Erker 07 2017

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Erker

Jahrgang 29 - Juli 2017

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

40 JAHRE KRANKENHAUS: UND JETZT?

SVP-WAHLEN I Zwischen Freud und Leid KULTUR I 175 Jahre Musikkapelle Mauls FUSSBALL I Alle Ergebnisse im Überblick


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EDITORIAL

40 JAHRE KRANKENHAUS: UND JETZT? I 24

40 Jahre Krankenhaus Sterzing – (k)ein Grund zum Feiern? Eine Chronologie des schleichenden Niedergangs zum runden Jubiläum.

FRANZENSFESTE

Untragbare Zustände I 10 GESELLSCHAFT

Alexander-Langer-Preis 2017 I 13 POLITIK

SVP-Wahlen I 14 FLÜCHTLINGE

Zimmer gesucht I 18 SOZIALES

Was passiert mit dem Altenheim? I 30 KULTUR

Ehrenbürger Jakob Stifter I 54 FUSSBALL

Alle Ergebnisse im Überblick I 68 WIPPTAL

Nuovo decreto per le vaccinazioni obbligatorie I 60 CULTURA

Ikebana nelle Alpi I 62 SPORT

CF Vipiteno – Calcio femminile I 62

ERKER extra

Den Sommer genießen I 74 - 83 Forst- & Landwirtschaft I 84 - 87

Leserbriefe I 4

Jahrestage I 94

Im Blickpunkt I 8

Aus der Seelsorgeeinheit I 97

Rechtsfragen I 14

Veranstaltungen I 98

Unter die Lupe genommen I 23

Impressum I 100

Woher stammt der Name? I 48

Kleinanzeiger I 100

Gesundheit I 88

Sumserin I 101

Rezept I 88

Gemeinden I 102

Leute I 90

Vor 100 Jahren I 103

Unterhaltung I 92

Nächster Redaktionsschluss:

17.07.2017

Liebe Leserin, lieber Leser, vor 40 Jahren wurde das Sterzinger Krankenhaus in der St. Margarethenstraße eröffnet – genauso lange wird um dessen Erhalt gezittert. Während jedoch fast vier Jahrzehnte lang immer wieder der Rettungsanker frühzeitig ausgeworfen wurde, ist in den vergangenen Monaten endgültig eine Kehrtwende eingetreten und es geht schleichend bergab. Sicher, die Eröffnung der Abteilung Neuroreha konnte als großer Erfolg verbucht werden, deren von Anbeginn an versprochene Ausbau wurde allerdings erst verbrieft, als Prof. Leopold Saltuari der Landesregierung die Rute ins Fenster stellte und mit seinem Abgang drohte. Aber wie schaut es mit der lautstark propagierten Grundversorgung aus, die im Zuge der Gesundheitsreform auch dem Krankenhaus in Sterzing zubedacht wurde – von der Wiege bis zur Bahre sozusagen? Also, die Wiege fällt mit der Schließung der Geburtenstation schon mal weg. Auch die Versorgung der Kinder steht auf der Kippe, wird doch das Pädiatrie-Primariat nach der Pensionierung von Primar Dr. Konrad Mussner nicht mehr nachbesetzt. Die Liste lässt sich fortsetzen: keine Tumoroperationen mehr, keine Visite beim Augenarzt ... Was folgt als nächstes? Über den Abgang von Medizin-Primar Dr. Othmar Bernhart wird bereits gemunkelt, das Gynäkologie-Primariat ist schon seit 1. November 2016 vakant. Stoßen wir mit einem lautstarken „ad multos annos!“ an auf das 40-Jahr-Jubiläum unseres Krankenhauses und wünschen uns Wipptalern dabei für die Zukunft viel Gesundheit! Die können wir immer brauchen – und jetzt erst recht!

Redakteurin

IN EIGENER SACHE Im vergangenen Monat häuften sich in unserer Redaktion einmal mehr die Reklamationen wegen der späten Zustellung des Erker. Die Zeitschrift wurde bereits am 1. Juni an das Postamt in Sterzing geliefert. Wegen der Pfingstfeiertage wurde der Erker erst ab dem 6. Juni ausgetragen; dass er allerdings viele Haushalte auch am 13. bzw. 14 Juni noch nicht erreicht hatte, ist auch für uns unverständlich. Die Redaktion Erker 07/17

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LESERBRIEFE

Augenarzt in Sterzing Im Februar dieses Jahres vereinbarte ich für meinen Sohn eine ambulante Visite beim Augenarzt im Krankenhaus Sterzing. Ein Anruf in Brixen bestätigte, dass man dort eine noch längere Wartezeit in Kauf nehmen müsse. Also war der Termin auf Mitte Juni in Sterzing fixiert. Nun aber kam für uns und vermutlich für viele Wipptaler Patienten eine ungute Überraschung ins Haus geflattert, die ich mir ganz bestimmt nicht so erwartet hätte: Am 30. Mai erhielt ich einen Anruf vom Krankenhaus Sterzing, dass der Augenarzttermin ausfällt. Auf meine Frage hin, wann der Ersatztermin sei, antwortete man mir, dass im Monat Juni keine Visiten im Krankenhaus Sterzing möglich seien und selbst für die kommenden Monate hätte man keine Information darüber, ob noch einmal ein Augenarzt seinen Dienst im Sterzinger Krankenhaus verrichten würde. Dies seien eben die Sparmaßnahmen. Für mich gab es nur mehr den Ratschlag, mich um einen neuen Termin im Krankenhaus Brixen oder Bruneck zu bemühen. Priorität für Patienten, die bereits vier Monate gewartet haben, gibt es kei-

ne. Kurzum: Wir stellen uns wieder vorne an. Die Augen werden’s schon aushalten! Oder zweite Möglichkeit: Wir suchen einen Privatarzt auf, falls wir uns den denn leisten können. Niemand hielt es für notwendig, sich um die Wipptaler Patienten zu kümmern, und selbstverständlich trägt auch niemand dafür Verantwortung. Dienstleistungen werden Schritt für Schritt langsam abgeschafft. So wird die Bevölkerung mürbe gemacht – auch eine Taktik! Das nennt man dann wohl Schließung auf Raten. Vielen Dank an die Landesregierung!

nen Helfern. Leider hat es Dr. Niederwieser nur kurze Zeit, bis zu seinem schweren Unfall, genießen können. Seither wird verbessert, gebaut und ausgebaut, immer wieder. Aus einem Primariat wurden vier. Wir waren gut versorgt und es gab erträglich lange Wartezeiten. Heute muss man lange warten, wenn man Rückenschmerzen hat oder den Hautarzt braucht (auch die Frau Stocker?). Weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Patienten täten Not. Schmerzen möchte man so schnell wie möglich los werden, das wäre eigentlich die Aufgabe eines Krankenhauses. Rosmarie Seeber-Gschnitzer, Sterzing

Dank Ein Dankeschön an das Personal im Krankenhaus Sterzing, von der Aufnahme bis zur Entlassung. Danke für die kompetente Aufklärung, die geduldige Pflege und die gute Unterbringung. Ein wenig Zeit, ein kurzer Zuspruch und etwas Geduld, das tut so gut, wenn es einem nicht so gut geht. Danke. Rosmarie Seeber-Gschnitzer, Sterzing

Hubert Firler

Krankenhaus Sterzing Wenn man über 80 Jahre alt ist, kann man sich an so manches zurückerinnern. Als Dr. Ernst Niederwieser Ende der 50er Jahre mit seinem Kampf ums neue Krankenhaus begonnen hat, dauerte es noch einige Jahre, bis mit dem Bau begonnen werden konnte. 1977 war es dann so weit: Wir hatten ein modernes, schönes Krankenhaus, dank dem Primar und all sei-

Erker-Leserfoto

Ein frommer Wunsch in den Pfitscher Bergen ... Waltraud Alpögger, Pflersch/ Sterzing

FUGGERROPPE

TED ERGEBNIS JUNI Halten Sie die Verkehrssituation in der Gänsbacherstraße für gefährlich?

DIE JULI-FRAGE Halten Sie die vom Ministerrat in Rom beschlossene Impfpflicht für richtig?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 4

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I muaß des Sterzinger Mous durchquern, do steaht iatz a nuier Stodl. I will sechn, wos mi do erwortit: „deponierte Jungfraudn“ odr Kunscht von LURX?


Geologen tagen in Franzensfeste

Rund 40 Geologen und Hydrogeologen haben an der Exkursion auf das Penser Joch teilgenommen.

Rund 140 Geologen und Hydrogeologen aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz haben sich Ende Mai im BBT-Infopoint in Franzensfeste zur zweiten Tagung „Geo Alp“ getroffen und neueste Forschungsergebnisse über Geologie und Hydrogeologie der Alpen bzw. alpiner Regionen ausgetauscht. Wissenschaftler aus Alpen- bzw. alpenähnlichen Ländern diskutierten dabei über „geologische Störungen im Gebirge“ – meterkleine bis Tausende von Kilometern lange Schwächezonen, die das Innere des Gebirges in Bewegung setzen. Weltweite Tunnelbauten, darunter der Semmering-Tunnel in Österreich, haben bereits wertvolle hydrogeologische und geologische Erkenntnisse geliefert. In der Schweiz sind Störzonen mittlerweile ausschlaggebend bei der Suche nach einem idealen Standort für die Endlagerung von radioaktivem Material. Auch im Wipptal treffen viele von Störungen unterbrochene großgeologische Gesteine aufeinander, darunter die weltweit bekannte „Brenner Abschiebung“ und die Periadriatische Störung, die in Ost-West-Richtung durch die Alpen führt und u. a. bei Mauls die Ostalpen von den Südalpen trennt. „Bewegungen in diesen Schwächezonen führen zu lokalen Erdbe-

ben, weshalb auch im Wipptal ab und zu kleinere Erdbeben spürbar sind. Ist das Gebirge entlang dieser Störungen stark aufgelockert, gestalten sich Querungen solcher Zonen bei Tunnelbauten sehr aufwendig“, so Ulrich Burger, Geologe und Mitorganisator der Tagung. Störungen ausfindig zu machen, sei auch aus hydrogeologischer Sicht unabdingbar. „Entlang von Störungen kann im Untergrund viel Wasser fließen. Dieses tritt entweder als Quelle aus oder das Wasser staut sich unterirdisch auf und kommt in Form von Quellen an die Oberfläche. Im Wipptal gibt es einige für die Trinkwasserversorgungen wichtige Quellen, die an solche Störungen gebunden sind.“ Neben dreisprachigen Vorträgen von Experten sowie Exkursionen am Penser Joch und in Mauls präsentierten Junggeologen und Studenten ihre Erkenntnisse auf wissenschaftlichen Postern. Martin Reiser aus München wurde für seine Arbeit über den Obernberger See und die Portjoch-Störung prämiert. Organisiert wurde die Tagung von Beobachtungsstelle Brennerbasistunnel, Naturmuseum, Amt für Geologie und Baustoffprüfung sowie Festung Franzensfeste in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Beirat aus Professoren von zwölf Universitäten. Erker 07/17

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AKTUELL

Ende Mai hat die Landesregierung den Abbruch und Wiederaufbau der Ladritscher Brücke, die sich an der Gemeindegrenze zwischen Franzensfeste, NatzSchabs und Vahrn befindet, genehmigt. Die neue Brücke mit einer Spannweite von 41 m wird die Eisackschlucht in einer Höhe von 45 m überspannen. Der Radweg ist mit einer Breite von drei Metern vorgesehen. Die Rückseite der Leitplanken wird mit einem Anprallschutz versehen. Die Gesamtkosten für das Projekt von Markus Scherer belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro. Es soll noch innerhalb 2017 ausgeschrieben werden.

ROSSKOPF

Brunnen ohne Wasser

Die Kastellacke, am östlichen Rücken des Roßkopf gelegen, ist ein allseits beliebtes Ausflugsziel und von der Bergstation aus auch für viele weniger geübte Wanderer leicht erreichbar. Bänke und eine imposante Fernsicht bis in die Dolomiten laden zum Verweilen ein. Schade nur, dass der Brunnen schon seit geraumer Zeit kein labendes Nass mehr spendet.

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© Martin Schaller

© LPA

Abbruch und Wiederaufbau der Ladritscher Brücke

ES STINKT ZUM HIMMEL! Das Wipptal hat die Schnauze voll! Und fühlt sich vor allem im Stich gelassen. Kilometerlange Staus auf der A22 und auf der Brennerstaatsstraße, mittlerweile nicht mehr nur am Wochenende. Stundenlange Wartezeiten. Regelmäßiger Verkehrskollaps an der Mautstelle Sterzing, die von den Verantwortlichen als „verkehrsregelndes Instrument“ eingesetzt wird. Stoßstange an Stoßstange reihen sich PKW und LKW und blasen ihre Abgase unerbittlich aus ihrem Auspuff. Dicke Luft im wahrsten Sinne des Wortes, die Belastung für Mensch und Umwelt längst schon unerträglich. Die Schäden für Wirtschaft und Tourismus sind (noch) nicht beziffert. Wo bleibt der Aufschrei der Bevölkerung? Wo der kampfbereite Einsatz der Lokalpolitiker für das Wohl der Wipptaler und des Wipptales? Es reicht! Denn es stinkt zum Himmel!

Jaufenpass wird sicherer Seit Jahren wünschen sich sowohl die Gemeinden des Passeiertales als auch jene des Wipptales eine Lawinenschutzgalerie auf dem Jaufenpass. Aus Sicherheitsgründen musste die Straße im Winter des Öfteren wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Im September 2015 erfolgte die Ausschreibung der Arbeiten, bei der die Firma Alpenbau GmbH aus Terenten gemeinsam mit der Passeirer Bau GmbH und der Gasser Markus GmbH den Zuschlag erhielt. Was folgte, war ein Rechtsstreit mit dem Zweitplatzierten des Wettbewerbes, der Firma BG Decobau. Dieser wurde kürzlich beigelegt, der Vertrag mit der Alpenbau GmbH konnte unterzeichnet werden. Das Projekt sieht eine rund 175 m lange Lawinenschutzgalerie auf der Höhe von Kilometer 37+200 vor. Das talseitige östliche Portal liegt in etwa dort, wo die derzeitige Stützmauer mit aufgesetztem Lawinenschutzzaun beginnt, das westliche Portal befindet sich rund 10 m vor einem bestehenden Lawinenschutzzaun. Die Galerie ist nach vorne hin offen, damit genügend Tageslicht einfallen kann und keine

Beleuchtung erforderlich ist. Die bergseitige Wand wird hell gestrichen, um die Lichtverhältnisse zu verbessern. Der Verkehr wird während des Baues auf eine zweispurige, talseitige Umleitung verlagert; es sind auch kurze Phasen mit Einbahnregelung vorgesehen.

Die Fertigstellung der gerade begonnenen Arbeiten ist im Herbst 2018 vorgesehen. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens belaufen sich auf 3.125.000 Euro.

GEGEN RASER Entlang der Jaufenpass-Straße in Passeier sind sie bereits zu beobachten, nun zieht auch Dorf Tirol nach: Die Rede ist von Speedcheck-Boxen. In der Hochsaison passieren täglich 18.000 Fahrzeuge, davon etwa 6.000 Motorräder, die SS44 Richtung Jaufenpass. Anrainer dieseits und jenseits des Passes klagen seit Jahren über die Lärmbelästigung, die man nun mit den orangen Radarfallen einzudämmen versucht.


AKTUELL

Verkehrschaos vermeiden Als die Brennerautobahn in den 1960er gebaut wurde, konnten die Verantwortlichen nicht ahnen, welche Herausforderungen auf diese wichtigste Transitroute der Alpen – und vor allem auf die Menschen, die entlang dieser Strecke leben – zukommen werden. Im vergangenen Jahr wurde der bisherige Höhepunkt erreicht, wobei die Nadelöhr-Strecke von Sterzing bis Bozen besonders gelitten hatte. Damit sich dieses Verkehrschaos heuer nicht wiederholt, hat die A22 im Vorfeld eine Info-Kampagne gestartet, mit der sie besonders die Touristen aus dem süddeutschen Raum ansprechen will. Dadurch sollen die Urlauber dazu animiert werden, ihren Reiseantritt bewusst und besser zu planen.

Wie Walter Pardatscher, Geschäftsführer der A22, erklärte, habe man im Wipptal zwei Problemstellen. Die erste betrifft die Fahrt Richtung Norden. Bereits im vergangenen Jahr habe man verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie die Erhöhung der Ausfahrtmöglichkeiten an der Mautstelle Sterzing. Heuer werde diese Maßnahme fortgesetzt und ausgebaut. Waren 2015 14 Mauthäuschen besetzt, wurde die Zahl im vergangenen Jahr auf 16 erhöht; in Zukunft werden es noch einmal zwei mehr sein. Es werden weiters auch die automatisierten Mauthäuschen mit Personal besetzt; Schilder informieren über die Mauthöhe. „Damit erreichen wir eine maximale Geschwindigkeit in der Abfertigung und damit eine maximale Kapazität“, so Pardatscher.

Das zweite Hauptproblem betrifft die Fahrtstrecke Richtung Süden. „Nachdem die Autobahn im südlichen Eisacktal nur teilweise mit einer Notspur ausgestattet ist und es entlang der Strecke eine Vielzahl an Tunnels gibt, ist es in diesem Streckenabschnitt unverhältnismäßig schwer, eine Verkehrsblockade aufzulösen“, so Pardatscher. Der einzige Weg, wie das vermieden werden könne, sei die Reduzierung der Durchfahrten. Dadurch könne auch das Sicherheitsrisiko reduziert werden. „Denn ein Test, bei dem die Auffahrten an der Mautstelle Sterzing erhöht wurden, hat leider gezeigt, dass es nicht nur im südlichen Eisacktal zu Stausituationen gekommen ist, sondern auch zu Rückstaus im Wipptal.“ Somit habe die Öffnung zusätzlicher Mauthäuschen keine Lösung gebracht. Die Kapa-

zität liegt bei 3.300 Fahrzeugen pro Stunde, ohne dass es zu Stausituationen kommt. Sollten es mehr

werden, bleibe nur der Appell an die Verkehrsteilnehmer, Reisezeiten genau zu planen und sich über die Verkehrssituation zu informieren. „Wir sind uns sehr wohl darüber bewusst, dass es für die Wipptaler Bevölkerung eine Belastung ist“, betont Pardatscher. „Wir versuchen stets, uns mit der Straßenpolizei abzustimmen und nach innovativen Lösungen zu suchen.“ at

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IM BLICKPUNKT

Zivilisierte Populisten Eine Erklärung der Wahlsiege von Renzi und Macron – und einige Folgerungen für die Politik in Deutschland und Österreich

von Max Haller

Emmanuel Macron hat in Frankreich einen Wahlsieg eingefahren, der aus zwei Perspektiven als historisch einzustufen ist. Zum einen: Seine Partei „En Marche“ wurde auf Anhieb mit 42 Prozent stärkste Partei und wird mit 308 von 577 Sitzen eine bislang noch nie dagewesene absolute Mehrheit im Parlament besitzen. Zum Zweiten: Diese Mehrheit hat eine Partei errungen, die bislang noch gar nicht existierte, ebenso wie ein großer Teil der neu Gewählten keinerlei politisches Amt innehatte. Interessanterweise hat kein Kommentator festgestellt, dass es große Parallelen zwischen diesem Wahlsieg und jenem von Matteo Renzi bei der Europawahl 2014 in Italien gibt: Auch er errang mit dem „Partito Democratico“, einer relativ jungen Partei, auf Anhieb eine starke Mehrheit von 40,8 Prozent der Stimmen. Welche Erklärungen gibt es für diese spektakulären Ergebnisse? Die naheliegendsten sind die Persönlichkeiten der beiden

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Politiker: jung und fesch, politisch „unverbraucht“, zielorientiert und dynamisch. Diese Erklärung hat in einem Zeitalter, in dem fernsehgerecht gestylte und trainierte Persönlichkeiten politische Wahlen für sich entscheiden können, zweifellos einiges für sich. Eine zweite Erklärung lautet: Beide wollten dem weithin angeprangerten Siegeszug des Neoliberalismus Einhalt gebieten, zunehmende Prekarität der Arbeitsverhältnisse, steigenden Ungleichheiten von Einkommen und Vermögen Einhalt gebieten. Diese Erklärung mag vielleicht für die überraschenden, aber letztlich nicht ausreichenden Wahlerfolge der von Jeremy Corbyn geführten Labour Party in England und von Bernie Sanders in den demokratischen Vorwahlen in den USA zutreffen; in diesen Ländern hat die Ungleichheit signifikant zugenommen, nicht jedoch in Frankreich und Italien. Für Renzi und Macron erklärt dieses Argument nichts. Vor allem der letztere hat vor allem „liberale“ Ziele wie die Flexibilisierung des Ar-

beitsmarktes und ähnliches propagiert. Zwei Strategien hatten jedoch beide gemeinsam: eine radikale Abwendung von der bisherigen, ineffizienten Politik, eine Bekämpfung von Klientelismus und Korruption, ja des ganzen etablierten politischen Systems (Renzi sprach sogar von einer „Verschrottung“ der alten politischen Klasse). Beides sind in Frankreich und Italien seit jeher gravierende Probleme; in beiden Ländern wurden von Premierministern abwärts ganze Scharen von Politikern deswegen angeklagt (wenn auch nicht immer verurteilt). Diese Erklärung trifft selbst auf den Wahlsieg von Donald Trump in den USA zu: Auch er verdankte ihn nicht zuletzt seinen Tiraden gegen Hillary Clinton, die er als Paradevertreterin des korrupten Systems in Washington sah (und viele Wähler haben ihm darin offensichtlich zugestimmt). Im Umkehrschluss trifft diese Erklärung auch auf Deutschland zu, wo sich der Hype um den neuen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz sehr rasch als Strohfeuer entpuppte und es außer Zweifel steht, dass Angela Merkel einen weiteren Wahlsieg einfahren wird. Dies hat sie wiederum der Tatsache zu verdanken, dass ihre Politik es bislang vermieden hat, mit problematischen Machenschaften verbunden zu werden; sie weist auch einen hohen Grad an Bedachtsamkeit, Stetigkeit und Effizienz auf, wenn man etwa die wirtschaftlichen Basisdaten betrachtet. Man kann diese Erklärung aber auch auf Österreich anwenden. Hier begeht die So-

zialdemokratische Partei möglicherweise einen fatalen strategischen Fehler, wenn sie sich derzeit – polemisch gesprochen – den Freiheitlichen von Strache „anbiedert“, indem sie Kriterien formuliert, nach denen eine Koalition mit ihnen möglich wäre. Dabei ist dieser „Wertekatalog“ so allgemein und unverbindlich gehalten, dass die FPÖ schon derzeit kaum Probleme damit hätte. Eine ganz andere, vielleicht erfolgversprechendere Strategie läge darin, mit Vehemenz auf die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende schwarz-blaue Koalition ÖVP-FPÖ hinzuweisen und sich als einzige starke, soziale und weltoffene Alternative zu präsentieren. Dies hieße, von vornherein auch die Oppositionsrolle als eine realistische und wichtige Alternative anzusehen. Die SPÖ verfügt auch über einen neuen Parteivorsitzenden, der in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeiten mit den Wahlsiegern in Frankreich und Italien aufweist. Bei der derzeitigen SPÖ-Strategie aber hat der Bürger den Eindruck, dass es ihr vor allem darum geht, auch nach der nächsten Wahl wieder in einer Regierung zu sein und dies noch dazu mit einem politischen Partner, mit dem weit weniger ideologische und programmatische Übereinstimmungen bestehen als mit der ÖVP. Dass die Zusammenarbeit zweier so unterschiedlicher Parteien erfolgreicher sein sollte als die bisherige jahrzehntelange, zuletzt skandalös zerstrittene Koalition von ÖVP und SPÖ, wird einem halbwegs politisch informierten E Bürger schwer einleuchten.


Neues Parkkonzept für Gossensaß In Gossensaß soll eine neue Parkregelung eingeführt werden, um dem Verkehrschaos Herr zu werden. Unter dem Eislaufplatz im Dorfzentrum soll zudem eine Parkgarage errichtet werden, in der Privatpersonen einen Stellplatz erwerben können. „Zu wenig Parkplätze haben wir in Gossensaß sicher nicht“, betont Bürgermeister Franz Kompatscher. „Ganz im Gegenteil: Es gibt im ganzen Land kaum eine Gemeinde in dieser Größenordnung, die über so viele Parkplätze verfügt.“ Und dennoch hat die Gemeinde mit Problemen zu kämpfen. Schwierigkeiten verursachen vor allem Langzeitparker, die nicht einmal bei Schneefall ihr Auto verstellen, um eine effiziente Schneeräumung zu ermöglichen. Außerdem machen es die beengten Gegebenheiten im Zentrum für Anrainer bisweilen unmöglich, sich einen privaten Stellplatz zu errichten. Aus diesem Grund soll unter dem Eislaufplatz gegenüber dem Rathaus eine Tiefgarage errichtet werden, in denen Privatpersonen einen Stellplatz käuflich erwerben kön-

trum Kurzparkzonen eingerichtet werden; freie Langzeitstellplätze wird es dann nur mehr am Bahnhof geben.

Im Dorfzentrum von Gossensaß soll eine Tiefgarage entstehen.

nen. Die entsprechende Machbarkeitsstudie, ausgearbeitet von Ingenieur Stefano Moser aus Bozen, wurde vor kurzem auf einer Bürgerversammlung, die im Theatersaal in Gossensaß stattfand, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Tiefgarage soll auf Gemeindegrund errichtet werden; lediglich der Ein- und Ausfahrtsbereich befindet sich auf Privatgrund. 60 Stellplätze mit einer Größe von je 5 mal 3 m stehen zur Verfügung; diese können bei Bedarf auch geschlossen werden. Die Kosten für einen Stellplatz belaufen sich auf rund 27.000 Euro. „Als Berechnungs-

grundlage haben wir einen Mehrwertsteuersatz von 22 Prozent herangezogen“, so Ingenieur Moser. „Je nach Einzelsituation kann auch ein reduzierter Mehrwertsteuersatz möglich sein.“ Die Finanzierung eines neuen Sporthauses würde die Gemeinde übernehmen, der Eislaufplatz würde wieder eingerichtet. Mit der Machbarkeitsstudie wurde vorerst eine Diskussionsgrundlage geschaffen. Realisiert wird die Tiefgarage nur bei genügend Interessenten. Öffentliche Stellplätze sind nicht vorgesehen. Ende 2018 sollen dann im gesamten Dorfzen-

AUSBAU GLASFASERNETZ Vorgestellt wurde auf der Bürgerversammlung auch die weitere Vorgehensweise bei der Verlegung des Glasfasernetzes; diese wurde an die Firma Telco aus Bruneck übergeben, welche die Arbeiten in den Sommermonaten ausführen wird. Im nächsten Jahr soll die Wartung des Netzes ausgeschrieben werden, anschließend wird ein Anbieter gesucht. IN KÜRZE Die Bauarbeiten am Kindergarten in Gossensaß wurden Anfang Juni aufgenommen. Er soll im Frühsommer 2018 fertiggestellt werden. Auch mit den Arbeiten für den neuen Bauhof soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Lärmschutzwände entlang der Eisenbahnlinie werden voraussichtlich 2018 errichtet. Für die energetische Sanierung des Rathauses wurde das Ausführungsprojekt in Auftrag gegeben. bar

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AKTUELL

FRANZENSFESTE

„Untragbare Zustände“ Obdachlose, die in leerstehenden Gebäuden hausen, unerträglicher LKW-Verkehr auf der Zufahrtsstraße. In einer Unterschriftenaktion fordern 21 Bewohner von Riol die Gemeindeverwaltung auf, dringend einzuschreiten. „Viel erwarten wir uns nicht“, sagt eine Bewohnerin von Riol. „Aber zumindest kann uns nicht nachgesagt werden, wir hätten nichts unternommen.“ Zwei Seiten lang ist der Brief, den sie zusammen mit 20 Nachbarn unterschrieben und Mitte Mai der Gemeindeverwaltung von Franzensfeste übergeben hat. Schon seit längerer Zeit fühlen sich die Einwohner im Viertel Riol einer „untragbaren Situation“ ausgesetzt. Konkret geht es um Fremde, „Vagabunden, Immigranten auf der Durchreise, Clochards“, die spätabends in leerstehende Gebäude der Eisenbahngesellschaft eindringen und dort die Nacht verbringen. Am Morgen sind sie verschwunden, die Müllberge, die sie hinterlassen, nicht: Die Räume sind

Fremde nutzen die ehemaligen Magazine und Werkstätten der Eisenbahngesellschaft als Notquartier (l.) – und hinterlassen Berge von Müll.

voll von Kartons, Flaschen, Dosen, Kleidern, Exkrementen. „Wir haben des Öfteren Carabinieri, Polizei und Bahnhofspolizei auf diesen Zustand hingewiesen“, sagen die Anrainer. Geändert habe sich an der Situation bis dato nichts. Immer mehr verängstigt fühlen sich die Bewohner und deren Familien, verschreckt, verunsichert. In letzter Zeit habe sich das Pro-

Franzensfeste bei Festival der Regionen Ende Mai haben die Gemeinde Franzensfeste, der Verein Oppidum und die Brixen Tourismus Genossenschaft am traditionellen Festival der Regionen in Bucine (Provinz Arezzo) teilgenommen. Zum Festival treffen sich jedes Jahr Delegationen aus allen Regionen Italiens, um sich gegenseitig auszutauschen und ihre kulinarischen, kulturellen und touristischen Besonderheiten zu bewerben. Zum achten Mal repräsentierte die Delegation der Gemeinde Franzensfeste die Region Trentino-Südtirol. Bei der Veranstaltung wurden rund 20.000 Besucher gezählt.

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blem weiter verschärft, sagt eine Anrainerin und meint damit nicht nur die Fenster und Türen, die in den ehemaligen Magazinen und Werkstätten immer wieder eingeschlagen werden. Sie erzählt von einem Streit, der sich vor wenigen Wochen am Bahnhof zugetragen habe. Männer, vermutlich aus dem Osten, waren kurz vor Mitternacht in Streit geraten, hatten mit Flaschen geworfen, Fenster zerbrochen, Messer gezückt. „Überall lag Blut. Ich hatte große Angst.“ In ihrem Brief fordern die Bewohner die Ordnungshüter auf, verstärkt zu kontrollieren, wer sich nachts im Freien herumtreibt. Im Brief machen sie auf ein zweites Problem aufmerksam: den intensiven LKW-Verkehr auf der Zufahrtsstraße, der einzigen Zufahrt nach Riol. Die Eisenbahngesellschaft nutzt die Straße, um Arbeiten entlang der Eisenbahnstrecke durchzuführen. LKW liefern u. a. Schotter und Bahnschweller an, die am Bahnhof auf Arbeitszüge umgeladen werden – dies geschieht vor allem nachts, da in dieser Zeit auf der Bahntrasse weniger Verkehr herrscht. Mehrere Dutzend Schwerfahrzeuge also, die rund

um die Uhr an den Häusern vorbeirauschen, Staub aufwirbeln, lärmen und – laut Anrainern – die Geschwindigkeitsbegrenzung von 5 km/h ignorieren. Mittlerweile sei es für Jung und Alt ein Risiko, sich im Freien aufzuhalten: „Die LKW fahren unter unserem Haus vorbei. Die Straße ist ruiniert. Oft ist im Tunnel kein Durchkommen, weil ein Lastwagen steckt oder Bagger umgeladen werden. Wir müssen zur Arbeit, unsere Kinder zur Schule bringen. Jemand ist schon einmal mit dem Kinderwagen im Tunnel stecken geblieben, kam nicht mehr vor und zurück. Wir haben Angst um die Sicherheit unserer Kinder. Die Luft ist verpestet. Es gibt Tage, an denen wir wegen des Staubes kein Fenster offen lassen können, nicht einmal Wäsche aufhängen ist möglich“, so eine Anrainerin. „Untragbare Zustände“, denen sich die Bewohner nicht länger aussetzen wollen. Im Brief fordern sie strengere Geschwindigkeitskontrollen, eine bessere Beleuchtung im Tunnel und auch außerhalb. Eine öffentliche Beleuchtung in der Zone Riol fehle gänzlich. Der Straßenbelag sei regelmäßig zu


warten und zu reinigen, das Abwassernetz instandzuhalten. Seit den Arbeiten an den „Lahner Wiesen“ sei dieses teilweise beschädigt oder fehle gänzlich. Bürgermeister Thomas Klapfer kann den Ärger der Anrainer gut verstehen. „Wir haben bei den Verantwortlichen interveniert und diese ersucht, die Arbeiten so lei-

Die Zufahrtsstraße Riol: „Eine Zumutung“

se wie möglich durchzuführen und zusätzlichen Lärm zu vermeiden.“ Auch Carabinieri und Bahnpolizei seien danach bestrebt, die Situation gemeinsam mit den Grund-

und Gebäudebesitzern zu regeln. In einer Angelegenheit hat die Eisenbahngesellschaft mittlerweile reagiert. Einen Monat nach der Unterschriftenaktion ließ sie die leerstehenden Häuser von außen sichern, damit niemand mehr eindringen kann. Das Luft- und Lärmproblem soll langfristig gelöst werden: Im nächsten Jahr erhält Riol eine neue, verbreiterte Zufahrt mit einem 200 m langen Tunnel. Die Zufahrt wird entlang der Bahngleise bis zur Höhe des Bahnhofgebäudes verlängert, um an dessen Ende eine Wartungsund Notfallstation für den Brennerbasistunnel zu errichten. Auch die Eisenbahngesellschaft wird künftig diese Straße nutzen, wenn am Bahnhof Arbeiten notwendig sind. Für den Bau der Zufahrtsstraße werden die alten Baracken abgerissen, darunter die ehemalige Viehrampe und die dazugehörigen Hallen – die derzeitigen Notquartiere der Durchreisenden. rb

FRANZENSFESTE

Fernheizwerk: Gebiet definiert

60 Gebäude zwischen Bahnhof und Stausee sollen bei Vollauslastung an das geplante Fernwärmenetz in Franzensfeste angeschlossen werden. Den ausgearbeiteten Versorgungsplan wird die Gemeindeverwaltung der Direktion der Landesagentur für Umwelt unterbreiten. Dies haben die Gemeinderäte auf ihrer Sitzung Mitte Juni einstimmig beschlossen. Für rund 3,4 Millionen Euro werden im Ortskern Franzensfeste ein Fernwärmenetz und südlich des Spielplatzes ein Heizwerk errichtet, finanziert über BBT-Umweltausgleichsgelder und Landesbeiträge. Zeitgleich mit dem Fernwärmenetz sollen in Franzensfeste die Glasfaserkabel verlegt werden. Baubeginn ist frühestens 2018. Erker 07/17

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AKTUELL

Schrebergärten für Sterzing Neben vorwiegend finanz- und bautechnischen Themen fand sich auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung – die übrigens so harmonisch und geprägt von konstruktiver Kritik wie selten zuvor verlief – auch eine Anfrage des Gemeinderates Dietrich Thaler (SVP). Diese betraf die „geplante Verlegung des Bürgermeisterzimmers im Rathaus von Sterzing“ und war an Bürgermeister Fritz Karl Messner gerichtet. Da Thaler aber nicht anwesend war, berief sich Bürgermeister Messner auf die Gemeindeordnung, laut der bei Nicht-Anwesenheit des Einbringers dessen Anfrage als zurückgezogen gilt. Somit wurde dieser Tagesordnungspunkt nicht behandelt.

BAULEITPLANÄNDERUNGEN Behandelt wurde u. a. die Umwidmung von rund 6.660 m2

STERZING

Markus Larch neuer Vizebürgermeister Ende Mai hat Bürgermeister Fritz Karl Messner den bisherigen Stadtrat für Abfallwirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, städtisches E-Werk, Wirtschaft und Städtepartnerschaft, Markus Larch, zu seinem Stellvertreter ernannt. Die Rotation des Bürgermeisterstellvertreter-Amtes wurde bereits zu Beginn der Amtsperiode angekündigt. Die Stadträte wechseln sich in der laufenden Periode Jahr für Jahr in diesem Amt ab. „Dies ist Ausdruck von Partizipation und Kooperation und trägt dazu bei, dass alle Stadträte sich im Laufe von fünf Jahren auch mit vielen Themen, die über ihren eigenen Aufgabenbereich hinausgehen, beschäftigen“, so Bürgermeister Messner. Die scheidende Bürgermeisterstellvertreterin Verena Debiasi bleibt weiterhin Stadträtin für deutsche Schulen, Kindergärten und Kinderhort sowie Bibliotheken, Umwelt und Klimabündnis. Im Bild (v. l.) Stadträtin Verena Debiasi, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Bürgermeisterstellvertreter Markus Larch.

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landwirtschaftlichen Gebietes in der Wiesnerstraße in eine Zone für Freizeitanlagen. Dort soll eine Schrebergartenanlage errichtet werden, die den Sterzinger Bürgern für den Gemüseanbau zur Verfügung stehen soll. In Bezug auf das „Mountain Ressort“ am Roßkopf zeigt die Landeskommission eine grundsätzlich positive Haltung. Allerdings liegt ein negatives Gutachten des Amtes für Landschaftsökologie vor. Die Kommission hält fest, dass auf eine Zufahrtsstraße verzichtet werden müsse und der Transport von Personen und Gütern über die Seilbahn erfolgen soll. Auch die im Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesene Freizeitzone (Spielplätze für Kinder) wurde abgelehnt. Zum Projekt „Downhill“ der Rosskopf GmbH stellte die Kommission fest, dass keine Bauleitplanänderung erforderlich sei, für die Errichtung der Sommerrodelbahn müsse eine genaue Trassierung in Abstimmung mit der Freizeitanlage erfolgen und diese entsprechend reduziert werden. Die Ausweisung eines Restaurantbetriebes an der

Talstation des ehemaligen Telfer-Liftes wurde von der Kommission nicht genehmigt. Werner Graus (SVP) stellte den Antrag, über alle Bauleitplan-Gutachten separat abzustimmen, was vom Gemeinderat einstimmig gutgeheißen wurde. Zum Thema Schrebergärten erklärte Graus, dass man nicht grundsätzlich dagegen sei, bemängelte aber, dass deren Errichtung in die Kompetenz der Gemeindeverwaltung falle – auch um eine gerechte Zuteilung der einzelnen Parzellen zu ermöglichen und einen sorgsamen Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Grund und Boden zu gewährleisten. Die Mehrheit im Gemeinderat stimmte dafür, Werner Graus und Josef Tschöll (SVP) dagegen, zwei Räte enthielten sich. Auch die restlichen Gutachten der Landeskommission wurden akzeptiert. ALLFÄLLIGES Gemeinderat Werner Graus (SVP) bat Herbert Seeber (Für Sterzing -Wipptal) um eine regelmäßige Berichterstattung über dessen Mitarbeit als Bezirksrat in der Bezirksgemeinschaft, da einige Beschlüsse, Themen und Entscheidungen auch im Interesse der Gemeinde Sterzing seien. Seeber erklärte sich dazu bereit, regelmäßig in mündlicher Form Bericht über seine Tätigkeit zu erstatten. at


„Überschreiten – Migrationspolitik im europäischen Mittelmeerraum“ Alexander-Langer-Preis für Angalià und ASGI

Der Nichtregierungsorganisation Angalià und der Vereinigung ASGI wurde heuer von der Alexander-Langer-Stiftung zu gleichen Teilen der Alexander-Langer-Preis zugesprochen. Zwei Organisationen, die sich für eine humane Migrationspolitik einsetzen, in dessen Fokus auch die diesjährige Tagung Euromediterranea stand. Angalià, griechisch „Umarmung“, wurde 2008 in dem Dorf Kallonì im mittleren Teil der Insel Lesbos gegründet. Anfangs hat sich die Organisation vor allem auf die Unterstützung der von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffenen Bewohner konzentriert. Als nach und nach immer mehr Flüchtlinge in Lesbos gestrandet sind, hat sich Angalià auch um sie gekümmert. Im Jahr 2016 hat Angalià das Projekt 200+200 initiiert, mit dem Ziel, 200 einheimische Familien und 200 Flüchtlingsfamilien mit besonders großen Problemen zu unterstützen. Über den finanziellen Beistand hinaus wollte Angalià die Personen einander annähern und die Solidarität zwischen Einheimischen und Flüchtlingen stärken, um zu verstehen, dass in der Welt von heute Armut und Verfolgung oder Diskriminierung oft aus Faktoren entstehen, die allen gemeinsam sind und nur durch Solidarität und ohne Ausgrenzungen angegangen werden können. Die Vereinigung von Lesbos spart im Übrigen nicht mit harter Kritik an der Politik der europäischen Mitgliedsstaaten. Wenn es dieser Politik gelungen ist, den Zustrom von syrischen, afghanischen und irakischen Flüchtlingen zu begrenzen – mittels der zu Recht umstrittenen Abkommen zwischen den Mit-

gliedsstaaten der Europäischen Union und der Türkei – so haben sie sich leider „für die Militarisierung“ und für „inhumane Abweisungen“ entschieden. Die Vereinigung ASGI (Studi Giuridici sull’Immigrazione) ist im Jahr 1990 auf Initiative von Rechtsanwälten und Dozenten an italienischen Universitäten entstanden. Ihr Ziel ist es, das Handeln des italienischen Gesetzgebers dahin zu orientieren, dass Normen angewandt werden, die Einreise und Aufenthalt von Fremden und Asylsuchenden regeln, die Grundrechte des Menschen respektieren und den Grundlagen der Verfassung entsprechen. Desgleichen hat sie dafür gearbeitet, dass die italienische Gesellschaft eine positive Haltung und Herangehensweise entwickle gegenüber den tiefgreifenden Veränderungen, die durch die internationalen Migrationen entstanden sind. Ihre besondere Aufmerksamkeit galt in den letzten Jahren dem Schutz der zur Migration Gezwungenen (Asylbewerber, Flüchtlinge) und der Ausarbeitung von Vorschlägen, um auch auf europäischer Ebene den fremdenfeindlichen und abschottenden Tendenzen im Namen des Schutzes der Grundrechte des Menschen entgegenzutreten. EUROMEDITERRANEA Seit der Alexander-Langer-Preis im Jahr 2014 an Borderline Sicilia verliehen wurde, hat sich die nationale und internationale Lage grundlegend verändert, insbesondere im Hinblick auf die Politik und Praxis der Migration. Auf die großen Migrationsströme von 2015, die zur so genannten Balkanroute geführt haben, ist ein entschiedener Richtungswechsel gefolgt. Zunehmend machten Länder ihre Grenzen dicht

und die Fronten verschoben sich in der Folge der bilateralen Vereinbarungen zwischen Europa mit der Türkei und afrikanischen Ländern. Dadurch wurden die Menschen auf der Flucht zu Etappen und langen Zwangsaufenthalten in verschiedenen Ländern, u. a. in Italien, gezwungen. Während der internationale Kontext mehr und mehr durch große Instabilität und ein zunehmendes Erstarken der Nationalismen gekennzeichnet ist, sind die Institutionen auf nationaler und lokaler Ebene mit der Komplexität der Aufnahmesysteme konfrontiert und tun sich schwer damit, angemessene, die Menschenrechte respektierende Antworten zu geben und Strategien zu entwickeln, die helfen, Konflikten dort, wo die Migranten ankommen, vorzubeugen oder sie zu bewältigen. Der mit 10.000 Euro dotierte Alexander-Langer-Preis wurde den Vereinigungen von der Alexander-Langer-Stiftung im Rahmen der diesjährigen Tagung „Euromediterranea“, die vom 29. Juni bis zum 2. Juli in Bozen stattfand, übergeben. Im Mittelpunkt der Tagung, die heuer unter dem Titel „Überschreiten – Migrationspolitik im europäischen Mittelmeerraum“ lief, stand eine „vorausblickende Planung von Migrationspolitik und Aufnahme, die in der Lage wäre, das soziale Gleichgewicht und den Schutz der Menschenrechte zu befördern“, so die Stiftung in einer Aussendung. Im Rahmen dieser Überlegungen wird der Preis an Angalià und ASGI übergeben. Bei den Tagungen und Seminaren zu verschiedenen Migrationsthemen wurde bei der diesjährigen Euromediterranea u. a. der Frage nachgegangen, wie sich die Politiken der Reisekontrollen auf internationaler und nationaler Ebene mit den lokalen Kontrollen in Südtirol und am Grenzübergang Brennerpass verbinden und vernetzen. Erker 07/17

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LAUT

§ ...

POLITIK

EHETRENNUNG UND EHESCHEIDUNG VOR DEM BÜRGERMEISTER Seit dem 11. Dezember 2014 können Eheleute bzw. bereits getrennte Ehepartner vor dem Standesbeamten die einverständliche Ehetrennung bzw. die gemeinsame Ehescheidung beantragen. Um letztere zu beantragen, muss die einverständliche Ehetrennung vor mindestens sechs Monaten vom Landesgericht gerichtlich bestätigt bzw. die gerichtliche Ehetrennung vor zwölf Monaten mittels Urteil ausgesprochen worden sein. Das Verfahren findet vor dem Bürgermeister oder einer von ihm beauftragten Person der Wohnsitzgemeinde beider Ehegatten statt. Die Eheleute können alles persönlich ohne Beistand eines Anwaltes erledigen. Im Falle gemeinsamer minderjähriger oder volljähriger Kinder, die unzurechnungsfähig sind bzw. ein schwerwiegendes Handicap aufweisen, können die Eheleute dieses Verfahren nicht in Anspruch nehmen. Sollten hingegen die Kinder eines Ehegatten aus einer früheren Beziehung stammen, so steht diesem Vorgehen nichts im Wege. Weiters besteht die Möglichkeit, Unterhaltszahlungen zwischen den Eheleuten festzulegen bzw. bereits vereinbarte Bedingungen der Ehetrennung oder -scheidung abzuändern, sogar zu widerrufen. Eigentumsübertragungen von Gütern sind untersagt. Beide Ehegatten wenden sich an den Bürgermeister und geben die Willenserklärung zur Ehetrennung bzw. -scheidung ab. Anschließend wird die Vereinbarung von allen Beteiligten unterzeichnet. Der Bürgermeister erteilt nun den Eheleuten eine Überlegungsfrist von mindestens 30 Tagen, nach Ablauf welcher die Ehepartner erneut vor dem Bürgermeister erscheinen können, um die Vereinbarung zu bestätigen. Sollte dies der Fall sein, wird die Vereinbarung in den Registern der Heiratsurkunden eingetragen und die Eheleute gelten somit als getrennt bzw. geschieden.

