LED 2016
Beiträge zur Anwendung
Dennis Köhler (Hrsg.)
Die Zukunft der Wohnraumleuchte
Perspektiven, Chancen
Herausforderungen durch die LED Dennis Köhler, Silke Appelhans
Konzept
den Entscheidungsprozess der Planer? Etta Dannemann Chancen der LED-Technologie für Lichtdesigner Urs Schreiner Wie die digitalisierte Beleuchtung unsere Welt verändert Ph.D. Susanne Seitinger Lichtsteuerung und Gebäudeautomation –Neue Möglichkeiten mit IT-basierten Lösungen Carsten Möllers Intelligent mit LEDs beleuchten –Erfahrungen aus zwei europäischen Städten Dr. Nona Schulte-Römer Der
Robert Heinze 6 11 27 39 47 59 69 77
Inhalt VORWORT
–
und
Vom
zum Produkt –verändert die LED
Wandel der Beleuchtungsplanung mit LED bis zur Generation BIM
Eine neu geschaffene Symbiose: Museumsbeleuchtung und LED
Michael Bamberger
LED-Beleuchtung im Büro –Probleme und Möglichkeiten für die Lichtplanungn
Dr. Raphael Kirsch
Auf dem Weg zu intelligenten Lichtsystemen zur Verbesserung der emotionalen Ergonomie
Oliver Stefani
Lichtwirkung auf den Menschen –Potenziale von LED Beleuchtung in der Arbeitswelt
Daniel Stabenau
Licht als Hilfe zur räumlich-zeitlichen Orientierung älterer Menschen
Prof. Dr. Guido Kempter, Prof. Dr. Karl-Heinz Weidmann
Licht und Demenz – Die biologische Wirkung von Licht auf Demenzpatienten
Philipp Novotny
EPILOG
LED-Retrofit: Licht von morgen in den Formen von gestern
Prof. Dr. Markus Gehnen
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Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
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Michael Groschek
Bild: Ralph Sondermann
Licht und Beleuchtung erfahren als zentrale Elemente einer gelungenen Raum- und Stadtgestaltung immer größere Aufmerksamkeit. Und das zu Recht: Eine gekonnte Ausleuchtung erweckt Räume zum Leben – mehr vielleicht, als es Farbe, Tapete und Teppich können. Die richtige Helligkeit steigert Leistungsfähigkeit und Konzentration oder schafft entspannte Wohlfühlatmosphäre. Im Außenbereich gelingt es mit durchdachter Lichtsetzung, die urbanen Räume zu gliedern, städtebauliche Dominanten zu akzentuieren, Sicherheit zu schaffen und Angsträume zu vermeiden. Gleichzeitig respektiert gekonnter Lichteinsatz auch in der Stadt dunkle und halbdunkle Bereiche. Kurz: Die richtige Beleuchtung erhöht die Lebensqualität – in den eigenen vier Wänden genauso wie im Wohnumfeld. Immer mehr Städte und Gemeinden erarbeiten daher Beleuchtungskonzepte und berücksichtigen den Faktor Licht noch stärker bei der Planung öffentlicher Gebäude – gerade wenn sie als Lern- und Arbeitsorte dienen. Zu dieser Aufgeschlossenheit tragen selbstverständlich auch die energetischen, ökologischen und finanziellen Vorteile moderner Beleuchtungssysteme bei. Gerade die LED-Technik ist dabei sehr überzeugend. Das betrifft sowohl ihre Leistungsfähigkeit, ihre Effizienz, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als auch die gestalterische Bandbreite. Der richtige Umgang mit diesen technischen Möglichkeiten erfordert sachkundige Beratung und Planung und kompetente Installation und Instandhaltung. Ich freue mich sehr, dass wir dafür in Nordrhein-Westfalen über jede Menge Know-How verfügen. Das Lichtforum NRW bündelt und entwickelt diese Kompetenzen. Es ist damit für die Region und das ganze Land wichtiger Ansprechpartner und Botschafter in der Zukunftsbranche Licht. Das vorliegende Nachschlagewerk ist dafür der beste Beleg.
