2015 09 Asphalt - die Jubiläumsbeilage in HAZ und NP 09 2014

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Surrey

20 Jahre Asphalt-Magazin • 22. September 2014

20 Jahre Asphalt-Magazin Seit zwei Jahrzehnten: Chancen für Arme und Wohnungslose – die Erfolgsgeschichte der sozialen Straßenzeitung für Hannover und Niedersachsen

Das Vorbild

Aufmerksamkeit

Straßenmagazin und mehr

Die Idee entstand in Großbritannien Seite 4

Auch Prominente unterstützen Asphalt Seiten 6/7

Sozialer Stadtrundgang, Schulbesuch, Werkstatt Seiten 10/11

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20 Jahre Asphalt-Magazin

›1994

›1995

September: Die erste Asphalt-Ausgabe. Titelgeschichte über Kinderarmut. Das neue Magazin ist bald ausverkauft.

April: Schon 400 wohnungslose Frauen und Männer machen mit. Beim Verkauf auf der Straße erfahren sie Respekt.

20 Jahre Asphalt-Magazin: Ein großartiges Projekt

Editorial Liebe Leserinnen und Leser, als 1994 das Asphalt-Magazin erstmals auf den Straßen Hannovers verkauft wurde, waren einige Menschen skeptisch. Mancher prophezeite, das Magazin würde das Gründungsjahr nicht überleben. Jetzt sind 20 Jahre daraus geworden. In dieser Zeit konnten mehr als 2000 Verkäuferinnen und Verkäufer ihren Lebensunterhalt aufbessern und wieder Struktur in ihren Alltag bringen. Asphalt informiert mit professionellem Journalismus und mischt sich ein. Mehr als fünf Millionen Magazine sind schon verkauft worden – und jeder Verkauf ist eine Begegnung auf Augenhöhe. Für unsere Verkäuferinnen und Verkäufer bedeutet dies Anerkennung, die ihnen so oft im Leben fehlt. Die Existenz von Asphalt ist nur möglich durch vielfältige Unterstützung: durch den Kauf des Magazins, durch ehrenamtliches Engagement, durch Spenden und Anzeigen. Dafür sind wir sehr dankbar. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen zahlreiche Facetten der sozialen und redaktionellen Arbeit von Asphalt vor. Eine informative Lektüre wünscht Ihnen Reent Stade, Asphalt-Geschäftsführer

Großes Engagement „Ich gratuliere dem Straßenmagazin Asphalt ganz herzlich zum 20jährigen Bestehen. Es gibt Notlagen, die einen Menschen in seiner Existenz gefährden. Wer erst einmal Wohnung oder Haus verloren hat – aus welchen Gründen auch immer –, hat es sehr schwer, wieder den Weg zurück zu finden. Asphalt ermöglicht erste Schritte heraus aus der Obdachlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit hin zu einer festen Arbeit. Dabei geht es aber noch um mehr: nämlich um das Gefühl, wieder dazuzugehören, nützlich zu sein und gebraucht zu werden. Das hatte der frühere Diakoniepastor, mein Freund Walter Lampe, im Sinn, als er das Straßenmagazin im Jahre 1994 initiiert hat. Und seitdem unterstütze ich Asphalt gerne. Ganz besonders bedanken möchte ich mich beim Asphalt-Team und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr großes Engagement. Sie fordern auf sympathische und nachdrückliche Weise mehr soziale Gerechtigkeit. Und dankbar bin ich natürlich gerade auch denen, die bei Wind und Wetter in Hannover und anderen niedersächsischen Städten unterwegs sind, um das Straßenmagazin zu verkaufen. Schließlich gebührt Dank all jenen, die den Asphalt kaufen und auch dafür spenden. Sie unterstützen damit Menschen, die die Initiative ergreifen, um sich selbst und anderen zu helfen. Was sind zwanzig Jahre? Ich wünsche Asphalt noch viel mehr gute und erfolgreiche Jahre!“

„Asphalt – da ist die lebendige, quirlige Redaktion. Der Verkäufer vorm Rewe, bei dem der Grundgedanke ,Begegnung auf Augenhöhe‘ lebendig wurde. Der begabte Maler, der drogenrückfällig wurde und starb – Freud und Leid sind nahe beieinander für Obdachlose und ihre Unterstützer! Verkaufsaktionen, bei denen du erlebst, was es heißt, dazustehen und eine Zeitung verkaufen zu wollen, ohne laut werben zu dürfen. Dabei wurde mir mit Wohlwollen begegnet, viele Obdachlose erleben das nicht. Asphalt ist und bleibt schlicht ein großartiges Projekt!“ Margot Käßmann, Theologin

Kritisch, aber nie unfair

Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen

Stimme und Sprachrohr „Ich lese das Asphalt-Magazin regelmäßig und schätze es sehr, gerade weil es gute Themen bringt und kritisch, bisweilen unbequem ist. Es ist Stimme und Sprachrohr von Menschen, die allzu oft überhört und übersehen werden. Sie gehören zu Hannover, gerade für sie haben wir alle eine besondere Verantwortung. Asphalt erinnert immer wieder daran. Das ist gut!“ Stefan Schostok, Oberbürgermeister Hannover

„Asphalt ist in doppelter Hinsicht vorbildlich. Das Straßenmagazin ist bekannt für seine Sozialberichterstattung, die stets kritisch, aber nie unfair ist. Gleichzeitig gibt es Menschen in schwierigen Lebenslagen die Chance, nicht nur Geld zu verdienen, sondern das Selbstwertgefühl zu stärken und Mut zu sich zu finden. Dass Asphalt so erfolgreich ist, ist den Menschen zu verdanken, die dahinter stehen. Weiterhin gutes Gelingen!“ Hauke Jagau, Regionspräsident

Fotos: Niedersächsische Staatskanzlei, Landeshauptstadt Hannover, R. Surrey, dpa/Tim Brakemeier, iStockphoto.com/antpkr


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Montag, 22. September 2014

›1996

›1997

Oktober: Die meisten Titelbilder der frühen Asphalt-Jahre entwirft der ehemals Wohnungslose Rolf Höpfner.

Februar: Udo Lindenberg singt in Hannover und versteigert ein Selbstporträt. Erlös: 1500 Mark für Asphalt.