MANUEL D’ALLURA Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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SVP-Wahlen im Wipptal Ein erster Stimmungsbericht

Bei den vorletzten Wahlen kam der Bezirk Wipptal noch auf rund 2.310 Mitglieder in 22 Ortgruppen. Allein die SVP-Hochburg Ratschings zählte sieben Ortsgruppen. Auch wenn die SVP-Ortswahlen in der Öffentlichkeit keine große Rolle zu spielen scheinen, sind sie doch nicht ganz unbedeutend – schließlich werden hier die Weichen für die künftige Gemeindepolitik gestellt und es wird definiert, welchen Einfluss der Bezirk in Bozen haben wird.

semitteilungen“, bemerkte dazu SVP-Bezirksobmann Karl Polig. Eine offizielle Presseaussendung ist allerdings nur ein Teil des Puzzles „Wie steht es um die SVP im Wipptal?“. Nachfragen und Gespräche mit den einzelnen Ortsgruppen ergaben ein sehr unterschiedliches, vielschichtiges und höchst komplexes Bild vom Zustand der Volkspartei: Es reicht von Aufbruchstimmung in der einen bis zu Frustration in der anderen Ortsgruppe.

te November näherten sich beide Seiten in einer Aussprache wieder an. Eines der Ergebnisse war, dass man die Wahlen im Frühjahr nachholen wollte. Tatsächlich fanden sie erst am 28. Mai statt – und auch da nicht in allen Ortsgruppen. Voraussetzung, um Wahlen abhalten zu können, war die Sammlung der Mitgliedsbeiträge – in Ridnaun wurde sie im vergangenen Jahr durchgeführt, in Trens heuer, am Brenner laufen sie noch. Nachdem die diesjährige Einzahlung – die Mitglieder konnKRANKENHAUS-GAU ten sie teilweise per BankerlagIm Zuge der Schließung der Ge- schein durchführen – freundlich Vor über einem Monat fanden burtenstation und rund um den formuliert eher „schleppend“ verim Wipptal die Ortswahlen der Rentenskandal geriet die SVP im lief (aber auch hier ist die Situatieinflussreichsten Partei Südtirols Wipptal enorm unter Druck: Gan- on von Ortsgruppe zu Ortsgruppe statt. In Mauls etwa wurden die ze Ortsgruppen, wie jene von In- unterschiedlich), wurde der TerErgebnisse gleich anschließend nerratschings und Innerpflersch, min für die Einzahlungsfrist bis an der öffentlichen Anschlagta- stellten ihre Tätigkeit ein. Bür- zum 31. Juni verlängert. So kam fel veröffentlicht, während in an- gerlisten formierten sich. Die SVP es, dass einige Ortsgruppen bederen Ortschafreits eine konstituierenten Schweigen de Sitzung abgehalten über Stimmung haben und eine Ortsoboder Wahlausmannwahl stattgefungang herrschte. den hat, während in Die Zentrale in anderen Ortsgruppen Bozen und auch noch Gespräche laudie SVP-Bezirksfen, ob eine Wahl überleitung waren der haupt durchgeführt Auffassung, dass werden kann. „Dort, keine Detailergebwo bisher noch nicht nisse veröffentgewählt wurde, werlicht werden sollden weitere Gespräche Richard Amort: „In Franzensfes- Karl Polig: „Sterzing steht ten – auch auf te ist die Stimmung sehr geführt und man wird inzwischen wieder recht gut da.“ mehrmalige An- positiv.“ sich bemühen, dass es fragen hin wurauch in diesen Orten den sie dem Erker nicht zur Ver- Wipptal sah sich sogar gezwun- weitergeht“, kommentiert Polig fügung gestellt. „Es wurde mit gen, die Zusammenarbeit mit der die Situation. der Parteileitung vereinbart – bei Landesleitung zeitweilig einzustelder letzten landesweiten Wahl im len. Die Sammlung der Parteikärt- BRENNER November 2016 wurde dies auch chen wurde zum Teil nicht mehr In der Gemeinde Brenner haben so gehandhabt –, keine Detailer- durchgeführt, die Mitgliederzahl bis dato noch keine Wahlen stattgebnisse weiterzugeben. Eini- schrumpfte auf die Hälfte und gefunden. „Derzeit laufen allerge Ortsgruppen veröffentlichten auch an den Ortsausschusswahlen dings Gespräche mit verschiedeanschließend an die konstituie- Anfang November 2016 beteilig- nen interessierten Personen und rende Sitzung von sich aus Pres- te sich das Wipptal nicht. Erst Mit- ich bin davon überzeugt, dass wir


POLITIK

bis zum Herbst auch dort funktionierende Parteigremien haben werden“, betont Polig. Walter Keim, Obmann der Ortsgruppe Brenner, hingegen erklärte dem Erker gegenüber, dass es bis Redaktionsschluss keinerlei Gespräche über einen Wahltermin gegeben habe. „Die Situation am Brenner ist vollkommen offen“, so Keim, der kritisiert, „dass es offenbar auch die Bezirksleitung und die Zentrale in Bozen nicht interessiere, dass bis dato keine Wahlen stattgefunden haben“. Johannes Egartner ist vor einem Jahr als Ortsobmann von Gossensaß zurückgetreten und auch in Innerpflersch steht man vor einer großen Herausforderung. „Die Ortsgruppe Innerpflersch hat bis jetzt die Neuwahlen nicht durchgeführt“, so in einer Mitteilung an den Erker, „da sie ihre Tätigkeit bereits vor einem Jahr aufgrund verschiedenartiger Meinung zur Landesleitung stillgelegt hat. Die-

Die Ortsausschüsse werden von den Mitgliedern der jeweiligen Ortsgruppe gewählt und bleiben für fünf Jahre im Amt. Laut Paragraph 53 des Statutes der SVP hat jede Ortsgruppe bei mindestens 26 und bis zu 50 Mitgliedern ein Stimmrecht, und für 50 oder einen Bruchteil über 25 weiteren Mitgliedern ein zusätzliches. Südtirolweit war in den vergangenen Jahren das Phänomen zu beobachten, dass Ortsgruppen aus Mitgliedermangel zusammengelegt wurden, was weniger mit Polit-Skandalen, sondern mit dem allgemeinen Trend zusammenhängt: Es ist nicht mehr „in“, Mitglied einer Partei zu sein. So wurden im Wipptal die Ortsgruppen Egg und Elzenbaum mit Stilfes zusammengelegt, Ried/ Tschöfs wurde mit Sterzing vereint. Ob Ortsgruppen-Zusammenlegungen auch in den Gemeinden Brenner und Ratschings durchgeführt werden (müssen), steht noch nicht fest. Auch über die Gesamtanzahl der SVP-Mitglieder im Wipptal gibt es zurzeit noch keine Daten. Sollten es jedoch weniger als 1.501 Mitglieder sein, wird die SVP zukünftig nur mehr einen Vertreter (neben Bezirksobmann, Senioren- und Frauen-Vertretung) in den Landesparteiausschuss entsenden können. Die Gleichung lautet hier: weniger Mitglieder = weniger Macht in Bozen. Allerorten hängt der Krankenhaus-Gau wie eine dunkle Wolke über der SVP, wobei das Gefühl vorzuherrschen scheint, dass es die Zentrale in Bozen anscheinend nicht interessiert, was in der Peripherie passiert. Sich davon zu befreien, gleicht einer Herkules-Aufgabe. Vor allem wird es darauf ankommen, ob die SVP-Vertreter vor Ort es schaffen, die Bevölkerung (wieder) für sich zu gewinnen.

se Stilllegung beinhaltet auch die Suche nach neuen Kandidaten zur Fortführung der SVP-Ortsgruppe Innerpflersch. SVP-Obmann Philipp Achammer wird in Kürze die Ortsgruppe und die Mitglie-

der in Pflersch besuchen, um die konkreten Vorhaben des Landes im Wipptal zu besprechen. Sollten die Vorhaben und Pläne, welche mit Sicherheit kritisch überprüft werden, zufriedenstellend

für unseren Bezirk ausfallen, können sich einige Vertreter der Ortsgruppe vorstellen, weiterzumachen und neue Kandidaten für die SVP-Ortsgruppe Pflersch zu suchen“.

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POLITIK

RATSCHINGS In der Gemeinde Ratschings sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausgefallen. Bis dato gab es in jeder der sieben Fraktionen auch eine Ortsgruppe, in vier davon haben reguläre Wahlen stattgefunden. So ist man in der Ortsgruppe Jaufental sehr zufrieden, der bisherige Ortsobmann Luca Zenzale wurde in der bereits abgehaltenen konstituierenden Sitzung in seinem Amt bestätigt. Die Mitgliederzahl beträgt 35, die Wahlbeteiligung

lag bei 70 Prozent. In Ridnaun, wo die Mitgliedersammlung im vergangenen Jahr vor dem Krankenhaus-Gau stattgefunden hatte und man immerhin auf rund 210 Mitglieder kam, wurden die Wahlen ebenfalls durchgeführt; Matthias Braunhofer wurde zum Ortsobmann gewählt. „Da die Mitgliedersammlung für dieses Jahr noch läuft, kann zur Stimmung noch keine Auskunft gegeben werden“, so Braunhofer. In Telfes sei man ebenfalls sehr zufrieden, wie Gil-

DREI FRAGEN AN PHILIPP ACHAMMER, PARTEIOBMANN DER SVP Wie sehen Sie die Lage der SVP im Wipptal? Die Wipptaler SVP hatte sicherlich eine schwierige Zeit, ist in dieser Zeit aber von Bezirksobmann Karl Polig hervorragend geführt worden und konnte nicht zuletzt deshalb seine Anliegen konsequent verfolgen und in die politischen Verhandlungen einbringen. Ich wünsche mir, dass diese sachbezogene Arbeit, die auch konkrete Ergebnisse für das Wipptal gebracht hat, fortgeführt wird; denn die SVP kann im Wipptal nur erfolgreich sein, wenn auch Ergebnisse für den Bezirk vorliegen. Es gibt kritische Stimmen, wonach es die Zentrale in Bozen nicht zu interessieren scheine, was im Wipptal passiert. Was sagen Sie dazu? Die für die Wipptaler Bevölkerung wichtigen Themen wurden durch die Ortsobleute und SVP-Bürgermeister in den verschiedenen Parteigremien laufend und auch sehr energisch zur Sprache gebracht. Dementsprechend konnte die Wipptaler Stimme gar nicht überhört werden. Es gibt einige heikle Themen, das steht außer Diskussion. Wir sind aber weiter bemüht, zu den verschiedenen Fragen akzeptable Lösungen zu finden. Wird man Sie demnächst öfters im Wipptal sehen und was sagen Sie den SVP-Repräsentanten vor Ort? Ich versuche als Parteiobmann im ganzen Land unterwegs zu sein und bin deshalb auch im Wipptal immer wieder präsent. Mit unseren SVP-Vertretern pflege ich einen regen und konstruktiven Austausch und gemeinsam versuchen wir die Anliegen so gut es geht weiter zu bringen; einige Erfolge sind uns auch gelungen. Ich habe mich immer wieder für die Wipptaler Anliegen verbürgt und diese Verpflichtung spüre ich nach wie vor.

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bert Haller berichtet. Bei einer Mitgliederzahl von 82 haben immerhin 75 ihre Stimme abgegeben. „Die Schließung der Geburtenabteilung wirkt zwar noch nach, aber die Stimmung bessert sich langsam. Man muss mit den Leuten eben reden“, so Haller. Auch in Gasteig, wo die Ortsgruppe rund 50 Mitglieder zählt, macht sich Zufriedenheit breit, wie Heidi Schwazer berichtet. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 50 Prozent. In den Ortsgruppen Mareit sowie Außer- und Innerratschings sieht die Situation düsterer aus. In Mareit „versucht man zwar, sich wieder aufzustellen“, wie Thomas Siller betont, „aber es gibt noch keinen Wahltermin und die Gespräche mit den Gemeindereferenten laufen noch“. In Außerratschings wird demnächst eine Mitgliederversammlung abgehalten, laut Walter Volgger sei „man auch guter Dinge, eine Wahl abhalten zu können“. In der Ortsgruppe Innerratschings stellt sich die Situation ähnlich dar: Da der Ortsausschuss im vergangenen Jahr zurückgetreten ist, kann über einen Wahltermin, die Mitgliedszahlen und potentielle Kandidaten noch nichts gesagt werden. Laut Josef Schölzhorn, ehemaliger Ortsobmann von Innerratschings, laufen derzeit aber Gespräche; demnächst sei eine Sitzung geplant, in der weitere Schritte besprochen werden sollen. PFITSCH Zur Situation in der Ortsgruppe Wiesen wollte Ortsobmann Stefan Gufler, gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch und Stellvertreter des SVP-Bezirksobmannes, keine Auskunft geben. In der Ortsgruppe Innerpfitsch wurden 50 Mitglieder gezählt, die Wahlbeteiligung lag bei 50 Prozent, die konstituierende Sitzung fand Ende Juni statt. In Kematen wurde Florian Rainer zum Ortsobmann gewählt, Verena Angerer zu seiner Stellvertreterin. „Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, hält

Philipp Obermüller fest, „wir haben eine ganz junge und sehr motivierte Truppe.“ FREIENFELD Auch in den drei Ortsgruppen der Gemeinde Freienfeld (Mauls, Trens und Stilfes) fanden die Wahlen statt. Man sei „durchwegs sehr zufrieden“, wie sowohl Martin Rainer (Trens) und Anton Puner (Mauls) als auch Armin Holzer (Stilfes) bestätigen. Wie letzterer mitteilte, gab es eine rege Beteiligung an den Wahlen, allerdings könne keine Auskunft über die Mitgliederzahlen gegeben werden. Laut Martin Rainer seien die Mitgliederzahlen der Ortsgruppe Trens stabil, zwei Drittel davon hätten ihre Stimme abgegeben. „Zudem fanden sich von elf Kandidaten fünf neue auf der Liste.“ In Mauls, wo man über 70 Mitglieder zählt, gab es eine Wahlbeteiligung von 97 Prozent. Bei der kürzlich stattgefundenen konstituierenden Sitzung wurde Oswald Mair zum neuen Ortsobmann gewählt. FRANZENSFESTE „In Franzensfeste ist die Stimmung sehr positiv“, teilte Richard Amort auf Anfrage des Erker mit. Von den 46 SVP-Mitgliedern haben 32 ihre Stimme abgegeben, bereits Anfang Juni fand die konstituierende Sitzung statt, bei der Amort in seinem Amt als Ortsobmann bestätigt wurde. STERZING „Sterzing war“, wie Karl Polig feststellt, „durch die Sanitätsreform eine sehr gebeutelte Ortsgruppe, steht inzwischen aber wieder recht gut da. Es konnten nicht wenige Neuzugänge verzeichnet werden.“ „Über die heurige Mitgliederzahl kann noch nichts gesagt werden, da die Sammlung der Mitgliedsbeiträge noch läuft“, so Andreas Pichler. Die Wahl hat wie vorgesehen stattgefunden, die konstituierende Sitzung wird demnächst abgehalten. at


Wirtschaft trifft Autobahn Auf Einladung der beiden Vorsitzenden der SVP-Bezirkswirtschaftsausschüsse des Eisack- und Wipptales, Heinrich Ferretti und Josef Tschöll, trafen sich Mitte Juni Unternehmer und Wirtschaftstreibende in Vahrn,

um mit Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG, die Bedeutung der Brennerautobahn als Wirtschaftsfaktor für Südtirol zu erörtern. Rund 70 Prozent des Verkehrs im Abschnitt Brenner–Affi sind Ziel- und Quellverkehr. Knapp 45 Prozent des gesamten LKW-Verkehrs betreffen Südtirol direkt. Allein das verdeutlicht die enorme Bedeutung dieser Infrastruktur für die Wirtschaft und den Produktionsstandort Südtirol. Laut Geschäftsführer Pardatscher befahren täglich rund 43.000 Fahrzeuge die Brennerautobahn. Der kritische Punkt liege bei 3.300 Fahrzeu-

gen pro Stunde. „Die Überschreitung dieser Schwelle bringt unvermeidlich Nachteile durch die Bildung von Warteschlangen“, so Pardatscher. Er verwies auf die Maßnahmen, welche die Brennerautobahn AG diesbezüglich getroffen hat: die Infokampagne „Sommerreiseverkehr 2017“, ein Baustellen-Stopp in den Sommermonaten sowie über die Oster- und Weihnachtsfeiertage außer nachts zwischen 22.00 und 7.00 Uhr, die Gewährleistung von zwei befahrbaren Fahrspuren in beiden Fahrtrichtungen, ein Fahrverbot für den Schwerverkehr, die Aufstockung des Personals sowie Zusatzinformationen zur Maut an der Mautstelle Sterzing. Im Bild (v. l.) Heinrich Ferretti, Vorsitzender BWA Brixen, Herbert Dorfmann, SVP-Bezirksobmann Brixen, Walter Pardatscher, Geschäftsführer A22, Josef Tschöll, Vorsitzender BWA Wipptal, Werner Kusstatscher, Vorsitzender GWA Klausen, und Helmut Tauber, Vorsitzender GWA Feldthurns.

Outlet Center Brenner unter den Besten Europas Bereits zum achten Mal wurde der Outlet Center Performance Report Europe (OCPRE) durch die Handels-Forschungsbüros ecostra (Deutschland) und magdus (Frankreich) erstellt. Erstmals hat es das Outlet Center am Brenner in die Top 10 geschafft. 50 Millionen Euro Umsatz und 1,7 Millionen Besucher haben 2016 zu einem Rekordjahr gemacht. „Wir entwickeln uns äu- Die Hauptaktionäre (v. r). Klaus Huter sen., CEO Nick Huter und Centermanager Max Wild ßerst positiv und sind bei Besuchern und Umsatz in den vergangenen fünf Jahren stets im zweistelligen Bereich gewachsen. Der jüngste Spitzenplatz im europäischen Ranking unterstreicht unsere erfolgreiche Ausrichtung auf ein anspruchsvolles, internationales Publikum“, freuen sich Nick Huter als CEO und Maximilian Wild als Centermanager des erfolgreichen Outlets. Das Outlet Center Brenner belegt mit seinen 60 Shops den exzellenten 8. Platz im europaweiten Benchmark unter 160 evaluierten Outlet Centern. In Italien wurde das Outlet Center Brenner sogar auf den 3. Platz gereiht. Entscheidende Faktoren in der Befragung von 125 internationalen Markenherstellern sind wirtschaftlicher Erfolg, Standort, Expansionsverhalten und Markenentwicklung. Derzeit sind im Outlet Center Brenner rund 350 Mitarbeiter beschäftigt. Erker 07/17

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AKTUELL

GESELLSCHAFT

Zimmer gesucht Das Land zwingt Südtirols Gemeinden, rund 300 weitere Asylwerber unterzubringen. Die einen Gemeinden wehren sich dagegen, andere gehen auf Zimmersuche. Auch die Wipptaler Gemeinden schauen sich nach 27 Schlafplätzen um. Die Botschaft an die Gemeinden ist klar: Entweder sie bieten den Asylwerbern freiwillig ein Dach über dem Kopf – oder das Land teilt sie ihnen zu. Derzeit leben in Südtirol rund 1.600 vom Staat zugewiesene Asylwerber in insgesamt 27 Einrichtungen. Laut neu berechnetem Verteilungsschlüssel – 3,5 Asylwerber pro 1.000 Einwohner – muss Südtirol weitere 300 Asylwerber aufnehmen. Und dies wird das Land auch tun. „Wir dürfen keine Interventionen vom Staat verlangen und dann unsere Zusammenarbeit verwehren. Hier geht es um die Frage der Verantwortung“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das Land hat seine Rechnung bereits gemacht: Das Burggrafenamt muss aktuell weitere 102 Unterkünfte bereitstellen, das Eisacktal 60, das Pustertal 170, Salten-Schlern 80, Überetsch-Unterland 110 und der Vinschgau 40. VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Auch im Wipptal sind die Bürgermeister mit der Bezirksgemeinschaft im Gespräch. „Große Freude hat niemand“, so Bezirkspräsident Karl Polig, „aber auch wir werden unseren Teil der Verantwortung übernehmen.“ Lange Zeit glaubten die Wipptaler Bürgermeister, ihr Soll erfüllt zu haben. In der ehemaligen Kaserne in Wiesen, dem „Haus Lea“, gibt es Schlafplätze für 44 Asylwerber. Doch seit die Verteilung neu geregelt worden ist, zählt auch das

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Das „Haus Lea“ (im Bild) bietet 44 Asylwerbern Platz. Unterkünfte für weitere 27 Asylwerber werden gesucht.

Wipptal zu den säumigen Bezirken. 27 Plätze müssen her. Wie viele die einzelnen Gemeinden bereitstellen müssen, habe man nicht eruiert, so der zuständige Abteilungsdirektor Luca Critelli. Das sei auch nicht notwendig. Wichtig sei lediglich, dass jeder Sprengel bzw. Bezirk das Kontingent erfülle. Viele Gemeinden tendieren dazu, am staatlichen SPRAR-Programm (Sistema di Protezione per Richiedenti Asilo e Rifugiati) teilzunehmen. Dieses sieht vor, Flüchtlinge und Asylbewerber in kleinen oder größeren Gruppen bis in die kleinsten Gemeinden zu verteilen. Dafür können Gemeinden autonom Integrationsmaßnahmen durchführen, der Staat übernimmt 95 Prozent der Kosten und: Gemeinden sollen künftig keine weiteren Asylbewerber zugeteilt bekommen. STRAFEN FÜR DRÜCKEBERGER Wer Asylwerber aufnimmt, muss es nicht gratis tun. Bis zu 35 Euro pro Person und Tag erhält die Gemeinde, um damit Spesen wie Betreuung und Miete zu begleichen. Wer sich vor der „humanitären Pflicht“ drückt, muss hingegen Strafe zahlen. Wieviel, wird der-

zeit von Land und Gemeindenverband diskutiert. Dass Gemeinden bestraft werden, geht vielen gegen den Strich, auch der Gemeinde Freienfeld. „Ich finde diese Vorgangsweise ungut“, so Bürgermeister Peter Faistnauer. „Gemeinden mit hohen GIS-Einnahmen können sich den Abzug bei der Pro-KopfQuote leisten und nehmen keine Flüchtlinge auf. Solidarität sollte auch vor reichen Gemeinden nicht halt machen. Mit diesem Bonus-Malus-System werden Gemeinden fast schon genötigt, aktiv zu werden.“ Ob Freienfeld am SPRAR-Programm mitmacht, soll auf der nächsten Gemeinderatssitzung diskutiert werden. Ratschings wird sich voraussichtlich am SPRAR-Programm beteiligen. Wo die Asylwerber unterkommen, ist noch offen. Nicht geklärt ist, ob sie in einer größeren Struktur untergebracht oder in kleinen Gruppen – jeweils drei bis vier Personen – auf die verschiedenen Fraktionen aufgeteilt werden. Offen und dankbar sei man für jegliche Anregung der Bürger, heißt es aus den Gemeinden und der Bezirksgemeinschaft. In Franzensfeste und in Wiesen-Pfitsch sollen Grundeigentümer Interes-

se bekundet haben, der Gemeinde Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. In Pfitsch soll es jedenfalls keine weiteren Unterkünfte geben. Dies sei auch auf Bezirksebene so vereinbart worden, so Bürgermeister Stefan Gufler: „Die Gemeinde Pfitsch hat ihr Soll erfüllt.“ Auch Brenner sieht sich nicht zuständig, Plätze auszuweisen: „Wir haben unsere Pflicht mehr als erfüllt und nehmen weder am SPRAR-Programm teil noch akzeptieren wir, dass man uns Flüchtlinge zuweist“, stellt Bürgermeister Franz Kompatscher klar. In der Anlaufstelle am Brenner wurden im Mai 467 Flüchtlinge betreut, davon 392 Männer. Als anderswo in Südtirol Einrichtungen nicht bezugsfertig waren, wurden in der Anlaufstelle zeitweilig kleinere und größere Gruppen untergebracht. Die Wipptaler Bürgermeister hoffen deshalb, dass der Druck zuerst auf Bezirke ausgeübt wird, in denen noch keine Flüchtlinge und Asylwerber untergebracht sind. Immerhin profitiere ganz Südtirol von der Anlaufstelle am Brenner und dem „Haus Lea“. Auch Franzensfeste müsste laut Verteilungsschlüssel Asylwerber aufnehmen. „Doch unsere Ge-


AKTUELL

meinde hat schon einen hohen Ausländeranteil und das soziale Gefüge u. a. in Kindergärten und Schulen ist bereits stark belastet“, so Bürgermeister Thomas Klapfer. Die Frage stelle sich, ob man die Situation durch die Ansiedlung von Asylwerbern weiter verschärfen will. Klapfer schließt dennoch nicht aus, sich am SPRAR-Programm zu beteiligen. Und Sterzing? „Wir haben Unterkünfte analysiert, sind aber noch nicht fündig geworden“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. Sterzing habe das Soll „durch Zufall“ nicht erfüllt, weil das „Haus Lea“ wenige Meter außerhalb der Gemeindegrenze liege. Für die Asylwerber sei aber Sterzing der Bezugsort. Acht Asylwerber aus dem Haus seien in der Stadt beschäftigt, zwei mit Entlohnung, sechs ehrenamtlich. Messner spricht von einer „vorbildlichen Zusammenarbeit“. Einer arbeitet als Schülerlotse, zwei helfen in der Mittelschulmensa, einer geht in der Mensa „Löwenegg“ zu Hand, einer pflegt Grünanlagen, einer die Sportanlagen. Für die Vorgesetzten sei es nicht immer einfach, sie zu beschäftigen; die Verständigung sei oft schwierig und für manche Arbeiten seien Sicherheitskurse notwendig. Deshalb beschränke man sich auf einfache Arbeiten, um die Person selbst und andere nicht zu gefährden. „Humanitäre Hilfe ist für uns

selbstverständlich“, so Messner. Nur sei Integration nicht immer einfach. Im Gegensatz zu Syrern, die über einen hohen Ausbildungsgrad verfügen und vor allem in Nordtirol leben, würden ins Wipptal vor allem Asylsuchende aus Zentralafrika kommen; viele seien Analphabeten und trotz Sprachkursen hätten viele Schwierigkeiten sich zu verständigen. „Vieles wäre leichter, wenn bei uns nicht nur Männer, sondern wie in anderen Bezirken Familien leben würden. Diese sind besser zu integrieren, etwa über Schulen oder über den Kontakt zu Kindern.“ KEINE ALTERNATIVE Eine gewisse Unsicherheit bleibt. Was, wenn in einigen Jahren noch mehr Asylwerber kommen? Was, wenn das ohnehin verschuldete Italien sich nicht daran hält, 95 Prozent der Kosten an die Gemeinden zu erstatten? „Machen wir uns nichts vor“, so Bezirkspräsident Karl Polig. „Den Flüchtlingsstrom kann man nicht aufhalten.“ Derzeit sind weltweit 65 Millionen Menschen auf der Flucht. Über 60.200 Migranten sind laut römischem Innenministerium seit Jahresbeginn in Italien gestrandet. Hunderttausende warten auf die Überfahrt. Es gibt Absichtserklärungen, Schiffe schon vor der Abfahrt zu stoppen, um das Massensterben im Mittelmeer zu verhindern. Es

gibt Bestrebungen, mit Libyen zusammenzuarbeiten, wo dank der Unterstützung von Hilfsorganisationen und europäischen Partnern erste Aufnahmezentren errichtet werden sollen für Menschen, die im Meer gerettet worden sind. Italien möchte eine Küstenaufsicht gründen und sucht die Kooperation mit anderen afrikanischen Staaten, um den Migrationsfluss zu lenken. „Doch auch wenn vor Ort Arbeitsplätze geschaffen werden: Im Vergleich zur wachsenden Einwohnerzahl reicht es bei weitem nicht, allen Arbeit zu geben“, so Polig. Kommen mehr Flüchtlinge, und davon sei auszugehen, werden auch die 3,5 pro 1.000 Einwohner nicht ausreichen. Davon ist Polig überzeugt. Die Haltung des Landes kann er verstehen. Es habe keine andere Wahl als die Asylwerber zu verteilen. „Wir können uns darauf einstellen, dass einige von ihnen ziemlich lange bleiben werden“, so Polig. Integration sei deshalb wichtig. Städte wie Paris oder Brüssel hätten gezeigt, dass Ghettobildungen nicht die richtige Lösung sind. Sie lernen die Sprache nicht, sind schlecht ausgebildet, fühlen sich ausgeschlossen, das schüre Hass und Extremismus. „Wir müssen aber auch selbstbewusst zeigen, welche Werte in Europa wichtig sind. Wir sind die Gastgeber und der Gast hat sich an unsere Gepflogenheiten anzupassen. Das

beginnt damit, dass jede Identität sichtbar ist.“ Die Ängste und Befürchtungen in der Bevölkerung kann er nachvollziehen. „Das Leben im ‚Haus Lea’ und in der Anlaufstelle ist bislang aber friedlich verlaufen, genauso wie ich es eingeschätzt hatte“, so Polig. „Die Bewohner wissen: Wenn sie sich nicht entsprechend verhalten, müssen sie gehen.“ FRIST BIS SEPTEMBER Bis Ende September haben Gemeinden Zeit, Interesse am SPRAR-Programm zu bekunden. Sie wollen es gebündelt tun, über die Bezirksgemeinschaft. Das Land hat angeboten, die Bürokratie zu übernehmen, den Kontakt mit dem Innenministerium aufzunehmen. Durch die Verteilung soll in erster Linie auch Bozen entlastet werden, das mit 350 Asylwerbern weit mehr aufnimmt, als es sollte. Die Asylwerber sollen also dezentralisiert werden. Dezentralisierung in Zeiten, wo ein Dienst nach dem anderen zentralisiert wird. Bürgermeister Fritz Karl Messner öffnet ein neues Kapitel in dieser Debatte: „Wenn schon Dezentralisierung, dann soll dies auch in Sachen Strukturen geschehen. Gerade ein Arbeitsamt und eine Geburtshilfe am Krankenhaus wären in unserem Bezirk, wo zwischen acht und neun Prozent Ausländer leben, wichtig.“ rb

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Stern-Stunden im Mountain Chalet Ein atemberaubender Panoramablick über die Wipptaler Bergwelt, unzählige Wandermöglichkeiten und Natur, so

weit das Auge reicht: Das neu errichtete Mountain Chalet Stern am Roßkopf sorgt für unvergessliche Urlaubstage.

„Bei der Errichtung des Mountain Chalets – auf 1.946 m ist es eines der höchstgelegenen Chalets Südtirols –

haben wir größten Wert auf die Verwendung heimischer Materialien aus der Region gelegt“, so Inhaber Tomas


Mair. Die Entscheidung für einen Bau in Massivholz ist ihm deshalb leicht gefallen. Dem Innenausbau liegt dieselbe Philosophie zugrunde: Holz, Naturstein und Glas sorgen für eine angenehm natürliche Atmosphäre. Das Chalet besteht aus sieben Almsuiten sowie ei-

nem externen Spa-Bereich mit Sauna, Outdoor-Jacuzzi und Outdoor-Dusche. In der urigen „Sternhütte“ gleich nebenan werden Sie mit schmackhaften einheimischen Gerichten und vor allem mit Selbstgemachtem verwöhnt. Ein abwechslungsreiches Aktiv-Pro-

SOMMERPROGRAMM - 11. August: „Nacht der Klänge“, Aperitivo lungo, 18.00 – 23.00 Uhr - 3. September: Roßkopf Kirchtag mit Liveband „flip flops“ und Kirchtagsgerichten - samstags Yoga auf unserem Sonnenpanoramaplatz - Kräuterwanderungen - Nordic Walking - Massagen - und vieles mehr auf www.stern.one

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beteiligten Firmen

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Bei allen am Bau des

bedanken wir uns herzlich!


Kein Windpark auf dem Sattelberg Der Kassationsgerichtshof hat am 19. April dieses Jahres entschieden: Auf dem Sattelberg am Brenner darf kein Windpark gebaut werden. Er folgt damit den Urteilen des Verwaltungsgerichts Bozen von 2012 und des Staatsrates in Rom von 2014, die dessen Bau untersagt haben. Im Sommer 2010 hatte das Unternehmen WPP UNO AG ein Projekt für den Bau von 22 Windkraftanlagen am Sattelberg eingereicht. Die

ihrem Beschluss von 2011 ihre Befugnisse überschritten, Fakten verfälscht und Verhältnismäßigkeiten verletzt. Das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung sei ohne Ermittlungsverfahren mit oberflächlichen und subjektiven Argumenten vom Tisch gefegt worden, obwohl bereits im technischen Bericht des geplanten Projekts von einem mittel- bis schwerwiegenden Eingriff in einer teils unberührten Natur die Rede gewesen sei. Der Kassationsgerichtshof hat das Urteil nun bestätigt.

Das Windkraftprojekt auf dem Sattelberg wird nicht realisiert.

Gesellschaft besteht aus dem Energieunternehmen Etschwerke AG und der Sterzinger Leitwind AG; beteiligt ist auch eine private Gesellschaft namens Steinalm GmbH, die zum Großteil einer Treuhandgesellschaft mit Sitz in Parma gehört, namentlich den Wipptaler Unternehmern Juliane Nußbaumer Egartner, Kurt Brunner, Peter Mader und Anton Seeber. 2011 wird das Projekt von der Südtiroler Landesregierung genehmigt. Einem Rekurs der Gemeinde Gries am Brenner, des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) und der Umweltschutzorganisation WWF Italia gibt das Bozner Verwaltungsgericht 2012 statt und hebt den Beschluss der Landesregierung auf. Die WPP UNO AG geht daraufhin beim Staatsrat in Berufung. Dessen Urteil spricht eine deutliche Sprache: Die Landesregierung habe mit

Anton Seeber von der Leitwind AG reagierte auf das Urteil mit einer halbseitigen „Todesanzeige“ in der Tageszeitung „Dolomiten“, wo er „mit großem Bedauern“ den Tod des Windparks Brenner bekannt gibt. Darin heißt es u. a.: „Damit verabschiedet man sich von 86 Mio. kWh sauberen Stroms (entspricht einer Stromversorgung von 32.000 Haushalten), der jährlichen Einsparung von 75.000 Tonnen CO2, einem jährlich garantierten Erlös für 30 Jahre von mindestens 450.000 Euro für die Gemeinde Brenner, einer Investition von ca. 70 Mio. Euro, welche lokalen Unternehmen zu Gute gekommen wäre, direkten Abgaben und Steuern zugunsten von Südtirol, der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen.“ Einen erneuten Anlauf zur Realisierung des Projekts bezweifelt Seeber. bar

UNTER DIE GENOMMEN RUDOLF PICHLER

Südtiroler Patriotismus Der jüngste Festakt der Streitbeilegung zwischen Italien und Österreich über die Durchführung des Pariser Vertrages lässt interessante Rückschlüsse auf die patriotische Einstellung der Südtiroler zu. So verweigerten die Schützen den landesüblichen Empfang für den italienischen Staatspräsidenten, weil die Mameli-Hymne den österreichischen Adler beleidige. Im 21. Jahrhundert eine wahrhaft weit hergeholte und bizarre Begründung. Das wussten auch die Schützen. Sie wollten bewusst provozieren. Genauso wenig überzeugend war die Behauptung des Landes, wonach ein Verzicht auf das Abspielen der Hymne den internationalen Gepflogenheiten widersprechen würde. Hier empfing eine kleine Provinz und nicht ein Staat. Offenbar hatte Rom seine Finger im Spiel und machte die Nationalhymne zur Pflicht. Aufschlussreich war sodann eine Hörerdiskussion auf RAI Südtirol, in der man mit Bezug auf Mattarella von „unserem“ Präsidenten sprach und den Schützenkommandanten wissen ließ, dass es ihm als „Nicht-Österreicher“ nicht zustehe zu beurteilen, ob die italienische Hymne Österreich beleidige. Die Streitbeilegung vor 25 Jahren blieb also doch nicht ohne Wirkung: Das Nationalgefühl der Südtiroler scheint sich größtenteils nur mehr auf die engere Heimat (unter Ausschluss Nordund Osttirols) und auf einen vagen Autonomiepatriotismus zu beschränken. Reicht das? Wohl nicht. Eine sprachliche Minderheit kann auf Dauer nur dann bestehen, wenn der Bezug zu ihren Ursprungswurzeln nicht gekappt wird. Und diese Wurzeln liegen für uns Südtiroler nun einmal in Gesamttirol, in Österreich, im gesamten deutschen Sprachraum. Die Grafschaft Tirol war nämlich nicht nur von 1363 bis 1918 im Besitze der Habsburger; sie war bis 1806 auch Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Eine offene Identitäts- und Patriotismusdebatte scheint heute verpönt. Begriffe wie Staat und Nation, Volkszugehörigkeit und Staatszugehörigkeit werden oft gleichgesetzt. Zudem grassiert in Südtirol eine narzisstische Nabelschau. Ein maßvoller, auch über den Brenner reichender Patriotismus (in unserem Fall die Pflege der deutschen Sprache und Kultur sowie der Kontakte zu Österreich und Deutschland) ist für uns die Lebensader und hat nichts mit Nationalismus oder Deutschtümelei zu tun. Im Übrigen lob ich mir die in Südtirol beheimateten Italiener. Sie fühlen sich zu Recht nicht nur als „alto-atesini“, sondern zuallererst als Italiener. Erst das Bewusstsein um die eigene Herkunft und Identität öffnet uns für Europa und die Welt, gibt uns Geborgenheit und Orientierung und schafft gegenseitigen Respekt im eigenen Land. Erker 07/17

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TITELGESCHICHTE

40 JAHRE KRANKENHAUS: UND JETZT? Vor 40 Jahren, am 12. Juli 1977, wurde das Sterzinger Krankenhaus in der St. Margarethenstraße eröffnet – genauso lange wird um seine Existenz gebangt. Eine Chronologie der Geschichte zum runden Geburtstag. von Barbara Felizetti Sorg

Schon in den 1960er Jahren entsprach das „Alte Spital“ im Deutschordenshaus im Süden von Sterzing nicht mehr den Erfordernissen der modernen Medizin. In einem Erker-Interview im Jahr 2003 erinnerte sich Dr. Ernst Niederwieser, der dort als Primar tätig war, an seine ersten Arbeitstage im März 1961: „Als ich zum ersten Mal ins Krankenhaus kam – es war ein Sonntagmorgen –, war meine erste Frage, wie die Kranken über die steilen Stiegen nach oben gebracht würden. Da hat es geheißen, ‚die werden hinaufgetragen’. Dann habe ich den Operationssaal gesucht. Man hat mir ein Zimmer mit einem Operationstisch gezeigt. Als ich keinen Sterilisator entdecken konnte, hat man mir einen Kocher gezeigt; aus dem Behälter schaute eine Geburtszange heraus, weil sie nicht mehr Platz hatte.“ Einziger Arzt war damals Dr. Raimund Ortler. Auf Niederwiesers Initiative hin wird das Krankenhaus mit modernen Gerätschaften ausgestattet, der Ärztestab wird aufgestockt, die Patientenzahlen steigen. Deshalb reift schon bald der Entschluss, ein neues Krankenhaus zu errichten. Zu dessen Finanzierung wird am 23. Februar 1965 im Hotel „Krone“ ein Konsortium der Gemeinden Sterzing, Brenner, Pfitsch, Ratschings und Freienfeld gegründet. Im Mai 1966 legt Architekt Franz Prey aus Innichen das endgültige Projekt mit Kosten in Höhe von 1,1 Milliarden Lire vor. Am 9. August 1966 wird mit dem Bau begonnen, die Grundsteinlegung erfolgt am 10. Juni 1967. Das Firstfest kann am 18. November desselben Jahres gefeiert werden. Von Beginn an gibt es nicht nur finanzielle Schwierigkeiten, die das Bauvorhaben in die

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Länge ziehen. Diskussionen gibt es auch darü- mer wieder im Raum, seine Existenzberechtiber, ob der Bezirk überhaupt groß genug für ein gung wird mehrmals zur Diskussion gestellt. eigenes Krankenhaus sei – immer wieder wird Mit der Schließung der Geburtenstation am 31. dessen Existenzberechtigung in Frage gestellt. Oktober 2016 erreicht der ewige Kampf um das Dass es schließlich doch realisiert wird, ist vor al- Sterzinger Bezirkskrankenhaus seinen vorläufilem Dr. Ernst Niederwieser und seinem Nachfol- gen Höhepunkt. ger Dr. Richard Thurner, den Krankenhaus-Prä- Die bereits 1998 ins Auge gefasste Abteilung sidenten Johann Hofer, Karl Oberhauser und für Neurorehabilitation wird indes im SeptemRudolf Pichler, Krankenhaus-Direktor Hans Wil- ber 2013 verwirklicht; als wissenschaftlicher Leileit sowie Hermann Werth, der nach seiner Pen- ter fungiert Professor Dr. Leopold Saltuari. Als sionierung als Sterzinger Gemeindesekretär dieser der Landesregierung die Rute ins Fenster stellt, wird im Okzum Konsulenten für tober 2016 der Ausbau den Neubau bestellt der Abteilung mit einer wird, zu verdanken. Aufstockung der BetAm 12. Juli 1977 – tenanzahl von 15 auf elf Jahre nach Baubeginn – wird das Kran21 beschlossen. Die bekenhaus schließlich erreits für das Jahr 2014 öffnet; es ist südtirolangestrebte Anerkenweit der erste Krannung als wissenschaftkenhaus-Neubau, der liches Forschungsinstitut (IRCCS) durch in Betrieb geht. Die Dr. Ernst Niederwieser Dr. Richard Thurner das römische WissenÜbersiedelung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Lud- schaftsministerium steht allerdings bis heute aus. wigsburg und dem Deutschen Roten Kreuz im Bereits im Jahr 1998 hat Primar Dr. Richard Laufe eines einzigen Tages. Das Einzugsgebiet Thurner in einem Interview mit dem Erker angeumfasst rund 20.000 Personen, in den Fachab- mahnt: „Das Sterzinger Krankenhaus wird auf teilungen für Chirurgie, Medizin, Gynäkologie längere Sicht als Akutkrankenhaus nur dann und Geburtshilfe, Pädiatrie und Intensivmedizin weiterbestehen, wenn die Politiker des Bezirkes stehen 220 Betten zur Verfügung, zudem gibt in Bozen nicht nur halbherzig dafür kämpfen. es die entsprechenden Fachambulatorien, zwei Aus meiner Sicht sollten sie sich mit mehr Nachweitere Ambulatorien für Hals-Nasen-Ohren-Er- druck darum bemühen, das zu erhalten und krankungen und für Augenheilkunde sowie ei- fortzuführen, was ihnen ihre verschiedenen nen zentralen Röntgendienst mit zwei Diagnos- Vorgänger hinterlassen haben. Es hätte nämlich tikeinheiten. in Sterzing nie ein Krankenhaus gegeben, wenn Gerüchte um eine mögliche Schließung des man die Initiative der Bozner Zentralbürokratie Krankenhauses stehen seit der Eröffnung im- überlassen hätte.“


TITELGESCHICHTE

nen finanziellen Engpass erreicht.“ Im Rahmen struktureller Reformen sei die Schließung der meisten Abteilungen in den Kleinspitälern „auf Expertenebene längst beschlossene Sache“. November 2004: Laut Bezirksdirektor Siegfried Gatscher steht ein Abbau der bestehenden Primariate nicht zur Diskussion. August 2010: Im Rahmen der „Klinischen Reform“ sollen innerhalb 2011 u. a. die gynäkologische und pädiatrische Abteilung in den Kleinkrankenhäusern geschlossen und in das nächstgelegene Schwerpunktkrankenhaus verlegt werden, ebenso die Geburtshilfe und die Tumorchirurgie. 2013 – zum „Höhepunkt der Reform“ – sollen die Kleinspitäler endgültig in Day-Hospitals und Pflegeheime umgewandelt werden.

Die Grundsteinlegung mit Bischof Josef Gargitter am 10. Juni 1967

12. Juli 1977: Das neu errichtete Sterzinger Krankenhaus wird eröffnet. Mit dem Neubau war bereits 1966 begonnen worden. 1988: Ein von Sanitätslandesrat Otto Saurer angedrohter drastischer Bettenabbau kann abgewendet werden. November 1991: Landesrat Saurer kündigt im Zuge der Sparmaßnahmen im Sanitätsbereich eine mögliche Privatisierung der Krankenhäuser Sterzing und Innichen an.

September 2010: Nach heftigen Protesten versichern Landesrat Theiner und Generaldirektor Andreas Fabi, alle sieben öffentlichen Krankenhäuser als Akutkrankenhäuser zu erhalten. Die Reformen dienten der Qualitätssicherung und fänden in erster Linie auf organisatorischer und wirtschaftlicher Ebene statt. Dezember 2010: Bei der Staat-Regionen-Konferenz werden die nationalen Bestimmungen zur Gesundheitsreform festgelegt, u. a. auch die Mindestzahl von 1.000 bzw. 500 Geburten pro Jahr. Die Bestimmungen wurden von der Regierung Renzi bestätigt.

schriften gesammelt. Juli 2014: Medienberichte über zwei strafrechtliche Verfahren gegen Geburtshilfen mit weniger als 500 Geburten im Jahr in der Toskana und in Friaul-Julisch Venetien lassen die Diskussion über den Erhalt der kleinen Geburtshilfen wieder aufflammen. August 2014: Bezirksdirektor Gatscher beruhigt: „Wenn man die letzten 15 Jahre betrachtet, haben wir in Sterzing immer rund 500 Geburten verzeichnet – mit Abweichungen im Rahmen von zehn Prozent.“ 17. September 2014: Anträge der Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit zur Sicherung des Fortbestandes der Geburtenstationen von Schlanders, Innichen und Sterzing werden vom Landtag mit 14 Ja, 18 Nein und zwei Enthaltungen abgelehnt. 25. September 2014: Die SVP-Leitung stimmt einstimmig für die Entwicklungsleitlinien zur Gesundheitsreform. September/ Oktober 2014: Die sechs Wipptaler Gemeinden verabschieden Resolutionen zum Erhalt des Krankenhauses in seiner bisherigen Form. 6. Oktober 2014: Gesundheitslandesrätin Martha Stocker erläutert den SVP-Bezirksobmännern, den SVP-Ortsobleuten sowie den Bürgermeistern von Sterzing, Schlanders und Innichen ihre Vorschläge zur Gesundheitsreform.

Dezember 1991: Nach zahlreichen Protestschreiben und Petitionen, Interventionen und Resolutionen aus dem Bezirk gibt Landeshauptmann Luis Durnwalder Entwarnung: Das Krankenhaus bleibt öffentlich. 1996: Eine Spezialisierung im Bereich Gefäßchirurgie wird ins Auge gefasst, jedoch bald wieder fallen gelassen. 1998: Die Einrichtung einer neurologischen Rehabilitationsabteilung mit bis zu 80 Betten und Forschungszentrum wird angedacht. 2002: Das Primariat für Radiologie wird nicht nachbesetzt. Landeshauptmann Durnwalder verspricht: „Die vier Grundprimariate bleiben erhalten und werden auch nicht verkleinert.“ April 2004: Sanitätslandesrat Richard Theiner gibt bekannt: „Das Gesundheitssystem hat ei-

Die Abteilung Neurorehabilitation wird im September 2013 eröffnet.

September 2013: Die Abteilung Neurorehabilitation startet mit 15 Betten. 1. Jänner 2014: In der Chirurgie Sterzing dürfen keine Tumorpatienten mehr operiert werden, die Operationen werden von „zertifizierten Abteilungen“ übernommen. Im Wipptal werden im Vorfeld der „Onkologischen Zertifizierung mehr als 8.000 Unter-

Rund 3.000 Demonstranten beziehen am 9. Oktober 2014 vor dem Krankenhaus Stellung.

