungsprozess der Brille unterscheidet sich laut Mair kaum von dem einer herkömmlichen Kinderbrille. „Je früher die Versorgung beginnt, desto größer ist in der Regel der Erfolg.“ Wichtig seien eine gut sitzende Fassung und die exakte Höhenzentrierung der Gläser. Eltern sollten außerdem regelmäßig prüfen, ob die Brille wirklich richtig sitzt, und die Sehstärke alle 6 Monate beim Optiker oder Augenarzt kontrollieren lassen. „Bei Veränderungen der Kurzsichtigkeit emp -

fiehlt sich ein Glastausch“, präzisiert Gert Mair. Die Wirksamkeit der MiYOSMART-Gläser ist wissenschaftlich belegt. In einer Studie eines Forschers aus Hongkong mit 160 Kindern konnte das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit innerhalb von 2 Jahren um bis zu 60 Prozent verlangsamt werden. Weitere Studien unterstreichen dieses Ergebnis. Auch in der Praxis zeigen sich positive Ergebnisse: „Wir haben bei fast allen Kindern eine merkliche Verlangsamung der fortschreitenden Kurzsichtigkeit

feststellen können. Die Kunden bestätigen außerdem, dass die Brillengläser sehr verträglich sind.“ Anfänglich könne der Seheindruck mit der „Zauberbrille“ etwas anders sein als bei klassischen Gläsern. „Kinder, die die MiyoSmart-Gläser von Anfang an tragen, merken davon allerdings nichts.“

… aber höherer Preis Mittlerweile bieten auch andere Premiumhersteller wie Zeiss, Essilor, Rodenstock spezielle Myopie-Kontrollgläser an. Die Nachfrage nach diesen Brillen

Für kurzsichtige Kinder gibt es jetzt besondere Brillen, die das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit hemmen.

wächst stetig, insbesondere durch Empfehlungen von Augenärzten. Ein Nachteil ist der Preis: Bei der Erstanschaffung kosten die Gläser etwa 180 Euro pro Stück. Bei Folgeversorgungen gebe es jedoch Rabatte von bis zu 50 Prozent, versichert der Optiker. Dennoch: Für Eltern, deren Kinder von Myopie betroffen sind, kann die Investition eine langfristig wertvolle Entscheidung sein.

Optikermeister Gert Mair

your kids

Kurzsichtigkeit ist längst kein Randphänomen mehr. Immer mehr Erwachsene, vor allem aber junge Menschen brauchen eine Sehhilfe –Tendenz steigend. Einer der wichtigsten Gründe dafür: die Digitalisierung und damit das häufige Starren auf Bildschirme. Aber auch unser moderner Lebensstil fördert die sogenannte Myopie.

Martin ist 26, hat gerade fertig studiert und in der IT-Abteilung einer Bank einen Job bekommen. Vor allem auf dem Heimweg fällt ihm auf, dass er beim Autofahren die Straßenschilder erst im letzten Moment erkennt. Er schiebt es auf die langen Arbeitstage vor dem Bildschirm. Doch als immer öfter Kopfschmerzen dazukommen, lässt es ihm keine Ruhe mehr. Die

Untersuchung beim Augenarzt bringt Gewissheit: Martin ist kurzsichtig – so wie immer mehr Erwachsene, die mit den Belastungen des digitalen Alltags zu kämpfen haben. „Die Zunahme der Kurzsichtigkeit ist ein weltweites Phänomen“, bestätigt Dr. Markus Erlacher, Facharzt für Augenheilkunde in Vahrn, „auch in Südtirol beobachten wir, dass immer mehr Menschen davon betroffen sind – besonders jene, die beruflich oder privat viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen.“

Digitale Geräte als Treiber Eine Ursache sieht der Augenarzt in der Kombination aus genetischer Veranlagung und veränderter Lebensweise. „Wir halten uns heute viel mehr in Innenräumen auf als früher. Den Augen fehlt dadurch das natürliche Tageslicht.“ Tageslicht ist aber wichtig, weil es das übermäßige Längenwachstum des Auges bremst. Wird das Auge vor allem in künstlich beleuchteten Innenräumen beansprucht, fehlt dieser natürliche Steuerungsmechanismus.

Die DSLT-Laserbehandlung bei Grünem Star (Glaukom) Glaukombehandlung mit „nur einem Knopfdruck“ als Basistherapie

Patienten mit einem Grünen Star (Glaukom) bieten wir eine besonders schonende Laserbehandlung an.

Die Direkte Selektive Laser Trabekuloplastik (DSLT)

• effektive Senkung des Augeninnendrucks

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In der Regel kann die DSLT-Laserbehandlung die Belastung des Sehnervs eindämmen, sodass die Anwendung von Glaukom-Augentropfen nach der Behandlung reduziert oder ganz eingestellt werden kann.

Erwachsene mit Kurzsichtigkeit sollten ihre Augen regelmäßig fachärztlich überprüfen lassen.

Hinzu kommt das viele Starren auf Handys oder Tablets. „Dauerhafte Naharbeit bedeutet Stress für die Augen – gerade für Kinder und Jugendliche, deren Augen sich noch im Wachstum befinden.“ Wer in jungen Jahren zu viel Zeit vor digitalen Geräten verbringt, entwickle mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit eine stärkere Kurzsichtigkeit, weiß Dr. Erlacher.

Wann Kurzsichtigkeit beginnt Typischerweise tritt Kurzsichtigkeit aber bereits im Kindes- oder Jugendalter auf. Ein Beispiel: Eine 14-jährige Schülerin kommt zur Kontrolle. Ihre Dioptrienzahl ist innerhalb eines Jahres von –2 auf –3 gestiegen. „Das ist typisch für die sogenannte Schulmyopie“, so der Facharzt.

Lesen Sie weiter auf Seite 26.

„Sie entwickelt sich meist zwischen dem 6. und 22. Lebensjahr und erreicht oft Werte zwischen –3 und –6 Dioptrien.“ In den meisten Fällen stabilisiert sich die Kurzsichtigkeit später. Liegt jedoch eine genetische Prädisposition vor, kann sie nach einem schnellen Anstieg während des Wachstums auch noch bis ins mittlere Erwachsenenalter leichte Veränderungen erfahren. Frühwarnzeichen gibt es kaum. „In der Regel weist eine subjektiv empfundene Sehverschlechterung auf eine Zunahme der Dioptrien hin.“

Erwachsene mit Kurzsichtigkeit sollten ihre Augen regelmäßig fachärztlich überprüfen lassen.

Daher empfiehlt er Erwachsenen mit Kurzsichtigkeit eine jährliche Augenuntersuchung: „so können wir mögliche Folgeschäden rechtzeitig erkennen und behandeln.“

Dauerhafte Naharbeit bedeutet

Stress für die Augen – gerade für Kinder und Jugendliche, deren Augen sich noch im Wachstum befinden.