Herzlichen Glückwunsch! Neue Kontakte gewinnen „Asphalt-Verkäuferinnen und -Verkäufer gehören für mich fest zu Hannovers Stadtbild. Sie bekommen durch ihre Arbeit neue Kontakte und können einen Teil ihres Einkommens selbst bestreiten, das ist ein wichtiger Aspekt menschlicher Würde. Im Sinne der biblischen Grundüberzeugung, dass die Wahrheit uns frei machen wird, bringt Asphalt gesellschaftliche Missstände ins Gespräch. Diese Arbeit unterstütze ich gerne.“

Obdachlose unterstützen

Ralf Meister, Landesbischof der Ev.-luth. Landeskirche Hannover

Gelebte Solidarität „Asphalt ist für mich ein Teil unserer Stadt. Das Magazin gibt den Verkäuferinnen und Verkäufern Halt und Kraft und ist ein Stück gelebter Solidarität, die wir dringend brauchen. Nicht wegschauen, nein hinschauen und Asphalt kaufen war für mich die Devise und wird es bleiben.“ Herbert Schmalstieg, langjähriger Oberbürgermeister von Hannover

Miteinander ins Gespräch kommen

Käufer, Leser und Fan

„Die Asphalt-Verkäufer sind nicht nur Verkäufer, sie sind quasi Kommunikationsschnittstellen in den Stadtteilen geworden. Man kennt sich, viele Verkäufer haben ihre Stammkunden. Das ist auch das Besondere an Asphalt. Man kommt miteinander ins Gespräch. Ich wünsche Asphalt weiterhin alles Gute und von Herzen viel Erfolg!“

„Seit der ersten Ausgabe von Asphalt bin ich Käufer, Leser und Fan. Warum? Weil ich Themen finde, die so in keinem anderen Magazin stehen. Unvergesslich war für mich der Tag, an dem ich für die Asphalt-Verkäufer und die Macher gegrillt habe und mit ihnen Bingo gespielt habe. Unter den Straßenverkäufern habe ich viele tolle Menschen kennengelernt.“

Matthias Brodowy, Kabarettist

Forum für die Armen „Man möchte ja lieber nicht gratulieren. Besser wäre es, wir bräuchten den Asphalt nicht. Aber so ist er eine der wenigen Institutionen, die der Armut in Deutschland beziehungsweise Hannover ein Forum geben. Und das ist mehr als nötig. Eine Gesellschaft ist immer nur so stark wie ihre schwächsten Glieder. Ich wünsche mir, dass der Asphalt sich selbst abschafft, und danke denen, die ihn ermöglichen.“ Christof Stein-Schneider, Musiker Fotos: Ralf Decker, Rainer Dröse, Nancy Heusel, Rainer Surrey (3), Martin Huch, iStockphoto.com/antpkr

Michael Thürnau, Moderator

„Asphalt ist für mich eine tolle Möglichkeit, obdachlose Menschen zu unterstützen, den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Ich kaufe bei jeder Begegnung mit einem Verkäufer eine Ausgabe und lege sie für alle in unseren Besprechungsräumen aus.“ Tina Voß, Geschäftsführerin Tina Voß GmbH

Beeindruckende Arbeit „Asphalt hat gesellschaftlich, sozial und journalistisch eine wichtige Bedeutung für Hannover. Für die TV-Dokumentation ,Der Tag der Norddeutschen‘ habe ich als Regisseurin die Arbeit einer Asphalt-Verkäuferin filmisch begleitet und war sehr beeindruckt.“ Franziska Stünkel, Regisseurin


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20 Jahre Asphalt-Magazin februar 1999

Auf strAssen

und plätzen

DM 2,50

Auflage 35.000

DEZEMBER 2000 DM 1,20 für den Verkäufer

›1999

Weihnachtsausgabe: mit Extra-Heft »»Nordlichter«« und Jahreskalender

Februar: Asphalt-Fotografin Karin Powser, die lange auf der Straße gelebt hat, beim Empfang im Präsidentenpalais.

›2000 Dezember: Die norddeutschen Straßenzeitungen gestalten die „Nordlichter“ eine gemeinsame Weihnachtsausgabe.

Asphalt-fotogr Asphalt -fotografin afin Kar in powser Bundes präsident bei roman Herzog

Drei Jahre eher auf der Straße: Englands „Big Issue“. The Big Issue

»

Das Vorbild Zwei Typen, eine Idee: Die Mutter aller Straßenzeitungen kommt aus London.

Von Volker Macke

E

in obdachloser Krimineller und ein Selfmademillionär: Das sind die Hauptzutaten für das Erfolgsrezept „Big Issue“ . Am 11. September 1991 startet die allererste soziale Straßenzeitung Europas in London. Von der St-MartinKathedrale aus werden die frischen Exemplare an die wohnungslosen Verkäufer der Metropole verteilt. Das Aufmacherthema: „Warum gehen Obdachlose nicht einfach (nach Hause)?“ Hintergrund: Das neoliberale sozialpolitische Regiment der „eisernen Lady“ Margaret Thatcher in Großbritannien hatte die Zahl der Arbeitslosen und Obdachlosen

in der englischen Metropole über Jahre enorm wachsen lassen.

Eine Zeitung als Chance und Mahnung Da hatten John Bird, mit allen Wassern der Straße gewaschen, und Gordon Roddick, Millionär mit sozialem Gewissen, die Idee, mit dem Zeitungsverkauf den zahllosen Obdachlosen Londons zu mehr Geld und zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. Und gleichzeitig mit der Lektüre der Zeitung die Öffentlichkeit auf die Situation der Armen und Obdachlosen aufmerksam zu machen. Chefredakteur Bird hatte den Kontakt zur Szene, er selbst war seit seinem fünften Lebensjahr immer wieder auf der Straße

Impressum – 20 Jahre Asphalt-Magazin Herausgeber: Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover Verantwortlich für Anzeigen: Günter Evert Konzeption & Realisation: Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover, (05 11) 518 30 01, www.madsack-agentur.de Redaktion: Jeanette Kießling, Volker Macke, Bianca Schmitz, Renate Schwarzbauer, Martina Steffen, Sonja Wendt Produktion: Bianca Schmitz

zu Hause sowie reich an Kriminalitäts- und Knasterfahrung. Roddick hatte mit seiner Frau Anita 1976 den ersten „Body-Shop“ gegründet und daraus schon sehr bald einen internationalen BeautyproduktKonzern aufgebaut – und ganz nebenbei Straßenzeitungsversuche bei Besuchen in den USA kennengelernt. Er steuerte zum Big-IssueProjekt das nötige Startkapital bei: 600 000 Pfund – geschenkt. Erstmals getroffen hatten sich Bird und Roddick Jahre zuvor in einem Pub in Edinburgh bei einer Diskussion über Dichtkunst. Ihre gemeinsame Vorliebe für feine Kunst und rauen Humor machte aus dem einen Treffen eine Männerfreundschaft auf Lebenszeit.