9. Oktober 2014: Rund 3.000 Demonstranten empfangen Landesrätin Stocker vor dem Sterzinger Krankenhaus. In der Krankenhausmensa präsentiert sie dem Personal die Leitlinien zur Gesundheitsreform. 10. Oktober 2014: Die Süd-Tiroler Freiheit Erker 07/17

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TITELGESCHICHTE

fordert ein Konzept zur Erhaltung der kleinen Geburtenabteilungen. Ihr Antrag wird vom Landtag mit 14 Ja, 18 Nein und zwei Enthaltungen abgelehnt. 16. Oktober 2014: Landesrätin Stocker beauftragt die Direktoren der Gesundheitsbezirke, sich mit den Gemeinden- und Bezirksvertretern zu treffen, um gemeinsam strukturierte Vorschläge zur Kosteneinsparung und Reorganisation zu erarbeiten. 16. Oktober 2014: Landeshauptmann Arno Kompatscher verspricht auf einer Bürgerversammlung in Gossensaß einen „Dialog auf Augenhöhe“, schließlich sei in punkto Sanitätsreform „noch gar nichts“ entschieden. 22. Oktober 2014: Renato Botti, Generaldirektor für Gesundheitsplanung des Gesundheitsministeriums in Rom, stellt bei einer Aussprache mit Stocker in Aussicht, dass der Staat Ausnahmen für kleine Geburtenstationen erteilen könne, wenn die Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Abteilungen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr könnten weiterbestehen, wenn es dafür „sehr gute und nachvollziehbare Gründe“ gebe.

te Reformversion. Die Umstrukturierung zur Tagesklinik wird abgewendet, der Erste-Hilfe-Dienst rund um die Uhr bleibt erhalten. Die Primariate der Kleinspitäler werden mit den jeweiligen Bezirkskrankenhäusern zusammengelegt. Die Entscheidung über die Zukunft der kleinen Geburtenabteilungen wird ausgeklammert. Februar 2015: Eine Südtiroler Delegation um Landeshauptmann Kompatscher deponiert im römischen Gesundheitsministerium Argumente für eine Ausnahmeregelung für die kleinen Südtiroler Geburtshilfen. März 2015: Nach dem Abgang mehrerer Fachärzte herrscht an der Abteilung Innere Medizin akuter Personalmangel. Juni 2015: In Sterzing können vorübergehend keine Chemotherapien durchgeführt werden – aus Mangel an Fachpersonal. Der Wettbewerb um das Medizin-Primariat wird wieder aufgenommen.

November 2014: Sanitätsdirektor Oswald Mayr gibt die rechtliche Verantwortung für sämtliche Geburtenabteilungen ab, da nur Bozen die Vorgaben in Bezug auf die ständige Anwesenheit des Fachpersonals einhalte. November 2014: Aus der Pasdera-Standardkostenstudie lässt sich für das Krankenhaus Sterzing ein hypothetisches Einsparungspotential von 378.000 Euro ableiten (KH Bozen: 5,2 Mio. Euro). 27. November 2014: Bei einer von den Grünen geforderten Landtagsanhörung zur Gesundheitsreform kommen nur von Landesrätin Stocker ausgewählte Experten aufs Podium, welche die Reform befürworten. Vor dem Landtag demonstrieren rund 300 Menschen. 31. Jänner 2015: Mit der vorzeitigen Pensionierung von Dr. Gianfranco De Blasi wird das Primariat der Inneren Medizin am Krankenhaus Sterzing erneut vakant. Der laufende Wettbewerb wird durch die Sanitätsreform blockiert. Februar 2015: SVP-Ausschuss und Landesregierung genehmigen eine abgeschwäch-

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der Opposition – sie wollte die kleinen Geburtenstationen in Tione und Cavalese definitiv schließen – von Landeshauptmann Ugo Rossi per Dekret ihres Amtes enthoben und durch PD-Fraktionssprecher Luca Zeni ersetzt. Juli 2015: Die Eigenständigkeit Südtirols bei der Organisation des Gesundheitswesens wird vom Verfassungsgericht bestätigt: Rom kann Südtirol nicht vorschreiben, wie viele Krankenhausbetten abzubauen sind. Lediglich die römischen Grundprinzipien müssten eingehalten werden, alle Details könne Südtirol eigenständig regeln, auch weil das Land das Sanitätswesen selbst finanziert. Juli 2015: Die Bezirksdirektoren der vier Gesundheitsbezirke Südtirols müssen jede Neubesetzung einer Stelle von Generaldirektor Schäl genehmigen lassen, obwohl das Personal laut Landesgesetz in ihre Kompetenz fällt. 2. September 2015: Beim dritten Anlauf genehmigen 17 anwesende Mitglieder des 28-köpfigen Sanitätsrates den Vorschlag für die Zusammensetzung der Bewertungskommission zur Besetzung der Primariatsstelle der Inneren Medizin. Im Vorfeld muss die Sitzung zweimal vertagt werden, da die notwendige Anzahl der anwesenden Mitglieder nicht erreicht wird.

Ein eifriger Verfechter der Stocker’schen Reform: Generaldirektor Thomas Schäl

Juni 2015: Thomas Schäl wird zum Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes ernannt, Michael Mayr wird Gesundheitsressortdirektor. Beide gelten als Verfechter der Stocker’schen Reform und stellen den Ausbau der Gesundheitssprengel in den Bezirken in den Mittelpunkt. Juli 2015: Dr. Gertraud Gisser gibt bekannt, dass sie ihren Auftrag als Primarin der Reha Brixen – und damit auch der Neuroreha Sterzing – nicht verlängern wird. Juli 2015: Stockers Amtskollegin im Trentino, Gesundheitslandesrätin Donata Borgonovo Re, wird nach einem Misstrauensantrag

Die Wipptaler Gemeinderäte verabschieden am 29. September 2016 eine Resolution zum Krankenhaus.

September 2015: Die SVP-Spitze beschließt die Erarbeitung von verpflichtenden Leistungsprofilen insbesondere für die Kleinkrankenhäuser innerhalb Jahresende; in den kleinen Spitälern wird eine „Hintertür für die Tagesklinik“ befürchtet. 29. September 2015: Die Gemeinderäte aller sechs Wipptaler Gemeinden verabschieden


TITELGESCHICHTE

auf einer übergemeindlichen Sitzung einstimmig eine zehn Punkte umfassende Resolution zum Krankenhaus Sterzing. 30. September 2015: Bezirksdirektor Siegfried Gatscher tritt den Ruhestand an. Walter Amhof, Direktor des Gesundheitsbezirks Bruneck, übernimmt zusätzlich provisorisch die kommissarische Verwaltung des Gesundheitsbezirks Brixen – bis zum Abschluss der Reform.

neue Stelle am 1. Dezember an. Sein Vertrag gilt für fünf Jahre. 28. Oktober 2015: Rund 4.500 Personen beteiligen sich an einem Schweigemarsch mit Lichterkette in Sterzing, Innichen und Schlanders für den Erhalt der Kleinkrankenhäuser samt aller Abteilungen. Landesrätin Stocker kritisiert die Aktion im Vorfeld als „unnötige Angstschürerei“.

Dezember 2015: Die Landesregierung beschließt die Fortführung der wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Neurorehabilitation bis 31. Dezember 2018. Prof. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter der Neuroreha, erfährt aus den Medien, dass sein Forschungsauftrag bestätigt wird.

30. September 2015: Die Landeshauptleute Kompatscher und Rossi bemühen sich in Rom um mehr Spielräume für die Geburtenabteilungen an kleineren und mittleren Krankenhäusern und übergeben Staatssekretär Vito De Filippo ein an Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin gerichtetes Schreiben. 13. Oktober 2015: Dr. Othmar Bernhart, stellvertretender Primar an der Inneren Medizin am Krankenhaus Brixen, wird zum neuen Primar der Inneren Medizin ernannt. Er tritt seine

November 2015: Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin unterzeichnet ein Dekret, das Ausnahmen in Bezug auf die Aufrechterhaltung kleiner Geburtenstationen in Berggebieten zulässt. „Werden die entsprechenden Standards eingehalten, dann können auch Abteilungen mit weniger als 500 Geburten pro Jahr bestehen bleiben“, verspricht Landesrätin Stocker.

Am Schweigemarsch mit Lichterkette nehmen am 28. Oktober 2015 rund 4.500 Personen teil.

April 2016: Schlechte Nachrichten aus Rom: Das Gesundheitsministerium will die Bestimmungen für den Erhalt der Geburtenstationen beinhart durchdrücken, Ausnahmen sind nicht vorgesehen.

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TITELGESCHICHTE

Mai 2016: Zwei Anträge von BürgerUnion und Freiheitlichen zum Erhalt der Geburtenstationen in Sterzing und Schlanders werden im Landtag mit knapper Mehrheit abgelehnt. 24. Mai 2016: Bei einer Pressekonferenz findet Prof. Saltuari klare Worte zur Situation der Neuroreha, die immer öfter in Frage gestellt wird. Die geplante Bettenaufstockung habe bis dato nicht stattgefunden, er selbst arbeite seit 1. Jänner ohne Vertrag. 21. Juni 2016: Die Landesregierung gibt grünes Licht für das Genehmigungsverfahren des Landesgesundheitsplanes 2016 – 2020 und die Leistungsprofile der sieben Südtiroler Krankenhäuser. Die Zukunft der kleinen Geburtenstationen und der Sterzinger Neuroreha bleibt weiterhin unklar.

12. Juli 2016: Die Landesregierung beschließt die definitive Schließung der Sterzinger Geburtenstation mit 31. Oktober 2016 – obwohl sie bis zum 29. Juli beim staatlichen Geburtenkomitee einen Antrag auf eine begründete Ausnahmeregelung stellen könnte. Bei einer Kundgebung machen 3.000 Bürger ihrem Unmut Luft. September 2016: Die Gemeinden Sterzing und Freienfeld sowie 18 Privatpersonen rekurrieren vor dem Verwaltungsgericht gegen den Beschluss der Landesregierung, die Geburtenstation zu schließen.

stockt werden, die klinische Forschung wird intensiviert. 31. Oktober 2016: In der Geburtenstation gehen die Lichter aus. Werdende Mütter müssen nun im Krankenhaus Brixen gebären. Gynäkologie-Primar Dr. Albrecht Giuliani nimmt seinen Hut und verlässt das Krankenhaus. Seine Stelle wird nicht nachbesetzt. November 2016: Das Verwaltungsgericht erklärt den Rekurs der Gemeinden Sterzing und Freienfeld sowie von 18 Privatpersonen für zulässig. Bis zum Verhandlungstermin am 22. Februar 2017 müssen die Räumlichkeiten der Geburtshilfe unverändert bleiben. November/ Dezember 2016: SVP-Leitung und Landesregierung geben grünes Licht für den Landesgesundheitsplan. 20. April 2017: Das Verwaltungsgericht Bozen veröffentlicht das Urteil zum Rekurs gegen die Schließung der Geburtenstation und besiegelt damit deren endgültige Schließung. Begründet wird die Entscheidung damit, dass das Gericht nicht über die Rechtmäßigkeit der politischen Akte und der Akte zur Regelung des Gesundheitswesens befinden könne.

Prof. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter der Neuroreha

Am 31. Oktober 2016 gehen in der Sterzinger Geburtenstation die Lichter aus.

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10. Oktober 2016: Auf einer Pressekonferenz verkünden Landeshauptmann Kompatscher, Landesrätin Stocker und Prof. Saltuari den Ausbau der Abteilung Neurorehabilitation. Die Betten sollen von 15 auf 21 aufge-

12. Juni 2017: Das Fachambulatorium für Augenheilkunde wird geschlossen. Der Vertrag mit Dr. Luigi Maroni wird nicht verlängert. Die Angst vor einer schleichenden Aushöhlung des Sterzinger Krankenhauses scheint nicht unbegründet zu sein. Was folgt als nächstes? E


AKTUELL

Von wählbaren und nicht wählbaren Hausärzten Jene Wipptaler, die nach der Pensionierung von Dr. Wilhelm Seppi plötzlich keinen Hausarzt mehr hatten und sich in einer Übergangslösung für ein halbes Jahr bei einem anderen Hausarzt einschreiben konnten, können nun aufatmen. Ab 1. Juli tritt in der Praxis Fraxenhof in Trens eine neue Hausärztin ihren Dienst an: Dr. Berta Marcher. Die in Bruneck geborene Dr. Berta Marcher studierte an der Universität Innsbruck Medizin und absolvierte in Südtirol die Ausbildung zur Hausärztin. Damit verpflichtete sie sich gleichzeitig zum zweijährigen Dienst als Hausärztin in einer Südtiroler Gemeinde. Diese Zwangsverpflichtung wirkt auf viele angehende Hausärzte eher abschreckend – genau so wie die stetig ausufernde Bürokratie. Die Anstellung von Dr. Marcher ist zurzeit noch ein Provisorium, da ihre Eintragung in die Rangliste erst ab kommendem Jahr rechtskräftig ist. Sie genießt damit nicht dieselben Rechte wie ein konventionierter Arzt – und sollte sich ein solcher im Wipptal bewerben, müsste sie den Platz räumen. Sie kann bis dahin auch nicht als Hausärztin gewählt werden. FEHLENDE RAHMENBEDINGUNGEN „Die Situation hat sich für die Hausärzte seit der Neuausrichtung des Sanitätswesens deutlich verschlechtert“, so Dr. Marcher. Sie hätte zwar auch die Möglichkeit gehabt, in die Innere Abteilung des Krankenhauses von Bruneck zu wechseln, „aber mich interessiert die Arbeit mit Menschen mehr als mit Zahlen und Zetteln“, betont sie. „Ich habe mich bewusst für die Arbeit als Hausärztin entschieden.“ Bereits vor 30 Jahren setzte sich der damalige Bürgermeister von Pfitsch, Johann Pupp, dafür ein, Dr. Wilhelm Seppi als Hausarzt für seine Gemeinde zu gewinnen. Mehr

Bürgermeister Peter Faistnauer begrüßt die neue Hausärztin Dr. Berta Marcher in der Praxis im Fraxenhof.

denn je scheint auch heute politischer Einsatz gefragt zu sein, um dem Hausärztemangel im Wipptal entgegenzutreten. Auf Initiative von Peter Faistnauer, Bürgermeister von Freiendfeld, sowie mit Hilfe von Dr. Eugen Sleiter und Evelin Reinstaller, Verwaltungskoordinatorin des Gesundheitsbezirkes Brixen, konnte Dr. Marcher als Hausärztin für das Wipptal gewonnen werden. „Zwar gab es zwei, drei Interessenten, die aber rein italienischsprachig waren“, so Faistnauer. „Das wäre etwas problematisch gewesen, schließlich müssten sich besonders ältere Patienten in ihrer Muttersprache verständigen können – und vor allem verstanden werden.“ Handlungsbedarf sieht er bei der Landespolitik, welche „die Rahmenbedingungen schaffen muss, damit Ärzte hier bleiben können und wollen“. NICHT WÄHLBAR! Während viele Hausarztstellen frei sind, dürfen sie mit gut ausgebildeten Fachkräften wie Dr. Marcher nicht besetzt werden. Hausärzte, die heuer ihre Fachausbildung abgeschlossen haben, werden erst im kommenden Jahr in die Rangliste eingetragen, um dann im Jahr 2019 eine reguläre Stelle zugewiesen zu bekommen. Schuld daran ist die Neuausrichtung des Sanitätswesens und ein italienweites Gesetz, das die Landesregierung nun zu kompensieren versucht.

In Zusammenarbeit mit den vier Hausärztegewerkschaften wurde nun im Landeszusatzvertrag ein Passus eingefügt, der die Frist für die Gesuche um Aufnahme in die Rangliste bis 31. Oktober 2017 verlängert; damit wäre die Rangliste ab 1. Jänner 2018 rechtskräftig. Für die ausgebildeten Hausärzte, die in der Zwischenzeit auf provisorische Stellen zurückgreifen müssen, stellt sich die Frage, wie sie die Zeit überbrücken. Ei-

nige nehmen Stellen in Krankenhäusern an, andere gehen ins Ausland, da auch für provisorische Hausarztstellen strenge Richtlinien gelten: Mindestens 300 Personen des Einzugsgebietes müssen ohne Hausarzt sein und es darf kein anderer Arzt wählbar sein. Weiters ist ein Arzt mit einer provisorischen Stelle nicht frei wählbar, d. h. dass die Dienste von Dr. Marcher von jenen, die Interesse an einem Arztwechsel haben, nicht in Anspruch genommen werden können – obwohl ihre Praxis sozusagen gleich um die Ecke liegt. Einzige Ausnahme bilden Personen, die aus anderen Bezirken zugezogen sind. Ausschließlich jene Patienten, die ehemals von Dr. Wilhelm Seppi betreut und befristet auf ein halbes Jahr (bis 30. Juni 2017) anderen Hausärzten des Wipptales zugewiesen wurden oder keinen Hausarzt haben, werden mit 1. Juli automatisch Dr. Marcher zugeteilt. Es handelt sich hierbei um rund 1.100 Personen, die vorwiegend aus den Gemeinden Pfitsch, Sterzing und Freienfeld kommen.

STERZING

Augenärztliche Visiten entfallen Schon in der Vergangenheit brauchte man ein gutes Augenlicht, um seine augenärztliche Visite am Krankenhaus Sterzing nicht aus dem Blick zu verlieren. Mehrmonatige Wartezeiten waren nämlich keine Seltenheit. Nun teilt der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit, dass die Visiten in den Augenambulanzen Sterzing und Brixen seit dem 12. Juni aufgrund des Fachärztemangels gänzlich entfallen sind. Man sei um eine rasche Lösung des Engpasses bemüht. „Bekanntlich wurden bisher die augenheilkundlichen Leistungen im Gesundheitsbezirk Brixen von der Augenheilkunde Bruneck aus ‚mitversorgt‘. Aufgrund des enorm gestiegenen Fachkräftemangels in diesem Bereich und der Unmöglichkeit, Fachkräfte wie bisher über Werkverträge anzustellen, müssen die Leistungen im Bezirk Brixen bis auf weiteres entfallen. Die bereits vorgemerkten Patienten werden in diesen Tagen benachrichtigt“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Verantwortlichen und die Direktion würden diesen Engpass bedauern und entschuldigen sich für auftretende Schwierigkeiten. „Bürger, die in diesen Wochen unaufschiebbare augenärztliche Visiten benötigen, werden ersucht, sich an die Augenambulanzen der Gesundheitsbezirke Bruneck, Bozen und Meran zu wenden“, heißt es abschließend. Da heißt es wohl Augen zu und durch oder beide Augen zudrücken. Eine andere Möglichkeit bleibt den Patienten eh nicht. Erker 07/17

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AKTUELL

Was passiert mit dem Bezirksaltenheim? Das Bezirksaltenheim Sterzing besteht seit 1988 und verfügt derzeit über 77 Heimplätze. Zudem werden auch Kurzzeitaufenthalte ab mindestens einer Woche bis maximal drei Monaten angeboten. Gestiegene sicherheitstechnische Anforderungen und der sanierungsbedürftige Zustand des alten Trakts machen eine Sanierung notwendig, die in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden soll. Das fast 30 Jahre alte Gebäude ist die „Heimat“ vieler Senioren aus dem Wipptal und anderen Bezirken. Im Gemeinschaftsraum im Parterre sitzen einige von ihnen gemütlich beisammen und unterhalten sich bei Kaffee oder Tee, während die Pflegekräfte aufmerksam darauf achten, dass jeder versorgt ist. Dieser wohnliche und gemütliche Zustand kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gebäude saniert werden muss. Zuständig dafür ist die Bezirksgemeinschaft, die in den kommenden Jahren dafür verantwortlich ist, die Finanzierung für dieses Großprojekt zu stemmen. Laut Karl Polig, Präsident der Bezirksgemeinschaft, wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um zwei Sanierungsvarianten unter die Lupe zu nehmen und vor allem um Kostenberechnungen zu erstellen: zum einen die völlige Entkernung und Umstrukturierung und zum anderen ein Abriss bis auf das Kellergeschoss mit einem kompletten Neubau. Seit Mitte Mai liegen die Ergebnisse der Studie, mit dem das Architekturstudio Lunz, Zöschg & Partner beauftragt worden war, nun vor. Empfohlen wird

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(v. l.) Pflegedienstleiter Daniel Fiorani, Hauswirtschaftsleiterin und Qualitätsmanagerin Anna Hofer, Direktorin Christina Tinkhauser und Bezirkspräsident Karl Polig

dabei die Variante eines Neubaus, der – „wenn auch nicht wesentlich“, so Polig – etwas teurer ist als die Sanierung. Durch die Realisierung eines Neubaus könnte man vor allem den zukünftigen Anforderungen besser gerecht werden. „Auch das zuständige Landesamt teilt die Meinung des Architekturstudios und hat zumindest mündlich die höchstmögliche Finanzierungshilfe zugesagt“, unterstreicht Bezirkspräsident Polig. Für Christina Tinkhauser, Direktorin des Bezirksaltenheimes Wipptal, ist es besonders wichtig, in Bälde Klarheit zu schaffen, wie und wohin die Bezirksgemeinschaft sich mit dem Altenheim entwickeln will. „Heimbewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Bevölkerung möchten darüber informiert sein, wie es weitergeht und welche baulichen Veränderungen auf sie zukommen“, so Tinkhauser. DEMOGRAFISCHER WANDEL Auch Südtirol steht vor dem Pro-

blem, dass die Gesellschaft immer älter wird. Der Einfluss auf die Heimbewohnerzahl ist aber geringer als vielleicht erwartet. „Eventuell wird es auch mehr Plätze geben – aber nicht notwendigerweise“, stellt Polig klar. Die Landesregierung hat auf diese Entwicklung bereits frühzeitig reagiert und durch das Pflegegeldsystem Anreize dafür geschaffen, dass pflegebedürftige Senioren von den Angehörigen zu Hause betreut werden können. Nach Erkenntnissen im Management-Review des Bezirksaltenheimes aus dem Jahr 2015 wird festgestellt, „dass Pflege im Heim zunehmend als ‚letzter Rettungsanker’ wahrgenommen wird, nachdem die Spielräume anderer Betreuungsformen bereits ausgereizt sind“. Ein Bedarf an mehr Pflegeplätzen sei also nicht unbedingt gegeben. BAULICHE MÄNGEL Die Hauptsorge in Bezug auf die baulichen Mängel sind die

brandschutztechnischen Anforderungen, die im alten Trakt nicht gegeben sind. Das betrifft vor allem fehlende Brandschutztüren, die bei Feuer die einzelnen Trakte abriegeln und ein schnelles Übergreifen des Feuers verhindern sollen. Wie Anna Hofer, zuständig für die Hauswirtschaftsleitung und das Qualitätsmanagement, betont, versuche man „seitens der Hausverwaltung momentan, diesen Zustand durch verstärkte Ausbildung und Notfallübungen zu kompensieren. Zudem wurden eigene Spannbettlaken angeschafft, die es den Pflegekräften im Notfall ermöglichen, die Heimbewohner schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen“. Das könne allerdings keine Dauerlösung sein. Weitere Problemstellen sind veraltete Elektroinstallationen und Heizungsrohre, die hohe Kosten verursachen, sowie die viel zu kleinen Sanitäreinrichtungen.


NICHT MEHR ZEITGEMÄSS Als das Bezirksaltenheim vor fast 30 Jahren geplant und gebaut wurde, ging man noch davon aus, dass der Großteil der Heimbewohner relativ eigenständig ihren Alltag bewältigen könne – barrierefreies Wohnen war damals ge-

Karl Polig: „Der Um- bzw. Neubau des Bezirksaltenheimes Wipptal wird noch Jahre in Anspruch nehmen.“

setzlich nicht vorgesehen, war im gesellschaftlichen Bewusstsein nicht präsent und hatte folglich noch keine Priorität. Der Alltag sieht inzwischen anders aus: Viele pflegebedürftige Menschen und Senioren, die auf spezielle Hilfe angewiesen sind, verbringen ihren Lebensabend im Heim. Dabei geht es nicht nur darum, dass ein Rollstuhl durch die Türen passt, sondern „dass sich Betroffene nach Möglichkeit selbstständig im Zimmer damit bewegen können“, wie Daniel Fiorani, der zuständige Pflegedienstleiter, betont. Barrierefreies Wohnen ist deshalb eine der Forderungen, die bei der Planung des neuen Baues berücksichtigt werden muss. Die Türen müssen breit genug sein, damit Pflegebetten ohne größere Schwierigkeit durchpassen, die Sanitäreinrichtungen groß genug, um die hygienische Pflege der Heimbewohner gewährleisten zu können. Was man unbedingt in das neue Gebäude mitnehmen

will, ist „die gemütliche und entspannte Wohnlichkeit“, unterstreicht Tinkhauser. GESELLSCHAFTLICH TRAGBAR Dass eine Einrichtung wie das Bezirksaltenheim notwendig ist, stellt niemand infrage, im Zuge der Diskussionen um den Umbau stehen aber immer wieder die Fragen nach Kosten und Finanzierung im Raum. Bezirkspräsident Polig kann über genaue Zahlen noch nichts sagen, schätzt aber, „dass der Umbau mit Umsiedlungskosten der Bewohner und Mehrwertsteuer wohl dreizehn bis fünfzehn Millionen Euro kosten könnte“. Aufgeteilt wird dieser Betrag zwischen Land und Gemeinden des Bezirks. „Bei einem Neubau“, erklärt Polig, „gibt es eine Art Faustregel, dass 60 Prozent der Kosten vom Land übernommen werden.“ Bei den Gemeinden wird die Einwohnerzahl als Aufteilungsschlüssel verwendet; so müsste etwa die Gemeinde Sterzing rund 30 Prozent der verbleibenden Kosten übernehmen. Mitte Mai stellte Bezirkspräsident Polig den Bürgermeistern des Wipptales die Studie und die voraussichtlichen Kosten vor. „Es war allen bewusst – trotz der hohen Ausgaben für die jeweilige Gemeinde – dass dieses Projekt angegangen werden muss“, so Polig. Folgen werden nun gemeindeinterne Besprechungen, anschließend kann ein Einreichprojekt in Auftrag gegeben werden, um dann die offizielle Ausschreibung zu starten. Aufgrund der schwierigen Finanzierung und der Ausschreibungsmodalitäten wird das Projekt allerdings noch Jahre in Anspruch nehmen. „Ein realistisches Ziel könnte sein, bis zum Ende dieser Legislaturperiode Vorplanung, Planung und Ausschreibung abzuwickeln, damit Anfang 2020 mit den tatsächlichen Bauarbeiten begonnen werden kann“, so Polig. at Erker 07/17

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UMWELT

Der Schneeberg in Miniatur Schneeberger Relief in Wiener Museumsdepot

Auf der Suche von Informationen zu einem völlig anderen Thema stieß ich beim Blättern im „Linzer Tagblatt“ und mit beinahe gleichlautendem Wortlaut auch in der „Linzer Tages-Post“ vom 9. August 1919 ganz zufällig auf eine kurze Mitteilung, die sofort mein Interesse weckte. Darin wurde nämlich angekündigt, dass vom 10. bis zum 17. August im Festsaal des Linzer Museums ein Relief des „Bergwerksgebietes von Schneeberg in den Stubaieralpen“ zu sehen sei. Angefertigt hatte dieses Relief Robert Ritzberger in Urfahr, Oberlehrer und Oberleutnant der Reserve, im Auftrag des deutschösterreichischen Staatsamtes für öffentliche Arbeiten für das Technische Museum für Industrie und Gewerbe. Das vor allem den Linzer „Lehrerund Studentenkreisen“ wärmstens empfohlene Werk war im Maßstab 1:5.000 angefertigt worden und hatte eine Größe von drei „Geviertmetern“. Es erregte augenscheinlich das lebhafteste Interesse der Besucher, so dass einige Tage später, im „Linzer Tagblatt“ vom 13. August 1919, eine etwas ausführlichere Beschreibung des in den höchsten Tönen gepriesenen Ausstellungsobjektes folgte. Darin heißt es wörtlich: „Die Bewegtheit der Bodengestalt sowie der große Maßstab erlaubten eine Darstellung ohne Überhöhung, daher die Nachbildung ebensoviel Treue wie Schönheit der Darstellung aufweist. Die einzelnen Bodenarten, Fels, Gletscher, Wasser, wie auch die Kulturen, Wald, Weiden, Wiesen, Felder, sind in den natürli-

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© Paul Felizetti

von Paul Felizetti

Gesamtansicht des Schneeberg-Reliefs von Robert Ritzberger

chen Farben gehalten. Die Ansiedlungen konnten bei dem großen Maßstabe durch kleine Holzhäuschen zur Darstellung gebracht werden, was die Naturtreue ungemein vergrößert. Diagonal durch das etwa drei Quadratmeter oder 30 Flächenkilometer umfassende Relief zieht der Hauptkamm von der Hohen Zerrmeid bis zum Hauptgipfel, dem Botzer, welcher 3280 Meter Höhe besitzt und an der Nord- und Westseite eine Firnund Eiskappe trägt. Vom Hauptkamm nach Norden zieht das Lazzachertal, an dessen Talgehänge

die Erzförderbahn gegen das Ridnaunertal geführt ist. Der niedrigste Punkt befindet sich beim Weiler Ridnaun, der schon über 1300 Meter Seehöhe hat. Die Stufenbildung in den einzelnen Gewässern, die Entstehung der Täler in U-Form durch Gletschereintiefung, hingegen die V-Form bei Herkunft durch das fließende Wasser, die Verschiedenartigkeit der Abdachung, gegen Süden steiler, gegen Norden sanfter, das Vorkommen vieler Hochseen, von denen die meisten die Gletscher, welche sie bildeten, noch ausweisen.

Die Verteilung des Waldes auf die Nord- und Westgehänge, die Mulden und Kare am Abschluss der Täler, geben für den wissenschaftlich geschulten Naturfreund schönen Einblick in das Entstehen der Landschaft, während jedermann an der unmittelbaren Frische des dargestellten Alpengeländes seine helle Freude hat. Dem Herrn Verfertiger, der über ein Jahr rastloser Arbeit für dasselbe aufgewendet hat, wie dem Technischen Museum ist zu dem schönen Schaustück bestens zu gratulieren. Möchte es nur auch bald gelingen, für ein ähnliches Umgebungsrelief von Linz einen Spender zu finden, welcher sich hiedurch ein dauerndes Denkmal setzen kann!“ Seitdem sind allerdings mehr als 100 Jahre vergangen. Ob dieses Relief des großen Traditionsbergbaues am Schneeberg in der Zwischenzeit wohl noch existierte? Gleich die erste Anfrage im

Blick auf das Lazzacher Tal von Ridnaun Richtung Schneeberg


UMWELT

Detail von Maiern: Es ist unschwer zu erkennen, wo die „Häuschen“ der Aufbereitung standen.

Technischen Museum in der Mariahilfer-Straße war von Erfolg gekrönt. In einem ausgelagerten Depot weist die Datenbank des Museums unter der Inventarnummer 9742 tatsächlich ein „Relief vom Blei- u. Zinkbergbau am Schneeberg“ aus. Mehr konnte man mir allerdings dazu nicht sagen, weder Herkunft noch Autor des Reliefs waren der Museumsleitung bekannt, auch gab es keinerlei Beschreibung, geschweige denn eine fotografische Aufnahme des Objekts. Der zuständige Leiter der Abteilung Bergbau und Energie, Bernhard Schmidt, erklärte sich spontan dazu bereit, bei einem eventuellen Wien-Besuch das Schneeberg-Relief von seinen Mitarbeitern heben und zur Besichtigung bereitstellen zu lassen. So war es dann auch. Bei meiner

Blick auf das Lazzachertal

jüngsten Reise nach Wien merkte ich einen Termin im Depot des Technischen Museums Wien vor, das sich auf einem ausgedehnten Kasernenareal des Österreichischen Bundesheeres in Wien-Breitensee im 14. Wiener Gemeindebezirk befindet. Das hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass die Bestände rund um die Uhr gut bewacht sind. Der heutige Militärkomplex war früher das Fabriksgelände der Firma Carl Zeiss. Die Observationskuppel des renommierten Herstellers optischer Geräte ist auch heute noch weithin sichtbar. Der Anblick des Reliefs war überwältigend. Es weist bei einer Höhe von einem halben Meter eine Breite von 127 cm und eine Tiefe von 245 cm auf. Es umfasst das gesamte Bergbauge-

biet von Seemoos in Passeier und der Knappensiedlung St. Martin am Schneeberg über das Kaindljoch und durch das Lazzachertal bis nach Ridnaun. Es besticht tatsächlich, wie in der Beschreibung von 1919 ohne jegliche Übertreibung angedeutet, mit seiner beachtenswerten Präzision. Wer die Gegend rund um den Schneeberg kennt, muss beeindruckt sein, mit welcher Genauigkeit und Detailtreue die unterschiedlichsten Geländeformen von Robert Ritzberger nachgebildet worden sind. Auch der Verlauf der nach 1871 erbauten Übertage-Förderanlage, auf der die Schneeberger Erze über Rollbahnen und Bremsberge vom Schneeberg bis zum Sterzinger Bahnhof transportiert wurden, lässt sich auf dem Modell genauestens verfolgen.

Die Zeit ist auch am Schneeberger Relief nicht ganz spurlos vorübergegangen. Die dicke Staubschicht, von der es überzogen ist, ließe sich ja leicht beseitigen. Bei etwas genauerer Betrachtung sind allerdings an einigen Stellen einzelne Risse festzustellen, die eine Restaurierung ratsam erscheinen lassen. Auch von den in der „Linzer Zeitung“ erwähnten „Holzhäuschen“ ist heute nichts mehr zu sehen. Laut Museumsleitung hat die Verwaltung derzeit leider keine Ressourcen für Reinigung und Instandsetzung zur Verfügung, so dass das Relief in der Zwischenzeit wohl schon wieder sorgsam verpackt unter den restlichen Depotbeständen verschwunden sein dürfte. Lediglich einfache Übersichtsbilder konnten angefertigt werden, so dass im Online-Katalog des Museums jetzt zumindest zwei Fotos des Objektes zu sehen sind (http://www.technischesmuseum.at/online-sammlung/site/default.aspx). Schade! Dass dieses lokalgeschichtlich höchst interessante Schaustück in der großen und sicherlich sehenswerten Bergbauabteilung des Technischen Museums in Wien nicht denselben Stellenwert wie für uns besitzt, ist leicht verständlich. Für das Südtiroler Landesbergbaumuseum mit seinen vier Standorten Prettau, Steinhaus, Ridnaun und Schneeberg wäre dieses Relief – gereinigt und restauriert – sicherlich ein einzigartiger Anziehungspunkt. E

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TAG DER OFFENEN TÜR in der

Biogas Wipptal GmbH am 9. Juli 2017 Natur-Dünger aus nachhaltiger Produktion

Die höchst innovative und zukunftsweisende Anlage der Biogas Wipptal GmbH produziert aus Gülle und Mist Gärreste, Energie und Naturdünger

auf eine sehr effiziente, umweltschonende und nachhaltige Art und Weise. Nicht umsonst wurde die Biogas Wipptal GmbH durch das EU-Förder-

programm „LIFE“ für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik finanziell unterstützt, stellt es doch ein Musterbeispiel für eine nachhaltige Verwertung


des Wirtschaftsdüngers dar: Alle Produkte der Anlage sind wiederverwertbar und es entstehen keine Abfälle. Kein Wunder also, dass den Vertretern

der Anlage der Preis „Premio Sviluppo Sostenibile 2016“ in der Kategorie „Energie aus erneuerbaren Quellen“ verliehen wurde. Damit wurde

nicht nur die Bedeutung des Betriebes für die lokale Wirtschaft, sondern auch sein Modellcharakter als unersetzliches Umweltschutzprojekt unterstrichen.


Die Gesellschafter der Biogas Wipptal GmbH, die täglich 220 Tonnen Mist und Gülle verarbeiten kann, sind 62 Bauern aus der Umgebung. Auch Nicht-Gesellschafter können nach Vereinbarung ihren Wirtschaftsdünger an den Betrieb liefern. Vor kurzem wurde die Anlage nun mit einer automati-

schen Steuerung ausgestattet und die Wirtschaftsdüngerproduktion in Betrieb genommen. Zum ersten Mal kommt hier ein Membran-Verfahren zum Einsatz, das ohne jeden Zusatz von Chemikalien funktioniert – übrigens eine Technik an der viele andere Firmen gescheitert sind. Zu-


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Konzept dem gewährleistet es nicht nur einen stabilen und funktionssicheren Betrieb, sondern zeichnet sich auch durch einen geringen Energieverbrauch aus. In den Weinbergen und Obstwiesen Südtirols kann der Naturdünger aus der Biogasanlage Wipptal zur mineraldüngerfreien Erzeugung von Qualitätswein und -obst verwendet werden. Das Wipptal verfügt somit

über eine Anlage, die sogar als „europäisches Vorzeigemodell“ gehandelt wird und auf wissenschaftlichen Kongressen und europäischen Messen für erneuerbare Energien internationale Anerkennung erhält. Die in Europa einzigartige Anlage kann am 9. Juli beim Tag der offenen Tür besichtigt werden. Dabei werden auch Führungen durch die Anlage angeboten.

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GESELLSCHAFT

Handwerkerfrauen im Europäischen Parlament

Der neue Vorstand der Lebenshilfe ist Ende Mai mit Landesrätin Martha Stocker zusammengetroffen, um über künftige Ziele und Vorhaben zu sprechen. Dabei berichtete der neue Vorstand um Präsident Hans Wid-

Es war eine einzigartige und besondere Reise, die kürzlich 42 Südtiroler Handwerkerfrauen mit ihrer Vorsitzenden Marlies Dabringer nach Straßburg führte. Den Auftakt der dreitägigen Lehrfahrt bildete eine kleine Rundfahrt durch das Weingebiet Elsaß und eine Stadtbesichtigung in Colmar. Tags darauf stand der Besuch des Europäischen Parlaments mit Europaabgeordnetem Herbert Dorfmann auf dem Programm. Die Handwerkerfrauen nahmen zudem an einer Ratssitzung im Plenarsaal teil und bewunderten

© LPA

Vorstand der Lebenshilfe auf Antrittsbesuch

mann über die Tätigkeiten sowie die aktuellen und die für die Zukunft angestrebten Entwicklungen im Verband. Thematisiert wurden überdies Möglichkeiten, die bereits gut funktionierende Zusammenarbeit noch besser abzustimmen und auszubauen. „Menschen mit Beeinträchtigung in die Mitte unserer Gesellschaft zu integrieren, ist eine wichtige Herausforderung, die ohne die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten nicht funktionieren kann“, so Soziallandesrätin Stocker. „Diese wertvolle Zusammenarbeit soll in Zukunft weiter vertieft werden, vor allem in der Frage der stärkeren Einbeziehung der privaten, nicht gewinnorientierten Dienstleister für verschiedene

Dienstleistungen im Sozialen, wie Wohnungs- und Arbeitsassistenz.“ Ein weiteres zentrales Thema des Gesprächs war die Mindestsicherung für Menschen mit Beeinträchtigung. Auch über ein innovatives Kooperationsprojekt zwischen der Universität Brixen und der Lebenshilfe wurde gesprochen. Dabei soll in Brixen eine Kunstwerkstatt entstehen, in der Menschen mit Beeinträchtigung ihre Fähigkeiten in den Bereichen Theater, Musik, Fotografie und bildende Kunst entwickeln und Studenten erste praxisnahe Arbeitserfahrungen machen können. Seit 1966 unterstützt der soziale und nicht gewinnorientierte Verband „Lebenshilfe“ Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben. Dazu führt dieser Einrichtungen und bietet Dienstleistungen in allen Lebensbereichen von Menschen mit Behinderung, von Wohnen über Arbeit bis hin zu Freizeit, Beratung und Therapie. Neben Verbandsobmann Hans Widmann ist aus dem Wipptal auch Meinhard Oberhauser im Vorstand vertreten.

KVW-Frauen auf Reisen Vor kurzem organisierten die KVW-Frauen eine Tagesfahrt an die Strada del Riso in der Provinz Verona. Dort erfuhren sie Interessantes über den Anbau und die Verarbeitung von Bio-Reis. Sogar beim Mittagessen wurden sie mit einem köstlichen Menü aus Reisprodukten verwöhnt. Nach kurzer Andacht in der Kirche „Santa Maria della Bastia“ traten sie wieder die Rückfahrt an.

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die schöne Altstadt von Straßburg. „Es waren einzigartige und

unvergessliche Tage, die wir gemeinsam verbringen durften“, so Petra Holzer, Bezirksobfrau des Wipptales, welche die Reise organisiert hatte.

WIESEN

Frisches Gemüse im Haus „Lea“ Vor kurzem wurde beim Haus „Lea“ in Wiesen mit Hilfe des pensionierten Landschaftsgärtners Simon Messner ein Gemüsegarten angelegt. Großzügige Gönner haben die dafür notwendigen Materialien bereitgestellt. Die im Haus untergebrachten Asylwerber, die beim Anlegen des Gartens vielfach auch ihre eigene landwirtschaftliche Erfahrung aus ihrer Heimat mit einfließen ließen, freuen sich nun auf eine ertragreiche Ernte. Neben dem Gemüsegarten werden auch sechs Hühner und zwei Hasen gehalten.

STERZING

Finanzpolizisten hautnah Kinder des Kindergartens „Maria Regina Pacis“ in Sterzing nutzten vor kurzem die Möglichkeit, die Finanzpolizei Sterzing, die Bergrettung der Finanzpolizei Sterzing und die Flugstaffel der Finanzpolizei Bozen persönlich kennenzulernen. Während einige Kinder auf dem Segelflugplatz im Süden der Stadt dem Hubschrauber zusahen und „probesaßen“, bestaunten andere das Polizeiauto und beobachteten Lawinenhund Ringo sowie Hundeführer Max bei einer Übung. Es war für die Kinder insgesamt ein aufregender Vormittag.


Stahlzeit in Mareit

Summer, bikes and rock’n’roll: Vom 14. bis zum 16. Juli wird Mareit und die gesamte Umgebung von Sterzing von Motortuckern und einem Gefühl von Freiheit erfüllt. Im Zuge der Biker-Days 2017 feiert der MC Falken sein 35-jähriges Bestehen. Geboten wird ein buntes Programm für Bikerfreunde und alle, die gerne zu rockiger Musik und in ausgelassener Atmosphäre feiern. Die Blues und Rock Coverband „MasQueNada“ eröffnet den Dämmerschoppen am Freitag mit einer breiten Songauswahl von Jimmy Hendrix und den Beatles über ZZ-Top bis hin zu Deep Purple. Anschließend heizen die Jungs von „Stahlzeit“ die Festbühne ordentlich ein. Die Rammstein-Coverband aus Deutschland rockt seit 2004 sämtliche Bühnen Europas. Nicht nur die Stimme von Stahlzeit-Frontmann Helfried Reißenweber klingt jener des Ramm-

stein-Sängers Till Lindemann zum Verwechseln ähnlich, auch mit ihren spektakulären Bühnenshows bedienen sie jegliches Markenzeichen der Originalband: Feuer, Pyrotechnik, Kunstblut, groteske Kostüme und vieles mehr. Eines der Highlights am Samstag ist die traditionelle Motorradrundfahrt durch den historischen Stadtkern Sterzings. Am Abend ist Glück gefragt: Bei der Ziehung der Lotterie können eine Harley Davidson Street Glide Special 2017, eine Karibikreise und ein Scooter SYM Jet gewonnen werden. Ab 19.30 Uhr bringt „AC/DI“ die Classic-Rock-Melodien von AC/ DC auf die Festbühne und sorgt damit für Partystimmung, bis mit der Band „Mallet“ weitergerockt wird. Nach der samstäglichen Party klingen die Biker-Days am Sonntag mit einem Frühschoppen und der Musikkapelle Mareit aus. sk

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GESELLSCHAFT

Bäuerliche Senioren feiern in Mareit Vor kurzem feierten die bäuerlichen Senioren des Bezirks Eisacktal/ Wipptal der Seniorenvereini-

gung im Südtiroler Bauernbund in Mareit ihr traditionelles Bezirksfest. Bezirkspräsident Josef Weissteiner und die Präsidentin der Ortsgruppe Ratschings Luise Markart konnten dazu rund 250 Funktionäre und Mitglieder der 15 Ortsgruppen des Bezirks sowie zahlreiche Ehrengäs-

te willkommen heißen. Nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche von Mareit mit Pfarrer Thomas Stürz und einem Festakt auf dem Festplatz von Mareit schwangen einige Senioren zu den schmissigen Stücken der Musikgruppe „Schnoggwond Plearer“ das Tanzbein. Für besonders gute Stimmung sorgten die „Wipptoler Plattlgitschn“. Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund setzt sich seit 1989 für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen, in erster Linie der Altbauern, ein. Die Vereinigung verfügt derzeit über 61 Ortsgruppen, aufgeteilt auf fünf Bezirke, und zählt rund 12.500 Mitglieder. Im Bezirk Eisacktal/ Wipptal sind derzeit in 15 Ortsgruppen rund 2.000 Mitglieder organisiert.

Volkstanz im Wipptal Vor kurzem wählte der Volksmusik- und Volkstanzkreis Wipptal im Rahmen seiner Jahresversammlung einen neuen Vorstand. Neue Obfrau ist Irmgard Hasler aus Stilfes, ihre Stellvertreterin Helene Nössing. Jörgl Frener leitet die Gruppe als Tanzleiter; Karl Wieser spielt die Ziehharmonika. Kassierin ist Bernadette Rabensteiner, Schriftführerin Maria Luise Depian. Um den Kindertanz sorgt sich

Nadja Fickenscher. Weiters gehört Raimund Oberhofer dem Ausschuss an. Seit fast 30 Jahren organisiert der Verein regelmäßig und an ver-

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schiedenen Orten des Wipptales Veranstaltungen zur Pflege bodenständiger Volksmusik aus dem Alpenraum, offenes Tanzen, Tanzfeste, Volkstanzkurse für Anfänger und Fortgeschrittene sowie Musikantenhoangarte. Das Volksliedsingen im Gasthof „Lex“ in Wiesen wird jeden letzten Montag im Monat angeboten. Auch Kindertanzkurse finden regelmäßig statt. Am 30. Juli nimmt der Volksmusik- und Volkstanzkreis bei einem Almtanzfest auf der Kalcher Alm teil. Die offenen Tanzabende unter Anleitung eines Tanzleiters im Vereinshaus in Trens jeden Donnerstag ab Oktober haben bereits Tradition. Im November stehen außerdem ein Tageslehrgang sowie die Fahrt zum Landeskathreintanzfest in Meran auf dem Programm.

PFLERSCH

Jungschützen feiern 10-jähriges Jubiläum Ende Mai feierte die Schützenkompanie Pflersch das 10-jährige Jubiläum ihrer Jungschützen. Die Gruppe zählt sechs Jungschützen und vier Jungmarketenderinnen, die von Jungschützenbetreuerin Rosmarie Öttl-Pallestrong betreut werden. Pater Karl Oberprantacher zelebrierte auf dem Sportplatz in Pflersch die hl. Messe und segnete ein neues Wegkreuz sowie den Jubiläumsstein mit der Inschrift „10 Jahre Jungschützen Pflersch“. Anschließend begrüßte Schützenhauptmann Reinhard Öttl die Ehrengäste, unter ihnen den Bundesjugendreferenten des Südtiroler Schützenbundes Werner Oberhollenzer, den Bezirksmajor des

Wipptales Rudolf Lanz, die Fahnenpatinnen Maria Holzer und Dolores Oberhofer, Bürgermeister

Franz Kompatscher, Tourismusvereinspräsident Harald Siller sowie die Schützenvertretungen des Landes. Jungschützenbetreuerin Öttl-Pallestrong und Jungschütze Lukas Pallestrong erhielten für ihre Tätigkeit eine Ehrenurkunde. rr

Familiensonntag in Sterzing „Geborgen in Gottes Hand“ lautete das Thema, zu dem sich Pfarrgemeinden, KFS-Zweigstellen und Familien bei einem ganz besonderen Familiengottesdienst zusammenfanden. In der Pfarrgemeinde Sterzing wurde dieser vom KFS

gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Ehe und Familie“ als Tag der Gemeinschaft, der Freude und des gemeinsamen Betens gefeiert, musikalisch gestaltet von zwei Kinderchören.

