Radius Wintersport 2021/22

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Wintersport

2021/22

Inhalt

AKTUELL

4 Dominik Paris

6 Alex Vinatzer

8 Riccardo Tonetti

9 Manfred Mölgg

10 Ski Alpin

11 Christof Innerhofer

12 Nicol und Nadia Delago

16 Dorothea Wierer

18 Dominik Windisch

19 Biathlon

20 Lukas Hofer

27 Skilanglauf

28 Olympische Winterspiele 2022

30 Aaron March

32 Edwin und Jasmin Coratti

33 Roland Fischnaller

34 Snowboard

37 Skicross

38 Dominik Fischnaller

40 Kunstbahnrodeln

41 Ludwig Rieder/Patrick Rastner

43 Kevin Fischnaller

45 Patrick Pigneter

46 Evelin Lanthaler

48 Naturbahnrodeln

50 Bob & Skeleton

51 Patrick Baumgartner

52 Skispringen

53 Lara und Jessica Malsiner

IMPRESSUM

54 Nordische Kombination

55 Daniela Dejori

56 Freeride

57 Freestyle Ski

58 Weltcupstationen in Südtirol

INFO-PR & RUBRIK

15 Axess AG, Anif/Salzburg

19 Pezzei Metallform, Bruneck

22 Skicarosello Alta Badia

35 Der Look für

EDITORIAL

Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48

Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Dr. Toni Ebner

Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer

Koordination: Magdalena Pöder | Redaktion: Luis Mahlknecht, Michael Andres, Leo Holzknecht, Pauli Hintner, Otto Schöpf (Koordination), Andreas Vieider (Koordination) | Werbung/Verkauf: Patrick Zöschg, Michael Gartner, Alois Niklaus, Helene Ratschiller, Armin De Biasio

Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561, info@mediaradius.it, www.mediaradius.it | Fotos: Otto Schöpf, FISI Pentaphoto, Hermann Sobe, Newspower, Foto ueberall.eu, Tobias Kaser, Red Bull, Michael Andres, stol.it/Bernhard Aichner, Robert Perathoner, Miha Matavz, Gerd Eder, AFP, APA, EXPA, Shutterstock, DolomitenArchiv, privat | Grafik/Layout: Achim March

Infografiken (Recherche): Dieter Seifert | Infografiken: Michal Lemanski, Ambra Delvai | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan

Produktion/Druck: Athesia Druck Bozen - www.athesia.com

Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe

Auflage: 41.500 Stück

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten. Redaktionsschluss: Montag, 22. November 2021; Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren.

Die Skirennläufer haben ihre Saison eröffnet. Ebenso die Freestyler. Und im Kunstbahnrodeln, Bob und Skispringen sind auch schon die ersten Weltcuppunkte vergeben worden. An diesem Wochenende beginnt auch im Biathlon, Skilanglauf, der Nordischen Kombination und im Skicross die Weltcupsaison. Dann ist der Winter richtig lanciert, und angesichts der Schneefälle Anfang November wäre der Appetit auf die kalte Jahreszeit schon jetzt riesengroß. Wenn, ja wenn diese Corona-Pandemie nicht wäre. Die uns nach wie vor im Würgegriff hat. Die Skigebiete sind bereit zu öffnen, aber ob es angesichts der explodierenden Zahlen der letzten Tage wirklich so weit kommt und dabei auch bleibt, war bei Redaktionsschluss dieser Radius-Wintersportausgabe nicht Wie dem auch sei: Der Spitzensport wird ungeachtet von Corona auch in den nächsten Monaten funktionieren. Im schlimmsten aller Fälle in einer „Blase“ wie im Vorjahr, wo die Top-Athleten völlig abgeschottet von der „normalen“ Welt ihre Rennen austrugen. Dass die Top-Sportler auch heuer gesund bleiben, hat oberste Priorität. Schließlich ist es ein Olympiawinter, und vom 4. bis zum 20. Februar 2022 stehen die 24. Olympischen Winterspiele in Peking auf dem Programm. Alle Athleten, die in den 109 Wettkämpfen – 52 für Männer, 46 für Frauen und 11 Mixed-Wettbewerbe – um die Medaillen kämpfen, dürfen sich in China auf harte Tage einstellen. Tage, die von täglichen Tests, Ausgangssperren, Kontaktverboten und Kontrollen ohne Ende geprägt sein wird. Von wegen olympisches Flair!

Südtirol wird in China mit – geschätzten –30 Athletinnen und Athleten vertreten sein und damit einmal mehr den Hauptanteil der italienischen Olympia-Mannschaft stellen. Wie viele Medaillen es für unser Land geben wird?

Prognosen sind unmöglich. 2018 waren es zwei (Dominik Windisch im Biathlon-Sprint und die Biathlon-Mixed-Staffel), 2014 waren es fünf, 2010 „nur“ eine. Die Konkurrenz ist riesig, das Niveau in allen Disziplinen extrem hoch. Zudem spielen im Wintersport äußere Faktoren wie Wetter und Schnee nicht nur eine Nebenrolle. Deswegen: Lassen wir den Winter erst einmal richtig beginnen! Und dann freuen wir uns auf die Erfolge der Südtiroler Vorzeigesportler. Denn diese wird es auch heuer zuhauf geben! Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der mittlerweile 5. Auflage des Wintersport-Radius!

Andreas Vieider
Otto Schöpf

Dominik Paris Nächster Anlauf bei Olympia

Die erste Saison nach einem Kreuzbandriss ist nie leicht für einen Skirennläufer. Am Anfang ist es nicht einfach, wieder ans Limit zu gehen. Diese Erfahrung hat auch Dominik Paris letzten Winter gemacht. Nach einem etwas mühsamen Beginn kam er aber wieder richtig in Schwung, stand in Kitzbühel schon auf dem Podest und hat die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Damit hat Paris eine bemerkenswerte Serie fortgesetzt. Seit der Saison 2012/13 hat er in jedem Winter mindestens ein Weltcuprennen gewonnen.

Mit der Comeback-Saison hätte er also durch und durch zufrieden sein können, wäre da nicht die Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo gewesen. Noch immer kocht der Ärger hoch, wenn er darauf angesprochen wird. Bei der umstrittenen Schlüsselstelle hat er in der Abfahrt den Titel verspielt. „Ich bleibe dabei, dass man eine Abfahrt nicht so setzen kann. Dann hatte ich auch noch Pech mit einer Windböe, das hat fast niemand mitbekommen. Trotzdem hätte ich es auch besser machen können“, blickt Paris auf die HeimWM zurück.

Nach der Verletzung hatte Paris zunächst fast nur auf die Abfahrt gesetzt. „In der kurzen Vorbereitung habe ich hauptsächlich geschaut, dass es mit dem Speed wieder klappt. Ich hatte zu wenig Technik-Training für den Super-G. Für mich war klar, dass ich da Mühe haben würde. Deshalb war der Super-G bei der WM sogar

eines meiner besten Rennen“, sagt der Ultner.

Nach der WM kam noch das Pech beim Weltcup in Saalbach. Dort wurde die Abfahrt abgebrochen, als er in Führung lag. „Das war schon richtig so. Es wäre kein faires Rennen mehr gewesen. Nur würde ich mir wünschen, dass immer so entschieden wird, wenn die Bedingungen nicht mehr fair sind“, stellt er klar. Nach dem Ende der Saison hat er noch viel auf Schnee trainiert. Er hat Material getestet und konnte gleichzeitig den Trainingsrückstand aufholen. Mit dem Trockentraining hat Paris im Mai begonnen, wie immer unter der Anleitung von Mattias Schnitzer. Im Juni hat er einen Lehrgang mit den Teamkollegen in Formia mitgemacht. „Das war eine schöne Abwechslung. Wir haben Stand Up Paddeling gemacht und Wing Surfing, und gerudert sind wir auch. Auch Tennis und Padel haben wir gespielt“, erzählt Paris. Das klingt fast nach Urlaub, aber den hat er natürlich mit der Familie gemacht, und zwar eine Woche in Kroatien. Das Skitraining in Südamerika ist auch in diesem Jahr wegen Corona ausgefallen. So war nur Gletschertraining in Zermatt und Saas-Fee möglich. „Das ist natürlich schade, dass wir nicht nach Südamerika durften. Aber wir hatten auf den Gletschern viel Glück mit dem Wetter und haben keinen Tag verloren. Und auch in Saas-Fee kann man recht gut Abfahrt trainieren“, sagt Paris, der auch viel Riesentorlauf trainiert hat und überzeugt ist, dass sich das im Super-G bezahlt machen wird. In dieser Saison kehrt der Skiweltcup nach Nordamerika zurück, mit einem Mega-Programm für die Speed-Spezialisten. An diesem Wochenende geht es in Lake Louise los. Dort finden ebenso 3 Speed-

Rennen statt wie nächste Woche in Beaver Creek. „Das erste Rennen ist immer speziell. Erst da weißt du, wo du wirklich stehst. Und Lake Louise ist eine gute Abfahrt, um in die Saison zu starten“, weiß Paris. Neben den üblichen Konkurrenten Feuz, Kriechmayr, Mayer und Kilde rechnet Paris auch stark mit Marco Odermatt, der im Super-G schon ein Siegläufer ist, aber wohl auch in der Abfahrt immer stärker wird. Und einen weiteren Schweizer schätzt er stark ein: Urs Kryenbühl. Von den eigenen Teamkollegen sieht er nur die Routiniers Christof Innerhofer und Mattia Casse auf dem Niveau, im Weltcup vorne

„mitzufahren. Dahinter klafft eine Lücke, die ihm Sorgen bereitet. „Da kommt in den Speed-Disziplinen wenig nach. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Zu viel Stangentraining vielleicht. Da lernst du nicht, schnell zu fahren.“

Ich habe gehört, dass die Olympia-Abfahrt sehr lang sein soll und zwei schwierige Passagen hat.

Der kommende Winter ist eine Olympia-Saison. Eine olympische Medaille fehlt Dominik Paris noch in seiner Sammlung. Bei seinen 4. Olympischen Spielen nimmt er den nächsten Anlauf. Wegen des strengen Corona-Protokolls in China werden es wohl nicht fröhliche Spiele, und wegen Corona konnte auf der Olympia-Abfahrt bisher noch gar nicht gefahren

werden. Niemand kennt also die Olympia-Abfahrt; 3 Trainingsläufe müssen genügen, um die Strecke in den Griff zu bekommen. „Drei Trainings reichen vollkommen“, versichert Paris, der bekannt dafür ist, dass er recht schnell versteht, worauf es auf einer Abfahrt ankommt. „Ich habe gehört, dass sie sehr lang sein soll und 2 schwierige Passagen hat. Es könnte eine interessante Abfahrt sein“, glaubt er. Eine gewisse Vorfreude ist aus dieser Aussage herauszuhören.

DOMINIK PARIS

Geburtsdatum und -ort: 14. April 1989 in Meran

Wohnort: St. Walburg in Ulten

Sportgruppe: Carabinieri

Dominik Paris bei seinem Sieg in Garmisch-Partenkirchen … … und mit seinem Manager und Freund Georg Pircher.

Alex Vinatzer

Das Projekt Riesentorlauf

Wenn alles normal läuft, dann ist Alex Vinatzer Italiens nächster Siegläufer im Skiweltcup. Dabei hat seine SkiKarriere alles andere als vielversprechend begonnen. Der erste Skikurs hat ihm überhaupt keinen Spaß gemacht, und der Skilehrer musste ihn immer wieder mit Schokolade ködern, damit er überhaupt weiterfährt.

Zum Glück ist er trotzdem weiterhin Ski gefahren. Er war in der 2. Klasse der Volksschule, als er die ersten Rennen bestritten hat, und da hat sich schon gezeigt, dass er Talent hat. „Teilweise bin ich da schon ganz gut gefahren“, erinnert er sich. 2 Jahre später war für ihn klar: „Ich will Skirennfahrer werden.“

Zu der Zeit hat er noch Fußball gespielt, und auch mit Eishockey hat er es einmal versucht. Aber beides hat er aufgegeben, um sich auf den Skisport zu konzentrieren. Deshalb hat er nach der Mittelschule das Skigymnasium Stams in Nordtirol besucht. Dennoch ist er nicht vom Radar der

heimischen Ski-Talente verschwunden und legte einen Aufstieg im Schnelldurchlauf hin. Schon mit 18 Jahren war er bei den Olympischen Spielen dabei und besiegte dort im Team Event, der als Paralleltorlauf ausgetragen wird, keinen Geringeren als Alex Pinturault. Bis dahin hatte Vinatzer nur ein Weltcuprennen bestritten, war aber kurz vor Olympia Zweiter im Slalom der Junioren-WM geworden. Er war Italiens neue Hoffnung im alpinen Skirennsport und musste fortan mit dieser Bürde klarkommen. „Du bekommst schon mit, dass von dir viel erwartet wird. Aber wichtig ist, was du selber willst und nicht, was die anderen von dir erwarten.“ Dem wirklich steilen und schnellen Aufstieg folgte in der vergangenen Saison der erste richtige Rückschlag. Nach den Rängen 4 und 3 bei den Slaloms in Alta Badia und Madonna di Campiglio ging im Slalom-Monat

Wichtig ist, was du selber willst und nicht, was die anderen von dir erwarten.

Jänner plötzlich nichts mehr. Nach 4 Ausfällen hintereinander konnte er sich in Schladming nicht für den 2. Durchgang qualifizieren. Das war der Tiefpunkt. „Das war keine einfache Situation und eine schwierige Zeit. Man stellt alles auf den Kopf, damit es wieder läuft. Ich bin einfach technisch schlecht gefahren und musste alles resetieren. Und es war noch dazu der ungünstigste Moment genau im Jänner. Wenn das im November passiert, dann verlierst du vielleicht ein Rennen“, erzählt Vinatzer, der aber auch stolz darauf ist, wie er diese Krise gemeistert hat. Bei der WM war wieder der „richtige“ Alex Vinatzer am Start, und der belegte im Slalom den 4. Rang. Er weiß auch noch genau, wie es sich danach angefühlt hat: „Ich war schon sehr erleichtert, und die Genugtuung war natürlich groß“. Es folgte dann ein weiterer 4. Platz beim Weltcupfinale in Lenzerheide.

Der Öffentlichkeit ist Alex Vinatzer als Slalom-Spezialist bekannt, aber er möchte auch den Durch bruch im Riesentorlauf schaf fen. In der Jugend ist er auch Super-G gefahren, aber er hat sich für die technischen Diszi plinen entschieden, was vor allem seine Mutter gefreut hat. In Sölden hat er im Oktober erstmals einen Welt cup-Riesentorlauf bestritten und hat seine Sache mit der vorletzten Startnum mer nicht schlecht gemacht. „Ich traue mir schon zu, auch im Riesentorlauf in die Punkte zu fahren“, gibt er sich selbstbewusst. Vor dem nächsten Welt cuprennen in dieser Dis ziplin im Dezember in Val d’Isere möchte Vinatzer bei Europacuprennen wichtige FIS-Punkte holen, um weiter vorne starten zu können. Vor einem Jahr musste er sich im November einer BlinddarmOperation unterziehen. „Das hat mich schon zurückgewor fen, und deshalb musste ich den Riesentorlauf vernachlässi gen“, bedauert Vinatzer.

Mit erst 22 Jahren wird er – wenn alles normal läuft – bereits zum wenn ich im Flieger nach China

schaue ich einfach, von jedem das Beste abzuschauen.“

Auch wenn er die Bedeutung der Olympischen Spiele noch nicht richtig erkannt haben will, so möchte er im Februar doch mit den bestmöglichen Voraussetzungen nach Yanqing kommen, wo die alpinen Skirennen ausgetragen werden. „Es wäre wichtig, bis dahin im Slalom in die Top-Gruppe zu kommen, um eine Startnummer zwischen 1 und 7 zu haben.“

sogar erst, wenn du zum

ALEX VINATZER

nicht ganz nachvollziehen. Es gibt

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Geburtsdatum und -ort: 22. September 1999 in Bozen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Carabinieri

NATIONALTEAM SKI ALPIN

HERREN

Weltcup, Speed-Gruppe:

Christof Innerhofer (Gais), Dominik Paris (St. Walburg in Ulten), Mattia Casse, Emanuele Buzzi

Weltcup, technische Disziplinen: Alex Vinatzer (Wolkenstein), Hannes Zingerle (Stern im Abteital), Tommaso Sala, Simon Maurberger (St. Peter im Ahrntal), Giovanni Borsotti, Luca De Aliprandini, Riccardo Tonetti (Bozen), Stefano Gross, Giuliano Razzoli, Manfred Mölgg (St. Vigil in Enneberg)

Gruppe 2, Speed-Gruppe: Florian Schieder (Kastelruth), Matteo Marsaglia, Guglielmo Bosca, Pietro Zazzi, Nicoló Molteni

Gruppe B1, technische Disziplinen: Tobias Kastlunger (St. Vigil in Enneberg), Filippo Della Vite, Giovanni Franzoni, Hans Vaccari, Federico Liberatore

Gruppe B2, technische Disziplinen: Tommaso Saccardi, Matteo Bendotti, Luca Taranzano, Matteo Franzoso, Pietro Canzio

Gruppe C:

Riccardo Allegrini, Benjamin Alliod, Marco Abbruzzese, Corrado Barbera, Gianlorenzo Di Paolo, Manuel Ploner (St. Kassian), Edoardo Saracco, Simon Talacci

DAMEN

Weltcup, Elitegruppe: Federica Brignone, Sofia Goggia, Marta Bassino

Weltcup, Allrounder: Elena Curtoni, Nadia Delago, Nicol Delago (beide Wolkenstein), Karoline Pichler (Petersberg), Francesca Marsaglia, Roberta Melesi, Laura Pirovano

Weltcup, technische Disziplinen: Roberta Midali, Sophie Mathiou, Marta Rossetti, Anita Gulli, Lara Della Mea, Serena Viviani, Martina Peterlini

Gruppe B (Riesentorlauf und Speed): Carlotta Welf, Ilaria Ghisalberti, Asja Zenere, Elisa Schranzhofer (Pichl Gsies), Monica Zanoner, Carlotta Da Canal, Giulia Albano, Vittoria Cappellini, Heloise Edifizi, Federica Lani

Gruppe C:

Carole Agnelli, Annette Belfrond, Andrea Craievich, Alessia Guerinoni, Celina Haller (Schenna), Martina Piaggio, Beatrice Sola, Laura Steinmair (Olang), Alice Cabala

Riccardo Tonetti Mehr Speed

Beim Riesentorlauf in Sölden vor einem Monat wollte Riccardo Tonetti nach einem enttäuschenden 1. Durchgang schon seine Sachen packen. Dann blieb er aber 30., durfte doch noch zum 2. Lauf antreten und hat dort gezeigt, dass er es besser kann.

Das war wichtig, denn der Riesentorlauf ist die Disziplin, in der er sich für die Olympischen Spiele qualifizieren will. Tonetti ist der Alleskönner bei Italiens Ski-Herren. Im Slalom hat er einst den Sprung in den Weltcup geschafft, im Riesentorlauf war er schon dreimal bei Weltmeisterschaften und einmal bei Olympia dabei, und in den Speed-Disziplinen stellt er sich auch recht geschickt an. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass er seine besten Ergebnisse in der Kombination erzielt hat. Da hat er bei der WM 2019 in Åre als Vierter nur um 0,21 Sekunden Bronze verpasst. Auch im Weltcup war er schon zweimal Vierter. Damit sollte er eigentlich für die olympische Kombination in Peking gesetzt sein, aber diese Disziplin ist aus dem WeltcupKalender gestrichen worden. Das olympische Rennen ist das einzige des ganzen Winters. „Deshalb werde ich mich in einer anderen Disziplin qualifizieren müssen“, glaubt Tonetti. Die besten Karten hat er sicher im Riesentorlauf, aber der Super-G könnte seine zweite Chance sein. Der 32-jährige Bozner hat sich vorgenommen, etwas mehr auf Speed zu setzen und ist mit den Abfahrern zum Training nach Copper Mountain gefahren. „Ich

Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1989 in Bozen

Wohnort: Bozen

Sportgruppe: Finanzwache

werde auf alle Fälle die Super-G’s in Lake Louise und Beaver Creek fahren, da wird sich dann wohl entscheiden, ob ich weiterhin Speed-Rennen bestreite oder mich wieder auf die technischen Disziplinen konzentriere“, blickt Tonetti nach vorne. Immerhin hat er in der letzten Saison mit einem 12. Rang im Super-G von Saalbach-Hinterglemm aufhorchen lassen. Aber auch den Slalom will er auf keinen Fall links liegen lassen. Schließlich ist er in dieser Disziplin der amtierende Vize-Italienmeister und hat bei diesen Titelkämpfen im März immerhin einen gewissen Alex Vinatzer hinter sich gelassen. „Ich hoffe schon, dass es im Weltcup die eine oder andere Gelegenheit gibt, auch im Slalom zu starten“, sagt Tonetti. Es könnte also ein intensiver Winter werden für den Allrounder.

RICCARDO TONETTI

Manfred Mölgg

Den Peter-Fill-Rekord im Visier

Als Manfred Mölgg im Jänner 2003 im Weltcup debütierte, ging sein designierter Nachfolger Alex Vinatzer noch nicht einmal in den Kindergarten. 17 Jahre ist der Grödner jünger als der Kapitän des italienischen Technikerteams, der auch mit 39 vor Tatendrang nur so sprüht.

J ohan Clarey (Frankreich) ist der älteste Fahrer im Herren-Weltcup. Er wird am 8. Jänner 41 Jahre alt. Aber schon dahinter scheint Manni Mölgg auf, der am 3. Juni 2022 seinen 40-er voll macht. Aber bekanntlich gibt es keine jungen und alten Skirennfahrer, sondern nur schnelle und weniger schnelle. Mölgg kann noch immer von sich behaupten, zur ersten Kategorie zu gehören. Selbst ein Kreuzbandriss, zugezogen im Jänner 2020 beim Riesentorlauf in Adelboden, konnte den Enneberger nicht ausbremsen. Ganz zu schweigen eine schwere CoronaErkrankung im November des Vorjahres, die ihn nicht nur einen Monat Training, sondern eine riesige Portion Kraft kostete.

Das war auch der Grund, warum sich Manfred Mölgg schweren Herzens entscheiden musste, den Riesentorlauf „hinten“ anzustellen, um sich mehr auf seine Spezialdisziplin Slalom zu konzentrieren. „Ich bin zwar in 4 Riesentorläufen gestartet und habe auch zweimal gepunktet, aber mein Fokus lag beim Slalom.“ Dort lief es durchschnittlich: In Schladming und in Chamonix wurde er jeweils Achter, weitere 5 Mal kam er in die Punkte, schied aber in den letzten beide Saisonrennen aus. Das kostete ihn ein mögliches Vorrücken in die 1. Startgruppe (jetzt ist er 20.). Für einen Routinier wie Manfred Mölgg ist aber nicht die Startgruppe entscheidend, sondern vielmehr die eigene Leistung. „In dieser Disziplin kann ich noch mitreden und mit den Weltbesten mithalten. Im Riesentorlauf ist das schon um einiges schwieriger.“ Zudem hat der stets kritische wie besonnene Mölgg etwas festgestellt: „Die Pisten werden im Weltcup immer leichter. Was beispielsweise in Sölden heuer abgezogen wurde, war kein Weltcup, sondern ein besseres Kinderrennen. Die Rennpisten im Weltcup gehören ordentlich eingeeist und für die weltbesten Fahrer präpariert, nicht für die schwächsten. Wenn die Pisten derart leicht hergerichtet werden, kommen die technischen Qualitäten der besten Fahrer viel weniger zum Tragen. Und noch dazu ist die Verletzungsgefahr bei griffiger Piste umso größer. Je eisiger es ist, umso geringer ist die Gefahr, sich schwere Knieverletzungen zuzuziehen.“ Ein Mann, der bisher 322 Weltcuprennen bestritten hat (nur Peter Fill hat bei den „Azzurri“ mit 355 mehr), muss es schließlich wissen.

Geburtsdatum und -ort:

3. Juni 1982 in Bruneck Wohnort: St. Vigil in Enneberg Sportgruppe: Finanzwache

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MANFRED MÖLGG

Karoline Pichler Der x-te Neubeginn

Der Weltcupauftakt in Sölden war ihr x-ter Neubeginn. Zuerst war sie von schweren Verletzungen gebeutelt, dann blieben die Leistungen aus. Und nachdem sie sich 2021 quasi im Alleingang wieder zurückkämpfte, steht Karoline Pichler nun vor einem weiteren Re-Start ihrer bewegten Karriere.

Und doch ist es immer irgendwie anders. „Normal kam ich von schwe-

ren Verletzungen zurück. Letzte Saison war es anders. Ich war vorher aus sportlichen Gründen weg vom Fenster, habe mich aber wieder herangekämpft. Ich weiß, woher ich komme“, blickt die 27-Jährige aus Petersberg zurück. Karoline Pichler war zu Beginn des letzten Skiwinters eigentlich schon auf dem Abstellgleis festgefahren. In der FIS-Rangliste schien sie im Riesentorlauf auf Platz 174 und im Super-G

Der Skiweltcup-Kalender 2021/22

Herren Damen

26. bis 28.11.2021

27./28.11.