DR. MARKUS ERLACHER

Brille, Kontaktlinse oder OP? Für Erwachsene ist die Brille oder Kontaktlinse nach wie vor die sicherste und einfachste Lösung. „Wer unbedingt auf Brillenfreiheit setzt, hat aber verschiedene operative Möglichkeiten“, erklärt der Facharzt. Dazu zählen Laserbehandlungen wie die LASIK (Laser-in-situKeratomileusis), bei der die Hornhaut mit einem Laser so verändert wird, dass das Licht wieder korrekt auf der Netzhaut gebündelt wird. „Bei sehr starker Kurzsichtigkeit, wenn die Hornhaut zu dünn für eine Laserbehandlung ist, kann auch eine künstliche Linse ins

Auge eingesetzt werden.“ Selbst im Rahmen einer Grauen-Star-Operation lässt sich die Kurzsichtigkeit heute korrigieren. Natürlich sind Eingriffe nicht völlig risikofrei. „Dank modernster Technik sind die Risiken jedoch relativ gering. Am häufigsten klagen Patienten über trockene Augen oder störende Lichtringe um Lichtquellen herum oder auch über nächtliche Sehstörungen. Schwerwiegende Komplikationen wie Infektionen sind sehr selten.“

Augentraining – hilft das? Um gleich mit einem verbreiteten Mythos aufzuräumen: „Nein, Augentraining kann Kurzsichtigkeit nicht verbessern“, betont Dr. Erlacher, „sie beruht auf einer

anatomischen Veränderung des Auges, und die lässt sich nicht einfach wegtrainieren.“ Sinnvoll können Augenübungen dennoch sein –nämlich um die Augen nach langer Bildschirmarbeit zu entspannen.

Mögliche Spätfolgen Wenig bekannt ist, dass starke Kurzsichtigkeit das Risiko für weitere Augenerkrankungen erhöht. „Bereits ab etwa –6 Dioptrien steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Netzhautablösung, Makuladegeneration oder auch für einen Grünen Star“, warnt der Augenarzt. Hinzu kommen Erkrankungen wie Netzhautspaltungen oder ein früher auftretender Grauer Star.

SO BLEIBEN IHRE AUGEN FIT

• Tageslicht: Täglich mindestens 2 Stunden im Freien verbringen – das natürliche Licht unterstützt die Augen und wirkt regulierend auf ihr Wachstum.

• Bildschirmpausen: Nach der „20-20-20-Regel“ alle 20 Minuten für 20 Sekunden in mindestens 20 Meter Entfernung schauen.

• Abstand: Beim Lesen oder Arbeiten am PC nicht zu nah an den Bildschirm oder das Buch herangehen.

• Jährliche Kontrolle: Erwachsene mit Kurzsichtigkeit sollten ihre Augen regelmäßig vom Facharzt überprüfen lassen, um mögliche Spätfolgen rechtzeitig zu erkennen.

• Entspannung: Auch kleine Dinge helfen –zwischendurch bewusst blinzeln, Augen in Uhrzeigerrichtung rollen, in die Ferne schauen oder schließen.

Fortschritte in der Vorsorge Besonders wichtig sei es, Kurzsichtigkeit schon im Kindesalter zu bremsen. Dabei kommen seit einigen Jahren hochverdünnte Atropin-Augentropfen zum Einsatz. „Neue Studien zeigen allerdings, dass ihre Wirkung etwas geringer ist, als anfangs gedacht.“ Deshalb setzt man zusätzlich auf speziell entwickelte Multisegment-Brillengläser, die nicht nur korrigieren, sondern zugleich das Längenwachstum des Auges verlangsamen. „Mit altersgerechter Kontrolle können wir das Risiko für spätere Augenerkrankungen deutlich reduzieren.“

Ein weit verbreiteter Irrtum betrifft operative Eingriffe. „Viele glauben, nach einer Laser- oder Linsenoperation sei die Kurzsichtigkeit ‚geheilt‘. Das stimmt nicht. Auch wenn die Dioptrien korrigiert sind, bleibt das Auge anatomisch kurzsichtig – und damit anfälliger für bestimmte Erkrankungen.“

Dr. Markus Erlacher, Facharzt für Augenheilkunde in Vahrn

Mit klarer Sicht durchs Leben

Nichts ersetzt ab einem bestimmten Alter die regelmäßige Vorsorge, wenn die Sehkraft erhalten bleiben soll.

Das Auge ist ein sehr wichtiges Organ des Menschen. Etwa 60 Prozent aller Reize, die wir wahrnehmen, sind visueller Natur. Mit zunehmendem Alter jedoch verliert das „Tor zur Seele“ zunehmend an Stabilität, und so steigt das Risiko für Augenerkrankungen trotz bester Vorsicht rapide an.

Sehschwäche? Es könnte mehr dahinterstecken!

Weil die Verschlechterung schleichend eintritt, verlaufen viele Krankheiten zunächst unbemerkt. Die ersten Symptome werden oft nicht ernst genommen und fehlinterpretiert. Doch auch bei einer scheinbaren Belanglosigkeit kann es sich um den Beginn einer schweren Augenerkrankung handeln. 3 davon sind besonders häufig:

1. Beim Grauen Star wird die Sicht schleichend schlechter und Fernsehen oder Lesen fällt zunehmend schwerer. Farben und Kontraste können nur noch eingeschränkt wahrgenommen werden, und wenn das Auge plötzlich von einem dunklen in einen hellen Raum wechselt oder umgekehrt, dann hat es Probleme, sich an das Licht oder die Dunkelheit zu gewöhnen. Auch Doppelbilder, Nebelsehen oder Blendempfindlichkeit können auftreten.

2. Kennzeichen für den Grünen Star sind vor allem Augenschmerzen und Sehstörungen, die das Gesichtsfeld einschränken. Dazu gesellen sich Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Pupille ist oft konstant mittelweit geöffnet, weil sie auf wechselnde Lichteinflüsse nicht mehr reagiert. Der Augapfel ist oft hart. Bei leichtem Druck auf das geschlossene Auge lässt sich dies testen.

Assoz. Prof. Dr. Bernhard Steger

3. Bei der Makuladegeneration können Objekte krumm und Linien verzerrt erscheinen. Viele Betroffene sehen verschwommen oder haben fortwährend einen grauen Fleck im Sichtfeld. Für das Lesen ist viel Licht erforderlich und es fällt schwer, Gesichter richtig zu erkennen.