Im Anschluss daran gab es im Innenhof des Deutschhauses ein Familienfest, bei dem die Jugendkapelle Sterzing und Ziehharmonika-Klänge für Stimmung sorgten. Zwischen Sackhüpfen und Dosenschießen konnten sich die kleinen Besucher am VKEStand farbenprächtige Gesichter schminken lassen. Eine theatralische Einlage der Pfarrgemeinderatsfrauen zeigte, dass auch mit ungewöhnlichen Gegenständen Schönheitspflege funktionieren kann. Die Aufführung der Sterzinger Kinder-Zumba-Gruppe lud mit mitreißenden Rhythmen zum Mitmachen ein.


GESELLSCHAFT

Lange Nacht der Kirchen

Laufen für einen guten Zweck

Im Wipptal wurde die „Lange Nacht der Kirchen“ am 26. Mai mit der Kinderfahrzeugsegnung in der Pfarrkirche Sterzing eröffnet. Viele Kinder und Jugendliche ließen ihre Räder, Rollschuhe, Skateboards und Einräder segnen und erhielten zum Abschluss einen Segensaufkleber, der sie auf ihren Wegen begleiten und beschützen soll. In der Pfarrkirche von Stilfes wurde zu einer Kirchen- und Turmfüh-

WIESEN

rung geladen. Gemeinsam wurden der Turm, die Orgel und der Friedhof erkundet. Im Anschluss daran beeindruckte Organistin Sabine Walter aus Wiesen die Zuhörer mit meditativen Klängen an der Orgel. Abgerundet wurde der Abend in Stilfes mit einem Umtrunk im Widumhof und dem Erklingen aller Glocken, in Sterzing mit der Lichtfeier „Wenn Funken fliegen…“ in der Elisabethkirche.

RIDNAUN

Firmgruppe sammelt für Infopoint Am Pfingstsonntag startete die Firmgruppe Ridnaun nach dem Gottesdienst eine Spendenaktion und setz-

te damit ein Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität. Gegen freiwillige Spenden wurden Kuchen und Geträn-

ke ausgegeben. Von der Bevölkerung wurde diese Aktion großzügig unterstützt, konnten doch 1.135 Euro gesammelt werden, die an den Infopoint-Beauftragten Franco Ferri übergeben wurden. Im Caritas-Infopoint in Sterzing werden nicht nur zweimal wöchentlich Lebensmittel ausgegeben, sondern es finden sich auch viele Menschen – Migranten wie Einheimische – ein, die in ihrer Not auf kleine Spenden angewiesen sind.

Update – Apps für die Seele Am 9. Juni gestaltete die neue Arbeitsgruppe „Jugend“ der Pfarrgemeinde Sterzing unter dem Motto „Update – Apps für die Seele“ im Sterzinger Nordpark eine Jugend-

messe mit Dekan Josef Knapp. Das Motto zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Messe. „Gott gibt uns die Apps, die wir für unser Leben brauchen. Er gibt uns Orientierung wie Google Maps, er leuch-

tet uns den Weg wie eine Taschenlampe“, so Dekan Knapp, der mit einfühlsamen Worten auch Fragen aus der Runde beantwortete. Die musikalische Umrahmung der Feier übernahm die Singgruppe Ridnaun und die Bläsergruppe der Jugendkapelle Sterzing. Als Erinnerung an den Gottesdienst erhielt jeder Besucher einen Traubenzucker mit einem App-Symbol. Im Anschluss an die Messfeier waren die Besucher eingeladen, den „Flugmodus“ zu aktivieren und ihre Smartphones beiseite zu legen. So klang der Abend mit einem Chill-Out am Lagerfeuer aus.

Eltern und Gemeindevertreter beteiligten sich mit großem Einsatz an diesem Laufwunder. FREIENFELD

Mitte Mai beteiligten sich die Schüler der Grundschule Wiesen am Projekt „LaufWunder“ von youngCaritas. Die Schüler liefen mehrere Runden zu je einem Kilometer. Dabei ging es nicht ums Gewinnen, sondern darum, so viele Runden wie möglich zu bewältigen. Für jeden gelaufenen Kilometer wurde nämlich von persönlichen Sponsoren ein kleiner Geldbetrag gespendet. Am Ende kam die stolze Summe von 2.500 Euro zusammen. Damit werden arme Kinder in Bolivien unterstützt. Alle Schüler, Lehrpersonen, aber auch

In der Sportzone Freienfeld nahmen am „LaufWunder“ 98 Kinder und einige Eltern teil. Auch bei diesem Sportfest wurde für zwei Projekte von youngCaritas in Bolivien gesammelt. Dabei erhalten Schulkinder u. a. festes Schuhwerk, damit sie den oft beschwerlichen Schulweg sicher und ohne Verletzungen zurücklegen können. Mit der Unterstützung von Laufpaten kam so die beachtliche Summe von 3.500 Euro zusammen.

GASTEIG

Spiel und Spaß im Hochseilgarten Am 21. Mai wurde zum zehnten Mal der Wipptaler Radtag veranstaltet. Anlässlich dieses Jubiläums fand für die Schüler der 3. Grundschulklassen ein Mal- und Zeichenwettbewerb zum Thema „Die Geschichte des Fahrrades“ statt. Auch die sechs Schüler der Grundschule Gasteig gingen auf Ideensuche und gestalteten gemeinsam ein Plakat in verschiedenen Maltechniken. Ihr Einsatz wurde mit einem gemeinsamen Nachmittag im Hochseilgarten Skytrek belohnt.

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GESELLSCHAFT

youngwipp DIESMAL ZUM THEMA

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SCHULENDE

Schul(e.zu)Ende Es mag zu naheliegend scheinen, auf der Jugendseite zum Schulende über das Ende der Schule zu berichten. Dennoch ist es interessant. Wir haben sechs Fragen gestellt: an die Schülerinnen und Schüler einer Maturaklasse, anonym, 21 an der Zahl. Alle haben mitgemacht, hier ihre Antworten. W ie war das bei euch damals?

1.

4.

MEINE SCHULZEIT WAR

5.

MEINE LIEBLINGSFÄCHER WAREN

ICH WEISS, WAS ICH NACH DER MATURA MACHE Ich hab keine Ahnung 10 %

genau! 14 %

so ungefähr ... 76 %

2.

NACH DER MATURA ...

(zwei oder drei Nennungen waren möglich, insgesamt 61 Nennungen.)

3.

FÜR MEIN KOMMENDES LEBEN FÜHLE ICH MICH

6.

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IN MEINER SCHULZEIT HABE ICH


GESELLSCHAFT

UND DAS WOLLTE ICH UNBEDINGT NOCH SAGEN

7.

• lorem ipsum dolor sit amet • Es war mir ein Fest! • Im Nachhinein waren die fünf Jahre schnell vorbei. • Ich freue mich auf das, was jetzt kommt. • Ein bisschen mehr Realitätsbezug wäre manchmal wünschenswert. • Matura geht ganz lässig. • Nie mehr Schule! • Auch wenn ‚Schüler‘ sich nicht selten quälen mussten, ist es jetzt am Ende angelangt - doch gut gewesen. Und auch wenn man sich nichts eher gewünscht hat, als diese Schulzeit hinter sich zu bringen, wird man sie doch vermissen. Seufz! • Matura - gemütlicher als die Mittelschulabschlussprüfung. • Es wäre besser, wenn die Schule nicht nur das „Fakten lernen“ und „Daten kennen“ fördern würde, sondern auch die Kreativität. Das System Schule fördert einen speziellen Lerntyp und verunsichert die Schüler, die nicht hineinpassen oder damit nicht zurechtkommen, anstatt die anderen Fähigkeiten dieser Schüler zu fördern. Schule bedeutet eigentlich Förderung, doch wir lernen oft, dass es nur einen richtigen Weg gibt - halten wir diesen nicht ein, sind wir dumm oder werden zumindest so angesehen. Wir werden abgestempelt und können diesen Erwartungen nicht entrinnen. So kann ich meine Gedanken niederschreiben und sie werden als „nicht gut“ bzw. in Noten ausgedrückt „negativ“ bewertet. Doch wer kann mir wirklich sagen, dass die Art, wie ich meine Gedanken, meine eigenen Überlegungen und vor allem meine Meinung niederschreibe, falsch ist? • Ich bin froh, dass ich diese fünf Jahre Oberschule hinter mir habe und nun nie wieder zur Schule muss. Allerdings habe ich auch viel gelernt. • Nun gilt es zu testen, ob die Schule wirklich auf das wahre Leben vorbereitet. • Manche Lehrpersonen sollten weniger Druck auf die Schüler ausüben, vor allem hinsichtlich auf die Matura. • Danke für all das, was für uns seitens der Lehrer getan wurde. • Es ist schnell vorbeigegangen. • :) • Ich habe viele Erfahrungen gesammelt.

DAS WÜNSCHE ICH MIR FÜR DIESEN SOMMER

8.

(manche Antworten kamen öfter)

• Die Matura schaffen • Ein gesundes Knie • Einen Neustart • Viel Glück und eine erholsame Zeit • Eine Auszeit vom Maturastress • Schönes Wetter • Abenteuer, Freunde, Berge und viel Sonne • Sehr viel Lockerheit und Entspanntheit • Arbeit, die mir Spaß macht • Abenteuer, eine unvergessliche Zeit • Sonnenaufgänge in den Bergen, ‚Beachfeeling‘ in Kalifornien und Rock‘n‘Roll • Wunderhaftigkeit, viel Wind und Abenteuer! • Entscheidungen aus eigener Kraft zu treffen und meinen Weg eigenständig, ohne Zweifel, einzuschlagen • Einen Job zu finden • Mich zu finden

School’s out Am 15. Juni hieß es für die knapp 400 Schüler des Oberschulzentrums Sterzing: Endlich Sommerferien! Wie jedes Jahr feierten die Schüler im Schulhof das wohlverdiente Schulende. Bei den Feierlichkeiten wurden jene Schüler belohnt, die besondere schulische oder sportliche Leistungen erbracht hatten. Der wohl herausragendste Erfolg war der Italienmeistertitel der Fußball-Mädchen. Die Preise wurden von Sponsoren zur Verfügung gestellt. Zur Unterhaltung führten einige Schüler einige Sketche aus dem

im April im Stadttheater aufgeführten Theater „Sketch up“ vor,

die von der Schulband musikalisch umrahmt wurden. Mit einem Teil des Erlöses aus den Einnahmen unterstützten die Schüler zwei Kinder aus dem Passeiertal, die kürzlich zu Vollwaisen geworden sind.

STERZING

Sommersporttag der Grundschule

Für den traditionellen Sommersporttag zum Schulende hatten die Schüler des Sportgymnasiums Sterzing unter der Leitung von Michaela Pechlaner und Markus Gögele für die Schüler der 1., 2. und 3. Klassen der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing mehrere Stationen vorbereitet, u. a. Ziel-

wurf, Hürdenlauf und Slalomlauf. Besonders die Erstklässler freuten sich über jeden erzielten Punkt ihrer Gruppe und zeigten vollen Einsatz. Diese Veranstaltung wird bereits seit einigen Jahren durchgeführt und verbindet Schüler verschiedener Schulstufen in der Freude zum Sport.

FREIENFELD

Fußballturnier der Ministranten Anfang Juni lud der Jugenddienst Wipptal alle Ministranten der Seelsorgeeinheit Wipptal zum traditionellen Ministrantenfußballturnier in die Sportzone Freienfeld. Über 110 Kinder in 14 Mannschaften gaben ihr Bestes in den Gruppen- und Finalspielen, wobei der Spaßfaktor im Mittelpunkt stand. Die mit Süßigkeiten gefüllten Wanderpokale erhielten die Ministrantengruppe Telfes in der Kategorie Mittelschüler und Mauls in der Kategorie Grundschüler. Zudem bekamen alle Teilnehmer ein kleines Geschenk; unter allen Ministrantengruppen wurden tolle Preise verlost. Erker 07/17

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© Karl Graus

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

EIN SPIEL MIT LICHT UND SCHATTEN Interview: Astrid Tötsch Karl Graus, pensionierter Volksschullehrer aus St. Jakob in Pfitsch, beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Fotografie. Sein Archiv enthält unzählige einmalige Landschafts- und Porträtaufnahmen. Im Rahmen einer Ausstellung wurden einige seiner Werke bereits gezeigt. Erker: Herr Graus, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Karl Graus: Wir hatten bei uns zu Hause eine alte Schwarz-weiß-Kamera, mit der ich als Jugendlicher die ersten Aufnahmen machte. Diese Faszination hat mich nie wieder losgelassen. Mit einem meiner ersten Lehrergehälter habe ich mir eine Spiegelreflex-Kamera gekauft. Ich habe viel über das Fotografieren gelesen und dann die Kamera in die Hand genommen und probiert. Damals gab es noch keinen Autofokus und

keine automatische Blendeneinstellung – man musste alles selbst einstellen, herausfinden und testen. Natürlich gingen zuerst auch einige Fotos daneben. Was bedeutet die Fotografie für Sie? Fotografieren ist für mich weit mehr als ein Zeitvertreib. Ich möchte es fast als Balsam für die Seele bezeichnen: Ich kann darin aufgehen und völlig abschalten. Was fotografieren Sie gerne? Ich habe am Beginn meiner Leidenschaft sehr viele Fotos von meinen Kindern gemacht und auch von alten Menschen. Mich faszinieren vor allem diese ausdrucksstarken Gesichter. Zurzeit fotografiere ich viel meine Enkelkinder. Ihre Lieblingsmotive sind also Menschen? Nicht nur. Blumen gehören auch zu meinen bevorzugten Objekten, weil sie genauso wie Kinder dankbare Motive sind. Egal aus welcher Perspektive man sie aufnimmt, sie sind immer schön. Eine Bekannte hat mir von Veil-

chen erzählt, die in einem Wald in der Nähe von uns wachsen. Mit der Kamera in der Hand machte ich mich auf die Suche danach. Mit dem Frauenschuh war es ähnlich. Nach dieser Pflanze habe ich wirklich sehr lange gesucht, bis ich sie endlich vor der Linse hatte. Vor einiger Zeit wollte ich diese seltene Orchidee wieder fotografieren, suchte mir dafür eigens ein geeignetes Objektiv heraus. Allerdings war das Plätzchen, wo ich diese Pflanze zum ersten Mal gesehen habe, so verwachsen und verwildert, dass ich keine mehr finden konnte. Eine Zeitlang konnte ich mich sehr für Landschaftsbilder begeistern, speziell Panorama-Fotos. Aber auch die Kunst im Pfitscher Hochtal in seinen Kirchen und an den Wegen hatte es mir angetan. Ich bin sehr oft an einem unscheinbaren Wegkreuz, dem ich eigentlich nie richtig Beachtung schenkte, vorbeispaziert. Eines Tages habe ich es fotografiert und erst im Betrachten des Bildes ist mir seine wahre Schönheit aufgefallen.

Wie stehen Sie zu den modernen grafischen Bearbeitungsmöglichkeiten? Ich weiß, welche Möglichkeiten es heute gibt – aber dafür ist mir einfach die Zeit zu schade. Wenn ich in den Fachzeitschriften lese, wie die Fotos, die an sich ja alle wunderschön und perfekt sind, teilweise massiv nachbearbeitet wurden, kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn ich ein bestimmtes Motiv fotografieren möchte, benutze ich das Stativ und lasse mir einfach Zeit zum Beobachten und auch bei den Einstellungen. Braucht es heutzutage eine teure Ausrüstung, wenn man gute Fotos machen will? Vor allem braucht es gute Objektive. Die Kameras von heute sind mehr oder weniger alle gut. Allerdings muss man damit auch umgehen können. Bereiten Sie sich vor, wenn Sie ein bestimmtes Motiv fotografieren möchten? Nein, dazu fehlt mir leider die Zeit. Obwohl Zeit eine der wich-

Kreuzwegstation in der Alten Kirche von St. Jakob/ Pfitsch Erker 07/17

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

tigsten Voraussetzungen beim Fotografieren ist. Die schönsten Fotos entstehen meiner Ansicht nach im Morgen- oder Abendlicht – und dafür muss man entweder früh aufstehen und losmarschieren oder auch sehr viel Geduld haben. Manchmal fallen mir vor allem beim Spazierengehen bestimmte Dinge ins Auge, die ich dann später fotografieren möchte. Vielleicht betrachtet

„Sama-Herrgott“: Ein unscheinbares Wegkreuz offenbart seine Schönheit.

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man die Welt als Fotograf auch ein wenig anders. Es ist mir allerdings auch bereits einige Male passiert, dass ich die Schönheit eines bestimmten Objekts, die mir sofort ins Auge stach, nicht mit der Kamera einfangen konnte. Welche Funktion einer Digitalkamera schätzen Sie besonders? Die Serienbildfunktion ist vor allem bei Kinderporträts sehr hilf-

reich. Wenn ich früher ein Kind fotografiert habe und es machte genau in diesem Moment die Augen zu, dann war das Foto ruiniert. Bei der Serienbildfunktion sind solche Fotos sicher auch dabei, aber auch andere, die dann wirklich gut gelungen sind. Vor allem hat man aber die Kontrolle, warum ein bestimmtes Foto nicht gelungen ist: War es überbelichtet? Oder unterbelichtet? Und

beim nächsten Mal mache ich es einfach besser. Was würden Sie gerne einmal vor die Linse bekommen? Ich hätte gerne einmal ein Foto vom „Hai ziachn“ gemacht. Leider war es nicht möglich und wird mir wohl auch nicht mehr gelingen. Als es noch Bauern gab, die diese Arbeit machten, hatte ich keine Zeit – und heute macht es niemand mehr. E


Bildungsschlusslicht Wipptal Im Jahr 2016 wurden vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT) in Südtirol 90 Weiterbildungsorganisationen erhoben. Südtirolweit wurden 16.979 Weiterbildungsveranstaltungen angeboten, an denen 290.112 Personen teilnahmen. Durchschnittlich wurden 17,1 Teilnehmer gezählt. Insgesamt sind 61,9 Prozent der Kursteilnehmer Frauen. Am höchsten ist der Frauenanteil bei den Kursen zum Thema „Gesundheit, Soziales und Wohlbefinden“ (81,8 %). Es folgen die Themenbereiche „Küche und Hauswirtschaft“ (76,8 %) sowie „Kultur und Persönlichkeitsbildung“ (71,0 %). Der Index des Kursangebotes liegt im Jahr 2016 bei 32,4 je 1.000 Einwohner. Die Gemeinde Bozen weist dabei den höchsten Wert auf (57,2 Kurse je 1.000 Einwohner). Es folgen die Bezirksge-

meinschaften Eisacktal (31,7) und Vinschgau (30,6). Die Bezirksgemeinschaft Wipptal verzeichnet im Verhältnis zur Bevölkerung das geringste Kursangebot (12,6). Die durchschnittliche Teilnahmequote an Weiterbildungsveranstaltungen beträgt auf Landesebene 552,8 Teilnehmer je 1.000 Einwohner. Die höchste Teilnahmequote verzeichnet die Gemeinde Bozen mit 927,2 Teilnehmern je 1.000 Einwohner gefolgt von der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern mit 611,0 Teilnehmern und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit 574,4. Das Schlusslicht bildet die Bezirksgemeinschaft Wipptal mit 209,7 Teilnehmern. Im Bezirk liegt die Gemeinde Pfitsch mit 142 Angeboten, 2.397 Kursstunden und 2.330 Teilnehmern weitaus an erster Stelle.

WEITERBILDUNGSKURSE 2016 Gemeinde

Kurse

Teilnehmer

Brenner

10

363

146

Freienfeld

43

630

521

Franzensfeste Ratschings Pfitsch Sterzing

Stunden

5

55

102

41

737

349

142

2.330

2.397

13

119

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STERZING

Ikebana in den Alpen Am 28. Juli zeigen Mitsuko Omachi und Hanni Cerutti Annaratone in der Rathausgalerie von Sterzing japanische Blumengestecke. Die Ausstellung nennt sich „Ikebana in den Alpen“. Ikebana ist die antike japanische Kunst des Aufstellens von Blumen, Zweigen und Gräsern nach bestimmten ästhetischen Prinzipien. Sie offenbart das Wesen der Natur: Schönheit und Vergänglichkeit zugleich. Wäh-

rend in einem Blumenstrauß die einzelne Pflanze untergeht, wird im Ikebana jedes einzelne Element in seiner Einzigartigkeit zur Geltung gebracht. Ihren Ursprung hat die japanische Blumenkunst im chinesischen Buddhismus, der auch das Ritual des Blumenopfers vorsieht. Parallel zur Ausstellung findet um 17.00 Uhr im Vigil-Raber-Saal ein Vortrag statt. Erker 07/17

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Grube? STERZING

Holzschnitte im Stadel Kontrast zur Bebauung der nahen Stadt bilde, wie in wenigen anderen Gemeinden Südtirols für Sterzing die klare Grenze zwi-

Hofer Landschaften und ihre Prägungen, vorwiegend aus dem Sterzinger Talkessel, aber auch aus den Abruzzen und Nordspani-

an der Brennerstraße südlich von schen Stadt und Land markiere Sterzing Holzschnitte von Chris- und eine Metapher für die prekätoph Hofer und Matthias Delueg. re Dauer des Menschen darstelle. Es ist dies gleichsam die erste Aus- Zum zweiten nutze „der Gestalstellung in einem als alternatives ter des Baus“, Architekt MatthiKulturzentrum für Sterzing geplanten Bau. „Was für ein Ort, was für ein Raum, was für ein Bau!“ Mit diesen Worten eröffnete Grünen-Landtagsabgeordneter Hans Heiss, selbst Mitglied von LURX, die Ausstellung, zu der sich zahlreiche Gäste eingefunden hatten. Für den feinen Ton sorgte Lucia Karning aus Wien mit ihrer samtenen Stimme Christoph Hofer und Matthias Delueg (v. l.) und weichen Gitarrenklängen. as Delueg, und der Künstler und Heiss sprach in seiner Laudatio Restaurator Christoph Hofer den von einer gleich zweifachen Ver- Raum für eine „denkbar stimmige nissage: Zum einen öffne Diet- Ausstellung“. rich Thaler erstmalig seinen reno- In großformatigen japanischen vierten Stadel im Moos, das den Holzschnitten zeigten Delueg und

en. „Es sind Arbeiten, die im Geist der japanischen Holzschnitttechnik auf das Wesentliche zielen und damit bekannte Sujets verstärkt, aber auch verändert wiedergeben, welche die scheinbare Vertrautheit lange eingeübten Blickmustern entzieht, in befremdender und wohltuender Weise“, so Heiss. Der Stadel wurde als einer der alten Städel im Sterzinger Moos im Herbst 2016 von Bauherr Dietrich Thaler nach Plänen von Matthias Delueg wiedererrichtet. Delueg hat den Bau als Universitätsprojekt zu einem alternativen Kulturzentrum für Sterzing weitergesponnen. „Kargheit, die dank Phantasie in Reichtum, in eine andere Fülle umschlägt“, wie Heiss es nannte. lg

Mitte Juni zeigte der Wipptaler Kunst- und Kulturverein LURX um Präsident Karl Volgger im neu errichteten Sterzinger-Moos-Stadel

von Harald Kofler

Der kleine Weiler Grube befindet sich an der orographisch rechten Seite des Pfitscherbaches in der Nähe des Dorfes Kematen, gehört zur Katastralgemeinde Pfitsch und bildet mit dieser verwaltungstechnisch die Gemeinde Wiesen/ Pfitsch. Die Besiedelung dürfte wohl bereits in hochmittelalterlicher Zeit erfolgt sein, zumal das Urbar Meinhards II. am ausgehenden 13. Jahrhundert einen Hof, der in „der Gruberinne gesetzet ist“, erwähnt. Dies ist zugleich die älteste urkundliche Überlieferung des Siedlungsnamens „Grube“. Der erwähnte „Gruebenhof“ – oftmals auch als „innerer Hauptgrubenhof“ erwähnt – ist im Laufe der Jahrhunderte öfters geteilt worden und lässt sich deshalb historisch mit den noch heute bestehenden Höfen Tumman (Thomann), Feldhofer, Paulbinder (Pauler), Tötscher und Ralser (Fuchs in der Grube) in Verbindung bringen. Das Inner- und Außergrublehen bzw. der „innere und äußere Gruebenhof“ entstanden im 14. Jahrhundert aus dem bis dahin in Grube ungeteilten „Urhof“. Der heute gebräuchliche Siedlungsname dürfte sich wohl bereits in der frühen Neuzeit weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung erweist sich als nicht besonders schwierig und gilt als weitgehend gesichert. Die Bezeichnung „Grube“ verweist aus rein geographischen und geologischen Gründen nicht auf einen alten Bergbau, sondern vielmehr auf ein grubenförmiges Gelände, d. h. auf ein Gebiet, das von Gräben und Furchen durchzogen ist.

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KULTUR

STERZING

STERZING

Klassikfestival in Sterzing Bereits zum 8. Mal findet heuer in Sterzing vom 8. bis zum 20. Juli das klassische Musikfestival – eines der ältesten klassischen Festivals Europas – mit zahlreichen Konzerten statt. Dabei überraschen zahlreiche Musikstudenten und Professoren aus aller Welt wieder mit einer Serie hochklassiger Konzerte. Mit dabei sind auch wieder mehrere Gaststars aus aller Herren Länder, darunter Star-Violinist Mikhail Gantvarg sowie Virtuosen von der Bolschoi Oper Moskau und der Mariinsky Oper St. Petersburg. Heuer wird auch wieder die

Pianistin Dinara Klinton aus London in Sterzing auftreten. An Wochentagen werden vom 11. bis zum 19. Juli um 17.00 Uhr täglich Studenten-Konzerte in der Musikschule Sterzing geboten. Themenkonzerte gibt es um 20.30 Uhr wiederum in Sterzings schönsten Konzertstätten wie der Heiliggeist-Kirche, der Margarethenkirche oder dem Stadttheater. Das Abschlusskonzert findet in der einmaligen Atmosphäre des Sterzinger Stadtplatzes am 20. Juli statt. Alle Konzerte sind frei zugänglich.

Zu ihrem zehnten Geburtstag luden die zwölf Herren des Vokalensembles WippMenVox um Chorleiterin Anna Maria Staffler im Mai zu ihrem Jubiläumskonzert in den Theatersaal von Gossensaß. Der Saal war bis auf den letzten Stuhl besetzt, die gute Laune konnte man mit den Händen greifen und die gesangliche Darbietung machte aus den Zuhörern ein glückliches Publikum. Abwechselnd mit dem Gastchor ProVoxis aus dem Gadertal unter der Leitung von Johanna Dapoz gestalteten die Sänger im ersten Teil des Konzerts ein bunt gemischtes Programm. Am Klavier wurden sie von Isabella Schick begleitet; Ziehharmonika spielte Matthias Zössmayr. Im zweiten Konzertteil zeigten die Sänger, was sie im Gospel-Workshop mit dem aus Virginia (USA) stammenden Komponisten und Chortrainer

James Moore erarbeitet hatten. Dabei wurde das Publikum mit eingebunden und zum Mitsingen aufgefordert. So gelang es Moore, in die Unterhaltung Spiritualität einfließen zu lassen und die Zuhörer auf eine andere Weise zu berühren. Durch den Abend führte Barbara Kinzner. Vor zehn Jahren erfüllte sich Anna Maria Staffler mit der Gründung dieses Männerchores ihren eigenen Traum. Durch intensive Arbeit und unzählige Proben haben sich die Chormitglieder ein beachtliches Repertoire angeeignet, das Gospels, geistliche Lieder, Evergreens, Volkslieder und Stücke aus der klassischen und modernen Literatur umfasst. Internationale Auftritte gehören mittlerweile neben der Gestaltung von Hochzeiten, Messen und weltlichen Feierlichkeiten zur gelebten Tradition von WippMenVox.

Konzert der Streicherakademie Bozen

Unter der Leitung von Georg Egger gibt die Streicherakademie Bozen zu ihrem 30-jährigen Bestehen am 6. August im Stadttheater Sterzing ein Konzert. Zur Aufführung gelangen Antonio Rosettis Sinfonie in g-moll, die Arie „Wenn am weiten Firmamente“ aus „Philemon und Baucis“ von Joseph Hadyn, Wolfgang Amadeus Mozarts Hornkonzert in Es-Dur und die Serenade für Tenor, Horn und Streicher von Benjamin Britten. Als Solisten sind der Tenor Bertrand Berchtold (kleines Bild) und der Hornist Johannes Hinterholzer zu hören. Die Streicherakademie Bozen wurde 1987 vom Südtiroler Musikverein ins Leben gerufen. Sie setzt sich vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen, die eine reiche Kammermusikund Orchestererfahrung in bedeutenden Ensembles im In- und Ausland aufweisen und in Zusammenarbeit mit Nachwuchsmusikern ihre Erfahrungen weitergeben. Das Ensemble hat mehrere CD-Aufnahmen produziert und tritt regelmäßig bei bedeutenden Konzertreihen auf. Der Konzertabend beginnt um 21.00 Uhr; der Eintritt ist frei.

Glanzleistung für „Interaction“ Nachdem das Vokalensemble „Interaction“ mit Djamila Morandini, Samuel Andre Pörnbacher und Amelie Schuster beim Gesamttiroler Landesmusikwettbewerb Prima La Musica im März in Wattens einen ersten Preis und einen Sonderpreis zuerkannt bekommen hatte, überzeugte es Ende Mai nun auch die Jury beim österreichweiten Bundeswettbewerb in St. Pölten. Das von Waltraud Pörnbacher geleitete und von Tamara Salcher am Klavier begleitete Ensemble (AG II) der Musikschule Sterzing wusste in der Kategorie „Kammermusik für Vokalensembles“ neuerlich mit seinen gesanglichen Darbietungen zu überzeugen und holte einen ersten Preis. Erker 07/17

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KULTUR

175 Jahre Musikkapelle Mauls

Mit einem dreitägigen Jubiläumsfest und einem Sommerkonzert auf dem Festplatz von Mauls feiert die Musikkapelle Mauls in diesem Sommer ihr 175-jähriges Jubiläum. Gründerjahre und die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg Wie viele Südtiroler Musikkapellen wurde auch die Musikkapelle Mauls in der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufen. Ein Foto aus dem Jahr 1922 zum 80-jährigen Bestehen lässt darauf schließen, dass die Kapelle im Jahr 1842 gegründet wurde. Als ihr Gründer gilt der am 24. Dezember 1815 in Sterzing geborene Anton Hofer, Kooperator in Mauls und später Dompropst von Brixen. Hofer soll eine echte Tiroler Natur gewesen sein: offen, gerade, äußerst gewissenhaft in der Erfüllung all seiner Pflichten, daher auch überall, wo er gewirkt hat, sehr beliebt. Monsignor Hofer spielte vorzüglich Violine und war ein Förderer der cäcilianischen Kirchenmusik. Erster Kapellmeister war der damalige Krustnerbauer Johann Salcher. Seine Nachfolger waren Johann Plank (Joggele), Josef Hofer (Kunsttischler), Schuldirektor Josef Bonell sowie Josef Plank sen. und jun. (Joggele). Der erste kommentierte Auftritt geht auf den Mai 1867 zurück: Die Musikkapelle rückte anlässlich der Medaillenübergabe an die Landesschützen in Sterzing aus. Der erste nachweisliche Auftritt in Mauls war das Mitwirken an der Einweihungsfeier des neuen Schießstandes beim Seeber

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am 20. Juli 1882, der später auch als Probelokal diente. Zu einem der Höhepunkte am Anfang des 20. Jahrhunderts zählte die gemeinsame Beteiligung mit der Maulser Schützenkompanie

che, dass neben dem unbeschreiblichen Leid, das der Krieg mit sich brachte, so manche Maulser Musikanten bereits zu Zeiten des Kaiserreichs Österreich zu verschiedenen Militärkapellen einberufen wurden,

Die Musikkapelle Mauls hinter dem Gasthof „Stafler“ im Jahre 1912

am 29. August 1909 am Festumzug anlässlich der Landesfeier zum 100-Jahr-Gedenken an 1809 in Innsbruck. Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 musste so mancher Musikant sein Instrument abgeben und seiner Wehrpflicht nachkommen. Zwischen 1913 und 1921 gibt es keine schriftlichen Nachweise mehr, die auf ein Bestehen der Musikkapelle Mauls während des Ersten Weltkrieges hindeuten würden. Unter Kapellmeister Johann Plank erlangte die Musikkapelle Mauls nach dem Ersten Weltkrieg recht bald wieder ihr altes Niveau. Auch die Tatsa-

wirkte sich auf das Niveau der Kapelle äußerst positiv aus. Diese Burschen hatten die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Meistern fortzubilden und ihr Können bei ihrer Heimatkapelle nach deren Rückkehr einzubringen und auch an junge Musikanten weiterzugeben. Die Musikkapelle bestand auch während der Zeit des Faschismus weiter fort, jedoch wurden ihre Dienste oft für politische Zwecke missbraucht. So musste etwa anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Mauls an Feldmarschall Luigi Cadorna, der in Mauls gerne seinen Urlaub verbrachte, am 22. August 1927 gespielt werden. Auch bei der Einweihungszeremonie des Siegesdenkmales in Bozen im Juli 1928 musste die

Musikkapelle Mauls teilnehmen. Während des Zweiten Weltkrieges kam es schließlich zur Auflösung der Musikkapelle. Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg Josef und Jakob Hofer bauten die Musikkapelle Mauls nach den Kriegsjahren mit viel Energie und selbstlosem Einsatz wieder auf. Weil die Musikproben noch immer in den großen Bauernstuben stattfinden mussten (beim Roderer oder beim Joggele), wurde der Wunsch nach einem eigenen Proberaum immer größer. In den 1950er Jahren wurde ein eigenes Probelokal mit einer Fläche von 27 m² auf die alte Feuerwehrhalle, das Spritzenhaus, draufgebaut. 1956 übernahm Karl Girtler das Amt des Kapellmeisters. Er brachte die Musikkapelle Mauls mit viel Geschick auf ein beachtliches Niveau und stand dem Verein mit einer Unterbrechung – von 1981 bis 1983 war Josef Pichler Kapellmeister – bis 1988 als Dirigent vor. Im Jahr 1962 stand die Musikkapelle Mauls mit Obmann Franz Tatz vor einer großen Herausforderung. Die alten Instrumente mit der so genannten „hohen Stimmung“ aus der k. u. k. Militärmusik mussten ausgetauscht und durch solche in Normalstimmung ersetzt werden, um sich an den internationalen Standard anpassen zu können. Die Kosten waren beträchtlich und beliefen sich auf rund 1.500.000 Lire. Mit kräftiger Unterstützung der gesamten Dorfbevölkerung konnten die neuen In-


KULTUR Die Musikkapelle Telfes präsentiert

Die Musikkapelle Mauls im Jahr 1922 zum 80. Bestandsjubiläum

strumente angekauft werden. Seit dem Jahr 1963 verbindet die Musikkapelle Mauls eine bis heute währende Partnerschaft mit dem Musikverein Wildpoltsweiler aus dem Bodenseekreis in Baden-Württemberg. Im Jahr 1971 kam mit der Musikkapelle Rohrdorf aus dem Allgäu eine zweite Partnerkapelle dazu. Seit ihrem 125. Jubiläum darf die Musikkapelle Mauls auch eine Vereinsfahne ihr Eigen nennen. Fahnenpatin ist Katherina Oberrauch Stafler; erster Fähnrich war Adolf Zihl.

sen Sullmann, geboren in Duisburg, wohnhaft in Albeins, zum zweiten Mal in Folge eine Frau am Dirigentenpult und leitet den Klangkörper mit viel Geschick. Einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte ist mit Sicherheit das Erreichen von ausgezeichneten 91,17 Punkten beim Konzertwertungsspiel in Toblach in der Mittelstufe im Jahr 2016 und der Gewinn der Sonderwertung „Kirchenmusik“. Die Obmänner der Musikkapelle Mauls waren Benedikt Plank, Peter Überegger, Lorenz Gostner, Franz Tatz (1960 – 1968), Alois Seehauser (1969 – 1971), Franz Blasbichler (1972 – 1980), Johann Ralser (1981 – 1983), Adolf Zihl (1984 – 1986 und 1990 – 1995), Rudi Überegger (1987 – 1989) und Franz Gruber (1996 – 2007). Seit 2008 steht Markus Leitner dem Verein als Obmann vor. Heute zählt die MusikkaVizeobmann Ernst Gantioler, Verbandsobmann Pepi Fauster, Adolf Zihl, pelle Mauls 47 Mitglieder, Monika Leitner, Ricarda Janissen, Markus Leitner, Bürgermeister Peter davon 26 Musikanten Faistnauer (v. l.) und 14 Musikantinnen Am Cäciliensonntag im Jahr 1989 wurde im Alter zwischen 13 und 76 Jahren. Dazu das neue Probelokal im Haus der Dorfge- kommen eine Kapellmeisterin, fünf Markemeinschaft eingeweiht. Es stellte eine gro- tenderinnen und ein Fähnrich. Der Anteil ße qualitative Verbesserung im Vergleich an weiblichen Mitgliedern beträgt aktuell zum alten Proberaum dar. Das Bauvorha- 35 Prozent. ben und deren Finanzierung konnten nur mit Hilfe einiger fleißiger Mitglieder der Jubiläumskonzert und Festakt Musikkapelle sowie der Spendenfreudig- Am Pfingstsonntag fand die erste große keit der Maulser Bevölkerung umgesetzt Veranstaltung im Jubiläumsjahr statt. Anwerden. Zum ersten Mal dirigierte mit Mi- lässlich des traditionellen Pfingstkonzerchael Bacher aus Wiesen ein nicht ortsan- tes wurden Monika Leitner (15 Jahre) und Adolf Zihl (50 Jahre) mit dem VSM-Ehrensässiger Kapellmeister die Musikkapelle. Von 1994 bis zu seinem plötzlichen Tod An- zeichen in Bronze bzw. Großgold von Verfang 2000 stand der Musikkapelle Mauls bandsobmann Pepi Fauster ausgezeichBezirkskapellmeister Richard Bacher als Di- net. Kapellmeisterin Ricarda Janissen und rigent vor. Verschiedene Auftritte führten Obmann Markus Leitner erhielten für die den Klangkörper neben Ausflügen nach 10-jährige Ausübung ihrer Ämter das Rohrdorf oder Wildpoltsweiler auch nach VSM-Verdienstabzeichen in Silber. Am 23. Juli findet auf dem Festplatz von Cavalese, Brescia, Trient und Padua. Seit dem Jahr 2000 verzeichnet der Ver- Mauls der Festakt statt, eingebettet in ein ein einen regen Kapellmeisterwechsel: Jür- dreitägiges Jubiläumsfest. Dabei wird auch gen Mair (2000 – 2003), Bernhard Schnei- die neue Vereinschronik vorgestellt. der (2004), Oswald Oberhofer (2005), Mar- Am 19. August lädt die Musikkapelle Mauls tin Gruber (2005 – 2007), Erwin Fischnal- zu einem Sommerabendkonzert auf dem ler (2008 – 2009) und Renate Unterthiner Festplatz von Mauls. Es spielen die Jugend(2010 – 2014). kapelle Freienfeld und das bekannte EnSeit dem Jahr 2015 steht mit Ricarda Janis- semble „Bozen Brass“.

Am Samstag, den 15. Juli präsentiert die Musikkapelle Telfes den mittlerweile beliebten und außergewöhnlichen Abend „Musik & genießen“ im beheizten Festzelt am Sportplatz von Telfes. Im Rahmen dieses Musik-Dinners wird das jährliche Unterhaltungsprogramm der Kapelle vorgestellt. Das Abendessen wird von den Stuefer Buebm serviert.

Peter & Tom Catering: Stuefer Buebm

APERITIF: • Tartar vom Bio-Rind im Cono • Focaccia mit Zucchini und Scamorza • Glas Prosecco Docg MENÜ: • Crems-Fonduta vom Pecorino 18 Monate mit Sommertrüffel • Safranrisotto-Vialone-Nano mit Jakobsmuschelncarpaccio • Rücken vom Jungbullen mit Selleriepüree und Sommergemüse • Himbeere und zartbittere Schokolade als Dessert Das Abendessen beginnt um 18.30 Uhr mit einem Aperitif. Anschließend wird das 4-Gänge-Menü serviert. Nach dem Essen sorgt die Musikkapelle Telfes mit ihrem schwungvollen Unterhaltungsprogramm samt Gesangsteam für gute Stimmung. Das Konzert ist für alle frei zugänglich. Der Eintritt beträgt 45,00 Euro. Aus organisatorischen Gründen (limitierte Plätze) ist eine Tischreservierung bis zum 12. Juli bei Hubert Gander unter Tel. 328 2496951 erforderlich. Auf Ihr Kommen freut sich die Musikkapelle Telfes.

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KULTUR

Musikapelle Pflersch stellt sich der Jury

Im Mai hat die Musikkapelle Pflersch mit zehn weiteren Kapellen aus Südtirol an der Konzertwertung mit Sonderwertung „Polka“ in Schlanders teilgenommen. In der Stufe B spielte die Kapelle das Pflichtstück „Belvedere“ von Klaus Peter Bruchmann. Zudem wählte sie „Hindenburg“ von Michael Geisler als Selbstwahlstück, das sie vor einer internationalen Jury und dem Publikum zum Besten gab. Daneben stellte sie sich

mit der Polka „Die Liebste“ von Jaroslav Tvrdy der Sonderwertung. Bewertet wurden u. a. Ton- und Klangqualität, Interpretation und Stilempfinden sowie Stimmung und Intonation. Bei der Konzertwertung erzielte die Musikkapelle Pflersch 83,00 von 100, bei der Sonderwertung „Polka“ 81,83 von 100 möglichen Punkten. Organisiert wurde die Wertung vom VSM-Bezirk Schlanders.

GOSSENSASS

Pfingstkonzert der Vereinskapelle

RIDNAUN

Musikalische Weltreise Mit dem traditionellen Pfingstkonzert startete die Knappenkapelle Ridnaun in die neue Konzertsaison. Unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Joachim Bacher bot die Kapelle dem Publikum eine musikalische Weltreise, die von Irland bis nach Nord- und Südamerika, dem Indischen Ozean, Spanien und auch in unsere Breiten führte. Zu hören waren klangvolle Melodien aus den Konzertstücken „Dublin Pictures“ von Marc Jeanbourquin, „Hopetown Holiday“ von Steven Reineke oder der bekannten Filmmusik „The Mask of Zorro“ von James Horner. Mit dem Stück „Feeling Good“ von Leslie Bricusse begeisterte außerdem Daniel Braunhofer als Solist auf der Posaune die Zuhörer.

Bei der Knappenkapelle gab es heuer mit Daniel Wurzer, Ivan Helfer, Fabian Plattner (Trompete) und Robert Volgger am Tenorhorn vier Neuzugänge. Arnold Wurzer wurde mit dem Verdienstzeichen in Silber, Maria Theresia Wurzer und Andreas Frötscher mit dem Verdienstzeichen in Bronze für ihre langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Im Bild (v. l.) Obmann Daniel Ungerank, VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser, Arnold Wurzer, Andreas Frötscher, Maria Theresia Wurzer und Kapellmeister Joachim Bacher.

„Bläserklasse“ der Musikkapelle Jaufental

Das Pfingstkonzert der Vereinskapelle Gossensaß Anfang Juni im Kinosaal des Militär-Ferienheimes „Soggiorno Montano“ in Gossensaß wurde heuer mit drei schwungvollen Stücken der Jugendkapelle Brennerwind unter der Leitung von Marianne Mair eröffnet. Den ersten Teil des Konzertabends widmete die Kapelle um Obmann Armin Keim dem bekannten niederländischen Komponisten Jacob de Haan. Bereits viele Jahre gehören dessen Werke zum gern gespielten Repertoire der Vereinskapelle. Kapellmeister Klaus Sailer wählte mit dem Marsch „Ever-

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est“, den melodiösen Ouvertüren „Virginia“ und „Free World Fantasy“ sowie dem Ohrwurm „Queen’s Park Melody“ sicherlich einige seiner schönsten Stücke. Im zweiten Konzertteil erklangen der altrussische Marsch „Abschied der Slawin“ von Wassilij Agapkin, die böhmischen Konzertmärsche „Emotions“ und „Feuer und Eis“ von Guido Henn sowie mit „Alte Kameraden“ von Carl Teike einer der bekanntesten Militärmärsche. Vor zahlreichem Publikum beendete die Vereinskapelle ihr gelungenes Konzert mit drei Zugaben. Durch das Programm führte Edeltraud Zössmayr.

In Zusammenarbeit mit der Musikkapelle Jaufental gab es in diesem Schuljahr an der Grundschule Jaufental eine „Bläserklasse“. Auf Initiative von Jugendleiter Simon Rainer Wieser, Alt-Obmann Werner Markart und Alt-Kapellmeister Michael Bacher wurde bereits im Frühjahr 2016 mit der Organisation begonnen. Die Grundschüler von der 2. bis zur 5. Klasse erhielten während des Wahlpflichtfaches von ausgebildeten Instrumentallehrern eine halbe Stunde Instrumentalunterricht. Unter der Leitung von Hannes Tratter wurde ab März im Wahlfach zusätzlich

das „Ensemblespiel“ angeboten. Im Zuge der Schulabschlussfeier Mitte Juni gaben die jungen Musikanten einige Stücke zum Besten. Obfrau Kathrin Rainer Wieser bedankte sich bei Direktorin Elisabeth Scheiber, den Lehrern und

Sponsoren für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Das Projekt soll auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden.


20 Jahre Kirchenchor St. Jakob

Christi Himmelfahrt war für die kleine Pfarrgemeinde St. Jakob in Pfitsch ein großer Festtag, konnte doch der Kirchenchor sein 20-jähriges Bestehen feiern. Der Gottesdienst wurde vom Chor, dirigiert von Chorleiter Heinrich Pramsohler und begleitet von Organist Peter Steiner, mit der Marienmesse von Cesar Bresgen feierlich umrahmt. Zahlreiche Ehrengäste würdigten nicht nur die Bedeutung des Vereins für die Dorfgemeinschaft, sondern auch dessen musikalisches Niveau. In einer Rückschau ließ Karl Graus die Chorgeschichte Revue passieren, von der Gründung im Jahr 1997 bis zum heutigen Tag. Die älteren Bewohner von St. Jakob und Kematen erinnern sich noch an Josef Wechselberger, der bis zu seinem Tod 1965 den Kirchenchor

geleitet hatte. Da sich kein Nachfolger für ihn fand, blieb der Chorgesang jedoch allmählich aus. Erst über 30 Jahre später fand sich wieder eine Singgruppe zusammen, aus welcher der spätere Kirchenchor hervorging. Karl Graus, damals Volksschullehrer in St. Jakob, konnte Heinrich Pramsohler als Chorleiter für den neugegründeten Verein gewinnen, der seitdem die Sänger auf ein beachtliches musikalisches Niveau geführt hat. Höhepunkte in diesen 20 Jahren waren u. a. die Direktübertragung des Festgottesdienstes im Dezember 2011 im Hörfunk des RAI Sender Bozen und die Filmaufnahme „Klingendes Land“. Zum Ausklang der Messgestaltung erhoben die Sänger noch einmal ihre Stimmen und sangen von Carl Philipp Emanuel Bach „Groß ist der Herr“.