Chefredakteur und Gründer der ersten Straßenzeitung auf europäischem Boden, John Bird (68).

„Suppe holt niemanden von der Straße“ Birds „Big Issue“ wurde alsbald zum Symbol für die Selbstbehauptung der englischen Obdachlosen: „Immer wieder nur Kellen voll Suppe haben noch niemanden von der Straße geholt“ , so Bird kritisch gegenüber der bis dahin üblichen britischen Charity-Gesellschaft. Heute erscheint das Londoner Ma-

Asphalt-Archiv

gazin wöchentlich in einer Auflage von 150 000 Exemplaren. Ableger gibt es in ganz Großbritannien. Die Einnahmen fließen großteils in eine Stiftung, aus der aktuell 310 lokale Hilfs- und Präventionspro-

jekte gegen Obdachlosigkeit mit rund 25 Millionen Euro unterstützt werden. Zwei Jahre später gibt es zehn, drei Jahre später – 1994 – bereits 30 Straßenzeitungen in Europa, eine davon heißt Asphalt.


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Montag, 22. September 2014

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März 2001

www.asphalt-magazin.de Asphalt jetzt im Internet

 1,40 (DM 2,74)

DM 2,50

August 2002

DM 1,20 für den Verkäufer

Leute, Leute, Leute

›2001 März: Asphalt geht ins Internet. Der Vertrieb – bis heute bewusst nicht digital, sondern stets durch Verkäufer.

Doris, Frank, Giovanni, Rainer, Hanna, Wolfgang, Margot, Lothar, Jonathan, Heidi, Michael, Thomas, Helmut, Elvis, Camille, Fritz, Carmen, Roland, Kurt, Renate, Peter, Almut, Falk …

 0,70 (DM 1,37) Verkäuferanteil

›2002 August: Doris Schröder-Köpf und Giovanni di Lorenzo verkaufen gemeinsam mit anderen Prominenten Asphalt.

Leseranalyse: bestes Alter, beste Bildung, beste Motive

Der durchschnittliche Asphalt-Leser könnte Spiegel- oder Stern-Leser sein. Und umgekehrt.

Von Volker Macke

D

er Leser, das unbekannte Wesen“ , sagt man gern in Zeitungskreisen. Manchmal entschuldigend – wenn es mal wieder enttäuschte Leserbriefe hagelt. Manchmal mit Stoßseufzer – wenn man so gar nicht weiß, in welche Richtung das mediale Schiff manövriert werden soll. Gelegentlich geben Verlage deshalb für teures Geld Untersuchungen in Auftrag, um dem geheimnisvollen Fremden auf die Spur zu kommen. Asphalt hat dafür kein Geld. Aber Asphalt hat Freunde, die wissen, wie es geht. Zwei Studien, eine Onlineumfrage von TNS Infratest/München und eine schriftliche Leserbefragung durch die Hochschule Hannover, zeigen: Der durchschnittliche Asphalt-Leser ist 46 Jahre alt, die größte Lesergruppe ist mit 32 Prozent zwischen 40 und 49. Asphalt-Leser sind zu 77 Prozent berufstätig, haben zu 59 Prozent Abitur und zu 37 Prozent einen Hochschulabschluss in den Akten. Und sie sind jeweils zur Hälfte Mann und Frau – 60 000 Leser insgesamt. Millionen Leser haben die Magazine Spiegel und Stern . Eine andere Liga – und doch: Die Leser sind die gleichen. Besonders die Daten der Stern-Leser in Bezug auf Bildung, Alter, Geschlecht, Einkommen und Interessen sind mit Asphalt-Lesern fast deckungsgleich. Das wirkt als Ansporn.

Zwei glänzende Seiten einer Medaille Von 1000 durch Infratest repräsentativ befragten Menschen haben insgesamt 520 geantwortet, dass ihnen Straßenzeitungen bekannt sind, und 350, dass sie diese in den vergangenen zwölf Monaten auch gelesen haben. So ist Asphalt eine feste Größe im

Stadtbild und im Medienmarkt. Zwei Hauptkaufmotive halten sich beim Erwerb der Zeitschrift auf der Straße eindeutig die Waage: „Gutes tun und dem Verkäufer helfen“ sowie „Thematisches Interesse am Inhalt“ . Asphalt ist also wie eine Medaille mit zwei gleichermaßen glänzenden Seiten. Eine in diesem Frühsommer durchgeführte Straßenumfrage junger Medien- und Designstudenten der Hochschule Hannover hat Zuschreibungen von Hannoveranern zu Asphalt eingesammelt. Demnach gilt Asphalt vielen als „authentisch“ , „kritisch“ , „mutig“ , „auf den Punkt“ , „unabhängig“ , „persönlich“ und „hintergründig“ . Kein Wunder, dass auch die Pressestellen von Stadt und Land mittlerweile regelmäßige und Asphalt-Leser sind.

Quelle: Abschlussarbeit, Hochschule Hannover, Fakultät V / Grafik: Ken Kullik

Die Zahl der Wohnungslosen steigt ● Bundesweit wohnungslos waren 2008: 237 000 Menschen 2012: 284 000 Menschen Prognose 2016: 380 000 Menschen ● Regionsweit wohnungslos 2013: 3800 Menschen Etwa jeder 5. Hannoveraner und jedes vierte Kind in Hannover sind von Armut bedroht. Tendenz steigend. Quellen: BAG-W, Region Hannover, IW Köln

Fünf Faktoren sind nach Meinung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W)* für den dramatischen Anstieg der Wohnungslosenzahlen verantwortlich: ● Das extreme Anziehen der Mietpreise, insbesondere in den Ballungsgebieten, bei gleichzeitig verstärkter Zunahme der Verarmung der unteren Einkommensgruppen. ● Ein unzureichendes Angebot an preiswertem Wohnraum in

Verbindung mit dem ständig schrumpfenden Bestand an Sozialwohnungen. ● Verarmung der unteren Einkommensgruppen in engem Zusammenhang mit der Dauerkrise am Arbeitsmarkt, die nicht zu einem Absenken der Zahl der Langzeitarbeitslosen geführt hat. ● Zu drastische Hartz-IV-Regelungen: Zum Beispiel werden bei jungen Erwachsenen vom Jobcenter die Kosten der Unterkunft als Sanktionsmaßnahme gestrichen.

