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Mit der Ausgabe 3/2025 beginnt für das traditionsreiche Architekturmagazin ein neues Kapitel. Die bisher bekannte RB Illustrierte – Bauen & Wohnen im Alpenraum wird unter der redaktionellen Betreuung der Athesia Medien in Bozen neu positioniert – und erhält mit „angulus“ auch einen neuen Namen.
Der lateinische Begriff für Winkel oder Ecke steht sinnbildlich für den Raum zwischen Tradi tion und Moderne, in dem Architektur entsteht – und genau diesen Raum will das Magazin künftig sichtbarer machen.
Inhaltlich bleibt „angulus“ seiner Herkunft treu: dem Bauen im Alpenraum. Im Mittelpunkt stehen weiterhin herausragende Bauprojekte aus Südtirol und dem gesamten DACHRaum – von privaten Wohnhäusern über Hotels bis hin zu öffentlichen Gebäuden. Das Magazin zeigt, wie Architektur Identität stiftet, Landschaften prägt und Lebensräume neu denkt.
tektenkammer Südtirol vorgesehen. Zudem wird ein aktiver Austausch mit Architektenvereinigungen in Österreich angestrebt, mit dem langfristigen Ziel, den gesamten DACH-Raum in ein gemeinsames architektonisches Gespräch einzubeziehen. Das Magazin „angulus“ soll so zur Stimme einer vernetzten Baukultur werden, die regionale Identität und internationale Inspiration verbindet.
NEUE ZIELGRUPPEN, NEUE REICHWEITE
MEHR RAUM FÜR STIMMEN
AUS DER ARCHITEKTUR
Mit dem Relaunch entwickelt sich „angulus“ von einem Schaufenster zu einer Diskussionsplattform für architektonische Perspektiven. Architektinnen und Architekten erhalten künftig mehr Raum für eigene Beiträge – in Form von Gastartikeln, Essays und Kommentaren zu Themen, die sie selbst bewegen. Damit rückt das Magazin den intellektuellen und kulturellen Dialog über Architektur in den Mittelpunkt, nicht nur ihre ästhetische Darstellung. Für diese neue inhaltliche Ausrichtung ist eine enge Zusammenarbeit mit der Archi-
Auch die Zielgruppe wird erweitert: Neben Architektinnen und Architekten richtet sich „angulus“ künftig verstärkt an Hoteliers, Bauherren und designaffine Privatpersonen. Eine breitere Verteilung, etwa in Hotels, Bars, Gasthäusern, Friseursalons, Kanzleien, Arztpraxen, sorgt dafür, dass Baukultur dort präsent ist, wo Menschen Räume bewusst erleben. Das neue Layout setzt auf ästhetische Klarheit, großzügige Bildsprache und typografische Ruhe. Es spiegelt, was „angulus“ ausmacht: Präzision, Haltung und Zeitlosigkeit. Form und Inhalt treten in den Dialog wie Architektur selbst. Mit neuem Namen, neuem Design und vertieftem redaktionellen Anspruch verbindet „angulus“ das Beste aus 2 Welten: die handwerkliche und kulturelle Tiefe des Bauens im Alpenraum und den offenen Blick nach vorn.
DIE RB-ILLUSTRIERTE MIT NEUEM NAMEN UND GEWAND
WIR HABEN UMGEBAUT KINDERGARTEN
RCHITEKTUR ENTDECKEN: ARCH.ATLAS
Die digitale Plattform arch.atlas – www.atlas.arch.bz.it – ist ein bedeutendes Projekt der Architekturstiftung Südtirol, das sich der Erfassung, Dokumentation und Veröffentlichung realisierter Architekturprojekte in Südtirol widmet. Diese Initiative bietet eine umfassende Übersicht über die Baukultur der Region und dient als wertvolle Ressource für Fachleute, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit.
rch.atlas ist eine Online-Datenbank, die eine Vielzahl von Architekturprojekten in Südtirol präsentiert. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, Projekte nach verschiedenen Kriterien zu filtern, darunter Baujahr, Zone (geografische Lage), Bautyp, Architekt, Studio. Jedes Projekt wird mit detaillierten Informationen und visuellen Eindrücken in Form von Fotos oder Plänen sowie einer vom Planer verfassten Beschreibung des Projektes vorgestellt.
DIE ARCHITEKTURSTIFTUNG
SÜDTIROL: FÖRDERER DER BAUKULTUR
Die Architekturstiftung Südtirol ist die treibende Kraft hinter arch.atlas. Sie wurde 2004 von der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger der Autonomen Provinz Bozen gegründet. Ihr übergeordnetes Ziel ist es, die Qualität von Architektur zu fördern und eine nachhaltige Entwicklung des städtischen und ländlichen Raumes zu unterstützen. Die Stiftung agiert als Institution, die einem breiten Publikum die Bedeutung von Architektur nahebringt, Öffentlichkeit herstellt und die notwendigen kritischen Fähigkeiten vermittelt, um die gebaute Umwelt zu bewerten. Das Projekt arch.atlas wurde vom Ressort für Raumordnung, Umwelt und Energie der Autonomen Provinz Bozen gefördert und von Sponsoren der Stiftung unterstützt.
BEDEUTUNG FÜR „ANGULUS“ UND DARÜBER HINAUS
Für ein Magazin wie „angulus“ stellt arch.atlas eine geradezu unerschöpfliche Fundgrube dar. Die Plattform liefert sowohl Inspiration für aktuelle Beiträge als auch fundierte Recherchegrundlagen zu historischen wie zeitgenössischen Architekturprojekten Südtirols. Die detaillierte Klassifizierung nach Bautypen, Regionen und
NUTZER KÖNNEN PROJEKTE ANHAND ZAHLREICHER
KRITERIEN FILTERN UND DURCHSUCHEN:
Projektkategorien
Eine differenzierte Gliederung nach Nutzungsarten (z. B. Wohnbau, Kulturbauten, Tourismus, Infrastruktur, Innenarchitektur, Weinarchitektur) ermöglicht präzise Suchen.
Beteiligte Akteure
Filterung nach Architekt/-in oder Architekturbüro sowie nach dem Baujahr (von 1747 bis heute).
Geografische Zuordnung
Die Einteilung nach Zonen erleichtert die räumliche Orientierung.
Informationsfülle
Jedes Projekt umfasst in der Regel aussagekräftige Fotografien, technische Pläne und eine detaillierte Projektbeschreibung, verfasst von den beteiligten Planern. Zusätzliche Informationen wie das Realisierungsjahr und eventuell verliehene Architekturpreise runden das Profil ab. Diese umfassenden Informationen ermöglichen es Forschenden, Studierenden und Interessierten, gezielt nach bestimmten Kriterien zu suchen, Projekte zu vergleichen und schnell relevante Ergebnisse zu finden.
Ergänzende Inhalte: Turrisbabel und Auszeichnungen
Über die reine Projektdatenbank hinaus erweitert die Plattform das Informationsangebot durch zusätzliche Auswahlkriterien. Ein besonderes Highlight ist der Bereich „Turrisbabel“, mit dem Projekte ausgewählt werden können, die in der gleichnamigen Architekturzeitschrift „Turris Babel“ besprochen werden. Diese Publikation widmet sich vertiefend architektonischen und kulturellen Themen mit Bezug zu Südtirol. Zudem können die Preisträger des renommierten „Architekturpreis Südtirol“ sowie anderer wichtiger Auszeichnungen wie dem „Holzbaupreis“ ausgewählt werden.
„arch.atlas ermöglicht es seinen Nutzern, durch eine Vielzahl von Filtermöglichkeiten – wie Baujahr, geografische Zone, Bautyp oder Architekturbüro –gezielt durch die Projekte zu navigieren.“
tigen Diskurs über Architektur in der Region aktiv zu befördern. Sie macht Südtiroler Architektur sichtbar, erforschbar und bewertbar und spricht damit gezielt Architektinnen und Architekten, Studierende, Historikerinnen und Historiker, aber auch eine breite Öffentlichkeit an, die sich für innovative, nachhaltige und regional verankerte Bauwerke interessiert.
FAZIT: EIN UNVERZICHTBARES FENSTER ZUR SÜDTIROLER BAUKULTUR
Baujahren, ergänzt durch Angaben zu Architekten, Büros und Auszeichnungen, erleichtert die Identifizierung relevanter Themen und die Erstellung tiefgehender Artikel. arch.atlas trägt somit maßgeblich dazu bei, die beeindruckende Vielfalt und hohe Qualität der Südtiroler Baukultur einem breiteren Leserkreis zugänglich zu machen und den wich-
arch.atlas avanciert damit zu weit mehr als nur einer einfachen Projektdatenbank. Es repräsentiert ein lebendiges, von der Architekturstiftung Südtirol mit höchster Sorgfalt gepflegtes Archiv der Südtiroler Baukultur. Die Plattform leistet einen fundamentalen Beitrag zur um fassenden Dokumentation, kritischen Vermittlung und Zugänglichmachung von Architektur in der Region. Ihre benutzerfreundliche Gestaltung und die Fülle an detaillierten Informationen machen sie zu einer unverzichtbaren Ressource –und zu einem idealen Ausgangspunkt für fundierte Recherchen und journalistische Arbeiten. arch.atlas fördert entscheidend den regionalen Diskurs über Baukultur und die architektonische Entwicklung Südtirols.
Nachhaltiges Bauen mit Betonfertigteilen
Beton neu gedacht: Stabilität, Tempo und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Ein Brixner Unternehmen zeigt, wie ökologisch und innovativ Betonfertigteile heute sein können – die PROGRESS AG.
Betonfertigteile bieten nicht nur Tragfähigkeit, sondern auch hohen Wohnkomfort. Ihre thermische und akustische Optimierung sorgt für angenehmes Raumklima und Ruhe. Oberflächennahe Aktivierung ermöglicht energieeffizientes Heizen und Kühlen – mit bis zu 20 Prozent Energieersparnis.
Die Elemente von PROGRESS vereinen Akustik, Wärmedämmung und Luftqualität zu einem intelligenten System.
RESSOURCENSCHONEND GEBAUT
Mit dem Green-Code-Bausystem setzt PROGRESS neue Maßstäbe. Lizenzierte Beton-
fertigteile reduzieren Materialeinsatz und Emissionen: bis zu 25 Prozent weniger Beton und 15 Prozent weniger Stahl im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Optimierte Rezepturen senken den CO2-Fußabdruck, während automatisierte Fertigung Energie spart und Recyclingfähigkeit sicherstellt.
LANGLEBIG UND ROBUST
Betonfertigteile stehen für Dauerhaftigkeit und Präzision. Sie widerstehen Feuer, Wasser und extremen Witterungen –und behalten ihre Form über Jahrzehnte. Automatisierte Produktion garantiert gleichbleibende Qualität, verlängert die Lebensdauer der Bauwerke und senkt Wartungskosten.
Fazit: Mit Green Code zeigt PROGRESS, dass Beton nicht nur stabil, sondern auch nachhaltig sein kann – effizient produziert, ressourcenschonend eingesetzt und zukunftsfähig gebaut.
DAS ALPENSCHLÖSSEL HOTEL | CH LET
Ein charmantes und intimes 5***-Luxusrefugium bei Meran, Südtirol – umgeben von beeindruckender Natur und alpiner Eleganz. Perfekt für Ihre romantische Auszeit zu zweit, für entspannte Tage voller Genuss oder für unvergessliche Momente mit Ihren Liebsten in stilvoller Wohlfühlatmosphäre.
Von der sonnigen Ruheoase am Waldrand aus eröffnet sich ein traumhafter Panoramablick auf die atemberaubende Passeirer Bergwelt. Die Gäste des Hotel | Chalet Das Alpenschlössel genießen hier einen wahren Logen-Platz an der Sonne. Das Haus – mit liebevoll eingerichteten Zimmern, eleganten Suiten oder exklusiven Chalets – liegt idyllisch auf einer sanften Anhöhe. Es erwartet Sie ein erlesenes Wellnessangebot im kleinen und feinen natureSPA. Und auch kulinarisch verwöhnt das Resort seine Gäste auf höchstem Niveau – Südtirol Pur!
ANKOMMEN UND ENTSPANNEN IN HEIMELIGER ATMOSPHÄRE ...
... so kann das 360°-Verwöhnprogramm à la Alpenschlössel starten. Kulinarisch verführt Sie das Resort mit feinsten GourmetGerichten, serviert in gemütlichen Stuben oder im neuen modernen Speisesaal mit direktem Zugang zur Panoramaterrasse. Wenn es draußen angenehm warm ist, genießen die Gäste das Frühstück „open air“ auf der schönen Sonnenterrasse. Und abends lädt eine stilvoll elegante Bar – in den kühlen Monaten mit
kuscheligem Kaminfeuer – zu einem genussvollen Glas Wein oder einem feinen Cocktail ein.
KRAFTTANKEN – WOHLTAT FÜR KÖRPER UND SEELE!
Entspannung pur finden Wellnessliebhaber im großzügigen Spabereich des Haues: ob im stylischen Hallenbad oder im Outdoorpool mit Inneneinstieg für Familien oder im Sky-Infinitypool (adults only) über den Dächern des Alpenschlössels oder im XXL-Panoramawhirlpool für Erwachsene. Direkt an der
natureSAUNA liegt der große Naturbadeteich, hier findet man nach einem ausgiebigen Saunagang die perfekte Abkühlung. Die weitläufige Gartenanlage punktet mit vielen Kuschelinseln und gemütlichen Relaxzonen zum Entspannen.
NEU SEIT JUNI 2025!
Seit Juni 2025 präsentiert sich das Hotel | Chalet Das Alpenschlössel mit einem einzigartigen Zubau, der sich harmonisch in die Landschaft am Waldrand einfügt und die Natur ins Zentrum stellt. Entstanden sind 16 lichtdurchflutete Suiten auf 2 Etagen, gestaltet mit natürlichen Materialien, warmen Erdtönen und großzügigen Fensterfronten, die den Blick direkt in die umliegende Natur öffnen. Helle Räume, natürliche Strukturen und ein reduziertes, zeitloses Design schaffen ein Wohlfühlambiente, das Geborgenheit und Freiheit zugleich vermittelt.