Die Augen in besten Händen Jede dieser 3 Augenerkrankungen schränkt das Leben stark ein. Der Grüne und Graue Star können sogar bis zur Erblindung führen. Je länger eine Erkrankung unerkannt bleibt, desto mehr Therapiemaßnahmen bedarf es am Ende. Besser also als jede Behandlung ist deshalb die Vorsorge. Diese sollte ab dem 50. Lebensjahr unbedingt regelmäßig in Anspruch

genommen werden, auch dann, wenn man sich gesund ernährt und angemessen bewegt – ja, der Lebensstil hat maßgebliche Auswirkungen auf das Auge. In der Augenpraxis der BRIXSANA private clinic kümmern sich gleich 3 bestens ausgebildete und erfahrene Fachärzte professionell um Ihre Augengesundheit: Assoz. Prof. Dr. Bernhard Steger, Dr. med. univ. Barbara Trotter und Dr. med. univ. Dagmar Pedri. Mit neuester Technologie und fundierter Fachexpertise kann eine präzise Diagnose gestellt werden. Sollte eine Erkrankung festgestellt werden, folgt dieser eine persönliche Beratung und dann eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie. Unser Leistungsspektrum schließt natürlich auch chirurgische Behandlungen

wie Katarakt-Operationen, LidKorrekturen und Linsenoperationen für Brillenfreiheit mit ein. Besonders bei Verdachtsfällen ist auch die psychische Belastung hoch. Deshalb wird nicht nur auf höchste medizinische Qualität und eine angenehme Atmosphäre, sondern auch auf geringe Wartezeiten geachtet.

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Dr. med. univ. Barbara Trotter
Dr. med. univ. Dagmar Pedri

Ein starkes Fundament

Ein gesunder Kiefer ist entscheidend für den sicheren Halt von Implantaten. Doch was passiert, wenn Knochen fehlt? Dr. Levente Losonczy ist Experte auf diesem Gebiet. Er erklärt, wie ein Kieferknochenaufbau funktioniert, warum er oft unverzichtbar ist und welche modernen Techniken den Eingriff heute deutlich schonender und schneller machen. Der Zahnarzt gibt außerdem wertvolle Tipps zur Nachsorge.

Herr Dr. Losonczy, was versteht man unter einem Kieferknochenaufbau, und wann ist er notwendig? Dabei handelt es sich um einen kleinen chirurgischen Eingriff, bei dem fehlende Knochensubstanz im Kiefer ersetzt wird. Damit wird wieder eine stabile Grundlage geschaffen, meistens für Zahnimplantate, manchmal auch zur Behandlung von

Schäden nach einem Unfall oder nach bakteriellen Entzündungen im Mundraum, die zu einem Knochenschwund führen. Ein solcher Aufbau ist dann notwendig, wenn nicht mehr ausreichend natürliche Knochensubstanz vorhanden ist, um dem Zahnersatz genügend Halt zu geben.

Wenn nicht ausreichend natürliche Knochensubstanz vorhanden ist, um einem Implantat Halt zu geben, muss der Kieferknochen aufgebaut werden.

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Kieferknochenaufbau

Manchmal reicht der eigene Kieferknochen nicht mehr aus, um einen festen Halt für Zahnersatz oder Implantate zu bieten. Gründe dafür können Zahnentfernungen, Entzündungen oder einfach der natürliche Knochenabbau im Laufe der Jahre sein. In solchen Fällen kann ein Kieferknochenaufbau helfen. Dabei wird fehlender Knochen ersetzt oder neu aufgebaut, damit wieder eine stabile Grundlage entsteht. Für den Aufbau gibt es verschiedene chirurgische Möglichkeiten.

Wenn keine basale Knochengrundlage mehr vorhanden ist, hilft uns die moderne Kiefer- und Gesichtschirurgie durch die dreidimensionale Rekonstruktion des Kiefers mit skelettalen Verankerungen. Auf diesem Gebiet verfügt das Kieferchirurgische Zentrum in Bruneck unter der Leitung von Dr. Sandro Villani über eine umfassende Erfahrung.

Das Wichtigste, was den Patientinnen und Patienten erklärt werden muss, ist, dass diese Eingriffe nicht überall durchgeführt werden können, sondern in einem sterilen Operationssaal stattfinden müssen, der mit kontinuierlichem Luftaustausch und speziellen Filtern ausgestattet ist, um die vollständige Sterilität des chirurgischen Eingriffs selbst zu gewährleisten.

Zum Schluss: Der Kieferknochenaufbau ist heute ein bewährter Eingriff, und dank moderner Technik, schonender Operationsmethoden und sicherer Materialien sind die Erfolgsaussichten sehr hoch. Mit einer guten Nachsorge kann so langfristig ein stabiler Halt für neue Zähne geschaffen werden.

Kieferchirurgische Praxis

Dr. Sandro Villani Europastraße 3, Bruneck Tel. 0474/530821 info@dr-villani.it www.dr-villani.it

Sanitäre Bewilligung Autonome Provinz Bozen Nr. 14288/2016

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Was führt dazu, dass Kieferknochen verloren geht? Kieferknochen kann aus verschiedenen Gründen verloren gehen. Am häufigsten passiert das nach einem Zahnverlust, weil der Knochen an dieser Stelle nicht mehr belastet wird und sich mit der Zeit zurückbildet. Je länger der Zahn fehlt, desto stärker kann dieser Knochenschwund sein. Auch bestimmte Erkrankungen und Behandlungen können den Knochenabbau beschleunigen, zum Beispiel eine chronische Parodontitis, Chemotherapie oder Bestrahlungen im Kopf- und Halsbereich. Ebenso kann eine schwere Nierenerkrankung die Knochenqualität beeinträchtigen. Rauchen wirkt sich ebenfalls negativ aus, da es die Durchblutung und Heilung im Kiefer behindert.

Woran erkennen Sie die Notwendigkeit eines Knochenaufbaus?

Dafür ist immer eine 3DAufnahme notwendig, die uns einen genauen Überblick über Zähne und Kiefer gibt. Dann wissen wir genau, ob und wie viel Knochen aufgebaut werden muss.

Welche Materialien kommen beim Knochenaufbau zum Einsatz, und wie sicher sind sie?

Früher wurden häufig Knochen aus anderen Körperbereichen entnommen und eingesetzt, da körpereigenes Material besonders gut einheilt. Dieser Ansatz bedeutet jedoch zusätzliche Eingriffe für den Patienten. Heute arbeitet man meist mit synthetischen Knochenersatzmaterialien. In unserer Praxis verwenden wir eine spezielle Mineralienmischung, die der

natürlichen Knochenstruktur sehr ähnlich ist und das Wachstum der eigenen Knochenzellen unterstützt. Bereits nach 6 bis 8 Wochen ist der Knochen in der Regel so weit stabilisiert, dass das Implantat sicher sitzt und die Krone eingesetzt werden kann. Damit verkürzt sich die Behandlungszeit erheblich im Vergleich zu den üblichen 3 bis 6 Monaten.

