Dolomiten-Markt_07.09.2024

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UND WENN ICH MEINEN JOB VERLIERE …

Zukunfts

ängste?

Egal, ob es die Künstliche Intelligenz ist, die bestimmte Berufe überflüssig macht, oder eine Bemerkung des Chefs, dass der Betrieb künftig auf Sparflamme fahren muss – wo Jobverluste drohen, macht sich Angst breit. Sie mag mitunter berechtigt sein, sollte aber nicht in Panik oder Verzweiflung enden. Das Wichtigste ist zunächst: realistisch bleiben und Schritt für Schritt für Klarheit sorgen. Mehr dazu auf Seite 3

EIN NEUBAU-PROJEKT IN NEUMARKT – MODERNE ELEGANZ IM HERZEN DES SÜDTIROLER UNTERLANDES

Im Herzen von Neumarkt wird ein aufregendes Neubauprojekt realisiert, das insgesamt 21 Wohnungen auf 3 Stockwerken umfasst. Die Wohneinheiten, die entweder über große Gärten oder geräumige Terras-

7. SEPTEMBER 2024 www.dolomitenmarkt.it

HR-Expertin Stefanie Prader im Gespräch 2 Zukunftsängste? 3

Abfertigung –Was man wissen muss 6 STELLENANZEIGEN

sen verfügen, sind darauf ausgelegt, höchsten Komfort und Wohlbefinden zu bieten.

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NACHHALTIGES UND INKLUSIVES RECRUITING

Die Zeiten ändern sich

Lief es vor nicht gar zu langer Zeit noch so ab, dass man als Bewerber mehr zitternd als selbstsicher beim Vorstellungsgespräch saß, ist es heute fast andersherum. Der Fachkräftemangel hat das Recruiting verändert. Heute geht es auch als Unternehmen darum, sich zu bewerben – und zwar bei den Talenten. Denn die haben oft die Qual der Wahl.

Stefanie Prader ist in einem großen Unternehmen für die Entwicklung und Organisation der Personalstruktur zuständig und in ihrer Tätigkeit stetig mit den Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Sie weiß: heute zählt mehr, als ein prestigeträchtiger Arbeitgeber zu sein: „In den letzten Jahrzehnten hat sich das Recruiting stark verändert, wir haben uns von einem Arbeitgebermarkt in einen Arbeitnehmermarkt gewandelt.“ Daher komme es heute viel mehr darauf an, wie nicht (nur) der Arbeitnehmer sich präsentiert, sondern vielmehr der Arbeitgeber. „Als Unternehmen muss man sich in einigen Aspekten weiterentwickeln und anpassen“, sagt sie, „dazu zählen folgende Punkte: Employer Branding: Unternehmen müssen bewusst als starke Arbeitgebermarke auftreten, um Fachkräfte anzuziehen. Flexibili-

Sie ist seit 7 Jahren im Bereich Personalsuche tätig, seit 2021 für die A. Loacker AG im Bereich Organisational Development & Recruiting. Recruiterin aus Leidenschaft mit dem Ziel, sowohl für das Unternehmen als auch für den Bewerber das „Perfect Match“ zu finden.

„Als Unternehmen muss man sich in einigen Aspekten weiterentwickeln

und anpassen.“

Stefanie Prader

tät: Remote-Arbeit und flexible Arbeitsmodelle sind wichtiger geworden und das Fehlen oft ein Ausschlusskriterium für Bewerber. Digitalisierung: Der Einsatz von Online-Jobbörsen, sozialen Medien und KI-gestützten Tools hilft enorm, gezielt passende Bewerber anzusprechen. Diversity und Inklusion: Unternehmen legen zunehmend Wert auf vielfältige und inklusive Teams, was sich ebenfalls in gezielten Rekrutierungsstrategien widerspiegelt.“