STERZING

„Berg und Alpinismus“ In der Stadtbibliothek Sterzing können den Sommer über rund 50 Bücher der alpinen Fachbibliothek des Alpenvereins Südtirol – diese befindet sich in Bozen – ausgeliehen werden. Die Werke zum Thema „Berg und Alpinismus“ sind ab 20. Juli für je zwei Wochen entlehnbar. Die Bibliothek ist von Dienstag bis Freitag (9.00 – 12.45 Uhr und 14.00 – 18.30 Uhr) sowie samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Erker 07/17

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AKTUELL

STERZINGER EHRENBÜRGER

Kaufmann, Gerberei- und Gutsbesitzer

Jakob Stifter (1862 – 1927) Ehrenbürger von Sterzing Jakob Stifter

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1862: Geboren am 7. Juli in Sterzing 1887: Er übernimmt die Leder- und Eisenwarenhandlung von seinem Vater Josef. 1888: Jakob heiratet am 9. April Maria Kreszenz Math (17. April 1864 – 2. November 1933), die ihm 14 Kinder schenkt. 1894: Jakob wird für 19 Jahre Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Sterzing. 1899: Am 7. Oktober verstirbt der zehn Monate alte Sohn Hubert. 1903: Jakob erhält am 24. Mai das silberne Ehrenzeichen der Stadt Sterzing für seinen 25-jährigen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. 1913: Am 10. August wird er zum Ehrenhauptmann der Feuerwehr Trens ernannt. 1915: Sohn Leopold stirbt in russischer Gefangenschaft. 1918: Am 1. November verstirbt Tochter Eleonora mit 22 Jahren. 1919: Am 11. April beschließt der Bürgerausschuss, Jakob Stifter zum Ehrenbürger zu ernennen. 1927: Am 21. Jänner verstirbt Jakob Stifter nach kurzem, schwerem Leiden (Schlaganfall) in seiner Heimatstadt. Er wird im Friedhof von Sterzing im Beisein der Witwe und den acht noch lebenden Kindern beigesetzt.

Jakob Stifter wird in der einschlägigen Literatur nirgends als Ehrenbürger von Sterzing geführt, da er von 1916 bis 1918 nicht Bürgermeister von Sterzing war, sondern für seinen guten Freund Bürgermeister Josef Domanig lediglich die Amtsgeschäfte in Sterzing führte. Die Originalurkunde ist verschollen, Zeitungsberichte aus der Zeit gleich nach dem Ersten Weltkrieg sind nicht leicht greifbar. Dennoch gibt es zahlreiche Hinweise, dass er am 19. April 1919 gemeinsam mit Josef Domanig zum Ehrenbürger der Stadt Sterzing ernannt worden ist. Ein großer Dank geht an seine Enkelin Marialuise Stifter für die wertvollen Mitteilungen und Fotos. Die Familie Stifter stammt aus Prags im Pustertal. Peter Stifter (geboren 1804) zieht nach Sterzing und verstirbt hier am 15. Juni 1886. Sein Sohn Josef erwirbt 1882 das so genannte „Stillahaus“ (Hausnummer 7, nördlich der Raiffeisenkasse) in der Neustadt und führt dort mit beachtlichem Erfolg seine Leder- und Eisenwarenhandlung. An-

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fang des 18. Jahrhunderts hat der Kürschnermeister Paul Stilla in dem großen Stadthaus mit dem auffal-

ges Lager von Lederwaren aus eigener Produktion zum Verkauf an und kauft auch Felle und Wildfelle

Der Betrieb der Familie Stifter im Gerberviertel in der Garbe war bis 1956 aktiv. Im Vordergrund die 27 m hohe Eiche im Besitz von Marialuise Stifter, Enkelin des Ehrenbürgers

lenden dreigeschossigen Erker seine Werkstatt, wo er Felle und Pelze verarbeitet. Der Name Stillahaus hält sich noch jahrzehntelang. Mit 25 Jahren übernimmt Jakob Stifter 1887 das gutgehende Geschäft des Vaters, das er im Laufe der Jahre bedeutend vergrößert. Am 17. Oktober 1888 meldet er seine Gemischtwarenhandlung unter seinem Namen beim Kreisgericht Bozen an. So bietet er ein reichhalti-

zu Tagespreisen ein. An Eisenwaren reicht die Palette von verschiedenen Werkzeugen für Bau- und Möbeltischler bis hin zu Schneidwerkzeugen und Taschenmessern. Für kurze Zeit (1890 – 1910) scheint Jakob Stifter auch als Besitzer der heutigen Sportbar in der Schwalbenegggasse auf. Am 9. April 1888 ehelicht der junge Kaufmann Maria Kreszenz Math, die Schwester von Ignaz

Math, dem Chorregenten in der Stadtpfarre. Der überaus glücklichen Ehe entspringen 14 Kinder, von denen noch vier in der Kindheit sterben. Der älteste Sohn Leopold (geboren am 17. Jänner 1889) wird am 7. September 1914 in Galizien am rechten Arm angeschossen und gerät in russische Gefangenschaft. In Bereczovka in Sibirien stirbt er am 4. Oktober 1915 an Typhus. Während der langen Gefangenschaft ist der äußerst musikalische Klavierspieler dazu abkommandiert, die russischen Offiziere zu unterhalten. Kurz vor dem Einlangen der Todesnachricht erhält der Vater die Nachricht, dass es Leopold gut gehe und er gesund sei. Deshalb ist die Bestürzung der Angehörigen in Sterzing umso größer (Brixener Chronik vom 21. Dezember 1915). Tochter Eleonore (geboren am 29. Februar 1896) verstirbt mit 22 Jahren am 1. November 1918 an der grassierenden Grippe. Stifter führt die Amtsgeschäfte Jakob Stifter ist nicht nur ein guter und rechtschaffener Familienvater, sondern auch in der Gemeindepolitik sehr engagiert. Jahrzehntelang


STERZINGER EHRENBÜRGER

Das glückliche Ehepaar Kreszenz und Jakob Stifter

gehört er dem Sterzinger Gemeinderat an. Wie bereits sein Vater Josef von 1884 bis 1890 im Bürgerausschuss sitzt, so folgt Jakob Stifter 1893 in den Ausschuss. Er übernimmt die Aufgabenbereiche „Sanitäts-, Reinlichkeits-, Gesundheits- und Marktpolizei“ sowie das Komitee „Feuer-, Fremden- und Gesindepolizei“ für drei Jahre. Bereits in der nächsten Amtsperiode von 1896 bis 1899 vertritt er als Erster Magistratsrat den amtierenden Bürgermeister Alois Gschwenter; er wird u. a. als Vertreter der Stadt in die Brixner Erwerbssteuer-Kommission gewählt. Im Jahr 1911 muss oder darf Jakob Stifter zu einem ganz besonderen Anlass für Bürgermeister Josef Domanig einspringen: Dessen Onkel Karl Domanig soll am 3. April die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing erhalten, doch ist sein Enkel Josef Domanig durch die Verwandtschaft zum Gefeierten befangen. Somit fungiert Jakob als Bürgermeister-Stellvertreter und waltet mit Freuden seines Amtes. Jakob Stifter verbleibt bis zum Ersten Weltkrieg ununterbrochen im Gemeinderat. Nachdem der langjährige Bürgermeister Josef Domanig (BM 1904 – 1916) am 3. September 1916 als Oberleutnant zur aktiven Dienstleistung einberufen wird, muss der Erste Magistratsrat Jakob Stifter die Amtsgeschäfte führen. Er setzt sich vor allem

für soziale Belange ein. Eine seiner ersten Aktionen ist die Einberufung eines Lokalkomitees, das Opfertage in Sterzing veranstaltet und trotz der harten Kriegsnot 799 Kronen 60 Heller an Spenden einsammeln kann. Zu dem Zweck werden Kriegsabzeichen verkauft und zwei Wohltätigkeitsvorstellungen des Dilettanten-Mädchenund Kindertheaters gegeben. Ab 4. Oktober 1916 wird mit Sammelbögen von Haus zu Haus für die Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen Gefallener und für die Tuberkulosen gesammelt. „Der Tiroler“ vom 30. Mai 1917 meldet aus Sterzing: „Infolge der immer fühlbarer werdenden Lebensmittelknappheit hat sich über Anregung des derzeitigen Herrn Bürgermeisters Jakob Stifter kürzlich ein Komitee gebildet, welches die unentgeltliche Abgabe einer eingekochten sogenannten Kriegssuppe an arme Ortsbewohner bezweckt. Am Pfingstsonntag erfolgte die erstmalige Ausgabe der Suppe an 30 Arme. In der Folge geschieht

dieselbe dreimal wöchentlich. Jeder Arme erhält 1 Liter schmackhafte, kräftige Fleischsuppe. Die Mittel für die Kriegssuppenausgabe werden durch Wohltäter aufgebracht.“ Am 13. September 1917 öffnet in Sterzing wieder die Schule. Im Rathaus findet eine besondere Feier statt: Die ehrwürdige barmherzige Lehrschwester Hartwiga Menel wird mit der Medaille für 40-jährige treue Dienste im Schulbereich dekoriert. Bezirksschulinspektor Josef Bonell, Schulleiter Josef Noggler und Bürgermeister Jakob Stifter würdigen in längeren Ansprachen die Verdienste der Gefeierten. So erinnert Stifter die Festteilnehmer daran, dass es der Lehrerin stets ein Anliegen war, „auch die schwächsten Schüler vorwärts zu bringen und daß viele, im öffentlichen Leben hervorragende Männer und tüchtige Frauen, den ersten Unterricht, den Grund ihres Wissens von Schwester Hartwiga empfingen“ (Der Tiroler vom 30. September 1917). Nachdem die Italiener Ende November 1918 die Verwaltung in Tirol, im Etschland und in den Seitentälern von Reschen bis Toblach übernehmen, ergeht an die Stadt Sterzing das Ansuchen, die italienische Flagge am Rathaus zu hissen, „zum Zeichen ihrer freiwilligen

zeugen, dass es besser ist, dem Wunsch des königlichen italienischen Militär-Kommandos nachzukommen, „um dadurch einem zukünftigen Befehle oder anderen Repressalien der Italiener zuvorzukommen“. In Gossensaß hat der italienische Stations-Kommandant die Marktgemeinde auffordern müssen, die Fahne auszuhängen, und deshalb das Verbot erlassen, von sieben Uhr abends bis sechs Uhr morgens die Wohnungen zu verlassen. Nun endlich kehrt Josef Domanig aus dem Krieg zurück in seine Heimatstadt und übernimmt wieder die Amtsführung als Bürgermeister, nachdem Jakob Stifter im Februar 1919 zurücktritt. Bis 1922 bleibt er dessen Stellvertreter.

Jakob Stifter mit zahlreichen Auszeichnungen

Die Ehrenbürger Jakob Stifter und Josef Domanig Am 11. April 1919 beschließt der Bürgerausschuss der Stadtgemeinde Sterzing die gewesenen Bürgermeister Jakob Stifter und Josef Domanig in Anerkennung ihrer Verdienste, die sie sich in der Kriegszeit um das Gemeinwohl erworben haben, einstimmig zu Ehrenbürgern zu ernennen. Das schön gestaltete Diplom stammt aus der Feder von Gemeindeverwalter Rudolf Fleckinger, der Rahmen vom Kunsttischler Leopold Auckenthaler. Es obliegt nun wiederum dem amtsführenden Bürgermeister Josef Vetter, den Geehrten am 18. Juni 1919 das jeweilige Diplom zu überreichen. Am Abend bringt die Bürgermusik den beiden Herren unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung ein Ständchen dar.

Zustimmung zur neuen und endgültigen Ordnung der Dinge, die durch den Sieg der Italiener vorgezeichnet ist“ (Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 3. März 1919). Der noch amtierende Bürgermeister Jakob Stifter versteht es, mit den italienischen Behörden und Kommandos umzugehen, und kann den Bürgerausschuss in der Sitzung vom 2. Dezember 1918 davon über-

Begeisterter Feuerwehrmann In der Nacht auf den 8. Februar 1865 brennen in der Altstadt 14 Häuser und 17 Wirtschaftsgebäude ab. Man beklagt zwei Menschenleben und 36 Stück Vieh. Man findet den Schlüssel zum Spritzenhaus neben der Spitalkirche am Stadtplatz nicht und bricht die Tür auf, doch die Gerätschaften sind defekt, die Schläuche durchlöchert. Die Wehren von Gossensaß und Mauls sollen noch vor den Sterzingern im Einsatz geErker 07/17

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le östlich vom Zwölferturm eröffnen, zu dessen Errichtung Apotheker Johann Kofler (gestorben am 5. Juli 1906) einen Teil seines Grundes zur Verfügung gestellt hat.

Unter Jakob Stifters Kommandantschaft erhält Sterzing 1907 ein neues Spritzenhaus.

wesen sein. Am 3. Oktober 1867 fällt sogar der Zwölferturm den Flammen zum Opfer. Ein Feuer, das vom Hirschenwirt auf das angrenzende Stötterhaus übergreift, setzt daraufhin den oberen hölzernen Teil des Turmes in Brand. Gegen solcherlei Missstände will man nun vorgehen. Am 5. September 1875 wird in Sterzing unter großer Beteiligung der Bevölkerung ein Feuerwehrverein gegründet. Die Feuerwehr hat zu dieser Zeit den höchsten Zulauf unter den Vereinen und kann bei ihrer Gründung 90 Mitglieder verzeichnen. Auch Jakob Stifter wird vom Feuerwehr-Fieber gepackt. Er tritt 1878 der Freiwilligen Feuerwehr bei. Der erste Kommandant heißt Michael Kelderer. Neben einer „Knaust’schen Abprotzspritze“ (sie kann fast über den Zwölferturm hinaus spritzen) wird verschiedenes Lösch- und Bergegerät angekauft. In sechs bis zwölf Übungen pro Jahr soll der richtige Umgang mit dem Gerät geübt werden, dazu kommen jährliche Hauptübungen. Es gibt keine Altersbegrenzung, weshalb die Mitgliederzahl ständig anwächst. Die Alarmierung erfolgt durch die Hornisten. Einer von ihnen bläst aus den Fenstern des Zwölferturms in alle vier Himmelsrichtungen das Signal des Feueralarms. Andere Hornisten fahren in der Zwischenzeit auf ihren Fahrrädern durch die Stadt und blasen in ihr Horn. Die Mannschaft muss daraufhin unverzüglich im Spritzenhaus erscheinen. Damit es der Turmwächter nicht verschlafen kann, gibt es eine eigens angefertigte Uhr, die er jede Viertelstunde aufziehen muss. Laut neuer Feu-

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erpolizeiordnung von 1881 müssen auf Dachböden ständig gefüllte Wasserbottiche bereitstehen. Nachdem Jakob Stifter seit 1886

Am 21. April 1912 beendet Jakob Stifter seine aktive Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr, indem er eine Wiederwahl ablehnt. Diese Frühjahrs-Hauptversammlung tagt beim „Schwarzen Adler“. 80 Wehrmänner und die Kommandantschaft sind erschienen, der Bürgermeister Josef Domanig vertritt die Stadtgemeinde. Der neu gewählte Kommandant heißt Kaspar Thaler. Für Jakob Stifter hat man eine besondere Über-

Bürgermeister Josef Domanig bedankt sich 1912 bei seinem Stellvertreter für den jahrzehntelangen Feuerwehreinsatz.

zum Kommandant-Stellvertreter raschung parat: Er wird zum Ehgewählt wird, übernimmt er am renkommandanten ernannt. Sein 15. April 1894 die Kommandant- guter Freund, der Bürgermeister, schaft für die kommenden 19 Jahre. Als Zugsführer beim Militär bringt Jakob nun soldatisches Leben in die Feuerwehr. Sein Ehrgeiz sowie seine Liebe zur Feuerwehr ver- Die bescheidene Grabinschrift verrät nichts über helfen dem Verein Jakob Stifters Ehrenbürgerschaft. zu höchstem Ansehen. Aufgrund der Bemühungen überreicht ihm u. a. ein sechsteilivon Stifter wird der Feuerwehr nun ges Silberbesteck mit Stifters Initiajährlich eine finanzielle Unterstüt- len, das sich heute noch in Familizung von der Stadtverwaltung zu- enbesitz befindet. Es folgt die Ernennung zum Beerkannt. 1907 kann er die neue Gerätehal- zirksverbandsausschussmitglied

und am 21. September 1913 die Überreichung des Ehrendiploms als Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Trens. Am 9. April 1913 feiert Jakob mit seiner Frau Kreszenz Math im engeren Familienkreis Silberne Hochzeit. Die Frau Gemahlin hat sich nach längerer Krankheit wieder erholt, doch für eine größere Feier fühlt sie sich noch zu schwach. Die Glückwunschschreiben der zahlreichen Vereine (Feuerwehr, Veteranenverein, Gemeinde) werden deshalb schriftlich überbracht. Am 16. November 1925 hält der Wintersport- und Fremdenverkehrsverein im Gasthof „Lamm“ seine Vollversammlung ab. Man blickt auf das 30-jährige Bestehen zurück. Jakob Stifter ist langjähriges Ausschussmitglied, scheidet aber an diesem Tag aus „Gesundheitsrücksichten“ aus dem Verein aus, zum Nachfolger wird Uhrmacher Josef Vetter gewählt. Der abwesende Jakob Stifter wird für seine aufopfernde Mitarbeit im Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Die Versammlung erhebt sich zum Zeichen der Verehrung des scheidenden Mitglieds von den Stühlen (Meraner Zeitung vom 18. November 1925). Jakob Stifter scheint mehrere Schlaganfälle überlebt zu haben. Im Nachruf (Dolomiten vom 24. Jänner 1927) wird berichtet, dass er „an den Folgen des letzten Schlaganfalles, den er vor zehn Tagen erlitten, nach mehrmaligem Empfang der heil. Sterbesakramente gestern um fünf Uhr nachmittags gestorben“ ist. Im Nachruf heißt es weiter: „Ein ehrenwerter Bürger unserer Stadt, einer unserer Besten, der es wie kaum einer durch der Hände Fleiß zu Ehre und Ansehen gebracht, ist aus unserer Mitte geschieden. Herr gib ihm die ewige Ruhe!“ E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: KAUFMANN UND BÜRGERMEISTER JOSEF DOMANIG


KULTUR

JAUFENTAL

Der Ötzi-Doktor

Restaurierung der St. Antoniuskapelle zeit“ zu erhalten. So sei es unsere Aufgabe, diese Denkmäler der Kunst und der Volksfrömmigkeit zu erhalten, so die Pfarrverantwortliche. „Es wäre für uns als kleine Pfarrgemeinde ohne große Einkünfte allerdings nicht möglich gewesen, diese Ausgaben allein zu stemmen. Wir sind auf die Hilfe der öffentlichen Hand und privater Sponsoren angewiesen, die uns in reichlichem Maße unterstützt haben.“ Der Verwalter Josef Plank bezifferte die Gesamtkosten der Restaurierung mit rund 42.500 Euro und dankte den beteiligten Firmen. In diesem Zusammenhang verlieh Plank seiner Hoffnung Ausdruck, dass doch eine Umfahrung der Kapellen ins Auge gefasst Die St. Antonius- und die Brunnenkapelle in Außertal werde, um so diese beiden Kulturdenkmäler vor Knapp, Chor und Musikkapelle begrüßte die dem Verkehr zu schützen. Sein besonderer Pfarrverantwortliche Waltraud Haller Sailer Dank ging an die Sponsoren, das Landesdie versammelte Festgemeinde und die Ehrengäste, unter ihnen Dekan Knapp, Fraktionsvorsteher Luca Zenzale, den Vertreter der Stiftung Sparkasse Rudolph von Unterrichter und die stellvertretende Leiterin der Sparkassenfiliale Sterzing Karin Winkler. Die beiden Kapellen stammen aus Abschlussfeier der Restaurierungsarbeiten an der St. Antoniusdem 18. Jahrhundert und Brunnenkapelle und sind damals von der Bevölkerung unter großen Opfern erbaut worden. Die An- denkmalamt, die Gemeinde Ratschings und toniuskapelle wurde 1716 zu Ehren der die Stiftung Südtiroler Sparkasse, aber auch „Übergebenedeitesten und Unbeflöckten an die vielen Spender, die mit ihren großen Jungfrau Maria und des heilligen Antonii und kleinen Beiträgen wesentlich zur Finanvon Padua“ geweiht. Ungefähr aus dersel- zierung der Arbeiten beigetragen haben. Ein ben Zeit stammt auch die gegenüberliegen- besonderer Dank erging an Familie Steckholde Brunnenkapelle. Als 1718 der Bischof in zer, die als Mesner seit Jahrzehnten die KaBrixen erlaubte, an Werktagen hier die hei- pelle betreuen, aber auch an Walter und Klalige Messe zu feiern, verpflichteten sich die ra Siller, welche die Außengestaltung überNachbarn, das Kirchlein „auf ewige Welt- nommen haben. ss

© Alois Heidegger

Alljährlich ziehen die Jaufentaler am 13. Juni in einem Kreuzgang von der St. Ursulakirche in Mittertal zur St. Antoniuskapelle in Außertal. Heuer konnte dabei der Abschluss der Restaurierung sowohl der Antoniuskapelle als auch der gegenüberliegenden Brunnenkapelle gefeiert werden. Nach dem Gottesdienst mit Dekan Josef

Vor kurzem ist in der Edition Raetia das Buch „Ötzis Leibarzt“ erschienen. Dabei spürt Heinrich Schwazer, gebürtig aus Mauls, Kulturredakteur der Neuen Südtiroler Tageszeitung, im Gespräch mit dem Pathologen Eduard Egarter Vigl Ötzi, Tutanchamun und anderen Kriminalfällen nach. Der Weg von Eduard Egarter Vigl ist gepflastert mit Leichen; der Pathologe hat ständig mit dem Tod zu tun. Als Ötzi in Südtirol ein Museum erhalten soll, wird er zum Leibarzt der einzigartigen Mumie erkoren und steht vor der paradoxen Aufgabe, für die „Gesundheit“ einer 5.000 Jahre alten Leiche zu sorgen. Die Gletschermumie soll konserviert und gleichzeitig ausgestellt werden – eine Herausforderung, an der Egarter Vigl zu scheitern droht. Misstrauisch beobachtet von der Fachwelt gelingt ihm mit einer genialen Methode der Durchbruch und er wird schlagartig zum weltweit bekannten Mumienfachmann. Im Interview mit dem Journalisten Heinrich Schwazer erzählt Eduard Egarter Vigl von der dramatischen Entdeckung der Pfeilspitze und fragt nach dem Verbleib von Ötzis fehlendem Fingernagel. Anekdotenreich berichtet er von seinen Untersuchungen am Pharao Tutanchamun und seiner Detektivarbeit als Gerichtsgutachter, hinterfragt unseren Umgang mit dem Tod, berichtet, warum es bei uns keine toten Chinesen gibt, und schildert die Begegnung mit einer Schamanin, die sein wissenschaftliches Weltbild erschüttert hat. Schwazer, der Journalist bei den Wochenzeitungen „ff“ und „Südtirol Profil“ sowie ab 1996 mehrere Jahre Chefredakteur der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ war, hat auch die Geschichte des Frauenmörders Guido Zingerle recherchiert, 2002 bei Edition Raetia veröffentlicht und in der Folgezeit zu einem Theaterstück adaptiert, das in mehreren Städten Südtirols mit Erfolg aufgeführt worden ist. Erker 07/17

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COMUNE DI BRENNERO

COMUNE DI VIPITENO

Nuova regolamentazione per i parcheggi

Consiglio comunale

A inizio giugno si è svolta a Colle Isarco un’assemblea cittadina, durante la quale il sindaco Franz Kompatscher ha illustrato i nuovi progetti che il comune si è prefissato. Tra essi c’è la realizzazione di un parcheggio sotterraneo sotto il campo di pattinaggio. Il sindaco ha informato che seppur a Colle Isarco i parcheggi non mancano, la realizzazione del garage sotterraneo si rende necessaria per creare più ordine. Infatti, molti automobilisti parcheggiano a tempo illimitato e spesso in inverno non spostano le autovetture per consentire agli spartineve di fare il loro lavoro. L’ingegnere Stefano Moser ha presentato in sede di assemblea lo studio di fattibilità del parcheggio. Il garage sotterraneo verrebbe realizzato su terreno comunale, l’entrata e l’uscita invece su terreno privato. Ci saranno a disposizione 60 parcheggi della grandezza di 5x3 metri. Il costo di un posto macchina ammonta a circa 27.000 E con approssimativamente il 22% di IVA, che a seconda dei casi può essere calcolata al 4 o 10%. La realizzazione del parcheggio è stata ora presentata alla popolazione ma la sua realizzazione avverrà solo in caso di sufficiente interesse. Alla fine del 2018 nella piazza del paese saranno realizzate zone parcheggio a tempo limitato. Gli unici parcheggi a tempo illimitato saranno quelli adiacenti alla stazione ferroviaria. Tra gli altri punti all’ordine del giorno dell’assemblea il primo cittadino ha informato che la posa dei cavi a fibra ottica è stata assegnata alla ditta Telco di Brunico che realizzerà i lavori in estate. Il prossimo anno verrà fatto il bando per l’assegnazione per l’assistenza della rete e infine si cercherà il gestore della rete. I lavori di costruzione per la realizzazione della scuola materna di Colle Isarco inizieranno a inizio luglio e si conta di iniziare entro l’anno anche con i lavori per la realizzazione del cantiere comunale. Le barriere antirumore lungo la linea ferroviaria saranno realizzate presumibilmente nel 2018. cm

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A metà luglio si è svolta nella sala consiliare del comune di Vipiteno la seduta del Consiglio Comunale. All’ordine del giorno c’era un’interrogazione del consigliere Thaler (SVP) riguardante lo spostamento programmato dell’ufficio del sindaco nel municipio di Vipiteno. Il consigliere Thaler non era presente in seduta (assente giustificato) e di conseguenza il primo cittadino Messner si è appellato all’art. 12 par. 9 dell’ordinamento dei comuni che prevede il ritiro della mozione in assenza del richiedente. Tra gli altri punti il consiglio comunale ha approvato la modifica del piano urbanistico. Le modifiche riguardano diversi punti tra cui l’inserimento di una zona per impianti per il tempo libero nella zone di verde agricolo in via Prati; la trasformazione di una parte di una strada comunale in zona residenziale, zona di espansione all’incrocio tra la via Santa Margherita e la via Tunes; la trasformazione di una parte della zona per attrezzature collettive sovra-comunali in zona residenziale. La trasformazione di bosco, parcheggio pub-

NO COMMENT

blico in zona di espansione per insediamenti produttivi e di bosco in parcheggio pubblico, come anche lo spostamento della pista ciclabile a Campi di sotto. Sono inoltre state inserite nel piano urbanistico delle modifiche al piano di zonizzazione presso Monte Cavallo, così come l’inserimento di una zona per impianti turistici alloggiativi, l’inserimento di una zona per impianti per il tempo libero in zona di verde agricolo e pascolo e l’inserimento di una zona per impianti turistici ristorativi a Monte Cavallo. Nel piano urbanistico è stata inserita anche una zona di area di sosta per camper in via Brennero ed infine il piano prevede l’inserimento di una zona per impianti turistici alloggiativi a Novale. Tra le varie il consigliere Werner Graus (SVP) ha chiesto al consigliere Herbert Seeber (Für Sterzing – Wipptal) assessore comprensoriale di informare regolarmente il consiglio sul lavoro e le tematiche discusse in comprensorio. Seeber dà la sua disponibilità e in futuro informerà oralmente il consiglio. cm


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A22

FORTEZZA

Situazione traffico insostenibile Il semaforo posto all’altezza del ponte sull’Isarco a Fortezza sta rendendo la situazione traffico insostenibile. Un semaforo posto proprio all’imbocco del ponte sul quale si stanno costruendo due passerelle per i pedoni. I lavori sono partiti lo scorso anno e dopo un’interruzione invernale, sono ripresi quest’anno. La previsione di fine lavoro, lo si legge sul tabellone di cantiere, era il 1. maggio, ma i lavori, no-

nostante la scadenza, sono ancora in corso e la loro fine è ancora più che incerta. Sulla statale c’è stata, fino a pochi giorni fa, una sola corsia, regolata dal semaforo di cui accennavamo poc’anzi. E se la situazione creava qualche rallentamento di troppo nei giorni infrasettimanali, è apparsa esplosiva nei fine-settimana. Il traffico vacanziero, complici i consueti intasamenti dell’autostrada (nelle ultime settimane di maggio c’erano colonne in uscita verso il Brennero di decine di chilometri di mezzi pesanti) si è riversato sulla statale. In più ci si è messo anche il tempo decisamente bello ed estivo, che ha incoraggiato migliaia di motociclisti che notoriamente preferiscono le curve. E così sul “nostro” ponte, il semaforo è divenuto improvvisamente un ostacolo insuperabile o quasi. L’ultimo week end di maggio ha fatto precipitare la situazione, già critica quotidianamente. La coda formatasi in direzione nord, ha superato i 6 chilometri mentre, e questo il paradosso sulla viabilità specifica, è stata inesistente in direzione sud. Insomma ci sarebbe voluto un cambio di regolazione dei tempi per l’impianto semaforico, che tenesse conto delle previsioni. Se si può prevedere sole o pioggia con settimane di anticipo, forse, si potrebbe prevedere anche il traffico no?

Spieghiamo: il semaforo è tarato a tempo. Due minuti sul verde, poi il rosso. I motociclisti, con abile manovra, riescono quasi sempre ad accaparrarsi un posto in prima fila e scattano impegnando l’unica corsia tanto che dopo di loro solo due, o tre macchine riescono ad accodarsi. Così la coda si allunga e nelle ore di punta delle giornate di punta, come il già citato fine-settimana, ci voleva un’ora e mezza per percorrere il tratto Varna-Fortezza. Non basta però: il semaforo è posto proprio all’imbocco del ponte e i veicoli in attesa del verde “coprono” le strisce zebrate che consentono ai pedoni di accedere all’unico negozio, all’unica banca e alla stazione. E quando la colonna è ferma sulla corsia di destra, ostruisce la visuale per chi voglia attraversare la strada mettendo a rischio chiunque “osi” passare perché nel frattempo la colonna da nord si è messa in moto e camion e auto “non vedono” chi ha impegnato il passaggio pedonale. La fermata dell’autobus di linea, proprio per evitare ulteriori ritardi e intasamenti è stata spostata provvisoriamente lungo la statale e quando il bus si ferma, è come ci fosse un semaforo in più, a poche decine di metri di distanza, visto che il mezzo occupa l’intera corsia. L’avviso di spegnere il motore in caso di sosta: lo dice un cartello dalla grandezza di un segnale stradale: nessuno lo fa, nessuno lo nota. E l’aria diventa irrespirabile. L’unica soluzione possibile era accelerare. Per fortuna per il lungo ponte di pentecoste è stata aperta anche la seconda corsia migliorando una situazione che si annunciava esplosiva. Comunque, nonostante ciò, i lavori non sono affatto conclusi. Le passerelle per i pedoni sono ancora irte di “tubi innocenti”. L’estate, col grande traffico, è già iniziata e le auto ora passano più fluidamente. Ma i pedoni? Quelli della frazione di Prà di Sopra? Quelli che abitano al di là del ponte? Insomma, per concludere il lavoro e normalizzare la situazione, non basta una coppia di pur volonterosi operai. dm

La situazione del traffico in vista dell’estate preoccupa non poco

Gia da diverse settimane nei weekend nella zona della Wipptal la situazione è a dir poco ingestibile sia sull’A22 che sulla strada statale. Negli ultimi decenni il traffico è aumentato smisuratamente, raggiungendo il picco nel 2016 con una media giornaliera di 43.000 veicoli sull’intera tratta dell’A22. In vista dell’assalto dei vacanzieri, la società Autobrennero ha allestito una massiccia campagna informativa tesa ad aggiornare preventivamente i viaggiatori sui flussi di traffico e invitarli a partire in maniera intelligente. Intanto, per agevolare lo scorrimento del traffico, sono stati chiusi tutti i cantieri presenti sull’intera tratta. Nelle giornate critiche inoltre, l'A22 intensificherà la presenza del personale di servizio e assistenza stradale. L’amministratore delegato dell’A22 Walter Pardatscher ha informato che in occasione degli esodi la società provvederà alla chiusura dei cantieri rendendo percorribili tutte le corsie di marcia, aumenterà il personale alle stazioni di pedaggio e gli addetti all’assistenza stradale per risolvere rapidamente eventuali problematiche. Durante i fine settimana, come di consueto è vietata la circolazione dei mezzi pesanti ed è in vigore un accordo con la società autostradale Asfinag, che gestisce il tratto austriaco dell’autostrada del Brennero, per uno scambio continuo di informazioni sulla situazione del traffico e sui possibili sviluppi. Il direttore tecnico di A22, Carlo Costa, ha inoltre informato che ci sono delle novità in fase di sperimentazione tra cui: il rilevamento del traffico con previsioni sempre più dettagliate, l’uso dinamico della corsia di emergenza, la regolazione dinamica dei limiti di velocità su determinate tratte e l’impiego massiccio di personale per fornire assistenza ai viaggiatori nei giorni a rischio code. Le giornate più a rischio ingorgo sono i weekend di luglio e agosto nonché i primi di settembre. Sul sito dell’Autobrennero è pubblicata un’infografica grazie alla quale è possibile avere un quadro generale della situazione: le giornate in giallo saranno caratterizzate da “traffico sostenuto”, il colore rosso significa “traffico intenso con rallentamenti”, il bollino nero segnala “traffico critico con lunghe code. cm Erker 07/17

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ASSALTO QUOTIDIANO Ogni giorno, a tutte le ore e non di rado anche più volte al giorno veniamo raggiunti e importunati sulla rete fissa o sul cellulare da chiamate pubblicitarie provenienti dai “call center”. Sono gestori di telefonia o delle reti elettriche, assicurazioni, finanziarie, Pay Tv, operatori turistici, compagnie aeree, produttori di cosmetici, di vini , di tagliaerba e chi più ne ha più ne metta! Le telefoniste addette al servizio ti chiamano confidenzialmente per nome e se non hai la presenza di spirito di interrompere subito la conversazione incominciano a recitare la litania imparata a memoria. C’è modo di difendersi da questo tormento quotidiano? Qualche consiglio può tornare utile. Per l’utenza fissa, se non ritieni opportuno rimuovere il tuo numero dall’elenco telefonico, si può ricorrere all’iscrizione al “Registro delle opposizioni” (numero verde 800.265.265). Si tratta di un servizio pubblico gratuito che consente di rimuovere il proprio numero dagli elenchi utilizzati dagli operatori di telemarketing. L’iscrizione prende effetto dopo 15 giorni dalla richiesta. Se le chiamate dovessero proseguire, se ne può fare segnalazione al “Garante per la protezione dei dati personali”, utilizzando un modulo reperibile su Internet. Per i cellulari sono disponibili delle applicazioni su smartphone che consentono di non ricevere telefonate pubblicitarie degli operatori di marketing bloccandole direttamente alla fonte. Tra le applicazioni più note, disponibili per dispositivi Android, ios e Wind, si segnalano TrueCaller (conosciuta anche con il nome di “Dovrei Rispondere?”) e Should I Answer. Carlo Bruccoleri

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Disappunto riguardo al decreto per le vaccinazioni obbligatorie Il 7 giugno 2017 è stato pubblicato sulla Gazzetta Ufficiale il decreto relativo alle vaccinazioni obbligatorie previste dal Governo. La notizia ha causato molto clamore. Il nuovo regolamento, prevede un totale di 12 vaccinazioni obbligatorie per i bambini e giovani di età compresa tra 0 e 16 anni. Queste sono previste dal Piano Nazionale Prevenzione Vaccinale e riguardano le patologie che si consideravano effettivamente eradicate o almeno “tenute sotto controllo”. Negli ultimi anni e decenni, il numero di persone vaccinate era in costante diminuzione, e di conseguenza queste malattie sono purtroppo in aumento. Per fare un esempio quest’anno in Italia l’epidemia di morbillo ha colpito un totale di circa 3.000 persone, l’89% delle quali non erano vaccinate. Per regolare la situazione vaccini in Alto Adige, i Servizi Igiene dovranno somministrare circa 100.000 vaccinazioni nei prossimi 12 mesi. Le vaccinazioni obbligatorie sono gratuite. Secondo il decreto possono essere omesse o differite solo in caso di accertato pericolo per la salute, in relazione a specifiche condizioni cliniche documentate e attestate dal medico di medicina generale o dal pediatra di libera scelta. In caso di violazione dell’obbligo vaccinale ai genitori esercenti la responsabilità genitoriale e ai tutori è comminata una sanzione amministrativa pecuniaria da euro 500,00 a euro 7.500,00. Le sanzioni vengono irrogate dalle Aziende Sanitarie. Il genitore o l’esercente la potestà genitoriale sul minore che violi l’obbligo di vaccinazione è segnalato dalla ASL al Tribunale dei Minorenni per la sospensione della potestà genitoriale. Infine, non possono essere iscritti agli asili nido e alle scuole dell’infanzia, pubbliche e private, i minori che non abbiano fatto le vaccinazioni obbligatorie.

È noto che gli altoatesini sono particolarmente sensibili ai temi della salute e dell’ambiente, perciò il numero di bambini non vaccinati è particolarmente alto. Non per niente, l’approvazione del decreto ha suscitato molto scalpore tanto da mobilitare gli anti-vaccinisti dell’Alto Adige. Molte famiglie (ca. 130) hanno annunciato che per non dover vaccinare i loro bambini chiederanno “asilo” in Austria. Molti genitori hanno addirittura scritto al presidente italiano Mattarella, a quello austriaco Van der Bellen e al Consiglio per i diritti umani delle Nazioni Unite di Ginevra. Per gli anti-vaccinisti i vaccini sono considerati un miscuglio chimico ai danni dei loro figli. Per comprendere le paure e le motivazioni che scoraggiano i genitori altoatesini a vaccinare i loro figli, la Libera Università di Bolzano, in collaborazione con l’Azienda Sanitaria, condurrà, nei prossimi mesi uno studio scientifico. Bisogna sottolineare che mentre in Italia per le vaccinazioni rese obbligatorie resta acceso il dibattito nel resto d’Europa la situazione è molto diversa. Infatti, l’Italia è l’unico paese dell’Unione Europea a prevedere l’obbligo per 12 vaccinazioni. In ben sedici stati europei non esiste l’obbligatorietà dei vaccini, ma ci si limita a un approccio basato su raccomandazione, prevenzione e informazione. Secondo il quadro di vaccinazione europeo relativo ai programmi vaccinali nazionali, su 30 paesi (i 28 dell’UE più Islanda e Norvegia) 14 hanno almeno una vaccinazione obbligatoria all’interno del proprio programma, mentre altri 16 non hanno adottato obblighi per alcun vaccino. Nei paesi di lingua tedesca, ovvero Germania, Svizzera e Austria la normativa non prevede al momento obblighi di vaccinazione. Bisognerà vedere se le proteste di molti cittadini porteranno delle modifiche riguardo l’obbligatorietà delle vaccinazioni. cm

Azienda Sanitaria Situazione difficile in ambito oculistico A causa della carenza di specialisti in oculistica a partire da lunedì 12.06. le visite ambulatoriali a Bressanone e Vipiteno temporaneamente non sono più possibili. Per risolvere il problema il Comprensorio sanitario di Bressanone si sta impegnando a trovare una rapida soluzione. È noto che i servizi dell’ambito di oculistica per il Comprensorio di Bressanone sono stati finora erogati dai colleghi di Brunico. A causa dell’enorme mancanza di risorse umane in questo settore e l’impossibilità di incaricare professionisti con contratti d’opera come in passato, nel Comprensorio di Bres-

sanone le visite ambulatoriali sono sospese. I pazienti che hanno già una visita prenotata saranno informati. I responsabili del Comprensorio e la Direzione dell’Azienda sono dispiaciuti per la situazione e si scusano per gli eventuali disagi. Si sta lavorando intensamente per trovare una soluzione al più presto possibile. I cittadini che hanno bisogno di visite oculistiche urgenti nelle prossime settimane, sono invitati a contattare gli ambulatori di oculistica dei Comprensori di Brunico, Bolzano e Merano. Informazioni per i pazienti: tel. 0472 812145


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

MONTE CAVALLO

Discesa a valle: al via ai lavori in estate? Già da diversi anni si parla del progetto per la realizzazione di una nuova pista per la discesa a valle a Monte Cavallo. La pista, che diramandosi da quelle esistenti, arriverebbe alla stazione a valle della cabinovia di arroccamento di Monte Cavallo attraversando il versante orografico destro tra boschi e prati per poi sotto-passare l'A22 dovrebbe essere realizzata a breve. Il comprensorio sciistico di Montecavallo si estende su una superficie di circa 45 ettari, ad una altitudine s.l.m. compresa tra i 1543 e i 2161 metri. Nell’intero comprensorio vi sono 3 impianti di risalita che collegano in maniera ideale le zone sciistiche: la portata oraria complessiva dei vari impianti è pari attualmente a ca. 7000 persone. Secondo il presidente della Nuova Società Monte Cavallo, l’amministrazione comunale, il presidente dell’associazione turistica e il presidente dell’HGV la realizzazione della pista verso valle è un investimento importante per soddisfare le esigenze degli sciatori che frequentano Monte Cavallo. L’impianto di arroccamento a suo tempo era stato già progettato in modo da garantire un’elevata portata oraria in quanto era stata riconosciuta la necessità della realizzazione della discesa verso valle. La zona sciistica esistente è stata scelta con attenzione. Per evitare che anche modifiche importanti dell’andamento del terreno possano compromettere il paesaggio e per conservare un aspetto naturale della zona, una volta terminati i lavori sarà necessaria una lavorazione del terreno molto attenta caratterizzata da interventi specifici di rimboschimento e drenaggio nonché opere di rinverdimento realizzate a regola d’arte. La scelta dell’andamento del terreno nel corso della progettazione è stata determinata ponendo la massi-

privati, così che a carico della Nuova Società Monte Cavallo restano da finanziare 250.000 E. La pista dovrebbe essere pronta tra inizio dicembre e fine febbraio. Tra gli altri progetti è in fase di preparazione uno studio di fattibilità sulla realizzazione di una pista di collegamento con l’impianto sciistico di Ladurns. I costi di realizzazione ammonterebbero a ca. 15 milioni.

ma attenzione alla sicurezza e alla qualità delle piste, a prescindere dall’esposizione della loro superficie. L’andamento naturale del terreno viene sfruttato in maniera ottimale; parti di terreno più ripide si alternano a parti più pianeggianti in modo da offrire allo sciatore punti di rallentamento. La pendenza media della discesa è compresa tra il 22% e il 45%, il che classifica la pista ad un grado di difficoltà medio. Non vi sono pendenze superiori al 50% e ciò consente la preparazione delle piste con l’ausilio di mezzi. Essenzialmente i pendii vengono percorsi seguendo la linea di pendenza naturale, inevitabili brevi pendii trasversali vengono superati grazie a piste larghe 10 m e comunque sono disposti in modo tale da non rovinare la qualità della discesa. L’amministrazione provinciale deciderà a breve se approvare il progetto. I proprietari dei terreni (ad esclusione di un paio) hanno espresso un consenso positivo per la realizzazione della pista. I costi dell’opera compresi gli impianti di innevamento ammontano a 2,8 mil. di euro. La maggior parte dell’importo deve essere finanziato dall’esterno. Sono già stati investiti 900.000 E. L’associazione turistica finanzierà per i prossimi 8 anni 1,5 mil. di euro di

cui 150.000 E sono già stati messi a disposizione quest’anno. La provincia darà probabilmente un contributo di 400.000 E e 200.000 E saranno messi a disposizione da

BILANCIO INVERNALE Nonostante un inverno scarso per la mancanza di neve Monte Cavallo ha registrato un fatturato di 1,2 milioni di euro, 100.000 E in più rispetto allo scorso anno. cm

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D'ISARCO

Ikebana nelle Alpi Mitsuko Omachi e Hanni Cerutti Annaratone

Il 28 luglio 2017 parte l’esposizione Ikebana nelle Alpi visitabile dalle 11.00 alle 16.30 nell’ingresso del Municipio di Vipiteno. Dalle 17:00 alle 18.30 nella Sala Vigil Raber ci saranno anche presentazioni e dimostrazioni. L’ikebana è l’antica arte giapponese della composizione floreale secondo determinati canoni estetici. Le sue diverse composizioni sono la manifestazione dell’essenza della natura: bellezza e caducità contemporaneamente. In un mazzo di fiori la singola pianta perde di significato, mentre nell’ikebana ogni materiale viene messo in risalto per valorizzare la sua individualità. In questo modo ogni fiore assolve un ruolo particolare all’interno di una composizione. La parola ikebana consiste di due elementi. Ike è un ideogramma che significa vita, esistenza o natura. Bana o hana significa fiore. Se la definizione di arte è in riferimento a linee e forme, allora l’ikebana è indubbiamente un’arte. L’origine dell’ikebana si riconduce al buddismo cinese in un periodo di forti legami politici e culturali con la Cina. Il buddismo si diffuse molto rapidamente in Giappone e fu dichiarata religione ufficiale nel 594. La conseguenza fu l’introduzione del rito di offerte floreali nei templi. Ikenobo Sen’ei fondò la prima scuola di ikebana attorno al 1450. Altre scuole sono derivate da Ikenobo nel corso dei secoli. Tra queste, O’Hara e Sogetsu sono tra le più note in Occidente. La particolarità di questa esposizione consiste nell’uso esclusivo di fiori e piante tipiche di questa zona. La prof. M. Omachi e l’ass. prof. H. Cerutti Annaratone sono membri della sezione di San Francisco della scuola Ikenobo di Kyoto. M. Omachi insegna anche la cerimonia del tè e fa parte della scuola Urasenke. H. Cerutti Annaratone è coach e specializzata in comunicazione interculturale e team building.