Was kommt auf die Patienten zu, wenn es um einen Knochenaufbau geht? In den meisten Fällen merken die Patienten davon gar nichts, weil der Knochenaufbau während der Implantation erfolgt. Das heißt, es bedarf keiner eigenen Sitzung für diesen Eingriff. Wir wissen durch die 3D-Aufnahme ja, was auf uns zukommt. Und so können wir das Ersatzmaterial und das Implantat parallel einsetzen. Nur ganz selten, wenn sehr viel Knochen fehlt, braucht es eine eigene Sitzung. Wenn möglich, arbeite ich auch ohne Skalpell, also minimalinvasiv, sodass die Wunde schnell heilt und die Patienten nach der Behandlung keine Beschwer-

Anhand eines 3-D-Röntgenbildes kann der Zahnarzt gut feststellen, wie der Knochen aufzubauen ist.

selten. Insgesamt besteht die größte Herausforderung darin, die passende Technik zu finden, damit der Knochen stabil wächst und das Implantat langfristig sicher hält. Aber durch die 3D-Bilder lässt sich viel voraussagen und daher gut planen.

den haben, abgesehen vielleicht von einer kleinen Schwellung und leichten Schmerzen in den ersten Tagen nach dem Eingriff. Das ist aber normal.

Welche sind die größten Herausforderungen beim Knochenaufbau?

Klar, je mehr Knochen fehlt, desto größer ist der Aufwand beim Knochenaufbau. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen Ober- und Unterkiefer. Im Oberkiefer fehlt häufig Knochenhöhe, besonders im Bereich der Backenzähne. Das lässt sich oft mit einem bewährten Verfahren beheben, dem Sinuslift, bei dem direkt unter der Kieferhöhle aufgebaut wird. Schwieriger ist hier dagegen der Breitenaufbau, weil der Knochen weicher ist und besondere Vorsicht erfordert. Im Unterkiefer ist es umgekehrt. Dort fehlt meistens Knochenbreite, und dieser Aufbau lässt sich in der Regel gut standardmäßig durchführen. Schwieriger wird es im Unterkiefer, wenn zusätzlich Knochenhöhe fehlt, denn dann muss vorsichtiger gearbeitet werden. Solche Fälle sind aber eher

Wie sieht die Nachsorge nach einem Knochenaufbau aus?

Nach dem Knochenaufbau ist eine sorgfältige Pflege wichtig, damit der Knochen gut wächst und das Implantat sicher sitzt. Das bedeutet vor allem: eine gute Mundhygiene, um Entzündungen zu vermeiden. An der Wunde soll gut, aber vorsichtig geputzt werden. Wir empfehlen auch ein Gel, das die Heilung unterstützt.

Dr. Levente Losonczy hat sein Studium der Zahnmedizin an der SemmelweisUniversität in Budapest absolviert. Anschließend spezialisierte er sich im Rahmen eines Masterstudiengangs für Implantologie an der Universität Münster. Neben seiner Praxis in der ungarischen Hauptstadt Budapest hat er auch ein Servicebüro in Bozen, wo er regelmäßig Klienten berät.

Fixe Zähne ohne Knochenabbau an nur einem Tag

Was die Menschen oft davon abhält, den Zahnarzt für Hilfe aufzusuchen, ist die Angst vor langen und schmerzhaften Behandlungen, welche mehrere Eingriffe und lange Wartezeiten mit sich bringen. Die All-onX-Methode kann dabei Abhilfe schaffen.

Was ist All-on-X?

Diese Methode ist eine Weiterentwicklung der „All­on­4“Technik in der Zahnimplantologie, bei der „X“ für die Anzahl der Implantate steht. Während bei der All­on­4­Methode vier Implantate verwendet werden, kann bei der All­on­X­Methode die Anzahl variieren. Häufig werden zwischen 4 und 8 Implantaten eingesetzt, um die bestmögliche Stabilität und Funktionalität des Zahnersatzes zu gewährleisten. Dabei werden die Implantate nicht nur im Kieferknochen stabilisiert, sondern bei fortgeschrittenen Fällen auch im Jochbein, Keilbein oder Nasenbein.

Prinzip und Vorteile von All-on-X

1. Anzahl der Implantate: Die genaue Anzahl der benötigten Implantate wird durch den Zustand des Kieferknochens und die individuelle Anatomie des Patienten bestimmt. Ziel ist es, eine lange Heilungsdauer zu vermeiden und auch bei hochgradigem Knochenschwund sofort feste Zähne befestigen zu können.

2. Individuelle Anpassung: Der Vorteil von All­on­X liegt in der Flexibilität – je nach Knochenqualität und Kieferstruktur wird entschieden, wie viele Implantate nötig sind, um eine stabile und langlebige Lösung zu gewährleisten.

3. Geringerer Eingriff: Wie bei der All­on­4­Methode erfolgt auch bei der All­onX­Behandlung der Eingriff minimalinvasiv und ohne die Notwendigkeit eines aufwendigen Knochenabbaus, da die Implantate strategisch gesetzt werden, um das vorhandene Knochenmaterial bestmöglich zu nutzen.

4. Feste Zähne: Bei All­on­X kann eine feste Brücke auf den Implantaten befestigt werden, wo die traditionelle All­on4­Methode an ihre Grenzen kommt. Der Vorteil ist, dass der Patient wieder über feste, funktionale Zähne verfügt, die optisch natürlichen Zähnen sehr nahekommen.

Was sind Jochbeinimplantate?

Zygoma oder Jochbeinimplantate sind eine spezielle Art von Zahnimplantaten, die für Patienten entwickelt wurden, bei denen der Kieferknochen stark geschwunden oder nicht ausreichend vorhanden ist, um herkömmliche Implantate zu stützen. Diese Implantate werden nicht im Kieferknochen, sondern in den Jochbeinbereich (Zygoma) eingesetzt, also in den Knochen, welche den Wangenknochen bilden. Der Vorteil dieser Implantate ist die hohe Stabilität im Jochbein. Sie können somit sofort mit festen Zähnen belastet werden.

Dr. med. dent. Mirko Solderer, MSc, Zahnarzt und Spezialist für Implantologie

Was sind pterygoide Implantate?

Pterygoide Implantate sind Zahnimplantate, die in den Processus pterygoideus des Keilbeins gesetzt werden. Sie sind besonders nützlich bei Patienten mit starkem Knochenschwund im hinteren Oberkiefer, wo herkömmliche Implantate nicht genügend Halt finden. Sie kommen gänzlich ohne langwierige Knochenabbauten aus und können sofort mit festen Zähnen verbunden werden.

Was sind transnasale Implantate?

Transnasale Implantate sind eine spezialisierte Form von Zahnimplantaten, die im Oberkiefer durch die Nasenhöhle hindurch in den Knochen des Nasenbodens oder der Nasenrückenregion verankert werden. Sie werden meist verwendet, wenn aufgrund von starkem Knochenschwund keine ausreichende Knochensubstanz im Oberkiefer vorhanden ist. Diese Implantate sind sehr stabil und können ebenfalls sofort mit Zähnen belastet werden.