Angesichts der Dynamik und der Innovationskraft auf dem Feld der Leuchtdioden kann das Buch sicher nur eine Momentaufnahme wiedergeben. Anwendern und Entscheidern wird es aber einen profunden Überblick über das derzeitige Leistungsspektrum verschaffen – und sie damit ohne Zweifel begeistern. Ich wünsche eine anregende Lektüre.
Michael Groschek Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
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8 Dennis Köhler Geschäftsführung Lichtforum NRW Bild: Christoph Meinschäfer
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat die LED in zuvor ungeahnter Geschwindigkeit an maßgebender Bedeutung gewonnen und dabei nicht nur das Gros bisher gekannter Paradigmen der Branche neu definiert, sondern das weite Feld der künstlichen Beleuchtung revolutioniert. Was kann die LED dabei im gesellschaftlichen Wertschöpfungsprozess leisten und wie kann ihr Licht dazu beitragen, Lebensqualitäten mittel- oder unmittelbar zu steigern? Vor dem Hintergrund dieser Frage standen die Beiträge des Buchs "LED 2014 – Beiträge zur Technologie". Mit einem vorrangigen Fokus auf technologische Aspekte der LED wurden hier Themen politischer Rahmensetzung, technischer Wechselwirkungen, normativer Grundlagen und qualitativer Kriterien besprochen. Dabei wurde die Zielrichtung der Ansprüche – eine qualitativ hochwertige Integration der LED im Produkt zu garantieren – exemplarisch, indem ihre Perspektive mithilfe verschiedener Applikationen konkretisiert wurde. Dies zum Anlass nehmend, zielt das vorliegende Werk nunmehr auf die Rolle der LED im prozessualen oder systemischen Zusammenhang – ob gesellschaftlich, technologisch oder strategisch. Die zu Beginn gestellte Frage bleibt dabei im fortschreitenden Veränderungsprozess der Licht- und Beleuchtungsbranche bestehen und erhält hier eine Präzisierung: Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich aus der LED-Technologie für die Anwendung? Der Begriff ‘Anwendung’ steht dabei für die qualitativ hochwertige Integration der LED im räumlichen Kontext und es geht vielmehr um die Nutzung der aus dem Betrieb der LED resultierenden Möglichkeiten. Denn die LED erweitert nicht nur das Produktverständnis lichtspendender Werkzeuge, sondern verweist auf völlig neue Bezüge. Insbesondere die neuen Erkenntnisse der biologischen Wirksamkeit des Lichts sowie die Einbindung der Beleuchtung in differenzierte Konzepte und intelligente Systeme bilden eine Dominante der vorliegenden Textsammlung. So möchten wir auch mit dem gewählten Schwerpunkt den Dialog von Licht machenden und Licht anwendenden Akteuren stärken und weiter befördern. Ich bedanke mich herzlich bei allen, die zu diesem Buch beigetragen haben und freue mich, Lesern wie Schreibern ein gewinnbringendes Dokument vorzulegen.