● Unzureichender Ausbau von Fachstellen zur Verhinderung von Wohnungsverlusten. Die BAG-W ist überzeugt, dass Wohnungslosigkeit in vielen Fällen bei Meldung des drohenden Wohnungsverlustes an eine entsprechende Fachstelle vermieden werden könnte.

*Die BAG-W ist ein Zusammenschluss der großen Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, AWO und Paritätischer.


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20 Jahre Asphalt-Magazin   •

 1,40

Sensationell: Harry Potter Vorabdruck Engagiert: Rupert Neudeck in Afghanistan Hochkarätig: Musikabend für Asphalt

Verkäufer -anteil

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Verkäufer -anteil

›2003

›2004

November: Vorabdruck aus „Harry Potter“, Band 5. Eine der bestverkauften Ausgaben – dank Joanne K. Rowling.

Juli: Das Internet als Gefahr für Heranwachsende. Der klobige PC ist heute passé, die bedrohlichen Aspekte bleiben.

–– Gefährdet: Kinder schutzlos im Netz ––––– Geflohen: Sarah (11) braucht Hilfe –––––––– Gefunden: Tierärzte ohne Grenzen

„Hiobsbotschaften“ verwandeln sic

Das Straßenmagazin ist in der Obdachlosenszene entstanden – das Diakonische Werk Hannover seit 1994 starker Partner. Au

Von Renate Schwarzbauer

M

Juli 2004  0,70

November 2003  0,70

ai 1994: „Am kommenden Dienstag ist Pressekonferenz, danach können wir nicht mehr zurück. “ Angst vor der eigenen Courage schwang schon mit in diesem Redaktionsrundbrief. „Am kommenden Dienstag“ sollte nämlich endgültig bekannt gegeben werden, dass für September 1994 der Start von Asphalt geplant war – als gemeinsame Gründung der Hannoverschen Initiative obdachloser Bürger (H.I.o.B.) und des Diakonischen Werkes. Zur allgemeinen Erleichte-

rung hatte diese Pressekonferenz ein rundum positives Echo. Doch viele Fragen mussten noch geklärt werden bis zum Erstverkaufstag. Es gab damals rund 3500 Obdachlose allein Hannover – wie konnte man sie am besten auf Asphalt als neue Verdienstmöglichkeit aufmerksam machen? Wer durfte für das Blatt schreiben? Was sollte ein Exemplar kosten, wie viel davon der Verkäufer behalten? Die beiden letzten Fragen waren bald entschieden. Startpreis: 1,50 Mark, davon eine Mark für die Verkäufer. Lange Diskussionen hatte es allerdings um den Namen gegeben: „Brett vorm Kopf“ , „Zündfunke“ ,

„Atout“ , „Attacke“ , „Fighter“ , „Zwischenzeit“? Oder doch „HiobNews“? Asphalt war nämlich nicht das erste Straßenmagazin Hannovers. Es gab einen Vorläufer: die „Hiobsbotschaften“ .

Zwölf kopierte Seiten für 50 Pfennig Und das kam so: Durch die sozialen Umbrüche nach dem Mauerfall wurden immer mehr Menschen obdachlos, Anfang der neunziger Jahre herrschten unhaltbare Zustände in den überfüllten städtischen Unterkünften. Konflikte unter den Bewohnern waren unvermeidbar. Doch in der hannoverschen Notunterkunft Wörthstraße gingen Betroffene neue Wege und gründeten die H.I.o.B. als Solidar- und Schutzgemeinschaft. Sie organisierten Demos, öffentliche Diskussionen und verkauften ihre eigene Zeitung: Die „Hiobsbotschaften“ bestanden aus zehn bis zwölf kopierten DIN-A-4-Seiten und kosteten 50 Pfennig. Inhalt: Schilderungen aus den Obdachlosenunterkünften und Analysen der sozialen Ungleichheit. Aus Geldmangel stieß die H.I.o.B. irgendwann an ihre Grenzen als Blattmacher. Man hielt Ausschau nach einem Unterstützer. Und fand das Diakonische Werk. Dessen Leiter, Pastor Walter Lampe, und eine Gruppe diakonischer Sozialarbeiter erkannten die Besonderheit dieses Moments: Betroffene hatten sich bereits ihr eigenes Hilfeprojekt geschaffen, nun war die Kirche gefragt, eine helfende Hand zu bieten. Und tatsächlich: Kirchliche Stiftungen gaben mehrere Zehntausend Mark Startkapital, das Diakonische Werk begleitete die Gründung mit Rat und Tat.

„Hannover soll den neuen Namen achten“

Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg kauft 1994 das Magazin bei einem der ersten Verkäufer – und gibt ihm ein Autogramm. Karin Powser (5)

Auch Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Sozialdezernent Thomas Walter ebneten unbürokratisch den Weg. Man einigte sich auf den Namen Asphalt,

Viele Prominente haben sich auf unterschiedlichste Weise für Asphalt engagiert und die H.I.o.B. schrieb in einer ihrer letzten Botschaften: „Ganz Hannover soll sich an den neuen Namen gewöhnen, ihn schätzen und achten lernen!“ Die Nummer 1 des Magazins fand im September 1994 reißenden Absatz, die Auflage der nächsten Nummern konnte von 30 000 auf 50 000 erhöht werden. Das Redaktions- und Vertriebsteam war zunächst fast nur ehrenamtlich tätig. Dann bewilligte das Arbeitsamt ABM-Stellen, drei Viertel des Lohns der ersten Angestellten zahlte nun die öffentliche Hand. 1997 allerdings, die steilen Verkaufszahlen des Anfangs sanken deutlich, endeten die ABM-Maßnahmen. Furcht breitete sich aus: Kann sich Asphalt noch finanzieren? Durch stete Öffentlichkeitsarbeit, gute Verkäuferbetreuung und redaktionelle Qualität gelang es in den Folgejahren, die Krise ab-

zuwenden und das Spenden- und Anzeigenaufkommen zu erhöhen. Verkaufsstellen in ganz Niedersachsen wurden hinzugewonnen, insgesamt 14 Orte, von Hildesheim bis Oldenburg, von Celle bis Aurich. Aktueller Verkauf pro Monat: stabile 25 000 Exemplare. Immer wieder setzen sich auch Prominente mit überwältigendem Engagement für Asphalt ein.