NATURESPA –
IM EINKLANG MIT DER NATUR
Ein besonderes Highlight ist der neue natureSPA, der Körper und Geist in Balance bringt. Das gesamte Konzept orientiert sich an den Kräften der Natur und dem Rhythmus der Jahreszeiten. Der neue natureSPA überrascht mit einem völlig neuen (Behandlungs-) Konzept – ausgerichtet auf den Wandel der Jahreszeiten und die Kräfte der Natur. Ziel ist es, zu sich selbst zurückzufinden, sich zu erden – die Natur tief zu (er-)spüren und die Jahreszeiten in all ihren Facetten zu (er-)leben. Durch bewusste Anspannung und Entspannung mit und in der Natur soll das allgemeine Wohlbefinden wiedererlangt und gesteigert werden. Natürliche Materialien, sanfte Erdtöne und Farbkompositionen holen die Natur ins Haus und schaffen somit eine wohlig entspannende Atmosphäre für Körper und Seele. Als erstes Hotel Südtirols bietet das Alpenschlössel ein HeadSpa an, ergänzt durch einen stilvoll gestalteten Paarbehandlungsraum, der
„Unser Ziel war es, einen Wohlfühlort für unsere Gäste zu schaffen – im Einklang mit der Natur. Die idyllische Lage am Waldrand lädt dazu ein, die Kraft der Natur zu spüren, zur Ruhe zu kommen und neue Energie zu schöpfen.“
GASTGEBERFAMILIE PERWANGER
Stefan Ghetta, Hotel + Spa Archifaktur
Hinter jedem Haus steht eine Persönlichkeit, eine Haltung, eine Geschichte. Unser Ziel ist es, diese Individualität in Material, Form und Atmosphäre spürbar werden zu lassen. Dabei vertrauen wir auf natürliche Materialien und ehrliches Handwerk –sie verleihen unseren Konzepten Tiefe, Authentizität und Beständigkeit. Stets mit dem Anspruch, Räume zu schaffen, die berühren und bleiben.
Raum für gemeinsame Entspannung schafft. Den Höhepunkt bildet der neue natureYOGA-Steg, ein außergewöhnlicher Ort im Freien, der sich direkt am Naturteich befindet. Dort verbinden sich Wasserspiele, gemütliche Sitzplätze, eine Feuerstelle und das traumhafte Panorama der umliegenden Bergwelt zu einer einzigartigen Kulisse für tiefe Entspannung und innere Ruhe. Der angrenzende Relaxgarten rundet das Konzept ab und lädt dazu ein innezuhalten, Kraft zu schöpfen und den Alltag weit hinter sich zu lassen.
EIN DANK AN UNSERE PARTNER
Dieser Neubau ist nicht nur ein architektonisches und konzeptionelles Herzensprojekt, sondern auch das Ergebnis jahrelanger, verlässlicher Zusammenarbeit mit vielen heimischen Baufirmen und Partnern. Ihre Professionalität, ihr handwerkliches Können und die stets reibungslose Kooperation haben es möglich gemacht, das Projekt ohne Verzögerung und in höchster Qualität umzusetzen. Dafür möchten wir, Familie Perwanger, unseren aufrichtigen Dank aussprechen – es ist uns eine Freude und Ehre, auf eine so beständige und vertrauensvolle Partnerschaft bauen zu dürfen.
LERNEN SIE UNSER
HOTEL | CHALET
DAS ALPENSCHLÖSSEL KENNEN UND VOR ALLEM LIEBEN!
DAY SPA & FRÜHSTÜCK
Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertage)
95 Euro pro Person
4 NÄCHTE BUCHEN – 3 NÄCHTE BEZAHLEN
09.11 –20.12.2025 | 06.01.–11.01.2026
4 Nächte ab 720 Euro pro Person inkl. Gourmet-Halbpension
Das Planstudio Pederiva steht für innovative Ideen und eine zeitgemäße Architektursprache. Gegründet wurde das Unternehmen von Seniorchef Ludwig Pederiva, heute wird es erfolgreich von Thomas, Ulrike und Alexander Pederiva mit einem starken Team weitergeführt.
Unsere Projekte verbinden Tradition und Moderne, Handwerk und Innovation, Natur und Design. Wir glauben daran, dass Architektur Emotionen wecken darf und Orte entstehen, die Geschichten erzählen. Orte, an die man gerne zurückkehrt. Das ist unsere Leidenschaft.
Das ist Planstudio Pederiva – Architektur für Menschen, die das Besondere spüren.
Architektur befindet sich an einem Wendepunkt. Klimakrise, Urbanisierung und die gleichzeitige Abwanderung ländlicher Räume verändern die Grundlagen des Bauens. Hinzu kommt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass Gebäude nicht nur Ressourcen verbrauchen, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität prägen.
Für Architekt:innen ergibt sich daraus die Aufgabe, Lösungen zu entwickeln, die ökologische Verantwortung, funktionale Effizienz und soziale Aspekte miteinander verbinden. Gerade im Alpenraum ist diese Aufgabe besonders wichtig: Hier wirken demografische Verschiebungen und ökologische Fragen in einem Maß zusammen, das Architektur zu einem zentralen Instrument der Ortsentwicklung macht.
NACHHALTIGKEIT
ALS KULTURELLE PRAXIS
Nachhaltigkeit im Bauen wird oft auf Technik oder Energieeffizienz reduziert. Für mich ist sie eine kulturelle Praxis, die Materialwahl, Konstruktion und räumliche Organisation gleichermaßen umfasst. Holz ist ein Beispiel dafür, wie Materialfragen und
Verantwortung ineinandergreifen. Als nachwachsender Rohstoff mit CO2-Bindung ermöglicht es klimaverträgliche Bauweisen und eröffnet zugleich gestalterische Qualitäten, die Identität und Atmosphäre eines Gebäudes prägen. Die von uns geplanten Kindergärten in Barbian, Kiens und Schluderns zeigen, dass sich mit Holz eine Architektur entwickeln lässt, die ökologisch tragfähig ist und zugleich Räume von hoher Qualität hervorbringt. Nachhaltigkeit beginnt jedoch bereits beim Entwurf. Orientierung, Tageslicht, Belüftung, Grundrisslogik und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Nutzungen zu reagieren, sind Faktoren, die über Lebensdauer und Ressourcenverbrauch eines Gebäudes entscheiden. Ein flexibles Haus, das über Jahrzehnte hinweg angepasst werden kann, ist nachhaltiger als ein perfektioniertes, aber starr ausgestaltetes Gebäude.
ARCHITEKTUR ALS FAKTOR DES WOHLBEFINDENS
Es wird zunehmend deutlich, dass die gebaute Umwelt das psychische und soziale Wohlbefinden prägt. Architektur beeinflusst, ob Menschen sich geborgen oder gestresst fühlen, ob Räume Begegnung fördern oder Vereinzelung verstärken. In verdichteten städtischen Kontexten ist der Bezug zur Natur von besonderer Bedeutung. Begrünte Dächer, Freiflächen oder vertikale Gärten verbessern das Mikroklima, steigern die Aufenthaltsqualität und wirken sich positiv auf die Wahrnehmung aus. Ebenso zentral ist der Umgang mit Licht. Tageslicht hebt die Stimmung, offene Strukturen fördern Austausch und Transparenz. Auch die Akustik gehört in diesen Zusammenhang: Räume, die Lärm absorbieren, sorgen für Ruhe und fördern Konzentration. Architektur kann auf diese Weise
Alle
Fotos:
Oskar Da Riz
„Klimaneutrales Bauen, resiliente Infrastruktu ren oder gerechte Stadtentwicklung erfordern Wissen, das weit über Architektur hinausgeht.“
zu einem Faktor für Lebensqualität und Wohlbefinden werden. An den Beispielen unserer Kindergärten zeigt sich das im Detail: Warme, taktile Oberflächen schaffen eine vertraute Atmosphäre; differenzierte Nischen und Lerninseln gehen auf neue pädagogische Konzepte ein. Solche räumlichen Angebote tragen dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche mit ihrem Gebäude identifizieren. Identität entsteht damit im täglichen Gebrauch, durch den Respekt, den ein Raum seinen Nutzer:innen entgegenbringt.
INTERDISZIPLINARITÄT
ALS NOTWENDIGKEIT
Die Aufgaben der Architektur lassen sich heute nicht mehr aus einer einzelnen Disziplin heraus lösen. Klimaneutrales Bauen, resiliente Infrastrukturen oder gerechte Stadtentwicklung erfordern Wissen, das weit über Architektur hinausgeht. In der Zusammenarbeit mit Ingenieur:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Energieexpert:innen, Soziolog:innen oder Akustiker:innen entstehen Perspektiven, die den architektonischen Entwurf vertiefen. Besonders prägend sind Beteiligungsprozesse. In Workshops, Begehungen und Gesprächen bringen wir Nutzer:innen von Anfang an ein. Diese Co-Design-Methoden sind im ländlichen Raum unverzichtbar: Nur wenn Menschen ihre Bedürfnisse wiederfinden, eignen sie sich ein Gebäude an und machen es zu einem Teil der lokalen Identität. Flexibilität heißt hier auch, Räume offen genug zu halten, damit sie von unterschiedlichen Gruppen genutzt
werden können. Ein Gebäude gewinnt an Qualität, wenn Freiräume als gestaltete Landschaft gedacht werden, wenn die Energiebilanz von Beginn an integriert ist oder wenn die akustischen Aspekte präzise durchdacht sind. Architektur ist in diesem Sinne Teil eines großen Ganzen. Sie vermittelt zwischen den Anforderungen an den Bau, den Erwartungen der Nutzer und der Gesellschaft und den Bedingungen des Ortes. Ohne diesen interdisziplinären Dialog bliebe sie oberflächlich.
ARCHITEKTUR IM KONTEXT
Jedes Gebäude steht in Beziehung zu Ort, Landschaft und Gesellschaft. Für mich liegt die Aufgabe darin, Strukturen zu entwickeln, die sich in den Kontext einfügen, wo diese Beziehungen sichtbar werden und ein Projekt Identität stiftet. Das bedeutet, Maßstäblichkeit, Topografie und Materialtradition ernst zu nehmen – nicht im Sinne der Wiederholung, sondern als Ausgangspunkt für eine zeitgenössische Sprache. Architektur kann die Welt nicht retten, aber sie kann Bedingungen schaffen, unter denen ein nachhaltiges und gesundes Leben möglich ist. Für die Menschen, für den Ort und für kommende Generationen.
Schon während des Studiums in Innsbruck war Roland Baldi als freier Mitarbeiter in verschiedenen Architekturbüros tätig und gründete 1994, nach Ablegen der Staatsprüfung in Venedig im selben Jahr sein eigenes Büro Roland Baldi Architects in Bozen. Roland Baldi setzt sich nicht nur mit dem eigenen Büro für gute Architektur ein, sondern engagiert sich auch als Vizepräsident der Architekturstiftung Südtirol, die er mitgegründet hat, sowie in diversen Arbeitsgruppen und Kommissionen. Roland Baldi überträgt den kulturellen Mix Südtirols auch auf sein Büro, wo er gerne mit Architekt:innen verschiedener Herkunft und Ausbildung in Projektteams zusammenarbeitet.
ROLAND BALDI
ZEITENWENDE IN BARBIAN GRÜNE
Das Ensemble von Roland Baldi Architects verbindet Bildung, Mobilität und Tourismus zu einem identitätsstiftenden Ort.
Am südlichen Ortseingang der Südtiroler Gemeinde Barbian haben Roland Baldi Architects einen bemerkenswerten, multifunktionalen Neubau realisiert. In einem Ensemble aus Kindergarten, Kindertagesstätte, Mensa, Tourismusbüro, Tiefgarage und öffentlicher Infrastruktur manifestiert sich der Anspruch, den ländlichen Raum gestalterisch wie funktional neu zu denken.
Das Projekt wurde im Rahmen des PNRR – Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza (italienischer Aufbauplan zur Förderung von Bildung, sozialer Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung) kofinanziert. Der Neubau vereint Bildung, Mobilität, Begegnung und Ortsentwicklung in einer architektonisch klar formulierten Struktur und wird so zur grünen Landmarke, die den Anforderungen der Gegenwart gerecht wird und neue Perspektiven für den ländlichen Raum aufzeigt.
ZWEI BAUKÖRPER, EINE IDEE
Die Anlage besteht aus zwei eigenständigen Baukörpern, die sich auf gegenüberliegenden Straßenseiten befinden: Hangseitig sind Kindergarten, Kinderkrippe, Mensa und ein geschützter Spielbereich untergebracht; gegenüber liegt das Tourismusbüro mit öffentlichen Toiletten. Direkt an dieses schließt ein Treppen- und Aufzugsturm an, der Besucherinnen/Besucher und
Dorfbewohnerinnen/-bewohner barrierefrei von der Tiefgarage bis zur oberen Dorfstraße führt. Das gesamte Bauvolumen ruht auf einer bereits vorab errichteten, zweigeschossigen Tiefgarage. Die steile Hanglage bedingte eine horizontale Schichtung der Funktionen – von Technikräumen im Sockel über pädagogische Bereiche bis hin zum Dach, das als sicherer Außenspielbereich für die Kinder dient. Eine Brücke über die Straße verbindet die beiden Baukörper und bildet ein funktional und gestalterisch prägendes Element.