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CF VIPITENO

Grandissime le ragazze della squadra - Under 15 La corsa verso il raggiungimento dei loro obbiettivi è inarrestabile. Sotto l’attento sguardo del tecnico Fausto Lamber con la preziosa collaborazione di Gebhart Piger, hanno vinto il campionato Provinciale e si sono assicurate la partecipazione alle fasi finali, a Coverciano, dove hanno incontrato e giocato contro le rispettive squadre vincenti delle altre regioni italiane, ottenendo ottimi risultati. Inoltre attivissime, continuano a collezionare importanti partecipazioni in altri tornei raccogliendo grandi successi tra cui: Tuiflturnier, Aldino, Monaco, la vittoria del Torneo di Capodanno a Laives e ancora la straordinaria adesione all’importantissimo Torneo Beppe Viola ad Arco, con la partecipazione di importanti

squadre provenienti da tutta Italia, posizionandosi al settimo posto della classifica. La società è entusiasta anche della squadra della Serie C, che ha disputato un buon campionato, piazzandosi a metà classifica sotto la guida del mister Germano Marcon e l’aiuto tecnico di Paolo Festini e Mangialardi Filomeno, preparatore dei portieri. Le più piccine, ma non meno agguerrite dell’Under 12 sono giunte al terzo posto in classifica in campionato VVS, sempre guidate dal mister Germano Marcon, hanno partecipato al Torneo Danone, il più grande e stimato Torneo Europeo. La società è molto orgogliosa della scuola calcio che vanta altre 15 ragazzine con ottime prospettive per nuovi e grandi traguardi. sf

Gara di sci Stubenferner Domenica 11 giugno si è tenuta la tradizionale gara di sci sul ghiacciaio della Stua. Una giornata di sole con temperature estive, in una cornice meravigliosa nel cuore delle alpi Breonie, fra la Cima della Neve ed il Tribulaun, con una fantastica vista sulla Cima dell’Acla, sul San Lorenzo e la Maratschspitze ha reso una buona riuscita della manifestazione. La gara si è svolta su un bellissimo tracciato predisposto dai volontari del CAI e dello Ski Alp di Colle Isarco. La manifestazione che viene svolta ormai da 50 anni, nelle ultime due edizioni è stata dedicata alla memoria di Stefano Mocellini, un grande amico della montagna scomparso lo scorso anno. Hanno partecipato un discreto numero di atleti e

amanti della montagna che hanno affrontato la fatica della salita a piedi per il sentiero n. 6 che dalla Val di Fleres porta al Rifugio Cremona e a seguire fino al cancelletto di partenza a circa 2750 metri di quota sul ghiacciaio della Stua. La gara riservata agli sci alpinisti ha visto partecipare dei grandi fuoriclasse dello sci in fuori pista. Il trofeo è stato vinto per il secondo hanno consecutivo dalla squadra della AVS Vipiteno con Raphael Eisendle, Astrid Bauer e Alex Putzer. Seconda classificata la squadra dell’AVS Colle Isarco con Martin Renzler, Thomas Keim e Birgit Stuffer e in terza posizione la squadra formata da Armando Splendori, Cinzia Mocellini e Stefano Lorenzi.

YOSEIKAN BUDO

Consegna del diploma 3° DAN ai fratelli Thomas e Andreas Schölzhorn Anche quest’anno lo stage nazionale di Rimini, con il Soke Hiroo Mochizuki, fondatore dello Yoseikan Budo, erede della Scuola Yoseikan, si è concluso con un grande consenso da parte degli atleti partecipanti. Il Maestro Mochizuki ancora una volta ha stupito tutti per la sua grande energia, che gli consente, a 81 anni, di muoversi con estrema destrezza, mostrando una tecnica eccellente e, non per ultima, una lucidità mentale che lo pone ad un elevato livello di saggezza e comprensione della vita. Tutte cose che, Hiroo Mochizuki ha saputo dif-

fondere e trasmettere ai suoi collaboratori, inserendole di diritto nel suo Yoseikan Budo. Durante lo stage sono state proposte tecniche, atletiche e sportive di grande valore, spaziando nelle numerose discipline marziali che lo Yoseikan contiene. Lo stage si è concluso con la consegna dei diplomi di grado. I fratelli Thomas e Andrea Schölzhorn, i due maestri dello Yoseikan Budo di Vipiteno, che da anni si dedicano alla pratica e all’insegnamento di questa disciplina sono stati premiati per il raggiungimento del 3° DAN. cm


CALENDARIETTO Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 16.07.17: Festa campestre in sede.

Un luglio pieno di eventi nella Wipptal Dalle manifestazioni culturali e di intrattenimento alle escursioni guidate e alle passeggiate Come ormai da tradizione, varie e accattivanti sono le iniziative predisposte per il mese di luglio dalle Associazioni Turistiche locali, in collaborazione con diverse associazioni e con la Latteria Sociale di Vipiteno per intrattenere grandi e piccini, residenti ed ospiti. In concomitanza con le visite guidate alla Latteria di Vipiteno per la degustazione di vari tipi di yogurt, si aprono il 09 luglio le tradizionali Giornate dello Yogurt, alle quali fa da contorno un ampio e vario calendario di manifestazioni: si va dall’intrattenimento alla cultura, dalla musica al folclore alle escursioni guidate di vario tipo, dalla scoperta della natura alle passeggiate giornaliere in carrozza trainata da cavalli per scoprire il fascino della Val Ridanna. A partire dal 12 luglio si terrà, ogni mercoledì un’altra manifestazione che ormai caratterizza da anni l’estate vipitenese: quella dei Laternenparty nella zona pedonale di Vipiteno, nel corso della quale i ristoratori propongono diverse prelibatezze culinarie. Ad animare il centro storico di Vipiteno anche, in diver-

se giornate, oltre al settimanale mercato tradizionale, il mercato contadino e il mercatino delle pulci. Vengono organizzati tour guidati con mountain bike volti a esplorare le bellezze nascoste delle nostre vallate. Numerose anche le escursioni guidate alla scoperta della vita nei masi contadini, all’osservazione naturalistica dell’affascinante mondo della flora alpina. E poi tanta musica per tutti i gusti: dai concerti di musica classica ai concerti delle bande musicali locali. Dall’08/07 al 19/07/2017 ci sarà il consueto appuntamento con l’Orfeo Music Festival che offrirà una nuova serie di concerti di musica classica in vari luoghi di Vipiteno. Di sicuro interesse saranno per tutti, residenti ed ospiti, le visite al mondo delle miniere a Masseria. Ma questa è solo una piccola parte delle varie e numerosissime manifestazioni di un luglio scoppiettante. Per orientarsi in questo ricchissimo calendario di proposte sarà bene rivolgersi alle Associazioni turistiche della nostra zona.

Il coro cima bianca mantiene la “ voglia di cantare” Nei giorni scorsi i coristi del Cima Bianca si sono ritrovati rinnovando il tradizionale appuntamento dedicato al canto, all’amicizia e al ricordo di quanti negli oltre trent’anni di attività sono “andati avanti”. La giornata di festa si è svolta presso la sede dell’Associazione Carabinieri coordinata dal presidente Luigi Rossi con l'indispensabile collaborazione del rinnovato direttivo, integrato ultimamente da un discreto numero di donne visto il nuovo corso che tra l’altro presenta quale dirigente: Verena Palfrader che con entusiasmo e professionalità ha dato continuità al coro dopo la partenza di Franco Bogana, che ha lasciato Vipiteno per impegni professionali e familiari. L’occasione è servita a rinnovare e rinsaldare amicizie con altri coristi di Fortezza e del Plose di Bressanone con i quali si sta cercando di superare le difficoltà esistenti nell’assicurare il ricambio delle “voci” e trovare giovani con altrettanta voglia di cantare. Inoltre la Valle Isarco, e nello specifico Fortezza, ha perso negli ultimi mesi il suo maestro Ilario Del Piccolo, l’anima del coro, della musica dell’intero paese. Il coro al completo ha accompagnato la celebrazione Eucaristica di don Flaim, proveniente dal Trentino ma brennerino di origine, che ogni anno con piacere ritorna a casa e non disdegna una bella e lun-

ga parentesi di cante, accompagnate dalla sua fisarmonica. Particolarmente toccante la parte musicale mentre in sottofondo venivano ricordati i nomi di coloro che “hanno smesso di cantare”: Benito Corti, Elia Grendele, Osvaldo Vareschi, Francesco Schettino, Cosimo Bruno, Francesco Gallo, Alberto Merlo, Giovanni Traversa, Giuseppe Briatore, Franco Perini, Ovidio Celestini (Plose), Carlo Magagna (Plose), Giuseppe Bianchi, Giuseppe Morandini, Paolo Mori (Laurino), Piero Rossi, Sergio Mocellini, Bruno Zanarotto, Ilario Del Piccolo. La parte ufficiale della giornata si è conclusa con l’intervento della presidente della Federazione Cori di Bolzano e quindi vi è stato un riconoscimento particolare con la consegna di un attestato a Basilio Giovanelli che ha dedicato e donato la sua voce di “basso” al coro per oltre trent’anni e solo ora si è “ momentaneamente assentato” per motivi di salute. Una nota, un ricordo particolare va a Franco Perini l’anima della coralità vipitenese, fondatore e presidente del Cima Bianca dalle origini nel 1985 alla sua scomparsa nel 2014. A questo punto spazio a qualche canta con la maestra Verena, a vecchie e tradizionali canzoni accompagnate dalla fisarmonica di don Flaim che hanno coinvolto tutti e quindi pastasciutta per tutti.

CAI Vipiteno Escursionismo 09.07.17: Campo Cavallo – Giavo Grande Braies. 23.07.17: Juri Brutto – Passo Rolle. Gruppo delle Bocche Cima Juri Brutto. Giovanile 22-23.07.17: Pernottamento in tenda presso Malga Zirago. GAM 30.07.17: Torrione di Albiolo. Mountain bike 08.07.17: Malga Zirago. 16.7.17: Lavarone giro dei forti. Cultura 21-23.07.17: 2a edizione del festival della cultura. Rivendita libri e presentazione di autori e personaggi. CAI Fortezza 30.07.17: Gita a Zirago con gli amici del CAI di Brennero. ARCI Vipiteno 21.07.17: Salento in musica (tradizioni musicali). Teatro comunale Vipiteno, ore 21.00. Mostra di pittura 31.07 – 06.08: Mostra di quadri di Alberta Merighi e delle sue allieve del corso di pittura dell’Upad di Vipiteno. Galleria del Municipio Teatro Comunale 06.08.2017: Concerto dell‘Accademia d’archi di Bolzano Teatro comunale Vipiteno, ore 21.00. MC Falken 14.-16.07.17: Biker Days, Mareta.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 28 luglio 2017 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98 Erker 07/17

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PORTRÄT

Mit Stock und Daube von Barbara Felizetti Sorg

„Die Gemeinschaft, der Spaß, die Bewegung – Stockschießen ist einfach ein bäriger Sport.“ Manfred Griesser steht die Begeisterung für seine Sportart ins Gesicht geschrieben. Viele meinten zwar nach wie vor, dass es sich um einen reinen „Saufsport“ handeln würde. „Wenn man den Stocksport aber ordentlich betreibt, dann steckt schon was dahinter.“ Manfred Griesser weiß, wovon er spricht. Schließlich ist er mit dem Stocksport großgeworden. „Wir hatten zu Hause in Kastelruth einen Eisplatz, wo ich von klein auf immer gespielt habe“, erinnert er sich. Und diese Faszination hat ihn nie mehr losgelassen. Während er in seinem Heimatort in einer Hobbymannschaft gespielt hat, beteiligte er sich in der Folge mit Klausen an der Meisterschaft, später ist er in Völs sogar in das A-Team aufgerückt. Als er 2009 nach Mareit gezogen ist, wo er mit seiner Frau Evi lebt, hat ihn die Sektion Stocksport des ASV Mareit gleich eingespannt. „Und das war auch gut so“, betont der 48-jährige Wahlwipptaler mit Nachdruck. „Der Sport hat sicher viel dazu beigetragen, dass ich mich hier gleich wohlgefühlt habe.“ Als dann 2010 vereinsinterne Wahlen anstanden, wurde er zum Leiter der Sektion Stocksport gewählt. „Die Situation im Verein war damals schon etwas düster“, so Manfred. Es gab nur

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© ASV Mareit

Das Stockschießen ist sein größtes Hobby, im Sommer genauso wie im Winter. Mit seinem Engagement hat er der Sektion Stocksport im ASV Mareit, die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert, neuen Aufschwung verliehen. Manfred Griesser im Erker-Porträt.

Der Sektion Stocksport im ASV Mareit gehören derzeit 26 aktive Spieler an.

eine Herrenmannschaft mit sechs, Jahr über sind wir aktiv, denn der sieben aktiven Spielern, aber kein Stocksport wird im Winter auf Eis Damen- und Jugendteam. „Höchste Zeit also, etwas zu tun.“ Gesagt, getan. In Zusammenarbeit mit der Grundschule konnte ein Jugendteam aufgebaut werden, dem bisweilen bis zu 16 Spieler angehörten. Auch aus Elzenbaum nahmen einige erfolgreiche Jugendliche teil, wie Tobias Engl und Christoph Hofer. Nach dem tragischen Tod von Hofer vor zwei Jahren haben jedoch einige den Stocksport wieder an den Nagel gehängt. „Heute sind wir eine dynamische Truppe mit drei Herrenteams, einer DaManfred Griesser in Aktion menmannschaft sowie einer U23 und einer U19, wo so- und im Sommer auf Asphalt gewohl Mädchen als auch Buben spielt.“ spielen“, so Manfred. „Das ganze Welche besonderen Fähigkeiten

ein Spieler denn benötige? „Eigentlich keine“, meint der be-

geisterte Stocksportler. „Sicher bedarf es einer gewissen Grundkondition und auch Konzentrati-


SPORT

25 Jahre Stocksport im ASV Mareit

on sowie technische Präzision sind wichtig.“ Immerhin geht es darum, mit dem Stock aus einer Ent-

Josef Wurzer, derzeit bester Spieler im Verein

fernung von 32 m der so genannten Daube am nächsten zu kommen. „Das macht es auch so interessant“, betont Manfred. „Bei Interesse kann jeder – unabhängig von seinem Alter – das Stockschießen erlernen. Das fördert auch die Gemeinschaft innerhalb des Vereins.“ Dass die erste Mannschaft heuer in die Serie C abgestiegen ist, bedauert er sehr, besonders weil sie sich am Ende der Saison auf dem ersten Absteigerplatz wiedergefunden hat. Knapp war es auch bei der Jugend, die in der Serie D den Aufstieg um einen Platz verfehlt hat. Bei den Damen, die in einem Kreis um die Italienmeisterschaft spielen, soll in Zukunft der Spielmodus geändert werden, damit die Spielerinnen Familie und Sport leichter unter einen Hut bekommen – und dadurch vielleicht auch die Zahl der Spielerinnen steigt. Stockschießen ist jedoch nicht nur ein ausgesprochener Mannschaftssport. Im Einzelbewerb konnte sich etwa Josef Wurzer, der in der Serie A spielt, zum Bezirksmeister küren. „Er ist derzeit sicher der beste Spieler im Verein“, so Manfred anerkennend.

Er selbst ist im Vorjahr ebenfalls in die Serie A aufgestiegen – leider aber gleich auch wieder abgestiegen. Einmal pro Woche treffen sich am Abend alle Mareiter Stocksportler zum gemeinsamen Training, manche machen auch „Fleißaufgaben“. Die jüngeren Spieler werden eine Stunde vorher von Manfred trainiert. „Da kommt mir mein Beruf als Konditor gerade recht“, freut er sich. Da er von Mitternacht bis sieben Uhr morgens arbeitet, kann er sich in seiner Freizeit ausgiebig seinem Lieblingssport widmen. Außerdem pflegt er gerne seine Blumen, kümmert sich um Hasen und Meerschweinchen und ist in den Bergen unterwegs. Im Moment dreht sich jedoch alles um die bevorstehende 25-Jahr-Feier der Sektion (siehe nebenstehender Bericht). E

Am 22. Juli begeht die Sektion Stocksport im ASV Mareit ihr 25-jähriges Bestehen. Schon vor der Gründung des Vereins im Jahr 1974 errichteten einige begeisterte Stocksportler jeden Winter in der Nähe des Gasthofs „Zum Stern“ einen Eisplatz, um dort diesen Sport ausübten. Offiziell wurde die Sektion Stocksport im Herbst 1992 gegründet und 1993 bei der FISG angemeldet. Seitdem wurden mehrere Turniere auf nationaler und internationaler Ebene veranstaltet. So wurde von 1996 bis 1999 in der Sterzinger Eishalle ein internationales Turnier um die Schloss-Wolfsthurn-Trophäe ausgetragen, von 1997 bis 2002 gab es ein Asphaltturnier. Da aber seit 2000 immer mehr aktive Stockschützen ihren Stock in die Ecke stellten und 2002 Robert Klotz plötzlich verstarb, wurden beide Turniere aufgegeben. Weitergeführt wurden das legendäre

Dorfschießen (seit 1994) um den Titel „Mareiter Meister“ und im Winter das Gedächtnisturnier „Robert Klotz“; zudem werden zahlreiche Turniere von Firmen und Vereinen organisiert. Seit 2009 erlebt die Sektion wieder einen Aufschwung. Auf Initiative von Manfred Griesser wurde die Jugendarbeit wieder aufgenommen. Die Mitgliederzahl ist seitdem kontinuierlich gestiegen, es konnten auch schöne Erfolge gefeiert werden. Im Sommer 2012 formierte sich auch eine Damenmoarschaft. Zurzeit besteht die Sektion Stocksport aus 26 aktiven Mitgliedern (elf Männer, sechs Damen und neun Jugendspieler). Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums wird in Mareit ein „Stroßnschiaßn“ ausgetragen. Spielbeginn ist um 9.00 Uhr, Einschreibungen werden um 8.30 Uhr entgegengenommen. Ein buntes Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung.

MANFRED GRIESSER kompakt Geburtsdatum: 13.10.1968 Geburtsort: Bozen Wohnort: Mareit Beruf: Konditor Verein: ASV Mareit Sportart: Stocksport Hobbys: Stockschießen, Blumen, Hasen und Meerschweinchen, Wandern Erker 07/17

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SPORT

Duathlon in Jaufental Bereits zum siebten Mal veranstaltet der ASV Jaufental am 5. August den Duathlon-Wettbewerb in Jaufental. Die Streckenführung ist unverändert geblieben. Um 17.00 Uhr starten die Erwachsenen in sieben Kategorien beim Sportplatz in St. Anton; mit dem Mountainbike sind 4,6 km und 360 Höhenmeter taleinwärts

zu bewältigen; die Läufer starten beim Übergabeort „Birgl“ im Mittertal und laufen knapp 4,5 km zum Sportplatz in St. Anton zurück. Kinder und Jugendliche treten ab 15.30 Uhr in zwei Kategorien an (Gesamtalter bis 20 Jahre und Gesamtalter 21 – 30 Jahre). Mit dem Rad ist knapp 1 km zu bewältigen; die Läufer haben eine Strecke von 500 m zu absolvieren; der Übergabeort bzw. das Endziel ist wieder beim Sportplatz. Als Neuheit gibt es eine eigene Ka-

tegorie für E-Bikes. Die Strecke (Start 17.20 Uhr) führt über 10,6 km, wobei ein Höhenunterschied von knapp 500 m zu bewältigen ist. Den letzten Teil über 900 m bis ins Ziel beim Sportplatz in St. Anton müssen die Sportler laufen. Der Start erfolgt um 17.20 Uhr. Als Titelverteidiger geht Christian Fichter ins Rennen; er legte im Vorjahr die gesamte Strecke als Einzelteilnehmer in 31.28 Minuten zurück. Mit einer Zeit von 15.11 Minuten war Alexander Polig der absolut schnellste Mountainbiker. Franz Auckenthaler aus Gossensaß ließ mit einer Zeit von 15.57 Minuten sämtliche Läufer hinter sich. Die Startnummernausgabe erfolgt am Samstag ab 14.00 Uhr; Anmeldungen (bis 4. August) an den ASV Jaufental (manfred.siller@ gmail.com). Informationen unter der Rufnummer 348 5412099 oder auf www.facebook.com/AsvJaufental. Im Bild die Zweitplatzierten von 2016 in der Kategorie Mixed, Günther Plattner und Andrea Parigger vom ASV Gossensaß Skialp.

Ehrung für Rafting-Team

zeigte sich über die sportlichen Erfolge erfreut und überreichte den Athleten gleich vier Urkunden: für den Italienmeistertitel in den Jahren 2015 und 2016 sowie für die Leistungen bei der Europa- und Weltmeisterschaft 2016. Vereinspräsident Felix Rampelotto erinnerte an den Werde-

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Auch in diesem Jahr war der Gemeindepark in Wiesen wieder in der Hand der Springreiter und ihrer Pferde. Zum 20. Jubiläum der traditionellen Reitsporttage durfte der Reitclub Wiesen Reiter aus dem norditalienischen Raum sowie aus Österreich und Deutschland begrüßen. Die Bewerbe Ende Mai bildeten zugleich eine Etappe der Brennertour, an deren Ende den Siegern ein Preisgeld und eine Teilnahme an einem Turnier in Verona winkten. Außerdem wurde der Große Preis von Südtirol ausgetragen. Dieser ging an Vorjahressiegerin Vanessa Pfurtscheller aus Nordtirol. Anfang Juni wurden im Rahmen der Reitsporttage die Regionalmeisterschaften im Springreiten

ausgetragen. Die Gastgeber holten sich dabei beide Mannschaftswettbewerbe (im Bild) sowie ei-

nen ersten Platz in der Kategorie 1° Grado Assoluto mit Marcel D’Allura auf Aramiro. Um das Jubiläum mit allen Beteiligten ausgiebig zu feiern, wurde zudem in der Festhalle von Wiesen ein Reiterball organisiert. Dabei wurde Sponsoren und Helfern für die langjährige Unterstützung gedankt und auf erfolgreiche 20 Jahre zurückgeblickt.

SPORTKEGELN

Endstation im WM-Viertelfinale

STERZING

Anfang Juni wurde das Rafting-Team des ASV Sterzing im Sterzinger Rathaussaal für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Bürgermeister Fritz Karl Messner

Erfolgreiche Jubiläumsausgabe der Reitsporttage in Wiesen

gang der Sektion Kanu/ Rafting im ASV Sterzing. „Seit 1999 stellen wir den Italienmeister, unser Team konnte auch zahlreiche Erfolge bei internationalen Wettkämpfen für sich verbuchen“, so Rampelotto. Den Weltmeistertitel, der 2001 in Virgina (USA) errungen wurde, bezeichnete er als Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Besonders erfreut zeigte er sich über die Nachwuchsmannschaft, die mittlerweile sehr erfolgreich in die Fußstapfen des Seniorenteams getreten ist. Sektionsleiter Toni Agostini sprach den Raftern ebenfalls seine Anerkennung aus. Die Feier klang bei einem Umtrunk im Foyer des Rathauses aus.

Für Südtirols Sportkeglerinnen ist die Mannschafts-WM in Dettenheim bei Karlsruhe im Viertelfinale zu Ende gegangen. Gegen Slowenien setzte es in der Runde der letzten Acht eine 0:8-Niederlage (3.269:3.625 Kegel). In der Startrunde kamen für Italien Marion Thaler (Fugger Sterzing/ 544) und Laura Runggatscher (Villnöß/ 543) zum Einsatz. Beide Keglerinnen zogen im direkten Duell gegen Barbara Fidel (627) bzw. Anja Kozmus (597) den Kürzeren. Auch im Mitteldurchgang waren die Südtirolerinnen auf verlorenem Posten. Stefanie Schölzhorn (Fugger Sterzing, im Bild) musste sich mit der Teambestleistung von 579 Hölzern Eva Sajko (642) geschlagen geben, Annemarie Innerhofer (Vöran Blecherne)/ Edith Pfattner (A. Rat-

schings) waren mit 545:611 Kegeln gegen Rada Savic auf verlorenem Posten. In der Schlussrunde gaben Chris-

tine Innerhofer (Vöran Blecherne)/ Heidi Hofer (Meran) und Dagmar Wiedenhofer (Tirol Mutspitz) noch einmal ihr Bestes, um zumindest einen Ehrenpunkt einzuheimsen. 506 bzw. 552 Hölzer reichten jedoch nicht, um Brigita Strelec/ Irene Mejac (588) bzw. Nada Savic/ Petra Basek (560) in Bedrängnis zu bringen. Den Titel holte am Ende das Team aus Deutschland.


SPORT

LEICHTATHLETIK

CROSSLAUF

Schwazers Dopingprobe bleibt weiterhin in Deutschland

Carmen Holzmann holt in Pfalzen Silber

Weiterhin im Labor in Köln verbleibt die Dopingprobe von Alex Schwazer, die im Vorjahr positiv auf anabole Steroide getestet wurde. Schwazer wurde daraufhin während der Olympischen Sommerspiele in Rio für acht Jahre gesperrt. Die für den 25. Mai anberaumte Verhandlung musste von Richter Walter Peli-

Bei der 12. Auflage des Pfalzner Cross-Laufes am Issinger Weiher, an der rund 100 Läufer teilnahmen, belegte Carmen Holzmann aus Pardaun (l. im Bild) in 54.40 Minuten den 2. Platz. Der Sieg ging mit einer halben Minute Vorsprung an Gertraud Tasser vom LC Pustertal. Die Drittplatzierte Barbara Vasselai (Lauffreunde Sarntal) wies bereits einen Rückstand von zwei Minuten auf. Bei den Herren konnte sich der Pusterer Hermann Achmüller bereits zum vierten Mal als Sieger feiern lassen.

no vertagt werden, da das Oberlandesgericht Köln noch nicht entschieden hat, ob die Probe überhaupt nach Italien ausgeliefert wird. Sie sollte im Labor der Carabinieri-Sondereinheit RIS in Parma sowie an der Universität Turin einer DNA-Analyse unterzogen werden. Der nächste Gerichtstermin in Bozen wurde für den 21. September anberaumt.

LEICHTATHLETIK

Christian Moser kürt sich zum Stadtkönig 70 Einzelstarter sowie 21 Zweierstafetten nahmen Ende Mai am Stadtlauf durch die Straßen von Sterzing teil. Den Tagessieg holte sich bei den Herren Christian Moser vom ASV Freienfeld, der mit einer Zeit von 37.21 Minuten den Zweitplatzierten Simon Pertinger von der SG Eisacktal um 40 Sekunden deklassierte. Bei den Damen war Kathrin Hanspeter von den Lauffreunden Sarntal nicht zu schlagen. Mit einer Zeit von

39.42 Minuten hatte sie im Ziel einen Vorsprung von mehr als einer Minute auf Petra Pircher; Veronica Trentini von der Polisportiva Sterzing auf Platz 4 war die beste Wipptalerin. Jonas Tatz und Fabian Graber bildeten die schnellste Zweierstafette; sie verwiesen das Duo Maria Rabensteiner und Sonia Mair auf den 2. Platz. Zahlreiche Teilnehmer waren auch beim Kinderlauf am Start.

Sportlerehrung in der Laimburg Obwohl keine Olympischen Spiele anstanden und auch die Weltmeisterschaft in St. Moritz nicht nach Wunsch verlief, blickt Südtirols Sportwelt auf ein besonders erfolgreiches Jahr zurück. Von einer erinnerungswürdigen Wintersportsaison sprach denn auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, der gemeinsam mit Sportlandesrätin Martha Stocker im Felsenkeller der Laimburg in Pfatten Südtirols Weltklasse-Wintersportler ehrte. Geehrt wurden Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften, die Nachwuchs-Spitzensportler, die Sieger von Weltcuprennen und „Special Sportler“. Aus dem Wipptal wurde Snowboarder Aaron March, der in Parallelslalom die Kristallkugel holte, ausgezeichnet (im Bild).

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SPORT

Wechselhaftes Fußballwetter Wechselhaft ist die Stimmung im Wipptaler Fußballhimmel nach Abschluss der diesjährigen Meisterschaft. Freienfeld konnte seinen Platz in der Landesliga knapp halten, auch die Auswahl Ridnauntal verbleibt in der 2. Amateurliga. In der 3. Amateurliga trifft Wiesen in der kommenden Saison auf die Spielgemeinschaft Wipptal.

ASV Freienfeld „Unser Ziel – den Klassenerhalt – haben wir mit dem 12. Tabellenrang geschafft“, so der sportliche Leiter Patrick Fleckinger, der vor allem den jungen Spielern ein großes Lob ausspricht. Die gesamte Saison sei jedoch von Höhen und Tiefen geprägt gewesen. In den ersten vier Spielen standen gleich drei Hammerbegegnungen auf dem Programm, die mit einer Niederlage beendet wurden. In der Folge holte das Team um die Trainer Dietmar Überegger und Ingomar Fleckinger in vier Spielen zehn Punkte. In die Rückrunde ist die Elf mit vier Niederlagen gestartet. „Da war es immens wichtig,

© ASV Freienfeld

LANDESLIGA

Der ASV Freienfeld spielt auch in der kommenden Saison in der Landesliga.

dass wir ruhig geblieben sind und an die Fähigkeiten unserer Spieler geglaubt haben“, so Fleckinger. Nicht immer war das Glück auf ihrer Seite: Einige Spiele wurden in den letzten Minuten verloren. Auch vom Verletzungspech wurde der ASV Freienfeld verfolgt. „Entscheidend für das Endergebnis war, dass wir die direkten Duelle gewonnen haben. Auch das vorletzte Spiel gegen Neumarkt,

LANDESLIGA 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

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Mannschaft St. Pauls Lana Partschins Latzfons Verdings Stegen Leifers Salurn Plose Bruneck Passeier Schlern Freienfeld Neumarkt Vahrn Natz Moos Erker 07/17

Spiele 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30

S 23 19 18 16 14 13 11 12 10 9 8 8 9 4 6 2

U 4 3 6 5 10 7 12 5 10 11 11 7 3 11 4 7

N 3 8 6 9 6 10 7 13 10 10 11 15 18 15 20 21

Diff. +42 +42 +25 +20 +13 +6 +9 -9 -6 +9 -1 -11 -30 -25 -28 -56

Tore Punkte 64:22 73 81:39 60 57:32 60 59:39 53 49:36 52 55:49 46 43:34 45 52:61 41 36:42 40 52:43 38 43:44 35 39:50 31 23:53 30 27:52 23 19:47 22 19:75 13

das wir gewinnen mussten, um die Klasse zu halten, konnten wir mit 3:0 für uns verbuchen.“

res Teams war vor allem seine jugendliche Unbekümmertheit, mit der es viele Tore geschossen hat – immerhin hatten wir eine der jüngsten Mannschaften der gesamten Liga“, so Eisendle. Andererseits konnte in einigen Spielen die Führung nicht gehalten werden, was auf die fehlende Erfahrung der Spieler zurückzuführen war. Matthias Markart war mit 14 Toren der drittbeste Torschütze der Liga.

2. AMATEURLIGA Auswahl Ridnauntal „Wir haben den angepeilten Klassenerhalt erreicht und sind deshalb mit der abgelaufenen Saison durchaus zufrieden“, so Auswahl-Ridnauntal-Präsident Kurt Eisendle. Zwischendurch sei es zwar knapp geworden, am Ende hat es aber für den 6. Tabellenrang gereicht. „Die Stärke unse-

CF Sterzing 19 Niederlagen in 22 Spielen –

2. AMATEURLIGA, GRUPPE B 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Mannschaft Frangart Barbian Villanders Ritten Leifers Branzoll Gröden Ridnauntal Girlan Montan Steinegg Laag Eggental Sterzing

Spiele 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22

S 17 15 14 10 10 8 8 6 6 5 7 1

U 2 5 7 5 3 3 2 6 6 8 1 2

N 3 2 1 7 9 11 12 10 10 9 14 19

Diff. +24 +35 +34 +7 +2 -3 -10 -5 -5 -14 -13 -52

Tore Punkte 46:22 53 59:24 50 55:21 49 37:30 35 35:33 33 36:39 27 40:50 26 47:52 24 35:40 24 24:38 23 30:43 22 16:68 5


SPORT

der Abstieg in die 3. Amateurliga stand schon vorzeitig fest. „In der vergangenen Saison ist einfach alles schief gelaufen“, so der Verantwortliche Philipp Prantner. Im Herbst haben mehrere Leistungsträger den Verein verlassen, auch ein Trainerwechsel stand an. „Gegen Ende der Hinrunde haben wir uns von Trainer Manuel Rella getrennt.“ Die neuen Spieler hätten dann nicht an die Leistungen des „alten“ Teams anknüpfen können und mussten mit dem letzten Tabellenrang vorliebnehmen. Dazu sei das Team in einigen Spiel vom Pech verfolgt gewesen, auch mit Verletzungen hatten mehrere Spieler zu kämpfen. Aus diesem Grund hat sich die Vereinsführung zu einem Zusammenschluss mit dem ASV Gossensaß entschieden; die beiden Teams werden in der kommenden Saison als Spielgemeinschaft Wipptal in der 3. Amateurliga antreten (siehe eigener Bericht). 3. AMATEURLIGA ASV Wiesen „Unser Saisonziel haben wir erreicht“, so Thomas Schwitzer, Sektionsleiter des AVS Wiesen. „Ich muss aber sagen, dass auf jeden Fall mehr drin gewesen wäre.“ Die Elf um Trainer Ernst Kaneider, der für die kommende Saison bereits bestätigt worden ist, hat vor allem zu wenig abgeklärt die Ergebnisse verwaltet. „Unsere Schwäche

lag vor allem in der Chancenauswertung. Zudem haben wir kaum ein Spiel zu Null gespielt, sondern stets Gegentore kassiert.“ So konnte sich das Team in der Tabelle im Vergleich zum Vorjahr zwar um einen Platz auf Rang 5 verbessern, ein bis zwei Plätze mehr wären aber in absoluter Reichweite gewesen. Patrick Graus reihte sich mit 20 Toren in der Rangliste der erfolgreichsten Torschützen auf Platz 2. ASV Gossensaß „Nein, wir sind mit der vergangenen Saison nicht zufrieden.“ Sektionsleiter und Trainer Wolfram Girtler findet zum 10. und damit vorletzten Tabellenplatz seines Teams klare Worte. Die Elf hatte einen Platz in der oberen Hälfte als Saisonziel ausgegeben – und dieses ganz klar verfehlt. „Wir haben im Herbst leichtfertig einige Spiele vergeben“, so Girtler. „Dann hat auch noch der Schlendrian Einzug gehalten, so dass die Trainingsbeteiligung schlecht war.“ Über die Wintermonate sind zudem einige Spieler verletzungsbedingt oder aus Studiengründen ausgefallen, so dass sich eine Rumpftruppe mit 15 Spielern bis zum Ende „durchgemogelt“ hat. In der kommenden Saison wird der ASV Gossensaß gemeinsam mit dem CF Sterzing die Spielgemeinschaft Wipptal bilden und erneut in der 3. Amateurliga antreten. bar

3. AMATEURLIGA, GRUPPE B 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Mannschaft Neustift Lüsen Unterland Berg Raas Wiesen Jenesien Oberau Real Atlas Arberia Gossensaß Excelsior

Spiele 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20

S 16 14 12 10 9 8 6 7 6 6 0

U 2 2 1 4 4 3 6 2 4 3 1

N 2 4 7 6 7 9 8 11 10 11 19

Diff. +41 +46 +16 +12 +10 +2 -7 -3 -7 -17 -93

Tore Punkte 63:22 50 84:38 44 43:27 37 45:33 34 42:32 31 48:46 27 31:38 24 35:38 24 43:50 22 35:52 21 11:104 1

FUSSBALL

CF Sterzing und ASV Gossensaß gründen Spielgemeinschaft Ab der Spielsaison 2017/18 werden sich der CF Sterzing und der ASV Gossensaß als „Spielgemeinschaft Wipptal“ an der Amateurligameisterschaft beteiligen. Die Idee dazu reifte zu Beginn der Rückrunde. „Beide Vereine sahen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert: Zu wenig Spieler und somit geringe sportliche Perspektiven machten eine eigenständige Teilnahme an der Meisterschaft nicht mehr möglich“, so die Verantwortlichen Philipp Prantner (CF Sterzing) und Wolfram Girtler (ASV Gossensaß). Ziel dieses Projekts ist die Schaffung einer mehrjährigen Fußballplattform, in der auch wieder sportliche Ziele angepeilt werden können. „Das erste Jahr wird sicher ein schwieriges Jahr, gilt es doch, ein Team zu formen und aus den zwei Mannschaften eine Gruppe werden zu lassen. Die Gespräche und Vereinbarungen stim-

men uns jedoch sehr positiv, dass dies auch passieren wird“, so die Verantwortlichen. Die Trainings und Spiele finden in der Hinrunde in der Gemeinde Brenner auf dem Sportplatz Pflersch statt; die Rückrunde wird in Sterzing gespielt. Trainiert wird das Team von Manuel Rainer und Co-Trainer Patrick Bugno.

Im Bild (v. l.) Philipp Prantner (Verantwortlicher Amateurliga CF Sterzing), Roland Schroffenegger (Präsident ASV Gossensaß), Franz Holzknecht (Präsident CF Sterzing) und Wolfram Girtler (Sektionsleiter Fußball ASV Gossensaß) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.

FUSSBALL

Ratschingscup ein voller Erfolg! Der Anfang Juni in der Gemeinde Ratschings ausgetragene Ratschingscup, an dem sich Teams aus der Lombardei, Aosta, dem Piemont, dem Veneto, Friaul, der Emilia Romagna und den Abruzzen – Südtirol wurde von der Auswahl Ridnauntal vertreten – teilgenommen haben, war ein voller Erfolg. Teilnahmeberechtigt waren bei den Buben die B-, C- und D-Jugend, bei den Mädchen die U19. Gespielt wurde auf den Fußballplätzen von Stange, Mareit und Ratschings. 800 junge Sportler, Betreuer, Trainer und Eltern waren sowohl von der Organisation als auch vom bunten Rahmenprogramm angetan, vor allem von der großen Er-

öffnungsfeier, welche die Musikkapelle Jaufental und die Dynamic Girls gestalteten. Höhepunkt des Abends war ein großes Feuerwerk.

Die Kategoriensiege gingen an die Teams aus dem Veneto (Smile Cup und Boys Cup), dem Piemont (Happy Cup) und der Lombardei (Girls Cup). Video und Fotos auf www.dererker.it Erker 07/17

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SPORT

FUSSBALL

Starke Saison der Sterzinger Fußballdamen Die abgelaufene Saison war für den CF Sterzing die erfolgreichste seit der Gründung der Frauenmannschaften vor zehn Jahren. Neben mehreren Titelgewinnen sorgten die Spielerinnen vor allem in den Auswahlmannschaften für Furore. Die von Fausto Lamber betreuten Spielerinnen der B-Jugend haben sich zum zweiten Mal in Folge den Landesmeistertitel geholt und sich damit für die neu eingeführte nationale Endrunde in Coverciano qualifiziert. Die wegen der zeitgleich stattfindenden Mittelschulprüfungen arg ersatzgeschwächte Mannschaft zeigte dabei einen starken Auftritt und musste sich erst Napoli und dem CFC Genoa geschlagen geben. Auch in der U12 gab es heuer eine Premiere. Erstmals ist es dem Team gelungen, sich für den italienweiten Danone Cup zu qualifizieren, die als inoffizielle Italienmeisterschaft in dieser Kategorie gilt. Auch in diesem Wettbewerb siegten am Ende die finanzstarken renommierten Vereine wie Hellas Verona, Milan und Juventus. Die Teilnahme als eines von nur 52 Teams italienweit und die Genug-

Das Team der U15 in Coverciano

tuung, gegen Hellas Verona Tore geschossen zu haben, ist schon Erfolg genug. In der Serie C hingegen verlief die Saison sehr durchwachsen. Nach einem schlechten Start und vier Niederlagen in Folge holten die Damen in der Hinrunde beachtlich auf und beendeten die Meisterschaft auf dem sicheren und guten 6. Platz. Nicht vergessen werden darf auch der Nachwuchs. Die Spielerinnen unter zehn Jahren mussten sich in der Wipptaler Meisterschaft bewähren. Herausragend waren die Ergeb-

Oberschule Sterzing ist Italienmeister! Bei den italienischen Schulmeisterschaften im Kleinfeldfußball, die Anfang Juni in Montecatini Terme ausgetragen wurden, kürten sich die Schülerinnen des Oberschulzentrums Sterzing erstmals zu Staatsmeisterinnen. Im hart umkämpften Finalspiel setzten sich Sonja Graus, Greta Oberhuber, Magdalena Plank, Katharina Recla, Laura Antonini, Melanie Markart, Lisa Festini Battiferro, Flutura Maloku, Sara Serra und Jana Prader gegen Sant’Elia aus Cantù (Lombardei) mit 2:1 durch. Betreut wurde das Team von Michaela Pechlaner und Sigmar Innerebner.

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nisse in den Auswahlmannschaften, bei denen die Spielerinnen des CF Sterzing die größte Gruppe und damit das Rückgrat bildeten. Die Südtirol-Auswahl mit fünf aktuellen und zwei ehemaligen Sterzingerinnen wurden Vizeitalienmeister. Das U15-Team mit Hannah Stella, Jana Prader, Vanessa Ungerank, Martha D’Angelo und Sara Siller holte erstmals den Arge-Alp-Titel nach Südtirol. Die Mannschaft des Oberschulzentrums schließlich holte noch den Italienmeistertitel nach Sterzing (siehe eigener Bericht). Es erübrigt

sich hinzuzufügen, dass neun der zehn Italienmeisterinnen Spielerinnen des CF Sterzing sind. Für den Präsidenten des CF Sterzing Franz Holzknecht ist dies nur die logische Konsequenz aus der bisherigen Arbeit. „Wir haben seit Jahren unseren Schwerpunkt auf die Ausbildung und die Förderung der individuellen Fähigkeiten unserer Spielerinnen gelegt und weniger darauf geachtet, Meisterschaften zu gewinnen. Das hat sich als richtiger Weg herausgestellt, denn unseren Spielerinnen stehen nun die meisten Wege offen, von den Auswahlen über die Vereine höherer Ligen bis hin zur Nationalmannschaft“, so Holzknecht. In der kommenden Saison wird der CF Sterzing Girls wiederum mit den genannten vier Mannschaften antreten, wobei das Hauptziel in der Serie C der Aufstieg in die neu geschaffene Interregionale Liga sein wird. Bei den Nachwuchsmannschaften hingegen bleiben weiterhin die sportliche Ausbildung und der Spaß am Fußball im Vordergrund. Vorher geht es jedoch noch ins gemeinsame Sommerlager nach Chiusaforte in Friaul.

Melanie Markart im Nationalteam Die bald 16-jährige Oberschülerin Melanie Markart hat eine wichtige Etappe in ihrer sportlichen Laufbahn erreicht: Sie wurde in die U16-Nationalmannschaft einberufen. Bereits 2015 wurde sie zum ersten Trainingsspiel eingeladen und blieb in der Folge im Visier der Talentesucher. Im Frühjahr 2016 überzeugte sie bei einem Spiel Nationaltrainer Massimo Migliorini, der sie erneut zu einem mehrtägigen Testtraining nach Novara einlud. Das war für Markart das Ticket in die Nationalmannschaft, denn es folgten Einberufungen zum Training und als Krönung die Teilnahme am einem internationalen Turnier in Loughbourough bei Manchester, wo sie gegen England, Finnland und Spanien spielte. Wegen einer Verletzung musste sie die folgenden Spiele im Frühjahr aussetzen, sie bleibt aber weiterhin in der Nationalmannschaft.


SPORT

FUSSBALL

Pfitscher Eisbären sind Vize-Freizeitmeister In der VSS-Freizeit-Meisterschaft, Kreis Wipptal sicherte sich Feldthurns mit 38 Punkten unangefochten den Titel und verwies damit den ASV Pfitsch Eisbär (31 Punkte) sowie Ratschings (27) auf die Plätze 2 und 3. Freienfeld (25) belegte mit 25 Punkten den 4. Tabellenplatz, während Pflersch (19), Mareit (17), Sterzing (12) und Ridnaun (9) sich auf den Plätzen 6 bis 9 einreihten. Als Torschützenkönig der Meisterschaft konnte sich mit 19 Toren Florian Frick vom ASV Pfitsch Eisbär feiern lassen. In der VSS-Kleinfeld-Meisterschaft, Kreis Ost belegte Franzensfeste den 4. Platz. Vincenzo Ciacio wirbelte die Meisterschaft mit 20 Toren auf und wurde zum unangefochtenen Torschützenkönig gekürt. Das Team hatte im Herbst aus

Mangel an Trainingsmöglichkeiten die 3. Amateurliga verlassen. Wiesen hat in der VSS-Altherren-Meisterschaft den Sieg knapp

Anfang Juni in Wiesen ausgetragen wurden, beteiligten sich nicht weniger als 125 Teams aus dem ganzen Land, zudem eine Mann-

verpasst; mit lediglich fünf Punkten Rückstand auf Meister Latzfons/ Verdings belegte das Team mit 30 Punkten den 2. Tabellenrang. An den Finalspielen der Freizeit-Landesmeisterschaften, die

schaft aus Val Müstair in Graubünden. Nach drei intensiven Spieltagen waren die Meister schließlich gekürt: Freizeit-Meister wurde erstmals der SSV Vöran Leifers, für die Pfitscher Eisbären war – nach zwei Siegen in der Gruppenpha-

se gegen den FC Gulasch Kastelruth und den ASV Villnöß/ Teis – im Halbfinale gegen den späteren Landesmeister Schluss; nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit ging das Elfmeterschießen verloren. Bei den Altherren war Rodeneck Vals siegreich, das im Halbfinale das Team aus Wiesen aus dem Turnier gekickt hatte. Das Kleinfeld-Finale entschieden die Gschmitztn Sarnar für sich, den Sieg bei den Altherren auf dem Kleinfeld trug Laatsch davon. Zur Austragung kamen in Wiesen auch die Pokalfinalspiele. Das Team 92 Schlern sicherte sich nach Elfmeterschießen den Pokalsieg in der Freizeit-Meisterschaft, Rodeneck Vals holte den Pokalsieg bei den Altherren, während die Gschmitztn Sarnar den Pokalsieg auf dem Kleinfeld davontrugen.

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SPORT

Ridnaun feiert seine Athleten

EISHOCKEY

Markus Gander verlängert beim HCB Südtirol

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© Max Pattis

Vor kurzem hat der Sterzinger Markus Gander seinen Vertrag mit dem HCB Südtirol verlängert. Der Flügelstürmer aus Sterzing, Jahrgang 1989, ist in der Saison 2012/13 zu den Weißroten gestoßen und bestreitet heuer somit seine sechste Saison in den Reihen der Foxes. Gander hat mit Bozen eine EBEL und einen italienischen Supercup gewonnen, weiters spielt der Wipptaler seit sechs Jahren in den Reihen der italienischen Nationalmannschaft und hat auch an der letzten WM der Top Division in Köln teilgenommen. Markus Gander ist ein harter Arbeiter und besticht auf dem Eis durch seine Technik und Schnelligkeit. Er ist ein wertvoller Assist-Geber und Torschütze, der sich auch in den Special Teams auszeichnet. In der abgelaufenen Saison hat er mit der Nummer 23 in 48 Spielen 20 Punkte (je zehn Assists und Tore) erzielt.

Der ASV Ridnaun und das OK Biathlon Ridnaun haben vor kurzem im Rahmen einer Grillfeier die erfolgreiche Saison 2016/17 offiziell abgeschlossen. Geehrt wurden dabei die erfolgreichen Jungbiathleten, die im

abgelaufenen Winter auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene für Furore gesorgt haben. Angestoßen wurde außerdem auf die rund 250 freiwilligen Helfer, die jedes Jahr beim IBU Cup in Ridnaun für eine perfekte Abwicklung der Veranstaltung sorgen.

