Erker 07 2013

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landwirtschaft

Süden an den Milchhof Brixen, der ebenfalls sehr gut arbeitet. Daher ist es uns nicht möglich, angrenzende Mitglieder in Südtirol aufzunehmen, wie das bei Brixen und Meran der Fall sein könnte. Bauern aus dem Sarntal und vom Ritten haben bei uns angefragt, sie zu sammeln bzw. als Mitglieder aufzunehmen. Erstens ist es nicht richtig, in fremden Gebieten zu „fischen“, und zweitens handelt es sich im Fall Ritten um eine sehr große Milchmenge und darüber hinaus um das beste Sammelgebiet der Bergmilch. Sarntal würde zwar gut zu uns passen, dagegen sprechen aber die Transportwege und Sammelkosten, die den Milchpreis wesentlich beeinflussen. So dürfte es wohl naheliegend sein, dass wir uns den Rohstoff künftig mit kurzen Sammelwegen und geringen Sammelkosten vom nördlichen Wipptal beschaffen. Milchhof-Mitglieder warten im Schnitt 100 Tage auf die Auszah-

lung des Milchpreises. Warum kassiert haben – vorausgesetzt, diese Wartezeit? die Kunden kommen ihren ZahDer Milchhof Sterzing ist jener lungsverpflichtungen nach. Milchhof in Südtirol, der die höchsDaher versteht sich von selbst, te Akontozahlung macht und seine dass wir mindestens mit 100 TaMitglieder im Schnitt am schnellsgen rechnen müssen, bis wir das ten von allen Milchhöfen „Wir hätten die Wertschöpfung sicher im Lande bezahlt. Dies wurde uns schon mehrin Südtirol gelassen, hätte man uns fair mals vom Raiffeisenverbehandelt.“ band bestätigt. Man muss sich vor Augen halten, Geld vom Markt erhalten. Demdass wir die Milch zuerst sammeln entsprechend errechnet sich das müssen, dann verarbeiten und durchschnittliche Zahlungsziel an schließlich als Produkte verkauunsere Mitglieder, wenn wir Milchfen. Für diese erste Phase können geldzahlungen nicht mit Fremdschon zehn bis 14 Tage vergehen. kapital finanzieren möchten. Die Produkte werden mit Monats- Mit dem Auslaufen der Milchquote ende an die Kunden fakturiert. im Jahr 2015 wird der Milchmarkt Seit Oktober 2012 muss der Kun- zunehmend liberalisiert. Auch für de nach einer neuen gesetzlichen die Südtiroler Milchbauern Grund Regelung die Frischeprodukte in- zur Besorgnis? Welche Folgen wird nerhalb von 30 Tagen nach Rech- dies für Südtirol haben? Es ist sicher, dass sich nach dem nungserhalt zahlen. Dies bedeuAuslaufen der Milchquoten mit tet wiederum, dass wir ab Rech31. März 2015 einiges ändern wird, nungslegung 60 Tage auf unser Geld warten müssen, bis wir alles aber nicht so sehr in Südtirol. Be-

reits heute bemerken wir im Jahresverlauf große Turbulenzen am Milchmarkt. Der Preis ergibt sich dabei stets aufgrund von Angebot und Nachfrage. So kann der Preis für die Tankmilch, die in großen Mengen in ganz Europa verkauft wird, fallen und steigen, je nachdem, wie sich Angebot und Nachfrage zueinander verhalten. Dies wird sich auch in Zukunft nicht besonders ändern. Steigt die Milchproduktion zu stark an, fällt der Marktpreis – daher wird sich die Produktion für einige nicht mehr lohnen und die Mengen werden wiederum fallen. Künftig wird es noch wichtiger sein, unsere Milch zu verarbeiten und gut am Markt zu verkaufen. Daher sind wir gefordert, weiter auf unsere starke Marke Sterzing/ Vipiteno zu bauen, eine konstant hohe Qualität zu garantieren und auch weiter leicht zu wachsen. Interview: rb

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Sterzinger Bauernmarkt und lokales Handwerk Der Sterzinger Bauernmarkt ist trotz regenreichen Frühlings erfolgreich gestartet. Jetzt geht’s in die Sommerrunde. An jeweils zwei Terminen im Juli (5. und 12.) und August (2. und 23.) werden beim Bauernmarkt auch lokale Handwerker ihre Produkte anbieten. Kunstvolle Flechtarbeiten, Gedrechseltes, flauschige Filzarbeiten, traditionelle Kirchenkunst, Dekorationen aus Trockenblumen und vieles mehr werden den Bauernmarkt bereichern. Zum Bauernprodukt Spezial am 5. Juli wird Andy Gogl was Feines von seinen Forellen bieten.

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