3. bis 5.12. Lake Louise Lake Louise

Killington

3. bis 5.12. Beaver Creek 11./12.12. St. Moritz

11./12.12. 17./18.12. 18./19.12.

19./20.12.

an 156. Stelle auf. Aber sie kämpfte und ließ sich auch von anfänglichen Rückschlägen nicht beirren. Fazit: Am Saisonende standen 6 Top-10-Platzierungen im Europacup inklusive 2 Podestplätze zu Buche, in der Gesamtwertung ergab dies Rang 10 – und als Belohnung die Rückkehr ins SpeedWeltcupteam. Mit dem sie in den letzten Wochen in Copper Mountain (USA) hauptsächlich Super-G-Training machte, aber auch den Riesentorlauf nicht zu kurz kommen ließ. Schließlich steht am Wochenende das Rennen in Killington an der US-Ostküste auf dem Programm. Dort soll es für Pichler zum 3. Mal Weltcuppunkte in ihrer Karriere geben. Aber auch im Super-G soll es schon zeitnah klappen. Wenn nicht in einer Woche in Lake Louise, dann spätestens bei den 2 Rennen in St. Moritz am 11. und 12. Dezember.

Val d´Isere

Val d´Isere Gröden Alta Badia

Courchevel

21.12. Madonna di Campiglio 22.12. Bormio

28./29.12.

28./29.12.

4./5.1.2022

8./9.1. 8./9.1.

11.1.

14. bis 16.1.

15./16.1.

21. bis 23.1.

25.1.

Lienz

Zagreb/Agram

Maribor/Marburg

Adelboden

25.1. Flachau

29./30.1. 22./23.1. 26./27.2.

26./27.2.

5./6.3. 5./6.3. 11./12.3. 12./13.3.

16. bis 20.3.

Wengen

Zauchensee

Kitzbühel

Cor�na d´Ampezzo

Kronplatz

Schladming

Garmisch-Partenkirchen

Crans-Montana

Garmisch-Partenkirchen

Kvi�jell

Lenzerheide Åre

Kranjska Gora

Courchevel/Meribel

-Infogra k: APA/A.Delvai/M. Lemanski

KAROLINE PICHLER

Geburtsdatum und -ort: 30. Oktober 1994 in Bozen Wohnort: Petersberg Sportgruppe: Polizei

Er gehört seit exakt 15 Jahren zum Inventar des Skiweltcups. Und ist auch jetzt, im reifen Alter von 36 Jahren, noch immer ein potenzieller Podestfahrer. Aber: Leichter wird’s auch für den scheinbar ewig jungen Christof Innerhofer nicht.

Seine Rückenschmerzen sind seit jeher ein ständiger Begleiter, im Frühjahr 2019 zog er sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Das ist zwar Schnee von gestern, trotzdem weiß es Detailfanatiker Innerhofer genau einzuschätzen. „Mir bleiben nicht mehr viele gute Jahre, wo ich auf einem Topniveau trainieren kann. Heuer war so ein Sommer, wo ich wirklich alles, was ich mir vorgenommen habe, auch trainieren konnte. Das war letztmals 2009 der Fall.“

Im Vorjahr kam „Inner“ von seiner Kreuzbandverletzung zurück, zudem warf ihn ein Problem mit seinen Skischuhen aus der Spur (falsche Gradeinstellung), und vor Kitzbühel kostete ihn eine Corona-Infektion eine Unmenge an Substanz. Trotzdem überraschte er mit zwei 4. Plätzen in Abfahrt und Super-G. Wieder einmal zeigte der Sieger von 6 Weltcuprennen – der letzte liegt schon fast 9 Jahre zurück – was in ihm steckt: Immer dann, wenn man „Inner“ am wenigsten auf der Rechnung hat, ist er voll da. Gemeinsam mit zwei 5. Plätzen in Garmisch blieben

Christof Innerhofer Leichter wird’s nicht

die Kitz-Ergebnisse die Ausreißer nach oben in einer ansonsten schwierigen Saison. Zumal auch sein Servicemann Ales Kalamar wegen Corona viele Rennen verpasste. „Ich hatte viel Potenzial, erntete wegen der genannten Umstände aber eher wenig. Klingt nach Ausrede, aber es waren die Fakten.“

Eine klare Meinung hat Christof Innerhofer auch zur Corona-Impfung: „Jedes Land hat das Recht, seine Regularien festzulegen, wie es will. Dass die FIS nicht in der Lage ist, trotzdem einheitliche Richtlinien für alle zu schaffen und seinen Athleten die Möglichkeit zu geben, in jedem Land an den Start zu gehen – unabhängig, ob geimpft oder nicht – ist schon krass. Die Speedfahrer müssen geimpft sein, wenn sie in Kanada starten wollen. Die Slalomfahrer, die nicht dorthin müssen, brauchen die Impfung nicht. Es gibt keine einheitliche Linie, und das ist irritierend.“

Ansonsten liegt der Fokus des 36-Jährigen beim Wesentlichen. Zeit mit Nebensächlichkeiten zu verlieren, die er eh nicht ändern kann – das war einmal. Zumal in der kommenden Saison Olympia angesagt ist, und bei Olympia hat Innerhofer in Sotschi 2014 Silber und Bronze geholt. Es fehlt also noch Gold. Aber damit beschäftigt er sich nicht. Er legt seinen Fokus auf die Erfahrung: „Im Kopf bin ich stark. Aber es gibt noch bessere, bedingungslosere

Fahrer als mich. Sie sind nicht gnadenloser, aber gleichgültiger.“

Positiv sieht Innerhofer die Entwicklung im Speedteam der „Azzurri“, wo Mattia Casse und Emanuele Buzzi wieder im Kommen sind und Nicoló Molteni und Pietro Zazzi nachrücken. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine ganze Generation verloren haben: Hagen Patscheider, Henri Battilani, Andy Plank und Matteo De Vettori waren allesamt Junioren-Weltmeister und haben längst aufgehört, Florian Schieder und Alex Prast sind verletzt. Das kann man nicht kompensieren.“

CHRISTOF INNERHOFER

Geburtsdatum und -ort: 17. Dezember 1984 in Bruneck

Wohnort: Gais

Sportgruppe: Finanzwache

Nicol und Nadia Delago

Olympia-Traum

Im Vorjahr noch von einer Verletzung getrennt, sind Nicol und Nadia jetzt wieder vereint: Dem Schwestern-Duo steht eine Skiweltcup-Saison bevor, die von gemeinsamen Träumen gekennzeichnet ist.

Wenn Nicol Delago über ihr Comeback spricht, sprüht die 25-Jährige regelrecht vor Glück. Einerseits, weil sie in Lake Louise am 3. Dezember erstmals seit 643 Tagen wieder ein Speed-Rennen bestreiten wird und andererseits wegen des reibungslosen Heilungsverlaufs ihres Achillessehnenrisses. Diesen hatte sich Delago am 1. Dezember des letzten Jahres zugezogen und dadurch die ganze Saison verpasst. „Ich bin sehr glücklich, wie ich mich von der Verletzung erholt habe. Körperlich fehlt mir nichts“, freut sie sich. Trai ningskilometer würden ihr hingegen abgehen. „Vor allem in der Abfahrt und im Super-G fehlen mir noch einige Fahrten.“ Unter Druck setzen will sich die dreifache Weltcup-Podestfahrerin aber nicht. „Ich habe mir vorgenommen, einfach Spaß zu haben. Die Vorfreude ist riesengroß“, betont sie, die den Ergebnissen nicht zu viel Gewicht geben will. „Man kann sie nicht beeinflussen, da viele äußere Faktoren eine Rolle spielen.“ Darum habe sie auch den Vergleichswer ten in der Vorbereitung keine große Wichtigkeit

Geburtsdatum und -ort: 12. November 1997 in Brixen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Polizei

Mal zwei

eingeordnet. Die ersten Vergleiche, die zählen, werden beim ersten Rennen genommen, behauptet Nicol. Obwohl sie nicht zu weit nach vorne denken wolle, sei auch „ein kleiner Gedanke“ an Olympia omnipräsent. Es wäre Delagos 2. Olympia-Auftritt, nachdem sie 2018 in der Abfahrt am Start war.

Mit Olympischen Spielen hat Nadia Delago hingegen noch keine Erfahrung. Wie auch? 2018 in Südkorea war sie erst 20 Jahre alt und im Weltcup noch nicht in Erscheinung getreten. 4 Jahre

danach hat sich das Blatt gewendet. Die Wolkensteinerin ist in der Ski-Königsklasse endgültig angekommen, im starken italienischen Speed-Team eine feste Größe und eine heißte Kandidatin, wenn es darum geht, sich einen Startplatz bei den Winterspielen in Peking zu sichern. „Das will ich unbedingt erreichen. Es ist ein Traum, den meine Schwester und ich gemeinsam hegen. Wir werden alles tun, damit sich dieser verwirklicht“, betont die 24-Jährige.

Die Basis dafür hat Nadia Delago im Sommertraining gelegt, wenngleich die Bedingungen auf den Gletschern in Europa nicht immer optimal waren: „Wenn das erste Rennen Anfang November gewesen wäre, hätte ich mich wohl nicht bereit gefühlt“, meint Delago, die sehr froh war, dass vor dem ersten Weltcup-Rennen in Lake Louise noch ein mehrwöchiges Trainingslager in Copper Mountain (Colorado) eingeschoben wurde. Hier konnte sie zuletzt das nötige Speed-Training absolvieren, nachdem im Sommer mehrheitlich Riesentorlauf trainiert wurde. Nadia Delago profitiert dabei von der Rückkehr ihrer Schwester Nicol, zumal sie das gleiche Skimodell (Atomic) fahren und somit gemeinsam am Material tüfteln können. Das Ziel sei es, für den Speed-Auftakt in Kanada bestens vorbereitet zu sein, um anschließend den nächsten Schritt zu machen. „Ich will meine Konstanz verbessern – und mich dem Podium annähern“, sagt sie.

Geburtsdatum und -ort: 5. Jänner 1996 in Brixen Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

NICOL DELAGO
NADIA DELAGO

Simon Maurberger

Der neue Genuss

Was für ein Saisonauftakt! Was für ein befreiendes Lachen! Simon Maurberger ist zurück auf der großen Skibühne – und wie!

Der 26-Jährige, im Februar 2020 von einem Kreuzbandriss ausgebremst und im Vorjahr mehr schlecht als recht im Weltcup dabei, ist zurück in der Erfolgsspur. Maurberger hat Ende Jänner die Saison vorzeitig beendet, sein lädiertes Knie ein zweites Mal operativ behandeln lassen, den Meniskusschaden damit behoben und kann seitdem wieder lachen.

Oder besser gesagt: „Ich bin schmerzfrei, kann in vollen Umfängen trainieren und muss nicht mehr bangen, dass mir das Knie anschwillt und ich nur 2 oder maximal 3 Fahrten pro Tag machen kann. Es ist ein neuer, alter Genuss, soviel und so intensiv trainieren zu können.“

Nachdem der Fünfte des Nacht-Slaloms von Schladming im Jänner 2020 die ersten 2 Monate nach seiner OP zur Reha in Parma war (wo FISI-Physiotherapeut Luca Caselli sein Studio hat), stand er Ende Juli erstmals wieder auf Skiern. Anfangs ging es noch zaghaft dahin, seit Ende August ist er aber schmerzfrei. „Es war von einer Woche auf die andere völlig anders – als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte.“

Aus Maurberger sprudeln die Worte nur so heraus, die Augen leuchten, wenn er erzählt. Dieser Enthusiasmus, diese Freude ist ansteckend, und man wird gefangen von der Begeisterung des Shootingstars der Saison 2019/20, der beim Parallel-Riesentorlauf in Chamonix so brutal eingebremst wurde. „Ich bin gechillt, ich bin angekommen“, erläutert Maurberger seinen aktuellen Lebenszustand. Einerseits ist es die Rückkehr zum schmerzfreien Skifahren, andererseits tut ihm die Liebe zu Lebensgefährtin Alyssa extrem gut („sie tickt gleich wie ich, sie ist gleich unternehmensfreudig wie ich, wir ergänzen uns perfekt“), und zudem hat er mit

dem Paragleiten eine neue Leidenschaft entdeckt. Er hat den mehrmonatigen Kurs absolviert und ist in seiner Freizeit nun vermehrt in der Luft anzutreffen. Obwohl: „Ich bin auch schon umgekehrt, wenn das Wetter nicht hundertprozentig gepasst hat“, gibt Maurberger besonnen zu.

Aktuell hat er die Paragleiterei hintan gestellt, der Fokus liegt auf dem Skiweltcup. Sölden war mit Rang 20 ein idealer Appetitanreger, das Parallel-Rennen in Lech hat er mehr der Rennpraxis wegen mitgenommen. Sein Fokus liegt in der kommenden Saison auf beiden technischen Disziplinen, nachdem er im Vorjahr nur Slaloms bestritt. „Ich will auch im Riesentorlauf Vollgas geben. Der 20. Platz in Sölden hat gezeigt, dass die Richtung die richtige ist. Olympia? Alle fragen danach, aber das macht zum jetzigen Zeitpunkt null Sinn. Wichtig sind die Rennen ab Mitte Dezember. Olympia wäre nur eine positive Konsequenz. Wenn es passen sollte und ich mich qualifiziere, dann schauen wir weiter. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“

Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1995 in Bruneck

Wohnort: St. Peter im Ahrntal

Sportgruppe: Carabinieri

Hannes Zingerle

Es ist noch nicht Fisch und nicht Fleisch, was Hannes Zingerle auf Riesentorlauf-Weltklasseniveau abliefert. Der 26-Jährige hat am Durchbruch bisher nur geknabbert, geschafft hat er ihn noch nicht.

Mit 2 Punkteplatzierungen (22. und 27., jeweils in Bansko) hat er sein Potenzial nur angedeutet. Auch der Italienmeistertitel vor WM-Silbergewinner Luca De Aliprandini zeugen vom unbestrittenen Talent des Abteitalers. Dass Zingerle beim Saisonauftakt in Sölden nach starker Fahrt durch einen Fehler im Schlussabschnitt alle Chancen verlor, ist symptomatisch für seine Karriere: „Die Teilzeiten passen, aber das ganze Puzzle fehlt noch. Das Werk ist erst vollendet, wenn man nach 2 fehlerfreien Läufen im Ziel ist“, meint er selbstkritisch. Im Europacup ist ihm das schon gelungen, wie der Riesentorlauf-Sieg auf der Reiteralm im März 2021 zeigte. Durchstarten will Zingerle vermehrt im Slalom: „Dort fühle ich mich wohl, und es ist ohnehin besser, den Fokus auf 2 Disziplinen zu legen.“ Fertig werden muss Hannes Zingerle damit, dass sein älterer Bruder Alex (29) nicht mehr im Skizirkus mitmischt. Er hat nach zuletzt enttäuschenden Saisonen seine Karriere an den Nagel gehängt. „Schade, aber auch so bleibt Alex meine wichtigste Bezugsperson. Seine Tipps und Ratschläge sind unbezahlbar.“

HANNES ZINGERLE

Geburtsdatum und -ort: 11. April 1995 in Bruneck

Wohnort: Stern im Abtei

Sportgruppe: Carabinieri

SIMON MAURBERGER

Die 2. Reihe will nach vorne

Dass andere Ski-Landesverbände

Südtirol in der Jugendarbeit nicht nur eingeholt, sondern längst überholt haben, ist keine Neuigkeit mehr.

In Zahlen ausgedrückt: Bei den Damen sind von 36 Kaderplätzen zwischen Welt- und Europacup sowie C-Nationalmannschaft 6 von Südtirolerinnen besetzt, was 16 Prozent ausmacht. Bei den Herren sieht es besser aus: In den Weltcupgruppen Speed und technische Disziplinen sind von 14 Athleten 7 Südtiroler. Dafür hapert es im Europacup (2 von 15) und beim C-Nachwuchs (einer von 8).

Trotzdem stehen einige Talente bereit, die in absehbarer Zukunft im Weltcup und zeitnah vor allem im Europacup für Furore sorgen können.

Tobias Kastlunger hat in den Weltcup bereits hineingeschnuppert. In 5 Slaloms ist der 21-jährige Enneberger gestartet, zu Punkten hat es noch nicht gereicht. „Es war schon eine coole Erfahrung, mit den Weltbesten am Start zu stehen. Schade, dass die Rennen im Vorjahr ohne Publikum waren, aber das ändert sich heuer hoffentlich.“ Kastlunger hat nach 10 Jahren Fischer Skimarke gewechselt und fährt nun Head. Im Europacup landete er schon mehrmals in den Top 10, heuer will er den nächsten Schritt schaffen und auch im Riesentorlauf und Super-G nach vorne kommen. Und: „An meiner Beständigkeit muss ich arbeiten. Es gibt noch zu viele Höhen und Tiefen.“

In der Europacup-Speedgruppe der Damen ist Elisa Schranzhofer (21) als einzige Südtirolerin dabei. Die langjährige Landeskader-Fahrerin muss ohne Unterstützung einer Sportgruppe auskommen – sie fährt für ihren Heimatverein SC Gsieser Tal. Dort wird sie unter der Obhut von Vater Helmuth und Onkel Ossi Schranzhofer trainermäßig betreut. In ihrer Freizeit reitet die Wirtschafts-Maturantin täglich auf ihrem Pferd Nelly aus. Und:

Ihr 18-jähriger Bruder Hannes fährt im Landeskader der Burschen mit, der jüngere Bruder Michael (14) ist Grand-Prix-Fahrer.

Genauso wie Elisa Schranzhofer fährt auch Laura Steinmair (21) für den SC Gsiesertal. Sie ist bei der Aufnahme in die Carabinieri-Sportgruppe vorerst abgeblitzt. Die Technikspezialistin schaffte über die GranPremio-Italia-Wertung den Sprung ins Nationalteam. Die Olangerin aus der Fraktion Gassl redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Ich muss Resultate liefern.“ Und meint damit Starts im Europacup, wo die Absolventin der Sportoberschule von St.

Geburtsdatum und -ort: 9. September 1999 in Bruneck

Wohnort: St. Vigil in Enneberg Sportgruppe: Finanzwache

Geburtsdatum und -ort: 2. Februar 2000 in Innichen

Wohnort: Pichl Gsies

Verein: SC Gsieser Tal

Ulrich in Gröden im Riesentorlauf wie im Slalom angreifen will.

Ihr Weltcupdebüt ebenfalls schon hinter sich hat Celina Haller. Die Schennerin hat sich nach starken Trainingsleistungen ein Ticket beim Parallelrennen in Lech Zürs geholt und dort eine Talentprobe abgegeben. Die C-Kaderläuferin gilt als großes Slalomtalent und will heuer im Europacup konstant durchstarten, nachdem sie im Vorjahr schon einmal 14. im Slalom von Vaujany (Frankreich) wurde. Die begeisterte Hobbyfußballerin beim FC Obermais hat sich im Sommer und Herbst mit 47 Skitagen auf die neue Saison vorbereitet.

Geburtsdatum und -ort: 3. Oktober 2000 in Bruneck

Wohnort: Gassl/Olang

Verein: SC Gsieser Tal

Geburtsdatum und -ort: 26. April 2000 in Meran

Wohnort: Schenna

Sportgruppe: Finanzwache

TOBIAS KASTLUNGER
LAURA STEINMAIR
CELINA HALLER
ELISA SCHRANZHOFER

Coronakonformer Skibetrieb mit Axess

Egal ob nächste Welle oder neue Mutationen, für SeilbahnBetreiber bringt die kommende Wintersaison mitunter Unsicherheit. Unter welchen Auflagen der Skibetrieb stattfinden wird, kann sich bis zur letzten Sekunde ändern.

Um auf neue Verordnungen durch die Regierung vorbereitet zu sein, hat Axess für Skigebiete eine Lösung für den sicheren Zutritt zu den Liften entwickelt: Nur mit dem 3-G-Nachweis wird das Ticket aktiviert.

3-G-Nachweis aktiviert das Skiticket

Für die Skifahrer ändert sich durch das neue System nur wenig: Das gewünschte Ticket wird bequem im Axess WEBSHOP des Skigebiets oder einem anderen Webshop erworben. Dabei gibt es wie gehabt die Variante, sein

bestehendes Ticket über die WTP-Nummer aufzuladen. Bei einem neu erworbenen Ticket im Webshop erhält der Gast einen Voucher mit QR-Code für die Abholung im Skigebiet an der Axess PICK UP BOX 600 vor Ort.

Kompatibel sowohl mit dem Grünen Pass als auch mit dem Zertifikat

Ohne lange Wartezeit oder anzustehen, kann das Ticket einfach durch Scannen des QR-Codes ausgedruckt werden. Danach folgt die 3-G-Ticket-Aktivierung am Axess SMART POST 600. Egal ob Zertifikat oder Grüner Pass: Das System erkennt den Nachweis und schaltet das Ticket automatisch frei. Das Beste daran: Der 3-G-Prüfungs-SMART-POST lässt sich in alle bestehenden Systeme integrieren. Für den Seilbahn-Betreiber entsteht dabei kein zusätzlicher Aufwand. Im Gegenteil, alle Abläufe laufen kontaktlos ab und können ohne zusätzliche Mitarbeiter durchgeführt werden.

Vorsorgeplan für den Winter 2021/22

Axess bietet die Installation des 3-G-Systems ab sofort für alle Skigebiete an. Für Detailinfos und Kontaktmöglichkeiten einfach teamaxess.com besuchen oder direkt anrufen/mailen.

Axess AG

Sonystraße 15 | A-5081 Anif/Salzburg

Tel. +43 6246 202 info@teamaxess.com | www.teamaxess.com

Kontakt Italien: Danilo Poda d.poda@teamaxess.com

Kontakt Österreich, Deutschland, Schweiz: Markus Weyrer m.weyrer@teamaxess.com

Dorothea Wierer

„Den Plan B behalte ich noch für mich“

Als Kind wollte Dorothea Wierer Bäuerin, Kellnerin und Biathletin werden. „Biathletin bin ich geworden, Kellnerin war ich auch, als ich meinem Vater geholfen habe, nur mit der Bäuerin wird es wohl nichts mehr werden“, sagt die BiathlonQueen aus Rasen, die jetzt im Fleimstal wohnt und mit ihrem Ehemann Stefano gerade dabei ist, in Cavalese ein Haus zu bauen.

Der aktuelle Berufswunsch geht freilich in eine ganz andere Richtung, sollte mit dem Biathlon einmal Schluss sein. „Event-Management ist etwas, was ich mir vorstellen könnte“, sagt sie, und sie verrät auch: „Ich habe schon einen Plan B, aber den behalte ich noch für mich.“ Aktuell ist sie freilich noch Biathletin, und das ist nicht unbedingt ein Beruf, sondern eine Berufung. Sie hat es sehr weit gebracht in ihrem Sport, sie ist ein Star geworden und genießt das auch. Trotzdem: Manchmal wird ihr auch alles zu viel, dann möchte sie raus aus dieser „Blase“, wie sie den Spitzensport nennt, möchte einfach Zeit mit

Freunden verbringen. Das macht sie dann auch. „Es ist nicht ganz einfach, da raus zu kommen. Viele wollen auch gar nicht raus aus dieser Blase. Ich brauche das aber, und ich gönne es mir auch. Dann mach ich einfach mit Freunden das, was alle machen“, erzählt sie.

ren. Und Instagram hilft uns jetzt sogar beim Bauen. Dort kannst du dir viele Ideen holen.“

Leider sind wir Sportler bei Olympia nur die Marionetten.

Wie bekannt und beliebt jemand ist, verraten heutzutage auch die sogenannten Social-Media-Kanäle. Dorothea Wierer ist vorwiegend auf Instagram unterwegs und hat dort mehrere Hunderttausend Abonnenten. Mit immer neuen Beiträgen lässt sie diese ein wenig an ihrem Leben teilhaben. Trotzdem sieht sie sich nicht als eine Person, die intensiv auf SocialMedia unterwegs ist. „Vielleicht stelle ich mehr hinein als andere, aber ich bin ganz sicher, andere sind öfter online als ich“, stellt sie klar. Allerdings zählt sie auch gern die Vorzüge dieser Plattformen auf. „Du kannst zum Beispiel den Sponsoren, die dich unterstützten, etwas zurück geben. Und wenn du etwas vom Training postest, dann wissen die Leute, dass wir auch im Sommer hart trainie-

Spitzensportler stehen mehr denn je in der Öffentlichkeit, äußern sich aber oft nicht gerne zu Themen, die nicht den Sport betreffen. Auf Dorothea Wierer trifft das nicht zu. Was sie über gesellschaftliche Themen denkt, teilt sie auch mit, über den Klimawan del zum Beispiel: „Ein interessantes und auch schwieriges Thema. Um meinen Sport ausüben zu können, muss ich in Flugzeuge steigen, und Auto fahren muss ich natürlich auch. Das ist

nicht gut fürs Klima, aber solange ich Spitzensportlerin bin, kann ich darauf nicht verzichten. Ich versuche, im Kleinen meinen Beitrag zu leisten, aber ich weiß natürlich auch, dass das viel zu wenig ist. Außerdem glaube ich, dass Wirtschaft und Politik die ersten Schritte machen sollten.“

Ins Flugzeug muss Dorothea Wierer auch Anfang Februar steigen, wenn es zu den Olympischen Spielen nach China geht. Auch wenn es um diese Spiele geht, behält sie ihre Meinung nicht für sich. „Ich würde unter den gegebenen Umständen lieber nicht hinfahren. Es erwartet uns jeden Tag ein PCR-Test. Mir tut das weh, wenn sie mir in der

Nase herumbohren. Ein Fest wird es wohl nicht werden. Aber leider sind wir Sportler bei Olympia nur die Marionetten“, kritisiert Wierer. Für „Doro“, wie sie von allen genannt wird, werden es die 3. Olympischen Spiele sein. Aus Sotschi und Pyeongchang hat sie jeweils Bronze mitgebracht, errungen mit der Mixed Staffel. Eine Einzelmedaille bei Olympia fehlt ihr noch. Sie hat in ihrer märchenhaften Karriere sonst alles gewonnen, was es im Biathlon zu gewinnen gibt. So gesehen steht sie schon unter einem gewissen Druck, diese letzte Lücke endlich zu schließen. Aber mit Druck kann sie meist

gut umgehen. Und ganz bestimmt würde sie eine Olympia-Medaille nie eintauschen mit einer von der WM in Antholz, die sie vor 20.000 Zuschauern errungen hat. Sie liebt es, ihre Wettkämpfe vor einem begeisterten und sachverständigen Publikum zu bestreiten. Das war in Pyeongchang nicht der Fall, und das wird auch in Peking nicht der Fall sein.