Diese Methode ermöglicht auch bei fortgeschrittenem Knochenabbau feste Zähne bei einem Eingriff.

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DR. ALEXANDER GASSER

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Plötzlich dieses Brennen beim Wasserlassen, ständig „Pipi-Alarm“ –und dennoch kommen nur ein paar Tropfen: Viele Frauen kennen das unangenehme Gefühl einer Blasenentzündung (Zystitis). Männer sind zwar eher selten betroffen. Aber wenn, dann ist diese Erkrankung sehr ernst zu nehmen und abzuklären.

Eine Blasenentzündung ist keine reine Frauenkrankheit – aber Frauen trifft es deutlich häufiger“, sagt Dr. Herbert Grunser, der in der Privatklinik Brixsana als Urologe tätig ist. Er erklärt auch gleich die Hauptgründe dafür. „Die weibliche Harnröhre ist nur 3-4 Zentimeter lang, die männliche hingegen rund 20 Zentimeter. Bakterien aus dem Darm gelangen bei der Frau also viel leichter in die Blase.“ Die weibliche Harnröhrenöffnung liege zudem anatomisch näher zum After, was das Risiko für Keimübertragungen erhöhe.

Hormone, Sex und Verhütung als Ursachen Auch Hormone spielen eine Rolle. Die weiblichen Östrogene machen die Schleimhaut widerstandsfähig und fördern eine gesunde Vaginalflora. „Nach den Wechseljahren fällt dieser Schutz weg – die Blase wird wieder anfälliger.“ Während der Schwangerschaft verlangsamen Hormone indessen den Harnfluss und begünstigen damit die Keimbesiedelung. Zudem drückt die wachsende Gebärmutter auf die Harnblase. Selbst Geschlechtsverkehr kann sich begünstigend auf eine Harnwegsinfektion auswirken. Bakterien können dabei unter Umständen schnell in die weibliche Blase gelangen. Auch bestimmte Verhütungsmethoden wie spermienabtötende Cremes, Gels, die Verhütungskappe (Diaphragma) erhöhen das Risiko einer Infektion. Allerdings: „Entscheidend ist in der Regel eine Kombination aus Keimübertritt und geschwächter Abwehr der

WENN ES MÄNNER BETRIFFT

Bei Männern liegt einer Blasenentzündung oft eine Grunderkrankung zugrunde, etwa eine Prostatavergrößerung, die eine unvollständige Blasenentleerung bedingt, oft auch Harnsteine oder eine allgemeine Immunschwäche.

Blasenschleimhaut“, präzisiert Dr. Herbert Grunser. Übrigens: In über 80 Prozent der Fälle ist das Bakterium Escherichia coli, kurz E. coli, schuld an einer Entzündung. „Dieses Bakterium ist Teil der normalen Darmflora –aber in der Blase richtet es manchmal großen Schaden an“, so Grunser. Seltener sind andere Bakterien oder Pilze, etwa der Candidapilz, verantwortlich.

Laboranalyse bringt Klarheit

Trotz oft spür- und sichtbarer Symptome (siehe Kasten auf Seite 34) kann man die Erkrankung nur durch eine Harnkultur sicher bestätigen. „Ein Teststreifen ist

Auch ein Fremdkörper wie ein Blasenkatheter kann eine Entzündung bedingen. Deshalb rät Dr. Grunser betroffenen Männern, immer einen Facharzt oder eine Fachärztin, um die Ursache einer Blasenentzündung abklären zu lassen.

ein guter Hinweis, reicht jedoch nicht immer aus. Die Abklärung im Labor durch das Ansetzen einer Harnkultur ist hingegen zuverlässig und vor allem bei komplizierten und wiederkehrenden Entzündungen

unverzichtbar, um die richtige Therapie zu wählen“, stellt der Experte klar. Wichtig: Je mehr Risikofaktoren oder schwere Symptome vorhanden sind, desto schneller sollte ein Arztbesuch erfolgen.

Medikamente oft erst zweite Wahl

Diagnostik von:

· Gutartiger Prostatavergrößerung

· Harnsteinen und den damit verbundenen Erkrankungen

· Infektionen im Bereich des Urogenitaltraktes bei Mann und Frau

· Erektionsstörungen

Vorsorge:

· Krebsvorsorge und -früherkennung bei Prostata-, Harnblasen-, Nieren- und Hodentumoren

· Urologische Check-Ups

Eine Blasenentzündung ist keine reine Frauenkrankheit – aber Frauen trifft es deutlich häufiger.

DR. HERBERT GRUNSER

Operationen (ambulant bzw. tageschirurgisch):

· Unterbindung der Samenleiter (Sterilisation)

· Beschneidung bei Vorhautverengung

· Operation von Wasserbrüchen (Hydrozelen) und Nebenhodenzysten (Spermatozelen)

· Wasserdampftherapie der Prostata (Rezum)

Nach der Diagnose neigen manche Patientinnen zum Wunsch nach einem Medikament. „Das ist oft gar nicht nötig. Denn leichte Infekte verschwinden bei gesunden Frauen manchmal von selbst, wenn sie viel trinken, die Blase regelmäßig entleeren und sich warm halten.“ Auch pflanzliche Stoffe wie Cranberry, Bärentraubenblätter, Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel, D-Mannose (Pulver, Kapseln), probiotische Lebensmittel unterstützen den Heilungsprozess. Eventuell können schmerz- und krampflindernde Medikamente für Entspannung sorgen.

Lesen Sie weiter auf Seite 34.

Doch manchmal geht es nicht ohne Antibiotika. Sie sind dann unverzichtbar, wenn die Beschwerden stark sind, mit hohem Fieber und Blut im Urin einhergehen, Männer oder Schwangere betroffen sind – oder wenn sich die Symptome innerhalb von ein, 2 Tagen mit den oben genannten Maßnahmen nicht bessern. „Der vorschnelle Griff zum Antibiotikum bringt manchmal mehr Schaden als Nutzen“, warnt Dr. Grunser, „er fördert Resistenzen, schwächt das Mikrobiom und kann Folgeinfekte begünstigen.“ Von einer chronischrezidivierenden Blasenentzündung spricht man dann, wenn Infekte immer wiederkehren – definitionsgemäß bei 2 Infekten innerhalb von 6 Monaten oder innerhalb eines Jahres. Und das kann Folgen haben: Wandern die Bakterien in die Nieren, drohen Narben, dauerhafte Schäden oder im Extremfall eine Blutvergiftung. Deshalb ist es wichtig, bei wiederkehrenden Entzündungen zeitnah fach-

ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Prävention ist die halbe Miete „Es ist nicht vorwiegend die mangelnde Hygiene, die hinter einer Blasenentzündung steckt“, versichert der Facharzt der Brixsana. Dennoch: Wer die Intimwäsche zu selten wechselt oder nach dem Toilettengang