OFFENE RÄUME
FÜR NEUE PÄDAGOGIK
Die Architektur unterstützt ein pädagogisches Konzept, das auf Bewegung, Offenheit und selbst gesteuertes Lernen setzt. Die klassische Gruppenraumtypologie wird durch durchlässige, thematisch gestaltete Funktionsbereiche ersetzt: Kreativund Forscherzonen, Rückzugsräume und Rollenspielbereiche strukturieren das Gebäude in lern- und erlebnisorientierte Zonen. Die Flure weiten sich immer wieder zu kleinen Begegnungsinseln, die als Aufenthaltsbereiche, Spielorte oder Rückzugsnischen genutzt werden –bespielbare Zwischen räume, die den pädagogischen Alltag bereichern.
Im ersten Untergeschoss, das zur Talseite hin vollständig aus dem Gelände tritt und natürlich belichtet ist, liegen zwei Gruppenräume sowie die Mensa mit Küche, die auch die benachbarte Grundschule mitversorgt. Das Erdgeschoss beherbergt eine weitere Kindergartengruppe sowie die eigenständig organisierte Kindertagesstätte mit Ruhe-, Gruppen- und Nebenräumen. Im obersten Geschoss öffnet sich ein Bewegungsraum mit direktem Zugang zum geschützten Dachfreiraum – ausschließlich für die Kinder der Einrichtung. Unternehmen
TOURISMUSBÜRO, INFRASTRUKTUR UND BARRIEREFREIE VERBINDUNG
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde das neue Tourismusbüro errichtet, ein eigenständiger Baukörper, der neben dem Informationsbüro auch barrierefreie Sanitäreinrichtungen für Besucherinnen/ Besucher beherbergt. Direkt davor liegt der neu gestaltete Buswendeplatz mit Haltestelle. 2 Bodenschwellen verlangsamen den Verkehr und sorgen für Sicherheit im Ankunftsbereich. Die Verkehrs- und Fußgängerzonen sind klar gegliedert. An das Tourismusbüro schließt der Treppen- und Aufzugsturm an,
der eine barrierefreie Verbindung von der Tiefgarage bis zur oberen Dorfstraße ermöglicht. Eine Brücke überspannt das Gebäude und führt zum Kindergarten, zunächst in den Bewegungsraum im ersten Obergeschoss, dann weiter ins Erdgeschoss.
TOPOGRAFIE ALS ENTWURFSGENERATOR
Die steile Hanglage war zentrales Gestaltungsmotiv: Das Gebäude ist horizontal geschichtet – von den Technikräumen im Sockel über pädagogische Ebenen bis hin zum Spielbereich am Dach. Ein robuster Sichtbetonsockel verankert das Bauwerk im Hang,
darüber entwickelt sich der Baukörper in leichter Holzbauweise. Die vertikal strukturierte, grün lasierte Holzfassade macht das Ensemble schon aus der Ferne erkennbar – und verleiht ihm einen eigenständigen Auftritt am Ortseingang.
ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEIT
Das Gebäude wurde im KlimaHaus-Standard Gold errichtet. Die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe, unterstützt durch eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Innenräume zeichnen sich durch helle Materialien, durchgängige
Tageslichtführung und den konsequenten Einsatz von Holz aus: Geölte Böden, Massivholzmöbel und akustisch wirksame Holzdecken schaffen eine ruhige, kindgerechte Atmosphäre. Architektur und Pädagogik greifen hier sichtbar ineinander.
EIN ORT FÜR DIE ZUKUNFT
Mit dem Projekt in Barbian gelingt Roland Baldi Architects die Transformation eines funktionalen Raumprogramms in eine architektonische Erzählung. Die Verbindung aus Bildungsbau, nachhaltiger Mobilität und touristischer Infrastruktur erzeugt einen Ort, der wirkt – als Treffpunkt, Impulsgeber und neues Zentrum im ländlichen Raum. Ein grüner Mäander, der das Bestehende weiterschreibt, neue Wege öffnet und den Wandel im ländlichen Raum mitgestaltet.
Planung und Bauleitung der technischen Gebäudeausrüstung
Gewerke: Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen Elektro- und Spezialanlagen KlimaHaus-Berechnung Brandschutzplanung www.energytech.it
Roland Baldi Architects
Roland Baldi Architects mit Sitz in Bozen/ Südtirol realisieren eine Vielzahl anspruchsvoller Bauaufgaben, die sich in Größe, Kontext und Funktion unterscheiden – von öffentlichen und privaten Bauten über Gewerbebauten bis hin zu Städtebau und Interior Design. Eine große Sensibilität für die jeweilige Umgebung, Funktionalität und eine zeitgemäße Formensprache prägen dabei ihre wiedererkennbare Handschrift: simple, but different. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, auch für komplexe Aufgabenstellungen Architektur auf das Wesentliche und damit auf ihre einfachste Form zu reduzieren. Wenige, aber bewusst eingesetzte Materialien und Farben, eine klare Linienführung, die Berücksichtigung ortsgebundener Bezüge, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit sind das Selbstverständnis des Büros für das Entstehen qualitätsvoller, zeitloser Architektur.
Ihr Partner in der Energietechnik! wir schaffen aussichten
DER ETW S NDERE ZUKUNFTSFORSCHER
Raphael Gielgen ist Trendscout für „Future of Work, Life & Learn“ beim Schweizer Möbelhersteller Vitra. Jedes Jahr reist er zu über 100 Unternehmen, Universitäten, Forschungszentren und Start-ups weltweit. Dabei sucht er nicht nach Modetrends oder Buzzwords, sondern nach den tieferen Mustern und Prinzipien, die die Zukunft von Arbeit, Lernen und Organisation prägen. Kürzlich war er bei den Architekturgesprächen in Brixen im HOUSE70 von Trias zu Gast.
Gielgens Zugang ist weniger ana lytisch im klassischen Sinn, sondern eher explorativ. Er beobachtet genau, vergleicht, dokumentiert und vernetzt, was er findet. So entsteht ein ungewöhnlicher Wissensschatz über Räume, Technologien und Organisationsformen, der weit über das übliche Thema „Arbeitsplatzgestaltung“ hinausgeht.
Ein zentrales Werkzeug in seiner Arbeit ist das sogenannte Work-Panorama. Das ist kein einfaches Trendradar, sondern eine visuelle und systematische Landkarte, die wichtige Denkfelder und Entwicklungslinien der Arbeitswelt von morgen aufzeigt. Im Work-Panorama bringt er viele Themen zusammen –etwa Künstliche Intelligenz, neue Formen der Zusammenarbeit, digitale Produktionsprozesse, lernende Organisationen – und zeigt, wie sie zusammenhängen. Dabei geht es darum zu verstehen, wie Technologie,
Architektur und Unternehmenskultur zusammenwirken, um ganz neue Formen von Wert schöpfung, Lernen und Kooperation zu ermöglichen. Das Panorama ist keine starre Prognose, sondern eine Einladung, die eigene Perspektive zu wechseln. Es soll helfen, die eigenen Annahmen über Arbeit zu hinterfragen und Raum für alternative Zukunftsszenarien zu schaffen.
ZUKUNFT BRAUCHT RÄUME
Für Gielgen spielt der Raum eine große Rolle. Architektur sieht er nicht nur als Hülle oder Hintergrund, sondern als aktives Mittel der Veränderung. Wie Arbeitsräume gestaltet sind, beeinflusst direkt, wie Menschen zusammenkommen, lernen und kreativ werden. Die klassischen Büros mit festen Schreibtischen, Einzelplätzen
und strengen Hierarchien betrachtet er als Überbleibsel aus einer industriellen Vergangenheit. Diese Räume stehen für Kontrolle, Abschottung und vorhersehbare Abläufe. Die Zukunft braucht aber Räume, die Offenheit schaffen, Zusammenarbeit fördern und Wandel ermöglichen. Räume, in denen Arbeit sichtbar wird, in denen man voneinander lernen kann und Talente sich entfalten dürfen. Innovation entsteht für ihn nicht durch Organisation allein, sondern durch die richtige Umgebung.
Digitale Technologien spielen dabei eine Schlüsselrolle – vor allem Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Dateninfrastrukturen. Sie verändern nicht nur die Werkzeuge, sondern auch die Art und Weise, wie Arbeit organisiert ist. Gielgen spricht von einer „neuen industriellen Logik“, in der Kreativität, Vernetzung und kontinuierliches Lernen wichtiger werden als Effizienz und Routine. Unternehmen müssen sich in „lernende Systeme“ verwandeln, die flexibel auf Veränderungen reagieren können.
Arbeit wird so nicht mehr als abgeschlossener Vorgang gesehen, sondern als ein fortlaufender Prozess – immer im Wandel, immer im „permanent beta“.
EINZELSCHREIBTISCH HAT AUSGEDIENT
Ein weiterer wichtiger Punkt in Gielgens Arbeit ist die Verschmelzung von physischem und digitalem Raum. Die Grenzen zwischen Arbeitsplatz, Lernort, Stadt und digitalem Netzwerk lösen sich zunehmend auf. Arbeit findet nicht mehr nur am Schreibtisch statt, sondern in fließenden Kontexten: im CoWorking-Space, in virtuellen Teams oder im Metaverse. Daraus entstehen neue Anforderungen an Infrastruktur, Raumkonzepte und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Städte werden zu Plattformen, Gebäude zu
Services, Organisationen zu Netzwerken. Der klassische Einzelarbeitsplatz verliert dabei an Bedeutung – nicht unbedingt als Ort, sondern als Symbol. Für Gielgen ist klar: Der Einzelschreibtisch hat ausgedient. Die Zukunft gehört flexiblen, gemeinschaftlich genutzten Räumen, die sich an wechselnde Aufgaben anpassen.
RÄUME SIND NICHT STATISCH
Diese Sichtweise spiegelt sich auch in seiner Arbeit bei Vitra wider. Dort fließen seine Erkenntnisse direkt in die Entwicklung von Möbeln, Raumlösungen und Konzepten für Kunden ein. Dabei geht es nicht darum, Design nur um des Designs willen zu schaffen, sondern Organisationen dabei zu unterstützen, ihre eigene Zukunft räumlich abzubilden. Gielgen betont immer wieder: Räume sind nicht statisch. Sie müssen sich mit den Menschen verändern, die in ihnen arbeiten. Dafür braucht es eine neue Haltung – nicht nur bei Architekten, sondern auch bei Unternehmensführungen, Stadtplanern und Bildungsinstitutionen. Was Gielgens Ansatz besonders macht, ist seine ganzheitliche Sichtweise. Er betrachtet Arbeit nicht isoliert, sondern eingebettet in ein größeres Geflecht aus Technologie, Kultur, Wirtschaft und Raum. Dabei setzt er weniger auf fertige Antworten als auf gute Fragen. Seine Vorträge und Texte sind keine Prognosen, sondern Impulse zum Nachdenken. Für ihn ist die Zukunft kein fester Plan, sondern ein Möglichkeitsraum –ein Feld, in dem neue Ideen wachsen können. Seine wichtigste Botschaft lautet wohl: Wer die Zukunft verstehen will, muss lernen, sie als etwas Bewegliches, Unfertiges und Gestaltbares zu sehen. Gerade in einer Welt voller Unsicherheiten ist genau diese Haltung entscheidend.
KI UND BIM: DIE REVOLUTION
IM B UWESEN
Das Bauwesen steht vor einem Umbruch: Der digitale Wandel ist auch überfällig.
Künstliche Intelligenz (KI) und Building Information Modeling (BIM) bieten das Potenzial, Bauprozesse zu optimieren, den Fachkräftemangel abzumildern und nachhaltiger zu bauen. Doch der Weg zur Digitalisierung ist mit Hürden verbunden.
und Planern die Optimierung von Entwürfen und Bauprozessen.
Während andere Industrien längst von der Digitalisierung profitieren, bleiben viele Bauprozesse nach wie vor traditionell und manuell geprägt. Gleichzeitig wächst der Druck: Der Fachkräftemangel bremst die Branche, während nachhaltiges Bauen und steigende Effizienzanforderungen immer wichtiger werden. Die Lösung? Der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Building Information Modeling (BIM). Diese Technologien können den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes optimieren – von der Planung über die Bauausführung bis hin zum Betrieb und Rückbau.
„Doch der Weg zur Digitalisierung ist nicht ohne Hürden“, weiß Dietmar Siegele, Abteilungsleiter für Prozessingenieurwesen im Bauwesen („Process Engineering in Construction“) bei Fraunhofer Italia mit Sitz in Bozen, „viele Unternehmen arbeiten noch mit analogen Bauplänen und Papierdokumenten, Daten sind oft unstrukturiert oder nicht einheitlich erfasst. Hinzu kommen zersplitterte Verantwortlichkeiten, wechselnde Akteure und komplexe Bauprozesse, die eine Automatisierung erschweren.“ Dennoch zeige sich: Wer die neuen Technologien nutze, könne effizienter, nachhaltiger und auch kostengünstiger bauen.
WIE KI DAS BAUWESEN REVOLUTIONIERT
Die Fortschritte im Bereich der KI bieten enorme Chancen für das Bauwesen. Intelligente Algorithmen analysieren Baupläne, optimieren Materialien und erkennen frühzeitig Probleme. Einige der wichtigsten Einsatzgebiete sind: Generatives Design: KI-basierte Systeme entwickeln in Sekundenschnelle unzählige Bauvarianten, optimiert nach Kosten, Energieeffizienz oder statischen Anforderungen. Architekten und Ingenieure können so aus einer Vielzahl von Lösungen die beste auswählen.
Automatisierte Baustellenüberwachung: Drohnen und Sensoren liefern Echtzeitdaten vom Baufortschritt. KI kann anhand dieser Informationen Verzögerungen erkennen, Materialengpässe vorhersagen oder Sicherheitsrisiken identifizieren.
Robotik und Automatisierung: Baustellen sind unstrukturierte Umgebungen, was den Einsatz von Robotern erschwert. Dennoch gibt es bereits spezialisierte Maschinen, die Ziegel aufschichten, Löcher bohren oder schwere Lasten transportieren. In Kombination mit KI und BIM könnten autonome Baumaschinen in Zukunft eine größere Rolle spielen und den Fachkräftemangel abfedern.