DOROTHEA WIERER

Geburtsdatum und -ort: 3. April 1990 in Bruneck

Wohnort: Cavalese

Sportgruppe: Finanzwache

Dorothea Wierer beim Wettkampf … … und beim Fotoshooting mit dem Hauptsponsor.

Dominik Windisch

Die kulinarische Challenge

„Win against Windisch“. Da denkt man gleich an Biathlon. Weit gefehlt: Die Challenge fand im September statt, und es ging um Aktions- und Wissensspiele rund um kulinarische Themen. Dominik Windisch trat dabei gegen Athleten der Sporthilfe an, und er hat die Challenge gewonnen.

Vielleicht ist das ja ein gutes Omen für den nächsten Winter, der letzte ist nicht nach Wunsch verlaufen. Ein falsch positiver Corona-Test unmittelbar vor dem Weltcupauftakt hat Windisch etwas aus der Bahn geworfen, und der Knoten ist auch danach nie geplatzt. „Diese Corona-Geschichte hat mich gestresst. Ich war auch muskulär zu angespannt, und der Dezember ist flöten gegangen. Im Jänner und auch bei der WM war die Form zwar gut, aber das Schießen ist mir nicht aufgegangen. Insgesamt war es eine durchwachsene Saison“, blickt Windisch zurück. Der Massenstart-Weltmeister von 2019 sucht aber auch immer das Positive und hat es auch diesmal gefunden: „Solche Saisonen braucht es, um wieder etwas zu lernen.“

Nach einer gründlichen Analyse hat sich Windisch dazu entschlossen, wieder mit der Gruppe von Cheftrainer Andreas ZIngerle zu trainieren. Er war zuletzt

in der Vorbereitung 2 Jahre freiwillig in der anderen Gruppe, weil er sich dort wohler gefühlt hat. An der Schießtechnik hat er nicht gefeilt. „Das war bei mir nicht das Problem. Ich habe nur nicht die Ruhe gefunden beim Schießen. Bei den Wettkämpfen im Winter bin ich mehr am Limit als im Training, und das wirkt sich dann freilich aus. Deshalb habe ich jetzt öfters bewusst so trainiert, dass ich ausgepowert an den Schießstand komme“, erzählt Windisch. Er geht mit einem guten Gefühl in die Olympia-Saison, aber an Olympia denkt er noch nicht bewusst. „Die Olympischen Spiele sind derzeit nur bei Interviews ein Thema. Erst geht es einmal darum, dass ich das umsetze, was ich mir vorgenommen habe. Die Gedanken an Olympia kommen dann im Jänner. Wie es in China sein wird, wissen wir nicht, denn wir waren ja noch nie da. Wir haben gehört, dass es recht windig sein soll. Dann könnte auch das Glück eine große Rolle spielen. Auf jeden Fall werden wir mit vielen Einschränkungen zu rechnen haben“, sagt der 31-Jährige aus Oberrasen. Neben dem vielen Training hat er im Sommer auch noch die Energie gefunden, den „Stoneman“ zu machen. Ursprünglich von Roland Stauder als eine Mountainbike-Challenge ins

Dominik Windisch beim Luis-Trenker-Fotoshooting

Leben gerufen, gibt es inzwischen verschiedene Optionen. Windisch hat sich für das Laufen entschieden und die Strecke in 10 Stunden zurückgelegt. Und es hat ihm so gut gefallen, dass er nun jedes Jahr einen „Stoneman“ machen möchte.

DOMINIK WINDISCH

Geburtsdatum und -ort: 6. November 1989 in Bruneck

Wohnort: Oberrasen

Sportgruppe: Heer

Linda Zingerle Schritt für Schritt nach oben

Bei Jugend-Welttitelkämpfen heimste Linda Zingerle in den Jahren 2020 und 2021 zahlreiche Erfolge ein, jetzt soll die Serie auch in der höheren Kategorie fortgesetzt werden.

Deshalb trainiert die erst 19-jährige Antholzerin schon im B-Team, im italienischen Wintersportverband auch „Team Mailand-Cortina 2026“ genannt. Damit ist die Marschrichtung klar vorgegeben.

Linda Zingerle hat den Sommer über fleißig trainiert. Neben den jeweils längeren Trainingslagern daheim in Antholz, in Forni Avoltri, Martell, in Frankreich und in der Ramsau war sie auch viel allein oder mit ihrem Bruder David unterwegs, nicht selten unter der prüfenden Aufsicht von Vater Andreas. So will sich die zierliche Biathletin Schritt für Schritt nach oben arbeiten, schielt zum IBU-Cup (die B-Liga im in-

ternationalen Biathlonsport), will aber auch bei der Junioren-WM 2022 in Soldier Hollow (USA) Akzente setzen. Nach bestandener Matura im Frühjahr ist Linda Zingerle, die der Sportgruppe der Finanzwache angehört, voll auf Biathlon konzentriert. „Ich will mich gerne international positionieren, aber das geht nicht auf Anhieb. Dazu bedarf es konstanter Leistungen, die nur durch großen Fleiß möglich sind.“

Die letzten Jahre waren für sie „bärig“, doch auch die Medaillen bei Jugend-Weltmeisterschaften und Olympischen Jugendspielen waren hart erarbeitet, und auf dieser Erfolgswelle will die Biathletin weiter bleiben. Im Team zusammen mit ihrem Bruder David, dazu Irene Lardschneider und Hannah Auchentaller fühlt sich Linda Zingerle pudelwohl. Olympia 2026 vor der Haustür ist ein Ziel, das der Antholzerin noch zu

weit entfernt ist: „Bis dahin ist noch viel Zeit, es kann so viel passieren. Ich versuche, einen Schritt nach dem anderen zu setzen und nichts zu überstürzen. Wir werden dann sehen, was möglich ist.“

Geburtsdatum und -ort: 14. September 2002 in Bruneck Wohnort: Antholz Mittertal Sportgruppe: Finanzwache

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Pezzei Metallform fördert Linda Zingerle

Martin Pezzei, Inhaber der Firma Pezzei Metallform aus Bruneck, wurde vor einigen Jahren auf die Biathlonnachwuchssportlerin Linda Zingerle aufmerksam. Schnell wurde das Sponsoring, besiegelt und Linda trägt seitdem auf ihrem Kopf das Logo und den Schriftzug der Firma Pezzei Metallform aus Bruneck.

Martin Pezzei leitet seit knapp 20 Jahren den elterlichen Betrieb und hat die damalige Schlosserei/Schmiede zu einem modernen Metallverarbeitungsunternehmen weiterge führt und sich den Kundenwünschen des 21. Jahrhunderts an gepasst. Ein Durchstöbern der Homepage www.metallform. it, der Firmenbroschüren und der Facebook- und InstagramSeite bietet ebenfalls Einblick in die Vielseitigkeit der Firma.

Offene Stellen

Aktuell ist der Betrieb auf der Suche nach Fachkräften, aber auch Monteure, Praktikanten und Abgänger der Metallfach schule werden gerne aufgenommen. Für alle Stellen stehen die Türen des modernen Unternehmens offen, und Bewer bungen sind jederzeit willkommen.

Pezzei Metallform

Fabrikstraße 7 | 39031 Bruneck pezzei@metallform.it | www.metallform.it

LINDA ZINGERLE

Lukas Hofer Nicht ändern, was gut funktioniert

Während die Kollegen in den ersten 2 November-Wochen in Schweden trainiert haben, war Lukas Hofer daheim und ist zwischen Arzt und Physiotherapeut hin- und hergependelt.

Bei einem Trainingslager im Oktober in Forni Avoltri hat auf einmal die Schulter geschmerzt. „Wir wussten nicht so recht, was es war, vermutlich eine Überbelastung. Deshalb war Schonung angesagt, und da ich nicht langlaufen konnte, war die Fahrt nach Schweden für mich sinnlos“, erzählt Hofer. Trainiert hat er in dieser Zeit nur auf dem Laufband und mit dem Rad. Beunruhigt hat ihn diese Zwangspause nicht. Und er liefert gleich die Erklärung, warum er so gelassen bleibt: „Vor 2 Jahren um die gleiche Zeit hat mich die Bandscheibe zu einem Stopp gezwungen und letztes Jahr war es eine Covid19-Erkrankung. Seitdem weiß ich, dass so eine Pause kurz vor Saisonbeginn gar nicht so schlecht ist.“ Im November, so stellt Hofer

klar, gehe es hauptsächlich darum, das Gefühl auf den Skiern wieder zu bekommen. Sobald die Schulter es zuließ, konnte er auch in Südtirol langlaufen, weil es auch hier schon genügend geschneit hat.

Am Trainingsprogramm wurden gegenüber dem Vorjahr nur kleine Änderungen vorgenommen. „Warum soll man etwas ändern, das gut funktioniert hat?“ fragt Hofer. Neu war nur das Sommer-Höhentraining am Lavazéjoch. Das liegt genau auf der gleichen Höhe wie die Anlage in Zhangjiakou, wo im Februar die olympischen Wettkämpfe stattfinden werden. „Imitieren kann man das zwar nicht, aber es ist ganz gut, wenn man vorher öfters in dieser Höhenlage ist“, weiß er.

Olympia ist immer im Hinterkopf.

Wenn ich das nicht zugeben würde, dann würde ich lügen.

Ohnehin scheint sich der Montaler nicht so richtig auf Olympia zu freuen. „Für mich sind die nächsten richtigen Winterspiele 2026 in Antholz“,

stellt Hofer klar. Dass er dann noch dabei sein wird, hofft er zwar, aber er war sich schon einmal sicherer. „Der Körper meldet sich immer öfter. Man soll ihm nicht zu viel zumuten, denn es gibt auch noch ein Leben nach der sportlichen Karriere“, stellt Hofer klar. Sport wird in seinem Leben aber immer eine zentrale Rolle spielen, auch wenn er einmal nicht mehr Biathlet ist. „Da gibt es noch viele Sachen, die ich machen möchte.“ Bis es soweit ist, hat der begeisterte Gleitschirmflieger aber im Biathlon noch Einiges vor. „Das Level steigt von Jahr zu Jahr, an der Weltspitze wird es immer enger. Das Limit auszureizen ist ein großer Antrieb. Den Erfolgshunger musst du haben als Spitzensportler. Wenn der nicht mehr da ist, dann ist es Zeit aufzuhören“, sagt Hofer. Das ist es bei ihm noch lange nicht, denn die vergangene Saison war

Lukas Hofer bei seinem Hobby Paragleiten …

seine beste bisher. Er feierte seinen 2. Weltcupsieg, stand insgesamt dreimal im Weltcup auf dem Podest und auf Rang 8 der Weltcup-Gesamtwertung.

Zwar war er in der Saison 2017/18 sogar Gesamt-Fünfter, aber in der vergangenen Saison hat er 116 Punkte mehr geholt als damals.

Warum es plötzlich richtig läuft, wissen Sportler oft selbst nicht. Für Hofer waren 2 Aspekte ausschlaggebend: „Der Skimarkenwechsel hat mir einen Schub gegeben. Und als ich im Jänner das Podest oft knapp verpasst habe, wollte ich es nicht mit Gewalt erzwingen, sondern habe immer gleich weitergemacht. Zum Gewinnen braucht es auch Glück, und ich wusste, wenn der richtige Tag kommt, dann klappt es.“

Auch wenn sich seine Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Grenzen hält, so stellt er doch klar: „Olympia ist immer im Hinterkopf. Wenn ich das nicht zugeben würde, dann würde ich lügen.“ Die beste Vorbereitung auf Olympia sind seiner Meinung

nach die Erfolge, die man vorher erringt. „Ein guter Saisonstart ist schon die halbe Miete.“ 2 OlympiaMedaillen in der Mixed Staffel hat Hofer schon, aber in einem Solo-Wettkampf hat es noch nicht geklappt mit olympischen Edelmetall. Es wäre sicher die Krönung einer Karriere, auf die er aber auch stolz sein kann, wenn es damit nicht klappen sollte.

Der Internationale Biathlon Verband möchte seinen Sport klimaneutral machen. Dazu beitragen soll auch das Verbot von Fluorwachs. Bisher konnte sich die IBU aber nur dazu durchringen, die C8-Fluorverdingungen zu verbieten, die anderen bleiben für die nächste Saison noch erlaubt. Hofer ist da ohnehin ein wenig skeptisch. „Da müssen dann auch alle mitmachen, und es braucht auch eine Kontrolle, auf die man sich verlassen kann“, sagt Hofer. Sollte es möglich sein zu schummeln, dann sei zwar die Absicht gut, aber für den Sport sei es schlecht.

Geburtsdatum und -ort: 30. September 1989 in Bruneck Wohnort: Montal in St. Lorenzen Sportgruppe: Carabinieri

NATIONALTEAM BIATHLON

HERREN

Team Peking 2022: Didier Bionaz, Thomas Bormolini, Patrick Braunhofer (Ridnaun), Daniele Cappellari, Tommaso Giacomel, Lukas Hofer (Montal), Dominik Windisch (Rasen)

Projekt Milano Cortina 2026: Cedric Christille, Daniele Fauner, Jacopo Leonesio, Michele Molinar, David Zingerle (Antholz) DAMEN

Team Peking 2022: Michela Carrara, Rebecca Passler (Antholz), Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer (Rasen)

Projekt Milano Cortina 2026: Hannah Auchentaller (Antholz), Samuela Comola, Eleonora Fauner, Irene Lardschneider (Wolkenstein), Beatrice Trabucchi, Martina Trabucchi, Linda Zingerle (Antholz)

… mit Freundin Katharina auf dem Ortler …
… und im Urlaub auf der Isola Favignana.
LUKAS HOFER

Die geballte Energie der Movimënt-Parks in Alta Badia

Die Energie des Schnees konzentriert sich in den Movimënt-Parks, im Herzen der 130 Kilometer Pisten von Alta Badia. Ein Paradies für Ski- und Snowboardfans. Purer Spaß im UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten, wo Groß und Klein unvergessliche Tage auf den sonnenverwöhnten Pisten der Hochebene von Corvara, Stern und St. Kassian verbringen können.

Die Erfolgskombi aus Snowpark, Funslope, Funcross und Kidslope beschert ein Ski-Erlebnis der Extraklasse. 4 Parks, 1 Wort: Energie! Der Snowpark auf der Ciampai-Piste mit seinen 47 Elementen und 6 Lines ist ein Treffpunkt für Anfänger und Fortgeschrittene, Freestyler und Akrobatik-Fans mit und ohne Snowboard oder Skier. Funslope und Funcross liegen im Herzen des Skigebiets, eingebettet zwischen den Hängen der Pisten Biok/La Para und warten mit aufregenden Steilkurven, weichen Riesenhänden zum Abklatschen und Schneetunnels auf 900 Meter pures Vergnügen mit unvergleichlichem Panorama. Ein weiterer Schlager dürfte die brandneue Kidslope an der Piste Pralongià I sein: Hier können sich die Kleinsten auf lustigen Kurvenparcours und kleinen Schanzen ausgelassen vergnügen und werden von weichen Riesenkäseschnitten sanft aufgefangen. Skifahren lernen macht einfach Spaß!

Movimënt Challenge

Auf keinen Fall zu verpassen: Die 6 Etappen des Parcours „Movimënt Challenge“. Ein atemberaubender Rundparcours, auf dem Familien und Freunde die schönsten Pisten von Alta Badia für sich entdecken können. Ein Riesenslalom, ein Parallel-Slalom, die Speedcheck-Piste mit Geschwindigkeitsmesser, 2 Fotopoints auf der legendären Gran Risa, wo seit 35 Jahren Weltcups gefahren werden, und der Panorama-Fotopoint am Vallon. Wer die Challenge an einem einzigen Tag schafft, erhält außerdem ein cooles Movimënt-Gadget. Movimënt, your Natural Energy Parks in Alta Badia!

Die neuen Liftanlagen Costoratta und La Brancia Viele Neuheiten erwarten euch in Alta Badia, eines der Spitzengebiete des Karussells Dolomiti Superski. Skicarosello Corvara steht niemals still und, wie für Alta Badia gewohnt, ganz im Zeichen der Erneuerung und Innovation. Die beiden großen Neuheiten 2021/22 sind nicht nur eine Ergänzung und Bereicherung unseres Angebots: Mit den Liftanlagen Costoratta und La Brancia setzt Alta Badia auf völlig neue Qualitätsstandards. Costoratta ist die erste Aufstiegsanlage von Alta Badia, die man auf der Sellaronda antrifft: Sie führt vom Campolongopass zum Boè oberhalb von Corvara – und das in weniger als 2,5 Minuten. Die Umlaufbahn der letzten Generation ist die modernste Anlage ihrer Art am Markt. Schutzkuppeln und 8 ergonomische Sitze: Bei voller Auslastung befördert der Lift ganze 3400 Fahrgäste pro Stunde. Der ebenfalls neue Einstieg mit seiner modernen Linienführung wurde gewissermaßen als Willkommensgruß für die Ankunft in Alta Badia konzipiert. Die Sechser-Umlaufbahn La Brancia befindet sich hingegen in strategischer Lage unmittelbar am Snowpark und der Funslope, einer Mischung aus Skipiste und Snowpark mit insgesamt 20 Steilkurven, Sprüngen, Längs- und Querwellen und Tunnels. Der Lift bringt in gerade einmal 2 Minuten bis zu 2800 Fahrgäste pro Stunde von St. Kassian-Ciampai nach Corvara.

Rebecca Passler Eine große Umstellung

3 Medaillen bei der Junioren-Weltmeisterschaft und dazu noch als Clou der Sieg bei der Italienmeisterschaft katapultierten die 20-jährige Rebecca Passler geradewegs ins A-Nationalteam. Damit eröffnet sich für die Antholzerin die Möglichkeit für die ganz große Bühne, vielleicht sogar schon für Olympia 2022.

Doch Rebecca Passler ist nicht eine, die sich so leicht beeindrucken lässt. Immer schön die Füße am Boden halten – das ist ihre Devise, und unumwunden gibt sie zu: „Es ist eine große Umstellung. Im Vergleich zu früher sind die Trainings jetzt intensiver, anstrengender, es wird schneller geschossen. Und auch die Tatsache, dass ich jetzt mehr als früher im Medieninteresse stehe, ist eine neue Herausforderung.“ Rebecca Passler ist Realistin und will nicht als Strohfeuer enden. Sollte es nicht klappen, blickt

sie sowieso mit noch größerer Freude auf die Olympischen Spiele 2026, wenn Biathlon vor ihrer Haustüre in Antholz stattfinden wird.

Die Antholzerin hat fleißig gearbeitet. Druck machte sie sich nicht, wohl aber geniest sie es, mit etablierten Biathletinnen wie Dorothea Wierer oder Lisa Vittozzi trainieren zu dürfen. „Klar, dass ich mit diesen Weltklasse-Athletinnen nicht mithalten kann, aber ich darf mir vieles abschauen und selbst versuchen, am Schießstand schneller zu agieren.“

Anfang November ging es nach Schweden, in Skandinavien wurden die internen Qualifikationen für die ersten Weltcuprennen in Östersund ausgetragen.

Rebecca Passler meint: „Sollte es mit dem Weltcup klappen, dann freue ich mich. Ansonsten bin ich gerne auch noch bei Juniorenwettkämpfen mit dabei.“ Energie tankte die Antholzerin nicht nur beim Training, sondern auch im entspannenden Urlaub. Zusammen

mit Hannah Auchentaller und Sophia Messner war sie in Ligurien und in der Toskana unterwegs. Auch diese „Auszeit“ tat der jungen Biathletin gut.

REBECCA PASSLER

Geburtsdatum und -ort: 31. August 2001 in Bruneck Wohnort: Antholz Mittertal Sportgruppe: Carabinieri

Irene Lardschneider Alle Türen offen

„Ich werde wie immer versuchen, mein Bestes zu geben“, präsentiert Irene Lardschneider ihre Wünsche zu Beginn der Wintersaison 2021/22. Die Wolkensteinerin, mehrfache Medaillengewinnerin in Junioren-Jahren, hat über den Sommer mit dem B-Team trainiert. Es war eine gemeinsame Entscheidung mit dem Trainerteam.

Es gab einige Höhepunkte in der Saison, wie zum Beispiel der 24. Platz beim WM-Sprint und einige gute Staffeleinsätze im Weltcup, doch nach der Saison fühlte sich

Irene Lardschneider „gewissermaßen leer“. So wollte sie etwas kürzer treten und im Team um Nicola Pozzi die nächste Saison vorbereiten. Mit Edoardo Mezzaro habe sie einen Schießtrainer gefunden, der schnell einen Zugang zu ihr gefunden habe. „Die Arbeit mit ihm tat mir sehr gut.

Dabei konnten wir ein tolles und planungssicheres Programm durchziehen. Es gab keine unvorhergesehene Stopps, und so hoffe ich jetzt auf einen guten Start in den Wettkampfwinter“, meint Lardschneider, die auch betont, die Einteilung der Mannschaften im Nationalteam sei organisatorisch wichtig, im Grunde würde man alles recht flexibel handhaben: „Wer gut ist, darf im Weltcup starten. Sonst winkt eben der IBU-Cup. So sind eigentlich alle Türen offen.“ Sie wisse aber nur, dass sie in jedem Fall alles aus sich herausholen will, meint die 23-Jährige aus Wolkenstein, die sich in den Regenerationspausen zwischen den langen Trainingscamps mit dem Team oft auf den heimischen Almen aufgehalten hat. „Ich liebe Bergtouren und Almwanderungen. Da hole ich mir körperlich und mental viel Kraft.“

Irene Lardschneider auf dem Gipfel des Plattkofel

IRENE LARDSCHNEIDER

Geburtsdatum und -ort: 9. Februar 1998 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

Patrick Braunhofer IBU Cup als Sprungbrett

Der Ridnauner Patrick Braunhofer ist diese Woche in Schweden, aber nicht beim Weltcup in Östersund, sondern beim IBU Cup in Idre.

Dort hat er in der ersten November-Hälfte mit dem WeltcupKader trainiert, konnte sich aber nicht für einen Einsatz im Weltcup empfehlen. „Ich bin leider Ende Oktober krank gewesen, das hat mich etwas zurückgeworfen. Deshalb ist es mir nicht unrecht, die Saison im IBU Cup zu beginnen“, sagt Braunhofer.

Aber natürlich möchte er im Lauf der Saison auch in den Weltcup, und Olympia hat er zumindest im Hinterkopf. „Ich weiß, das wird

schwierig, aber unmöglich ist es nicht“, gibt er sich zuversichtlich. Diese Zuversicht geben ihm vor allem seine Trainingsleistungen vom Sommer. „Ich muss nur das umsetzen, was ich im Sommer gezeigt habe, dann ist was möglich.“

Braunhofer ist 23, hat also seine besten Biathlonjahre noch vor sich. Das Talent und die Begeisterung für den Biathlonsport wurde ihm in die Wiege gelegt. Schon sein Vater war ein Biathlet und auch sein erster Trainer. In der Sportoberschule wurde er dann von Klaus Höllrigl trainiert, der auch jetzt wieder sein Trainer ist. Braunhofer arbeitet auch mit einem Mentaltrainer (Valentin Piffrader) und will jetzt vor allem läuferisch den nächsten Schritt machen. Ein guter Schütze ist er schon.

PATRICK BRAUNHOFER

Geburtsdatum und -ort: 19. April 1998 in Cavalese

Wohnort: Ridnaun

Sportgruppe: Carabinieri

Hannah Auchentaller und Federica Sanfilippo

Wenn am Wochenende der Weltcup in Östersund beginnt, ist Federica Sanfilippo nicht dabei. Sie wird die Saison im Italiencup beginnen und kann sich dann im IBU Cup für Einsätze im Weltcup empfehlen.