Gerade die letzten beiden Punkte sind heute kein Nice-to-have, sondern essentiell: „Diversity bringt unterschiedliche Perspektiven und Ideen in die Teams, was zu innovativeren Lösungen führt“, äußert sich Prader, „außerdem schafft man so eine inklusive Arbeitsumgebung, in der sich alle Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen.“ Inklusiv zusammengestellte Teams, so Prader, brächten durch die unterschiedlichen Hintergründe, Erfahrungen und Perspektiven eine positive Vielfalt in Arbeitsweisen. Für sie seien zudem oder auch gerade in vielfältigen Teams eine offene Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung unerlässlich. „Auch gegenseitige Unterstützung und die Förderung individueller Stärken jedes Teammitglieds sind zentrale Punkte in einer harmonischen Zusammenarbeit.“ Diese gelebte Vielfalt und Wertschätzung ist nicht nur intern mehr als hilfreich, sie unterstützt auch im Recruitingprozess. Etwa wenn potenzielle Mitarbeiter mit der bestehenden Belegschaft sprechen können und diese von ihrer Erfahrung berichtet.

Auch Nachhaltigkeit sei oft Thema in Bewerbungsgesprächen. Wenn Unternehmen also authentisch und wahrheitsgemäß kommunizieren können, wie sie sich für die Umwelt einsetzen, „zieht dies umweltbewusste Talente an und fördert eine positive Unternehmenskultur. Hinzukommt, dass letztlich auch die Reputation gestärkt wird.“

UND WENN ICH MEINEN JOB VERLIERE …

Zukunftsängste?

Egal, ob berechtigt oder überzeichnet, die Angst vor einem Jobverlust beeinträchtigt das Wohlbefinden der Betroffenen massiv. Neben Existenzsorgen führt sie auch zu psychischen Problemen bis hin zur Depression. Doch wie umgehen mit dem Gefühl, vor dem beruflichen Aus zu stehen?

In unsicheren Zeiten ist kein Job mehr sicher, da wirtschaftliche Krisen, Unternehmensschließungen und technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze bedrohen.

Selbst wenn der Markt aktuell dringend nach Arbeitskräften sucht, es besteht immer die Gefahr, dass Menschen arbeitslos werden, auch in Südtirol. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Manchmal geht es um die wirtschaftliche Krise einer gesamten Branche, manchmal um ein einzelnes Unternehmen, das geschlossen wird, manchmal um einen Mutterkonzern, der die Zahl seiner Werke reduziert. Mitunter werden Arbeitssuchende wegen Konjunkturschwankungen nur mit einem befristeten Arbeitsvertrag oder in sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen aufgenommen. Und generell leben wir in unsicheren Zeiten, sodass auch ein vermeintlich sicherer Job längst keine Garantie mehr darstellt. Wer hat sich letzthin nicht schon gefragt, ob seine Aufgaben künftig vielleicht die Künstliche Intelligenz übernimmt und sich der Chef womöglich eine teure Arbeitskraft spart? Den eigenen Job zu verlieren, damit verbunden ein sicheres Einkommen, die Existenz einer Familie oder auch nur das Ansehen in der Gesellschaft, solche Ängste sind also durchaus nachvollziehbar. Andererseits hilft ständige Angst nicht weiter, da es im Leben Schicksale gibt, die wir weder vorhersagen noch verhindern können. Dazu gehört auch eine mögliche Arbeitslosigkeit. Um negative Gedanken hinsichtlich der eigenen beruflichen Zukunft besser einordnen und Ängste so zu einem gewissen Teil überwinden zu können, helfen einige Tipps und Maßnahmen.

Um negative Gedanken hinsichtlich der eigenen beruflichen Zukunft besser einordnen und Ängste so zu einem gewissen Teil überwinden zu können, helfen einige Tipps und Maßnahmen.

REALISTISCH BLEIBEN

Zugegeben, das ist einfacher gesagt, als getan, wenn die Angst im Nacken sitzt. Doch manchmal hilft ein Zahlenspiel: Wie hoch ist nach aktuellem Stand der Dinge die Wahrscheinlichkeit auf einer 10-teiligen Skala, dass du, der gerade diesen Artikel liest, innerhalb eines Jahres deinen Job verlierst? Wenn du die 3. Stufe der Skala gar nicht erreichst, gehörst du bestimmt zur großen Mehrheit. Will heißen: Du machst dir Sorgen über etwas, das sehr wahrscheinlich innerhalb des nächsten Jahres gar nicht eintritt.