Armut ist seit 1994 nicht verschwunden Am längsten dabei: Fotografin Karin Powser. Sie gehörte sogar schon zum Team der „Hiobsbotschaften“ (siehe Interview S. 9). Andere Frauen und Männer der Anfangsjahre haben Asphalt verlassen, der Druck, am Markt zu bestehen, war hart. Weil sie diesem Druck nicht standhielten, sind viele


7 MAGAZIN

• Montag, 22. September 2014 1

Dezember 2005

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darin: 70 Cent Verkäuferanteil

›2005

Gewinne:

Senait Mehari, John Lennon, WM-Shirts, Gaby Köster und und und …

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darin: 80 Cent Verkäuferanteil

Wohnungsv erkäufe

Der große Deal

Dezember: Weihnachten – eine schöne und zugleich schwierige Zeit. Asphalt macht Hoffnung und verbindet Menschen.

Ihr Kinderlein …

November 2006

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Titelgröße

›2006 November: Steigende Mieten, schlechte Wohnungen. Die Titelreportage analysiert die Rolle der „Heuschrecken“.

006

ch in „Asphalt“

Auch Politiker und Prominente sind von der Idee begeistert.

ert. Margot Käßmann malte 2001 mit an einer Kunstwand zur Versteigerung. Schilderungen aus den Obdachlosenunterkünften und Analysen der sozialen Ungleichheit. Aus Geldmangel stieß die H.I.o.B. irgendwann an ihre Gren-

zen als Blattmacher. Man hielt Ausschau nach einem Unterstützer. Und fand das Diakonische Werk. Dessen Leiter, Pastor Walter Lampe, und eine Gruppe diakonischer

Jutta Speidel war während der Expo 2000 für Asphalt aktiv. Sozialarbeiter erkannten die Besonderheit dieses Moments: Betroffene hatten sich bereits ihr eigenes Hilfeprojekt geschaffen, nun war die Kirche gefragt, eine helfende

Zum Asphalt-Gründungs-Team 1994 gehörten Diakoniepastor Walter Lampe (Mitte) und Rolf Höpfner von der Hannoverschen Initiative obdachloser Bürger (vorn rechts).

Hand zu bieten. Und tatsächlich: Kirchliche Stiftungen gaben mehrere Zehntausend Mark Startkapital, das Diakonische Werk begleitete die Gründung mit Rat und Tat.

„Hannover soll den neuen Namen achten“ Auch Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und Sozial-

Respekt für die Verkäuferinnen und Verkäufer: Direktor Thomas Schwark bot 2010 eine exklusive Führung hinter die Kulissen des Historischen Museums.


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Asphalt

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April 2007

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›2007

Asphalt

April: Asphalt erscheint mit frischem Design. Unverändert ist seit 2006 bis heute der Preis: 1,60 Euro.

Hoppla, es sind drei! Das schwierige Glück

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Magazin

20 Jahre Asphalt-Magazin

mit Mehrlingen

Im Gespräch: Tokio Hotel In Aussicht: Hann overs erstes Sozia lkaufhaus

›2008 März: Unsere Gesellschaft ist im Umbruch. Frühere Gewissheiten brechen weg. Asphalt sieht genau hin.

Exklusiv! Freier Eintritt in den Zoo. Nur mit Asphalt. Jeden Monat 20 Tageskarten zu gewinnen!

Ich war eine Kirche umgewidmet Immer mehr Gotteshäuser werden

ge Lagerkoller: Die isolierten Flüchtlin Mütter Lächeldepression: Die traurigen 26.02.2008 11:21:39 Uhr

Asphalt_03-2008_Teil1.indd 1

Das sind wir: Asphalt ist vielfältig

Die Herausgeber (Reihe hinten, von links): Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes, Prof. Dr. Heiko Geiling und Hanna Legatis. Die Redaktion (vorn, von links): Karin Powser, Jeanette Kießling, Renate Schwarzbauer, Volker Macke und Sonja Wendt.

S

o viele Menschen arbeiten und engagieren sich für Asphalt! Drei Herausgeber, die NDR-Journalistin Hanna Legatis, der Universitätsprofessor Heiko

Geiling sowie der Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes, begleiten die Arbeit des Redaktionsteams. Der Asphalt-Vertrieb ist die Anlaufstelle für die rund 100 Ver-

käuferinnen und Verkäufer in Hannover: Ob Zeitungsverkauf oder die Hilfe bei Problemen – das Vertriebsteam und AsphaltSozialarbeiter Christian Ahring

Surrey (3)

kümmern sich um alle Belange der Verkäufer. Einen großen Beitrag zur täglichen Arbeit leisten die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und

Helfer: Sie betreuen die Verkäufer, organisieren Infostände, unterstützen Veranstaltungen, übernehmen Transportfahrten und leisten noch vieles mehr!

Tolles Engagement (Bild links): Eine große Runde ehrenamtlicher Frauen und Männer unterstützt die Arbeit von Asphalt tatkräftig und verlässlich. Verwaltung und Geschäftsführung (Bild rechts, Reihe hinten, von links): Dr. Waltraud Lübbe, Heike Meyer, Janne Birnstiel, Geschäftsführer Reent Stade; Vertrieb und Soziale Arbeit (vorn, von links): Romana Bienert, Helmut Jochens, Christian Ahring.


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April 2009

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Oktober 2010

Der Kapitän

Magazin

Magazin

Montag, 22. September 2014

›2009

›2010

April: Nationalspieler und 96-Torwart Robert Enke im Asphalt-Interview. Verkäufer und Leser sind begeistert.

Oktober: Eine Ausgabe nur über das Schlafen – weil wir alle unsere Nachtruhe brauchen, aber oft nicht finden.