Zu den prämierten Sportlern zählen Jasmin Volgger, Patrick Braunhofer, Karin Teissl, Eva Brunner, Andreas Braunhofer, Birgit Schölzhorn, Nicolas Goggi, Paul Teissl und Federica Sanfilippo. Ausgezeichnet wurde mit Damian Hofer auch ein erfolgreicher alpiner Skifahrer. Präsident Walter Hochrainer und Generalsekretär Manuel Volgger lobten den großen Einsatz und Fleiß, den die jungen Ridnauner Skijäger an den Tag gelegt haben, Bürgermeister Sebastian Helfer dankte für das Engagement des ASV Ridnaun bei der Abwicklung verschiedenster Wettkämpfe, in erster Linie beim IBU Cup, der jedes Jahr seine Zelte in Ridnaun aufschlägt. Gleichzeitig bat Helfer die Anwesenden um deren Unterstützung bei der Biathlon-EM, die vom 22. bis zum 28. Jänner 2018 in Ridnaun ausgetragen wird und ein wichtiges Sportevent nicht nur für das Wipptal, sondern für ganz Südtirol darstelle.


SPORT

BIATHLON

EM-Programm steht fest Die Internationale Biathlon Union (IBU) hat vor kurzem das Wettkampfprogramm für die Biathlon-Europameisterschaft in Ridnaun definiert. Großes Augenmerk legte der Weltverband auf die Festlegung von günstigen Start-

zeiten für die TV-Anstalten – schließlich wird ein Großteil der Titelkämpfe vom 22. bis zum 28. Jänner 2018 live im Fernsehen übertragen. Eröffnet wird die EM am 22. Jänner im Stadiongelände. Nach dem offiziellen Training am 23. Jänner stehen tags darauf die ersten Wettkämpfe an: Am 24. Jänner kämpfen die Ath-

leten um den Einzeltitel. Am Donnerstag ist ein weiterer Trainingstag vorgesehen, bevor es am Wochenende mit insgesamt sechs Medaillen-Entscheidungen Schlag auf Schlag geht. Am 26. Jänner werden die Sprint-Europameister ermittelt, am 27. Jänner geht die spannende Verfolgung über die Bühne und am 27. Jänner werden die Titelkämpfe mit der Single-Mixed-Staffel bzw. der Mixed-Staffel abgeschlossen. „Derzeit haben wir fixe Zusagen für eine Liveübertragung der EM-Wettkämpfe am Samstag und Sonntag. Wir bemühen uns aber, dass auch die Sprint-Rennen am Freitag direkt ausgestrahlt werden“, so Generalsekretär Manuel Volgger. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung werden rund 700 freiwillige Helfer sorgen. Bereits im Dezember wird in Ridnaun mit dem IBU Junior Cup eine Art Generalprobe für die Titelkämpfe im Jänner ausgetragen.

Landessportbeirat genehmigt Beiträge Mitte Juni hat der Landessportbeirat 551 Gesuche von Sportvereinen positiv bewertet; diese erhalten somit Förderungen in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro. Die einzelnen Vereine werden in Kürze über die Bewertung von Seiten des Sportbeirats benachrichtigt. Im Anschluss werden 70 Prozent des gewährten Beitrags für die Jahrestätigkeit als Vorschuss ausbezahlt. Auch für Sportveranstaltungen soll es im Jahr 2017 weitere Beihilfen geben: 93 von 115 beim Amt für Sport und Gesundheitsförderung eingereichten Gesuchen können mit einer Gesamtsumme von 337.000 Euro unterstützt werden.

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ERKER extra

Den Sommer genießen VON DER GLÜCKSELIGKEIT EINES „STEINMANDLS“ Es war einmal vor langer Zeit, als die Kinder ihre Freizeit noch nicht mit Wii und Playstation verbrachten, da spielten sie mit dem, was sie in der Natur vorfanden: Sand, Wasser, Holz oder Steine. Vor der Ortschaft Stein, wo das Flussbett des Pfitscher Baches besonders breit und natürlich ist, findet man ein herrliches Plätzchen, um sich mit den Naturelementen auseinanderzusetzen. Und nicht nur Kinder, sondern ganze Fami-

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lien haben Spaß dabei, „Steinmandla“ mit den Bachsteinen zu bauen. Im vergangenen Jahr konnte man unzählige davon beobachten. Der Winter und der hohe Wasserstand im Frühjahr zerstörten diese Kunstwerke des Augenblicks jedoch. Inzwischen werden es aber wieder von Tag zu

Tag mehr und man muss bei einigen das Auge für Form und Struk-

tur bewundern – und natürlich die

Geduld, die es braucht, die richtigen Steine zu suchen, um sie dann aufeinander zu setzen. Sicher gibt es auch in den anderen umliegenden Tälern noch natürliche Bachläufe, wo es möglich ist, sich kreativ spielerisch auszutoben. Zum einen ist ein Tag an der frischen Luft wesentlich gesünder, als ständig vor dem Computer zu sitzen, zum anderen macht es einfach Spaß – auch den Erwachsenen.


Den Sommer genießen PR

Limitierte JubiläumsSonderedition Die renommierte Schnapsbrennerei Unterthurner aus Marling in Südtirol wird 70 Jahre alt. Zu diesem Anlass kreierte Unterthurner ein ganz spezielles Edel-Blending, den Waldler „Jubilaeus“.

In neuem Glanz: die Enothek der Privatbrennerei Unterthurner in Marling

2017 ist das Jahr einer ganz besonderen Jubiläums-Edition in der Welt der Himbeergeiste. Unterthurner, die mehrfach prämierte Südtiroler Privatbrennerei, 1947 von Ignaz Unterthurner gegründet, präsentiert anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens ein Himbeergeist-Blending, das höchsten Trinkgenuss verspricht, verschnitten mit den besten in getrennten Fässern gelagerten Waldler-Jahrgängen der letzten Jahre, nämlich 2006, 2008, 2011, 2012 und 2015. „In diesem speziellen Blending spiegelt sich die jahrzehntelange Erfahrung, Tradition und die Liebe zum Edelschnapsbrennen unserer Privatbrennerei wider“, so Stephan Unterthurner, Geschäftsführer in der dritten Generation. Diese einzigartige Himbeerspirituose mit ihrem unverkennbaren Geschmack der Waldhimbeere wird in einer limitierten Abfüllung von 1.760 Flaschen angeboten. Erhältlich ist der Waldler „Jubilaeus“ im neu gestalteten Detailgeschäft in Marling, im Online-Shop unter www.unterthurner.de und im ausgewählten Fachhandel. In der kürzlich umgebauten und vergrößerten Unterthurner Enothek im historischen Ansitz Priami im Dorfzentrum von Marling ist für Interessierte und Freunde der Edelschnapsbranche ein nachhaltiger Trinkgenuss von Hochprozentigem erlebbar. Im komplett neu gestalteten Fachgeschäft gibt es ausgezeichnete Fruchtbrände, Liköre, erlesene Geiste und die raffiniertesten Digestife zum Probieren und Genießen. Erker 07/17

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ERKER extra PR

Sterzinger Laternenpartys Seit über 20 Jahren gibt es die Laternenpartys in Sterzing schon – und sie werden immer beliebter. Kein Wunder, ist bei der Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten und den tollen Unterhaltungsangeboten doch für jeden etwas dabei. Rund um die historische Altstadt begeistern Straßenfeste Einheimische und Gäste jeden Mittwoch vom 12. Juli bis zum 23. August (ausgenommen am 16. August). Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr, sobald die Nachtwächter trommelnd durch die Stadt ziehen und die Laternen anzünden. Rund 15 Gastbetriebe bieten den Besuchern kulinarische Leckerbissen von Fischgerichten über italienische Spezialitäten bis hin zu typisch einheimischen Gerichten. Ab 20.00 Uhr heißt die Devise: alles Joghurt. Verschiedene Sorten des köstlich cremigen Milchproduktes können dabei von den Besuchern verkostet werden. Neben Musikgruppen und Musikkapellen, die in der Innenstadt konzertieren, sorgen auch Volkstanzgruppen und Straßenkünstler für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Am 12. Juli sorgt die „Helene Fischer Double Show“ auf dem Stadtplatz für Stimmung; wer auf Blues und Folk steht, kommt im Pub Principal auf seine Kosten. Am 19. Juli geht es in Sterzing besonders feurig alpenländisch zu: Die Bürgerkapelle Sterzing und die Gruppe „Alpenbrass Tirol“ begeistern mit traditionellen Klängen und Genny & Moris präsentieren ihre Fakir & Fire-Show. Ganz im Zeichen von Mode und Models steht der 26. Juli, wo die Vorausscheidung zu Südtirols Foto Model stattfindet. Die ganz Kleinen kommen am 2. August auf ihre Kosten: Im Innenhof des Rathauses wird um 20.00 Uhr das Puppentheater „Kasperl und die Wunderlampe“ aufgeführt. Die Musikkapelle Mareit sowie die Gruppen „Crazy Day“ und „Tellura X“ begeistern das Publikum am 9. August. Am 23. August stehen „Die fidelen Zigoristecher“, die Musikkapelle Trens und die „Showband Bozen Brass“ auf dem Programm. Am 19. Juli sowie am 2. und 23. August gibt es einen Flohmarkt. Regelmäßig stehen Besichtigungen des Zwölferturms auf dem Programm sowie die Vorstellungen traditioneller Handwerksarbeit. Süßigkeiten der Handwerksfrauen dürfen dabei natürlich nicht fehlen!

Die teilnehmenden Gastbetriebe, die Sponsoren und der Tourismusverein wünschen gute Unterhaltung und viel Spaß bei den Laternenpartys 2017!

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AUF DEM LAUFSTEG Schönheitswettbewerbe sind in! Gleich zwei davon finden demnächst in Sterzing statt, und zwar die Vorausscheidung zur Wahl von Südtirols Fotomodell und die regionale Vorausscheidung zur Wahl der nächsten Miss Italia, die am 4. August im Stadttheater stattfinden wird. Am 26. Juli findet im Rahmen der Laternenparty die Vorausschei-

dung zur Wahl von Südtirols Fotomodel 2017 statt. Dabei werden die fünf Kandidatinnen für das große Finale am 30. August in Schenna ausgewählt. Auf dem Sterzinger Stadtplatz präsentieren sich die Models um 20.30 Uhr mit einer tollen Modenschau der hiesigen Kaufleute. Im Bild Anna Felderer, Südtirols Fotomodel 2016, beim Fotoshooting auf Gran Canaria.

19. STERZINGER JOGHURT-TAGE Anfang Juli ist es wieder soweit: Vom 9. Juli bis zum 6. August stehen die Stadt Sterzing und seine Umgebung wieder ganz im Zeichen des Joghurts. Bereits zum 19. Mal werden die Joghurt-Tage veranstaltet, die inzwischen weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt sind. Zahlreiche Events rund um das Thema Joghurt werden vom Milchhof Sterzing und den heimischen Betrieben organisiert. Gleich zum Auftakt steht am 9. Juli das Familienjoghurt-Fest im Gemeindepark von Wiesen auf dem Programm;

Beginn ist um 11.00 Uhr. Weitere Highlights sind Almkäse-Verkostungen auf den umliegenden Wipptaler Almen. Führungen und sogar eine spezielle Märchenstunde für die Kleinen werden im Milchhof Sterzing angeboten. Kulinarisch hat Sterzing natürlich wieder einiges zu bieten: Viele Wipptaler Gastbetriebe widmen sich dem Thema Joghurt und haben unzählige leckere Kreationen auf ihrem Speiseplan. Auf der Laternenparty kann dieses cremige Naturprodukt in allerlei Sorten ebenfalls verkostet werden.

DIE SCHÖNSTEN BLUMEN DES WIPPTALES Auch in diesem Sommer veranstaltet der Tourismusverein Sterzing wieder einen Blumenwettbewerb, und zwar in der Gemeinde Freienfeld. Eine unabhängige Jury unternimmt zwei Ausflüge dorthin und sucht nach den schönsten Fenster- und Gartenblumen bzw. der schönsten Blumendeko an Haus und Hof. Prämiert werden die Sieger im Herbst in insgesamt drei Kategorien.


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DAS PERFEKTE GRILLERLEBNIS Leckere, saftige Steaks, dazu gegrillte Würstchen, herzhafte Beilagen und ein kühles Blondes: Genau das macht ein perfektes Grill-Fest aus. Damit das Grill-Fleisch garantiert gelingt, muss man einige Dinge wissen und beachten.

HEIZEN Grillkohle gibt es in verschiedenen Größen, wobei sich kleine Stückchen besonders fürs kurze Grillen eignen, da sie bereits nach 15 Minuten verglühen. Sehr dünne Fleischstücke oder kleine Würstchen eignen sich dafür. Für Steaks oder größere Fleischstücke braucht man auch faustgroße Kohle- oder Brikettstücke. Sie halten die Temperatur bis zu zwei,

drei Stunden. Legt man verschiedene Fleischsorten auf den Grillrost, ist ein Verhältnis von 2/3 Brikett zu 1/3 Kohle optimal. Sollte das Feuer einmal ausgehen, glüht man am besten getrennt vor – dafür eignen sich besonders die so genannten Anzündkamine.

Zone wird mit großer Hitze angegrillt und dann das Fleisch im weniger heißen Bereich fertig gegart. Zartes Gemüse und Fisch sowie Hähnchen grillt man in der weniger heißen Zone.

DIE RICHTIGE TEMPERATUR

WELCHES FLEISCH EIGNET SICH AM BESTEN?

Das Um und Auf beim Grillen ist die richtige Temperatur: Dafür schafft man so genannte Grilloder Hitzezonen. Auf der einen Seite füllt man die Glut bis kurz unter den Rost, während man auf der anderen Seite weniger hinein gibt. Viel Glut ergibt auch eine höhere Temperatur. In der heißen

Nicht jedes Fleisch eignet sich auch für den Grill. Grundsätzlich gilt, dass Fleisch mit einem hohen Fettanteil auch für den Grill gut geeignet ist. Der hohe Fettanteil bewirkt, dass das Fleisch schön saftig wird. Vom Schwein sind besonders Bratwürste, Koteletts, Fleischteile vom Nacken, Bauch

und Schulter zu empfehlen, beim Rind Entrecôte/ Ribeye und T-Bone-Steaks. Schnelligkeit ist beim Rumpsteak gefragt, da der Fettrand nur außen sitzt. Bei Geflügel eignen sich alle Teile bis auf

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Berg & Blume Zwei Wochen lang steht in Gossensaß und Umgebung alles im Zeichen von Kräutern, Blumen und Bergen. Die Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Berg & Blume“ mit großem Musikfest und Bauernmarkt findet am Sonntag, den 9. Juli auf dem Festplatz in Gossensaß statt. Der Bauernmarkt bietet für jeden etwas, vom heimischen Handwerker bis zum Gemüsebauer sind alle dabei. Für gutes Essen und Unterhaltung ist beim Musikfest der Musikkapelle Gossensaß bestens gesorgt. AUSSERDEM STEHEN VERSCHIEDENE WANDERUNGEN, VORTRÄGE UND DEGUSTATIONEN AUF DEM PROGRAMM: - Vortrag „Grüne Kräuterkosmetik“ mit Christiane Gruber - Bergdinner in der Edelweisshütte Ladurns - Vortrag „Die vitalisierende Meisterwurz“ mit Veronika Trenkwalder - Pfeifer-Huisele-Sagenwanderung zum magischen Kräutergarten „Pflück Dir deinen Zaubertrunk“ Absolutes Highlight ist die Fotoausstellung PFLERER PANORAMEN von Roland Wagner auf dem Festplatz in Gossensaß in den Monaten Juli und August. Am Sonntag, den 23. Juli endet das Themenfestival mit dem großen Kräuterfest in Ladurns und Allriss. Weitere Infos und Anmeldung unter www.gossensass.org oder Tel. 0472 632372

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Den Sommer genießen

DIE RICHTIGE WÜRZE

die Brust. Der wichtigste Tipp betrifft das Temperieren: Fleisch sollte nie direkt vom Kühlschrank auf den Grillrost, sondern mindestens 30 Minuten vorher herausgenommen werden.

Erst durch die richtige Würze wird das Grillfleisch zu einem Geschmackserlebnis: Fruchtig, scharf, mit heimischen Kräutern oder orientalischen Gewürzen, für jeden Geschmack gibt es die richtige Marinade. Die Grundregel lautet: Mariniertes Fleisch sollte man nur kurz angrillen und anschließend in die indirekte Hitzezone legen. Enthält die Marinade einen hohen Zuckeranteil (auch Honig und Ketchup), sollte man sie vor dem Grillen besser abstreifen, da sie verbrennt, bevor das Fleisch gar ist. In diesem Fall nimmt man einen Pinsel und bestreicht das Fleisch gegen Ende des Grillvorgangs. Fleischmarinaden sollten auch nicht gesalzen werden, da das Fleisch ansonsten nicht so schöne Röststoffe bilden kann.

„DIE SCHÖNSTEN GRILLPLÄTZE SÜDTIROLS“ Vor kurzem wurde in Bozen das neueste Buch „Die schönsten Grillplätze Südtirols“ aus dem Raetia Verlag vorgestellt. Pünktlich zum Sommerbeginn geht es dabei um eine der Lieblingsbeschäftigungen der Südtiroler: das Grillen. Der Autor und AVS-Jugendleiter Patrick Egger stellt darin die schönsten Grillplätze Südtirols vor. Neben vielen Insidertipps gibt es auch Profi-Ratschläge für die MiG (Männer im Glutrausch), einen Grill-Knigge vom Südtiroler Forstamt und eine Übersichtskarte für ganz Südtirol. Das 152 Seiten starke Buch ist im Buchhandel erhältlich.

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HEINI HOLZER. MEINE SPUR, MEIN LEBEN Pünktlich zum 40. Todestag des Extrembergsteigers Heini Holzer ist im Raetia Verlag ein Buch über dessen Grenzgänge erschienen. Holzer, der 1977 im Alter von nur 32 Jahren beim Versuch, die Nordostwand des Piz Roseg zu befahren, ums Leben kam, ist der Nachwelt vor allem als der Steilwandfahrer der Siebzigerjahre in Erinnerung geblieben. Der Journalist Markus Larcher führte detaillierte Recherchen zu Holzers Leben durch und interviewte auch dessen Weggefährten. Das umfassende Werk über Holzers Leben gilt zu Recht als Dokument alpiner Zeitgeschichte. Das 184 Seiten starke Werk ist im Buchhandel erhältlich.

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IM KRÄUTERFIEBER In den vergangenen Monaten sind in Freienfeld elf Veranstaltungen des Projektes „Kräuterfieber in Freienfeld“ sehr erfolgreich durchgeführt worden. Gleich

bei mehreren Kursen musste ein zweiter Termin angeboten werden, um den zahlreichen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen. Beispielsweise wurde ein Workshop zum Thema „Wilde Kräuterküche“ im Vereinshaus Stilfes abgehalten, bei dem Kräuterfachfrau Dora Waldthaler ihr Wissen an die Teilnehmer weitergab. Auch der Workshop „Naturkos-

metik selber machen“ in Mauls stieß auf großes Interesse. Kräuterfachmann Gottfried Hochgruber stellte in seinem Vortrag das passende Kraut für jede Lebenslage vor. Ein besonderes Ereignis war der Pflanzentausch Ende April auf dem Dorfplatz von Stilfes, wo jegliche Pflanzen mitgebracht, umgetauscht oder verschenkt werden konnten. Für Juli sind zwei weitere Aktionen geplant, zum einen ein Besuch im Kräutergarten Wipptal und zum anderen eine Kräuterwanderung, wo die Verwendung und Tipps zum Verkochen von Wildkräutern vermittelt werden. „Kräuterfieber Wipptal“ ist eine gemeinsame Aktion von Bildungsausschuss Stilfes, Seniorenvereinigung Freienfeld, Bibliothek Mauls, Bäuerinnenorganisation Freienfeld, Bibliothek Stilfes, Bildungsausschuss Mauls und Katholischem Familienverband Trens.


Den Sommer genießen

DIE LIEBLINGSZIELE DER WIPPTALER

Touristenmagnet Florenz

Zwar ist das Wipptal ein herrliches Fleckchen Erde und beliebtes Urlaubsziel für Touristen aus aller Welt, trotzdem zieht es seine Bewohner zu den Ferienzeiten in die Ferne. Wie das Reisebüro Idealtours mitteilt, steht heuer Itali-

Cala Agulla auf Mallorca, Balearen

en – mit Flug oder Eigenanreise – besonders hoch im Kurs. Daneben ist die balearische Inselgruppe im westlichen Mittelmeer sehr beliebt – Mallorca als größte der Balearen-Inseln ist ein wahrer Touristen-Magnet.

Berg Athos

Auch Griechenland – hier besonders die Halbinsel Chalkidiki – steht ganz oben auf der Urlaubs-Wunschliste. Bei den Anreisemöglichkeiten ist vor allem der Abflug von Innsbruck bei den Wipptalern sehr gefragt.

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Mit Idealtours Körper und Seele am Meer stärken

Strandurlaub!

Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit: Nutzen Sie das Idealtours-Angebot an Badereisen im Komfortbus an die beliebtesten Strände der Adria oder starten Sie mit den Idealtours-Direktflügen ab Innsbruck an die schönsten Sehnsuchtsziele im Mittelmeer! In nur etwa 2 Stunden landen Sie an Ihrem Sehnsuchtsziel und mit dem Bus startet Ihr Urlaub ohnehin ab der ersten Minute. Was das für Ihre Gesundheit bringt? Sommer, Sonne, Strand und Meer - das ist nicht einfach nur der ideale Urlaub, sondern auch gesund und stärkt den Körper. Die Seeluft wirkt sich sehr positiv auf unser Immunsystem und die Atemorgane aus, Kreislauf und Stoffwechsel kommen durch die Luft in Schwung. Natürlich stehen „genießen“ und „erholen“ auf unserem Tagesablauf im Urlaub ganz oben und auch das trägt sehr stark zu unserer Gesundheit bei. Bei einem erholsamen Sonnenbad werden verstärkt Glückshormone produziert und das köstliche, mediterrane Essen mit viel frischem Fisch, Gemüse, Obst und Salat zählt zu den gesündesten Ernährungsformen überhaupt. Wer weiß, vielleicht gibt es den Sommerurlaub am Meer ja irgendwann sogar auf Krankenschein?! Erker 07/17

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© Landesmuseen

Jugendliche, die einen gültigen Südtirol Pass abo+ Fahrschein besitzen, können in den Sommerferien auch 2017 wieder 55 Museen und Sammlungen in Südtirol bei freiem Eintritt besuchen und

dort an den Veranstaltungen teilnehmen, die eigens für sie organisiert werden. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Feste, Konzerte, Workshops, Kinoabende, Theatervorführungen und vieles mehr. Die beteiligten Museen sind zum Großteil mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

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Die Aktion läuft heuer bereits zum dritten Mal. „Im ersten Sommer nahmen rund 2.700 Jugendliche diese Gelegenheit wahr, im vergangenen Sommer waren es knapp 4.200, das entspricht einer Steigerung von 47,5 Prozent“, freut sich Landesrat Florian Mussner über diese positive Bilanz. Der Südtirol Pass abo+ ist ein persönlicher Fahrschein, mit dem Schüler sowie Studierende alle öffentlichen Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Südtirol benützen können. Anspruch auf das abo+ haben Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche, die im Jahr der Gesuchstellung das 27. Lebensjahr nicht vollenden. Weitere Informationen gibt es auf der Webplattform www.museen-suedtirol.it/youngmuseum

SLACKLINES SIND LUFTFAHRTHINDERNISSE Betreiber von Luftfahrthindernissen sind verpflichtet, deren Bestehen, Errichtung und Abbau zu melden. In Südtirol gibt es derzeit rund 2.500 linienförmige Luftfahrthindernisse; dazu zählen Aufstiegsanlagen, Elektroleitungen und Materialkleinseilbahnen. Und: Gurt- und Schlauchbänder, die zum Darüber-Balancieren zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt werden. Sie fallen in die Kategorie Anlagen, die aufgrund ihrer Längsausdehnung eine Gefahr für den Luftverkehr darstellen können. Grundsätzlich unterliegen diese Slacklines dem Luftfahrtgesetz. Allerdings wird der größte Teil dieser Bänder wohl kaum mehr als 50 cm über dem

Boden gespannt werden. Wird jedoch die Höhe von 15 Metern

© LPA

FREIER EINTRITT IN 55 MUSEEN MIT ABO+

überschritten, sind sie meldepflichtig. Befinden sich die Hindernisse mit einer Höhe von weniger als 15 m außerhalb der geschlossenen Ortschaft in einer besonderen Lage und sind nicht leicht erkennbar, dann sind auch diese Luftfahrthindernisse zu melden. Die Meldung dieser „speziellen Anlagen“ muss bei der Landesabteilung Forstwirtschaft erfolgen.


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Land- & Forstwirtschaft „DIE MILCHWIRTSCHAFT IST IN BEWEGUNG“ Die vielgepriesene grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist in der Milchwirtschaft des Wipptales – nördlich wie südlich – schon lange Realität. Seit April 2014 versorgen die 195 Mitglieder der Milchgenossenschaft Stubai-Wipptal den Milchhof Sterzing mit rund elf Milionen Litern Milch, wovon der Anteil der Bio-Milch bei etwa 2,5 Milionen Litern liegt. Paul Strickner, überzeugter Bio-Bauer auf dem „Ehler-Hof“ in Nösslach, ist Lieferant für den Sterzinger Milchhof. Auf seinem Hof hält er 20 Grauvieh-Milchkühe, die friedlich auf der Wiese grasen. Der artgerechte und lichtdurchflutete Laufstall ist durch Holzbalken in einzelne Segmente aufgeteilt, in die sich die Tiere zurückziehen können. Gemolken werden sie nicht von einem Melkroboter, sondern immer noch von Bauer Paul, seiner Frau Gabi oder seiner Tochter Anna. „Der kritische Konsument bestimmt im Endeffekt durch sein Kauf-

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Die Entstehung dieser Nord-Süd-Kooperation sei einem Glücksfall bzw. Zufall zu verdanken. In den Jahren 2013-14, als Milch europaweit Mangelware war, brauchte Südtirol Milchimporte aus den Nachbarregionen und daraus sei die Zusammenarbeit mit dem Milchhof Sterzing entstanden, erinnert sich Strickner. Wobei man bereits vor 15, 20 Jahren angeklopft und nachDer Laufstall auf dem „Ehler-Hof“ ist artgerecht gefragt habe, ob auf die Bedürfnisse der Tiere ausgerichtet. man Lieferant Die anstehenden Veränderungen in werden könnte. Damals bestand alder Südtiroler Milchwirtschaft – Um- lerdings kein Interesse und erst durch stellung auf Bio-Heu-Milch und flä- den Milchengpass wurden die grenzchenbezogene Produktionsmengen überschreitenden Milchlieferungen – sieht er deshalb durchwegs posi- möglich. Zudem war es ganz hilfreich, tiv: „Die Milchwirtschaft ist in Bewe- dass Ökonomie-Rat Anton Steixgung.“ ner Gründungsobmann der Milchverhalten, wie produziert wird, und der Trend geht dahin, dass Produkte aus Massentierhaltung und industrialisierter Landwirtschaft nicht mehr gefragt sind“, ist Strickner überzeugt.

genossenschaft Stubai-Wipptal war. Steixner, der dieses Amt immer noch inne hat, war bis 2013 Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol. Dass der Milchhof Sterzing schon sehr früh auf die Joghurt-Produktion setzte, erwies sich zu einem ausgenommen strategischen Vorteil auf dem italienischen Markt. Für den Eigenbedarf produziert die Familie Strickner selbst Joghurt und hält es für das intelligenteste Produkt der Milchwirtschaft. „Man hat einen geringen Wareneinsatz und einen schnellen Produktionszyklus – bis der Bauer das Geld bekommt, wurde es vom Kunden bereits bezahlt“. In Österreich setze man dagegen viel auf Käseproduktion. Von der Produktion über den Reifeprozess bis zum Verkauf sei die Wertschöpfungsschleife im Verhältnis zum Joghurt sehr lang, das Risiko von Fehlgärungen groß und die Konkurrenz zu anderen Produzenten immens. Das habe in den vergangenen Jahren den Milchpreis in Österreich enorm gedrückt. „Wir hatten im Ver-


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hältnis zu Südtirol 30 Jahre lang einen schlechten Milchpreis, während der Milchhof Ster-zing etwa 55 Cent für den Liter zahlt – und diese rund 20 Cent Unterschied entscheiden über Weitermachen oder Aufhören“, beschreibt der Bio-Bauer die Situation. Aus Nordtiroler Sicht sei die Kooperation mit dem Milchhof Sterzing deshalb eine große Chance, den kleinstrukturierten Betrieben ein Überleben zu ermöglichen. Dabei bedeutet „kleinstrukturiert“ im nördlichen Wipptal nicht unbedingt dasselbe wie in Südtirol: ViePaul Strickner le Hofstellen in Nöss- mit seiner Frau Gabi lach sind beispielsweise mit relativ viel Fläche – zwischen 20 und 30 Hektar – ausgestattet, die somit auch Ausgleichszahlungen der EU, des Bundes und des Landes zur Folge haben, die den Bauernstand absichern. Fünf bis sechs Hektar sind Zweischnitt-Wiesen, der Rest verteilt sich auf Bergmähder und die für die Biodiversität wichtigen Lärchenwiesen, die das Landschaftsbild speziell in der Gemeinde Gries am Brenner prägen. „Natürlich bin ich mit meinen 30 Hektar Hoffläche im Gegensatz zu den wirklich kleinen Betrieben in einer glücklichen Lage, weil ich auf meinem Hof im Vollerwerb arbeiten kann“, erzählt Strickner. „Da heißt es in Diskussionen mit den Nachbarn dann auch schon mal ‚der Ehler-Bauer hat leicht lachen‘ und natürlich kann ich das auch nachvollziehen.“ Für Kleinstbetriebe ist es aber in Nordtirol genau so schwer, im Vollerwerb zu wirtschaften, wie

in Südtirol. Vom reinen Produkterlös – sieht man einmal vom Milchpreis, den der Milchhof Sterzing seinen Lieferanten zahlen kann, ab – kann ein Tiroler Bauer nicht leben, weder vom Zuchtvieh noch vom Schlachtvieh. „Die Förderprämien erleichtern das Wirtschaften, weil wir einfach nicht dem Druck ausgesetzt sind, mit der Agrarindustrie konkurrieren zu müssen“, erzählt der Bio-Bauer. Andererseits sei ein Betrieb auch einem Unternehmen gleichzusetzen, das am Markt bestehen will. „Wenn ein Betrieb ständig etwas produziert, das der Markt nicht braucht, dann wird er nicht überleben“, ist Strickner überzeugt. In Österreich seien die Verhältnisse so, dass die Milchwirtschaft mit dem derzeitigen Preisniveau auf lange Sicht keine Zukunft habe. Auch hier habe man die Landwirte jahrelang dahingehend beraten, zu investieren, größere Ställe zu bauen und auf Masse zu setzen, aber „im Endeffekt entscheidet das jeder Bauer selbst“. Landwirte in Österreich, Deutschland und vielen anderen Teilen Europas, die auf Masse setzten und Unsummen in den Ausbau ihres Betriebes investierten, befinden sich momentan in einem Teufelskreis, weil sie die Kredite und Investitionen nur mit immer noch mehr Milch zurückzahlen können, was wiederum den Milchpreis in den freien Fall treibt. „Das führt in eine Sackgasse“, unterstreicht Strickner. „Wir im Berggebiet sind der Auffassung, dass man von einem Hof mit einer normalen Produktionsweise und in Erwerbskombination, wie zum Beispiel Urlaub am Bauernhof, durchaus sein Auskommen haben kann .“

Jetzt wird’s aber Zeit für die Rente! Wer über 50 Jahre alt ist und noch nicht an die Rente gedacht hat, sollte sich dringend über seine Position informieren! Für alle Jahrgänge vor 1962 wird es allerhöchste Zeit! Das Thema Rente ist in aller Munde: Altersrente, Frührente, Zusatzrente, Hinterbliebenenrente, Mindestrente, goldene Rente. Irgendwie weiß jeder Bescheid, aber keiner so richtig. Wer aber ruhig in die Renten-Zukunft blicken will, sollte möglichst alles über seine Rentensituation wissen. Es ist daher sehr wichtig, die persönlichen Beitragszeiten auf ihre Richtigkeit zu prüfen, denn schon der kleinste Fehler kann sich negativ auf Ihren Rentenbeginn und sogar auf die Rentenhöhe auswirken. Beratung beim SBB- Patronat ENAPA Um bei diesem wichtigen Thema nicht den Überblick zu verlieren, bedarf es einer kompetenten Beratung. Die bekommen nicht nur Mitglieder, sondern alle Interessierten kostenlos beim Patronat ENAPA des Südtiroler Bauernbundes. Unsere Mitarbeiter beantworten nicht nur allgemeine Fragen zur Rente, sondern erfassen Ihre persönliche Rentensituation, berechnen den voraussichtlichen Rentenbeginn sowie die Rentenhöhe. Gerne informieren wir Sie auch zum Thema Zusatzrentenvorsorge. Bezirksbüro Sterzing: Jaufenpassstraße 109, 39049 Sterzing Tel. 0472 767 758, enapa.sterzing@sbb.it Informieren Sie sich auch im Internet unter www.sbb.it/patronat.

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16. Almkäse- und Butterverkostung Die Bauernjugend von Sterzing organisiert mit Unterstützung der Neuen Rosskopf GmbH am Sonntag, den 30. Juli wiederum die Almkäseund Butterverkostung auf dem Sterzinger Hausberg. Wie in den vergangenen Jahren wird sich eine Fachjury, aufgestellt vom Sennereiverband Südtirol, der schwierigen Aufgabe stellen und die besten Produkte „herauskosten“. Bewertet werden vier Kategorien: Butter, Frischkäse, Schnittkäse und Graukäse. Alle Käseliebhaber können natürlich die gesamte Produktpalette von Frischkäse und Schnittkäse über Kräuterquark, Ziegen- und Graukäse bis hin zu Butter ab 11.00 Uhr verkosten. Rund 20 Almen aus ganz Südtirol werden sich mit ihren Spezialitäten an der Leistungsschau beteiligen. Für Unterhaltung ist mit den Schuachplattlern aus Stilfes-Trens und der „Ridnauner Böhmischen“ bestens gesorgt. Auf zahlreiche „Käseverkoster“ freut sich die Bauernjugend von Sterzing.

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DER LEBENSRAUM WALD WILL GEPFLEGT WERDEN Das Durchforsten als wichtigster Bestandteil der Walderhaltung

Nicht nur Südtirol, auch das Wipptal ist zum größten Teil von weitläufigen Waldflächen bedeckt. Entlang der Hauptverkehrsachse in der Talsohle des Eisacks reichen die forstlichen Bestände bis an die Baumgrenze auf knapp 2.000 m Meereshöhe, in den Talschaften sind sie Übergang von besiedelter Fläche in die meist bekannte wilde Berggegend. Daraus wird deutlich, wie allumfassend – und oft leider auch unerkannt – uns der Lebensraum Wald umgibt. Der Wald ist dabei nicht nur eine Ansammlung von Bäumen. Es ist vielmehr das Zusammenspiel einer schier unendlichen Vielzahl an verschiedenen Arten von Lebewesen; von unzähligen Insekten über kleinste Farne und Moose bis hin zu hunderten Arten von Vögeln und Wildtieren, um dann schließlich zu den scheinbar größten Lebewesen des Waldes zu kommen: den Bäumen. Vorausgeschickt, dass die Waldpflege als nachhaltiger Eingriff in die Natur zu verstehen ist, muss klar sein, dass sie so auch verschiedene Formen annehmen kann, vom gelegentlichen Kahlschlag bis zu weniger invasiven Durchforstungshieben. Diese Methoden haben in unserer Region alle ihre Richtigkeit, verfolgen ein von den Forststationen klar definiertes Ziel und haben ein eingegrenztes Ausmaß. Aus ökologischer Sicht sollte sich je-

der der Wichtigkeit des Waldes als CO2-Speicher, als Schutz vor Naturkatastrophen, als Lebensraum für Tiere und zudem als Erholungsraum für uns Menschen bewusst sein. Daher ist es im Interesse der zuständigen Forstbehörde, aber auch der Waldbesitzer selbst sowie der gesamten Bevölkerung, diesen wertvollen Bestandteil unserer Umwelt gehörig zu pflegen. Will man nun konkreter auf die Pflege des Waldes eingehen, so stößt man sehr bald auf das Thema „Durchforsten“. Das Auslichten oder auch Ausweiden des Waldes betrifft jeden Waldbesitzer und sollte auch ernst genommen werden. Ausgehend von einem Jungwald oder einer Dickung, wo die Bäume bis zu 2 m hoch Krone an Krone stehen, sollte man bereits zum ersten Mal eingreifen und eine erste Auswahl für den zukünftigen Bestand treffen. Dabei bietet es sich an, mit Freischneider oder Motorsäge die betroffenen Waldflächen zu bearbeiten. Zu diesem Zeitpunkt stehen je nach Standort auf einer Fläche von 1 ha durchschnittlich bis zu 1.500 Bäumchen. Befinden sich bereits etwas größere Bäume im Wald, wo man dann auch von einer Entrümpelung sprechen kann, so sollte man weitgehend auf Fehlwüchse (starke Verkrümmungen, Zwillingswuchs), Totholz (abgedorrte, abgewipfelte Bäume) und so genannte Untersteher im Bestand eingehen. Bereits zu Beginn die-


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QUALITÄT UND BESTER SERVICE

ses fortlaufend andauernden Prozesses sollte man sich im Bestand an Zukunftsbäumen orientieren – Bäume, die in einer wirtschaftsgeprägten Zeit zukünftig am ertragreichsten sein könnten. Hier wird besonders auf die Art und die Stabilität des Baumes (Verhältnis zwischen Durchmesser und Länge) geachtet. Auch die Astigkeit und der gerade Stammverlauf spielen eine wichtige Rolle. Zum Zeitpunkt der Endnutzung sollten in einem Wirtschaftswald pro Hektar nicht mehr als 200 Bäume stehen, um einen höchstmöglichen Ertrag zu erzielen. Daraus wird ersichtlich, wie wichtig die Durchforstung und Entrümpelung auch für die Wertsteigerung des Waldes ist. Der Nutzen dieser Eingriffe beschränkten sich aber nicht nur auf den wirtschaftlichen Aspekt: Ein gut durchforsteter Wald ist üblicherweise geschützter und wesentlich standhafter gegen Wetterschäden wie Wind oder Schnee, die so leichter durchziehen bzw. von den Bäumen abfallen können. Die Artenvielfalt im Bestand kann direkt gesteuert und gefördert werden (freischneiden von Laubbäumen, vereinzelt vorkommende Baumarten im Bestand) und somit wird auch der Wildbestand indirekt beeinflusst (u. a. Balzplätze für Raufuß-

hühner oder Vermeidung von Verbissschäden durch Auflockerung der Deckung). Schädlinge (Borkenkäfer) können durch gezieltes Arbeiten eingedämmt und zurückgehalten werden, um den Befall des restlichen Bestandes zu vermeiden. Durch die Aufrüstung der Bäume innerhalb des Waldes bleiben auch sämtliche Nährstoffe aus den Ästen und Nadeln zur Humusbildung im Bestand zurück und schaffen dadurch Boden für die kommenden Naturverjüngungen. Der größte Nutzen eines sauber durchforsteten Waldes jedoch ist der, dass dem aufmerksamen Auge des Passanten bewusst wird, wie ernst der Lebensraum Wald genommen und als solcher geschätzt wird. Spezialisierte Betriebe und versierte Bauern führen Durchforstungsarbeiten routiniert und zügig mit dem Einverständnis der zugehörigen Forstämter eigenständig durch. Möchte jedoch ein junger Waldbesitzer selbst Hand anlegen, kann er sich bei praktischen Waldarbeiterkursen das nötige Know-how aneignen. Der Wald ist ein großer Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Ihm gebührt eine angemessene und wertschätzende Pflege.

Das Familienunternehmen F. STAUDACHER in Sterzing ist Ihr Spezialist für Kommunal-, Bau-, Land- und Forstmaschinen. Das umfassende Angebot wird abgerundet durch einen Reparaturservice und ein großes Ersatzteillager. SERVICE wird bei uns großgeschrieben, deshalb sind Ersatzteile aller Marken größtenteils innerhalb von 24 Stunden lieferbar. Wir arbeiten mit mehreren Partnern zusammen und bieten u. a. Hof-, Rad- und Teleskoplader der Marke SCHÄFFER-LADER, Rasentraktoren und Traktoren der Marke KUBOTA, Rundballenpressen der Marke MC HALE, Grünlandgeräte wie Mähwerke, Schwader, Kreisler, Sprüher, Pflüge der Marke KVERNELAND-VICON, Zusatzgeräte von ROSENSTEINER, RECK, POSCH und viele weitere mehr. Wir legen großen Wert auf Qualität und bieten auch Reparaturen jeglicher Art, wie etwa Pressen von Hydraulikleitungen, Reifenreparaturen, Revisionen, an. Überzeugen Sie sich selbst und holen Sie sich Ihr unverbindliches Angebot. Besuchen oder kontaktieren Sie uns! Unser kompetentes Team berät Sie gerne! F. Staudacher, Fuggerstraße 18, 39049 Sterzing Tel. 0472 766010 – www.staudacher.it – info@staudacher.it

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GESUNDHEIT

Weinanbau in Gossensaß

Gesunde Kresse

Vor etwa fünf Jahren versuchte Ekkehard Gröbner vom Wolfenhof in Gossensaß mit seinem Freund

Kresse schmeckt nicht nur, sondern ist auch sehr gesund. Sie enthält wertvolle Senföle, die aus den Glukosinolaten freigesetzt werden. Für die Pflanze sind diese Inhaltsstoffe ein Fraßschutz, für den Menschen sind sie ebenfalls nützlich, da sie gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. Sie neutralisieren freie Radikale und unterstützen das Immunsystem. Zusätzlich enthält Kresse wertvolle Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe, Kalium und Kalzium. Man sollte Kresse immer

Georg Vaja aus Neumarkt ein gewagtes Experiment: Sie wollten in Gossensaß Wein anbauen. Im Jahr 2013 pflanzten sie am Gänsbichl die Weinrebe „Sola-

ris“ an. Fachliche Unterstützung erfuhren sie durch Alex Mayr, Betriebsleiter der Laimburg. Die Weinreben gediehen und zeigten sich auch gegen Pilzkrankheiten sehr resistent. Im Herbst des Vorjahres konnte dann die erste Ernte eingefahren werden. Auch bei der Weinkelterung stand Mayr hilfreich zur Seite und leitete den Gärungsprozess. Am Ende wurden zehn Liter Weißwein gewonnen – Kostproben davon gab es vor kurzem im Wolfenhof. rr

frisch essen, da sie beim Erhitzen bitter wird. Auch zum Trocknen ist sie nicht geeignet. Sie passt gut in Aufstriche und Salate sowie Kartoffel- und Eierspeisen. Dabei ist Kresse relativ anspruchslos und gedeiht sowohl im Garten wie auch auf dem Fensterbrett.

„Ursprünglich, heimisch und g'sund“ REZEPT von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

GESUNDHEITSTIPP von Dr. Christian Thuile,

Hirschgulasch mit Blaukraut und Kartoffelpüree

Ernährungsmediziner und ärztlicher Leiter des Dienstes für Komplementärmedizin am Krankenhaus Meran

Zutaten für das Hirschgulasch für 4 Personen: 800 g Hirschfleisch (Schulterstück), 100 g grob geschnittenes Gemüse (Karotte, Zwiebel, Lauch), etwa 1 l Rotwein, Salz, Öl zum Anbraten, frischer Rosmarin, „Teagl“ (Gemisch aus kaltem Wasser und Mehl zum Binden). Zubereitung: Das Hirschfleisch putzen, Häute und Sehnen entfernen und in gleichmäßig große Stücke schneiden. In einem Topf das Fleisch mit etwas Öl stark anbraten. Anschließend mit so viel Rotwein aufgießen, dass das Fleisch komplett bedeckt ist. So lange kochen, bis die Stücke weich sind. Bei Bedarf etwas Rindsbrühe hinzugeben, sodass das Fleisch stets mit Flüssigkeit bedeckt ist. Kurz vor Kochende das Gemüse hinzufügen und zum Schluss das Gulasch mit dem „Teagl“ binden. Mit Rosmarin würzen und mit Salz abschmecken. Dazu Marmelade von der Kornelkirsche servieren. Zutaten für das Blaukraut: ½ Kopf Blaukraut, 40 g Butter, 20 g Zucker, 50 ml Essig. Zubereitung: Das Blaukraut in feine Streifen schneiden. Butter in einem Topf erhitzen und den Zucker darin hell bräunen. Das Blaukraut dazugeben und kurz andünsten. Den Essig hinzufügen, damit das Kraut seine Farbe behält. Das Blaukraut sollte nicht allzu stark gedünstet werden – es soll noch etwas Biss haben. Zutaten für das Kartoffelpüree: 1 kg mehlig kochende Kartoffeln, 100 ml Milch, 100 ml Sahne, 20 g Butter, Salz. Zubereitung: Kartoffeln waschen, schälen, gegebenenfalls kleinschneiden und in Salzwasser garen. Milch, Sahne und Butter in einer Pfanne erwärmen. Die gegarten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken. Anschließend das warme Milch-Sahne-Gemisch unterrühren und mit Salz abschmecken.

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HIRSCH – DAS GESÜNDESTE FLEISCH Fettarm, g’schmackig und äußerst gesund – Fleisch vom Hirsch kann mit vielen Vorzügen punkten. Reich an Eiweißen und B-Vitaminen sowie Eisen, Zink und Selen ist es das gesündeste Fleisch überhaupt, das mit seinem kräftigen Geschmack jeden Genießergaumen erfreut. BLAUKRAUT – DER SATTMACHER Wertvolle Inhaltsstoffe zeichnen auch das Blaukraut aus. Neben Vitamin C und K sowie Magnesium enthält es auch Selen, das vor allem für ein starkes Immunsystem verantwortlich ist. Darüberhinaus wirkt Blaukraut krebsvorbeugend, bringt den Darm in Schwung und hält lange satt. KARTOFFEL – DIE WUNDERKNOLLE Die unscheinbare Knolle hat einiges zu bieten: Sie ist kalorienarm, dafür reich an Eiweißen; zudem enthält sie zahlreiche Mineralien, u. a. Kalium, Phosphor, Kalzium und Eisen, sowie Vitamin B und C. Ihr hoher Sättigungsgrad macht sie zu einer beliebten Beilage. KORNELKIRSCHE – DER IMMUNTURBO Das Immunsystem so richtig in Schwung bringt die Kornelkirsche. Sie verfügt über einen enormen Gehalt an Vitamin C, ist reich an Folsäure, Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer sowie Ballaststoffen, jedoch arm an Kalorien. Die in ihr enthaltenen Polyphenole wirken vorbeugend gegen Krebs.