Mithilfe von KI-basierten Chatbots lassen sich digitale Gebäudemodelle effizient analysieren und bearbeiten. Diese Technologie erleichtert Architekten
Prädiktive Instandhaltung: KI erkennt Schäden an Gebäuden frühzeitig – sei es durch die Analyse von Drohnenbildern oder durch Sensoren in der Gebäudestruktur. Dadurch lassen sich Wartungskosten senken und die Lebensdauer von Gebäuden verlängern. „Die Bauindustrie nutzt diese Technologien zunehmend, doch es gibt noch viele Herausforderungen, insbesondere bei der Integration in bestehende Prozesse und bei der Datenverfügbarkeit“, betont Experte Siegele.
BIM ALS SCHLÜSSEL ZUR DIGITALEN TRANSFORMATION
Building Information Modeling (BIM) ist mehr als eine 3D-Planungsmethode –es bildet die Grundlage für eine vernetzte, digitale Bauwirtschaft. Alle Bauwerksdaten werden zentral erfasst und in allen Phasen genutzt. Ein zentraler Vorteil ist die verbesserte Zusammenarbeit: Architekten, Bauunternehmen und Ingenieure greifen auf dieselbe Datenbasis zu, wodurch Fehler reduziert und Zeit sowie Kosten gespart werden. Ein weiteres Plus ist die automatische Fehlererkennung in Bauplänen: Intelligente Algorithmen identifizieren Konstruktionsfehler bereits in der Planungsphase und minimieren Nachbesserungen auf der Baustelle. Intelligente Simulationen und Kollisionsprüfungen ermöglichen zudem eine präzisere Planung und verhindern Konflikte zwischen Gewerken.
Auch die Materiallogistik profitiert: Durch die Verknüpfung mit Lieferketten lassen sich Anlieferungen exakt planen, Wartezeiten und Lagerkosten reduzieren und Bauabläufe optimieren. Die nächste Entwicklungsstufe von BIM ist der digitale Zwilling, der den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes simuliert –von Betrieb über Wartung bis zum Rückbau – und so Energieverbrauch und Sanierungsmaßnahmen frühzeitig optimiert.
HERAUSFORDERUNGEN UND ZUKUNFTSAUSBLICK
Trotz der großen Chancen gibt es auch Herausforderungen:
Datenschutz & Sicherheit: Wer hat Zugriff auf die digitalen Bauwerks-
Digitale Planung und modulare Bauweise ermöglichen eine präzise Umsetzung auf der Baustelle. Eine durchgängige digitale Datenkette sorgt für nahtlose Integration von Planung, Fertigung und Montage.
daten? Wie sicher sind diese vor Cyberangriffen?
Kosten & Implementierung: Die Einführung neuer Technologien ist teuer und erfordert Schulungen. Viele Unternehmen scheuen die Investitionen.
Akzeptanz & Wandel: Die Baubranche ist traditionell geprägt –digitale Lösungen müssen verständlich und praktikabel sein, um breite Akzeptanz zu finden. Dennoch ist der Trend unumkehrbar. „In Zukunft könnten Baustellen vollständig digital vernetzt sein, Roboter automatisierte Arbeiten übernehmen und KI-gestützte Systeme sämtliche Bauprozesse optimieren“, weiß Siegele. Die Politik und die Industrie müssen gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, um den Wandel zu fördern – durch klare Standards, Förderprogramme und einen offenen Dialog zwischen Technologieentwicklern und Bauunternehmen.
Fazit: Die Digitalisierung des Bauwesens ist kein Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit für eine nachhaltige, produktive und zukunftsfähige Branche. KI und BIM sind dabei die Schlüsseltechnologien, die den Bau von morgen revolutionieren werden. Wer heute in digitale Lösungen investiert, wird langfristig wirtschaftlicher, effizienter und nachhaltiger bauen.
Mit dem Neubau von Kindergarten, Mensa, Kindertagesstätte sowie Räumen für das Eltern-Kind-Zentrum und den Verein für Kinderspielplätze ist in Tisens ein zentraler Ort für Bildung und Begegnung entstanden. Zusammen mit der benachbarten Grundschule bildet der im September eröffnete Bau ein modernes Schulzentrum, das architektonische Klarheit und technische Präzision vereint.
Tas gestalterische Leitmotiv des Schlanderser Architektenteams Stephan Marx und Claudia Aimar war der bewusste Dialog zwischen der Kraft und Schlichtheit des Sichtbetons und der warmen, lebendigen Ausstrahlung von Holz. Insbesondere Kastanienholz – als Hommage an die traditionsreiche Kastanienkultur in Tisens – prägt sowohl innen als auch außen die Atmosphäre des Gebäudes. Schon in der Schalung des Sichtbetons wurden die Holzstrukturen als texturgebendes Element eingesetzt. Sie verleihen den Fassaden durch charakteristische, vorspringende Streifen ihre unverwechselbare Prägung. Die klare Formensprache, die so entstand, zieht sich konsequent durch das gesamte Gebäude.
PRÄZISION UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN
Die Umsetzung der Sichtbetonflächen war mit technischen Herausforderungen verbunden. In der kalten Jahreszeit reagierte der eingesetzte Hochofenbeton äußerst sensibel auf die Witterung, was zu verlängerten Aushärtungszeiten führte und eine flexible Anpassung der Bauabläufe erforderte. Zusätzlich musste ein Teilbereich in wasserundurchlässigem Beton ausgeführt werden. Insbesondere die strukturgebenden Schalungsbretter stellten eine Herausforderung dar. Erste Betonier-Etappen zeigten Unregelmäßigkeiten, die ein sofortiges Nachjustieren und ein erweitertes Qualitätssicherungs system erforderlich machten. Vor jedem Guss wurden ab diesem Zeitpunkt die Witterungsverhältnisse im Detail geprüft. Heizkanonen sorgten gezielt für stabile Bauteiltemperaturen während der Kälteperioden.
Ein spezieller Dichtanstrich auf Basis von Dichtungsschlämmen unterstützte die gleichmäßige Hydratation und trug maßgeblich zur Oberflächenhomogenität bei. Und nach dem Ausschalen wurde großer Wert auf die Endbearbeitung gelegt: Fachkundige Restauratoren reinigten die Flächen, korrigierten kleinere Unregelmäßigkeiten und versiegelten abschließend alle Sichtbetonflächen mit einer flächendeckenden Hydrophobierung – einer langlebigen Imprägnierung gegen Witterungseinflüsse.
1 Die Schalungs- und Betonierarbeit der Sichtbetonflächen war aufwendig. In der kalten Jahreszeit reagierte der eingesetzte Hochofenbeton äußerst sensibel auf die niedrigen Temperaturen.
2 Ein zentrales architektonisches Leitmotiv war der bewusste Dialog zwischen dem massiven Sichtbeton und der warmen Haptik des Holzes.
3 Die Dachkonstruktion wurde vollständig in Holz ausgeführt, mit einer robusten Blechdeckung versehen und zusätzlich mit Photovoltaikmodulen ausgestattet.
geboren 1969 in Schlanders, studierte von 1993 bis 1998 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach einem Praktikum im Jahr 1999 im Büro von Massimiliano Fuksas in Rom erlangte er 2000 die Berufsbefähigung in Italien und wurde 2001 in die Architektenkammer der Provinz Bozen eingetragen. Seit 2001 führt er gemeinsam mit der Architektin Elke Ladurner ein Büro mit Sitz in Schlanders.
Dr. Arch. Claudia Aimar
geboren 1982 in Savigliano (CN), studierte von 2001 bis 2006 Architektur an der Politecnico di Torino, dazwischen Studienaufenthalte an der „Escuela Técnica Superior de Arquitectura“ in Madrid und an der „La Salle“ in Barcelona. Im Jahr 2011 erlangte sie die Berufsbefähigung in Italien und wurde 2012 in die Architektenkammer der Provinz Bozen eingetragen. Seit 2016 arbeitet sie selbstständig als Architektin mit Sitz in Schlanders.
ZUVERLÄSSIGKEIT DURCH ERFAHRUNG.
Wir bedanken uns bei der Gemeinde Tisens für das entgegengebrachte Vertrauen bei den Umbauarbeiten des Schulzentrums. Elpo realisierte die Installation der Niederspannungsanlage inkl. Verteiler, KNX, Notlicht, Gegensprechanlage, Antennen-, Netzwerktechnik, Brandmelde- und Dachrinnenheizung. ELIAS & RAFFAEL POHLIN. Stellvertretend für das Team Elpo
Nach etwa 8 intensiven Monaten und dem Einbau von rund 1500 Kubikmeter Beton sowie etwa 110 Tonnen Bewehrungsstahl konnte die Rohstruktur im Juni 2024 fertiggestellt werden.
PRÄGENDES GESTALTUNGSELEMENT
Die konsequente Verwendung von Kastanienholz war nicht nur eine gestalterische Entscheidung, sondern auch Ausdruck lokaler Identität. Die Wahl des Materials erwies sich jedoch als anspruchsvoll – insbesondere im Fensterbau, wo Kastanie selten zum Einsatz kommt. Und nachdem der ursprünglich vorgesehene Fensterbauer die Anforderungen nicht erfüllen konnte, wurde kurzfristig ein neuer Partner gefunden, der sämtliche Fensterelemente präzise aus Kastanienholz fertigte und montierte. Diese Fenster sind nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch essenziell: Sie mussten exakt auf das Fugenbild des Sichtbetons abgestimmt werden, um ein ruhiges und harmonisches Fassadenbild zu gewährleisten. Auch in der Abdichtung des Gebäudes wurde großer Wert auf Ästhetik und technische Effizienz gelegt. Wo immer möglich, wurden Flüssigabdichtungen verwendet – insbesondere an exponierten Stellen –, um sichtbare Blechabdeckungen zu vermeiden, welche die stringente Architektur gestört hätten.
WÄRME, STRUKTUR UND FUNKTION
Im Innenraum setzt sich die Materialkomposition fort: In den Erschließungszonen und Eingangsbereichen sind geschliffene Betonböden mit Weißkiesanteil zu finden. In den Gruppenräumen hingegen sorgt hochwertiger Kastanienholzboden für eine warme, wohnliche Atmosphäre. Die angenehme Raumtemperatur wird durch eine integrierte Fußbodenheizung gewährleistet. Für die Sommermonate ist in den abgehängten Gipsdecken zusätzlich ein passives Kühlsystem verbaut. Die Innenseiten der Sichtbetonwände erhielten eine Verkleidung mit Kalziumsilikatplatten aus Mineralschaum, die nicht nur wärmedämmende Eigenschaften mitbringen, sondern auch zur Regulierung des Raumklimas beitragen. Diese wurden auf einer tragenden Holzunterkonstruktion montiert und mit hochwertigen Holzverkleidungen abgeschlossen.
Auch im Außenraum wurde das innenarchitektonische Konzept weitergeführt: Die Betonböden der Eingangsbereiche setzen sich nahtlos fort – in gestockter statt geschliffener Ausführung – und bilden so eine harmonische Verbindung von innen und außen. Die Dachkonstruktion wurde vollständig in Holz ausgeführt, mit einer widerstandsfähigen Blechdeckung versehen und durch eine Photovoltaikanlage ergänzt, die einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung des Gebäudes leistet. Mit dem rund sieben Millionen Euro teuren Neubau ist ein zukunftsweisender und identitätsstiftender Bildungsund Begegnungsort gelungen. Die Verbindung aus technischer Raffinesse, regionaler Verwurzelung und architektonischer Klarheit macht das Projekt zu einem herausragenden Beispiel für einen zeitgemäßen öffentlichen Bau.
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LÖCHER IN B UZ UNEN
INTERVIEW
Fachkräftemangel, Digitalisierung auf den Baustellen und das sich wandelnde Selbstverständnis der Mitarbeiter – die Herausforderungen im Baugewerbe sind vielfältig. Während viele Unternehmen um Personal ringen, blickt Christoph Ausserhofer, CEO des Südtiroler Traditionsunternehmens Unionbau, auf eine beeindruckende Entwicklung: annähernd 70 Prozent Personalzuwachs seit 2007 und eine ungewöhnlich hohe Mitarbeiterbindung.
Doch was macht ein Unternehmen wie die Unionbau so besonders in einer Branche, die sich rasant verändert?
Sind es die spannenden Bauprojekte, die Wertschätzung der Mitarbeiter oder gar die „Onpocka“-Mentalität der Tauferer und Ahrntaler? Das Gespräch von Walther Lücker mit Christoph Ausserhofer wirft einen Blick hinter die Kulissen.
Herr Ausserhofer, wenn Sie an Ihre Mitarbeitenden denken – was sehen Sie?
Christoph Ausserhofer: Ich sehe all die Menschen, die bei uns arbeiten und oft Unglaubliches auf den Baustellen leisten. Ich sehe sie mit all ihren Vorzügen, Unterschieden und manchmal auch Problemchen. Ich sehe sie als Menschen, die etwas bewegen wollen und die sich freuen, wenn sie es schaffen.
Wer bei Unionbau arbeitet, bleibt oft viele Jahre. Woran liegt das?
C. Ausserhofer: Ich kommuniziere in jedem Mitarbeiter- oder Vorstellungsgespräch, dass wir das Glück haben, eine Größe erreicht zu haben, bei der unsere Mitarbeiter mit der eigenen Zeit relativ flexibel umgehen können. Das ist sehr viel wert in einem nur zehnmonatigen Projektgeschäft, in dem viel Vollgas gegeben werden muss. Die hohe Anzahl an Mitarbeitern ermöglicht uns diese gewisse Flexibilität. Überdies haben mein Bruder Thomas und ich besonders auf den Baustellen immer konsequent mit den Löhnen vorfinanziert. Das hat den Kaufkraftverlust eingedämmt. Und: Wir lassen unsere Teams möglichst zusammenbleiben, das wird geschätzt. Was ich bei Neueinstellungen immer wieder sehe, ist, dass offenbar die Qualität der Baustellen, die wir aufgrund unserer Größe realisieren können, gesucht wird. Einfach, weil es spannende Arbeiten sind.