FINANZIELLE LAGE ÜBERPRÜFEN

Gesetzt den Fall, die Wahrscheinlichkeit liegt doch bei mehr als 5 – wie wär’s mit einer Kostenaufstellung im eigenen Haushalt? Also beispielsweise: Wie hoch sind die Fixkosten? Worauf könntest du eventuell verzichten? Wie hoch würde das (in vielen

Fällen zustehende) Arbeitslosengeld ausfallen? Da jemand seinen Job nur sehr selten von heute auf morgen verliert, lohnt sich eine solche Rechnung, um zu realisieren, dass die Welt trotz Jobverlust nicht untergeht. Außerdem ist das soziale Netz in Südtirol noch recht engmaschig. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, um Unterstützung zu beantragen. Und Arbeitslosigkeit ist ein guter Grund dafür, vor allem, wenn eine Familie ernährt werden muss.

PROFESSIONELLEN RAT SUCHEN

Wenn die Gedanken- und Angstspirale dich bereits zu lähmen droht, ist es höchste Zeit, dir professionellen Rat zu holen. Es muss kein Termin beim Psychologen sein, eher einer bei einem Coach oder bei der Berufsberatung des Landes, die noch dazu kostenlos ist. Dort wird im Zuge von Gesprächen und Tests analysiert, welche Potenziale in den Ratsuchenden stecken, welche beruflichen Wünsche und Möglichkeiten sie haben.

ÜBER ALTERNATIVEN

NACHDENKEN

Gedanken sind frei, auch jene über einen Wechsel in ein anderes Unternehmen oder in eine andere Branche. Wer sich in der eigenen beruflichen Situation nicht sicher fühlt, der fühlt sich dort meistens auch nicht wohl. Auf die Dauer kann das die Psyche belasten. Warum nicht den ganzen Mut zusammennehmen, auf etwas Freizeit verzichten und dafür einen spannenden Lehrgang besuchen? Warum nicht aus reiner Neugier auf eine Stellenanzeige antworten? Absagen geht immer. Solche Aktionen helfen oft auch nur, um dir klar zu werden, was du wirklich willst – und was nicht.

SICH VORBEREITEN

Wer jemals aus nicht selbst verschuldeten Gründen entlassen wurde, der weiß, wie weh das tut und wie groß vor allem zu Beginn die Wut auf alle und alles ist. Am liebsten würde man einen geharnischten Brief an den Vorgesetzten schreiben oder

Du machst dir Sorgen über etwas, das sehr wahrscheinlich innerhalb des nächsten Jahres gar nicht eintritt.

ihm alle möglichen Vorwürfe ins Gesicht schleudern. Genau das sollte aber nicht passieren. Denn 1. sagt man im Affekt Dinge, die man vielleicht später bereut. Und 2. weiß man nie, unter welchen Umständen man dieser Person irgendwann noch einmal begegnet. Deswegen der Tipp:

Wer sich in seiner beruflichen Situation unsicher fühlt, sollte den Mut aufbringen, Neues auszuprobieren, eventuell einen spannenden Lehrgang zu besuchen, um herauszufinden, was er wirklich will.

nie schreiben, immer reden, und sich vorher möglichst sachliche Fragen bzw. Antworten überlegen. Der Vorgesetzte kann ruhig wissen, welch schwierigen Einschnitt die Entlassung bedeutet, aber mit ihm „abzurechnen“, ändert nichts an der Situation, ganz im Gegenteil.