Dennis Köhler Geschäftsführung Lichtforum NRW
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Die Zukunft der Wohnraumleuchte –Perspektiven, Chancen und Herausforderungen durch die LED
Dennis Köhler, Silke Appelhans Lichtforum NRW
Ob Hersteller oder Händler, Installateur oder Planer, Bauherr oder Kunde: Alle, die künstliches Licht und Beleuchtung bereitstellen, anwenden oder nutzen, werden seit einiger Zeit stark herausgefordert. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat die LED in zuvor ungeahnter Geschwindigkeit an maßgebender Bedeutung gewonnen und sämtliche Paradigmen künstlicher Beleuchtung auf den Kopf gestellt. Das elektrische Licht ist mit der LED elektronisch geworden und hat dabei die bekannten Quantitäts- und Qualitätsmaßstäbe überholt und neu definiert. Das bedeutende Moment reduziert sich hierbei jedoch nicht einfach nur auf elektrotechnische und lichtrelevante Dimensionen – die LED ermöglicht auch die erstmalige Schöpfung neuer Beleuchtungsmehrwerte und die völlige Integration in Informationsverarbeitungskontexte. In ein und derselben Leuchte können beispielsweise mit einem Knopfdruck Weißtöne, Spektralfarben oder Intensitäten geändert werden. Was vordergründig als technische Spielerei abgestempelt werden kann, entfaltet im Hintergrund wertvolle Funktionen. Beispielhaft ist das Thema der biologischen Lichtwirkung auf den Menschen: Durch die immer deutlicher werdende Erkenntnis von Licht als maßgebendem Taktgeber der chronobiologischen Prozesse erhält die künstliche Beleuchtung eine ganz neue Bedeutung. Insbesondere die LED ermöglicht es, variable Spektren zu erzeugen, die gezielt auf die nichtvisuellen Rezeptoren im Auge und damit auf die biologischen Funktionen eines Menschen einwirken können. Parallel dazu verschwindet mit fortlaufender Entwicklung der zuvor genannte Knopfdruck über mechanische Taster und wird mehr und mehr durch ereignisinterpretierende Algorithmen digitaler Schnittstellen ersetzt. So können komplexe Steuerungssignale mittels allgegenwärtigen Rechnern (z. B. dem Smartphone) organisiert werden, die mit Sensoren und anderen digitalen Verknüpfungen auf Gesten, Statusmeldungen in sozialen Netzwerken oder digitale Kalendereinträge reagieren. Mit ihrem Wesen als elektronisches Halbleiterbauteil ist die LED für die Verbindung zum Internet der Dinge geradezu prädestiniert.
Im technologischen Wandel der Allgemeinbeleuchtung, den die lichtemittierende Diode befähigt, beflügelt und befeuert, ist dieser Artikel der (dekorativen) Wohnraumbeleuchtung gewidmet; einem Applikationsbereich für künstliches Licht, der nicht nur ein vergleichsweise stiefmütterliches Dasein im Innovationsgeschehen fristet, sondern auch vor dem Hintergrund seiner Bedeutung als persönliches Refugium für Erholung und Wohlbefinden viel zu häufig der totalen Beleuchtungswillkür überlassen wird.
Die intensivere Beschäftigung mit dem Wohnraum und seiner Beleuchtung in der Gegenwart sowie in der Zukunft hat jedoch auch ganz klare, wirtschaftliche Antriebe. Denn die häusliche Beleuchtung bildet den größten Sektor im Markt der Beleuchtungsbranche [1]. Folgt man den Aussagen der Unternehmensberatung McKinsey, wird die gesamte Marktgröße für Licht und Beleuchtung im Jahr 2016 auf ca. 76 Mrd. Euro bemessen – die häusliche Beleuchtung steht hier allen anderen Applikationen wie Büro, Industrie, Shop usw. mit einem knapp 37-prozentigen Anteil voran [b].
Dieser Beitrag versucht an einzelnen Beispielen darzustellen, welche Perspektiven sich durch die LED für die Applikation Wohnraum ergeben, und skizziert chancenreiche Bezüge zu den aktuellen Megatrends Gesundheit und Digitalisierung. Zielsetzend steht die Empfehlung, häusliche Beleuchtung auf ein neues Maß an Qualität in Entwicklung und Anwendung zu heben.