Gibt es so etwas wie den typischen Unionbau-Mitarbeiter?
C. Ausserhofer: Nein, und zwar deswegen, weil ein Maurer kein Spengler ist
und ein Spengler kein Zimmerer. Wir haben eine große Bandbreite bei uns. Ganz wichtig: Inzwischen sind 25 Prozent all unserer Mitarbeiter in den Büros unserer Verwaltung tätig, wir unterhalten ein eigenes Büro in Bozen und betreiben ein LogistikZentrum in Gais. Vieles ist bei uns möglich. Jeder kann sich entfalten. Interessant sind die Wurzeln unserer vielen Mitarbeiter – sicherlich 80 Prozent stammen aus dem TaufererAhrntal. Das ist etwas Besonderes, fast ein Privileg. Denn die „Teldra“ sind „Onpocka“. Die haben zwei rechte Hände, die wollen etwas leisten und etwas bewegen. Und diese Mentalität ist durchaus ansteckend, denn nicht jeder unserer „Onpocka“ kommt aus dem Tal. So gesehen gibt es dann eigentlich doch den typischen Unionbau-Mitarbeiter.
Die Baustelle 2025 sieht anders aus als noch vor 20 Jahren. Was hat sich stärker verändert, die Technik oder die Menschen?
C. Ausserhofer: Das ging und geht wohl Hand in Hand. Die Unionbau ist inzwischen sehr digital geworden. Unsere Vorarbeiter sind mittlerweile sehr jung. Die laufen auf der Baustelle mit Laptop, iPad und HightechPocket-Drucker herum. Die geben Aufträge direkt digital ein. Viele Dinge werden bereits im Vorhinein genau getaktet. Das alles ist sehr, sehr fortschrittlich geworden. Es braucht also junge Leute, die mit dieser Technik wachsen.
Hat sich das Selbstverständnis eines Bauarbeiters in den vergangenen 30 Jahren verändert?
C. Ausserhofer: Ja, sehr sogar. Ich glaube, dass das Ansehen gestiegen ist. Wir haben momentan beispielsweise eine beeindruckende Anzahl von 25 Lehrlingen. Viele Aspekte haben dazu beigetragen, doch ein Hauptgrund ist, dass wir bei den Firmenvorstellungen, also wenn uns Schüler zum „Schnuppern“ besuchen, verlangt haben, dass immer auch ein Elternteil mit-
kommt. Und das sind meistens die Mamis und nicht die Papis. Und wenn sie dann mit skeptischem Blick zu uns kamen, haben sie oft immer noch geglaubt, dass ihr armes Kind später mit einem 50-kg-Sack Zement über 4 Stockwerke hinaufsteigen muss. Doch bei uns kommen sie dann schnell drauf, dass es Logistiker sind, die hier arbeiten, hoch qualifizierte Techniker, Leute, die Menschen begeistern, dass die harte handwerkliche Arbeit nicht mehr so notwendig ist wie früher noch. Wir haben heute Hebemittel, Kräne, Pumpen. Zementsäcke tragen wir schon lange nicht mehr. Der kommt in einen Silo und wird auch noch bis in den zehnten Stock gepumpt. Ich will auf keinen Fall sagen, dass die Arbeit einfach ist, im Regen, in der Hitze, im Staub – ich will das keinesfalls unterschätzen –, doch die körperliche Arbeit ist längst nicht mehr so schwer wie früher.
Man hört oft, die Jungen wollen nicht mehr auf den Bau. Stimmt das?
C. Ausserhofer: Nein, das stimmt nicht. Wenn ich mir heute unser großartiges Projekt der „Kids am Bau“ anschaue und mit welcher Begeisterung die Kinder während dieser Woche bei uns sind, dann weiß ich, was mein Vater damals gemeint hat. Er hat immer gesagt, wir müssen auf Augenhöhe von Kindern Löcher in Bauzäune schneiden, damit sie sehen können, was da passiert und sich dafür begeistern können. Da gibt’s Bagger und Kräne, Betonpumpen und auch Lärm. Das gefällt den meisten Kindern. Und ich glaube, dass Kinder tendenziell gern Handwerker sind und gar nicht wirklich so gern studieren wollen. Und man kann sicher auch sagen, dass die Mitarbeiter am Bau – nicht nur hier in der Unionbau, sondern überhaupt –nicht selten um einiges mehr verdienen als so mancher Akademiker. Und das ist auch richtig so. Der Handwerker macht heute noch Sachen, die die digitale Welt nicht schaffen kann.
Er baut und repariert, erschafft Neues, erhält Altes. Das ist großartig und auch zufriedenstellend.
Und zum Schluss: Was bedeutet für Sie ein gutes Team?
C. Ausserhofer: Ein gutes Team gibt Vollgas, wenn es nötig ist, schaltet einen Gang zurück, wenn es möglich ist, und feiert das Geleistete, wenn die Zeit gekommen ist.
CHRISTOPH AUSSERHOFER
Nach seinem Abschluss als Master of Science in Construction Management stieg Christoph Ausserhofer direkt ins Unternehmen seines Vaters Siegfried ein und behauptete sich auch gleich, indem er ein achtjähriges GroßbaustellenProjekt in Mailand übernahm. Heute führt er zusammen mit seinem Bruder Thomas das Unternehmen, das inzwischen knapp 200 Mitarbeiter beschäftigt und im Jahr an die 60 Projekte umsetzt.
ERSTER EUREGIOBAUKULTURPREIS
Baukultur ist weit mehr als nur Architektur – sie ist das sichtbare Gedächtnis unserer Gesellschaft, sie verbindet Vergangenes mit der Zukunft und prägt unsere Lebensräume im Alltag. Unter dem Titel „Weiterbauen am Bestand und in Umgebung“ wurde am 6. Oktober im Innsbrucker Landhaus erstmals der Euregio-Baukulturpreis verliehen.
Ins Leben gerufen wurde der Baukulturpreis von Wendelin Weingartner, Altlandeshauptmann des Bundeslandes Tirol. Als Förderer von Kultur, Identität und Nachhaltigkeit war es ihm ein Anliegen, ein Zeichen für verantwortungsbewusste, qualitätsvolle Architektur zu setzen. Weingartner stiftet den Preis für 4 Ausgaben. Der Preis soll zeigen, wie Bauen die Umwelt, die Lebensqualität und die Identität ganzer Regionen positiv beeinflussen kann. In seiner Eröffnungsrede betonte Weingartner, dass es in Zeiten des Umbruchs klare Vorbilder brauche. Wer heute baue, trage Verantwortung – für das Bestehende ebenso wie für das, was den nächsten Generationen überlassen werde. Der Baukulturpreis solle diese Haltung fördern und sichtbar machen.
GROSSE BETEILIGUNG –KLARE BOTSCHAFT
Bei der ersten Ausgabe des Preises gab es 55 Einreichungen: 27 aus dem Bundesland Tirol, 19 aus Südtirol und 9 aus dem Trentino. Die Arbeiten reichten von sensiblen Sanierungen über innovative Erweiterungen bis hin zu mutigen Umbauten im städtischen wie im ländlichen Raum. Die Fachjury – bestehend aus der Landschaftsarchitektin Rita Illien, dem Bauingenieur Jürg Conzett und dem Architekten Armando Ruinelli –wählte jeweils einen Preisträger pro Land aus. Zusätzlich wurde ein Publikumspreis per Onlinevoting vergeben.
Gratulation an Lukas Mayr (l.) zum Euregio-Baukulturpreis: Rita Illien, Jurorin und Landschaftsarchitektin, EuregioPräsident und Tirols Landeshauptmann Anton Mattle sowie die Landesräte Philipp Achammer,
Südtirol und Simone Marchiori, Trentino (v. l.)
LUKAS MAYR –
WEITERBAUEN MIT SUBSTANZ UND FEINGEFÜHL
Zu den großen Gewinnern zählt Architekt Lukas Mayr, geboren 1973 in Bruneck, wohnhaft in Percha und Innsbruck. Mayrs Projekt „Haidacher, weiterbauen: arbeiten & wohnen“ in Percha bei Bruneck beeindruckte die Jury durch seinen respektvollen, zugleich pragmatisch-innovativen Zugang zum Weiterbauen im Bestand. Ausgangspunkt war die mehr als 100-jährige Geschichte eines Tischlereibetriebs. In mehreren, überlegten Bauphasen verwandelte Architekt Mayr den Betrieb in ein modernes Ensemble aus Werkstatt, Wohnraum und Atelier – ohne den Bestand aufzugeben, sondern durch kluge Eingriffe weiterzudenken. Eine ehemalige Hütte wurde zu „Haidachers Küche“, dem kreativen Herzstück des Ateliers. Produktionsflächen wurden erweitert, Wohnräume für die Familie geschaffen. Ein begrüntes Dach fügt sich nahtlos in den Hang, Lichtöffnungen bringen Tageslicht tief in die Werkstätten. Die Materialien – Sichtbeton, Stahl und Massivholz – stehen für Klarheit, Beständigkeit und handwerkliche Ehrlichkeit. Die Jury hob hervor, dass hier Baukultur als Zusammenspiel von Tradition, Innovation und Handwerk vorbildlich gelungen sei. Durch die stufenweise Entwicklung, den sensiblen Umgang mit der Landschaft und die Kombination von architektonischer Qualität sowie funktionaler Pragmatik sei ein Ensemble entstanden, das nicht nur langfristig funktional sei, sondern auch identitätsstiftend für die Region wirke.
STUDIO
LOIS
–GESCHICHTE NEU BELEBT
Und das Architekturbüro Studio Lois aus Innsbruck erhielt den Preis unter anderem für das Projekt „Zeit des Erwachens –Klösterle“ in Imst im Bundesland
D. Wendelin Weingartner und der Gadertaler Künstler Lois Anvidalfarei mit dem Baukulturpreis, einem Bronzearm, der für das Bauen als Akt des Schaffens steht.
Tirol. Dabei handelt es sich um die behutsame Revitalisierung eines spätromanischen Baus aus dem 14. Jahrhundert, der über Jahrhunderte hinweg mehrfach erweitert und schließlich lange leer stand. Durch das Entfernen wertloser Anbauten und das Einfügen eines klaren, zurückhaltenden Neubaus wurde ein stimmiges Ensemble geschaffen, das heute ein Pflegeheim sowie Tagespflege und betreutes Wohnen beherbergt. Die Jury lobte die Verbindung von denkmalpflegerischer Sorgfalt, sozialer Funktionalität und städtebaulichem Impuls für die Innenstadtbelebung.
CAMPOMARZIO – SOZIALER WOHNBAU MIT HALTUNG
Das Team Campomarzio mit Büros in Bozen und Trient überzeugte schließlich mit dem Projekt „Recupero del Moderno“ in Trient – mit der Sanierung des Sozialwohnungsquartiers Madonna Bianca aus den 1970erJahren. Statt Abriss setzte das Team auf eine kulturelle und architektonische Wiederentdeckung der Nachkriegsmoderne. Dank technischer und gestalterischer Sanierungsmaßnahmen sowie einer kritischen Aufarbeitung der Geschichte – unter anderem mit der Ausstellung
„Almanacco 70“ – wurde das Viertel architektonisch wie sozial aufgewertet. Die Jury würdigte die respektvolle Erneuerung als klares Bekenntnis zur Qualität und Bedeutung der Nachkriegsarchitektur.
PUBLIKUMSPREIS FÜR
„FELSA“
Der Publikumspreis ging an das Innsbrucker Büro „he und du“ für den Umbau eines Wohnhauses aus den 1960er-Jahren in Zams im Bundesland Tirol. Das Projekt „FELSA“ überzeugte das Publikum durch den respektvollen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz, die gezielte Lichtführung, die großzügige Raumhöhe und durch die kluge Neuordnung der Wohnbereiche. Materialwahl und Details – von Sichtbeton bis Fichtenholz –machen das Haus zu einem Beispiel für zeitgemäße, langlebige Architektur im Bestand. Mit dem Euregio-Baukulturpreis wurde ein Format geschaffen, das grenzüberschreitende Qualität sichtbar macht, inspirierende Persönlichkeiten würdigt – und ein gemeinsames Bewusstsein für verantwortungsvolles Bauen im Bundesland Tirol sowie in Südtirol und im Trentino schafft. Die nächste Preisvergabe findet 2027 statt.
Der Stifter, Tirols Landeshauptmann a.
APARTMENT S BIN
Als Teil einer größeren Wohnanlage wurde dieses 90 Quadratmeter große Apartment in Brixen so gestaltet, damit eine gute Raumnutzung möglich ist. Eine L-förmige Terrasse umgibt die Einheit und sorgt für optimale Sonneneinstrahlung den ganzen Tag über sowie für einen ungestörten Blick auf die umliegenden Berge.
Der Grundriss konzentriert sich auf einen großzügigen, offenen Wohnbereich, der bewusst so ausgerichtet ist, dass der Blick nach draußen auf die alpine Landschaft gelenkt wird. Klare Linien und ein reduzierter Ansatz prägen das Interieur, mit einem starken Fokus auf räumliche Klarheit und funktionale Abläufe. Maßgefertigte Möbelstücke erfüllen eine doppelte Funktion – sie gliedern den Raum und steigern gleichzeitig dessen Effizienz – und schaffen so
eine nahtlose und harmonische Wohnatmosphäre.
Die Materialwahl wurde sowohl von ästhetischen als auch praktischen Überlegungen geleitet. Großformatige Keramikfliesen am Boden sorgen für Langlebigkeit und visuelle Kontinuität, während farbiges Laminat bei den Möbeln subtile Kontraste und Definition einbringt. Gedämpftes Akazienholz verleiht dem Raum Wärme und Gediegenheit. Mehrere zentrale Elemente im Wohnbereich – darunter der Esstisch und die Pendelleuchte –wurden vollständig maßgefertigt, was dem Apartment einen unverwechselbaren, persönlichen Charakter verleiht. Die nach Osten ausgerichtete Küche mit ihrer Insel fängt das Morgenlicht ein und fungiert als verbindendes Element zwischen Innen- und Außenraum. Der Wohnzimmertisch mit seiner organischen Form ist so gestaltet, dass er durch seine weiche Formgebung bequem und entspannend wirkt – die Bewohner können in unterschiedlichen Positionen daran Platz nehmen, ohne frontal zueinander zu sitzen.