RECHTLICHES KURZ GEFASST

In Italien ist die Entlassung von Arbeitnehmern gesetzlich streng geregelt, sowohl was die Gründe anbelangt als auch das Verfahren. Wem eine Entlassung droht, der sollte sich daher auch rechtlich absichern. Gewerkschaften und Patronate geben Auskunft. Auch über die Möglichkeit, Arbeitslosengeld oder eine andere Unterstützung zu beziehen, informieren diese Anlaufstellen. Außerdem gilt: Nicht nur ein Arbeitnehmer, der kündigt, muss eine Kündigungsfrist einhalten, auch der Arbeitgeber ist im Entlassungsfall verpflichtet, die im Kollektivvertrag festgelegte Kündigungsfrist zu gewähren. Eine Ausnahme besteht in besonders schwerwiegenden Fällen, wenn der Arbeitnehmer zum Beispiel jemand anderen am Arbeitsplatz willkürlich verletzt, ein Betriebsgeheimnis verraten oder im Betrieb etwas gestohlen hat.

ABFERTIGUNG

Was man wissen muss

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WIE HOCH FÄLLT SIE AUS?

Sie stehen kurz vor Beendigung Ihrer aktuellen Arbeitsstelle oder sogar vor der wohlverdienten Pensionierung? Dann wartet nicht nur ein neuer Lebensabschnitt auf Sie, sondern ebenso die Abfertigung. Eine finanzielle Unterstützung für den nächsten Schritt im Leben. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Hermann Graber hat für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

HERMANN ANDRÄ GRABER

Er ist der Inhaber und Gründer der Graber & Partner GmbH, einer Steuerberaterkanzlei mit Sitz in Bruneck. Die Kanzlei hat sich auf die Gründung von Unternehmen inklusive Finanzbuchhaltung und Jahresabschlüsse sowie die Beratung im Bereich Arbeitsrecht und Lohnabrechnung spezialisiert. Hermann Graber hat über 30 Jahre Erfahrung in der Branche und hat das Unternehmen zu einem anerkannten Dienstleister für Unternehmen in Italien und dem deutschsprachigen Raum entwickelt.

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WAS GENAU IST DIE ABFERTIGUNG?

Die Abfertigung, in Italien als „trattamento di fine rapporto“ (TFR) bekannt, ist eine gesetzlich vorgeschriebene Zahlung, die einem Arbeitnehmer bei Beendigung seines Arbeitsverhältnisses zusteht. Es handelt sich hierbei nicht um eine Abfindung im klassischen Sinne, da die Abfertigung ein Lohnbestandteil ist, der während der gesamten Dauer des Arbeitsverhältnisses angesammelt wird und auf den der Arbeitnehmer einen rechtlichen Anspruch hat.

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WEM STEHT SIE ZU?

Jeder Arbeitnehmer, der in einem Arbeitsverhältnis steht und dessen Vertrag beendet wird, hat Anspruch auf die Abfertigung, unabhängig davon, ob es sich um eine Kündigung, Pensionierung oder eine andere Form der Vertragsauflösung handelt.

Die Höhe der Abfertigung basiert auf dem Bruttoeinkommen des Arbeitnehmers und wird jährlich berechnet. In Italien entspricht der jährliche Betrag etwa 7,41% des Bruttojahreseinkommens, wobei dieser Betrag entsprechend den Jahren der Betriebszugehörigkeit akkumuliert wird.

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WANN WIRD SIE AUSGEZAHLT?

Die Abfertigung (TFR) wird normalerweise am Ende des Arbeitsverhältnisses in einer einzigen Summe ausgezahlt. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer die angesparte Summe erhält, wenn er das Unternehmen verlässt, sei es durch Kündigung, Ruhestand oder andere Formen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

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KANN DIE AUSZAHLUNG VORZEITIG ERFOLGEN?

In den letzten Jahren gab es in Italien keine spezifischen gesetzlichen Änderungen, die den Zugang zur vorzeitigen Auszahlung des TFR grundlegend verändert hätten. Die bereits bestehenden Regelungen erlauben es Arbeitnehmern jedoch unter bestimmten Umständen, wie dem Kauf einer Erstwohnung oder schweren gesundheitlichen Problemen, einen Teil des TFR vorzeitig abzurufen. Diese Option besteht schon länger und erfordert die Erfüllung spezifischer Voraussetzungen.

Foto © Graber & Partner GmbH

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BEKOMMT MAN ALLES AUF EINMAL AUSGEZAHLT?