Die Ridnaunerin hat eine schwierige Saison hinter sich, in der ihr vor allem das Selbstvertrauen am Schießstand gefehlt hat. Die durchschnittliche Trefferquote von 78 Prozent liegend und 66 Prozent

HANNAH AUCHENTALLER

Geburtsdatum und -ort:

28. März 2001 in Bruneck Wohnort: Antholz Niedertal Sportgruppe: Carabinieri

FEDERICA SANFILIPPO

Geburtsdatum und -ort:

4. Oktober 1990 in Sterzing Wohnort: Ratschings Sportgruppe: Polizei

stehend ist für die Weltspitze nicht mehr gut genug. Mit dem einen oder anderen Erfolgserlebnis könnte die Sicherheit aber zurückkommen. Fix im IBU Cup dabei ist Hannah Auchentaller. Die 20-jährige Antholzerin gehört zur Trainingsgruppe „Milano Cortina 2026“, die,

wie schon der Name sagt, für die Olympischen Spiele 2026 aufgebaut werden soll. Der Höhepunkt der kommenden Saison ist für sie die Junioren-WM in Soldier Hollow. Und sollte sie es im IBU-Cup besonders gut machen, könnte sogar das Debüt im Weltcup ein Thema sein.

Einzelwe�kampf, Sprint

Sprint, Verfolgung, Staffel

Sprint, Verfolgung, Staffel

Annecy-Le Grand Bornand

Sprint, Verfolgung, Massenstart

Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel

Sprint, Verfolgung, Staffel

Einzelwe�kampf, Massenstart, Staffel

Sprint, Verfolgung, Staffel

Sprint, Massenstart, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel

Sprint, Verfolgung, Massenstart

-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai

Michael Hellweger Für andere Sachen bleibt nicht viel Zeit

Ein Einzelkämpfer war er lange genug. Als solcher ließ er aber aufhorchen. Ohne Sportgruppe, ohne Nationalteam sorgte er in den vergangenen Jahren bereits für Aufsehen.

Dies ist nun anders. Durch gute Leistungen hat das Sarner Kraftpaket den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft und wird für diese Saison erstmals im A-Team geführt. Es wurde Zeit, wissen nicht nur Insider. Nun will der Sprinter die nächsten Schritte machen: „Mich erstmals in einem Weltcupsprint für ein Halbfinale qualifizieren und in die Top-10“, betont der 25-Jährige. Ins Viertelfinale schaffte er es bereits mehrmals, stets im Freistil-Sprint. Sein bestes Ergebnis dabei ist Rang 15. Da kommt es gerade richtig, dass auch bei den Olympischen Spielen im freien Stil gesprintet wird. „Ich werde mich voll und ganz darauf konzentrieren“, so Hellweger. Bei Olympia dürfte seine Teilnahme so gut wie sicher sein – wenn er dort weiter macht, wo er in der letzten Saison aufgehört hat. Um sei ne Ziele zu erreichen, trainiert er hart. Dies machte er bereits, bevor er ein fixes Mit-

glied der A-Nationalmannschaft war. Und auch eine fixe Anstellung bei der Polizeigruppe, für die er bereits startet, dürfte nur mehr eine Frage der Zeit sein. Dann, als bezahlter „Angestellter“ einer Sportgruppe, könnte er freilich seinen Traum leben, der da wäre: Skilanglaufprofi zu sein. Ganz auf den Sport konzentriert er sich aber ohnehin schon längst. Auch im Sommer ist er Vollprofi. „Sponsoren und Unterstützer wie die Südtiroler Sporthilfe ermöglichen mir das“, so Hellweger. Aufgrund der intensiven Trainingseinheiten sei nicht einmal die Zeit für den Urlaub da gewesen. Freizeit und Privatleben kommen in dieser Zeiten etwas kurz. „Generell bleibt momentan für andere Sachen nicht viel Zeit“, erklärt der LanglaufProfi. Optimal verlief aber nicht alles. Durch eine Entzündung am Ellenbogen musste er sein Training im August für mehrere Wochen umstellen. So konzentrierte er sich dann insbesondere auf das Laufen und Radfahren. Ansonsten standen in den letzten Monaten vor allem Einheiten auf Rollerskiern, Training auf den Gletschern und Krafttraining an. Ende August ging es auch nach Oberhof in den Skitunnel. Daheim in Weißenbach im Sarntal ver-

suchte er ab und an abzuschalten, zu entspannen – wenn es die Zeit zuließ. Durch den Verzicht auf den Weltcupauftakt in Finnland und Norwegen beginnt für ihn voraussichtlich die Saison erst im schweizerischen Davos Mitte Dezember. Dann mit FreistilSprints. „Es gilt, schon da gut in diese Olympia-Saison zu starten“, weiß Hellweger. Bei der Tour de Ski wird er heuer die erste Etappe im schweizerischen Lenzerheide absolvieren – denn auch da steht ein Sprint im Skating an. Dann wird sich zeigen, wo er steht. Am besten nicht zu weit weg vom großen Sprintstar Italiens, Federico Pellegrino. Der Aostaner hat bereits zahlreiche Freistil-Sprints gewonnen. Ein Vorbild für den Sarner. Der Schritt für Schritt auch in diese Richtung will.

MICHAEL HELLWEGER

Geburtsdatum und -ort:

28. Oktober 1996 in Bozen

Wohnort: Weißenbach im Sarntal

Verein: SC Sarntal/Polizei

NATIONALTEAM SKILANGLAUF

HERREN

Kader Weltcup: Federico Pellegrino, Francesco De Fabiani

A-Kader: Davide Graz, Simone Daprá, Michael Hellweger (Weißenbach/Sarntal), Paolo Ventura, Giandomenico Salvadori

Kader Milano Cortina 2026: Martin Coradazzi, Lorenzo Romano, Simone Mocellini, Francesco Manzoni, Giovanni Ticcó, Ivan Mariani, Luca Del Fabbro, Michele Gasperi, Riccardo Bernardi

DAMEN

A-Kader: Martina Di Centa, Francesca Franchi, Anna Comarella, Greta Laurent, Lucia Scardoni

Kader Milano Cortina 2026: Caterina Ganz, Martina Bellini, Cristina Pittin, Valentina Maj, Emilie Jeantet, Nicole Monsorno

Dietmar Nöckler Mehrere Optionen

Letzten Winter hatte Dietmar Nöckler ein großes Ziel: die 50 km bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf. Die Koffer waren schon gepackt, als sich Italien einen Tag vor seiner Anreise von der WM zurückzog, weil es einige CoronaFälle im Team gegeben hatte. So etwas ist schwer zu verdauen.

Aber Nöckler hat schon viel erlebt und auch das weggesteckt. Für die Olympia-Saison musste er sich neue Ziele setzen, denn die 50 km werden in Peking im Skating gelaufen, das ist nicht sein bevorzugter Laufstil. Deshalb setzt er hauptsächlich auf die 15 km im klassischen Stil. Der 33-jährige Brunecker gehört auch heuer nicht zum Nationalteam und hat sich alleine und mit der Polizeisportgruppe vorbereitet. Vor 2Wochen war er gemeinsam mit der Nationalmannschaft in Davos und hat dort bei internen Tests ganz gut abgeschnitten. Trotzdem wird er beim Weltcupauftakt nicht dabei sein. Italien schickt nur ein

Keine Tour de Ski in Toblach

Toblach war lange eine fixe Station bei der Tour de Ski. In der kommenden Saison kommt das Etappenrennen zum Jahreswechsel nicht in der Nordic Arena vorbei. Es wird in dieser Saison auch sonst keine Weltcuprennen in Toblach geben.

Es gibt aber trotzdem einige wichtige Events. Die LanglaufItalienmeisterschaften findet in Toblach statt und schon im Dezember ein Italienpokal. Der Weltcup soll im nächsten Winter wieder nach Toblach kommen. Im vorläufigen Weltcup-Kalender ist es die letzte Station vor der Weltmeisterschaft, die 2023 in Planica stattfinden wird. Dieser Kalender muss aber noch bestätigt werden.

Mini-Team nach Ruka, wo es am Wochenende losgeht. Für Nöckler beginnt die Saison beim Italienpokal in Santa Caterina Valfurva. Dort will er sich für die Tour de Ski qualifizieren. Nöckler möchte im kommenden Winter aber auch neue Erfahrungen machen. Er würde ganz gern bei der Marcialonga und beim Wasalauf mitmachen. Beides wäre eine Premiere für ihn. Und einen 50-km-Lauf hat er trotzdem im Blick, und zwar jenen beim Weltcup am Holmenkollen in Oslo. Der wird im klassischen Stil gelaufen.

DIETMAR NÖCKLER

Geburtsdatum und -ort: 29. September 1988 in Bruneck

Wohnort: Pfalzen

Sportgruppe: Polizei

Weltcup-Kalender Skilanglauf

Ruka

Lillehammer

Lillehammer

Lillehammer

Davos

Davos

Dresden Dresden

Lenzerheide

Lenzerheide

Oberstdorf

Oberstdorf

Fleimstal

Fleimstal

Les Rousses

Les Rousses

Les Rousses

Planica

Planica

Lahti

Lahti

-Infogra

Falun

Falun

Lemanski/A. Delvai
C: Klassisch F: Freistil V

Die XXIV. Olympischen Winterspiele werden vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in Chinas Hauptstadt Peking ausgetragen.

Die Winterspiele werden damit zum 1. Mal direkt hintereinander (2018 in Pyeongchang, 2022) in 2 asiatischen Städten ausgetragen. Wenn man die Sommerspiele von Tokio 2021 hinzuzählt, dann macht Olympia sogar zum 3. Mal in Folge in Asien halt. Zudem ist Peking die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winter-spiele austrägt.

XXIV.OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2022

SÜDTIROLER GEHEN WIEDER AUF MEDAILLENJAGD?

Skispringen

Skilanglauf Biathlon

Nordische Kombination

12

11

So wie seit vielen Olympischen Winterspielen üblich, werden wohl auch in Peking wieder Dutzende Südtiroler Wintersportler am Start sein. Die meisten waren es übrigens 2006 in Turin, und zwar deren 50, auch weil die Eishockeyteams der Männer und Frauen qualifiziert waren. Und Südtirols Teilnehmer werden versuchen, eine beeindruckende Serie fortzusetzen: Seit dem fernen Jahr 1964 in Innsbruck haben Südtirols Olympiastarter bei allen 15 Olympischen Winterspielen mindestens

-Infogra k: M. Lemanski/Recherche: D. Seifert

Freestyle 11

Snowboard

ZHANGJIAKOU

1 Medaille mit nach Hause gebracht, mit dem Höhepunkt 1994 in Lillehammer, als es 3 mal Gold, 1 mal Silber und 4 mal Bronze gab.

Rekordteilnehmer sind 3 Rodler

Die Südtiroler mit den meiste Olympiateilnahmen sind 3 Rodler: Gerda Weißensteiner, Armin Zöggeler und Wilfried Huber waren 6 mal bei Olympia am Start. Sie könnten in Peking Zuwachs bekommen: Denn für Snowboarder Roland Fischnaller wären es auch die 6. Winterspiele

Die 25 Austragungsorte befinden sich in 3 Gebieten:

Neben PEKING gibt es Wettbewerbe im 90 Kilometer entfernten YANQING sowie im 200 km entfernten

ZHANGJIAKOU mit dem nahen SKI RESSORT CHONGLI.

In der chinesischen Hauptstadt werden im Olympiastadion, Übernamen „Vogelnest“ hat, wie schon 2008 die Eröffnungs- und die Schlussfeier stattfinden. Auch andere Sportstätten, die 2008 Olympia waren, werden wiederverwertet, wie etwa die Schwimmhalle, die für Curling genutzt wird.

Es sind 109 Wettkämpfe (52 für Männer, 46 für Frauen und 11 Mixed-Wettbewerbe) in 15 Disziplinen geplant. Die Zahl neben den Piktogrammen an den verschiedenen Orten zeigt die jeweilige Menge der dort zur Verteilung bereitstehenden Goldmedaillen.

Aaron March

An Tagen wie diesen

„Ich wart‘ seit Wochen, auf diesen Tag“ – so beginnt die Textzeile eines Liedes der „Toten Hosen“. Um dann zu enden mit: „An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit…“.

Aaron March hat diesen Tag erlebt.

Diesen einen Tag, der sein ganzes sportliches Leben veränderte – ja völlig auf den Kopf stellte. Rückblende, es ist der Samstag, 20. März 2021. Beim Weltcupfinale der ParallelSnowboarder in Berchtesgaden (Deutschland) werden innerhalb eines Vormittags der letzte Tagessieger der Saison, der Weltcupsieger im Slalom und der Gesamt-Weltcupsieger gekürt. Mittendrin als Hauptdarsteller ist Aaron March. Der 35-Jährige aus Schabs, der seit Jahren in Völs am Schlern zu Hause ist, tritt mit dem gelben Trikot des Gesamtführenden an. Wenn auch nur mit 2 Punkten vor dem Russen Dimitri Loginow und weiteren 7 Athleten dahinter, die allesamt noch die große Kugel holen können. Der Druck auf March ist immens.

Ein Snowboard-Spektakel sondergleichen nimmt seinen Lauf. Während Aaron March cool bleibt, fallen seine härtesten Widersacher der Reihe nach aus. Als er dann im alles entscheidenden, direkten Duell seinen Rivalen-Freund Andreas Prommegger im Viertelfinale um 0,01 Sekunden besiegt, ist klar: March ist die große Kristallkugel nicht

mehr zu nehmen. Aber er lässt sich nicht etwa hängen, sondern stößt bis ins Finale vor, feiert seinen 3. Weltcupsieg und sichert sich damit auch seine 2. Slalomkugel nach 2017.

„Es war ein unglaublicher Tag“, blickt Aaron March auch 8 Monate später voller Emotionen zurück. „Es war extrem zach, die Aufregung war nicht nur für mich riesig, sondern auch für die Trainer und die Teamkollegen. Man konnte die Anspannung greifen. Zudem gab es vorher hinter vorgehaltener Hand Diskussionen, ob das Rennen wegen Corona auch wirklich gefahren wird oder nicht. Aber das hat mich nicht verunsichert. Ich habe mein Rennen gemacht, es gewonnen und damit bewiesen, dass die große und die kleine Kugel zu Recht mir gehören.“

weitere, große, mein Heimatverein SV Schabs. Das war schon genial.“

Dass Aaron March wegen seiner Kugeln nun von Sponsoren überrannt wird, ist dann nicht eingetreten. Dafür ist Snowboard trotz allen Spektakels zuviel Nischensport. Aber er hat sich mit dem bekannten Sportmanager Georg Pircher (u.a. Dominik Paris, Armin Zöggeler und Simon Maurberger) professionelle Hilfe geholt. „Georg nimmt mir viel Arbeit ab. So kann ich mich auf meinen Sport und mein zweites Standbein, mein Fitnessstudio in Seis, konzentrieren.“

Die große Kristallkugel und 2 kleine habe ich in meinem Trophäenschrank, die nimmt mir niemand mehr weg.

Mit 2 Kugeln im Gepäck, dem Siegerscheck für das letzte Rennen, einem riesigen Blumenstrauß und kleinen Augen ging es tags darauf nach Hause, wo im heimischen Garten eine kleine Feier mit Freunden organisiert wurde. „Es war ja alles zu, Feiern war verboten“, blickt March wehmütig auf die CoronaVerbote zurück. „Aber wir haben es im Sommer nachgeholt. Der Sportverein Villnöß hat eine Feier organisiert, eine

Dieses Fitnessstudio betreibt Aaron March seit fast 3 Jahren. Allerdings hatte auch er 10 Monate geschlossen. „Seit Ende Mai ist wieder offen. Und ich hoffe fest, dass es trotz der steigenden Coronazahlen dabei bleibt. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass viele Leute nicht mehr kommen würden nach der Pandemie, dass sie lieber auf dem heimischen Diwan liegen, anstatt etwas für ihre Gesundheit zu tun. Aber die allermeisten sind wiedergekommen.“

Dass Aaron March als Gewinner der großen Kristallkugel sein Brett in die Ecke stellt und den Fokus ganz auf sein Fitnessstudio legt, kam ihm nach der letzten Saison nie in den Sinn. „Zu Hause bleiben? Nein, das kam für mich

Aaron March und seine 3 Kristallkugeln: Er wurde Gesamt-Weltcupsieger 2021 und gewann die Parallel-Slalomwertung 2017 und 2021.

Macht auch auf dem gesellschaftlichen Parkett eine gute Figur: Aaron March (2. von rechts) bei der Miss-Wahl 2021 mit (von links) Cindy Degasperi, Manager Georg Pircher, Miss Südtirol Julia Kaserbacher und Ex-Miss-Südtirol Marion Prossliner.

nicht in Frage. Bei Großereignissen habe ich noch nichts abgeräumt. Das bleibt ein großes Ziel. Das kann ich jetzt umso lockerer angehen. Wenn’s funktioniert, ist es super. Aber ich muss nicht. Die große Kristallkugel und 2 kleine habe ich bei mir zu Hause im Trophäenschrank, die nimmt mir niemand mehr weg.“

Mit Großanlässen hat March noch einige Rechnungen offen. Bei Olympia 2014 in Sotschi wurde er im Parallel-Slalom Vierter. Bei seinen bereits 15 (!) WM-Einsätzen seit 2007 landete er 4 Mal in den Top 7 – zu einer Medaille reichte es noch nicht. Besonders schmerzhaft verlief die WM 2021 in Rogla, wo er in Slalom wie Riesentorlauf aufgrund vermeidbarer Fahrfehler unter Wert geschlagen wurde. „Ja, da hat einiges nicht gepasst, was ich mir selber ankreiden muss. Mir fehlte die Lockerheit, wie ich sie beim Weltcupfinale in Berchtesgaden hatte.“

Um für den Weltcupauftakt in 2 Wochen im russischen Bannoye gerüstet zu sein, hat Aaron March genauso wie der Rest des italienischen Snowboardteams gleich trainiert wie im Vorjahr. Warum etwas ändern, das sich als Erfolgsmodell herausgestellt hat? „Ich habe alles beim Alten gelassen, auch materialmäßig nichts geändert. Schließlich heißt es ab dem 1. Weltcuprennen voll da sein. Wir haben das stärkste Herrenteam im Weltcup und weit mehr Top-Fahrer als nur für die 4 Olympia-Startplätze. Das wird eng“, blickt er voraus.

Verändert hat sich Aaron March hobbymäßig: Er hat seine Harley Davidson verkauft. „Es war mir zu riskant. Ich habe Familie, und wenn ich das Motorrad in der Garage rumstehen gesehen habe, ging es mir schlecht. Und nur ein paar Mal fahren, damit gefahren ist, war nicht mehr mein Ding.“

AARON MARCH

Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen Wohnort: Völs am Schlern Sportgruppe: Heer

NATIONALTEAM SNOWBOARD

Parallel:

HERREN

Weltcup: Gabriel Messner (St. Magdalena in Villnöß), Daniele Bagozza (St. Ulrich in Gröden), Maurizio Bormolini, Edwin Coratti (Pleif in Langtaufers), Mirko Felicetti, Roland Fischnaller (Coll in Villnöß), Aaron March (Völs am Schlern)

Gruppe B: Marc Hofer (Saltaus in Passeier), Fabian Lantschner (Bozen)

DAMEN

Weltcup: Nadya Ochner (Burgstall), Elisa Caffont, Jasmin Coratti (Pleif in Langtaufers), Lucia Dalmasso

Gruppe B: Sofia Valle, Elisa Fava

Snowboardcross:

HERREN

Weltcup: Emanuel Perathoner (Lajen), Lorenzo Sommariva, Omar Visintin (Algund)

Gruppe B: Filippo Ferrari, Tommaso Leoni, Matteo Menconi, Michele Godino

Nachwuchs: Niccoló Colturi, Luca Abbiati

DAMEN

Weltcup: Michela Moioli

Gruppe B: Caterina Carpano, Francesca Gallina, Sofia Belingheri

Nachwuchs: Marika Savoldelli, Sofia Groblechner

Snowboard: Alle Südtiroler Weltcupsieger

Marion Posch

Peter Pichler

Peter Pichler

Karl Frenademez

Elmar Messner

Marion Posch

Walter Feichter

Carmen Ranigler

Roland Fischnaller

Omar Visin�n

Roland Fischnaller

Aaron March

Emanuel Perathoner/ Omar Visin�n

Roland Fischnaller

Emanuel Perathoner/ Omar Visin�n

Roland Fischnaller

Roland Fischnaller

Roland Fischnaller

Aaron March

Aaron March

Parallel Slalom Slalom Slalom

Boardercross Slalom Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Slalom Boardercross Parallel-Slalom Parallel-Slalom

Boardercross Team

Parallel-Slalom

Boardercross Team

Seit der Saison 1994/95 gibt es den FIS-Snowboard-Weltcup, wobei die Kristallkugeln für die Disziplinen- und die Gesamtsieger vergeben werden. Bisher gingen 20 Kugeln nach Südtirol.

Parallel-Riesentorlauf Gesamtwertung Parallel Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Gesamtwertung Parallel

-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai
Marion Posch und Peter Pichler holten bereits in der PremierenWeltcupsaison 1994/95 je eine Kugel.

Edwin Coratti Raus aus der Komfortzone

Er weiß selber, dass er alles mitbringt, um ein kompletter Siegfahrer zu sein. Dazu hat Edwin Coratti den Körper, das fahrerische Talent und die Erfahrung. Das einzige Manko ist die Konstanz, bis zum Ende eines Renntages 6 blitzsaubere Fahrten ins Ziel zu bringen.

Soviele sind vonnöten, wenn man im Parallel-Weltcup etwas gewinnen will. Für Coratti schaute im Laufe seiner bisherigen Karriere weniger heraus, als er zu leisten imstande wäre. Trotz 3 Siegen und 7 Podiumsplätzen. Im Vorjahr landete er in 10 Rennen 5 Mal unter den Top 5, war aber nie besser als Dritter. Entsprechend motiviert, aber auch selbstkritisch, geht er an die nächste Saison heran. „Ich war zwar relativ konstant, aber nur bis zu den Halbfinals. Dann ging mir entweder die Kraft aus, oder ich zeigte mentale Schwächen, oder meine entzündete

Sehne im Knie machte mir zu schaffen.“ Vor allem Letzteres machte Coratti Probleme: „Ich konnte im Training oft nur 2 Fahrten machen. Und wenn an einem Wochenende 2 Rennen waren, konnte ich das zweite vergessen. Da waren die Schmerzen nicht auszuhalten.“

Die Schmerzen hat er seit einigen Monaten im Griff, die Entzündung der Sehne ist durch ein alternatives Krafttraining abgeklungen. „Ich habe im Sommer keinen Urlaub gemacht. Wenn ich nicht gerade Konditraining gebolzt habe, war ich zu Hause im Langtauferer Tal. Es ist eh nirgends schöner als dort.“

Auch wegen der Ausbildung zum Snowboardlehrer hat Coratti heuer keinen Urlaub gemacht. „Wir standen den ganzen April auf dem Brett und machten im Mai die Prüfung.“ Wir, das waren mit Coratti auch Daniele Bagozza, Aaron March und Gabriel Messner.

Anmerkung: P-RTL= Parallel-Riesentorlauf, P-SL= Parallel-Slalom

Weltcup-Kalender Snowboard

11.12. 12.12. 16.12. 18.12. 8.1. 11.1. 12.1. 14.1. 15.1. 26.2. 5.3. 12.3. 13.3. 19.3. 20.3. 28.11. 10.12. 11.12. 18.12. 8./9.1. 22.1. 29.1. 26.2. 27.2. 12.3. 20.3.

Bannoye

Bannoye

Karerpass-Carezza

Cor�na d'Ampezzo

Scuol/Schuls

Bad Gastein

Bad Gastein

Simonhöhe

Simonhöhe

Moskau

Rogla

Piancavallo

Piancavallo

Berchtesgaden

Berchtesgaden

Secret Garden

Montafon

Montafon

Cervinia

Krasnojarsk

Valmalenco

Cor�na d'Ampezzo

Mt. St. Anne

Mt. St. Anne

Reiteralm

Veysonnaz

-Infogra k: A.Delvai

Parallel-Disziplinen

Russland

Russland

Südtirol

Italien

Schweiz

Österreich

Österreich

Österreich

Österreich

Russland

Slowenien

Italien

Italien

Deutschland

Deutschland

China

Österreich

Österreich

Italien

Russland

Italien

Italien

Kanada

Kanada

Österreich

Schweiz

Riesentorlauf

Slalom

Riesentorlauf

Riesentorlauf

Riesentorlauf

Slalom

Slalom Team Event

Riesentorlauf

Riesentorlauf Team E.

Slalom

Riesentorlauf

Slalom

Slalom Team Event

Slalom

Slalom Team Event

Wenn demnächst die Weltcupsaison beginnt, dann muss Edwin Coratti von der ersten Fahrt an in Topform sein. Schließlich steht Olympia auf dem Programm, und nur 4 Fahrer der „Azzurri“ können pro Disziplin dabei sein. „Dieser Druck, Top-Ergebnisse liefern zu müssen, den haben wir alle. Mit dem müssen wir umgehen können. Wer das nicht schafft, hat Beruf verfehlt.“

Jasmin Coratti

Mit Jasmin Coratti ist auch die um 10 Jahre jüngere Schwester von Edwin erstmals in die A-Nationalmannschaft aufgerückt. Zwar hatte sie im Vorjahr eine eher enttäuschende Saison, sie soll aber gemeinsam mit Elisa Caffont und Lucia Dalmasso frischen Wind um die langjährige „Alleinunterhalterin“ Nadya Ochner hineinbringen.