Robert Enke über den Fußbal l und das

Leben Mit Mut: Auss tieg aus der Nazi -Szene Mit Musik: G. F. Händel als Woh ltäter

SCHLAF machen Erforscht: Störungen, die krank Erholsam: Nickerchen im Büro Träume Erstaunlich: Unbekanntes über

Blick auf die Szene Karin Powser gehörte zur Asphalt-Gründungsmannschaft und ist als Fotografin und Kolumnistin auch heute noch dabei. Als ehemalige Obdachlose weiß sie genau, wie wichtig es war, dass 1994 ein soziales Straßenmagazin gegründet wurde.

Von Jeanette KieSSling

Karin, du warst früher selbst obdachlos. Wann war das und wie lange? Das war in den siebziger Jahren. Mit Unterbrechungen für Psychiatrie und Knast ungefähr 15 Jahre lang. Wie bist du auf der Straße gelandet? Ich habe zu Alkohol gegriffen, um meine Scheißvergangenheit zu vergessen. Dass ich richtig alkoholabhängig wurde, habe ich erst gar nicht verstanden. Wenn ich ein Bier oder etwas anderes Alkoholisches getrunken hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Manchmal trank ich bis zur Bewusstlosigkeit. Wie war es für dich, auf der Straße zu leben? Damals gab es nur sehr wenige soziale Einrichtungen für Obdachlose. Es gab zwar die ZBS in der Hagenstraße, aber das wussten die meisten noch nicht mal. Es gab keine Straßensozialarbeiter, die auf uns zugekommen wären. Ich habe überall geschlafen: in der Passerelle, im neu gebauten Amtsgerichtsgebäude, weil dort im Winter schon Heizungen installiert waren, beim Kaufhaus Wertheim im Eingang, im Sommer auf dem Weißekreuzplatz, überall. Und bei der Heilsarmee gab es Leberwurstbrote. Für jeden zwei Scheiben. Wie kamst du als selbst Betroffene darauf, Obdachlosigkeit zu fotografieren?

Karin Powser mit Kamera (Bild links). Karin Powsers „Wohnkomfort“ (Bild unten). privat/ Karin Powser

Ich hatte immer schon Spaß am Fotografieren und wollte einfach auch Erinnerungsfotos haben. Mehr wurde das erst, als ein Professor der Evangelischen Fachhochschule auf mich zukam und mich fragte, ob ich Lust hätte, mit einer geliehenen Kamera soziale Fotodokumentationen zu machen. Voher hatten sie in der Fachhochschule schon Fotos von mir zum Projekt „Obdachlosigkeit“ ausgestellt, die ich mit meiner alten Pocketkamera gemacht hatte. 1994 wurde Asphalt gegründet, du warst von

Zur Person Karin Powser wurde 1948 geboren und wuchs in verschiedenen Kinderheimen und bei Pflegefamilien auf. Bekannt wurde sie durch ihre Fotografien aus der Mitte der Obdachlosenszene heraus. Ihre Fotos wurden unter anderem in Hannover, Berlin, Frankfurt, Konstanz und Freiburg ausgestellt. 1985

erschien im Rowohlt Verlag das Buch von Christine Swientek „Das trostlose Leben der Karin P. – Geschichte einer Pennerin“. Für ihr Foto „Wohnkomfort im neuen Stil“ wurde Karin Powser 2008 mit dem International Street Paper Award ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Pudel „King“ in Misburg.

Anfang an dabei. Wie ging es dir zu der Zeit? Ganz gut, ich hatte seit 1986 eine kleine Wohnung, ab da ging es so langsam aufwärts. Ich engagierte mich ehrenamtlich im Mecki-Laden, war selber noch auf Bewährung und wollte etwas Sinnvolles tun. Unter Alkoholeinfluss hatte ich mehrere Straftaten begangen. Ich wollte weg von Alkohol und Tabletten und den sozialen Aufstieg schaffen. Würdest du sagen, es war damals notwendig, ein soziales Straßenmagazin in Hannover zu gründen? Unbedingt! Wir hatten hier vorher schon die „Hiobsbotschaften“ , bei denen ich auch schon mitmachte. Aber die wurden für nur fünfzig Pfennig verkauft oder sogar einfach nur verteilt (siehe die Asphalt-Geschichte S. 6 und 7, Anm. der Red.). Es war wichtig, dass die Obdachlosen mit dem Verkauf einer Straßenzeitung eine Perspektive bekamen. Ich weiß noch: Wir saßen bis in die Nacht in der

Hagenstraße und feilten an einem Konzept. Wenn du zurückblickst: Wie hat sich das Leben für Obdachlose verändert in den letzten zwanzig Jahren? Glücklicherweise zum Positiven! Es gibt mittlerweile Einrichtungen, in denen man essen, schlafen, duschen kann. Und mit Asphalt kann man sich etwas dazuverdienen. All das gab es vor mehr als zwanzig Jahren nicht! Im Asphalt-Magazin schreibst du jeden Monat deine Kolumne „Das muss mal gesagt werden“. Da greifst du immer wieder soziale Themen auf und prangerst Ungerechtigkeiten an.

Ja, das ist mir wichtig. Was wünschst du Asphalt zum 20. Geburtstag? Dass es Asphalt in weiteren zwanzig Jahren immer noch gibt. Und was wünschst du dir für dich? Ich wünsche mir eigentlich gar nichts.


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20 Jahre Asphalt-Magazin 1,60 euro

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WINNER OF

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1,60 €

Mai 2011

davon 80 Cent Verkäuferanteil

Oktober 2012

›2011

Zoo gesehen

Mai: Tiere sehen Dich an. Wem gehört Hannovers Zoo, warum ist er so teuer? Mit welchen Streifen kann er punkten?

hannovers Tierp ark landet nur auf Platz 13. Steffi Jones über die Frauen-Fußball-W M. Ist der eurovision song Contest noch fair? Das Bildungspaket für Kinder ist prekä r.

›2012

Armes Europa

Oktober: über Deutschland hinaus. Der Blick auf Armut in Europa und anderen Kontinenten ist unverzichtbar.