Wurde die Abfertigung nicht in einen Pensionsfonds einbezahlt, wird der zurückgestellte Betrag inkl. Inflationsanpassung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses an den Arbeitnehmer ausbezahlt. Nachdem die Inflationsanpassung des laufenden Monats abzuwarten ist, erfolgt die Berechnung und Auszahlung im Normalfall einen Monat nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses mittels getrenntem Lohnstreifen. Wurde die Abfertigung hingegen in einen Pensionsfonds einbezahlt, erfolgt die Auszahlung normalerweise erst bei Pensionsantritt durch den Fonds direkt. 7

KANN MAN DIE ABFERTIGUNG DURCH VERSICHE RUNGEN ODER ÄHNLICHES ERHÖHEN?

Die Abfertigung (TFR) erhöht sich automatisch mit dem Einkommen des Arbeitnehmers. Das bedeutet, je mehr man verdient, desto höher fällt die Abfertigung aus. Da der TFR auf einem Prozentsatz des Bruttojahreseinkommens basiert, führt ein höheres Einkommen zu einem höheren angesparten Betrag. Zusätzliche Maßnahmen wie der Abschluss von privaten Vorsorgeprodukten oder Beiträgen zu Pensionsfonds können ergänzend wirken, ändern jedoch nicht den grundsätzlichen Mechanismus der TFR-Berechnung, sondern bieten lediglich eine zusätzliche Absicherung für den Ruhestand.

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GIBT ES ALTERNATIVEN ZU DIESEM SYSTEM?

Es gibt keine Alternativen zur Abfertigung (TFR), da dieses System für alle Arbeitnehmer in Italien verpflichtend ist. Jeder Arbeitnehmer hat gesetzlich Anspruch auf den TFR, unabhängig von der Art des Arbeitsverhältnisses. Allerdings können Arbeitnehmer zusätzlich auf private Pensionsfonds zurückgreifen, die oft flexiblere Konditionen und potenziell höhere Renditen bieten. Diese privaten Vorsorgeprodukte dienen als Ergänzung zur Abfertigung und ermöglichen es, die finanzielle Sicherheit im Ruhestand weiter zu stärken.

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WIE FUNKTIONIERT DER ZUSAMMENSCHLUSS DER ABFERTIGUNG MIT DEM PENSIONSFONDS?

In Italien wurde mit der Reform des Arbeitsrechts von 2007 eine wichtige Änderung in Bezug auf die Abfertigung eingeführt. Seitdem haben Arbeitnehmer die Wahl, ob ihr TFR im Unternehmen verbleibt oder in einen Pensionsfonds eingezahlt wird. Die Entscheidung muss innerhalb von sechs Monaten nach der Einstellung getroffen werden. Wenn der Arbeitnehmer keine Entscheidung trifft, wird der TFR automatisch in einen Pensionsfonds überwiesen.

Im Klartext

Leistung soll Spaß machen

EINZAHLUNG IN DEN PENSIONSFONDS

VORTEILE

• Höhere Renditen: Investitionen im Fonds können höhere Erträge bringen als die traditionelle Abfertigung.

• Steuervorteile: Beiträge zum Pensionsfonds genießen steuerliche Begünstigungen.

• Altersvorsorge: Stärkung der finanziellen Sicherheit im Ruhestand.

NACHTEILE

• Marktrisiko: Erträge sind von der Entwicklung der Finanzmärkte abhängig und können schwanken.

• Eingeschränkte Verfügbarkeit: Das in den Fonds investierte Geld ist bis zur Pensionierung gebunden, während die traditionelle Abfertigung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses sofort ausgezahlt wird.

Eine fundierte Entscheidung hängt von individuellen Risikopräferenzen und finanziellen Zielen ab.

Leistung bei der Arbeit sollte Freude bereiten, denn das steigert Motivation und Kreativität, was zu besseren Ergebnissen führt. Arbeit, die Spaß macht, fördert persönliches Wachstum, stärkt das Teamgefühl und verbessert das Arbeitsklima. So wird Stress reduziert und die langfristige Leistungsfähigkeit erhöht. Freude und Leistung gehen Hand in Hand und bilden die Basis für nachhaltigen Erfolg im Berufsleben.