JASMIN CORATTI

Geburtsdatum und -ort: 5. August 2001 in Schlanders Wohnort: Pleif in Langtaufers Sportgruppe: Polizei

EDWIN CORATTI

Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Schlanders Wohnort: Pleif in Langtaufers Sportgruppe: Polizei

Sind ein Team: Jasmin und Edwin Coratti.

Roland Fischnaller

Hinarbeiten auf den Tag X

Wenn in diesen Tagen das Snowboard-Nationalteam im finnischen Pyhätunturi trainiert, dann fehlt einer: Roland Fischnaller. Der 41-jährige Anführer der „Azzurri“ muss wegen einer eingerissenen Quadrizeps-Sehne am Oberschenkelansatz des linken Beines pausieren.

Zugezogen hat sich Fischnaller die Verletzung beim Krafttraining. „Ich habe Beinpresse-Training gemacht, und beim Aufstehen hat es mir blöd den Fuß verdreht. Nun bin ich seit 4 Wochen beim Therapieren, aber aktuell ist es noch nicht wirklich besser geworden. Es muss heilen, und das braucht Zeit. Aber davon habe ich nicht allzu viel.“

Zumal der Sieger von 19 Weltcuprennen und 6 Kristallkugeln sogar offen lässt, ob er beim Weltcupauftakt in Bannoye (Russland) am 11. und 12. Dezember mit von der Partie ist oder erst beim Heimweltcup am Karerpass-Carezza am 16. Dezember einsteigt. Die Quadrizepssehne hat er sich bereits im Sommer getickt. Allerdings sei die Verletzung damals gut verheilt und er konnte den ganzen Herbst problemlos trainieren.

Der Fokus von Fischnaller ist aber nicht auf den Dezember, sondern auf ein anderes Datum gerichtet:

Am Dienstag, 8. Februar 2022 wird in Zhangjiakou, 180 Kilometer von Peking entfernt, der Olympiasieger

im Parallel-Riesentorlauf ermittelt. Seit 2002 hat „Fisch“ an allen Olympischen Spielen teilgenommen. Das soll auch 2022 der Fall sein – vorausgesetzt sein lädiertes Bein lässt einen Start zu. „Ich war bei Olympia nie besser als 7., mir fehlt also noch eine Medaille. Dass ich im Snowboard einer der Besten der Welt bin, habe ich ausreichend bewiesen. Zudem habe ich in den letzten 2 Saisonen die Kristallkugel im Riesentorlauf gewonnen. Und das, obwohl mittlerweile die Kurse extrem leicht und vor allem direkt gesteckt sind. Die technischen Fähigkeiten rücken dadurch in den Hintergrund. Aber dass ich Medaillen gewinnen kann, habe ich mit 6 Mal Edelmetall bei Weltmeisterschaften bewiesen. Und in meinem Team bin ich nach wie vor der Einzige, der WM-Medaillen zu Hause hat.“

Damit hat Fischnaller eine Kampfansage an seine Teamkollegen, aber auch an das Trainerteam geschickt: Obwohl er bei der WM 2021 in Rogla im Parallel-Riesentorlauf Silber holte (nur 0,01 Sekunden hinter Dimitri Loginow), durfte er tags darauf im Parallel-Slalom nicht für die „Azzurri“ an den Start gehen. Da erhielten andere den Vorzug, die zuvor im Weltcup zwar die besseren Ergebnisse erzielten, die mit dem WM-Druck aber nicht zurecht kamen. Dieser fatale Trainer-Fehlent-

scheid soll sich bei Olympia 2022 nicht wiederholen.

Dass die vergangene Saison mit „nur“ einem Weltcupsieg und WMSilber nicht zu seinen herausragenden gehörte, erklärt Fischnaller so: „Ich habe nach Neujahr im Training ein neues Brett mit neuem Setup probiert und bin damit regelmäßig Bestzeit gefahren. Nur hat es bei den Rennen überhaupt nicht funktioniert. Dadurch kam eine gewisse Verunsicherung rein. Erst bei der WM habe ich dann die alten Schuhe herausgekramt und bin damit Zweiter geworden.“

Und das ist es auch, was Roland Fischnaller immer wieder betont: „Jedes Rennen, jede Saison startet bei Null. Sich neu zu erfinden ist extrem schwierig. Man kann natürlich immer mit dem gleichen Brett fahren, auch 10 Jahre lang. Aber man will ja immer besser werden und sich auch beim Material weiter entwickeln. Nur ein Marcel Hirscher hatte die phänomenale Fähigkeit, fast ein Jahrzehnt lang egal wo, egal wann, egal mit welchem Material unter seinen Füßen alles und immer zu gewinnen.“

ROLAND FISCHNALLER

Geburtsdatum und -ort: 19. September 1980 in Brixen

Wohnort: Vilpian/Coll im Villnößtal

Sportgruppe: Heer

Ein gewohntes Bild: Roland Fischnaller in Jubelpose.

Die zweite erste Garde

Sie stehen wegen der Erfolge ihrer Teamkollegen nicht so grell im Rampenlicht, wollen aber in der neuen Saison genau dorthin: Daniele Bagozza, Nadya Ochner und Gabriel Messner.

Den amtierenden Gesamtweltcup-Sieger Aaron March und „Mr. Snowboard“ – Roland Fischnaller – im Team zu haben, bewirkt einen doppelten Effekt: Einerseits trägt das ungemein hohe Trainingsniveau zur eigenen Entwicklung bei, andererseits gehört die mediale Aufmerksamkeit fast ausschließlich March und Fischnaller.

In diesem Sog ist Daniele Bagozza in den letzten Jahren selbst zu einem WeltklasseAthlet herangereift, der schon 2 WeltcupSiege in seiner Vita stehen hat. Auch in der Vorsaison war der 26-Jährige stets im Spitzenfeld zu finden, allerdings erklomm er kein Podium. „Wegen einer in der Vorbereitung erlittenen Verletzung hinkte ich etwas hinterher. Und ich muss sagen, dass ich mehr Pech als sonst hatte“, meint Bagozza und verweist auf mehrere knappe Entscheidungen zu seinen Ungunsten.

Heuer soll sich das dank einer „perfekt verlaufenen“ Vorbereitung ändern. „Ich will mir keine zu hohen Ziele stecken. Ich rufe bessere Leistungen ab, wenn ich ruhig, frei und ohne Druck bin“, sagt der Mann aus St. Ulrich. Natürlich strebe er an, bei den Olympischen Spielen in Peking am Start zu stehen. Das sei bei der Klasse seiner Teamkollegen jedoch keine Selbstverständlichkeit, zumal pro Nation nur 4 Startplätze zur Verfügung stehen. „Das Wichtigste ist, gut zu fahren. Sollte mir das gelingen, weiß ich, dass es nicht unmöglich ist, in Peking dabei zu sein“, findet Bagozza.

Während es bei den Herren nur so von Athleten mit Weltniveau wimmelt, ist die Situation bei den Damen komplett anders. Nadya Ochner ist die einzige Athletin bei den „Azzurre“, die seit Jahren konstant in der Spitze mitmischt. Heuer wurden auch Elisa Caffont, Lucia Dalmasso und Jasmin Coratti in die Weltcupgruppe aufgenommen, um den Konkurrenzdruck zu erhöhen. Trotzdem geht die 28-jährige Ochner mit einem speziellen Ziel in die Saison: „Ich will lockerer sein, mich mehr

DANIELE BAGOZZA

Geburtsdatum und -ort:

3. Juli 1995 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Polizei

NADYA OCHNER

Geburtsdatum und -ort:

14. März 1993 in Meran

Wohnort: Burgstall

Sportgruppe: Polizei

auf mich konzentrieren, nicht mehr so verbissen sein und wieder mehr Spaß haben“, betont Ochner. In den letzten 2 Jahren habe sie sich zu viele Gedanken gemacht, vor allem über Dinge, die sie nicht beeinflussen konnte. „Dadurch habe ich viele Kräfte vergeudet, war abgelenkt und verbaute mir die Rennen.“ Die neue Lockerheit soll die einmalige Weltcup-Siegerin zurück an die Spitze hieven – und dafür sorgen, dass sie bei Olympia vielleicht den ganz großen Wurf landet: „Ich will nicht nur mitfahren.“

Auch der selbsternannte „Rookie“ schreckt nicht vor großen Zielen zurück. Gemeint ist der 24-jährige Gabriel Messner, der sich endgültig im Weltcup etablieren will. „Ich habe einige Kilos antrainiert, bin schnell und peile ein paar Podestplätze an“, kündigt Messner seine großen Pläne an. Allerdings laboriert der Villnösser seit 2 Monaten an chronischen Schmerzen im Unterschenkel. Sie halten ihn zwar nicht davon ab, Snowboard zu fahren, allerdings lassen sie kein beschwerdefreies Training zu. Die akuten Rückenschmerzen der letzten Jahre habe er in Griff bekommen. Immerhin.

GABRIEL MESSNER

Geburtsdatum und -ort: 7. Juni 1996 in Brixen

Wohnort: St. Magdalena in Villnöß

Sportgruppe: Carabinieri

Der Winter kann kommen

Der Look für den Winterurlaub

Wintersport ist Sport im Freien. Und für einen gelungenen Tag auf der Piste, in der Loipe oder für eine ausgedehnte Winterwanderung ist vor allem eines wichtig: die passende Kleidung.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit … ja, was denn eigentlich? Steht die Planung eines Wintersporttages an, geht es auch um die Wahl der richtigen Kleidung. Schließlich soll diese warm und trocken halten und doch ausreichend Bewegungsfreiheit zulassen, also funktionell, praktisch und ergonomisch zugleich sein und alle Bedürfnisse der Wintersportfans erfüllen.

3-Schichten-Prinzip

Der Zwiebel-Look gilt als ein effizientes Rezept gegen das Frieren. Für einen Wintersporttag bieten sich in der Regel 3 Schichten an. Funktionsunterwäsche bildet die erste, leitende Schicht. Während Unterwäsche aus Seide und Baumwolle im nassen Zustand nicht mehr gegen Kälte isolieren, sind Unterhosen und -hemden aus synthetischen Hohlfasern oder Merinowolle geeigneter. Die Funktionsunterwäsche nimmt Feuchtigkeit vom Körper auf und transportiert sie in die nächste Schicht. Generell gilt: Je intensiver die sportliche Aktivität, desto leichter sollte die Unterwäsche sein. Die zweite Schicht soll wärmen und isolieren. Ein Pullover oder ein Fleece aus synthetischen Fasern eignet sich besonders gut. Es ist leicht, trocknet schnell und wärmt

auch im nassen Zustand. Die wichtigste Schicht ist die äußerste: Sie soll im Wesentlichen wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sein; geringes Gewicht und gute Robustheit ist heute bei der Wahl des passenden Materials ausschlaggebend.

Mütze nicht vergessen Im Winter gehen fast 50 Prozent der Körperwärme über den Kopf verloren. Daher gilt: Mütze auf oder zumindest einen Ohrenschützer. Helmfahrer können auf die Mütze getrost verzichten, weil moderne Helme in der Regel mit Fleece gepolstert sind. An besonders kalten Tagen schützt eine dünne Spezialmaske auch den Rest des Gesichtes.

Mit Hand und Fuß Hände und Füße müssen besonders gegen die winterliche Kälte geschützt werden. Atmungsaktive Wollsocken sind in der Regel eine gute Wahl. Für Skifahrer gilt: Die Strümpfe sollten über den oberen Skischuhrand hinausreichen, damit Druckstellen vermieden werden. Wer besonders kälteempfindlich ist, sollte über eine Skischuhheizung oder einen Stiefelwärmer nachdenken. Diese technischen Hilfsmittel halten langfristig warm. Auch bei den Handschuhen ist die Auswahl groß: von Fleece-Handschuhen über Innenhandschuhe aus Wolle oder Seide bis hin zu speziellen Thermomodellen. Skihandschuhe sollten vor allem wind- und wetterdicht sein.

Emanuel Perathoner

Emanuel Perathoner hat ein verkorkstes Jahr 2021 hinter sich. Am 14. Jänner zog er sich bei einem Trainingssturz eine komplizierte Schienbeinkopf-Fraktur im linken Bein zu. Es folgten Operation und Monate mühsamen Reha-Trainings.

Vor 2 Monaten wurden die Platten, Nägel und Schrauben entfernt. Aber „Pera“ konnte das Bein in Folge nicht mehr wie gewünscht abbiegen und so entschieden sich die Ärzte für eine „radikale Variante“. Perathoner erzählt, was leider kein Witz ist: „Man gab mir eine Teilnarkose. Ein Arzt hat sich auf meinen Oberschenkel gesetzt und ein anderer mein Bein mit Gewalt abgebogen. Nur so konnte man die Narben lösen. Ich musste mich für diese Methode entscheiden, ansonsten hätte man mich erneut operieren müssen.“ Um seine seit Monaten erschlaffte Muskulatur, Bänder, Sehnen und auch das geistige Wohlbefinden kümmert sich in seiner Wahlheimat Pamplona in Spanien Physiotherapeut Igor Setuain. Perathoner hat die Hoffnung auf Weltcup und Olympia 2022 noch nicht aufgegeben: „Es geht von Tag zu Tag besser, von einem Renntraining bin ich aber meilenweit weg. Mal sehen, wie sich die Lage entwickelt“, hält er sich alle Türen offen.

EMANUEL PERATHONER

Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Bozen

Wohnort: Pamplona in Spanien/Lajen

Sportgruppe: Heer

Sind unzertrennlich: Omar Visintin und Hund Baku.

Omar Visintin Qualität ist alles

Es ist seine 12. Weltcupsaison, und mit 32 Jahren gehört Omar Visintin längst zu den Routiniers in der verschworenen BoardercrossGemeinschaft. „Ich weiß, was nötig ist, um Topleistungen abzuliefern. Mit zunehmendem Alter lässt die Spritzigkeit zwar nach, aber dafür kennt man Situationen und Abläufe zur Genüge“, sagt der Algunder.

Nach Abschluss der letzten Saison gönnte er sich im April eine Pause. „Danach habe ich viel Kraft trainiert und es auch mit Boxen als Trainingsvariante versucht. Der Sommer und Herbst verliefen reibungslos, auch der Rücken machte mir im Gegensatz zu anderen Jahren nicht zu schaffen“, blickt Visintin auf eine gute Vorbereitung zurück.

Am Stilfser Joch fanden die ersten Einheiten auf Schnee statt. „Es ist auf Anhieb gut gegangen, alles hat sich bestens angefühlt. Mein Material ist das gleiche wie im Vorjahr, damit komme ich bestens zurecht“, berichtet er. Die Südtiroler Fahne hält er zumindest zu Saisonbeginn alleine hoch. „Emanuel Perathoner kann mich leider nicht pushen. Er absolviert Reha-Training, wir hören uns immer wieder. Hoffentlich schafft er den Weg zurück“, denkt Visintin auch an seinen Teamkameraden.

Am 20. November erfolgte für Visintin die Abreise nach China. Das erste Weltcuprennen der Saison in Secret Garden am 28. November ist gleich-

zeitig die Olympia-Generalprobe. „Ich freue mich auf diesen Wettkampf. Wir werden versuchen, die bestmöglichen Erkenntnisse zu gewinnen. Denn eines sage ich offen: Olympia hat klar Vorrang gegenüber dem Weltcup, eine Medaille in Peking wäre das Größte.“ Weltcup-Wettbewerbe gibt es in der Saison 2021/22 zur Genüge. „Ich freue mich vor allem auf die Rennen in Italien. Da sind mit Cervinia, Valmalenco und Cortina d‘Ampezzo gleich deren 3 vorgesehen“, weiß Visintin. Das Ticket für die Winterspiele in China hat er zwar noch nicht fix, doch so gut wie. „Es wird am Ende einen Trainerentscheid geben. Aber für mich sieht es gut aus, nach Sotschi und Pyeongchang die 3. Winterspiele bestreiten zu können.“ Abschalten kann Omar am besten, wenn er sich seinem Hund Baku widmet: „Ich habe ihn seit März 2021. Er tut mir gut, aber es ist ganz schön viel Arbeit damit verbunden“. Die steigenden Coronazahlen bereiten auch ihm Kopfzerbrechen, doch was die Rennen anbelangt, bleibt Visintin cool: „Mir ist es im Prinzip egal, ob Fans dabei sind oder nicht. Ich bin da, um Rennen zu fahren. Natürlich wäre Publikum besser, aber der Sport hat Vorrang.“

OMAR VISINTIN

Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran

Wohnort: Algund

Sportgruppe: Heer

Emanuel Perathoner mit Lebensgefährtin Belen

Yanick Gunsch und Dominik Zuech

Ab sofort in der ersten Reihe

Siegmar Klotz war jahrelang der Alleinunterhalter im italienischen SkicrossTeam. Im Vorjahr bekam er Verstärkung, vor allem aus Südtirol: Dominik Zuech und Yanick Gunsch gesellten sich zum ehemaligen Abfahrer.

Dann trennten sich wieder die Wege: Wegen einer hartnäckigen Hüftverletzung wird Klotz wohl nicht zurückkommen, während Zuech und Gunsch nun vorangehen müssen – und auch wollen. Weil der italienische Wintersportverband FISI nach den guten Leistungen vor allem im letztjährigen Europacup das Budget aufgebessert hat, ist der ehemalige Skicrosser Stefan Thanei nach einjähriger Pause als Trainer zurückgekehrt. Der Burgeiser bringt viel Erfahrung, aber noch mehr Ruhe ins Team. Er hat die Aufgabe, das siebenköpfige Team um Yanick Gunsch, Dominik Zuech, Siegmar Klotz, Simone Deromedis, Edoardo Zorzi sowie den Damen Lucrezia Fantelli und Jole Galli auf das nächste Level zu heben – sprich beständig in die Achtelfinalläufe der Top 32 zu führen.

Dominik Zuech

Der ehemalige Abfahrer aus Lana geht in seine zweite Weltcupsaison. „Im Vorjahr habe ich die Pisten kennen gelernt. Ich blieb in den Quali-Läufen nie fehlerfrei,

dann hat mich Corona ausgebremst. Trotzdem habe ich auf der Reiteralm als 24. meine ersten Weltcuppunkte gemacht. Mein Saisonziel ist, beständig unter die Top 32 zu fahren. Und wer weiß? Vielleicht geht es sich ja für Olympia auch noch aus.“ Apropos Olympia: Zuech ist gemeinsam mit Yanick Gunsch und Edoardo Zorzi einer von 3 „Azzurri“, die am Samstag, 27. November bei der Olympia-Generalprobe in Secret Garden in China an den Start gehen. Zuech weiß auch um seine Schwächen, an denen er noch arbeiten muss: „Vor allem am Start gibt es noch Aufholbedarf. Fahrerisch passt es einigermaßen, im Kampf Mann gegen Mann kann ich durchaus mithalten.“

Yanick Gunsch

Von der Baustelle auf die Piste – Yanick Gunsch aus Matsch im oberen Vinschgau ist ein beinharter Kämpfer. Der Maurer, angestellt bei einem Tiefbauunternehmen aus Prad, hat eine exzellente Europacupsaison mit drei 2. Plätzen und dem 2. Rang in der Gesamtwertung hinter sich. Wo es haperte, war im Weltcup: Dort

GUNSCH

Geburtsdatum und -ort: 16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz

Wohnort: Matsch

Verein: SV Prad

Welt- und Europacup: Simone Deromedis, Yanick Gunsch (Matsch), Siegmar Klotz (Pawigl/Lana), Edoardo Zorzi, Dominik Zuech (Lana)

Nachwuchs: Simone Cavallar, Filippo Zamboni, Aiace Smaldore, Federico Tomasoni, Andrea Chiesi

DAMEN

Welt- und Europacup: Lucrezia Fantelli, Jole Galli -Infogra k: A.Delvai

Sind startbereit:

kam er in 8 Rennen nie in die Top 32. „Vieles ist Kopfsache, und daran muss ich arbeiten“, meint der Freund von Speed-Spezialistin Verena Gasslitter, „mir unterlaufen noch zuviele vermeidbare Fehler.“ Gunsch hat bis Ende September auf den Vinschger Straßen, darunter in Kehre 3 am Stilfser Joch („dort haben mich andere Athleten bei der Errichtung einer Steinmauer gesehen und ganz schön dreingeschaut“), gearbeitet. Bis Ende der Saison ist er von seinem Arbeitgeber, der gleichzeitig sein Kopfsponsor ist, freigestellt.

DOMINIK ZUECH

Geburtsdatum und -ort: 25. Februar 1996 in Bozen

Wohnort: Lana

Verein: SC Druscié Cortina d‘Ampezzo

China

Frankreich

Schweiz

Schweiz

Südtirol

Kanada

Schweden

Yanick Gunsch und Dominik Zuech (von links).
YANICK

Dominik Fischnaller

Alles auf Olympia ausgerichtet

Auch in diesem Sommer durfte Dominik Fischnaller nicht zu seiner Freundin in die USA reisen. Sein Urlaub beschränkte sich auf einige Wochenenden am Gardasee und einige Tage in Jesolo. Dafür ist er seit Oktober wieder richtig viel unterwegs.

Erst ging es nach Sotschi, dann nach Sigulda und Altenberg, und gerade erst ist er aus China zurückgekehrt, wo erstmals die neue Olympia-Bahn in Yanqing getestet werden konnte und auch das erste Weltcuprennen der Saison stattgefunden hat. Im Februar geht es wieder dorthin, und da möchte sich Südtirols bester Kunstbahnrodler der letzten Jahre den Traum von einer Olympia-Medaille erfüllen.

„Die Saison ist ganz auf Olympia ausgerichtet. Gerade wir Rodler haben nur da die Chance, so richtig auf uns aufmerksam zu machen“, weiß der Meransner, der – wenn er gesund bleibt – zum 3. Mal an Olympischen Spielen teilnehmen wird, also schon eine gewisse Erfahrung mitbringt. Nur bei den Olympischen Spielen werden im Einsitzer 4 Läufe gefahren, aufgeteilt auf 2 Tage. Es geht also auch darum, die Nacht nach dem ers-

ten Tag gut zu schlafen. „Da hatte ich bisher keine Probleme, aber ich kenne auch nicht die Situation, nach dem ersten Tag auf Medaillenkurs zu sein. In Sotschi 2014 war ich jung und einfach nur froh, dass ich dabei sein durfte. Die Medaillen waren nach dem ersten Tag praktisch schon vergeben. In Pyeongchang 2018 habe ich in den ersten beiden Läufen Fehler gemacht und lag schon weit zurück, hatte also keinen Grund mehr, nervös zu sein“, erinnert sich Fischnaller. Und doch wurde es in Pyeongchang am Ende noch ein Drama, denn er verpasste Bronze nur um 2/1000 Sekunden.

Wir Rodler haben nur bei Olympia die Chance, so richtig auf uns aufmerksam zu machen.

Aufgrund seines Könnens und seiner Leistungen in den letzten Jahren ist davon auszugehen, dass Dominik Fischnaller bei Olympia zum erweiterten Favoritenkreis gehört. Die Bahn ist recht schwierig, und normalerweise ist es im Februar in Yanqin sehr kalt. Kälte und trockene Luft – das waren immer schon die Bedingungen, bei denen sich Südtirols Rodler am wohlsten gefühlt

haben. Aber Fischnaller weiß auch, dass die Konkurrenz immer stärker wird und vor allem, dass es immer mehr Siegfahrer gibt. „Es gibt mehr als 10 Rodler, die ein Weltcuprennen gewinnen können“, weiß Fischnaller. Aber er weiß freilich auch, dass einer noch über allen anderen steht: „Wenn Felix Loch den Speed vom letzten Winter hat, dann wird er nur schwer zu schlagen sein.“ Aber auch die Österreicher hat er auf der Rechnung sowie die Russen Repilow und Pawlitschenko. Und da gibt es noch einen, dem er viel zutraut: Kristers Aparjods aus Lettland. Natürlich geht es auch für einen Dominik Fischnaller erst einmal darum, sich überhaupt für Olympia zu qualifizieren. Das dürfte zwar nur eine Formsache sein, aber der 28-Jährige weiß, dass die Leistungen bei den Weltcuprennen auch aus einem anderen Grund wichtig sind. „Du musst schon vorher gute Rennen machen, um dir das nötige Selbstvertrauen zu holen.“ Voraussetzung dafür ist eine gute Vorbereitung und gutes Material.

optimal. Im Gegensatz zum Vor jahr konnte wieder normal trainiert werden, nur einige Regeln waren einzuhalten und verschiedene Formulare auszufüllen. Dominik Fischnaller ist einer, der gerne in der Kraftkammer ist. „Mir geht es gut, wenn ich trainieren kann“, stellt er klar. 5 bis 6 Stunden sind es täglich mit Schwerpunkt Kraft und Schnelligkeit. Wenn es überhaupt etwas gibt, was ihm weniger Freude bereitet, dann ist es das Ausdauertraining, doch das beschränkt sich bei den Kunstbahnrodlern auf die frühe Trainingsphase. Eine Startbahn hat Fischnaller in Meransen praktisch vor der Haustür. In diesem Sommer stand außerdem auch Starttraining in Cesana auf dem Programm. Im Gegensatz zum Eiskanal, der abgebaut wurde, steht die Startbahn dort noch. Bei diesen Starttrainings war Olympiasiegerin Tatjana Hüfner meistens dabei, die von Rodelchef Armin Zöggeler als Teilzeit-Trainerin hauptsächlich für diesen Bereich verpflichtet wurde. „Am Start bringt sie uns weiter“, ist Dominik Fischnaller überzeugt. Gute Startzeiten im Training scheinen das zu untermauern.