Die zwei Welten der dekorativen und technischen Beleuchtung
Die künstliche Beleuchtung kennt eine große Bandbreite an Applikationen und Anwendungsfeldern. In Büros, Schulen, Werkstätten oder Museen, auf Straßen, an Architekturen oder in Sportstadien – die künstliche Beleuchtung ist ein ständiger Begleiter, der immer wieder anderen Aufgaben untersteht. Um jeder Aufgabe möglichst gut gerecht zu werden, fordert jeder Anwendungsfall seine ganz eigenen Rahmenbedingungen und deren zugeordneten Gütekriterien ein, damit die Beleuchtung quantitativ und qualitativ befriedigend zur Ausführung kommen kann. Neben energierelevanten Aspekten sind es maßgeblich die Wahrnehmungsbedingungen der Nutzerinnen und Nutzer im Anwendungsfall, die die quantitative und qualitative Messlatte der Beleuchtung bestimmen. Unter Berufung auf jahrzehntelange Forschung werden die Kriterien der jeweiligen Beleuchtung durch verschiedenste Interessensakteure geformt und gerinnen zu Normen und Standards. Während diese Prozesse der Grundlagenforschung, Kriterienbildung, Normung und letztlich der Verortung von Mehrwerten und Funktionalitäten der Beleuchtung für annähernd alle Anwendungsfelder Gültigkeit beanspruchen, steht ein Anwendungsfeld nahezu vollständig neben derartiger Bedingtheit: die private, häusliche Beleuchtung. Mit dem Prädikat des Dekorativen rein schon konzeptionell vom technischen
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Licht getrennt, scheint es, als ob dieses Anwendungsfeld vollkommen losgelöst anderen Gesetzmäßigkeiten untersteht. Warum diese beiden Bereiche als zwei getrennte Welten erscheinen und wo sich Schnittmengen durch die LED-Technologie ergeben, wird bei einer kurzen und unvollständigen Betrachtung der folgenden vier Bereiche deutlich:
• Im Gegensatz zum technischen Licht definiert sich das dekorative Licht stärker über den unmittelbar produktbezogenen Vertrieb und Verkauf beim Endkunden. Während die technische Beleuchtung von Akteuren definiert und finanziert wird, die wenig oder nur mittelbar Bezug zur Nutzung der beleuchteten Räume haben und eher von der funktional wie energetischen Lichtverteilung oder des szenischen Effekts aus argumentieren, fällt die Entscheidung zur dekorativen Wohnraumbeleuchtung direkt beim Nutzer – dem Endkunden, der im Handel eine Kaufentscheidung trifft. Diese Kaufentscheidung ist dabei weniger von einer sachlichen Lichtverteilung geprägt, als vielmehr vom Aussehen des Objekts Leuchte und des Kaufpreises.
• Unter den Aspekten Anwendung und Planung wird die konzeptionelle, an Raumwahrnehmungsaspekten orientierte Integration der künstlichen Beleuchtung nur wenig berücksichtigt. Abgesehen von einzelnen Beleuchtungsberatungen ist die professionelle Lichtplanung im breiten Feld des Wohnens eher rar gesät. Beleuchtet wird dort, wo der Elektroinstallateur die Dosen und Leitungen verlegt hat. Für die große Mehrheit der Neu- und Altbauten wird somit die Lichtverteilung im Raum durch die zur Verfügung stehende Elektrik mehr oder weniger fest vorgegeben.
• In Produktion und Herstellung werden Lichtsysteme und Leuchten für den Wohnbereich maßgeblich unter dem Blickwinkel ihres produktgestalterischen Ausdrucks konzipiert – gerade so, dass infrastrukturelle Komponenten möglichst gut versteckt werden. Maßstäbe, Kriterien oder Normierungen in Hinsicht auf Blendung, Beleuchtungsstärken oder Farbwiedergaben spielen keine Rolle. Die Beleuchtung und ihre Charakteristik werden daher eher zur Nebensache.