HANNES MAIR

studierte Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften an den Universitäten von Trient und Innsbruck. Er hat langjährige Berufserfahrung im Bereich Personalwesen und ist seit 2005 Geschäftsführer und Personalberater der look4U.

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WIE FUNKTIONIERT DAS BAUSPAREN?

Große Vorteile genießen

Der Traum vom Eigenheim ist bekanntlich allgegenwärtig, die Erfüllung scheitert oftmals aber am Geld. Deshalb hat das Land vor fast 10 Jahren mit dem Bausparen die einzigartige Möglichkeit geschaffen, den Bau, Kauf oder die Wiedergewinnung der eigenen 4 Wände zu finanzieren. Details zum Bausparen verrät Joachim Mair, der Abteilungsleiter Retail in der Generaldirektion der Südtiroler Sparkasse, im Experten-Interview.

Joachim Mair (53) ist seit 1993 bei der Südtiroler Sparkasse in verschiedenen Bereichen tätig - u. a. als Privatkundenberater, Filialleiter, Bezirksleiter und seit 2020 als Abteilungsleiter Retail in der Generaldirektion. Somit ist er derzeit der Direktverantwortliche für das Filialnetz (106 Filialen).

Was kann man sich unter Bausparen vorstellen?

Joachim Mair: Bausparen ist das vom Land Südtirol geförderte Modell, das die Vorteile eines Zusatzrentenfonds mit jenen eines Darlehens zu einem günstigen Zinssatz kombiniert.

Wie funktioniert das Bausparmodell?

J. M.: Wenn Sie seit mindestens 8 Jahren an einem vertragsgebundenen Zusatzrentenfonds beteiligt und seit mindestens 5 Jahren ohne Unterbrechung in Südtirol ansässig sind, wobei es auch noch andere Voraussetzungen zu erfüllen gilt, können Sie ein Darlehen zu bevorzugten Bedingungen beantragen, um Ihre Erstwohnung zu kaufen, zu bauen oder zu renovieren. Das Bausparen kann mit anderen Finanzierungsmöglichkeiten und Wohnbauförderungsmaßnahmen kombiniert werden. Das Bauspardarlehen, das normalerweise mit einer Hypothek besichert ist, erhält man nach der positiven Kreditprüfung seitens einer konventionierten Partnerbank zu einem fixen Zinssatz von einem Prozent und bis zum Doppelten des Kapitals, das sich im Zusatzrentenfonds befindet. Öffentlich Bedienstete erhalten aufgrund der Einschränkungen bei der

Einzahlung der Abfertigung in den Fonds ein Darlehen bis zum Dreifachen. Die maximale Höhe des Darlehens beträgt 150.000 Euro für Einzelpersonen sowie 250.000 Euro für Eheleute und Paare in eheähnlichen Beziehungen.

Gibt es verschiedene Bausparmodelle in Südtirol oder nur ein einziges?

J. M.: Es gibt nur ein einziges Bausparmodell. Dieses wird von den konventionierten Partnerbanken, wie u. a. von der Südtiroler Sparkasse, unterstützt und mitgetragen.

Wer sollte sich Ihrer Meinung nach für das Bausparen interessieren?

J. M.: Sagen wir es so: Jeder von uns sollte in einen Pensionsfonds einzahlen bzw., wenn irgendwie möglich, sollten die Eltern bereits nach der Geburt ihrer Kinder eine Position für diese eröffnen. Je früher mit dem Einzahlen begonnen wird, umso schneller hat man mit mindestens 15.000 Euro eine Voraussetzung, um ein Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Sollte es beispielsweise bereits mit 22 Jahren soweit sein, dass jemand eine Erstwohnung erwerben möchte, scheitert es meist daran, dass der Antragsteller nicht seit mindestens 8

Jeder sollte möglichst früh in einen Pensionsfonds einzahlen, idealerweise bereits ab Geburt durch die Eltern, um schnell eine Grundlage von mindestens 15.000 Euro zu erreichen, die Voraussetzung für ein Bauspardarlehen ist.