Gute Starts und gute Fahrten sind freilich nur etwas wert, wenn auch die Rodel schnell ist. Das Bahntraining

im Herbst hat Dominik Fischnaller deshalb dazu genutzt, viel zu testen. Oswald Haselrieder und Willy Huber haben ihm praktisch eine vollkommen neue Rodel gebaut, auf der er sich von Anfang an wohl gefühlt hat. Trotzdem hat er auch seine alte Rodel nach China mitgenommen. Gerade beim Material ist es ein großes Handicap, keine eigene Bahn zu haben. Das schränkt die Testmöglichkeiten doch ziemlich ein. Dieses Handicap schleppt Dominik

DOMINIK FISCHNALLER

Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1993 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Carabinieri

Dominik Fischnaller ist bekannt für seine perfekte Position auf der Rodel.

Fischnaller schon seine ganze Karriere mit. Als Nachwuchsfahrer hat er in Cesana zwar noch das eine oder andere Mal trainiert, aber ein Rennen hat er dort nie bestritten. Seit 10 Jahren gibt es die Bahn nicht mehr, und seitdem können die Südtiroler nur noch im Ausland trainieren. Das wertet die Leistungen von Dominik Fischnaller und des gesamten Teams gewaltig auf. Und das sieht auch er so: „Dafür, dass wir keine Bahn haben, sind wir gut dabei.“

NATIONALTEAM KUNSTBAHNRODELN

HERREN

A-Kader: Leon Felderer (Latzfons), Dominik Fischnaller (Meransen), Kevin Fischnaller (Meransen), Lukas Gufler (Platt in Passeier), Simon Kainzwaldner (Villanders), Fabian Malleier (Völlan), Ivan Nagler (Lungiarü/Campill), Patrick Rastner (Lüsen), Emanuel Rieder (Meransen), Ludwig Rieder (Meransen)

Junioren: Alex Gufler (Platt in Passeier), Lukas Peccei (Wengen)

DAMEN

A-Kader: Verena Hofer (Feldthurns), Marion Oberhofer (Rodeneck), Sandra Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs), Nina Zöggeler (Völlan)

Juniorinnen: Annalena Huber (St. Lorenzen), Nadia Falkensteiner (Kiens), Hannah Niederkofler (Kiens)

Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner Schmerzfrei durch die Vorbereitung

Zweimal war Emanuel Rieder bei Olympischen Spielen schon dabei, allerdings im Einsitzer. Für seine dritten Spiele will er sich im Doppelsitzer qualifizieren.

Mit Simon Kainzwaldner geht er in seine vierte Doppelsitzer-Saison. Das Duo hat sich nur per Zufall gefunden, dann aber schnell harmoniert und auch schon eine WM-Medaille gewonnen. Nach einer durchwachsenen Saison 2020/21 gehen beide mit großer Zuversicht in den Olympia-Winter. Sie sind schmerzfrei durch die ganze Vorbereitung gekommen, was alles andere als selbstverständlich ist. Beide haben nämlich schon einen Bandscheibenvorfall hinter sich.

„Am Start haben wir uns stark verbessert“, verrät Emanuel Rieder, der sich freut, dass 2 Weltcuprennen in Sotschi stattfinden, die beide für die Olympia-Quali zählen. „Das ist eine gute Bahn für uns. Auch beim Training im Oktober lief es gut, auch wenn da der

SIMON KAINZWALDNER

Geburtsdatum und -ort: 24. Februar 1994 in Bozen

Wohnort: Villanders

Sportgruppe: Carabinieri

internationale Vergleich gefehlt hat“, sagt Rieder. Die 2 Sotschi-Rennen könnten Rieder/Kainzwaldner in der Olympia-Qualifikation durchaus einen Vorteil verschaffen, dort haben sie ja auch ihre WM-Medaille gewonnen. „Wir haben 3 starke Doppelsitzer, aber

EMANUEL RIEDER

Geburtsdatum und -ort: 1. Oktober 1993 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Carabinieri

nur 2 Startplätze bei Olympia“, weist Rieder darauf hin, dass der Druck in dieser Saison von Beginn an hoch sein wird. Schon zu Weihnachten stehen die Olympia-Starter fest, die JännerRennen zählen nicht mehr für die Olympia-Qualifikation.

Ivan Nagler und Fabian Malleier Konstanz ist gefragt

Vor 4 Jahren haben Ivan Nagler und Fabian Malleier für Furore gesorgt. Als Neulinge im Weltcup haben sie sich auf Anhieb für die Olympischen Spiele qualifiziert und das erfahrene und so erfolgreiche Duo Oberstolz/Gruber vorzeitig in Rente geschickt.

Danach allerdings mussten Nagler/ Malleier die Erfahrung machen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Sie haben immer wieder aufgezeigt, dass sie in der Bahn richtig schnell sind, aber es passieren ihnen öfters größere oder kleinere Fehler.

Trotzdem können sich ihre Erfolge sehen lassen, schließlich sind sie erst 22 (Nagler) und 23 (Malleier) Jahre alt. Sie waren schon Europameister mit der Team-Staffel und haben auch im Welt-

cup schon zu 2 Siegen der Teamstaffel beigetragen. Von der letzten Weltmeisterschaft im Jänner 2021 in Königssee haben sie auch eine Goldene mitgebracht. Sie holten dort den WM-Titel im Doppel sitzer in der U23Altersklasse.

In dieser Saison wollen sie den nächsten Schritt machen. Das

Geburtsdatum und -ort: 30. Jänner 1999 in Bruneck

Wohnort: Lungiarü/Campill

Sportgruppe: Carabinieri

wird auch nötig sein, wenn sie wieder bei Olympia dabei sein wollen, denn gegen Rieder/Rastner und Rieder/ Kainzwaldner müssen sie konstant gut fahren, wenn sie eines Olympia-Tickets ergattern wollen. Angefangen hat es nicht so gut mit einem 11. Platz beim Weltcupauftakt auf jener Bahn, in der auch bei Olympia gerodelt wird.

Geburtsdatum und -ort: 4. Jänner 1998 in Meran

Wohnort: Völlan

Sportgruppe: Heer

FABIAN MALLEIER

Sie haben in den letzten Wochen die Olympiabahn getestet: Ludwig Rieder (links) und Patrick Rastner (rechts)

Ludwig Rieder und Patrick Rastner Karten werden neu gemischt

Sie waren lange Zeit die Sorgenkinder in Italiens KunstbahnrodelTeam, das de facto ein Südtiroler Team ist. Ludwig Rieder und Patrick Rastner hatten ein riesiges Potenzial, haben es aber viel zu selten abgerufen. In der vergangenen Saison war das anders.

Da hat es endlich funktioniert für das Duo, und in Igls schaute sogar der erste Weltcupsieg heraus. Auch in der Weltcup-Gesamtwertung waren sie auf Rang 5 der beste Südtiroler Doppelsitzer, nur bei der WM in Königssee wollte es nicht so recht klappen.

„Wir haben hart gearbeitet und immer gespürt, dass was drin ist. Schön, dass wir das end lich auch zeigen konnten. Wir haben schon nach dem ersten Rennen gewusst, dass es passt. Mit dem Sieg ist natürlich ein Traum in Erfüllung gegangen“, erinnern sie sich an den bisher schönsten Moment ihrer Karriere zurück.

Mit den Erfolgen vom letzten Winter können sich Rieder/Rastner in der Olympia-Saison freilich nichts kaufen. Ludwig Rieder ist mit seinen 30 Jahren erfahren genug, um zu wissen, dass die Karten neu gemischt werden. „Es kann knapp werden, denn wir haben 3 starke Doppelsitzer und nur 2 Startplätze bei Olympia. Es sind keine Fehler erlaubt. Es ist immer gefährlich, wenn man sich zu sicher ist. Aber wir gehen natürlich davon aus, dass wir es schaffen werden. Und wenn wir einmal dort sind, wollen wir auch um die Medaillen mitfahren“, sagt Ludwig Rieder. Er weiß, dass die Quali beinhart werden wird, und dass 2 Weltcuprennen in Sotschi stattfinden werden, spielt Rieder/Rastner in die Karten, die dort immer sehr schnell sind. Rieder/Rastner waren immer schon am Start phänomenal stark, bei der Endgeschwindigkeit hat es aber gehapert. Mit neuem Material haben sie diese Schwäche im letzten Winter

ausmerzen können. Auf ihre Startzeiten darf man gespannt sein, denn im Gegensatz zu den letzten Jahren sind beide verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Dass der Start auf der Olympia-Bahn in Yanqing nicht so entscheidend ist, glauben sie nicht. „Der Start ist immer wichtig, egal ob steil oder flach“, sind sie überzeugt. Der Weltcupauftakt auf der Olympiabahn (Rang 12) ging leider ziemlich daneben. Die Materialfrage sehen sie ziemlich entspannt. „Auch wir haben was Neues probiert, aber wir wissen, dass wir schon eine schnelle Rodel haben“, erzählt Rieder. Wenn Rieder/Rastner die Qualifikation für Olympia schaffen sollten, dann wäre es ihre dritte Olympia-Teilnahme nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018.

LUDWIG RIEDER

Geburtsdatum und -ort:

19. Juni 1991 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Carabinieri

PATRICK RASTNER

Geburtsdatum und -ort:

30. Juni 1993 in Brixen

Wohnort: Lüsen

Sportgruppe: Heer

Andrea Vötter Lieber nicht zu viele Ziele setzen

Auf der Bahn, wo im Februar die Olympiasieger gekürt werden, hat die Saison am Wochenende für die Kunstbahnrodlerin Andrea Vötter mit einer großen Enttäuschung begonnen.

Aber schon vorher hat sie sich noch nicht als Fixstarterin bei den Olympischen Spielen gesehen. „Die jungen Teamkolleginnen machen große Fortschritte, ich werde schon zu kämpfen haben, um mich für Olympia zu qualifizieren“, gibt sich die Völserin zurückhaltend.

Trotz des Fehlstarts dürfte das für sie aber kein Problem sein, wenn sie gesund bleibt.

Vielleicht ist sie auch deshalb so vorsichtig, weil die letzte Saison nicht so gelaufen ist, wie sie es sich erwartet hatte. „Ich dachte, ich kann regelmäßig in die Top-5 fahren, aber es ist nicht so gekommen. Das lag vielleicht

auch daran, weil wir mit dem Material bereits viel getestet haben im Hinblick auf die Olympia-Saison“, erzählt sie. Auch wenn die erhofften Ergebnisse ausgeblieben sind, so war sie doch im Großen und Ganzen zufrieden. Sie weiß aber, dass sie es besser kann und hat deshalb im Training besonders am Start gearbeitet, obwohl sie schon eine schnelle Starterin war. „Ich versuche nun, den Schwung von hinten besser mitzunehmen. Letzten Winter habe ich oft zu viel gewollt, und die Kraft ist verpufft“, erklärt sie. Erfolge im Rodeln sind aber auch immer abhängig vom Material. Die Bahntrainings vor Saisonbeginn haben deshalb auch ihr dazu gedient, Material zu testen. Ziele will sie sich in der OlympiaSaison keine setzen. „Letzten Winter habe ich nicht erreicht, was ich mir vorgenommen habe, und das hat mich moralisch etwas herunter gezogen. Daraus habe ich gelernt“, sagt Vötter.

ANDREA VÖTTER

Geburtsdatum und -ort: 3. April 1995 in Brixen

Wohnort: Völs

Sportgruppe: Heer

Sandra Robatscher Körperlich und seelisch bereit

Wenn Südtirols Rodel-Team im Oktober in Sotschi erstmals auf der Bahn trainiert hat, ging es für Sandra Robatscher nicht um Kufen und Schienen, es ging um die Schultern. Die Tierserin ist bereits an beiden Schultern operiert worden und hat die gesamte vergangene Saison verpasst.

Diesen Schulter-Test hat sie bestanden und konnte dann etwas entspannter die nächsten Trainings angehen. Freilich war auch dieser letzte Teil der Saisonvorbereitung von Zweifeln geprägt. „Ich bin noch etwas in Rückstand, muss auch am Start noch zulegen, aber wenn ich wieder soweit bin, werde ich hoffentlich auch zeigen, was ich kann. Körperlich und seelisch bin ich jedenfalls bereit“, sagte sie vor der Abreise nach China. Dort konnte sie sich leider nicht für das erste Weltcuprennen qualifizieren. Nach China kehren die Rodler im Februar zu den Olympischen Spielen zurück,

SANDRA ROBATSCHER

Geburtsdatum und -ort: 13. Dezember 1995 in Bozen

Wohnort: Tiers

in dieses Land, auf das sich Sandra Robatscher sehr gefreut hätte, wenn die Bedingungen andere wären. „Es ist ein gigantisches Land. Aber leider werden wir fast nichts sehen, weil wir aus unserer Blase nicht heraus kommen“, wusste Robatscher schon vor der Abreise, was auf sie zukommt. Auch im Februar bei den Winterspielen wird es nicht anders sein. Aber dort sieht sie sich noch nicht. „Erst muss ich mich qualifizieren, das wird nicht leicht. Wir fahren zu fünft um 3 Startplätze“, stellt sie klar. Trotzdem: Von ihrer Willenskraft hat sie nichts eingebüßt: „Ich werde natürlich alles geben und darum kämpfen, bei Olympia dabei zu sein.“ Übrigens: Die verpasste Saison war für Sandra Robatscher trotzdem ein schöner Winter. „Es hat ja so viel geschneit letzten Winter. Ich habe Schneeschuhwanderungen gemacht und Skitouren und den Winter einmal von einer ganz anderen Seite erlebt. Das war auch schön“, erzählt sie. Lieber verbringt sie den Winter allerdings auf den Rodelbahnen dieser Welt.

Sportgruppe: Heer

Kevin Fischnaller

Kritik am Gigantismus

Wenn im Februar die OlympiaMedaillen im Kunstbahnrodeln vergeben werden, dann könnte es durchaus sein, dass auch Kevin Fischnaller bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitredet. Er steht zwar immer im Schatten seines Cousins Dominik, aber sein fahrerisches Können ist unbestritten.

Sein Handicap ist der Start, da hatte er in den letzten Jahren auch Probleme, weil ihm eine RheumaErkrankung zu schaffen machte. Und diesbezüglich gibt es schon einmal eine gute Nachricht. „Ich habe keine Probleme mehr. Zwar bekomme ich noch eine Spritze einmal im Monat, aber ich spüre überhaupt keine Schmerzen mehr“, versichert Kevin Fischnaller. Weil er in der Bahn besser ist als am Start, liegen ihm die Sprintrennen besonders gut. Da kommt es mehr auf die Endgeschwindigkeit an, und die ist bei Kevin Fischnaller meistens hoch. Letzten Winter konnte er sogar gemeinsam mit Felix Loch die Sprintwertung des Weltcups gewinnen. Aber Sprintrennen gibt es bei Olympia leider keines. Trotzdem könnte die Bahn in Yanqing ihm sehr entgegen kommen. Es

kommt nicht so sehr auf den Start an, weil es eher steil los geht. Die Bahn ist technisch schwierig, was er auch liebt und schließlich könnte ihm auch das Wetter in die Karten spielen. „Natürlich wäre es gut, wenn es kalt ist“, weiß Fischnaller. Im Februar ist es in Yanqing normalerweise sehr kalt, sogar jetzt im November beim Training und beim ersten Weltcup sind die Temperaturen nachts auf minus 10 Grad gesunken. Trotzdem kommt aus seinem Mund auch Kritik am Gigantismus dieser Bahn. „Es ist zwar eine gewaltige Anlage, aber meines Erachtens zu übertrieben. So etwas braucht es nicht.“

Auch Kevin Fischnaller weiß, dass es eine besondere Saison ist. „Es geht um die Wurst. So eine Olympia-Saison ist einfach wichtiger als die anderen“, stellt er klar. Deshalb hat auch er viel Material getestet. Das muss passen, sonst hilft die beste Fahrlage nichts. Athletisch fühlt er sich bestens vorbereitet. „Am Start ist viel weitergegangen. Tatjana Hüfner bringt viel Wissen mit und hat uns verbessert“, lobt Kevin Fischnaller die Olympiasiegerin, die bei Italiens Team als Teilzeit-Trainerin tätig ist. Kevin Fischnaller ist nicht einer, der überall gut fahren kann. Er kann auf ge-

wissen Bahnen sehr schnell sein, auf anderen tut er sich schwer. Winterberg und Igls sind Bahnen, die ihm sehr liegen. Und hoffentlich auch jene in Yanqing. Beim ersten Rennen des Winters hat es noch nicht den Ausreißer nach oben gegeben. Bei Olympia wird es hoffentlich mehr als der 10. Platz.

Geburtsdatum und -ort: 2. Dezember 1993 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Heer

Olympia ist nicht so weit weg

Das Nationale Olympische Komitee (CONI) muss zwar noch sein Okay geben, aber es ist davon auszugehen, dass Rodelchef Armin Zöggeler für die Olympischen Spiele 3 Frauen, 3 Männer und 2 Doppelsitzer nominieren kann.

Das heißt, dass bei den Männern neben Dominik und Kevin Fischnaller ein dritter Einsitzer nach Peking darf. Es sind 2 Rodler, die sich voraussichtlich um diesen Platz duellieren werden. Das sind Lukas Gufler und Leon Felderer. Beide haben schon ein wenig Weltcuperfahrung, aber sie werden sich gegenüber der vergangenen Saison

LEON FELDERER

Geburtsdatum und -ort:

30. Jänner 2000 in Sterzing Wohnort: Latzfons Sportgruppe: Heer

MARION OBERHOFER

Geburtsdatum und -ort:

14. Dezember 2000 in Innichen Wohnort: Rodeneck Sportgruppe: Heer

LUKAS GUFLER

Geburtsdatum und -ort: 3. April 1999 in Meran Wohnort: Platt in Passeier Sportgruppe: Carabinieri

VERENA HOFER

Geburtsdatum und -ort:

17. März 2001 in Brixen Wohnort: Feldthurns Sportgruppe: Heer

NINA ZÖGGELER

Geburtsdatum und -ort: 5. Februar 2001 in Bozen Wohnort: Völlan

Sportgruppe: Carabinieri

steigern müssen, damit Zöggeler die Nominierung auch rechtfertigen kann. Beim Weltcupauftakt auf der OlympiaBahn hat sich noch keiner der beiden richtig aufgedrängt. Anders ist die Situation bei den Damen. Dort machen 3 junge Rodlerinnen ordentlich Druck auf Andrea Vötter und Sandra Robatscher. Weil 5 Südtirolerinnen in China waren, es aber nur 4 Startplätze beim Weltcup gibt, musste sogar eine Qualifika-

tion entscheiden, wer beim ersten Weltcup starten darf. Und da ist eine Sandra Robatscher auf der Strecke geblieben. Verena Hofer, Marion Oberhofer und Nina Zöggeler sind alle gleich alt (20 Jahre) und treiben sich gegenseitig an. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass es 2 aus diesem Trio zu den Olympischen Spielen schaffen. Am besten in die Saison gestartet ist Verena Hofer mit dem 11. Rang in Yanqing.

Weltcup-Kalender Kunstbahnrodeln 2021/22

27./28. November Sotschi Russland 04./05. Dezember Sotschi Russland 11./12. Dezember Altenberg Deutschland 18./19. Dezember Igls Österreich 01./02. Jänner Winterberg Deutschland 08./09. Jänner Sigulda Le�land 15./16. Jänner Oberhof Deutschland 22./23. Jänner St. Moritz Schweiz

-Infogra k: A.Delvai

Hinten von links nach rechts: Leon Felderer, Marion Oberhofer, Lukas Gufler Vorne links Verena Hofer, rechts Nina Zöggeler

Patrick Pigneter „Für was mach‘ ich den Missionar?“

Als Rodel-Botschafter ist Patrick Pigneter engagiert. Und musste herbe Enttäuschungen hinnehmen. Olympische Spiele wird der beste Naturbahnrodler aller Zeiten keine mehr erleben. Ziele hat er aber noch so einige.

Groß war die Enttäuschung über die Olympia-Absage 2026 in Richtung Naturbahnrodeln. Gut standen diesmal die Chancen, schlussendlich hatte aber der Internationale Rennrodelverband FIL selbst keine Anfrage an das Olympische Komitee gerichtet. Ansonsten wäre wohl Naturbahnrodeln 2026 bei Olympia in Mailand und Cortina dabei gewesen, mit Rennen in Olang und vermutlich auch mit Rodel-Ikone Patrick Pigneter. Auch wenn er dann ein gewisses Alter gehabt hätte, wer den heute 34-jährigen Völser kennt, der weiß, wie sehr er sich dann nochmals motiviert hätte. Aber: Es sollte nicht sein. „Natürlich, die Enttäuschung ist groß. Keine Frage“, so Pigneter, der auch als „Rodel-Missionar“ unterwegs ist. So war er im Sommer für 4 Tage in Norwegen, um den Sport dort bekannt zu machen. Dies kommt der Kunstbahn und der Naturbahn zugute. Dass schlussendlich die Naturbahn einmal mehr im Hinterzimmer der Kunstbahn steht, hat Pigneter zu dem Zeitpunkt noch nicht gewusst. Da frage man sich schon, warum „ich den Missionar mache“. Das Rodeln auf Naturbahn hat einen schweren Stand, das Kunstbahnrodeln ist beim Verband im Fokus. „Eigentlich müsste die FIL den Naturbahnsport als Mehrwert sehen und nicht als lästiges Anhängsel“, bringt es Pigneter auf den Punkt. Ärgerlich, wenn es sich um einen Verband handelt, der die Interessen aller vertreten solle. Und deprimierend zu wissen, dass man nun wohl definitiv nie mehr bei Olympia als Athlet antreten könne, wie es bei Pigneter der Fall ist. Und

dennoch: „Das Rodeln wird immer meine Leidenschaft bleiben“. Und mit seiner Leidenschaft hat Pigneter auch abseits von Olympia noch große Ziele. Der wohl beste und erfolgreichste Naturbahnrodler aller Zeiten will noch einen Gesamtweltcup holen. „Das muss das Ziel sein. Druck mache ich mir aber keinen“. In den vergangenen Jahren hatten stets die Österreicher die Nase vorne: Voriges Jahr

Michael Scheikl, in den 4 Jahren zuvor der Nordtiroler Thomas Kammerlander. Für Pigneter und den Villanderer Alex Gruber blieben nur die Plätze dahinter. Und auch diesmal dürften diese Vier die Favoriten sein. „Es wird schwer, aber alles ist möglich. Wo man steht, sieht man erst im Winter bei den ersten Rennen“, weiß Pigneter.

Vorbereitet habe er sich jedenfalls einmal mehr gewissenhaft. Im Sommer, wenn er im Büro im heimischen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker-Betrieb arbeitet, ging es bereits vor der Arbeit um 5 Uhr morgens zum Krafttraining. Der Job im Sommer und Herbst ist ohnehin eine gute Abwechslung für Pigneter, der im Winter als Vollzeitrodler agiert. Seit Juni arbeitete er mit Athletiktrainer Mattias Schnitzer in Lana an seiner Kondition. Im Oktober haben in der Brixner Eishalle die Starttrainings mit der Nationalmannschaft begonnen. Die Weltcupsaison beginnt für die Naturbahnrodler erst im Jänner. Dabei steht nur noch ein Rennen in Südtirol auf dem Programm. Auch die Europameisterschaft, die ab 10. Februar stattfindet, wird in Südtirol ausgetragen und zwar in Laas. Auch dann will Pigneter ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.

Patrick Pigneter als „Rodel-Missionar“ in Oslo
Abschalten in der Natur

Evelin Lanthaler

Perfekte Bilanz für die Perfektionistin

Sie fährt wie ein Uhrwerk. Evelin Lanthaler ist seit Jahren die herausragende Fahrerin im Lager der Naturbahnrodlerinnen. Und während sich hinter ihr die Konkurrenz auf den Podestplätzen 2 und 3 reihenweise abwechselt, bleibt das oberste Treppchen ausschließlich für die Passeirerin reserviert.

Wie sich verlieren anfühlt, weiß Evelin Lanthaler gar nicht mehr so richtig. Letztmals hat sie im Jänner 2020 in Vatra Dornei in Rumänien ein Weltcuprennen nicht auf Rang 1 beendet, vorher war es im Jänner 2018 in Deutschnofen, wo sie Zweite wurde. Beide Male war ihre ewige Rivalin-Freundin Greta Pinggera schneller. Aber ansonsten ist Lanthaler eine Klasse für sich, hat vor der letztjährigen Saison 17 der vergangenen 19 Weltcups für sich entschieden. Im Rodelwinter 2020/21 setzte die 30-Jährige aber nochmals neue Maßstäbe: Sie gewann nicht nur 6 von 6 Weltcuprennen – und hält nun bei 32 Erfolgen – sondern kürte sich Mitte Februar 2021 in Umhau-

sen im Ötztal (Tirol) auch noch zur Rodel-Weltmeisterin. Und das in beeindruckender Manier: 1,24 Sekunden legte sie zwischen sich und Silber-Gewinnerin Jekaterina Lawrentjewa (Russland).