• Im Vergleich zu technischen Leuchten, die in Schulen, Büros und an Straßen zu finden sind, durchlaufen Wohnraumleuchten infolgedessen auch keine nennenswerten Forschungs- und Entwicklungsprozesse, die höchste Systemeffizienz, Robustheit oder Lichtlenkung im Fokus haben. Wohnraumleuchten reduzieren sich vorrangig auf sehr einfache Herstellungspfade, die insbesondere bei Verwendung konventioneller Lampen zunächst nur elektromechanische Bezüge von Schirm, Gestell, Zuleitung, Schalter, Fassung und ggf. Vorschaltgerät kennen.
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Der einschneidende Paradigmenwechsel
Diese – zugegeben sehr verkürzte, unvollständige sowie hier und da zugespitzte – Darstellung beansprucht in vielen Aspekten nur im Rückblick Gültigkeit. Durch den immer stärker werdenden Einzug von LEDs in die Wohnraumbeleuchtung innerhalb eines halben Jahrzehnts, der einhergehenden Verdrängung sowie des teilweise gesetzlichen Verbots konventioneller Lampentechnologien wie Glüh-, Halogen- oder Leuchtstofflampen haben sich viele Paradigmen in kürzester Zeit grundlegend verändert, befinden sich momentan in einem Veränderungsprozess oder werden einen solchen in absehbarer Zukunft durchlaufen.
• Forschung- und Entwicklung werden zu einer in Bedeutung zunehmenden Chance, die Mehrwerte einer Beleuchtung mit LEDs zu schöpfen; sei es die zuvor unmögliche Steuerungsvielfalt von Lichtfarben und -temperaturen oder die unmittelbare Integration sogenannter intelligenter Elektronik. Doch auch unter dem Aspekt der qualitativen Produktsicherung haben Forschung und Entwicklung beim dekorativen Licht an Bedeutung gewonnen. Optoelektronik ersetzt die vormals einfache Elektrik. Die LED verhält sich beispielsweise hinsichtlich der Temperaturempfindlichkeit nicht nur vollständig anders als konventionelle Lampen, sondern fordert auch vollkommen neue Herstellungspfade ein, da „Lampe“ und „Leuchte“ sowie deren infrastruktureller Kontext immer stärker zusammengewachsen sind. Dabei ist die Leuchte nicht mehr die simple Addition verschiedener Bauteile, sondern ein integriert funktionierendes System von sensibel aufeinander abzustimmenden Komponenten.
• Dieses teils neue, teils erweiterte Produktverständnis schlägt sich unmittelbar auf die Produktion und Herstellung nieder. Die LED bringt dabei nicht nur neue Komponenten wie Sensorik und Schnittstellen ins Spiel, sondern auch neue Zulieferer, Distributoren und Herstellerbezüge. Die Fertigkeiten und Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – insbesondere im betrieblichen Mittelbau – erhalten so eine vollkommen neue Bedeutung. Aus Gürtlern und Elektrikern in der Fertigung werden Qualitätsmanager und Optoelektroniker, die mit erweiterten Querschnittskompetenzen auch die international verlagerte Lohnfertigung beherrschen müssen. Über die Bemühungen der politischen Wirtschafts- und Standortsicherung wird die Herstellung und In-Marktbringung von Wohnraumleuchten zudem von zuvor unbekannten (Qualitäts-)Regulationen erfasst, die erstmalig auch die lichttechnischen Aspekte der Wohnraumleuchten auf den Prüfstand stellen (z. B. Delegierte Verordnung (EU) Nr. 874/2012).
• In Anwendung und Planung erweitert die LED dann auch wesentlich die Wertschöpfungsbereiche der Wohnraumbeleuchtung. Egal, ob es atmosphärische oder modische
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Motive sind; die LED ist aufgrund ihrer Fähigkeiten und Abmessungen wie keine andere Lichtquelle in der Lage, in architektonische oder innenarchitektonische Bauteile sowie in Möbelstücke oder gar Haushaltsutensilien eingebunden zu werden und damit das Verständnis einer Leuchte als eigenständiges Objekt im Raum zu überholen. Mit den Maßgaben, Energieverbräuche weiter zu senken oder eine an biologischen Bedarfen orientierte Beleuchtung auch in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, wird die ganzheitliche Lichtplanung keine Option, sondern eine Bedingung.