Unterschätzt, aber unerlässlich Beckenbodentraining im 21. Jahrhundert Ungefähr 75 Prozent der Bevölkerung haben in ihrem Leben auf irgendeine Weise Probleme mit dem Beckenboden. Unabhängig von Alter und Geschlecht kann es jeden treffen. Obwohl die Lebensqualität der Betroffenen durch einen schwachen Beckenboden stark eingeschränkt ist, wird die Problematik rund um dieses Thema vielfach immer noch tabuisiert. Dabei leiden die Betroffenen nicht nur physisch, sondern auch seelisch. Viele Frauen bemerken erste Schwächen beim Trampolinspringen, Husten, Niesen, Laufen oder Bergabgehen: Ungewollt lösen sich ein paar Tröpfchen Urin. Bei Männern tritt das Problem häufig nach Prostataoperationen auf. Erektionsstörungen und Probleme mit der Prostata sind hier Anzeichen, dass die Muskulatur nicht mehr völlig funktionstüchtig ist. Wenn die Symptome der Blasenund Beckenbodenschwäche sich bereits bemerkbar machen, dann können diese im Anfangsstadium mit einem guten Beckenbodentraining gebessert und in den meisten Fällen geheilt werden. Frauen, die sich deswegen einer Operation unterziehen müssen, können sich mit einem gezielten Beckenbodentraining vor einer weiteren Verschlechterung schützen. Einer Blasen- und Beckenbodenschwäche und deren Folgeproblemen, wie unfreiwilliger Urin- oder Stuhlabgang, Rückenbeschwerden, Organsenkungen, Verstopfung, Urininkontinenz nach Prostataoperationen und ähnlichem, kann mit einem effizienten und ganzheitlichen Training gegengesteuert werden. Viele wissen nicht, dass es sich beim Beckenbodentraining zudem um ein perfektes Muskeltraining han-

delt, das zu langfristiger Rumpfstabilisation verhelfen kann, aber auch bestehende Problematiken der Wirbelsäule löst. Durch ein gezieltes Anspannen der Core-Muskulatur (engl. core = Kern) werden nicht nur der Beckenboden, sondern auch die tiefliegenden Haltemuskeln, die tiefen Rückenmuskeln und der tiefe quere Bauchmuskel, allesamt Mitspieler im Beckenboden, trainiert. Die Übungen stabilisieren die Körpermitte, Rückenschmerzen werden gelindert oder verschwinden sogar ganz.

TIEFE RÜCKENMUSKULATUR

ZWERCHFELL

TIEFE QUERE RÜCKENMUSKULATUR BECKENBODEN

Das Training des tiefen queren Bauchmuskels ist sehr effizient: Sogar der Bauch wird straffer und flacher. Darüber hinaus hilft das Training, mehr Stabilität in der Wirbelsäule und vor allem mehr Kraft in unserer Körpermitte zu erlangen. Weitere positive Auswirkungen sind u. a. eine aufrechte Körperhaltung, weniger Rückenbeschwerden, weniger Blasenentzündungen, verbesserte Sexualität und weniger Verstopfungen.

SILVIA RAINER BeckenbodenTrainerin Erker 07/17

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LEUTE Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, den du, liebe Mame und Oma, am 6. Juli feiern darfst. Wir wünschen dir Gesundheit, Glück und noch viele weitere Jahre! Deine Lieben

Die Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Mitglied a. D. Hermann Graus zum 90. Geburtstag und wünscht weiterhin viel Gesundheit.

Liebe Mamme, liebe Oma, zu deinem 80. Geburtstag weiterhin viel Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen, das wünschen dir von Herzen deine Lieben Waltraud mit Helmuth, Kerstin, Alexander und Katharina Reinhold mit Annette, Marlene.

Die Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Mitglied, ehemaligem Gerätewart und Kdt.-Stv. a. D. Friedl Tratter zum 70. Geburtstag.

Kam zu glabm, obr es isch wohr, dr Oswald weard in 1. August 60 Johr. Auf einige Johr blicksch du iatz schun zurück, auf monche Sorgen, obr umso mehr Glück. Uans muaß man jedoch deitlich sogn: Du hosch sehr viel gschofft in oll den Johrn! Bisch olm do, wenn man di brauch und jung gebliebm bisch du auch. Mir wünschn dir von Herzen Glück, denn du bisch inser bestes Stück. Olls Guate wünschn dir Helga, Sabine und Thomas. Liebe Theresa, zu deinem 30. Geburtstag wünschen wir dir von Herzen viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Mame und Tate, deine Schwester Veronika mit Michael, dein Freund Siegfried und ganz besonders Goti Leonie

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HANDWERK INFOS UNTER: TEL. 0472 766876 INFO@DERERKER.IT

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

H

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Auflösung einer Ehe).

U

I

G

E

C

S G U H D U N

G H N S D G N

S

S

U

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

N

I C

D

D

E

G

H

I

N

S

Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht eine schwer lesbare Hinweistafel in Wiesen. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Juli. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Die originelle Windfahne befindet sich am östlichen Turm der Spitalkirche zum Heiligen Geist am Sterzinger Stadtplatz (gebaut von 1399 bis 1402 und wunderschön ausgestattet mit Fresken von Hans von Bruneck). Der Spitzturm auf dem Dach des angrenzenden Gebäudes, wo sich heute der Tourismusverein und ein Teil des italienischen Schulzentrums befinden, trägt an seiner Spitze über einer vergoldeten Kugel die Windfahne mit einem Heiligen aus Metall, der eine dreiblütige Lilie in der ausgestreckten Hand hält. Es könnte sich um den Heiligen und Kirchenlehrer Antonius von Padua (um 1195–1231) handeln, der meist mit der Lilie dargestellt wird. Dieser angrenzende Gebäudetrakt war ursprünglich ein Spital und Hospiz für Alte, Kranke und Pilger auf dem Weg nach Italien. Der westliche Turm der Kirche (übereck gestellter Dachreiter) hingegen trägt auf seiner Spitze ein Kreuz. Eine ähnliche Windfahne mit einem Heiligen befindet sich übrigens auf dem Holzturm der Sterzinger Kapuzinerkirche.

Das Los bestimmte

MARIA MARTINI

aus Girlan zum Pfiffikus des Monats Juni.

Wir gratulieren! 92

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• K • P • E • C • O • • O G • A ERFRISCHUNG•HAUS •IROKESENSCHNIT T TEA••LUFTBREMSE• •GNADE•SEA•LAMSE R E Z I D I V • R C • M C A • I •REDE•IDAHO•HISS •DNA•WPHU•NUTRIA • E S • C A I • • S D H • • E C ANFAHR TSZEITEN•K •KEMATEN•NT•DR AU UMS•SEN•BG•RE•RF •AT•SNOOKER•KNIE FLERES•FASSNAUER

Lösungswort: SCHULFREI

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: PFINGSTKONZERTE

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für eine Massage nach Wahl bei

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Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE „Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst Du froh sein, mich gekannt zu haben.“

10. Jahrestag

Franz Schneider † 30.07.2007

(Saint-Exupéry)

Zehn Jahre sind vergangen, seitdem

Ganz besonders denken wir an dich, lieber Franz, am Sonntag, den 30. Juli um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr.

RUDOLF STRICKNER im Valtigltal sein Leben lassen musste. Ihm zum Gedenken feiern wir am Sonntag, den 16. Juli um 11.30 Uhr eine Bergmesse auf der Valtiglalm. Deine Familie und die Bergkameraden vom Alpenverein

In Liebe deine Familie

Ein Vergelt‘s Gott allen, die daran teilnehmen.

DANKE

12. Jahrestag

Andreas Heidegger Dankbar für die vielen schönen Momente und Erlebnisse mit dir denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Juli um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Was wir lieben, vergessen wir nicht.

Ein herzliches Vergelt’s Gott an die Geistlichkeit für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier.

Anna Platzer Fischer Nanne

Deine Lieben

Was wir gemeinsam erlebten, strahlt weiter in unseren Herzen.

Wir danken herzlich für die erwiesene Anteilnahme und die vielen Zeichen der Verbundenheit.

* 14.11.1923 † 04.06.2017

Die Trauerfamilie

10. Jahrestag

8 Jahre ohne dich!

Irma Plank geb. Frontull

Hermann Hochrainer

„Mooswirtin“

In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 30. Juli um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Wir denken ganz besonders an dich, liebe Mamme, bei der hl. Messe am Dienstag, den 4. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und so oft dein Grab besuchen.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen.

Jeder Tag mit dir war ein Geschenk.

Deine Familie

Du hast gelebt für deine Lieben, all deine Müh und Arbeit war für sie; gute Mutter, ruh in Frieden, wir vergessen deiner nie.

In Liebe deine fünf Kinder mit Familien

1° ANNIVERSARIO

1. JAHRESTAG

Un anno passa,

Ein Jahr vergeht,

il dolore resta.

der Schmerz bleibt.

Per sempre nei nostri cuori.

Für immer in unseren Herzen.

Liù e famiglia

Giuseppe Morandini „Bepi“ * 13.04.1942 † 06.07.2016

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Danke allen, die unsere Fischer Nanne in guter Erinnerung behalten.

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Liù mit Familie


JAHRESTAGE

1° ANNIVERSARIO

Adriana Spagnoli in Martorelli

Wer so gewirkt wie du im Leben, wer so erfüllte seine Pflicht und stets sein Bestes hergegeben, der stirbt auch selbst im Tode nicht.

12.04.1946 – 10.07.2016

Sempre nei nostri cuori con immenso amore. Ti ricordiamo lunedì, 10 luglio con la Santa Messa alle ore 18.30 nella Chiesa di Santo Spirito. Tuo marito Alfredo, le tue figlie, la tua adorata nipote Greta Adriana

DANKSAGUNG

Erna Wild geb. Ralser

11. Jahrestag

Walterhof in Unterackern

Karl Wirth-Rainer

* 01.12.1946 † 16.06.2017 Ein großes Vergelt’s Gott an das Krankenhaus Sterzing, die Universitätsklinik Innsbruck, vor allem an das jeweilige Pflegepersonal, das Weiße Kreuz Sektion Sterzing, unsere Hausärzte, Pater Meinrad und Dekan Josef Knapp. Danken möchten wir auch unseren lieben Verwandten, Freunden und Nachbarn, vor allem unserer Nachbarin Anni und unseren Freunden Maria, Renate und Fabian, die unserer Mami viele wertvolle Momente schenkten. Wir möchten allen für die erwiesene Anteilnahme am Tod unserer lieben Erna sowie für die Teilnahme am Trauergottesdienst danken. Die Trauerfamilie

Und wieder kommt die Zeit, wo die Kirschbäume blühen, der Löwenzahn auf den Feldern. Neues Leben erwacht. Aber du bist gegangen. Wir vermissen dich! Wir spüren aber auch die Kraft, die du uns immer wieder gibst, da weiterzumachen, wo du aufgehört hast.

2. Jahrestag

Lidvina Andreatta

In Liebe deine Kinder

In ganz besonderer Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Wir denken an dich, wir reden von dir, wir spüren, du bist bei uns, doch immer wieder fließen leise Tränen. Wir vermissen dich.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Kinder Katharina und Jessica, die Eltern und Geschwister mit Familien

Sofia

Bis wir uns wiedersehen, begleitest du uns jeden Tag. Dies ist unser Trost, weil du im Herzen immer bei uns bist. Gedenkmesse zum 10. Jahrestag am Samstag, den 29. Juli um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Deine Lieben

Rosina Gschnitzer geb. Leitner * 20.11.1922

† 16.05.2017

DANKSAGUNG Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott allen, die aus nah und fern an der Beerdigungsfeier der Mutter und an den Rosenkränzen teilgenommen haben, der Geistlichkeit, vor allem Dekan Josef Knapp, dem Organisten, den Sarg- und Kranzträgern, dem Vorbeter, den Ministranten, den Mesnern und all jenen, die irgendeinen Dienst verrichtet haben. Vergelt‘s Gott für die Anteilnahme, für jedes Wort des Trostes und jedes Zeichen des Mitgefühls. Danke für die hl. Messen und Spenden im Gedenken an die Mutter. Vergelt’s Gott der Hausärztin Dr. Giuliana Bettini, den Ärzten und dem gesamten Pflegepersonal der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing, dem Personal vom Pflegeheim Schloss Moos und den Krankenschwestern vom Krankenpflegedienst. Mit der Bitte um ein stilles Gebet danken die Brüder Gschnitzer mit Familien Erker 06/17

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JAHRESTAGE

Du bist nicht tot, du wechselst nur die Räume. Du lebst in uns und gehst durch unsere Träume. Michelangelo

Von den Menschen, die du geliebt hast, wird immer etwas

8. Jahrestag

in deinem Herzen zurückbleiben:

Oswald Keim

etwas von ihren Träumen, etwas von ihren Hoffnungen, etwas von ihrem Leben, alles von ihrer Liebe.

Rosa Ploner Wwe. Holzmann

50. Jahrestag

* 28.02.1939 † 12.06.2017

Ewald Keim

DANKE Unmöglich jedem Einzelnen persönlich zu danken, sprechen wir als Trauerfamilie auf diesem Wege allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten unser herzliches Vergelt’s Gott aus für die Anteilnahme und Wertschätzung, die uns und unserer lieben Mama entgegengebracht wurden. DANKE für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck, für die Umarmungen, Blumen, Kerzen, Spenden, Messen, Gebete und für jede Art von entgegengebrachter Hilfe. All jenen, die unsere Mama auf ihrem letzten Weg begleitet haben, sie weiterhin ins Gebet einschließen und in Erinnerung behalten, danken wir herzlich.

Die Erinnerung ist ein Fenster, durch das wir euch sehen können, wann immer wir wollen. In Liebe denken wir ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Samstag, den 22. Juli um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Marta mit Familie

Deine Familie

Aus unserem Leben seid Ihr gegangen, jedoch in unseren Herzen bleibt Ihr.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

14. Jahrestag

11. Jahrestag

Josef Graus

Zäzilia Graus

Wir gedachten Deiner am Sonntag, den 25. Juni bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Sterzing.

In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an Dich am Sonntag, den 23. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Allen, die an den Gedächtnisgottesdiensten teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen. Ihr fehlt uns sehr! Eure Lieben

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Aus der Seelsorgeeinheit

1. Jahrestag

Regina Braunhofer Wwe. Mair Knoppn-Regine Am 12. Juli jährt sich zum ersten Mal der Tag, den dem wir von dir, Oma, Abschied nehmen mussten. Wir denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Juli um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Aus unserer Mitte In Liebe bist du gegangen, deine Familie aber nicht aus unseren Herzen.

25. Jahrestag

Reinhold Teissl Wir denken an dich besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Freitag, den 14. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Mit 20 Jahren hast Du uns verlassen. Dein Leben verblühte auf unseren Straßen. 25 Jahre sind seither schon vergangen ...

In Liebe deine Eltern und Geschwister

15 Johr sein schun vergongen, seit du bisch fi ins gongen. Miar denken viel an di und deine Ort, oft isch’s no ziemlich hort. So gearn tat’n miar di um Rot frogn, wos tasch epper zin uan und ondrn sogn? Du fahlsch ins ba viele Sochn, wia gearn tatn miar uanfoch mit dir lochn! Obr zin Glück kemmer sogn, es wor schian, dass mir di ghob hobn!

Heimweh … Ferien im Alltag? Für Kinder ist es eine spannende Zeit, wenn sie im Verlauf der Sommermonate bei einem Zelt- oder Hüttenlager mitmachen können. Trotz bunter Erlebnisse in froher Gemeinschaft wird jedes Mal der eine oder die andere von Heimweh geplagt. Auch wir Erwachsenen müssen manchmal feststellen: Da freut man sich auf einen Urlaub und die Möglichkeit, die gewohnte Umgebung mit allen Verpflichtungen zurückzulassen. Kaum aber sind wir am Ziel des Fernwehs angekommen, stellt sich das gegenteilige Gefühl ein: Heimweh. Dieses merkwürdige Gefühl zeigt an, dass ich als Mensch für mein Leben einen bestimmten Rahmen brauche, in dem ich innerlich und äußerlich zu Hause bin. Ich habe unsichtbare Wurzeln, die mich mit einem bestimmten Ort und mit wertvollen Menschen verbinden. Es ist nicht schlecht, wenn mich das Heimweh erkennen lässt, dass ich eine Heimat habe an jenem Ort, in jener Gemeinschaft, wo ich lieben darf und selbst angenommen bin. Besonders in Augenblicken der Ruhe oder wenn etwas danebengegangen ist und ich einen großen Mangel spüre, wird mir dieses Heimweh bewusst; dann bewegen mich die tiefen Sehnsüchte. Solchen Augenblicken will ich nicht ausweichen. Sie bringen mich zum Nachdenken darüber, dass in mir etwas Sanftes, aber Mächtiges tief verborgen ist: das Heimweh nach Gott. Ich nehme es oft nicht wahr wegen der Lasten, die mich drücken oder wegen der Hektik, mit der ich es zuschütte. Wenn ich aber diese Sehnsucht erkenne, muss ich nicht erschrecken. Alles hat ja in Gott seinen Ursprung, also bin auch ich in ihm verwurzelt und kann mich über dieses Gefühl freuen. Dann werden der Alltag und die Beziehungen mit ihren Mängeln und Grenzen erst erträglich. Solche Heimweh-Gedanken, das spüre ich, tun mir gut, machen mich dankbar und sind wie Ferien mitten im Alltag. DEKAN JOSEF KNAPP

15. Jahrestag 1. Jahrestag

Josef Ungerank Die schian Erinnerungen an di konn ins niamand nemmen. Sie lebm in ins weiter … und in schwarn Zeitn zaubern sie ins a Lächeln ins G’sicht.

Hedwig Rampelotto geb. Volgger

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 15. Juli um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner ganz besonders am Donnerstag, den 27. Juli beim Gedächtnisgottesdienst um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen. In Liebe deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit halten wir dich in unseren Herzen fest.

Allen, die sich im Gebet an dich erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Felix mit Familie Erker 07/17

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ÄRZTEKALENDER

APOTHEKEN 01.07. – 07.07.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 08.07. – 14.07.: Stadtapotheke Tel. 765397 15.07. – 21.07.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 22.07. – 28.07.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 29.07. – 04.08.: Apotheke Paracelsus Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.07.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 02.07.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 08./09.07.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 15.07.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 16.07.: Dr. Franz Keim 22.07.: Dr. Pietro Stefani 23.07.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 29.07.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 30.07.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen. WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 08./09.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 15./16.07.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 22./23.07.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger) 29./30.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 05./06.08.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 29 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Erker 07/17

VERANSTALTUNGEN Bis 1.10.

meindepark, 11.00 Uhr.

AUSSTELLUNG Biennale „50x50x50 Landgewinn“, Festung Franzensfeste.

Tag der offenen Tür in der Biogas Wipptal GmbH, Sterzing, ab 10.00 Uhr.

SPORT

VERSCHIEDENES Almkäse-Verkostung auf der Rinneralm, 10.30 Uhr.

5.7.

Zwei-Tages-Tour Pfelders-Spronserjoch-Spronser Seen, AVS Ratschings Senioren.

Wanderung Reinswald, Sarntal, Villanderer Alm, AVS Freienfeld.

UNTERHALTUNG Laternenparty, Uhr.

Sterzing,

19.00

UNTERHALTUNG

MUSIK „Songs an einem Sommerabend“, Sterzing, Deutschordenshaus, 19.00 Uhr.

Biker Days des MC Falken, Mareit, Clubhausgelände, Programm auf S. 38.

SPORT Gletscherhochtour Bishorn (Walliser Alpen, Schweiz), AVS Pfitsch.

„Musik und genießen“, Konzert der Musikkapelle Telfes, Telfes, Sportplatz, ab 18.30 Uhr.

MUSIK Konzert der Musikkapelle Ratschings, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.

8.7. MUSIK Fest der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, 17.00 Uhr.

UNTERHALTUNG 3. BergMusikFestival mit Rifflblech, Rinneralm, 14.00 Uhr.

16.7.

8. bis 9.7.

SPORT

SPORT Hohen

Wanderung zum Sorapis-See, AVS Sterzing.

SPORT

UNTERHALTUNG

Zwei-Tages-Hochtour auf den Piz Buin (Silvretta), AVS Ratschings.

3. BergMusikFestival mit der Südtiroler Tanzlmusig, Wasserfalleralm, 14.00 Uhr.

8. bis 20.7. MUSIK „Orfeo Music Festival“, Programm auf S. 49.

9.7. MUSIK Fest der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, 10.45 Uhr.

ERÖFFNUNG Veranstaltungsreihe „Berg & Blume“ mit Musikfest und Bauernmarkt, Gossensaß, Festplatz, 10.00 Uhr.

UNTERHALTUNG Bergmannsfest, BergbauWelt Schneeberg-Ridnaun, Ridnaun, ab 9.30 Uhr.

VERSCHIEDENES 70-Jahr-Feier mit Bergmesse, Roßkopf, AVS Sterzing.

19.7.

Kulturfestival CAI/AVS Sterzing, „Die Ridnauner Riesin Maria Faßnauer“, Samantha Schneider, Sterzing, Rathausgalerie, 21.00 Uhr. Konzert des Südtiroler Jugendblasorchesters, Stadttheater Sterzing, 20.00 Uhr.

UNTERHALTUNG

MUSIK Sommerkonzert der Musikkapelle Ridnaun, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr.

UNTERHALTUNG Almfest auf der Rinneralm, 10.30 Uhr.

UNTERHALTUNG 3. BergMusikFestival mit den Pamstiddn Kings, Kalcheralm, 14.00 Uhr.

26.7. UNTERHALTUNG Laternenparty, Uhr.

Sterzing,

19.00

27.7. SPORT

VERSCHIEDENES Kulturfestival CAI/AVS Sterzing, Buchvorstellung von Martin Martinelli, Sterzing, Rathausgalerie, 21.00 Uhr.

UNTERHALTUNG Laternenparty, Sterzing, 19.00 Uhr.

21.7. MUSIK Konzertabend der Musikkapelle Ratschings, Innerratschings, 20.30 Uhr.

MUSIK „Süd – Die Klänge des Salento“, Konzert, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr.

Seniorenwanderung Stumpfalm, Kaseralm (Gsies), AVS Pfitsch.

28.7. AUSSTELLUNG „Ikebana in den Alpen“, Mitsuko Omachi und Hanni Cerutti Annaratone, Sterzing, Rathausgalerie, ab 11.00 Uhr. Anschließend Vortrag und Demonstration, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 18.30 Uhr.

UNTERHALTUNG Dämmerschoppen der FF Thuins, Thuins, 18.00 Uhr.

MUSIK

22.7. FEIER

10. Ratschinger Almenfest.

Liturgiefeier in der St. Magdalenakirche in Ridnaun, Treffpunkt Joggelehof, Ridnaun/ Gasse, 16.00 Uhr.

UNTERHALTUNG

MUSIK

Joghurt-Familienfest, Wiesen, Ge-

Sommerkonzert

UNTERHALTUNG

Festakt zum 175-jährigen Jubiläum Musikkapelle Mauls, Mauls, Festplatz.

Traditioneller Frühschoppen, Jaufental, Vereinshaus, 10.00 Uhr.

15.7. MUSIK

7. bis 9.7.

UNTERHALTUNG

MUSIK

14. bis 16.7.

7. bis 8.7.

MUSIK

VORTRAG

12.7.

SPORT

23.7. Konzert der Musikkapelle Pflersch, Ladurner Hütte, 13.30 Uhr.

11. bis 12.7.

4.7.

Gletschertour auf den Weißzint, AVS Freienfeld.

Trens, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.

VERSCHIEDENES

Konzert der Musikkapelle Mareit, Mareit, Festplatz, 20.30 Uhr.

29.7. UNTERHALTUNG

der

Musikkapelle

3. BergMusikFestival mit Ziganoff,


Saxnerhütte, 14.00 Uhr.

UNTERHALTUNG Gasteiger Kirchtag, 19.00 Uhr.

MUSIK „Bach und Händel“, Konzert, Ratschings, Pfarrkirche, 20.30 Uhr.

29. bis 30.7. MUSIK Sommerfest des Männergesangverein Sterzing, Stadtplatz.

30.7. VERSCHIEDENES 16. Almkäse- und Butterverkostung auf dem Roßkopf, 10.00 Uhr, Infos und Anmeldung: Tel. 338 9577384.

SPORT Wanderung bei Levico und Bergtour im Fersental, AVS Sterzing.

UNTERHALTUNG Almtanz auf der Kalcheralm, 11.00 Uhr.

UNTERHALTUNG Frühschoppen der Musikkapelle Gossensaß, 11.00 Uhr.

UNTERHALTUNG 3. BergMusikFestival mit Allgäu 6, Rinneralm, 14.00 Uhr.

2.8. UNTERHALTUNG Laternenparty, 19.00 Uhr.

3.8. SPORT Wanderung Mölten, Stuanerne Mandln, AVS Freienfeld.

MUSIK Konzert des Geigers Michael Grube, Sterzing, Rathaus, 21.00 Uhr.

4.8. MUSIK Konzertabend der Musikkapelle Mareit, Mareit, Festplatz, 20.30 Uhr.

UNTERHALTUNG „Miss Italia“-Wahl, regionale Ausscheidung, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr.

5.8. SPORT Duathlon (Mountainbike & Laufen) in Jaufental, Anmeldungen (bis 4.8.): Tel. 348 5412099 oder manfred.siller@gmail.com.

SPORT Bergtour Alpini-Steig in Sexten, AVS Pfitsch.

UNTERHALTUNG Sommerfest der FF Sterzing, ab 11.00 Uhr.

5. bis 6.8. SPORT Familienwanderung auf die Sterzinger Hütte mit Übernachtung, AVS Freienfeld.

6.8. MUSIK Konzert der Streicherakademie Bozen, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr.

UNTERHALTUNG Frühschoppen der Schützenkompanie Gossensaß, 11.00 Uhr.

Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 28. Juli 2017 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Geschlossen am 3. und 10.7.

AMT FÜR AUSBILDUNGS- UND BERUFSBERATUNG Beratung jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, 9.00 – 11.00 Uhr. Geschlossen vom 10.7. bis einschließlich 20.8.

SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005.

ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800601330.

GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden.

SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170.

BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE UND ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org.

Vereine und Verbände KOLPINGFAMILIE 16.7.: Radausflug. 29.7.: „So lacht Südtirol“, Kabarett, Graun im Unterland. Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

SENIORENGEMEINDERAT STERZING Jeden Freitag: Fit bleiben – gemeinsam unterwegs, Start: Stadttheater Sterzing, 16.00 – 17.00 Uhr (ohne Anmeldung).

Märkte 5., 20.7. und 5.8.: Krämermarkt, Brenner. 4., 11., 18., 25.7. und 1.8.: Sterzlmarkt, Sterzing. 7., 14., 21., 28.7. und 4.8.: Bauernmarkt, Sterzing.

SPRACHENCAFÉ STERZING Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659.

Anwendung positiv

ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGEUND BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060.

ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Bürgerbüro, Rathaus Sterzing. Tel. 0472 270700.

28.7.: KINO UNTER STERNEN, Festzelt von Gasteig, 20.30 Uhr. INFOS: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

EINLADUNG ZUR ORDENTLICHEN MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Donnerstag, 6. Juli 2017 um 20.00 Uhr, Theatersaal Gossensaß DIE TAGESORDNUNG SIEHT U. A. FOLGENDE PUNKTE VOR: - Bericht des Präsidenten, - Jahresbericht und Vorschau der Sektionen, - Kassabericht, - Bericht der Rechnungsrevisoren, - Ehrung erfolgreicher Sportler. Der ASV Gossensaß freut sich auf eine zahlreiche Teilnahme. Erker 07/17

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IMPRESSUM IMPRESSUM KLEINANZEIGER Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) reante@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Paul Felizetti, Christian Fontana, Max Haller, Harald Kofler, Sabrina Kofler, Rudolf Pichler, Karl-Heinz Sparber, Carlo Bruccoleri, Simona Fantini, Dario Massimo. Foto Titelseite: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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KLEINANZEIGER


KLEINANZEIGER

STELLENANGEBOTE Maschinenbaubetrieb im Raum Sterzing sucht flexiblen Mitarbeiter fürs Büro. Tel. 348 0512143. Imbiss Angi sucht Mitarbeiter/in, Vollzeit. Tel. 349 5201127. Landschaftsgärtner und Verkäuferin gesucht. Leo’s Garden Center, Sterzing. Tel. 0472 760240. Suche Betreuerin (Vollzeit oder für 24 Stunden durchgehend) mit guten Deutschkenntnissen. Tel. 340 6654834. Das Südtiroler Kinderdorf sucht Frauen zwischen 18 und 24 Jahren sowie ab 55 Jahren, die im Haus Rainegg in Brixen Nachtpräsenzen übernehmen. Infos unter Tel. 349 4185630, 0472 850501, frauen@kinderdorf.it. Suche Lehrperson für Englisch-Nachhilfe zur Vorbereitung auf die Nachprüfung (2. Oberschule). Tel. 345 0158262. Wir suchen ab sofort einen Servicemitarbeiter (w/m) für unsere Bar/Bistro Vis à Vis. Bewerbung mit Lebenslauf an ulrike.willi@pardellerbrot.it.

Herta’s Für unsere Neueröffnung suchen wir selbstständige Mitarbeiter (auch Teilzeit möglich).

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Wipptaler Sumserin I bin in Urlaub, i loss mer’s richtig guet giehn, und deswegn hon i amol a nicht zi sumsn. I bin in Jesilo do in a nettn Pension, nette Wirtsleit, a ’s Essn passt und bis zin Schtrond ausn isch’s a nit weit. Ober do in gleichn Haus sein nou drei Weiber, und de tien’s mier mit Sumsn richtig ochn! Do bin i dergegn jo lei an undächtige Kloaschterfrau … In de isch jo gor nicht recht. Ban herfohrn hot’s unghebb: kuen Plotz in Zug, des Obteil zearscht viel zi hoaß, noar hots ihmen ziviel gizouchn und viel zi volle isch der Zug a giwesn. In Buhnhouf noar isch die längschte Weil kuen Taxi kemmin. Ingalign noar decht, ober der Taxler isch ihmene logisch unsimpattisch giwesn. Und zi tuire souwiesou. Vour der Pension isch in de drei Weiber schun wieder der Krogn giplotzt, weil ihmen die Wirtin nit gschwind a Zimmer zuegewiesn hot. Dass des Zimmer noar in zwoatn Stock giwesn isch, des Haus kuen Aufzug hot und die Fenschter vour ausn auf die Stroße gizoagg hobn, hot freilich a nit gipasst. Wenn die Zimmerler in der Pension a recht nett giwesn sein, hobm se wieder auszisetzn ghobb, dass de Kommern viel zi kluene sein und sie sich kamm umderdrahn. Und a, dass kuen Plotz firn Kufer isch, dass die Madrotze viel zi hert isch, dass die Abort-Tire gor greinin tat. Dass se noar nou behaupn, dass es ba der Sauberkeit fahlt, hon i mier noar eh schun gidenkt, vour se sell gilarmp hobm. Und so isch’s die näggschtn Toge weiter gongin: Der Kaffee zin Vormass war lei a schtinkats schworzis Wosser, ’s Brout tat ziviel broasln oder es war noar wieder eh lei va geschter oder vourgeschter. Und dass der Sond zi hoaß und der Schtrond zi dreckig isch und die Liegstiehle und der Sunninschirm a zi tuire sein, passt a zi den Bild. Earscht in viertn oder finftn Tog isch mier a Liechtl augongin: De Tschurtschn sein wirkler lei in Urlaub gfohrn, damit se vi der Frieh bis gschnochts olls kritisiern und letzredn kennin. Ober vourn huemfohrn hobmse ausgimocht, dass se ’s näggschte Johr wieder doher fohrn wearn!? (i blieb holt derhueme ...) Erker 07/17

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

GEBURTEN Brenner: Jakob Neumair (12.05.2017, Brixen). Erdi Zuberi (15.05.2017, Brixen). Freienfeld: Alia Obermarzoner (16.05.2017, Innsbruck). Hanna Waldboth (17.05.2017, Brixen). Tina Hochrainer (23.05.2017, Brixen). Pfitsch: Jonas Wieser (05.05.2017, Bruneck). Theo Tötsch (07.05.2017, Brixen). Katharina Holzer (09.05.2017, Brixen). Lea Steindl (11.05.2017, Brixen). Alex Gschnitzer (14.05.2017, Brixen). Valentin Lasta (18.05.2017, Brixen). Ratschings: Greta Volgger (17.05.2017, Brixen). Elias Siller (18.05.2017, Brixen). Paul Braunhofer (28.05.2017, Brixen). Sterzing: Johannes Haller (01.05.2017, Brixen). Matthias Pescollderung (01.05.2017, Brixen). Olivia Cinosi (06.05.2017, Innsbruck). Bashirah Reziul (08.05.2017, Brixen). Maximilian Baldassarre (12.05.2017, Brixen). Dylan Ametovski (21.05.2017, Brixen). Lena Hofer (22.05.2017, Brixen). Masa Yahia El Sayed El Nagdi (26.05.2017, Brixen). TODESFÄLLE Pfitsch: Paula Pircher, 88 (03.05.2017, Pfitsch). Peter Larch, 72 (07.05.2017, Brixen). Rosina Leitner, 94 (16.05.2017, Pfitsch). Ratschings: Anton Kruselburger, 64 (28.05.2017, Ratschings). Sterzing: Francesco Leoni, 45 (05.05.2017, Sterzing). Luigia Ferrari, 94 (06.05.2017, Sterzing). Maria Klampfer, 89 (07.05.2017, Sterzing). Ida Unterhofer, 91 (23.05.2017, Sterzing). Gerda Plank, 66 (28.05.2017, Sterzing). Franz Trenkwalder, 65 (28.05.2017, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Freienfeld: Evelyn Pichler und Philipp Walzl (13.05.2017, Freienfeld). Ratschings: Ruth Polig und Siegfried Federer (04.05.2017, Ratschings). Tuba Akbay und Diego Berdini (05.05.2017, Civitanova Marche). Martina Mair und Martin Sparber (06.05.2017, Ratschings). Melanie Isabel Kaindl und Robert Brunner (13.05.2017, Ridnaun). Andrea Gneist und Simon Kofler (14.05.2017, Elba). Franziska Splendori und Christian Pichler (26.05.2017, Ratschings). Elisabeth Brandstetter und Benjamin Niederkofler (27.05.2017, Ridnaun). Sterzing: Patrizia Martina Winkler und Christoph Sulser (20.05.2017, Sterzing). Sabine Reitmeier und Andrea Gatto (20.05.2017, Sterzing). Karin Girardi und Diego Donadio (27.05.2017, Neumarkt). Tiziana Seppi und Girolamo Benetollo (26.05.2017, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Gemeinde Brenner: Neubau des

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Bauhofes, Gp.169/6, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Wasserkraftwerk Grasstein V. Reiter: Errichtung einer Kabelleitung zum Netzanschluss des Wasserkraftwerkes am Hüttewaldbach in Puntleid an das Stromverteilernetz des E-Werk Ganterer-Sachsenklemme KG, versch. Gp., K.G. Mittewald. Robert Seeber, Fabrikstr.3: Einbau eines Tores, Bp.71/3, K.G. Mittewald. Gruppo Mercantile Servizi srl: Abbruch der Telefonfunkstation, Gp.174/1, K.G. Mittewald. Freienfeld: Andreas Gasser, Irene Stafler: Sanierung eines Güterweges, versch. Gp., K.G. Stilfes. Peter Sparber: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.595, K.G. Trens. Brennerautobahn AG: Erneuerung der Tankstelle Raststätte Trens Ost, Anpassung des Geländes, Gp.217, 218 und 230, K.G. Stilfes. Barbara Salcher, Franz Salcher, Trens, M.a.d.-Lahnstr.6: Sanierung, Bp.277, K.G. Trens. Rosmary Hasler, Trens, Bahnhofstr.1: Einbau eines Edelstahlkamins, Bp.211, K.G. Trens. Pfitsch: Gemeinde Pfitsch: Erneuerung der Trinkwasserversorgung im Abschnitt zwischen Stein und St. Jakob sowie Mitverlegung Glasfasernetz und Realisierung von Entwässerungsmaßnahmen an der Gemeindestraße. Alois Holzer, St. Jakob 68A: Meliorierung von Feldflächen westlich der Hofstelle „Pircher“. Hannes Tratter, Wiesen, Hintere Gasse 158: Sanierung des lw. Traktes sowie Errichtung eines Verbindungsbaus, Bp.8, K.G. Wiesen. Egon Hofer, St. Jakob 8: Errichtung Überdachung Stadeleinfahrt, Bp.199, K.G. Pfitsch. Peter Tötsch, Rain 109A: Errichtung eines Almweges und Bodenmeliorierungsarbeiten auf der Draßbergalm, versch. Gp., K.G. Pfitsch. Gemeinde Pfitsch: Instandsetzung des Gehweges „Flainer Höhle“, Gp.1693/1, 1719, 1689/1 und 1687/4, K.G. Wiesen. Philipp Volgger, St. Jakob 11: Fertigstellung des Wohntraktes und Errichtung einer lw. Maschinenhalle, Bp.511, Gp.1398/7, K.G. Pfitsch. Ratschings: Josef Wild, Julian Wild, Telferweg 13: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.82, Gp.895, K.G. Telfes. Manfred Penz, Telferweg 16: Sanierung und Erweiterung der Residence, Bp.85, K.G. Telfes. Peter Larch, Innerratschings 44C: Errichtung einer Wohnung, Bp.529, K.G. Ratschings. Philipp Haller, Ridnaun, Obere Gasse: Umwidmung von Wohnkubatur in lw. Kubatur und Errichtung eines Wohnhauses und einer Garage, Bp.485 und 71, Gp.511, 512/1 und 514/1, K.G. Mareit. Mader Bau & Immobilien GmbH, Gasteig, Jaufenstr.21: Abbruch des Gebäudes in der Wohnbauzone B3, Bp.284, K.G. Jaufental. Hotel Bergblick KG, Innerratschings 5A: Errichtung von 2 Überdachungen und einer Hackschnitzelanlage, Bp.402, K.G. Ratschings. Josef Ei-

sendle, Innerratschings: Entfernung von Buschwerk auf dem Hang nördlich des Hotels, Gp.1055, 1056 und 1057/1, K.G. Ratschings. Florian Bortolus, Obertelfes 56: Errichtung eines Wintergartens, Bp.184, K.G. Telfes. Josef Gschwenter, Ridnaun, Braunhofe 2: Erweiterung Gebäude, Bp.43/1 und 463, Gp.608, K.G. Ridnaun. Gemeinde Ratschings: Bau der Zufahrtsstraße „Auenrain“, versch. Gp., K.G. Ridnaun. Karl Schafer, Stange 3: Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorradparkplätze, Bp.12/2 und 764, K.G. Ratschings. Sterzing: Magdalena Schwitzer, Marconistraße: Errichtung einer Zufahrt zum Wohnhaus, Bp.375, K.G. Sterzing. Walter Mair, Geizkoflerstr.7: Änderung der Zweckbestimmung von Wohnung in tertiäre Tätigkeit, Bp.1115, K.G. Sterzing. Ivan Zanarotto, Schönblickweg 16: Sanierung mit Erweiterung, Bp.612, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Bau eines Fußgängerverbindungsweges zwischen Ralsergasse und Dantestraße, Bp.1093, Gp.41/1 und 465/7, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Sanierung der Trinkwasserhauptleitung am Roßkopf, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Gemeinde Sterzing: Gestaltung der Naherholungszone Roßkopf, Bp.356, Gp.523/1, K.G. Tschöfs. Gemeinde Sterzing, Karl-Riedmann-Platz: Anpassung der Zufahrt zum Parkplatz und Begrünung des ehemaligen Busparkplatzes, versch. Gp., K.G. Sterzing. Pierluigi Cola, Mirja Ottaviani: Sanierung Wohnhaus, Bp.70, K.G. Sterzing. Albert Frötscher, Garbe: Ausbruch eines Fensters und Änderungen im Keller, Bp.9/1, K.G. Sterzing. Hofer Rudolf GmbH, Karl-Riedmann-Platz 3: Sanierung des 1. und 2. Obergeschosses, Bp.565, K.G. Sterzing. Prestige Habitat GmbH, Weg in die Vill 43: Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten, Bp.151, K.G. Thuins. Karl Agreiter, Ralsergasse 16: Errichtung einer Überdachung, Bp.1053, K.G. Sterzing. Guido Girardi, Nahoko Komatsu, M.-Gaismair-Siedlung 16: Änderungen im 3. Obergeschoss und Dachgeschoss, Bp.192, K.G. Thuins. Sun Home GmbH, Thuins 38A: Sanierung und Umbau des lw. Gebäudes, Bp.314, K.G. Thuins. Ingrid Ennemoser, Martin Gufler, Marconistr.6B: Errichtung eines Wintergartens, Bp.1027, K.G. Sterzing. Raiffeisenkasse Wipptal, Neustadt 9: Austausch der Fenster und Abbruch der Glasbausteine im Gebäude, Bp.55/2, K.G. Sterzing. Milchhof Sterzing, Jaufenstr.108: Erweiterung des Betriebsgeländes, Bp.170/1, Gp.623/4 und 626/6, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Erneuerung der Zyklopenmauer und der Leitplanke sowie der Fahrbahn entlang des Weges Nr. 12 in Oberried, versch. Gp., K.G. Ried. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it


1917

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

03.07.1917

größtenteils verfaulen würde, zu beschaffen.

Ein serbischer Kriegsgefangener entwichen Aus Sterzing schreibt man uns: In der Nacht zum 30. Juni entwich beim Schuhmacher Jakob Trenner in Sterzing, ungefähr um 12 Uhr ein serbischer Kriegsgefangener. Um bequemer fortzukommen, nahm er ein zusammenlegbares Fahrrad mit Vollgummi mit sich. Der Entflohene nennt sich Basilius, ist 28 Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, hat schwarze, grau melierte Haare, große Augen, trägt braune Hose und Bluse und eine gelbliche serbische Militärkappe. Der Tiroler

06.07.1917

Salzburger Wacht

12.07.1917

Ein entflohener Russe Aus Sterzing wird uns geschrieben: Der 35jährige russische Kriegsgefangene Zugsführer Klimow Jegar, groß, schlank, mit rötlichem Gesicht, hat am 8. Juli im Heustocke seines Arbeitgebers im Gasthof „Neue Post“ in Sterzing die Feldmagd zu vergewaltigen versucht. Als der Aufsichtsposten in die Nähe kam, flüchtete sich der Kriegsgefangene, offenbar aus Furcht vor einer zu gewärtigenden Strafe und konnte seither nicht mehr ausfindig gemacht werden. Der Tiroler 23.07.1917

Trauung In Sterzing wurde am 4. des Monats Herr Friedrich Manhart, Bahnassistent in Gossensaß, gebürtig aus Wien, mit Fräulein Josefine Magdalena Stifter, Tochter des Herrn Jakob Stifter, Kaufmannes und Hausbesitzer in Sterzing getraut. Der Tiroler

06.07.1917

Auf viele Jahre! Milchversammlung Aus Stilfes wird uns berichtet: Am Peter- und Paulstage fand beim Wirt in Stilfes eine zahlreich besuchte Milchversammlung statt. Sennerei-Obmann Thaler verlas ein Schreiben des Landeskulturrates, wonach den Sennereimitgliedern zwecks erhöhter Leistungsfähigkeit in der Milchlieferung allerhand günstige Vorschläge beziehungsweise Zusagen betreffs Erhöhung und Erhaltung des Viehstandes gemacht wurden. Die Mitteilungen fanden vonseiten der Mitglieder gute Aufnahme. Der Tiroler

07.07.1917

Große Waldschäden Aus Stilfes am Eisack wird uns berichtet: Der durch den ungeheuren Schnee in unseren Wäldern verursachte Schaden geht ins Ungemessene. So z. B. wird der Schaden in dem zur Dekanalpfründe gehörigen Walde allein nach ganz oberflächlicher Schätzung mit 25.000 bis 30.000 Kronen bewertet. Die Verwüstungen sind einfach schrecklich. Das Holz vollständig aufzuarbeiten ist in gegenwärtiger Zeit ganz ausgeschlossen, wenn nicht die hohe k. u. k. Militärverwaltung sich ins Mittel legt und die Gelegenheit ergreift, den an Holz ärmeren Städten für den Winter billiges Holz, das sonst

Guter Fang Aus Sterzing schreibt man uns: Anläßlich der vor drei Tagen stattgefundenen Bezirksstreifung gingen drei Einbrecher in die Falle. Drei Frauenspersonen, anscheinend Karrenzieherinnen, die wahrscheinlich aus dem Zillertale kamen und aus Hötting sein sollen, brachen in die Landshuter Unterkunftshütte ein und nächtigten dortselbst. Die Einbrecherinnen glaubten, Lebensmittel vorzufinden und verursachten durch den Einbruch erheblichen Schaden. Sie wurden von der Streifmannschaft in der Hütte überrascht. — Weiters wurden im Laufe des Tages von der Gendarmerie in verschiedenen Gemeinden drei flüchtige Russen aufgegriffen und abends wurde die ganze Gesellschaft geschlossen in den Gerichtsarrest hier eingeliefert.

sohn von Stilfes, zuletzt Mechaniker in Deutsch-Matrei, die Sterbegottesdienste abgehalten. Nicht, daß der Genannte erst in letzter Zeit gestorben ist, sein Todesdatum lautet: 14. November 1914 in einem Spitale in Budapest. Nur die Mitteilung von dort kam erst im Juli 1917. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

27.07.1917

Verschiedenes, Stilfes Das Schadenholz im Gemeindewalde von Stilfes wurde, wie uns von dort berichtet wird, vom Militärärar gekauft. Die militärischen Holzarbeiter (Russen) sind schon an der Arbeit. Mit dem Ankauf des Schadenholzes im Dekanalwalde befaßt sich die Gemeinde Gries bei Bozen. - Diebstähle. Die Einbrüche und Diebstähle zur Nachtzeit nehmen immer mehr überhand. Die Bevölkerung steht diesen Tatsachen ratlos gegenüber. Zugesperrt wird fleißig, wenn es gegen Gewaltanwendung auch etwas nützen würde. Meist sind die Kellerräume das von den Dieben ausersehene Objekt. Die große Zahl der entlaufenen Russen läßt einen Schluß auf die Gattung der

Allgemeiner Tiroler Anzeiger

24.07.1917

Die Landshuter-Hütte (heute Europa-Hütte) wurde 1894 erbaut.

Ehrenmedaille Die k. k. Statthalterei in Innsbruck hat der Gemeinde-Hebamme Anna Kofler in Gossensaß und der barmherzigen Schwester Hartwiga Mennel, Lehrerin in Sterzing, die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. Der Tiroler 26.07.1917

Aus Stilfes am Eisack wird berichtet: Am 16. Juli wurden für Josef Markart, Schmied-

Einbrecher zu. - Der Herbstroggen. Das jetzige andauernde schöne Wetter beschleunigt überall die Kornreife. Der Herbstroggen auf dem Lande ist vielfach schon geschnitten. Mancherorts ist er sehr schütter, anderswo weniger, nicht selten aber auch sehr gut. Auf den Bergen, wo natürlich noch kein Schnitt ist, bietet die Herbstroggenernte durchwegs schlechte Aussichten. Hoffentlich gibt das andere Korn dafür umso mehr Der Tiroler aus. Erker 07/17

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