Gesichter der Krise – sechs Schicksale Chef im Interview Pläne: Hannovers neuer Diakoniet zum Naturreservat Rominten: Von Görings Jagdgebie det sich Ende einer Ära: Walter Lampe verabschie

Asphalt geht in die Schule Schicksale: Schüler lernen aus den Erzählungen von Asphalt-Verkäufern

Von Sonja Wendt

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nter dem Motto „Welten begegnen sich – Schüler lernen, was Armut bedeutet“ bieten wir seit nunmehr acht Jahren unser Schulprojekt an. Mit dem Ziel, Schülerinnen und Schüler ab dem 7. Schuljahr für die Lebensläufe sozial benachteiligter Menschen zu sensibilisieren und so Berührungsängste und Vorurteile nachhaltig abzubauen. Die Themen Armut, Sucht und Wohnungslosigkeit stehen im Mittelpunkt des Unterrichts, den jeweils ein AsphaltVerkäufer zusammen mit einem Asphalt-Mitarbeiter gestaltet. Günter und Micha gehören zu den Verkäufern, die regelmäßig in die Schulen gehen. Sie sprechen offen über ihr Leben, erzählen von den eigenen Schicksalsschlägen, die sie an den Rand der Gesellschaft geführt haben, von ihren Wünschen und Auswegen und ihrer Arbeit als Asphalt-Verkäufer. Wie wird man obdachlos? Was ist mit der Familie? „Die Schüler haben meist viele Fragen und gute Gedanken“: Asphalt-Verkäufer Micha geht gern in die Klassen.

Sein Antrieb: „Wenn nur einer nach unserem Besuch kurz innehält, nachdenkt, bevor er handelt, dann hat es sich schon gelohnt!“ Verkäufer Günter lebte zwanzig Jahre lang auf der Straße, war alkoholabhängig und ohne Perspektive – bis er vor zwölf Jahren zu Asphalt kam: Heute wohnt Günter in einer eigenen Wohnung, ist seit über zehn Jahren trocken und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Präventionsarbeit zu leisten. „Die Jugendlichen müssen nicht die gleichen Fehler machen wie ich“ , erklärt Günter seine Motivation.

In der Schule: Asphalt-Verkäufer Günter erzählt aus seinem Leben.

Andy Spyra

Nachhaltige Eindrücke „Ich habe so jemanden noch nie kennengelernt: So tief gefallen und wieder hochgekommen. Wahnsinn“; „Ich habe gelernt: Egal, ob Alkohol oder Drogen, das kann alles kaputt machen“ – für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrenden ist der Besuch ein eindrückliches und nachhaltiges Erlebnis, das vor Augen führt, was es bedeutet, sozial abzurutschen, und welche Auswirkungen Sucht hat. Aber eben auch, dass man jeder-

zeit die Bremse ziehen kann, dass es Auswege gibt. „Die Offenheit des Asphalt-Verkäufers und sein Lebensmut haben uns allen sehr imponiert“ , so eine Lehrerin nach einem Besuch.

Unser Projekt „Asphalt geht in die Schule“ ist ein kostenfreies Angebot, das durch einen Kurzfilm, eine Powerpoint-Präsentation sowie Fragebögen zum Thema ergänzt werden kann.

n Haben Sie auch Interesse an einem Unterrichtsbesuch? Dann vereinbaren Sie gern mit uns einen Termin unter der Telefonnummer (05 11) 3 01 26 90.

Teilhabe durch Mobilität Für unsere Verkäufer: kostenlose Reparaturen in der Fahrradwerkstatt Von Sonja Wendt

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obil zu sein ist für unsere Verkäuferinnen und Verkäufer ein grundlegendes Gut, denn Mobilität bedeutet Teilhabe. Intakte Fahrräder sind daher notwendig – nicht nur, um die jeweiligen Verkaufsplätze innerhalb der Stadt gut erreichen zu können, auch im privaten Leben sind funktionierende Räder wichtig: sei es zur Pflege sozialer Kontakte oder zur Bewältigung der alltäglichen Anforderungen wie Arztbesuchen oder Einkäufen. Vor einigen Jahren haben wir die kostenlose Fahrradwerkstatt für

unsere Verkäuferinnen und Verkäufer eingerichtet. Hier können kaputte Fahrräder unter Anleitung repariert, alte Räder modernisiert und verkehrssicher ausgestattet werden. Zusammen mit unserem Asphalt-Verkäufer Guido, einem gelernten Fahrradmechaniker, betreut Asphalt-Sozialarbeiter Christian Ahring die Werkstatt, die dank vieler Spenden unserer Leserinnen und Leser mit dem nötigen Werkzeug und Utensilien ausstaffiert ist. „Die starke Nachfrage unserer Verkäufer zeigt, wie wichtig dieses kostenlose Angebot ist. Eine Fahrradreparatur kann ziemlich teuer werden, die können sich die meis-

ten einfach nicht leisten“, weiß Ahring, der selbst viel mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist, um regelmäßig alle Verkäufer an ihren Verkaufsplätzen zu besuchen.

Radtouren durch die Region Die Fahrradwerkstatt kommt immer auch dann zum Einsatz, wenn eine gemeinsame Radtour mit den Verkäuferinnen und Verkäufern ansteht. Im Frühjahr und im Herbst macht sich – nach dem gründlichen Fahrradcheck vorab – eine Gruppe auf den Weg, um die Region Hannover per Rad zu

Asphalt-Sozialarbeiter Christian Ahring (links) und Asphalt-Verkäufer Guido betreuen die Fahrradwerkstatt. Sonja Wendt erkunden und gemeinsam den Tag in der Natur zu verbringen. „Diese Unternehmungen stärken das Gemeinschaftsgefühl untereinander sehr. Das ist immer schön zu sehen, wie eine solch heterogene Gruppe zusammenwachsen kann“, so Ahring. Und auch die Verkäufer sind begeistert. Das Resümee von Asphalt-Verkäufer Wolfgang:

„draußen sein, Bewegung, leckeres Essen und nette Gespräche und vor allem: einfach mal den Tag genießen und raus aus dem Alltag!“ n Sie haben ein Fahrrad übrig? Wir freuen uns über alle Fahrradspenden nach Absprache unter der Telefon (05 11) 3 01 26 90.