• Auch Vertrieb und Verkauf werden durch die LED neu strukturiert. In ersten Applikationsbereichen werden Produkte und Dienstleistungen schon verbunden, sodass im Rahmen von Contracting-Modellen weniger die einzelnen Leuchten als vielmehr der dauerhafte und effiziente Betrieb der Beleuchtung vermarktet wird. Die Aktivitäten großer Telekommunikationsunternehmen, die ganzheitliche Angebote z. B. unter dem Begriff des „Energiecontrollings“ zusammenfassen, zielen dabei heute schon auf die Innenbeleuchtung von Betrieben und Unternehmen. Wie weitreichend diese, für den tradierten Handel „neuen“ Wettbewerber über die Bereiche der Hausautomation auch den bekannten Vertrieb und Verkauf von Wohnraumleuchten mitbestimmen, ist hierbei mehr oder weniger eine Frage der Zeit.
Zusammenfassend kann hier der Paradigmenwechsel in der Wohnraumleuchtenbranche ebenfalls nur schemenhaft skizziert und in kleinen Ausschnitten angesprochen werden. Im Grunde genommen hat die LED alle Vorzeichen der Branche verändert – sei es im technischen oder dekorativen Bereich, in der Leuchtenherstellung oder der Lichtplanung.
Neue Möglichkeiten und Chancen
Die großen Herausforderungen auf der einen Seite können jedoch auch neue Chancen auf der anderen Seite bedeuten. Im Endeffekt verweist die Revolution der Lichterzeugung in der Allgemeinbeleuchtung auf eine ganze Reihe positiver Erträge und gesellschaftlicher Mehrwerte – sofern ungeklärte Fragen der Rezyklierung von Komponenten, von Rebound-Effekten in der Energieeinsparung durch Zunahme der Lichtnutzung oder in der Gewinnung sensibler Rohstoffe (z. B. Metalle der Seltenen Erden) für diesen Beitrag zurückgestellt werden.
Um die neuen Möglichkeiten und Chancen durch LED in Wohnräumen etwas besser zu greifen, müssen die jeweiligen Momente ein Stück weit voneinander getrennt werden. Wie zuvor angeklungen, handelt es sich nicht nur um einen reinen Technologiewandel – also lediglich einem Wechsel in der Art und Weise der Lichterzeugung –, sondern es wirken zeitgleich pa-
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rallel verlaufende Megatrends, die die Kompetenzen der LED aufgreifen und Beleuchtung in neue Kontexte bringen. Hierzu zählen unter anderem die Themenfelder
• Gesundheit und Wohlbefinden (u. a. Ambient Assisted Living, Aspekte der Gesundheitsförderung [2] usw.),
• Digitalisierung (u. a. Internet der Dinge, Konnektivität, Heimautomation usw.),
• Nachhaltige Entwicklung (u. a. Neo-Ökologie, Ressourcenschonung usw.) und
• Individualisierung (u. a. Prosumtion, DiY-Bewegung usw.).
Aufgrund der inhaltlichen Dichte und thematischen Komplexität jedes einzelnen Themenfelds, wird dieser Beitrag exemplarisch nur auf zwei Trends und ihre Bezüge zur Wohnraumbeleuchtung eingehen. Genauer betrachtet werden der oben eingeführte Bezug zu Gesundheit und Wohlbefinden und Aspekte der Digitalisierung, d. h. die Erhöhung der technologischen Produkt- und Systemintelligenz als Beitrag zur vernetzen Welt – hier am Beispiel der Heimautomation. In beiden Bereichen wird für wissenschaftliche oder technische Belange auf die entsprechenden Beiträge in diesem Buch verwiesen. Vielmehr sollen marktbezogene und strategische Aspekte in den Vordergrund gebracht werden. Im Folgenden dienen auch erste Ausschnitte einer vom Lichtforum NRW durchgeführten Umfrage zur Zukunft der Wohnraumbeleuchtung dazu [3], gesellschaftliche Meinungen, Erwartungen und Bedingungen weiter konkretisieren zu können [4].