SYMPTOME EINER BLASENENTZÜNDUNG

Typische Anzeichen

• Häufiger Harndrang, auch nachts

• Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen

• Geringe Urinmengen trotz starkem Drang

• Unterbauchschmerzen oder Druckgefühl über der Blase

• Trüber, oft unangenehm riechender Urin, eventuell mit sichtbarem Blut

Atypische Symptome

• Betrifft oft ältere Menschen, Diabetiker oder Männer

• Müdigkeit, Fieber oder Unwohlsein

• Plötzliche Inkontinenz ohne Schmerzen Unbedingt ärztliche Hilfe:

• Fieber, Schüttelfrost oder Flankenschmerzen

 Verdacht auf Nierenbeckenentzündung

• Im Urin sichtbares Blut

• Wiederholte Entzündungen innerhalb kurzer Zeit

• Schwangerschaft

• Als Mann und als Kind

• Keine Besserung innerhalb von ein, 2 Tagen trotz Maßnahmen

• Begleiterkrankungen wie Diabetes, Immunschwäche

von hinten nach vorne wischt, trägt Bakterien zur Harnröhre und erhöht das Risiko. Umgekehrt aber kann übertriebene Intimhygiene mit aggressiven Seifen die gesunde Schutzflora zerstören. Der Rat des Experten: „Den Intimbereich täglich einmal mit klarem Wasser oder zusätzlich einer milden, pH-neutralen Intimwaschlotion reinigen sowie Baumwollunterwäsche tragen, die sich bei mindestens 60 Grad Celsius waschen lässt.“ Außerdem: „Nach dem Geschlechtsverkehr möglichst bald zur Toilette gehen, um eingedrungene Bakterien auszuspülen.“ Vaginale Spülungen, sogenannte Intimduschen, seien aus medizinischer Sicht unnötig und könnten die Flora empfindlich stören. Grundsätzlich zu beachten ist Folgendes:

• Viel trinken (2–2,5 Liter täglich) und regelmäßig Wasserlassen – sofern keine Herz- oder Nierenprobleme dagegen sprechen!

• Nach dem Geschlechtsverkehr so bald wie möglich zur Toilette!

Wer viel trinkt und nach dem Geschlechtsverkehr so bald wie möglich zur Toilette geht, beugt einer Blasenentzündung vor.

Es ist nicht vorwiegend die mangelnde Hygiene, die hinter einer Blasenentzündung steckt.

DR. HERBERT GRUNSER

• Nasse Badesachen schnell wechseln!

• Auf warmen unteren Rücken und Füße achten!

Und noch ein spannender Punkt: Es gibt tatsächlich eine Art Impfung gegen Erreger von Blasenentzündungen. Keine klassische Impfung wie gegen Masern, Grippe, sondern es handelt sich um bakterielle Immunstimulanzien, die das körpereigene Abwehrsystem gezielt trainieren. „Sie sind vor allem dann zu empfehlen, wenn trotz eingehaltener ,Regeln‘ mehr als 3 Blasenentzündungen pro Jahr auftreten“, erklärt der Urologe Dr. Herbert Grunser.

ist

Dr. Herbert Grunser
Urologe an der Privatklinik Brixsana in Brixen.

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Der Zauber des Lichts

Die Lasertechnologie ist ein Allrounder, wenn es um medizinische und ästhetische Behandlungen geht. Das gebündelte Licht wirkt vielfältig, aber es muss auch gezielt eingesetzt werden, um Schäden zu vermeiden.

Dr. Rossana Lo Monaco ist Fachärztin für Plastische Chirurgie und Expertin in der Laserbehandlung. Im ADLER Med Zentrum des ADLER Spa Resort BALANCE in St. Ulrich in Gröden verantwortet sie eine Vielzahl von nicht invasiven Behandlungsmethoden. Was dabei alles möglich und was zu beachten ist, erklärt sie im Interview.

Lasertherapie – was bedeutet der Begriff überhaupt? Der Begriff Laser steht für „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“. Einfach gesagt, handelt es sich um eine Therapie, die das zu einem gebündelten Strahl – dem Laserstrahl –

konzentrierte Licht nutzt. Dieses Licht dringt gezielt in das Gewebe ein und regt dort biologische Prozesse an. Es gibt viele verschiedene Lasertypen, jeder mit eigenen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Wird

ein Lasergerät gezielt für einen bestimmten Zweck eingesetzt, erzielt man bessere Ergebnisse, als wenn ein Gerät für mehrere unterschiedliche Behandlungen genutzt wird. In unserer Praxis verfügen wir über

Warum Faszien und Lymphe der Schlüssel zu nachhaltiger Schmerzfreiheit sind

Wachen Sie morgens steif auf?

Leiden Sie unter hartnäckigen Schmerzen, die nie ganz weggehen?

Haben Sie schon alles probiert – Schmerzmittel, Massagen, Physiotherapie –und die Wirkung hält nie an?

Die Ursache liegt oft nicht in Gelenken oder Alter –sondern in verklebten Faszien und einem gestauten Lymphsystem.

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Für jede Behandlung sollte ein spezielles Lasergerät eingesetzt werden. So werden bessere Ergebnisse erzielt.

ein vollständiges Lasersortiment, das es uns erlaubt, die Behandlungen an jede körperliche Voraussetzung und an jedes Behandlungsziel anzupassen.

Welche Behandlungen sind mit Laser machbar –und sinnvoll?

Mit Laser lassen sich viele Behandlungen am Körper gezielt durchführen – für mehr Wohlbefinden, Schönheit und Gesundheit (siehe Infobox auf Seite 38).

Lesen Sie weiter auf Seite 38.

Welche Vorteile hat die Lasertherapie gegenüber anderen Behandlungen? Der größte Vorteil ist die schnelle Heilungszeit. Früher verwendete Techniken wie Elektrokauterisation, Lichtimpulse waren invasiver, weniger präzise und erforderten längere Erholungszeiten. Die Lasertherapie wirkt hingegen gezielt, sanft und effektiv, und sie liefert hervorragende Ergebnisse mit weniger Beschwerden.

Ohne Risiken …?

Wie jede medizinische Behandlung kann auch eine Lasertherapie Risiken bergen, die sich aber mit der Kompetenz einer erfahrenen Ärztin bzw. eines Arztes und durch die Anpassung der Behandlung an die individuellen Bedürfnisse der Patienten minimieren lassen. Besonders wichtig sind die Beurteilung des Hauttyps und die Festlegung der richtigen Eindringtiefe, um eine optimale Heilung zu gewährleisten und Narben zu vermeiden. Auch die Patienten tragen Verantwortung: Die Nachsorgehinweise sollten unbedingt befolgt werden.

Welche sind das?

Dazu gehören die Vermeidung von Wasser auf der behandelten Stelle für die ärztlich empfohlene Zeit, die Hautpflege mit den empfohlenen Produkten sowie der konsequente Sonnenschutz.