APARTMENT SABINA
Jahr: 2024
Ort: Brixen, Italien
Größe: 90 m²
Auftraggeber: vertraulich
zerododici architecture
Das Architekturbüro wurde 2012 in Tokio gegründet und betreibt heute Studios in Mailand und Brixen, Italien. Zerododici architecture (OXII) entstand aus der Idee, eine Architektursprache zu entwickeln, die westliche und asiatische Einflüsse miteinander verbindet. Der Grundstein dafür wurde während eines Studienjahres an der University of the Arts in Tokio gelegt – eine prägende Zeit, die Einblicke in unterschiedliche architektonische Herangehensweisen ermöglichte. Das Ziel war dabei, nicht nur neue formale Einflüsse aufzunehmen, sondern auch verbindende Werte zu entdecken.
Dazu zählen der Fokus auf den menschlichen Maßstab, die Bedeutung natürlicher Materialien und des Lichts sowie eine tiefe Wertschätzung für Handwerkskunst und Detailgenauigkeit.
Architektur sollte in diesem Sinne nicht auf das Sichtbare reduziert werden. Sie kann eine tiefere Bedeutung tragen –eine, die verbindet und nachhallt. Welche Räume wollen wir bewohnen, und wie möchten wir uns in ihnen fühlen? Wie können wir Gebäude schaffen, die Bestand haben und von mehreren Generationen angenommen werden? Wie kann Architektur dazu beitragen, ein kollektives Wir neu zu denken?
RCHITEKTUR IST MATERIAL
Seit Anbeginn der Architekturgeschichte bildet das Material einen zentralen Bestandteil der Baukunst – essenziell, doch in jüngerer Zeit oftmals stiefmütterlich behandelt. Das Wort Material kommt aus dem Lateinischen und bedeutete in der Antike Holz oder Baustoff. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass die Materialien und Werkstoffe, die wir in Gebäuden verwenden, eine große Auswirkung auf die Lebensdauer und Anpassungsfähigkeit eben dieser Gebäude haben.
Dabei gibt es wahrlich jahrtausendealte Techniken, sei es in der Handhabung oder in der Verarbeitung, die immer noch wichtig und hilfreich sind. Die Bauten der Griechen und der Römer bergen einen gewaltigen Schatz an mitunter noch immer nicht vollständig gelüfteten Geheimnissen. Und sie beweisen, dass ihre gebauten Strukturen trotz Kriegen, Unwetterkatastrophen, Machtwechseln und Umwälzungen der Geschichte immer noch Bestand haben.
HISTORISCHE EINORDNUNG
Was können wir heute daraus lernen? Dass, obwohl wir uns technologisch so fortschrittlich wähnen, es gewisse Grundlagen der Architektur gibt, die allgemein gültig bleiben. Der römische Architekt und Theoretiker Vitruv schrieb vor fast 2000 Jah-
ren in seinen Prinzipien der Architektur, dass ihre Eigenschaften Festigkeit, Nützlichkeit und Schönheit sein müssten. Aber das erreichen wir nur, wenn wir den enormen Erfahrungsschatz der Vergangenheit wieder zugänglich machen und alte Bauwerke nicht nur formal sondern strukturell, technologisch und kulturell untersuchen. Warum? Weil sie bewiesen haben, dass sie langfristig bestehen können. Dass sie einen menschlichen Maßstab besitzen, dass sie mit städtebaulicher Weitsicht errichtet worden sind und dass sie eine erstklassige Verarbeitung von Mauerwerken, Tragwerken, Putzen, Dächern und Einrichtungen hatten. Und das führte zu eben dieser Langlebigkeit in einer ständig von Umwälzungen geprägten Weltgeschichte. Im heutigen Zeitalter ist die Folgerung daraus, dass Handwerk wieder wichtig ist und ehrlicherweise nie an Bedeutung verloren hat. Uns
können alle möglichen digitalen Techniken zur Verfügung stehen, aber sie werden das Wissen und die Fertigkeit einer fachgerechten Verarbeitung und Verbauung nicht ersetzen können. Es braucht viel Expertise und Übung, Mauerwerke genau zu ziegeln, diffusionsoffene Putze auf Kalkbasis aufzutragen, Natursteine und Keramik richtig zu verbauen, Massivholz und Holzwerkstoffe so zu verwenden, dass sie langfristig geschützt sind und die Richtung ihrer Faser berücksichtigt wird. Dabei haben gerade natürliche Baustoffe und Materialien gezeigt, dass sie über die Jahrhunderte bestehen und deshalb auch wieder verwendet werden können.
WAS PASSIERT GERADE?
Der niederländische Architekt Rem Koolhaas hat bereits vor einigen Jahren in seiner polemi-
VON ACHIM REIFER
„Es war zeitgeschichtlich immer sehr wichtig, dass die Bau- und Werkstoffe vor Ort verfügbar und relativ leicht zu transportieren waren.“
schen Schrift „Junkspace“ die provokante Frage aufgeworfen, ob nicht der Einsatz von Silikon als universeller Klebstoff das architektonische Prinzip des „Joint“ – also das präzise und bewusste Fügen physikalisch zueinander passender Materialien – ad absurdum geführt hat. Statt einer konstruktiv und gestalterisch durchdachten Verbindung entsteht so ein beliebiges Aneinanderfügen unterschiedlichster Materialien, das laut Koolhaas auch die architektonische Qualität nachhaltig beeinträchtigt. Das Resultat ist der sogenannte Junkspace – ein generisches Sammelsurium aus Gebäuden und Räumen, willkürlich zusammengefügt, oft ohne klare Struktur oder ästhetische Haltung. Es sind schnell errichtete Bauwerke, ermöglicht durch moderne Technologien und chemische Verbindungen, die nicht auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sind, sondern einzig dazu dienen, den scheinbar unstillbaren Hunger nach immer mehr Raum zu befriedigen. Aber die Konsequenz ist, dass architektonische Eingriffe nicht mehr langfristig und verantwortungsvoll gedacht werden.
WARUM LOKALE MATERIALIEN BESSER SIND
Es war zeitgeschichtlich immer sehr wichtig, dass die Bau- und Werkstoffe vor Ort verfügbar und relativ leicht zu transportieren waren. So zog man lokale Materialien vor und es entstand ein gewisses Umweltbewusstsein, sehr wahrscheinlich aus reinem Mangel. Der Marmor aus Candoglia des Mailänder Doms wurde vordergründig gewählt, weil er praktischerweise mittels Wasserweg über den Ticino und die Kanäle transportiert werden konnte, die sogenannten Navigli. Das Handwerk, das in der Folge aufblühte, war hoch spezialisiert auf die örtlich verfügbaren Materialien und konnte sich so in voller Tiefe auf deren erstklassige Verarbeitung in Fassaden, Türen, Strukturen und sogar Skulpturen konzentrieren. Wäre der Mailänder Dom in dieser Form möglich gewesen, hätte man 50 verschiedene Werk- und Baustoffe nach völligem Belieben gemischt? Obwohl die Gebäude der Wiener Gründerzeit bautech nisch relativ einfach konstruiert sind – aus Stein, Ziegel, Mörtel und Holz –, haben sie sich über mehr als ein Jahrhundert hinweg immer wieder verändert und erfolgreich an neue Nutzungsformen angepasst. Aus Wohnungen wurden Zahnarztpraxen, aus diesen Anwaltskanzleien und dann wieder Wohnungen. Das hat sicherlich auch mit den städtebaulichen Qualitäten zu tun, aber auch mit der guten Verarbeitung der grundlegenden Materialien. Daraus resultiert, dass die Gebäude immer wieder saniert und neuen Nutzungsformen angepasst werden, ohne dass ein Abbruch eine zu einfache Lösung darstellen würde.
FAZIT
Wenn zeitgenössische Bauten im Alpenraum irritieren, dann liegt das – neben der teils eklatanten Maßstabslosigkeit – vor allem
an der beliebigen Kombination unterschiedlichster Materialien, die ohne Bezug zum Ort und ohne gestalterisches Feingefühl zusammengeführt werden. Das wird uns in den nächsten Jahrzehnten sehr beschäftigen, da wir im Hier und Jetzt quantitativ so viel bauen wie noch nie in der Zeitgeschichte. Aber schaffen und erdenken wir damit wirklich Architektur jenseits einiger bewundernswerter Einzelstücke? Ist Architektur nicht eigentlich die Architektur der Stadt selbst, so wie Aldo Rossi es mit seinem Buch „L’architettura della città“ im Jahre 1966 beschrieb? Meiner Meinung nach ist es im Kontext der Architektur heute wichtiger denn je, nicht nur ständig von „Kreativität“ und „Konzept“ zu sprechen. Diese Begriffe sind inflationär geworden und es ist als Gesellschaft einfach nicht tiefgründig genug, immer nur nach dem „next shiny thing“ zu jagen. Gerade in Europa liegt immer noch großes Potenzial im Weiterbauen des Bestandes. Architektur, die auf Dauerhaftigkeit und Kontextualität setzt, ist nicht nur ressourcenschonender, sondern auch wirtschaftlich nachhaltiger, schafft langfristige Arbeitsplätze, bewahrt historisches Wissen und trägt zu einer kulturell wie gesellschaftlich stimulierenden Baukultur bei.
ACHIM REIFER
Architekt, * 1986. Studium der Architektur an der TU Wien und an der Universität der Künste in Tokio. Diplom mit Auszeichnung bei Professor Will Alsop. 2016 Staatsprüfung an der IUAV in Venedig und eingeschrieben in der Kammer der Architekten von Bozen. Eigenes Studio „zerododici architecture“ in Brixen und Mailand.
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Scannen. Planen. Bauen.
Direkt am Golfplatz und in idyllischer Ruhe liegen die beiden Villen ARBORIS in Deutschnofen.
Architektur bewegt sich stets im Spannungsfeld zwischen Modernisierung und Denkmalschutz. Ob ein Gebäude abgerissen oder erhalten, saniert oder umgestaltet wird – jede Entscheidung ist auch eine Haltung zur eigenen Geschichte. Denn Bauwerke sind weit mehr als bloße Hüllen: Sie erzählen von gesellschaftlichen Entwicklungen, ästhetischen Idealen und technischen Visionen.
Dass diese Geschichten oft auf der Kippe stehen, zeigen aktuelle Beispiele. Der Stadel des Benediktinerstifts Muri-Gries in Bozen etwa sollte 2021 einem Wohnbauprojekt weichen. Erst das Eingreifen des Landesdenkmalamts verhinderte den Abriss – mit der Begründung, das Gebäude habe einen „ortsbildprägenden und identitätsstiftenden Charakter“. Auch in Schlanders formierte sich Widerstand, als die Drususkaserne abgetragen werden sollte. Heute stehen Teile der Anlage unter Denkmalschutz, als „technisches Kulturgut von städtebaulicher und zeitgeschichtlicher Relevanz“.
Solche Erfolge sind selten. Oft scheitert der Erhalt an finanziellen Hürden, fehlender Einsicht oder bürokratischen Hürden. Manche Eigentümer lassen denkmalgeschützte Gebäude bewusst verfallen, bis eine Sanierung unmöglich wird – wie beim Bauernhof Josl am Pichl in Terenten, der trotz Schutzstatus abgerissen wurde.
GEBÄUDE ALS GESCHICHTENERZÄHLER
Diese Fälle verdeutlichen, wie wenig Bewusstsein vielerorts für Architektur als identitätsstiftendes Kulturgut besteht. Gebäude dienen nicht nur dem Wohnen oder Arbeiten – sie spiegeln den Geist einer Zeit, ihre kulturellen Werte und handwerklichen Fertigkeiten.
Ein Blick in das mittelalterliche Glurns zeigt, wie Architektur Geschichte lebendig hält: die geschlossene Ringmauer, die Herrenhäuser, die Lauben, die alte Stadtmühle – jedes Detail erzählt von Handel, Macht und Gemeinschaft. Auch die Hofburg in Brixen, einst Sitz der Fürstbischöfe, verkörpert in Stein gegossene Machtgeschichte.
Später, im frühen 20. Jahrhundert, zeigten Bauten wie das Kurhaus von Meran den Aufbruch in eine neue Ära von Kunst, Freizeit und Gesellschaft.
LÄNDLICHES ERBE UND REGIONALE STILE
Besonders wertvoll, aber oft gefährdet, sind historische Bauernhöfe und Ansitze. Sie prägen Landschaft und Identität, entstanden aus lokalen Materialien, angepasst an Klima und Topografie. Ihre Erhaltung ist aufwendig – doch wer sie saniert, bewahrt ein Stück gelebte Kultur. Das Land unterstützt solche Vorhaben mit Förderungen und Fachberatung.
Ein typisches architektonisches Erkennungszeichen Südtirols ist der Überetscher Stil, eine faszinierende Mischung aus nordischer Gotik und italienischer Renaissance. Er zeigt sich in Erkern, Säulenarkaden, Loggien und Zinnen – eine architektonische Handschrift, die vor allem im Süden des Landes noch vielfach zu entdecken ist.
VOM GRANDHOTEL
BIS ZUR KELLEREI
Auch die Hotelarchitektur erzählt vom Wandel der Gesellschaft. Mit dem Aufkommen des Alpintourismus im 19. Jahrhundert entstanden Prachtbauten wie das Grandhotel Karersee, das Hotel am Pragser Wildsee oder das Kurhaus Meran – Sinnbilder einer Epoche des Aufbruchs.