Jahren in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben ist. Für einen Zusatzrentenfonds ist es nie zu spät, und zudem kann das Bauspardarlehen bis zu einem Alter von 65 Jahren in Anspruch genommen werden.

Welche Vorteile bringt dieses Modell?

J. M.: Das Bausparmodell bringt 2 große Vorteile: Zum einen bauen Sie sich eine Zusatzrente auf und sichern sich damit Ihren künftigen Lebensabend ab, da die staatlichen Pensionszahlungen zu niedrig ausfallen werden. Zum anderen haben Sie die Möglichkeit, einen günstigen Kredit zum Kauf bzw. zur Wiedergewinnung Ihres Eigenheims zu erhalten. Das Bauspardarlehen mit einem Fixzins von einem Prozent kann eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren aufweisen. Sie können jährlich bis zu 5164,57 Euro der in den Zusatzrentenfonds eingezahlten Beträge von Ihrem steuer-

pflichtigen Einkommen absetzen. Das Bausparen kann auch für Ihre Kinder oder andere zulasten lebende Familienmitglieder genutzt werden, indem Sie in einen Zusatzrentenfonds einzahlen und die steuerliche Absetzbarkeit für sich geltend machen.

Wie hoch muss angespart werden, um beispielsweise ein Darlehen von 100.000 Euro zu bekommen?

J. M.: Für das Bauspardarlehen gilt folgende Grundregel: Sie können, so wie bereits betont, ein Darlehen in maximal doppelter Höhe oder in dreifacher Höhe im Fall öffentlicher Bediensteter des im konventionierten Zusatzrenditenfonds angesparten Kapitals beantragen. Somit müssen öffentlich Bedienstete mindestens 33.334 Euro und alle anderen 50.000 Euro angespart haben, damit sie Anrecht auf ein Bauspardarlehen von 100.000 Euro haben.

Welches Risiko steckt hinter dem Bausparen?

J. M.: In meinen Augen birgt das Bauspardarlehen für den Antragsteller keine Risiken. Auch im Hinblick auf die Fixverzinsung von einem Prozent ist es laut derzeitiger Zinslage auf dem Markt kaum vorstellbar, dass die Marktzinsen unter dieses Niveau sinken werden und damit dieser Zinssatz nicht mehr so interessant wäre.

Hat man das Südtiroler Modell vom Ausland kopiert?

J. M.: Nein, es handelt sich um ein Südtiroler Modell, das es weder in anderen Provinzen Italiens noch im Ausland gibt. Ähnlich wie das Projekt Bausparen lancierte hingegen die Provinz Trient im Mai 2023 eine Initiative, um den Wohnbau für junge Paare zu fördern.

Seit wann gibt es Bausparen im Land? Wie viele Bausparer gibt es in Südtirol?

„Bausparen

ist das vom Land Südtirol geförderte Modell, das die Vorteile eines Zusatzrentenfonds mit jenen eines Darlehens zu einem günstigen Zinssatz kombiniert.“

J. M.: Seit Beginn des Bausparmodells im Jahr 2015 hat die Pensplan Centrum AG, die die Position der antragstellenden Person prüft, insgesamt 4526 Zertifikate an ebenso viele Bausparer über einen Gesamtbetrag von rund 194 Millionen Euro ausgestellt. 2023 war erneut ein starker Anstieg bei den Ansuchen um Bauspardarlehen zu verzeichnen: Pensplan Centrum AG stellte 656 Zertifikate an ebenso viele Bausparer über einen Gesamtbetrag von etwa 33,3 Millionen Euro aus.

Was passiert, wenn man plötzlich das Darlehen nicht mehr zurückzahlen kann?

J. M.: Sollte es zu finanziellen Engpässen kommen, sollte rechtzeitig die Bank aufgesucht werden, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Das sollte aber bereits im Vorfeld passieren, nicht erst dann, sobald die erste Rate nicht mehr zurückgezahlt werden kann.