Worauf achten Sie bei einer Behandlung sonst noch ganz besonders?

Die wichtigsten Aspekte sind:

• Der Hauttyp: Jeder Hauttyp reagiert anders. Dicke Haut benötigt z. B. eine andere Intensität als empfindliche Haut. Eine individuelle Anpassung ist entscheidend für Sicherheit und Wirksamkeit.

• Die Jahreszeit: Nach einer Laserbehandlung ist es wesentlich, übermäßige Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Im Sommer empfehlen wir spezielle Sonnenschutzcremes und eine Kopfbedeckung.

• Die Behandlungsfrequenz: Um eine kleine Hautveränderung zu erreichen, kann eine einzige Sitzung genügen. Zur Anregung der Kollagenproduktion sind hingegen mehrere Behandlungen erforderlich – in der Regel 2, 3 pro Jahr, ähnlich wie beim körperlichen Training: Regelmäßigkeit sorgt für nachhaltige Ergebnisse.

Gibt es auch Patientinnen bzw. Patienten, denen Sie von einer Laserbehandlung abraten?

Ja, Menschen mit bestimmten Hauterkrankungen wie Bateman-Purpura sollten auf eine Laserbehandlung verzichten, ebenso Personen mit sehr empfindlicher Haut. Auch sollte berücksichtigt werden, dass Heilungsprozesse im

Störende Pigmentflecken können mit Lasertherapie entfernt werden.

Alter langsamer verlaufen. Grundsätzlich ist immer eine gründliche ärztliche Untersuchung erforderlich, um zu prüfen, ob eine Laserbehandlung sinnvoll und sicher ist.

Warum ist es wichtig, dass die Laserbehandlung von einer Ärztin/einem Arzt durchgeführt wird? Geräte zur Haarentfernung für den Heimgebrauch sind zwar praktisch, bergen aber Risiken: Es ist für Laien oft schwierig, die richtige Intensität einzustellen, ohne die Haut zu schädigen. Auch viele Kosmetikstudios arbeiten mit Lasern, ihre Behandlungen sind jedoch meist weniger effektiv und erfordern 10 bis 20 Sitzungen. Ärztlich durchgeführte Laserbehandlungen kommen dagegen oft schon mit 5, 6 Sitzungen aus. Außerdem ist dadurch die präzise Anwendung und die maximale Sicherheit gewährleistet.

Was ist Ihnen persönlich bei der Behandlung Ihrer Patienten vor allem wichtig? Dass sie sich entspannt, gut informiert und rundum gut betreut fühlen, das hat Priorität. Für eine optimale Heilung und ein gutes Ergebnis ist zudem die Nachsorge entscheidend. Ich lege großen Wert darauf, dass meine Patienten die Anweisungen beachten, die ja sehr unkompliziert sind.

VERSCHIEDENE LASER UND IHRE WIRKUNG

Es gibt unterschiedliche Lasertechnologien für therapeutische und ästhetische Anwendungen. Einige davon beschreibt die Fachärztin: Erbium-Laser für schonende, nichtinvasive Peelings • ideal für alle, die keine chemischen Peelings vertragen;

• anwendbar zur Entfernung von gutartigen Hautwucherungen und Pigmentflecken sowie zur Hautverjüngung.

Fraktionierter Laser strafft die Haut, verbessert ihre Struktur und reduziert kleine Fältchen.

Endolift-Laser zur Hautstraffung und zur Reduktion von lokalem Fett (z. B. Doppelkinn, Innenseiten der Oberschenkel, Bauch, Arme, Gesicht)

Gefäßlaser gegen sichtbare Äderchen im Gesicht und an den Beinen Multifunktionaler 808-Laser entfernt präzise kleine gutartige Hautwucherungen (z. B. Warzen, Keratosen)

• hilft gegen Akne, sowohl gegen aktive Pickel als auch gegen Narben

Weitere Laser gibt es u. a. zur Haarentfernung, zur Schmerzlinderung und zum Stressabbau.

Dr. Rossana Lo Monaco ist Fachärztin für Plastische Chirurgie

Foto: Alex Filz

Vorteilhaft. Vertraulich. Verlässlich.

Wer es noch nicht tut, sollte sie nutzen, die Elektronische Gesundheitsakte (EGA). Mit ihr sind wichtige medizinische Dokumente automatisch digital verfügbar – jederzeit und überall. Das bedeutet weniger Papierkram, sondern spart auch Zeit und unnötige Wege. Jede Person kann selbst entscheiden, ob sie dem medizinischen Fachpersonal den Zugriff auf die eigene EGA erlaubt. Die Erlaubnis trägt auf jeden Fall zur besseren und effizienteren medizinischen Versorgung und zu mehr Patientensicherheit bei.

Das Schicksal trifft manche von uns härter als andere, doch ganz verschont bleibt selten jemand. Ob Verluste, Lebenskrisen, Krankheiten oder sonstige schlimme Erleb nisse, die das Leben prägen – wichtig ist, dass man wieder zurück ins Glück findet.

Helga Seebacher

128 Seiten, Athesia-Tappeiner Verlag

ISBN 978-88-6839-884-2

www.athesia.it

Persönlich und sicher EGA – der Kurzbegriff für die Elektronische Gesundheitsakte Südtirols dürfte inzwischen bekannt sein. Es handelt sich dabei um den in der Zwischenzeit meistgenutzten Online-Dienst auf myCIVIS, über den alle im Landesgesundheitsdienst eingeschriebenen Personen kostenlos und sicher auf Daten und medizinische Dokumente zugreifen können, die für sie digital erstellt wurden. Ganz wichtig: Die EGA ist ein persönlicher „Aktenkoffer“, dessen Schlüssel nur der jeweilige Inhaber bzw. die Inhaberin hat. Der Zugriff erfolgt über Computer, Tablet oder Smartphone mit Internetverbindung durch den „SPID“ (zweite Sicherheitsebene), den Elektronischen Personalausweis (CIE) oder die aktivierte Bürgerkarte. Jede Person kann bestimmen, ob das medizinische Fachpersonal, das sie behandelt, die Einsicht in die EGA haben darf. Dafür muss das sogenannte Einverständnis zur Konsultation erteilt werden. Je besser Ärztinnen und Ärzte des Sanitätsbetriebes, Haus- und Kinderärzte sowie Apotheken Bescheid wissen, desto rascher können die Personen gezielt behandelt werden. Auch das Abholen von Medikamenten in

Apotheken wird einfacher: Wer zum Beispiel von der Hausärztin Medikamente zu Lasten des öffentlichen Gesundheitsdienstes verschrieben bekommt (ehemals rote Rezepte), muss in der Apotheke nur seine Gesundheitskarte vorzeigen. Zettel oder Smartphone braucht es nicht mehr.