Später schrieben Architekten wie Clemens Holzmeister mit Entwürfen wie dem Hotel Drei Zinnen, dem Hotel Adler in St. Ulrich alpine Baugeschichte weiter. Selbst das legendäre, inzwischen verlassene Hotel Paradiso von Gio Ponti im Martelltal gilt als Monument einer modernen, aber vergänglichen Vision. Heute definieren sich Hotelbauten anders: Sie suchen den Dialog mit Landschaft und Geschichte. Die Kellerei Kurtatsch mit ihrer Dolomitfassade, die an die Millawand erinnert, oder die Kellerei Bozen mit ihrer Rebenblatt-Struktur zeigen, wie sich zeitgenössische Architektur harmonisch in das Umfeld einfügen kann. Ein weiteres Beispiel ist die Whiskydestillerie Puni bei Glurns von Werner Tscholl. Ihr kubischer Baukörper und das Ziegellochmuster imitiert alte Städel – eine moderne Formensprache mit historischem Echo.
ALTE MAUERN, NEUE IDEEN
Nachhaltigkeit bedeutet heute nicht nur energiesparendes Bauen, sondern auch die sinnvolle Weiternutzung bestehender Substanz.
Ein gelungenes Beispiel ist die Exdrususkaserne in Schlanders, die als Basis Vinschgau neues Leben eingehaucht bekam –
heute ein Ort für Coworking, Handwerk und Kultur. Ebenso das ehemalige Grandhotel Toblach, das als Zentrum für Musik, Natur und Begegnung eine zweite Blüte erlebt.
FAZIT
Architektur ist kein starres Erbe, sondern kulturelle Bewegung in Stein. Sie lebt davon, dass Menschen sie wahrnehmen, schätzen und weiterdenken – zwischen Bewahren und Erneuern, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Wo Bauten respektvoll revitalisiert oder neu interpretiert werden, entsteht mehr als Architektur: ein Stück Identität, das weiterlebt.
Kloster Muri-Gries
Grandhotel Toblach
WEITERB UEN
IM DIALOG MIT L NDSCH FT UND ZEIT
Wenn sich Architektur nicht in den Vordergrund drängt, sondern in ihrer Umgebung aufgeht, entsteht etwas Besonderes: Raum, der sich organisch einfügt – und zugleich neue Möglichkeiten schafft. Genau diesen Anspruch erfüllt die behutsame Erweiterung und Erneuerung des Langlaufzentrums Centro Fondo in St. Kassian. Ein Projekt, das sich nicht in spektakulärer Geste, sondern in respektvollem Weiterdenken ausdrückt.
Errichtet in den 1990er-Jahren, war das Zentrum über Jahrzehnte ein lebendiger Treffpunkt für Langläuferinnen und Langläufer in Hochabtei –umgeben von majestätischer Natur, direkt an den Loipen, tief verwurzelt im alpinen Kontext. Doch nach mehr als 30 Jahren intensiver Nutzung war klar: Die Struktur muss sich weiterentwickeln – ohne sich selbst zu verleugnen.
Die Architekten Karl Heinz und Jan Marc Castlunger nahmen sich dieser Aufgabe mit großer Sensibilität an. Ihr Ansatz: kein radikaler Bruch, sondern ein organisches Weiterbauen. „Wir wollten kein neues Gebäude schaffen, sondern die Geschichte des Ortes weiterschreiben“, sind sich die beiden Experten einig – und genau das spürt man in jedem Detail.
ERHALTEN UND ERWEITERN
Die Erweiterung folgte dem architektonischen Grundgedanken, den Bestand möglichst zu erhalten und überlegt zu erweitern. Die charakteristische Satteldach-Typologie blieb bestehen – und das Gebäude orientiert sich weiterhin zum Wald hin. Auch die Höhenentwicklung blieb dieselbe – und doch ist vieles neu. Eine zweite, unterirdische Ebene nimmt Pistenraupengarage, Werkstätten, Technik und Lager auf – funktional, aber unsichtbar. Dadurch war der Eingriff in die Landschaft minimal, die Natürlichkeit des Ortes wurde bewahrt.
Das neue Gebäude für die Langlaufaktivitäten – mit Umkleiden, Duschen, Skiverleih und Sanitäranlagen – bietet den
Gästen eine klare Funktionalität und großen Komfort. Und das Restaurant samt Bar erfuhr eine Neuorganisation: Die Küche ist nun effizienter strukturiert, der Gastraum öffnet sich mit großen Glasflächen zur Abendsonne im Westen. Es entstand eine einladende Atmosphäre – lichtdurchflutet, warm und zugleich elegant.
IN DER REGION VERANKERT
Gestalterisch setzte das Projekt auf die Kraft des Einfachen. Lärchenholz, warmer Putz, Naturstein – Materialien, die in der Region verankert sind, wurden
in einer zeitgenössischen Architektursprache neu interpretiert. Innen prägen klare Linien, handwerklich gearbeitete Oberflächen und eine durchdachte Lichtführung das Bild. Einheitliche Materialität, ruhige Deckengestaltungen und funktionale Klarheit bringen das zusammen, was oft schwer zu vereinen ist: Modernität und Bodenständigkeit.
Mit rund 2300 Quadratmeter Fläche ist das neue Centro Fondo zwar kein Gigant – aber ein Meilenstein für die alpine Baukultur. Es zeigt, wie man Orte weiterentwickeln kann, ohne ihre Seele zu verlieren. Dieses in der heutigen Form 2023 verwirklichte Langlaufzentrum ist zwei-
Tel. 0471/842073 www.pf-design.bz
Karl Heinz Castlunger
Architekt und Berater von Castlunger Tolpeit Architecture (CTA). Geboren in Südtirol, sammelte er früh praktische Erfahrung im Bauwesen, bevor er Architektur in Venedig und Innsbruck studierte. Seit 30 Jahren ist er als Architekt aktiv und gilt als Pionier der Holzbauarchitektur in Südtirol. Sein Fokus liegt auf einer Architektur, die aus dem Ort heraus entsteht – ehrlich, funktional und mit einem klaren Blick für das Handwerkliche.
felsohne ein leises Statement für nachhaltiges Bauen – und für eine Architektur, die zuhört, statt zu übertönen. Kurzum: Tradition trifft Zukunft. Ladinische Identität trifft zeitgemäßes Design. Und das alles inmitten einer sensiblen Landschaft.
ARCHITEKTUR IM GENER TIONSWECHSEL
VON JAN MARC
CASTLUNGER
Südtirols Familienhotels stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Mit der Übergabe an die nächste Generation verändern sich nicht nur Führung und Zielgruppen –auch die Architektur muss diesen Aufbruch sichtbar machen.
Neue Generation, neue Gäste: In vielen Südtiroler Hotels steht der Generationswechsel an. Was früher selbstverständlich war – das Haus wird „weitergeführt“ –bedeutet heute weit mehr: Die junge Generation will nicht nur verwalten, sondern prägen. Wer heute in die Verantwortung tritt, bringt eigene Vorstellungen mit. Es geht um klare Positionierungen, um eine bewusst gewählte Zielgruppe, die das Angebot bestimmt: Soll das Hotel auf Paare mit Sinn für Design ausgerichtet sein? Auf Familien mit Kindern? Auf digitale Nomaden, die Arbeit und Urlaub verbinden? Oder auf Gäste, die kompromisslos nachhaltigen Tourismus suchen? Diese Entscheidungen greifen tief in den Betrieb ein – und sie müssen sich räumlich niederschlagen. Architektur ist dabei nicht Beiwerk, sondern Kernstrategie. Ein Hotel, das Wellness zum Schwerpunkt macht, braucht großzügige Rückzugsräume, Sichtachsen, die Ruhe vermitteln, und Materialien, die Entspannung stützen. Wer hingegen Workation als Marktsegment definiert, setzt auf flexible Grundrisse, Arbeitsnischen, technische Infrastruktur. Und wer Nachhaltigkeit zum Markenkern erhebt, muss dies in Energieeffizienz, Materialwahl und Kreislauffähigkeit sichtbar machen. Ohne eine konsequente Übersetzung dieser Haltung in Architektur bleibt jede Neupositionierung an der Oberfläche.
Der Generationswechsel im Hotel ist damit untrennbar mit einem architektonischen Neubeginn verbunden. Nicht, weil alles abgerissen und neu gebaut werden muss – im Gegenteil. Bestand ist wertvoll: Er ist Zeugnis einer Familiengeschichte, ökonomisch relevant und ökologisch unverzichtbar. Doch er darf nicht museal konserviert werden. Die Herausforderung lautet, den Charakter der jungen Betreiber:innen so in die Architektur einzuschreiben, dass Gäste spüren: Hier hat eine neue Epoche begonnen. Architekt:innen übernehmen in diesem Prozess eine Schlüsselrolle. Sie sind Übersetzer, die zuhören und die Haltung der Betreiber:innen in gebaute Räume übertragen. Ein nüchternes Energiekonzept, sorgfältige Grundrisslogik, die Inszenierung von Ausblicken, die Gestaltung von Ankunft und Übergängen – all dies kann die neue Identität eines Hauses transportieren. Entscheidend ist nicht, ob eine Lobby „schöner“ oder ein Zimmer „größer“ ist, sondern ob Architektur den Anspruch der neuen Generation konsequent sichtbar macht. So wird der Generationswechsel zum Doppelereignis: Erneuerung im Betrieb und Erneuerung im Raum. Für die Zukunft der Familienhotels ist dies entscheidend. Nur wenn die nächste Generation ihre eigene Handschrift setzt, können Betriebe eigenständig bleiben und im Wettbewerb bestehen. Architektur ist dabei nicht schmückendes Beiwerk, sondern das zentrale Instrument, mit dem Haltung, Zielgruppe und Identität greifbar werden.
JAN MARC CASTLUNGER
Architekt und Mitbegründer von Castlunger Tolpeit Architecture (CTA). Geboren in Südtirol, studierte er Architektur an der ETH Zürich. Mit CTA entwickelt er Projekte im Tourismus und Wohnbau. Sein Schwerpunkt liegt auf Architektur, die Identität sichtbar macht und Familienbetriebe dabei unterstützt, im Wandel eigenständig zu bleiben.
„Damit ein Familienhotel Zukunft hat, muss seine Architektur die Handschrift der neuen Generation tragen –nicht die Kulisse der Vergangenheit.“
ZWISCHEN NATUR UND RCHITEKTUR
Hoch über dem Etschtal, am Waldrand und mit Blick auf einen 5 Hektar großen Weinberg, liegt der alte Hof Hochegg auf einem steilen Hang – eingebettet in eine Landschaft von außergewöhnlicher Ausdruckskraft. Hier, im oberen Teil der Gemeinde Leifers, entsteht ein Projekt, das Weinproduktion und touristische Gastlichkeit vereint – ein architektonisches Konzept, das mit dem Territorium in Dialog tritt, es interpretiert und durch eine zeitgenössische Architektursprache aufwertet.
Das Projekt der neuen Kellerei entwickelt sich aus der Auseinandersetzung mit der terrassierten Landschaft. Die Trockenmauern aus Stein, die die Hangneigung gliedern, dienen als kompositorische Grundlage für den Entwurf. Die Baukörper staffeln sich auf 3 Ebenen, die sich jeweils zurückversetzen – ein Gestus, der die Logik der Terrassierung aufnimmt und eine visuelle Integration in die bestehende Topografie schafft. Im Schnitt begünstigt diese Entscheidung nicht nur die landschaftliche Einbettung, sondern auch die funktionale Organisation der Arbeitsabläufe innerhalb des Komplexes. Das Versetzen und Überlagern der Volumen, kombiniert mit dem „Aushöhlen“ bestimmter
Bereiche, verleiht dem Ensemble eine dynamische Ausdruckskraft. Es wirkt zunehmend leichter, je höher es sich entwickelt –wodurch die bauliche Wirkung gemildert und die Harmonie mit der Morphologie des Ortes gestärkt wird.
VOM EINBRINGEN
BIS ZUR REIFUNG: EIN PROZESS IM GEFÄLLE
Die funktionale Organisation der Kellerei folgt der Gravitation des Weinverarbeitungsprozesses. Auf der untersten Ebene befindet sich das Barriquelager und der Depotbereich – geschützt und teilweise in den Hang eingelassen. Die mittlere Ebene beherbergt den Produktionskeller und weitere
Lagerräume, während die oberste Ebene für die Anlieferung der Trauben vorgesehen ist. So entsteht ein Produktionsablauf, der das natürliche Gefälle nutzt, um den Einsatz von Pumpen zu minimieren – zugunsten einer sanften Schwerkraft Vinifikation.
DIE PASSERELLE: DIALOG ZWISCHEN GESCHICHTE UND GEGENWART
Ein zentrales Element des Projekts ist die schwebende Holzpasserelle, die den bestehenden Hof mit dem neuen Produktionsgebäude verbindet. Diese leichte, horizontale Architektur öffnet sich zum Tal hin und empfängt Besucher, indem sie den Weg intuitiv lenkt.
Weingut Hochegg: Panoramafoto des Kontexts – Luftaufnahme mit Hof, Hang, Wald und der in die Landschaft integrierten Kellerei
Gestalterisch spielt die Passerelle eine Schlüsselrolle in der Definition der Gesamtidentität: Sie verbindet nicht nur die Baukörper, sondern harmonisiert sie und wird selbst zu einem Erlebnisraum – einem Aussichtspunkt über die kultivierte Landschaft. Ihre Lage und Form erlauben einen umfassenden Blick auf die Neigung und Ausdehnung des Weinbergs darunter – und machen die tägliche Sorgfalt und Mühe spürbar, die der Bewirtschaftung dieses steilen, aber großzügigen Terrains innewohnt.