Gesundheit und Wohlbefinden
Der Megatrend Gesundheit durchdringt die heutige Gesellschaft schon stark diversifiziert. Das Thema Gesundheit ist dabei in vielen Aspekten in den Konsum- und Lifestyle-Bereich eingedrungen und damit zu einem starken Verkaufsargument geworden [c]. Maßgebend ist hier auf den sogenannten zweiten Gesundheitsmarkt zu achten – d. h. privat finanzierte Produkte und Dienstleistungen rund um die persönliche Gesundheit. So flossen 2014 laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit knapp 76 Mrd. Euro in freiverkäufliche Arzneimittel und individuellen Leistungen (IGeL), in Fitness und Wellness oder in den Gesundheitstourismus, in biologische Ernährung und gesundheitsförderliche Wohnbedingungen [a]. Zwar lässt sich das Volumen des zweiten Gesundheitsmarkts nicht exakt bestimmten, doch zufälligerweise entsprechen die deutschlandbezogenen Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit mit 76 Mrd. Euro [m] genau dem Niveau der globalen Marktgröße der Licht- und Leuchtenindustrie, das für das Jahr 2016 prognostiziert wurde (s. o.). Kurz gesagt: Der deutsche Markt für freiwillige Aufwendungen, die der Gesundheit zuträglich sein sollen, ist genauso groß wie der weltweite Markt für Beleuchtung! Dieser Vergleich ist insofern interessant, als er auch als Indikator für eine erfolgsversprechende und lukrative Perspektive der gesundheitsfördernden
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Beleuchtung dienen kann. Mit einem etwas enger gefassten Fokus kann dies weiter unterstrichen werden. Betrachtet man die Kaufkraft der Deutschen im entsprechenden Segment, so zeigt die gemittelte Pro-Kopf-Ausgabe knapp 9,60 Euro pro Jahr für Wohnraumleuchten [g] Dem kann die Schätzung der Unternehmensberatung A.T. Kearney gegenüber gestellt werden, die im Auftrag der Verbände ZVEI und Lighting Europe zu „Quantified benefits of Human Centric Lighting“ (HCL) veröffentlicht wurde [5, l]. Hier wird die Vermutung gewagt, dass im Durchschnitt eine einzelne Person bereit sein könnte, pro Jahr ca. 275 Euro für HCL (incl. Energiekosten) im eigenen Heim aufzuwenden. Mit den Indikatoren bekannter Ausgaben für gesundheitsfördernde Lifestyle-Produkte wie z. B. dem Fitnesscenter (ca. 360 €/a), Nahrungsergänzungsmitteln (ca. 293 €/a), biologischer Ernährung (ca. 360 €/a) oder gesundheitsbezogenen Vorrichtungen für Smartphones (ca. 100 €/a) ist dies eine durchaus nachvollziehbare Schätzung [l].