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in Obhut müssen Dramatischer Anstieg: Kinder, die überfordert Kommunen mit Roma-Zuwanderung gegen Armut Hannoversches Kunstprojekt: Kreativ Gästen Asphalt-Einweihung mit vielen politischen

Experte der Straße: Stadtführer Thomas zeigt die Anlaufstellen in der Stadt. Harald Koch (2)

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Der soziale Stadtrundgang Auf Asphalt unterwegs: Wir zeigen Hannovers andere Seite

Von Sonja Wendt

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ie Herrenhäuser Gärten, das Neue Rathaus oder der Maschsee – Hannover hat viele Sehenswürdigkeiten, die in gängigen Stadtführungen fest eingeplant sind, um unsere Stadt von ihrer schönsten Seite zu zeigen. Der soziale Stadtrundgang von Asphalt führt Sie jenseits pompöser Bauwerke an die Orte, wo Arme und Wohnungslose keine Randgruppe sind. Unsere Asphalt-Verkäufer sind Experten der Straße und begleiten Sie in die Ecken Hannovers, an denen sich das Leben derer abspielt, die auf der Straße leben. Die oft nicht wissen, wo sie die nächste Nacht verbringen, die kein eigenes Zuhause haben. Wo duschen Obdachlose? Wo waschen sie ihre Wäsche, wo bekommen sie etwas zu essen? Die Asphalt-Verkäufer Hartmut, Mario, Birgit, Stefan und Thomas be-

Wechsel der Perspektiven: Die vier Oberbürgermeister-Kandidaten bekamen 2013 von Stadtführer Hartmut (links) viele Hintergrundinformationen.

antworten alle Fragen und zeigen die Anlaufstellen, Tagestreffs und Unterkünfte der Stadt. Die rund zweistündige Route führt unter anderen zum Bunker, der ehemaligen Notunterkunft am Welfengarten, über den Fixpunkt Café Connection und den Mecki-Laden am Raschplatz bis zur Bahnhofsmission. „Dadurch, dass ich selbst betroffen war, kenne ich diese Einrichtungen, ich habe sie ja fast alle in Anspruch genommen. “ AsphaltVerkäufer Thomas spricht offen über sich und seine Vergangenheit, kann viel erzählen vom Leben auf der Straße und dem Miteinander hinter den Kulissen.

Großes Interesse Allein im vergangenen Jahr nahmen in 70 Rundgängen über 1000 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit wahr, Hannover aus einer anderen Perspektive zu

sehen. Von Schwesterschülerinnen, Konfirmanden, Soldaten, Studierendengruppen, Landfrauenvereinen, Sozialpädagogen bis zu Politikern – unser sozialer Stadtrundgang spricht nicht nur viele unterschiedliche Interessengruppen in Hannover und der Region an, sondern auch weit darüber hinaus: So reisten etwa der Gründer der griechischen Straßenzeitung „Shedia“ aus Griechenland an, um sich über das Angebot von Asphalt zu informieren, oder die Mitglieder des Kirchenkreises Western Circuit, Township bei Johannesburg, die sich über die Hilfen für Arme und Wohnungslose in Hannover informierten wollten. Dank Asphalt-Stadtführer und -Verkäufer Stefan können wir unsere Stadtrundgänge auch auf Englisch und Niederländisch anbieten. „Ich bin schon viel gereist in meinem Leben“ , so Stefan, der mehrere Sprachen fließend spricht, „es ist schön, dass ich meine Erfahrungen hier einbringen kann“ . n Sie interessieren sich für unseren geführten Perspektivenwechsel? Wir bieten unseren sozialen Stadtrundgang für Gruppen oder jeden letzten Freitag im Monat um 15 Uhr für Einzelpersonen an. Anmeldungen unter Telefon (05 11) 3 01 26 90.


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20 Jahre Asphalt-Magazin

Die Jury: das ganze Publikum Asphalt-Jubiläumsfeier am 25. September mit Protestsong-Contest, Stoppok Solo und zahlreichen Ehrengästen

Von Renate Schwarzbauer

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urzentschlossene herzlich willkommen: Asphalt feiert seinen 20. Geburtstag am 25. September ab 19 Uhr im Pavillon – mit einer ganzen Palette von Programmpunkten. Es gibt noch freie Plätze! Als Ehrengäste dürfen wir begrüßen: den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, Hannovers Ersten Bürgermeister und Ratsvorsitzenden Thomas

Hermann, die Integrationsbeauftragte und Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf, den Stadtsuperintendenten Hans-Martin Heinemann, Hannover-96-Präsident Martin Kind, ein SoloEnsemble der Staatsoper sowie Kinderbuchautor Ingo Siegner. Asphalt-Herausgeberin und NDRJournalistin Hanna Legatis spricht mit ihnen über aktuelle sozialpolitische Fragen und die Beweggründe für persönliches Engagement gegen Armut und Ausgrenzung.

Es gibt noch Karten Karten für 7,50 Euro sind im Vorverkauf noch bis zum 24. September an folgenden Stellen erhältlich: Pavillon, Buchhandlung an der Marktkirche, Ticketcenter Salge Am Schwarzen Bär und Laporte mit den Filialen Theater

am Aegi, Üstra Kundenzentrum, Platz der Weltausstellung, Galeria Kaufhof Ernst-August-Platz. Alle Restkarten am 25. September ab 18 Uhr an der Abendkasse: Pavillon, Lister Meile 4. Beginn 19 Uhr.

Unter dem Motto „Unbequem“ moderiert zudem Stefan Flüeck vom Rundfunksender Antenne Niedersachsen während des Abends den 1. Asphalt-Protestsong-Contest. Eine Jury um die Folk- und Blues-Sängerin Tokunbo Akinro (jüngste CD: „Queendome come“) und den Komponisten und Produzenten Heiner Lürig („Der Sommernachtstraum“ , Erfolgsmusical in Herrenhausen) wählte Anfang September unter 35 Bewerbungen sechs Musikgruppen aus. Sie werden ihre eigenen, deutschsprachigen Vier-MinutenSongs präsentieren. Die Jury des Abends: das ganze Publikum! Der Sieger erhält 500 Euro Preisgeld, gestiftet von Asphalt-Sponsoren, die Trophäe „Asphalt-Gitarre“ von Bildhauer Jürgen Witt sowie ein Bandporträt in der Asphalt-November-Ausgabe. Die sechs Vorausgewählten sind: Wilfried Behre,

Preis für den ContestGewinner: die „AsphaltGitarre“ (links). Liedermacher Stoppok: Solo für Asphalt – mit neuen und schon bekannten Songs (unten). J. Kießling /  Stoppok-Management

Die Blumen, Der Engste Kreis, Die Fakteen, Michel, Klarissa Oppermann. Außerdem in einem Solo-Block zu hören: Liedermacher Stoppok. Er beginnt seine Deutschlandtournee am 10. November im Pavillon in Hannover und freut sich, schon zum Asphalt-Jubiläum alte und neue Songs zu präsentieren.


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