DIE GASTLICHKEIT: 3 HIDEAWAYS ZWISCHEN WALD UND TAL
Auf der obersten Ebene, am Waldrand, entstanden 3 Hideaways für die touristische Nutzung. Sie sind als eigenständige, aber mit dem architektonischen Gesamtbild harmonierende Baukörper konzipiert und öffnen sich zu 2 unterschiedlichen, sich ergänzenden Landschaften: zur wilden Natur des Waldes auf der einen Seite und zum weiten Panorama des Tals, das den Blick bis nach Bozen freigibt, auf der anderen. Diese kleinen Rückzugsorte bieten ein intensives Landschaftserlebnis – eine Verbindung aus Komfort und Authentizität, Stille und Weite.
MATERIALITÄT UND SPRACHE: ZWISCHEN TRADITION UND ZEITGENOSSENSCHAFT
Das Projekt wurzelt in den Materialien der Umgebung und in der bäuerlichen Tradition des Alpenraums. Das Sockelgeschoss der Kellerei ist mit lokalem, gespaltenem Porphyr verkleidet, trocken geschichtet, in Anlehnung an die historischen Terrassenmauern.
Die oberen Ebenen greifen die Erdtöne der Umgebung auf – eine Farbpalette, die sich harmonisch in das natürliche Umfeld einfügt.
Die Hideaways und die Panoramapasserelle interpretieren die Typologie des alpinen Stadels neu: Eine Hülle aus schmalen, vertikal angeordneten Holzlamellen umgibt die Baukörper, lässt den Blick gefiltert nach außen gleiten und erzeugt ein lebendiges Wechselspiel mit dem Tageslicht. Abgerundet wird das Ensemble durch landschaftliche Maßnahmen, die die Architektur sanft in die Umgebung einfügen: Hängende, mit autochthonen Pflanzenarten bepflanzte Grünflächen begleiten die Baukörper, integrieren sie in die Hanglage und verleihen dem Projekt eine Atmosphäre natürlicher Selbstverständlichkeit.
ARCHITEKTURBÜRO UND ÖKOLOGISCHES BAUEN:
ARCHITEKTIN SUSANNA SERAFINI, COMANO TERME (TN)
Mit über 30 Jahren Erfahrung zeichnet sich das Studio von Susanna Serafini durch eine fundierte Expertise in der Planung von Wohnhäusern, Beherbergungsbetrieben, Geschäftsräumen und Restaurierungsprojekten aus.
Der Ansatz verbindet Architektur, Interior Design und Nachhaltigkeit, um Räume zu schaffen, die bis ins Detail durchdacht und individuell auf die Menschen abgestimmt sind, die sie bewohnen. Das hier vorgestellte Projekt wurde gemeinsam mit Architekt Davide Fusari realisiert.
Infos: www.susannaserafini.com
Tragwerksplanung
Statische Bauleitung
Sicherheitskoordination
Hideaways
Barriquelager
NEUBAU IM EINKL NG MIT DER UMGEBUNG
Mit diesem Zubau der Garni „Etschheim“ in Laatsch im Vinschgau wurde ein starkes Zeichen für nachhaltiges und behutsames Bauen gesetzt. Das Projekt, ausgearbeitet vom Team des Büros MODUNITA architects SA in Müstair, Schweiz, zeigt eindrucksvoll, wie sich modernes Wohnen harmonisch in die Umgebung einfügen kann – ganz ohne sich aufzudrängen.
Das Gebäude entstand als Vollholzbau und bietet 2 Stockwerke sowie rund 600 Kubikmeter Raumvolumen bei etwa 130 Quadratmeter Nutzfläche. Der Neubau wurde bewusst so geplant, dass er sich harmonisch in die Umgebung einfügt – landschaftlich ebenso wie im städtebaulichen Kontext. Es war den Bauherren wichtig, ein Haus zu schaffen, das sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern sich fast so anfühlt, als wäre es schon immer ein Teil des Ortes gewesen. Die Holzfassade nimmt die Farben der umgebenden Natur auf und lässt das Gebäude fast verschwinden. Innen wirkt es ruhig, warm und reduziert – ein einfacher, klarer und lichtdurchfluteter Ort zum Leben.
TRADITIONELLE BAUWEISE AUFGEGRIFFEN
Das Haus steht als Zubau an einer sensiblen Stelle direkt am Wasser, auf dem Grundstück, auf dem zuvor ein Saunaund Wintergartenanbau stand. Dieser wurde abgebrochen, da er optisch nicht zum Ensemble passte. Bei der Projektierung griffen die Planer die traditionelle Bauweise mit Satteldach und Holz auf und interpretierten sie modern, schlicht und natürlich. Der gewählte Vollholzbau ermöglichte eine rasche Fertigstellung in nur 4 Monaten. Holz, als lokaler Baustoff, sorgte für kurze Transportwege und trug durch seine Fähigkeit, Kohlenstoffdioxid zu binden, zur ökologischen Nachhaltigkeit des Gebäudes bei. Das zweigeschossige Wohnhaus verbindet Offenheit und Privatsphäre. Große Fenster schaffen Sichtbezüge zur umliegenden Natur. Der vorhandene Baumbestand wurde erhalten. Der Zugang erfolgt über den nördlichen Vorplatz, der Platz für Auto- und Fahrradstellplätze bietet. Im Erdgeschoss liegen der Eingangsbereich, die Garderobe und ein offener Wohn-
Alle
raum mit direktem Zugang zum Garten. Im Obergeschoss befinden sich 3 Schlafzimmer, ein großzügiges Bad und eine Loggia. Im Kellergeschoss der Garni ist die gemeinsame Heizungsanlage für den Beherbergungsbetrieb und das neue Wohnhaus untergebracht. Sie basiert auf einer Hackschnitzelheizung unter 35 Kilowatt, die Wärme und Warmwasser umweltfreundlich erzeugt.
REGIONALE FIRMEN AM WERK
Zudem wurde auf dem Dach des Zubaus eine Fotovoltaikanlage installiert, die das Haus mit erneuerbarer Energie versorgt. Über eigene Kreisläufe werden alle Räume beheizt und mit Warm- und Kaltwasser versorgt. Ein Ofen im Erdgeschoss sorgt für wohlige Wärme an kühlen Tagen. Alle Bauarbeiten wurden von regionalen Firmen ausgeführt, was einen reibungslosen Ablauf ermöglichte und die regionale Wirtschaft stärkte. Architekt Martin Pinggera betont: „Wohnen muss künftig flexibler und anpassungsfähiger werden.“ Dieses Projekt zeige, wie Wohnraum mit Respekt vor Natur und Geschichte gestaltet werden könne. So entstand ein Zuhause, das lebendig und geerdet wirkt, nicht protzig, sondern als Teil seiner Landschaft. Ein Haus, das nicht mehr braucht, als es ist – ein Ort, an dem Leben und Natur in Einklang stehen.
Modunita architects SA
Seit 2019 steht das Architekturbüro MODUNITA architects SA aus Müstair/Schweiz für eine Architektur, die Tradition und Moderne vereint. Gegründet von Linard Andri, Martin Pinggera und Ivan Zangerle, wird das Büro seit 2023 von Andri und Pinggera weitergeführt. Mit starkem Bezug zur alpinen Baukultur entwerfen die Experten Wohnhäuser, Umbauten und Neubauten, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Linard Andri (* 1971), gebürtig aus Müstair, bringt handwerkliche Erfahrung und regionale Verwurzelung ein. Martin Pinggera (* 1988), ausgebildet an der Universität Innsbruck, ergänzt das Team mit analytischer Klarheit und zeitgenössischem Stil. Ihr Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, Materialehrlichkeit und der behutsamen Weiterentwicklung bestehender Strukturen. Mit Projekten wie dem Umbau historischer Ställe, modernen Einfamilienhäusern aus Lärchenholz, gemeinschaftlich genutzten Bauten prägt MODUNITA das architektonische Bild des Münstertals – dezent, aber kraftvoll.
DES HOLZHAUSES, DES DACHES UND DER FASSADE Kiefernhainweg 69 39026 Prad am Stilfserjoch thialerkg@rolmail.net T +39 0473 61 60 80 | T +39 348 35 25 110
Martin Pinggera (l.) und Linard Andri
SEILB HN BOZEN–JENESIEN
Die neue Seilbahn Bozen–Jenesien ist ein strategisches Projekt für die Zukunft der nachhaltigen Mobilität in Südtirol. Das vom PNRR finanzierte Bauwerk soll die alte, mittlerweile veraltete Anlage aus dem Jahr 1937 durch eine moderne Infrastruktur ersetzen, die die Mobilität und Erreichbarkeit in der Berg- und Stadtlandschaft verbessert.
Das von der Provinz Bozen geförderte und von STA –Südtiroler Transportstrukturen umgesetzte Projekt beschränkt sich nicht nur auf die Seilbahn, sondern bietet auch die Gelegenheit für eine umfassende städtebauliche und ökologische Neugestaltung mit greifbaren Vorteilen für Einwohner und Touristen. Diese Maßnahme bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Auto und fördert die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
DIE NEUE SEILBAHNANLAGE ALS ARCHITEKTONISCHES BINDEGLIED ZWISCHEN TAL UND BERG
Die neue Anlage erhöht die Beförderungskapazität um 95 Prozent gegenüber der vorherigen Anlage und ermöglicht den Transport von 270 Personen pro Stunde mit Kabinen mit 45 Plätzen (+130 Prozent) und um 25 Prozent verkürzten Fahrzeiten von etwas mehr als 6 Minuten. Ziel des Projekts ist es, eine Synergie zwischen der hügeligen und bergigen Landschaft, der Architektur der Stationen der neuen Infrastruktur und ihrer Mobilitätsfunktion zu schaffen. Die Talstation fügt sich sensibel in die hügelige Landschaft ein, die mit Weinreben bepflanzt und mit Trockenmauern aus lokalem Stein terrassiert ist. Das Gebäude interpretiert dieses Merkmal auf moderne und originelle Weise neu, mit einem Sockel aus gehämmertem Beton, der aus lokalen Steinen hergestellt
wurde und auf dem sich eine begrünte Dachfläche befindet, auf der sich der technische Teil der Seilbahn abhebt, der mit Cortenstahl verkleidet ist, einem natürlich oxidierten Material, das sich sehr gut in die Umgebung einfügt. Die Innenräume sind auf mehrere Ebenen verteilt
„Ziel ist es, ein hochtechnologisches Infrastrukturprojekt zu schaffen, das mit der Landschaft in Dialog tritt und einen starken architektonischen Charakter aufweist, der einen Mehrwert für die Stadt Bozen schafft.“
MARCO SETTE Architekt
und beherbergen den Ticketschalter, den Warteraum, die Toiletten, große Aufzüge, die für den Transport von Fahrrädern geeignet sind, und einen integrierten Technikbereich. Im Außenbereich hingegen wird ein öffentlicher, mit Bäumen bepflanzter und mit Porphyr gepflasterter Platz zum Treffpunkt für Passagiere und Bürger.
„Ziel ist es, ein hochtechnologisches Infrastrukturprojekt zu schaffen, das mit der Landschaft in Dialog tritt und einen starken architektonischen Charakter aufweist, der einen Mehrwert für die Stadt Bozen schafft“, erklärt Architekt Sette.
VERBINDUNGEN SCHAFFEN –ZWISCHEN MOBILITÄT, NATUR UND ARCHITEKTUR
Die Anbindung an die Stadt wird durch einen neuen Radweg verbessert, der einen sicheren und funktionalen Zugang zum Bahnhof gewährleistet, sowie durch neue, verbesserte Bushaltestellen. Der Bergbahnhof, der teilweise unterirdisch angelegt und in den bewaldeten Hügel oberhalb von Jenesien integriert ist, bietet durch eine große Panoramafensterfront, die sich zu einer Aussichtsterrasse hin öffnet, einen Blick auf das Etschtal und wird zu einem neuen Bezugspunkt für Ankommende und Abreisende.
MARCO SETTE ARCHITECTURE
Das Architekturstudio wurde 2008 von dem Architekten Marco Sette nach Arbeitserfahrungen in Mailand, Bozen und den USA gegründet. Das Studio ist ein offenes, informelles und kreatives Umfeld – ein Ökosystem, das durch die Menschen wächst und bereichert wird, die darin arbeiten und durch Zusammenarbeit und Interaktion zum Erfolg jedes Projekts beitragen. Ein zentraler Ansatz des Studios ist das Prinzip des „Bauen im Bestand“, bei dem neue Projekte behutsam in bestehende Strukturen integriert werden, um den Bestand zu wahren und die Umgebung aufzuwerten.
„In Südtirol, einer Bergregion, sind Seilbahnen Teil des öffentlichen Nahverkehrs, und die Zahlen steigen seit Jahren.“
JOACHIM DEJACO Direktor der STA
Die inneren Wege sind gut definiert, mit Vorfahrtsspuren für Fußgänger und Radfahrer; auch im Außenbereich gibt es Radwege und -strecken, die von Grünflächen umgeben sind und die Station mit der Stadt verbinden. Das gesamte Projekt steht im Zeichen der Nachhaltigkeit und trägt zum Schutz der Umwelt bei. Die Entscheidung für eine begrünte Überdachung der Tal- und Bergstation fördert die Biodiversität. Photovoltaikdächer, hocheffiziente Anlagen, umweltfreundliche Materialien, Regenwassernutzung, energiesparende LED-Beleuchtung und die Energieeffizienz der Gebäude zeugen von einem bewussten Umgang mit der Landschaft und gewährleisten eine ausgewogene Einbindung in die natürliche Umgebung. Mit dem für 2026 geplanten Baubeginn präsentiert sich die neue Seilbahn von Jenesien als Modell für öffentliche Infrastruktur, die eine echte Alternative zum Auto darstellt und eine umweltfreundlichere und zugänglichere Mobilität fördert.
Die Kombination aus sorgfältig ausgewählten Materialien und präziser Verarbeitung schafft eine einzigartige Atmosphäre der Wärme und Geborgenheit. Unsere Möbel laden dazu ein, sich zurückzulehnen und den Moment zu genießenperfekt für die entspannte Atmosphäre im Hotel Kastenholz.