

Leuchtturmprojekt mit Herzblut: Die Ultner Biathlonanlage
Unzählige Gespräche, Hartnäckigkeit, ehrenamtliches Engagement und eine riesengroße Portion Idealismus: Was vor einigen Jahren als einfache, aber zukunftsweisende Idee begann, ist heute ein echtes sportliches Highlight des Ultentals.
Direkt in Kuppelwies, neben dem Eislaufplatz und gegenüber der Talstation der Umlaufbahn, hat die Sektion Langlauf/Biathlon im Skiclub Ulten eine moderne Biathlonanlage verwirklicht – ganz speziell für Kinder und Jugendliche. Diese Einrichtung
bietet nicht nur Trainingsmöglichkeiten auf höchstem Niveau, sondern steht auch für das, was möglich wird, wenn man an eine Vision glaubt und zusammen an einem Strang zieht. Ein inspirierendes Beispiel für das Miteinander im Sport.


Aus einer Idee wächst ein Zentrum voller Leben
„Am Anfang stand ein Traum“, erinnert sich Simon Staffler, einer der treibenden Kräfte hinter der Errichtung der Biathlonanlage in Kuppelwies. „Wir wollten unseren Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, direkt im Tal Biathlon zu trainieren und Wettkämpfe zu bestreiten – ohne ständig auf Provisorien angewiesen zu sein oder nach Martell ausweichen zu müssen.“ 2022 gab es erste Gespräche mit der Gemeindeverwaltung und schnell zeigte sich: Der Wille, etwas zu bewegen, war da. „Uns war immer
klar, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde“, sagt er. „Wir waren aber überzeugt, dass wir es schaffen können.“
Der entscheidende Schritt kam mit einem LEADERProgramm, einer europäischen Förderinitiative. Als sich die Gelegenheit bot, war die Sektion Langlauf/Biathlon im Skiclub Ulten bestens vorbereitet. „Wir hatten Glück und die nötigen Unterlagen schon beisammen“, erinnert sich Staffler. Denn während die Vorhaben anderer Interessierter noch in den Kinderschuhen steckten, hatte die Sektion bereits ein fertiges Projekt für das Langlaufzentrum in der Schublade – ausgearbeitet von Ingenieur Markus Hesse, einem erfahrenen Langläufer.

Mit der Unterstützung des Landes, des LEADERProgramms, der Gemeinde Ulten, der Tourismusgenossenschaft Ultental/ Proveis sowie der Raiffeisenkasse Ulten–St. Pankraz–Laurein konnte das Projekt für Kinder und Jugendliche schließlich auf Schiene gebracht und erfolgreich umgesetzt werden. Im September 2024 erfolgte die Genehmigung und bereits im Oktober starteten die Bauarbeiten – ein Rekordtempo, das nur durch die Vorarbeit und das Zusammenspiel vieler engagierter Hände möglich war.
Eigenleistung und regionale Betriebe
Besonders stolz ist der Verein darauf, dass einheimische Unternehmen die Arbeiten ausgeführt haben. Auch die Vereinsmitglieder selbst packten kräftig mit an – unter anderem wurden Leitungen verlegt und Schießstände montiert.
Im Sommer dient die 600 Meter lange, asphaltierte Strecke als Trainingsmöglichkeit für Langläufer, Biathleten und Rodler mit Rollschlitten. Im Winter wird sie zur 1,5 Kilometer langen Loipe mit Schleifen und Anschluss an die Talloipe.


„Wir wollten nicht nur zuschauen“, sagt Staffler und dankt allen Helfern. „So konnten wir Kosten sparen.“ Heute steht in Kuppelwies eine moderne Biathlonanlage für Kinder und Jugendliche, die sich sehen lassen kann: Eine 600 Meter lange, asphaltierte Skirollerstrecke, die im Sommer Trainingsmöglichkeiten für Langläufer, Biathleten und sogar für Rodler mit Rollschlitten bietet. Und im Winter verwandelt sich das Gelände in eine rund eineinhalb Kilometer lange Loipe mit mehreren
Schleifen und Anschluss an die beliebte Talloipe.
Dazu kommen ein Luftdruckschießstand mit 30 Schießbahnen für Grund und Mittelschüler auf zehn Meter Distanz sowie ein Kleinkaliberschießstand mit drei Schießbahnen auf 50 Meter für Jugendliche. Und wer den Sprung zum Profi schaffen will, nutzt natürlich die weltcuptauglichen Biathlonzentren in Martell und Antholz. Eine Beschneiungsanlage sorgt in Kuppelwies dafür,


dass – wenn die Temperaturen stimmen – in der kalten Jahreszeit immer trainiert werden kann. Zudem darf eine Naturstehtribüne nicht fehlen. „Gemeinsam haben wir Ultner mit dieser Biathlonanlage etwas Einzigartiges geschaffen“, betont Staffler stolz. „Die Anlage ist die einzige in Südtirol, die speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist. Und sie erfüllt gleichzeitig alle Voraussetzungen, um auch nationale Bewerbe mit Luftdruckgewehr austragen zu können.“






Erstes Training auf der neuen Anlage
Ein Projekt wächst weiter
Derzeit befindet sich die Anlage im Eigentum des Landes, das zugleich Eigentümer des Grundstücks ist. Langfristig ist es jedoch ein Ziel, dass das Biathlonzentrum in den Besitz der Gemeinde Ulten übergeht. Bereits in der Wintersaison 2024/25 konnten die jungen Athletinnen und Athleten erstmals

Vereinsrennen
auf der neuen Strecke trainieren. Heuer wurden schließlich die letzten Feinarbeiten abgeschlossen. Schon kurz nach ihrer Inbetriebnahme war die Rollerbahn ein Publikumsmagnet. Neben Trainingslagern von Langläufern und Biathleten aus nah und fern nutzen im Sommer auch Rodler, InlineSkater und Radfahrer die Anlage. Sogar ein landesweites SommerbiathlonRennen hat bereits stattgefunden.

Rund 850.000 Euro hat die Anlage insgesamt gekostet. „Wir haben hier in Kinder und Jugendliche, in Begeisterung und Bewegung investiert“, sagt Staffler. „Das Biathlonzentrum in Kuppelwies ist ein Gemeinschaftswerk.“ Es zeige, dass man mit klarer Vision, Geduld und Mut zur Umsetzung viel bewegen könne. „Wir haben nie aufgegeben“, sagt Staffler mit einem Lächeln. „Und nun können wir mit Stolz sagen: Es hat sich gelohnt.“



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06/12/2025 - 12/04/2026

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