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„Und sobald der Lenker das Fahrzeug verlässt, muss er eine Leuchtweste tragen.“
Thomas Karnutsch

Oberleutnant Thomas Karnutsch (52), der langjährige Kommandant der Ortspolizei Lana-Burgstall, baut auf eine jahrzehntelange Erfahrung als Polizeibeamter.

WWAS MAN IM AUTO MITHABEN MUSS

Sicherheit geht vor

Muss man ein Warndreieck, eine Warnweste, einen Feuerlöscher und einen Erste-HilfeKoffer im Auto mitführen? Was kontrollieren die Polizeikräfte bei Routinekontrollen?

„In erster Linie geht es um die persönliche Sicherheit“, sagt Thomas Karnutsch, der Kommandant der Ortspolizei Lana-Burgstall.

enn das Auto aufgrund eines Defekts plötzlich liegen bleibt oder ein Unfall passiert ist, gilt es, vorsichtig zu sein. Zuallererst sollte man das Licht brennen lassen und die Warnblinkanlage einschalten. Und sobald der Lenker das Fahrzeug verlässt, muss er eine Leuchtweste tragen. Dabei ist es wichtig, eine zertifizierte Weste im Fahrerraum zu deponieren und diese bei einer Panne oder einem Unfall bereits im Auto anzuziehen – und davor nicht auszusteigen. „Ist man nämlich einmal ausgestiegen, besteht schon die Gefahr, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht rechtzeitig gesehen zu werden. Mit einer bereits im Fahrerraum angezogenen Weste ist man auf dem Weg zum Kofferraum, wo in den meisten Fällen das Warndreieck zu finden ist, hingegen gut sichtbar“, berichtet der Polizeichef.

WARNDREIECK IST PFLICHT

„Ein Warndreieck muss im Fahrzeug mitgeführt werden, und es muss bei einer Routinekontrolle durch Ordnungskräfte auf Anfrage vorgezeigt werden.“ Das Warndreieck sollte bei Gebrauch direkt am Fahrzeug beim Kofferraum zusammengestellt werden. Einmal auseinandergeklappt, sollte man am Straßenrand entlanggehen und das Warndreieck gut sichtbar vor sich hertragen. Damit erhöht man die Sichtbarkeit – als zusätzlichen Schutz. Das Aufstellen des Warndreiecks erfolgt dann je nach örtlicher Begebenheit und Straßentyp (ur-

bane Straßen, Überlandstraßen, Schnellstraßen oder Autobahn) in einer Entfernung zum Fahrzeug von mindestens 50 bis maximal 100 Metern. Ist die Straße kurvig, sollte das Warndreieck vor einer Kurve platziert werden. Dasselbe gilt auch im Falle von Kuppen oder anderen unübersichtlichen Stellen. „Wenn sich mehrere Personen in einem Auto befinden, so sollten diese das Fahrzeug rechts zum Fahrbahnrand verlassen, um sich vor herannahenden Fahrzeugen in Sicherheit zu bringen“, sagt der Kommandant. Laut Karnutsch sollen sich keine Personen vor einem Unfallwagen oder einem Auto mit einer Panne aufhalten. „Außer dem Fahrer mit Weste sollten sich alle Fahrzeuginsassen hinter die Leitplanken oder ganz an den Straßenrand begeben – eben zu ihrem eigenen Schutz“, rät der Oberleutnant.

ITALIENISCHE BESTIMMUNGEN

Und muss man einen Erste-Hilfe-Koffer und einen Feuerlöscher im Auto mitführen? „Nein“, sagt Thomas Karnutsch. „In Italien sind diese beiden Hilfsmittel für den Notfall laut Straßenverkehrsordnung für ein Privatauto nicht verpflichtend vorgesehen. Betriebsfahrzeuge müssen hingegen laut den Arbeitssicherheitsbestimmungen mit Erste-HilfeMaterial ausgerüstet sein.“ Abschließend präzisiert der Kommandant: „Hier geht es immer nur um Bestimmungen, die in Italien Gültigkeit haben. Im Ausland herrschen andere Gesetze.“

THOMAS KARNUTSCH

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