Wie Evelin Lanthaler es anstellt, derart überlegen zu sein, ist ihr selbst des öfteren ein Rätsel: „Es ist wohl ein Mix aus mehreren Gründen“, sinniert sie, „zum einen mein Ehrgeiz. Ich will immer gewinnen. Nur mitfahren ist nicht mein Ding. Für mich gibt es nur volles Risiko. Und dann habe ich den Ehrgeiz, dass die Serie immer weiter geht. Das erzeugt Druck, den ich mir selber auferlege. Zudem bin ich im Sommer sehr fleißig, trainiere trotz meiner Arbeit als Kellnerin sehr viel. Und im Winter habe ich gegenüber vielen meiner Konkurrentinnen den Vorteil, dass ich mich mehrere Monate ausschließlich auf das Rodeln konzentrieren kann und nicht nebenher noch arbeiten muss.“

Selbst die eigenartige Corona-Situation konnte der Erfolgsserie von Evelin Lanthaler im letzten Winter nichts anhaben. Die 6 Weltcupren-

nen wurden in nur 3 Orten (im Dezember in Winterleiten/Steiermark, im Jänner in Platt in Passeier, im Februar in Laas) als Doppelveranstaltung durchgepeitscht, dazu kam als Saisonabschluss die WM in Umhausen. Lanthaler war in allen Rennen auf den Punkt genau topfit, war zwar nicht in allen Läufen die Schnellste, in der Endabrechnung stand die begeisterte Berggeherin aber immer ganz oben.

Dabei hatte Lanthaler mit dem großen Erwartungsdruck durchaus zu kämpfen. „Einerseits mache ich ihn mir selber. Andererseits setzt mittlerweile das Umfeld es als normal voraus, dass ich gewinne. Vor allem beim Heimweltcup in Platt war ich extrem nervös. Am Ende schaffe ich es aber immer wieder, locker zu bleiben und im Rennen noch eines draufzusetzen. Aber es ist bei weitem nicht so einfach, wie es von außen womöglich aussieht. Mir ist sehr wohl bewusst, dass der Tag kommen wird, wo eine Konkurrentin meine oft kleinen Fehler mit einem perfekten Lauf entscheidend ausnutzt.“

Ein gewohntes Bild: Evelin Lanthaler in Jubelpose.

Ein großes Thema war für die Naturbahnrodler in den letzten Wochen Olympia. Weil der eigene Dachverband FIL ganz offensichtlich kein Interesse daran hat, dass neben Kunstbahnrodeln auch die Athleten auf Naturbahn um Olympiamedaillen fahren, bleiben Lanthaler, Pigneter, Clara, Pinggera, Gruber & Co. außen vor. „Das war natürlich ein schwerer Schlag. Einerseits sollte man die Argumente der FIL verstehen, ich tue es trotzdem nicht. Dieser Rückschlag ist für die Rodelfamilie auf Naturbahn ein gewaltiger. Wir fühlen uns alleingelassen, weil im eigenen FIL-Haus nichts weitergeht. Mir persönlich könnte es im Prinzip ja egal sein, weil ich nicht mehr viele Jahre dabei sein werde. Aber für den Nachwuchs wäre es enorm wichtig gewesen, eine Vision, eine Perspektive zu haben.“

Mit ihren 30 Jahren will Evelin Lanthaler ohnehin keine langfristigen Programme mehr machen. „Solange die Leidenschaft für das Rodeln so groß ist, fahre ich weiter. Ich möchte mir nicht im Nachhinein vorwerfen lassen, dass ich zu früh

aufgehört habe. Ich will mit einem lachenden Gesicht und einem guten Gewissen die Rodel für immer in die Ecke stellen. Aber am Ende kann es auch ganz schnell gehen“, lässt sie sich nicht in eine mögliche Familienplanung mit ihrem Lebensgefährten Daniel in die Karten blicken. Vorerst geht ihr Blick Richtung nächste Saison. Seit Mai ist Evelin Lanthaler, die im Sommer bis Ende Oktober hinein als Kellnerin im Gasthof Kronhof in Stuls in Hinterpasseier arbeitet, im Aufbautraining. Viel Zeit verbrachte sie im Fitnessstudio Summit Functional in Sinich, arbeitete auch mit Dominik-ParisTrockentrainer Mattias Schnitzer zusammen und absolviert derzeit intensives Starttraining in der Eishalle in Brixen. Sollten es die Schneeund Eisverhältnisse zulassen, sind die ersten Trainings auf der Bahn ab Anfang Dezember geplant. Heuer beginnt der Weltcup erst vom 7. bis 9. Jänner 2022 in Umhausen in Tirol. Ihre härteste Gegnerinnen hat Lanthaler dabei auch schon ausgemacht: „Greta Pinggera ist sicher wieder bärenstark, dazu die Russin Lawrentjewa. Aber am Ende muss

ich mich um meine eigene Leistung kümmern. Wenn die passt, dann müssen die anderen Vollgas geben, um mich zu schlagen.“

Evelin Lanthaler beim Wandern auf den Spronser Seen.

EVELIN LANTHALER Geburtsdatum und -ort: 6. Mai 1991 in Meran Wohnort: St. Martin in Passeier Verein: RV Passeier

Alex Gruber Vorfreude hält sich in Grenzen

„Die Hoffnung, dass wir 2026 bei Olympia dabei sind, war schon groß. Wenn man vom eigenen Verband derart ausgebremst wird, ist das enttäuschend. Motivation und Vorfreude fehlen grad“, sagt Alex Gruber.

Der 29-Jährige aus Villanders, Weltmeister 2017 und 2019, wäre natürlich eine olympische Medaillenhoffnung gewesen, es wäre noch ein sportlicher Höhepunkt für den Südtiroler Rodler geworden. „Wir Naturbahnrodler haben zuletzt immer besser gearbeitet. Und dann so ein Rückschlag“, betont Gruber. Die Stimmung bei den Naturbahn-Assen sei nun generell schlecht, der Internationale Rennrodelverband FIL steht im Kreuzfeuer der Kritik.

Aber: Die neue Saison wird dennoch stattfinden. Und dann wird auch Alex Gruber wieder Siegen hinterherjagen. „Das Ziel ist und bleibt der Triumph im Gesamtweltcup“, bringt er es auf den Punkt. Dieser fehlt ihm noch. Eine EM sei prinzipiell zweitrangig, die in Laas geplanten Europameisterschaften wären aber als „Südtiroler Heimspiele“ nochmals ein Motivationsschub. In den Sommermonaten hatte Gruber einiges im heimischen Zimmerei-Betrieb zu tun, wo er im Büro als Planer und Zeichner arbeitet. Im Winter will er sich auch weiter aufs Rodeln konzentrieren. Die Vorbereitung sei gut verlaufen, der Angriff auf Kristall könne nun folgen – in einer Saison mit fadem Beigeschmack.

Geburtsdatum und -ort: 21. Dezember 1992 in Bozen

Wohnort: Villanders

Verein: SV Villanders

ALEX GRUBER

Greta Pinggera

Nicht mehr Feuer und Flamme

Irgendwie ist die Luft draußen. Das merkt man im Gespräch mit Südtirols Naturbahnrodlern, nachdem der Internationale Verband keinen Antrag auf Aufnahme in das olympische Programm bei den Winterspielen 2026 gestellt hat.

Vor diesem Hintergrund macht sich auch Greta Pinggera Gedanken. Natürlich will sie wieder angreifen, natürlich an Erfolge vergangener Tage anknüpfen, aber in welche Zukunft alles gehen wird, das sei dahingestellt. „Wir hatten wirklich große Hoffnungen. Der italienische Wintersportverband, das Nationale Olympische Komitee hatten sich sehr ins Zeug gelegt, aber vom internationalen Verband FIL wurden wir einfach im Regen stehen gelassen.“ Klare Worte der Rodlerin aus Laas, die aber dennoch weitermacht. Zumindest für einen Winter noch. Nach der letzten Saison hatte Greta Pinggera vor allem bei einer mehrtägigen Küstenwanderung in Portugal ihre Bat-

terien aufgeladen, dann begann wieder der Alltag, der bei der 26-Jährigen aus dem Vinschgau mit Arbeit in der heimischen Konditorei und dem Training ausgefüllt war. Oft fuhr sie ins nahe Mals, wo sie mit dem ProActive-Team trainieren konnte. Die Mannschaftstrainings absolvierte sie dann vornehmlich in Lana unter der Anleitung von Mattias Schnitzer.

„Natürlich möchte ich vorne dabei sein, gewinnen, auch einmal meine Freundin Evelin Lanthaler besiegen,

Sie wollen die Stars ärgern

Lanthaler, Pinggera, Pigneter, Gruber, Clara sind die Stars im Nationalteam der Naturbahnrodler. Zur Weltcup-Mannschaft gehören aber weitere Athleten, die bereit sind, einen Sprung nach vorne zu machen.

Das sind bei den Herren Stefan Federer aus Völs und Mathias Troger aus Tisens, der neu ins A-Team gekommen

ist. Bei den Damen hatten die Vinschgerin Nadine Staffler und Daniela Mittermair aus Deutschnofen schon das eine oder andere Erfolgserlebnis. Sie wollen den Abstand zu Lanthaler und Pinggera aber weiter verkleinern und – warum nicht – auch einmal versuchen, schneller zu sein. Nadine Staffler hat ein besonderes Ziel vor Augen, das ist die Weltmeisterschaft in ihrem Heimatort Laas.

Weltcup-Kalender Naturbahnrodeln

07. – 09.01. Umhausen

21. – 23.01. Vatra Dornei

28. – 30.01. Deutschnofen

18. – 20.02. Mariazell

Österreich

Rumänien

Süd�rol

Österreich

24. – 27.02. Moskau Russland

-Infogra k: A.Delvai

2021/22

und für mich zählt der Gesamtweltcup, die ganze Saison mehr als die Europameisterschaft, auch wenn sie hier in Laas stattfindet“, meint Greta Pinggera. Die Weltmeisterin von 2017 und Siegerin von 7 Weltcuprennen will weiter auf schnellen Kufen die Rodelbahnen hinunterrauschen. Den unsäglichen FIL-Entscheidungen zum Trotz.

GRETA PINGGERA

Geburtsdatum und -ort:

17. Jänner 1995 in Schlanders

Wohnort: Laas

Verein: SC Laas

NATIONALTEAM NATURBAHNRODELN

HERREN

A-Kader: Florian Clara (Lungariü/ Campill), Stefan Federer (Völs), Alex Gruber (Villanders), Matthias Lambacher (Villnöß), Patrick Lambacher (Villnöß), Patrick Pigneter (Völs), Mathias Troger (Tisens)

B-Kader: Fabian Brunner (Feldthurns), Maximilian Gräber (St. Lorenzen), Daniel Gruber (Schleis), Florian Haselrieder (Völs), Laurin Jakob Kompatscher (Völs)

DAMEN

A-Kader: Evelin Lanthaler (Platt in Passeier), Daniela Mittermair (Deutschnofen), Greta Pinggera (Laas), Nadine Staffler (Laas)

Greta Pinggera beim Relaxen

Pigneter/Clara und Lambacher/Lambacher Gegner und Kollegen zugleich

Bei den Doppelsitzern im NaturbahnRodelsport wird schon seit Jahren südtirolerisch gesprochen. Patrick Pigneter und Florian Clara haben das letzte Jahrzehnt geprägt. Aber seit einiger Zeit erwächst den etablierten Rodlern gerade intern eine ernsthafte Konkurrenz: Patrick und Matthias Lambacher aus Villnöß haben schon mehrfach aufgezeigt, dass sie für die Wachablösung bereit sind.

Patrick Pigneter, Frontmann des erfolgreichen Duos Pigneter/Clara, sieht das Ganze sehr positiv: „Durch die Konkurrenz von Lambacher/Lambacher fühlen wir uns umso mehr motiviert, wir wollen zeigen, dass wir noch nicht zum alten Eisen gehören.“

Ein herber Rückschlag war für die gesamte Naturbahnrodel-Bewegung die Meldung, dass der Weltverband FIL diese Disziplin nicht für Olympia 2026 vorschlagen wird. Aber das hat Südtirols

Rodler noch mehr angespornt: „Wir wollen zeigen, dass wir auch wer sind!“ Ist Olympia 2026 kein Thema mehr, so ist es die Saison 2021/22 gewiss. Hauptziel der Doppelsitzer aus Südtirol ist sicher die Europameisterschaft in Laas. Für Pigneter/Clara geht es um die Bestätigung als bester Doppelsitzer, für die Lambacher-Brüder um die Titelverteidigung. Zur Erinnerung: 2020 hatten Patrick und Matthias bei einem grenzwertigen Wettkampf in Moskau (gerade 10 Sekunden Fahrzeit) den EM-Titel geholt, jetzt möchten sie sich auf einer „langen“ Bahn bestätigen. „In Laas waren wir schon im vergangenen Jahr nur knapp hinter Pigneter/Clara an 2. Stelle, jetzt möchten wir endlich ganz oben stehen“, sagt der Hintermann Matthias Lambacher. Patrick Lambacher ist im Sommer als Rad-Wanderführer (in modernem Deutsch „Bike-Guide“) für ein Hotel unterwegs und hält sich dadurch gut in Form, während sein Bruder Matthias als Mitarbeiter in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, wo er auch in der Tischlerei tätig ist, jede freie Minute zum Training nutzt. Ähnlich ist es bei Patrick Pigneter und Florian Clara, die individuell viel trainieren, selten aber als Duo die Möglichkeit haben, sich direkt aufs Rennen vorzubereiten. Trotzdem: Neid gibt es im Südtiroler Team nicht. Matthias Lambacher gibt es offen zu: „Pigneter/Clara geben uns ihr

Wissen gerne weiter. Sie unterstützen uns mit Tipps und Ratschlägen, wir sehen sie als Vorbilder und Kollegen.“ Trotzdem bleibt der Wunsch, sie einmal hinter sich zu lassen. Das ist zwar schon ein paar Mal passiert (bei der genannten EM, bei nationalen Wettkämpfen), nun soll es aber auch im Weltcup geschehen.

Geburtsdatum und -ort:

11. Februar 1988 in Bruneck

Wohnort: Lungiarü/Campill

Verein: US Lungiarü

PATRICK PIGNETER

Geburtsdatum und -ort: 19. Juli 1987 in Bozen

Wohnort: Völs

Verein: SV Völs

PATRICK LAMBACHER

Geburtsdatum und -ort:

19. März 1994 in Sterzing

Wohnort: Kastelruth

Verein: SV Villnöß

MATTHIAS LAMBACHER

Geburtsdatum und -ort: 10. Oktober 1996 in Sterzing

Wohnort: St. Magdalena in Villnöß

Verein: SV Villnöß

FLORIAN CLARA

Anna Schenk Langweilig wird es sicher nicht

Grödens Bob-Lady Anna Schenk hat alle Hände voll zu tun: Sport auf höchstem Niveau, 2 Kinder und viel Arbeit daheim im Betrieb. Eine Reise nach Peking soll demnächst dennoch drin sein.

Sie ist wohl ein Unikum in der Bob-Landschaft. Anna Schenk aus Wolkenstein, 27 Jahre alt, Anschieberin. Aber: Die Grödnerin ist nicht nur Sportlerin, sondern auch zweifache Mami und Kellnerin. „Langweilig wird mir sicher nicht“, lacht sie. Kids, Sport und die Arbeit im heimischen Betrieb gilt es unter einen Hut zu bringen. „Ich denke, das gelingt mir ganz gut“, sagt die Grödnerin, die erst 2019 zum Bobsport kam. Entdeckt wurde sie damals beim Lauftraining, schließlich war sie in ihrer Kindheit und Jugend als Leichtathletin unterwegs. Ihr Entdecker war übrigens Alex Verginer, der Anschieber aus dem Gadertal. „Der Sport hat mich sofort fasziniert“, erinnert sich Schenk. Noch heute holt

sie sich gerne Tipps bei den Herren, insbesondere den Südtirolern Verginer und Patrick Baumgartner (siehe dazu auch Seite 51) . „Wir Azzurri sind allesamt ein Team“, stellt sie klar. In dieser Saison wird sie in erster Linie mit Pilotin Giada Andreutti an den Start gehen. Die Chancen für Olympia stehen dabei nicht schlecht. „Ich möchte im Februar in Peking dabei sein“, so die Zielvorgabe der Grödnerin. Aber sie weiß auch: Es ist ein weiter Weg bis dahin. Erst muss sich Andreutti qualifizieren, dann könne man weiterschauen, wer als Anschieberin bzw. Bremserin dabei ist. 4 Athletinnen stehen hierbei zur Auswahl. Die Entscheidungen dürften bei den Weltcups im Jänner in Lettland fallen. Wer dann am besten drauf ist, darf nach China.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Wintersportlerinnen ist Schenk auch in den kalten Monaten sozusagen „Teilzeit-Sportlerin“. So bestreitet sie wegen der Kinder bewusst nicht alle

Weltcups. „Das geht natürlich nicht“, so die Bob-Mami. Meist ist sie 2 Wochen weg und dann wieder 2 Wochen im heimischen Gröden. Die beiden Söhne sind ihre größten Fans und wollen ihrer Mami auch im Februar die Daumen drücken, wenn diese ihr Olympia-Debüt feiert.

Geburtsdatum und -ort: 19. März 1994 in Bozen

Wohnort: Wolkenstein

Verein: Atletica Gherdeina

Manuel Schwärzer Das Verletzungspech abschütteln

Glück hatte Südtirols Skeletoni Manuel Schwärzer in den letzten Jahren mit Sicherheit nicht. Und dennoch: Olympia bleibt das große Ziel.

Immer wieder warfen ihn schwere Verletzungen zurück. Im März 2018 war Schwärzer beim Training im Eiskanal von St. Moritz mit 110 km/h gegen die Bande gekracht. Intensivstation und Reha waren die Folge. Beim Weltcup in Igls Ende 2020 verletzte

er sich beim Start am Oberschenkel. „Rund 6 Zentimeter vom Beinbeuger waren weggerissen. Damit war so gut wie die gesamte letzte Weltcup-Saison gelaufen“, erklärte er. Im Intercontinental-Cup (ICC) versuchte er sich ab Februar wieder heranzutasten, langsam, Schritt für Schritt. Die Vorbereitung im Sommer konnte er quasi komplett absolvieren.

Trotz der vielen Verletzungen, die Ziele sind und bleiben ambitioniert. „Ich

Weltcupkalender Bob und Skeleton

26.– 28. November 03.– 05. Dezember 10.– 12. Dezember 17.– 19. Dezember 31.Dez. – 2. Jänner 07.– 09. Jänner 14.– 16. Jänner

-Infogra k: M. Lemanski

Igls

Altenberg

Winterberg

Altenberg

Sigulda

Winterberg

St. Moritz

Deutschland

Deutschland

Le�land

Deutschland Schweiz

will zu Olympia. Die Chancen dafür stehen gut“, betont der 25-Jährige aus Meransen. Er weiß: „Ich bin gut drauf, die Vorbereitung lief gut.“ Die ersten Rennen hat er schon hinter sich, die Ergebnisse sind recht ermutigend.

MANUEL SCHWÄRZER

Geburtsdatum und -ort:

1. November 1996 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Heer

Anna Schenk mit ihren Söhnen Fabian (links) und Luca (rechts) auf der Seiser Alm.
ANNA SCHENK

Patrick Baumgartner Tipps von der Freundin

Nein, optimal ist die letzte Saison nicht gelaufen für Italiens Nummer 1 im Bobsport, den Issinger Patrick Baumgartner. Zwar waren durchaus einige starke Resultate dabei, wie der 7. Platz beim „Mini-Weltcup“ mit 13 Zweierbob-Teams zum Auftakt in Sigulda (aufgrund der Pandemie waren nur europäische Teams dabei), aber im Großen und Ganzen weiß Baumgartner: „Da muss mehr kommen“.

Und da soll in dieser Saison auch wieder mehr kommen. Im vergangenen Jahr gab es vor allem im Viererbob einige verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen, mehrmals musste der Pilot auf seine besten Bremser verzichten. In der Olympia-Saison hofft er, vom Verletzungspech verschont zu bleiben. Sollte nicht alles daneben gehen, dann hat Baumgartner seinen Startplatz in China sicher. Es wäre der nächste große Schritt in einer Karriere, in der es meist nach oben ging. 2019 hatte er mit dem Europacup-Gesamtsieg und dem U26-Europameistertitel endgültig den Durchbruch geschafft. Im Oktober konnte der 26-Jährige bereits 3 Wochen in den olympischen Eiskanal in Peking „hineinschnuppern“. Eine Bahn, so sagt er, die nicht vergleichbar mit anderen sei, mit einigen Bergauf-Passagen und speziellen Kurven. „Es muss alles passen, sonst verliert man viel Zeit“, analysiert Baumgartner. Ob er bei den Olympischen Spielen gemeinsam mit dem zweiten Südtiroler Bob-Athleten, den Gadertaler Alex Verginer startet, scheint derzeit ungewiss. Der 27-jährige Anschieber und Bremser

aus St. Martin in Thurn muss sich in dieser Saison erst wieder beweisen. „In der Vorbereitung hat er aber schon mal seine gute Form unter Beweis gestellt“, sagt Baumgartner. Zu Beginn der Weltcupsaison wird man das Südtiroler Duo wohl nicht gemeinsam im Bob sehen, dann wird je nach Form und Resultaten entschieden. Derzeit ist Verginer im anderen italienischen Viererbob mit Pilot Mattia Variola gesetzt.

Baumgartners Ziel im Weltcup ist es jedenfalls, sich zwischen den Plätzen 8 und 12 zu etablieren. Mit Ausreißern nach vorne. „Wenn es ganz gut läuft, dann wollen wir auch mal ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden“, so Baumgartner. Vor allem im Zweierbob scheinen die Podestplätze (noch) weit entfernt, die Top-Nationen, allen voran Deutschland, sind in Sachen Material zu sehr voraus. „Aber mal schauen, was die nächsten Jahre so alles möglich ist.“

Mit der Nationalmannschaft standen Trockentrainings in Sterzing und in Cortina auf dem Programm. Zudem hat Baumgartner auch im heimischen Pustertal intensiv an seiner Kraft und Kondition gearbeitet. In den Sportzonen von Reischach und individuell daheim wurde trainiert.

Abseits vom Sport versuchte er, bei Wanderungen in den Bergen und Ausflügen mit Freundin und Familie Kraft zu tanken. „Das tut gut und ist eine tolle Abwechslung, in der Natur kann man abschalten“, erklärt er. Seine Freundin Greta Passler (sie ist die ältere Schwester von Biathletin Rebecca Passler) steht ihm dann auch immer wieder mit Ratschlägen zur Seite. Seit viereinhalb

Jahren sind die beiden ein Paar. Die 24-Jährige war früher selbst im Jugendbereich im Biathlon er folgreich und be endete vor einigen Jahren ihre aktive Karriere.

PATRICK BAUMGARTNER

Geburtsdatum und -ort: 27. Dezember 1994 in Bruneck Wohnort: Issing/Pfalzen Sportgruppe: Gefängnispolizei

NATIONALTEAM

BOB & SKELETON

Bob: HERREN

A-Kader: Patrick Baumgartner (Pfalzen), Costantino Ughi, Mattia Variola, Eric Fantazzini, Robert Gino Mircea, Josè Delmas Obou, Alex Pagnini, Lorenzo Bilotti, Alex Verginer (St. Martin in Thurn) DAMEN

A-Kader: Giada Andreutti, Tania Vicenzino, Elena Scarpellini, Anna Schenk (Wolkenstein)

Skeleton: HERREN

A-Kader: Mattia Gaspari, Manuel Schwärzer (Meransen), Amedeo Bagnis DAMEN

A-Kader: Alessandra Fumagalli, Alessia Crippa, Valentina Margaglio

Alex Insam und Daniel Moroder Mit neuem Schwung

Der letzte, etwas unter den Erwartungen verlaufene Skisprung-Winter ist Schnee von gestern. Alex Insam und Daniel Moroder sind nun bereit, den nächsten Schritt zu machen.

Skispringer aus Italien haben es nicht leicht: Die Ressourcen sind knapp, die Strukturen nicht die besten. Und dennoch kämpfen sich Alex Insam und Daniel Moroder Jahr für Jahr durch. In diesem Sommer hat Ersterer eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. „Zu Beginn habe ich schnell einen guten Rhythmus gefunden und technisch gesehen Fortschritte gemacht“, berichtet der 23-Jährige. Dann aber brach sich der Athlet aus Wolkenstein die Elle und die Speiche, weswegen er anderthalb Monate pausieren musste. Erst Ende September kehrte Insam wieder auf die Schanze zurück – und hat sofort das gute Gefühl wiedergefunden. Dieses will er nun im Wettkampf umsetzen – ohne sich einen großen Ergebnisdruck aufzuerlegen. „Das Ziel sind natürlich die Olympischen Spiele, wobei ich mich auch bei der Vierschanzentournee und der Skiflug-Weltmeisterschaft in Viker-

Geburtsdatum und -ort: 22. Jänner 2002 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

Verein: SC Gröden

sund gut präsentieren möchte“, meint Insam abschließend.