Die Gesundheitsdokumente im „Persönlichen Aktenkoffer“ können auch verwaltet werden. Das heißt: Einzelne Dokumente lassen sich beispielsweise verdunkeln bzw. wieder sichtbar machen.

Derzeit wird die EGA in Südtirol im Rahmen des staatlichen Wiederaufbauplans (PNRR) weiterentwickelt. Mit der fortschreitenden Digitalisierung der medizinischen Dokumente durch den Südtiroler Sanitätsbetrieb, die vertragsgebundenen Einrichtungen und die behandelnden Ärztinnen und Ärzte werden künftig immer mehr Arten von medizinischen Dokumenten in der EGA verfügbar sein. Gleichzeitig sollen neue Online-Dienste hinzukommen, etwa die Vormerkung von Gesundheitsleistungen oder die Bezahlung von Tickets, sowie zusätzliche Funktionen wie das persönliche Notizbuch oder die Möglichkeit, den

Zugriff auf die eigene EGA zwischen volljährigen Personen zu delegieren. In Zukunft sollen auch die mit dem Sanitätsbetrieb vertragsgebundenen Einrichtungen und private Gesundheitsanbieter die EGA mit Dokumenten und Daten speisen.

Einverständnis erteilen

Achtung: Damit die EGA wirklich hilfreich ist, bedarf es der Erteilung des „Einverständnisses zur Konsultation“! Nur mit dieser Zustimmung kann das medizinische Fachpersonal auf die in der EGA zum Abruf bereitgestellten Daten und medizinischen Dokumente zugreifen, was besonders in Notfällen entscheidend sein kann.

SO FUNKTIONIERT’S

1. Über die Suchmaschine nach „Elektronische Gesundheitsakte“ suchen. Auf der Seite der Autonomen Provinz Bozen finden Sie alle Informationen zur EGA.

2. Über den Link „Rufen Sie jetzt über myCIVIS Ihre Elektronische Gesundheitsakte auf“ gelangen Sie zur Anmeldeseite.

3. Dort wählen Sie Ihre Zugangsmethode: SPID (digitale Identität), Bürgerkarte oder elektronischer Personalausweis (CIE).

4. Nach der Anmeldung öffnet sich Ihre persönliche Akte mit allen medizinischen Dokumenten. Ein Menü bietet Zugriff auf „Home“, „Einverständnisse“, „Zugriffe“ und „Wahl des Arztes“.

5. Unter „Einverständnisse“ können Sie die Erlaubnis erteilen, dass aktuell behandelnde Ärztinnen und Ärzte Ihre Dokumente einsehen dürfen.

Die EGA erfüllt höchste Sicherheitsstandards. Besonders sensible Daten, zum Beispiel zu HIV, freiwilligen Schwangerschaftsabbrüchen, Drogenkonsum, anonymen Geburten, werden nur bei ausdrücklicher Zustimmung sichtbar. Unter „Zugriffe“ lässt sich außerdem jederzeit nachvollziehen, wer in die Akte eingesehen hat, sodass eventueller Missbrauch sofort erkannt wird.

• Wer keinen digitalen Zugang hat, kann das Einverständnis zur Konsultation persönlich bei den Verwaltungsschaltern der Gesundheitssprengel und Krankenhäuser, bei den Haus- und Kinderärzten oder in den Apotheken erteilen. Für Minderjährige oder Personen unter Schutz braucht es das Einverständnis der Eltern bzw. der Personen mit elterlicher Verantwortung bzw. der gesetzlichen Vertreter.

• Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung der EGA? Rufen Sie (aus Italien) unter der Grünen Nummer 800 902 630 an oder senden Sie eine E-Mail: support. gesundheitsakte@siag.it. Erreichbar werktags von 9 bis 17 Uhr

• Antworten auf häufige Fragen gibt es online auf myCIVIS unter https:// civis.bz.it/elektronischegesundheitsakte.

06 09/11/2025

Donnerstag und Freitag Freier Eintritt

Die Messe für den bewussten Lebensstil

Landesrat Hubert Messner
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Kraftpaket

Sie gehört zu den Rosengewächsen, die Hagebutte wird deshalb gern als „Frucht der Rose“ bezeichnet. Hierzulande, wo sie häufig wächst, gilt sie als sehr attraktiver Herbstschmuck. Sie ist aber auch ein wichtiges Futter für Tiere im Winter und nicht zuletzt eine Arzneipflanze, die uns Menschen bei zahlreichen Leiden hilft. Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts trägt sie insbesondere zur Stärkung des Immunsystems bei.

Vitamin C fördert die Produktion der weißen Blutkörperchen, und diese sind gewissermaßen die Polizei in unserem Körper. Sie wehren Infektionen ab und beugen damit auch Erkältungen und grippalen Infekten vor. Mit 1250 Milligramm auf 100 Gramm liegt die Hagebutte in Sachen Vitamin C weit vor der Zitrone. Doch auch mit Provitamin A,

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Vitamin E und K, Mineralstoffen, Fruchtsäuren, Ballast- und Gerbstoffen punktet die Hagebutte.

Omas Wissen

Schon unsere Großmütter wussten: Eine Tasse Hagebuttentee im Winter schmeckt sogar Kindern und hilft ihnen gleichzeitig, sich vor Ansteckungen zu schützen. Wen die Grippe bereits erwischt hat, der sollte den Tee trinken, um eventuelles Fieber zu senken. Auch bei Bauchweh, Blähungen und Magenkrämpfen kann ein Tee aus Hagebutten kleine Wunder bewirken, weil die Schale der Hagebutte zusätzlich zu den Vitaminen viele Ballaststoffe enthält. Diese regen die Verdauung an, fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen den Stoffwechsel.

Neue Studie

In der Hagebutte finden sich neben Vitaminen und Ballaststoffen aber auch Flavonoide und Antioxidantien, die entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen. Beschwerden bei Arthritis, Gicht, Arthrose, anderen chronischen Gelenkbeschwerden können

mit dieser Frucht ein wenig gelindert werden. Schon im Mittelalter wurden Erzeugnisse aus der Hagebutte bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Eine Studie der Universität Freiburg im Breisgau weist sogar darauf hin, dass man mit Hagebuttenpulver Rückenschmerzen lindern kann. Das Pulver wird aus der Schale und den Samen der Frucht hergestellt.

HAGEBUTTE MACHT SCHÖN

Nicht nur Magen, Darm und Gelenke danken es, wenn sie mit Hagebutte versorgt werden, sondern auch die Haut. Hagebuttenöl, das mit den Kernen und einem Basisöl hergestellt wird, enthält genau jene Nährstoffe, die die Haut braucht, um gesund zu bleiben. Der hohe Gehalt an Omega­3­Fettsäuren und Carotinoiden in den Kernen verringert außerdem den Feuchtigkeitsverlust der Haut sowie die Talgdrüsenproduktion. So können Ekzeme, Akne und Narben damit gut versorgt werden.

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