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Neue Lawinenschutzgalerie im Penser Tal

Die Galerie ist landschaftlich gut eingebunden, sodass jetzt nicht mehr viel vom Bauwerk zu sehen ist. Die Außengestaltung wurde in den letzten Monaten abgeschlossen.

Investition in die Sicherheit

Mit dem Bau einer neuen Lawinenschutzgalerie zwischen Weißenbach und Pens wurde ein bedeutender Schritt für die Sicherheit im hinteren Sarntal gesetzt. Schon seit vielen Jahren stellte die

Streiter-„Lahn“ eine ständige Bedrohung dar. Immer wieder kam es zu kleineren und größeren Lawinenabgängen, die die Staatsstraße nach Pens verschütteten. Damit waren die Bewohner der dahinterliegenden Frak-

tionen und das Dorf Pens zeitweise vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, da im Winter auch die PenserJoch-Straße gesperrt ist. Um die Sicherheit und Erreichbarkeit dauerhaft zu gewährleisten, wurde der

Bau einer Schutzgalerie beschlossen. Am 14. Juli 2023 erfolgte der offizielle Baubeginn. Nach nur sechzehn Monaten Bauzeit wurde die neue Galerie im November 2024 für den Verkehr freigegeben.

Noch im Spätherbst 2023 wurde das Fundament für die gesamte Galerie gegossen und noch rechtzeitig fertiggestellt. Zudem wurden die Eisen für die Mauern aufgesetzt.

Franz Locher, ehemaliger Sarner Bürgermeister, Landtagsabgeordneter und Regionalassessor

Oberhalb der Galerie wurden auch 2 Schutzdämme gebaut, die an der Innenseite mit Zyklopenmauern verstärkt wurden. Sie sollen die Lawine in eine bestimmte Richtung lenken. Der Bach dahinter wurde über die Galerie übergeleitet.

Der erste Teil am Westportal der Galerie wurde auf den ersten 93 Metern geschlossen. Der Rest ist eine offene Galerie.

Franz Locher hat den Bau der Lawinenschutzgalerie maßgeblich vorangetrieben. Er nennt 3 einschneidende Ereignisse, die letztlich zur Realisierung der Galerie geführt haben: „Einmal war es der Lawinenabgang am Christtag 2009 um

4 Uhr in der Früh. Die gesamte Straße war verschüttet, Strom und Telefon im hinteren Penser Tal waren ausgefallen und daher konnte nicht einmal mit der Sirene der Alarm ausgelöst werden“, erzählt er. In den Jahren danach sei die

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Unser umfassendes Know-how im Tiefbau,

Unregelmäßig angeordnete

Stützen mit variablen

Durchmessern (40–60 cm) mindern die optische Schwere des Bauwerks.

Beim Westportal der Galerie war noch ausreichend Platz für eine Garage, wo Schneeräumungsfahrzeuge untergestellt werden können.

Streiterlawine fast jährlich abgegangen.

Ein weiterer markanter Punkt war das Jahr 2014, als sich die Lawinenkommission insgesamt zu 41 Sitzungen treffen musste, um zu entscheiden, ob die Straße gesperrt werden

muss. „Diese Entscheidungen bedeuteten jedes Mal eine große Verantwortung für die Lawinenkommission“, sagte er. Als dritten Punkt nennt Locher den Lawinenabgang am 23. Jänner 2021. „Die Lawinenkommission war gerade

vor Ort, als die Schneemassen ins Tal donnerten“, sagt Locher. Dieses Ereignis habe letztlich den Ausschlag für den Bau der Galerie gegeben.

„Es war höchst an der Zeit, den Menschen im hinteren Penser Tal Sicherheit zu geben. Die Errichtung dieser Lawinengalerie bedeutet für die Bewohner auch mehr Lebensqualität, da nun die Gefahr, dass man in den Wintermonaten von der Außenwelt abgeschnitten wird, gebannt ist“, so Locher.

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Der offene Teil der Galerie ist rund 160 Meter lang – hier die Osteinfahrt der Galerie.

Josef Mair: Bürgermeister der Gemeinde Sarntal, hat als Vizebürgermeister und Talvertreter das Projekt begleitet.

„Mit dem Bau der Lawinenschutzgalerie ist nun eine sichere Zufahrt zu den dahinterliegenden Fraktionen im Penser Tal gewährleistet. Dort leben rund 500 bis 600 Personen, die bei starkem Schneefall stets in Ungewissheit lebten, ob die Straße überhaupt befahrbar sein würde. Jetzt gibt die Galerie Sicherheit und stellt damit auch eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität dar. Ich bin froh, dass wir auch mit den betroffenen Grundeigentümern – trotz anfänglicher Skepsis – eine größtenteils einvernehmliche Lösung gefunden haben.

Nach 16 Monaten Bauzeit konnte die Lawinengalerie in Weißenbach bereits im November 2024 für den Verkehr geöffnet werden. Letzte Woche wurde sie gesegnet und offiziell eröffnet.

Neben der Schutzfunktion bringt der Bau auch Vorteile für die Anrainer: Einige Gebäude konnten aus der roten Gefahrenzone herausgenommen werden und ein Haus oberhalb der Galerie hat eine neue Zufahrtsstraße bekommen. Im Zuge der Bauarbeiten wurden außerdem wichtige Infrastrukturen wie Trinkwasserleitungen, Glasfaserkabel, Strom-, Löschwasserleitungen unterirdisch verlegt. Mein besonderer Dank gilt den Grundeigentümern und Anrainern, für die die Bauarbeiten mit großen Belastungen verbunden waren, sowie den Projektanten, den Mitarbeitern des Amtes für Straßenbau und Baufirmen, die gute Arbeit geleistet haben.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 9,3 Millionen Euro. Finanziert wurde das Projekt von der Autonomen Provinz Bozen. Dafür möchte ich der gesamten Landesregierung, allen voran Landesrat Daniel Alfreider, danken“, sagt Josef Mair.

Bauleiterassistent Christian Volgger vom Ingenieurunternehmen Bergmeister GmbH

Beim Bau der neuen Lawinenschutzgalerie wurde ein 520 Meter langer Straßenabschnitt verbaut. Kernstück des Projekts ist die 253 Meter lange Lawinengalerie, die sich in einen 93 Meter langen geschlossenen und einen 160 Meter langen offenen Teil gliedert. Die Bauweise beinhaltet moderne Abdichtungsund Entwässerungssysteme. Zum Schutz vor Lawinen wurden oberhalb der Galerie 2 massive Leitdämme gebaut: Durch eine Absenkung des Geländes zwischen den Dämmen können Lawinenkräfte gezielt kanalisiert und abgeleitet werden. Auch bestehende Zufahrten wurden angepasst und neu gestaltet. So erhielt der Streiterhof eine 77 Meter lange neue Zufahrt, und die Straße zum Pichlerhof wurde in ih-

rer Kehrenführung optimiert. Der Bach wurde parallel zum Damm neu verlegt. Für den Winterdienst wurde beim Westportal eine erdüberdeckte Garage für Schneeräumungsfahrzeuge errichtet. Zudem wurden 4 neue Bushaltestellen mit barrierefreien Gehsteigen und Wartehäuschen eingerichtet, um den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Die neue Lawinenschutzgalerie in Weißenbach vereint Sicherheit, Funktionalität und Umweltbewusstsein.

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