Während die Olympia-Teilnahme von Insam wohl nur eine Formalität sein dürfte, muss der 19-jährige Daniel Moroder zuerst im Continental Cup punkten, um den Vorgaben gerecht zu werden. „Wenn es dazu kommt, bin ich glücklich. Wenn nicht, dann gilt es, hart weiterzuarbeiten“, sagt er. Obwohl Moroder sich körperlich so gut fühlt wie noch nie zuvor, sei „in technischer Hinsicht noch viel zu erledigen“. Große Sorgen bereitet ihm die noch nicht perfekte Verfassung jedoch nicht – auch weil er sich

Geburtsdatum und -ort: 19. Dezember 1997 in Brixen Wohnort: Wolkenstein Sportgruppe: Polizei

NATIONALTEAM SKISPRINGEN

HERREN

A-Kader: Alex Insam (Wolkenstein), Giovanni Bresadola

B-Kader: Mattia Galliani, Daniel Moroder (St. Ulrich), Francesco Cecon

DAMEN

A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Jessica Malsiner (St. Ulrich)

B-Kader: Martina Ambrosi

im Training stetig verbessert. „Es geht auch darum, Vertrauen in sich selbst zu haben.“ In Topform will sich der Mann aus St. Ulrich bei der JuniorenWeltmeisterschaft in Zakopane (Polen) befinden, die Ende Februar über die Bühne geht. „Ein Top-10-Ergebnis dort ist mein Ziel.“

Weltcup-Skispringen

Herren 2021/22

8.1. 9.1. 15.1. 16.1. 21.1. 22.1. 23.1. 28.1. 29.2. 30.2. 26.2. 27.2. 3.3. 4.3. 5.3. 6.3. 19.3. 20.3. 25.3. 26.3. 27.3. Lillehammer Oslo Oslo Oslo Oberstdorf Oberstdorf Planica Planica Planica Ruka Ruka Wisla Wisla Klingenthal Klingenthal Engelberg Engelberg Oberstdorf Garmisch Innsbruck Bischofshofen

*Einzel

Vierschanzentournee

Bischofshofen Bischofshofen Zakopane Zakopane Sapporo Sapporo Sapporo Willingen Willingen Willingen Lah� Lah�

Raw Air Tour

*Großschanze

-Infogra k: A.Delvai

Flugschanze

ALEX INSAM
DANIEL MORODER

Lara und Jessica Malsiner Ein großes Missverständnis

Lara und Jessica Malsiner sind aufgrund einer turbulenten Vorbereitung nicht auf dem gewünschten Formstand. Die Erwartungen wurden dementsprechend nach unten geschraubt.

Als Andreas Felder im Frühling 2020 als neuer Coach des Skisprung-Teams vorgestellt wurde, herrschte hierzulande Aufbruchstimmung. Mittlerweile ist die Euphorie der Ernüchterung gewichen. Die Zusammenarbeit mit der Ski-Legende hat sich als so großes Missverständnis herausgestellt, dass der Österreicher im Sommer seinen Posten räumen musste. Wobei: Auf dem Papier gilt er immer noch als Cheftrainer. Südtirols beste Skispringerin Lara Malsiner sagt: „Manchmal trifft man eine Person und man versteht sich auf Anhieb, manchmal ist genau das Gegenteil der

Geburtsdatum und -ort:

14. April 2000 in Sterzing

Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Finanzwache

Fall.“ Es sei schwierig gewesen, mit ihm zu reden. Schwester Jessica meint: „Wir haben nicht auf der gleichen Ebene kommuniziert.“ Michael Lunardi und Sebastian Colloredo haben Felder nun abgelöst. Letzterer hat seine Karriere erst vor 2 Jahren beendet und könne sie „besser verstehen“. Wegen der Unstimmigkeiten im Trainerstab ist das Geschwister-Paar weit von der Bestform entfernt. „Ich könnte weiter sein, als ich es tatsächlich bin“, drückt es Lara euphemistisch aus. Jessica sagt hingegen, dass sie „überhaupt keine guten Sprünge zusammengebracht“ habe. Die Ränge 28 bzw. 32 beim Sommer Grand Prix am 2. Oktober in Klingenthal werden den Ansprüchen der beiden Athletinnen aus St. Jakob in Gröden nicht gerecht, zumal Lara schon einmal auf dem Weltcup-Podium stand, während die 19-jährige Jessica mit dem 15. Platz

JESSICA MALSINER

Geburtsdatum und -ort:

23. September 2002 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Finanzwache

bei der letztjährigen Weltmeisterschaft in Oberstdorf für Aufsehen sorgte. Immerhin zeigt die Formkurve bei beiden seit dem Trainerwechsel wieder nach oben. Große Ziele wollen sie jedoch nicht ausrufen. Das Hauptaugenmerk liege darauf, wieder zur Form der letzten Jahre zurückzufinden. Und die Olympischen Spiele? Weil beide ihr Ticket schon so gut wie sicher in der Tasche haben, seien die Gedanken daran noch nicht so präsent. Aber natürlich wollen sie sich in Peking bestmöglich präsentieren.

Weltcup-Skispringen

Damen 2021/22

26.11. Nischny Tagil 27.11. Nischny Tagil N 04.12. Lillehammer N 05.12. Lillehammer G 10.12. Klingenthal G 11.12. Klingenthal G 17.12. Ramsau N 31.12. Ljubno N 01.01. Ljubno N 08.01. Sapporo G 09.01. Sapporo G 14.01. Zao Sapporo 15.01. Zao Sapporo 28.01. Willingen 29.01. Willingen 30.01. Willingen

25.02. Hinzenbach 26.02. Hinzenbach 27.02. Hinzenbach 03.03. Lillehammer 04.03. Oslo 05.03. Oslo 06.03. Oslo 12.03. Oberhof 13.03. Oberhof 19.03. Nischny Tagil 20.03. Nischny Tagil 26.03. Tschaikowsky 27.03. Tschaikowsky

-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski

LARA MALSINER

Aaron Kostner Erst Leistung bringen

Es kann vorkommen, dass Spitzensportler mehr trainieren, als ihnen guttut. Aaron Kostner ist das im vergangenen Sommer passiert. „Ich wollte alles extrem machen, war übertrainiert. Und dann ist beim Sommer-GrandPrix überhaupt nichts mehr gegangen“, erzählt der nordische Kombinierer. Und so hat er 2 Wochen Pause eingelegt, um sich zu erholen.

Nun fühlt er sich wieder richtig gut. „Die Form wird immer besser. Bevor es los geht, weißt du zwar nie, wo du stehst, aber ich bin sehr zuversichtlich. Das Training im Herbst hatte eine sehr hohe Qualität“, sagt der junge Grödner. Was ihn besonders freut, ist, dass das Knie überhaupt keine Probleme macht. Zur Erinnerung: Im Dezember 2019 hatte er

sich beim Weltcup in Ramsau das Kreuzband gerissen.

Kostner ist froh, dass der Weltcup in Finnland beginnt. „In Ruka schneit es immer ein wenig und da ist es auf der Schanze beim Aufsprung nicht so hart“, erklärt er. Trotzdem sind seine Erwartungen beim WeltcupAuftakt nicht allzu groß. Der Grund: „Ich tue mich am Anfang der Saison meistens schwer.“

Zuletzt wurde viel auf der Schanze trainiert, wobei Kostner viel mit kürzeren Ski gesprungen ist. „Das macht man, um selbst ein Fluggefühl aufzubauen, statt sich tragen zu lassen“, nennt er den Grund dafür. Im Wettkampf werden natürlich wieder die langen Ski genommen. Die Olympischen Spiele sind für Aaron Kostner noch weit weg. „Erst muss ich Leistung bringen, damit ich überhaupt dabei bin“, stellt er klar.

AARON KOSTNER

Geburtsdatum und -ort:

8. Juli 1999 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Polizei

Samuel Costa Sogar aufs Tauchen verzichtet

Wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte, dann analysiert Samuel Costa alles bis ins kleinste Detail, um herauszufinden, wie er das ändern kann. Das hat der Nordische Kombinierer aus Wolkenstein auch nach der Saison 2020/21 gemacht. Sogar auf das geliebte Apnoe-Tauchen hat er verzichtet, um sich ganz dem Training zu widmen und die Schwächen beim Springen auszumerzen.

Bereits im April war er auf der Schanze, hat vor allem an seiner Hocke gearbeitet. „Jetzt bin ich auf einem guten Punkt, habe es automatisiert und muss nicht mehr an die Hocke denken, wenn ich am Ablauf stehe. Wie es dann wirklich funktioniert, sieht man freilich erst, wenn die Saison losgeht“, sagt Costa. Er ist eigentlich ein guter Springer, hat das zuletzt aber nur mehr sporadisch gezeigt. „Der letzte Winter hat gut angefangen. Deshalb habe ich mich

dann zu sehr darauf konzentriert, im Langlauf noch besser zu werden. Das Springen zu vernachlässigen war ein großer Fehler, den ich sicher nicht mehr machen werde“, merkt er selbstkritisch an.

Auch wenn es beim Sommer-GrandPrix nicht so gut gelaufen ist, so ist Costa doch überzeugt davon, dass die Vorbereitung gut war. Beim Ausdauertraining hat Coach Danny Winkelmann mehr auf kürzere Einheiten gesetzt. „Ich habe versucht, klüger zu trainieren“, sagt Costa.

Bei den Olympischen Spielen 2018 konnte er nicht antreten, weil er verletzt war. Diesmal hofft er, dabei zu sein. Es wäre seine zweite OlympiaTeilnahme nach 2014. Er weiß, wie bedeutend Olympia für einen Athleten ist und beschreibt das so: „Wenn du die ganze Saison schlecht bist, aber bei Olympia eine Medaille holst, hast du alles richtig gemacht.“

SAMUEL COSTA

Geburtsdatum und -ort: 30. November 1992 in Bozen Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Polizei

Daniela Dejori Schnelle Heilung

Zuerst eine Sprunggelenks-Verletzung, dann eine Entzündung im Knie: Die Sommer-Vorbereitung von Daniela Dejori ist wahrlich nicht gut verlaufen. Plötzlich ging es jedoch steil nach oben.

Aufgrund eines im Mai diesen Jahres zugezogenen Bänderisses im Sprunggelenk war Südtirols beste Nordische Kombiniererin im Sommer zu einer zweimonatigen Pause gezwungen. Als ob das in einer derart trainingsaufwändigen Sportart nicht Einschränkung genug wäre, litt die 19-Jährige im

August dann auch noch an einer Entzündung im Knie. Diese hinderte sie fast einen weiteren Monat lang am Ausdauertraining, ehe sich die Situation von einem Tag auf den anderen schnell besserte: „Ich konnte wieder schmerzfrei meine Einheiten absolvieren“, berichtet Dejori. Dennoch habe sie durch die vielen Verletzungen nicht die gewünschten Umfänge abspulen können. „Vor allem im Langlauf fehlen mir einige intensive Einheiten, die Grundausdauer. Im Skispringen weiß ich nicht, wo ich genau

Weltcup-Kalender Nordische Kombination

Herren

Ruka-Tour

26.11. Ruka

27.11. Ruka

28.11. Ruka

04.12. Lillehammer

05.12. Lillehammer

11.12. Otepää

12.12. Otepää

18.12. Ramsau

19.12. Ramsau

07.01. Fleimstal

08.01. Fleimstal

09.01. Fleimstal

15.01. Klingenthal

16.01. Klingenthal

22.01. Planica

23.01. Planica

28.01. Seefeld

29.01. Seefeld

30.01. Seefeld

26.02. Lah� 27.02. Lah� 05.03. Oslo 06.03. Oslo 12.03. Schonach 13.03. Schonach

03.12. Lillehammer 04.12. Lillehammer 11.12. Otepää 12.12. Otepää 17.12. Ramsau 07.01. Fleimstal

08.01. Fleimstal

23.01. Planica 12.03. Schonach 13.03. Schonach

-Infogra k: A.Delvai

Finnland

Finnland

Finnland

Norwegen

Norwegen

Estland

Estland

Österreich

Österreich

Italien

Italien

Italien

Deutschland

Deutschland

Slowenien

Slowenien

Seefeld Triple

Österreich

Österreich

Österreich

Finnland

Finnland

Norwegen

Norwegen

Deutschland

Deutschland

Damen

Norwegen

Norwegen

Estland

Estland

Österreich

Italien

Italien

Slowenien

Deutschland

Deutschland

Einzel Großschanze

Einzel Großschanze

Einzel Großschanze

Team Normalschanze

Einzel Großschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Mixed Team Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Großschanze

Einzel Großschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Teamsprint Großschanze

Einzel Großschanze

Einzel Großschanze

Einzel Großschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Mixed Team Normalschanze

Massenstart Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

Einzel Normalschanze

stehe, da ich noch keinen Wettkampf bestritten und somit keine Vergleichswerte habe“, sagt Dejori, die auf der Schanze versucht hat, sich technisch weiterzuentwickeln. Ob sie direkt beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer am 3. Dezember in die neue Saison einsteigt oder zuvor noch bei einem FIS-Rennen antreten wird, weiß sie nicht. Gewiss ist hingegen, dass im anstehenden Winter kein richtiger Höhepunkt ansteht. Ein spezielles Ziel festzulegen, sei deshalb schwer. „Ich will mich von Rennen zu Rennen steigern. Wenn das gelingt, bedeutet es, dass ich bei den wichtigsten mein ganzes Potenzial ausschöpfen kann.“

DANIELA DEJORI

Geburtsdatum und -ort: 1. August 2002 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Verein: SC Gröden

HERREN

A-Kader: Aaron Kostner (St. Ulrich), Samuel Costa (Wolkenstein), Alessandro Pittin, Raffaele Buzzi

B-Kader: Iacopo Bortolas, Stefano Radovan, Domenico Mariotti

DAMEN

A-Kader: Veronica Gianmoena, Annika Sieff, Daniela Dejori (Wolkenstein)

B-Kader: Lena Prinoth (St. Ulrich)

Arianna Tricomi

Aller guten Dinge sind vier

Arianna Tricomi hat sich von Corona gut erholt und freut sich auf die nächsten Wochen. „Ich habe mich infiziert, hatte aber keine Probleme und konnte daheim auch immer trainieren. Das Gute an der Sache ist, dass ich jetzt für 6 Monate durch das Genesungs-Dokument frei bin“, erklärt die in Innsbruck wohnende Ski-Freestylerin aus Corvara.

Die Freeride-World-Tour konnte sie 2018, 2019 und 2020 für sich entscheiden. Im Vorjahr gewann die mit Tricomi gut befreundete Schweizerin Elisabeth Gerritzen den WM-Titel. Tricomi nutzte den Sommer und Frühherbst zu reichlich Training im Freien. „Ich bin viel in den Dolomiten geklettert, bin gewandert und das hat mächtig Spaß gemacht. Die Berge liebe ich einfach. Im Juli wurden mir die Schrauben und Platten aus meinem operierten Sprunggelenk entfernt. Es

Freeride World Tour

22. bis 28. Jänner

30. Jänner bis 5. Februar

12. bis 17. Februar

15. bis 20. März

26. März bis 3. April

-Infogra k: M. Lemanski

geht mir körperlich sehr gut“, zieht Tricomi vor Saisonbeginn im Jänner 2022 Zwischenbilanz.

Auf den Gletschern in Österreich hat die Gadertalerin bereits einige Trainings auf Schnee absolviert. „Ich freue mich wieder auf die Tour und hoffe auf vergangenen Zeiten wie vor der Pandemie. Denn die letzte Saison war durch Corona alles andere als schön, auch in der Szene war die Stimmung gedämpft“, berichtet Tricomi. Sie litt als Gefühlsmensch reichlich darunter.

Die World Tour beginnt in Spanien am 22. Jänner 2022. 4 Wettbewerbe finden in Europa statt, zudem einer in Kanada. „Schade, dass Japan nicht im Kalender ist. Aber aufgrund der Pandemie wollte man nicht zu viel zwischen den Kontinenten herumreisen“, sagt Tricomi. All zu große sportliche Ziele stecke sie sich keine, Ideen und Pläne hat sie hingegen viele: „Ich

2021/22

Baqueira Beret

Ordino-Arcalis

Kicking Horse Golden

Fieberbrunn

Verbier

Spanien

Andorra

Kanada

Nord�rol/Österreich

Schweiz

denke an ein Filmprojekt, an Videos. Da gäbe es so einiges, aber aufgrund der unsicheren Lage ist noch nichts spruchreif“, meint die 29-Jährige. Tricomi lässt sich oft und gerne von ihrer inneren Stimme treiben, sie ist ein Freigeist. Daher liebt sie ihr Leben als Free-Riderin zwischen den Schnee behangenen Felswänden auch so sehr.

Geburtsdatum und -ort: 1. August 1992 in Bozen

Wohnort: Innsbruck/Corvara

Verein: Red-Bull-Athletin

ARIANNA TRICOMI
Liebt es wild, steil und voller Tiefschnee: Arianna Tricomi.

Silvia Bertagna Sie hat noch nicht genug

Silvia Bertagna ist das Evergreen Girl der Freestyle-Szene, für Teamkolleginnen wie Gegnerinnen ein Vorbild – und noch lange nicht am Ende ihrer beeindruckenden Karriere angelangt.

Immer jüngere Sportlerinnen mischen den Freestyle-Sport mit immer waghalsigeren Tricks auf, fordern dadurch dessen Entwicklung und sorgen für einen rasanten Anstieg des Niveaus. Um mithalten zu können, ist hartes Training und eine große Leidenschaft unumgänglich. Silvia Bertagna weiß das am besten. Die 34-Jährige gehört auch im fortgeschrittenen FreestyleAlter nach wie vor zur Weltspitze. Verantwortlich dafür ist ihre stetige Weiterentwicklung. Dass ihr bei der letzten Weltmeisterschaft der erste Double Cork ihrer Laufbahn gelang, ist nur ein Beispiel dafür.

Ralph Welponer

Das langjährige Training und die Sprünge haben bei der St. Ulricherin zwar ihre Spuren hinterlassen, der Erfolgshunger ist aber ungebremst: „Ich habe nach der letzten Saison Ruhe walten lassen, das hat mir und meinen Knien, die zwischendurch zwicken, sehr gut getan“, erklärt Bertagna: „Dennoch konnte ich das, was ich mir vorgenommen habe, trainingsmäßig erledigen. Ich habe vorwiegend auf sogenannten Banger Parks trainiert, das Schneetraining kam erst im September dazu.“

Der Big-Air-Weltcupauftakt in Chur Mitte Oktober endete mit einem achtbaren 6. Rang. Achtbar, weil Bertagna keinen perfekten Sprung zeigte – und dennoch 20 Athletinnen hinter sich ließ. Das stimmt sie für ihrer 2. Olympischen Spiele nach Sotschi 2014 positiv. „Schlussendlich ist Olympia ein Rennen wie jedes andere, bei dem es darum geht, alles auf den Punkt zu bringen.“

Olympia-Traum zerstört

Monatelang hat Ralph Welponer hart in der Vorbereitung geschuftet, um sich seinen Traum von Olympia 2022 zu verwirklichen. Aber schon am letzten Wochenende ist dieser bereits verpufft.

Freestyle ist ein risikoreicher Sport, der schwere Verletzungen nach sich ziehen kann. Welponer weiß das am besten, riss er sich doch im Oktober 2018 das Kreuzband im linken Knie. 3 Jahre später ist der 24-Jährige aus St. Ulrich erneut zu einer Zwangspause gezwungen: Am vergangenen Freitag, 19. November, kam Welponer im Rahmen des Slopestyle-Weltcups am Stubaier Gletscher heftig zu Sturz, als er zu weit sprang und mit „zu viel Gewicht auf dem rechte Knie“ landete. Diagnose: Riss des Kreuzbandes, des Innenund Außenbandes sowie des Meniskus. Schon 2 Tage nach diesem verhängnisvollen Unglück, der alle Olympia-

Hoffnungen im Keim ersticken ließ, wurde der Freestyler aus St. Ulrich in der Bozner CityClinic vom OrthoplusTeam um Dr. Florian Perwanger operiert. „Ich versuche, so schnell wie möglich zurück zukommen und bleibe positiv“, gab sich Welponer in einer Stellungnahme kämpferisch.

Geburtsdatum und -ort: 4. April 1997 in Bozen

Wohnort: St. Ulrich

Verein: SC Gröden

Dort das „Rennen des Lebens“ zu bestreiten, wäre für Bertagna, die das Olympia-Ticket schon so gut wie sicher in der Tasche hat, das Größte.

Geburtsdatum und -ort: 30. November 1986 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

Verein: SC Gröden

Weltcup-Kalender Freestyle 2021/22

-Infogra k: A.Delvai

Gruppe A: Leonardo Donaggio, Ralph Welponer (St. Ulrich)

Gruppe B/Nachwuchs: Emanuele Canal, Matteo Giacomuzzi, Moritz Happacher (Sexten), Simon Leitner (Pfalzen), René Monteleone (St. Ulrich in Gröden), Filippo Levis, Miro Tabanelli, Kilian Morone DAMEN

Gruppe A: Silvia Bertagna (St. Ulrich), Elisa Maria Nakab

SILVIA BERTAGNA

1

SÜDTIROLS

WELTCUP-KALENDER

SKI ALPIN GRÖDEN 1

15.bis 18. Dezember

2 KARERPASS/CAREZZA

16.Dezember

SNOWBOARD

FREESTYLE/SKICROSS

18.bis 20. Dezember

19.und 20. Dezember

SKI ALPIN

14.bis 17. Jänner NATURBAHNRODELN

ABGESAGT

5 20.bis 23. Jänner BIATHLON ANTHOLZ

6 25.Jänner

SKI ALPIN KRONPLATZ

7 10.bis 13. Februar NATURBAHNRODELN DEUTSCHNOFEN

WELTCUPSTATIONEN

IN SÜDTIROL

KARERPASS/CAREZZA

DEUTSCHNOFEN

Herren Damen D H

3

INNICHEN

SKICROSS

Sa 18.12. 10.45 Uhr

Qualifika�on 1. Rennen H 12.15 Uhr

Qualifika�on 1. Rennen D 13.15 Uhr

Qualifika�on 2. Rennen H 14.30 Uhr

Do 20.1. 14.15 Uhr

BIATHLON H

20 km Einzel

Fr 21.1. 14.15 Uhr 15 km Einzel D

SKI ALPIN

Mi/Do 15. und 16.12. Abfahrtstraining Fr 17.12. 11.45 Uhr Super-G

Sa 18.12. 11.45 Uhr Abfahrt

GRÖDEN H H H

2 KARERPASS/CAREZZA

Do 16.12. SNOWBOARD 9 bis 11 Uhr

Qualifika�on Parallel-Riesentorlauf 13 Uhr

Parallel-Riesentorlauf D H

Qualifika�on 2. Rennen D

So 19.12. 12 Uhr

Finale 1. Rennen

Mo 20.12. 11.30 Uhr

Finale 2. Rennen

4

So 19.12. 10 und 13.30 Uhr

1.Riesentorlauf

Mo 20.12. 10 und 13 Uhr

Sa 22.1. So 23.1. 12.15 Uhr

4x7,5 km Staffel H 15.15 Uhr 12,5 km Massenstart D D 12.50 Uhr 15 km Massenstart H H 15 Uhr 4x6 km Staffel D D D H

SKI ALPIN

Di 25.1. 10.30 und 13.30 Uhr Riesentorlauf D

NATURBAHNRODELN

Fr bis So 28. bis 30.1. Einsitzer H, Einsitzer D, Doppelsitzer D H H

Reichweite Sichtbarkeit

Olympia 2022

Anzeigenschluss: 10. Januar Erscheinungstermin: 03. Februar

Golf & more

Anzeigenschluss: 01. März Erscheinungstermin: 24. März

Eishockey 2022/23

Anzeigenschluss: 19. August

Erscheinungstermin: 08. September

Michael Gartner

Zone Pustertal, Ahrntal und Gadertal

+39 348 42 73 429 michael.gartner@athesia.it

Armin De Biasio

Zone Burggrafenamt und Vinschgau

+39 340 88 62 568 armin.debiasio@athesia.it

Fußball 2022/23

Anzeigenschluss: 05. August Erscheinungstermin: 25. August

Wintersport 2022/23

Anzeigenschluss: 04. November Erscheinungstermin: 24. November

Alois Niklaus

Zone Unterland, Eggental, Schlerngebiet und Eisacktal

+39 349 10 75 556 alois.niklaus@athesia.it

Elisabeth Scrinzi

Zone Bozen und Umgebung, Überetsch und Sarntal

+39 348 34 08 828

elisabeth.scrinzi@athesia.it

Wir sind für dich da, damit die Freude am Wintersport nicht nach dem ersten Sturz endet!

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Dein Spezialist für Orthopädie und Traumatologie

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Claudia-de-Medici-Str. 2, 39100 Bozen

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Tel. 0471/310 604

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