Der Gesundheitsmarkt ist somit ein Markt, der nicht nur für die klassischen Player interessant ist, sondern in den kommenden Jahren auch von der Wohnraumleuchtenbranche erobert werden kann und sollte. Vom übergeordneten Prinzip aus gesehen, ergibt sich eine Verschmelzung von Gesundheit im erweiterten Sinne, dem eigenen Handeln und einer – im Rahmen individueller und kollektiver Möglichkeit – Gestaltung der baulichen Umwelt als Ganzes. Die Beleuchtungsbranche, die sich für den Wohnraum zuständig zeichnet, kann genau an diesen Punkten ansetzen. Auch wenn HCL-Aspekte wie die Steigerung von Aufmerksamkeit und Konzentration im Haushalt nicht die gleiche Relevanz entfalten wie z. B. in der Schule oder im Büro, so sind mit Einzug der Erkenntnisse biologischer Lichtwirkung und den gesellschaftlich wichtigen Faktoren des Wohlbefindens und der Gesundheit neue Bewertungsmaßstäbe entstanden, die sehr wohl auch mit der häuslichen Beleuchtung in Bezug gebracht werden können und auch sollten. Während die strategischen Maßnahmen der Politik und die Portfolios der Unternehmen im Bereich HCL zur Zeit insbesondere auf die Applikationsbereiche Schule, Büro oder Industrie zielen, darf der häusliche Bereich nicht vernachlässigt werden. Insbesondere zählt hierbei nicht nur die wirtschaftliche Motivation, sondern auch die Ermöglichung einer ganzheitlichen „Lichthistorie“, die in allen mit Kunstlicht beleuchteten Aufenthaltsbereichen aufgebaut werden kann. Angenommen in Schulen, Büros oder der Industrie herrscht ein gesundheitsförderliches „Lichtklima“, sollten die morgendlichen und abendlichen Aufenthaltsbereiche dann nicht konsequent mit einbezogen werden? Selbstredend könnte dafür einfach der vermehrte Aufenthalt im Freien empfohlen werden. Wertet man jedoch die durchschnittliche Zeitverwendung von Personen mithilfe des Statistischen Bundesamtes aus und sucht die Aktivitäten, die sich auf den Außenbereich beschränken, so sind dies gerade einmal 30 min. pro Tag [h]. Die restliche Zeit wird – aktivitätsgebunden – in Gebäuden verbracht. Zudem ist hier nicht nur die Rede von der schulpflichtigen oder in Gebäuden arbeitenden Gesellschaft. Unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und der Vermutung,
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dass biologisch wirksames Licht u. a. demenzkranken Personen dienlich sein kann [j], gewinnt der Applikationsbereich auch rund um ältere Menschen im eignen Zuhause oder in Altenpflegeeinrichtungen noch mehr an Bedeutung – nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch ethisch.
Gleichwohl ist bekannt, dass sich die Wohnraumleuchtenbranche vordergründig über relativ kurzfristige Modeerscheinungen, große Volumina und schnelle Abverkäufe definiert. Perspektiven, die auf Schätzungen fußen und von Vermutungen arrondiert werden, bilden nur einen relativ mageren Nährboden für aktuell kostspielige Experimente. Um das erste Fundament für Wohnraumleuchten, die gesundheitsförderndes Licht liefern, auszubauen, kann die zuvor angekündigte Umfrage erste Hinweise liefern, wo die Potenziale für gesunde Beleuchtung im privaten Wohnraum aktuell liegen. Die Umfrage macht deutlich, dass Wohnraumbeleuchtung, die positiv auf das Befinden eingehen kann, sehr wünschenswert erscheint, da 82 % der Befragten einer solchen Aussage „ziemlich“ bzw. „sehr“ zustimmen [6]. Immer noch etwas mehr als zwei Drittel der Befragten glauben dabei auch, dass künstliche Beleuchtung in der Lage ist, die eigene Gesundheit positiv zu beeinflussen. Hierbei meinen 41 %, eine solche Wirkung „stimme ziemlich“, wobei ganze 27 % sagen, diese Fähigkeit „stimme sehr“. Zieht man das Viertel der Unentschlossenen („stimmt mittel“) ab, bleiben lediglich 7,4 %, die einen Effekt der Beleuchtung auf die Gesundheit nicht erkennen können. Auch anderen Aussagen der Befragung zu möglichen Wirkungen künstlicher Beleuchtung stimmt die Mehrheit der Antwortgebenden zu – Leistungssteigerung (77,5 %), Unterstützung bei abendlicher Entspannung (84 %) und morgendlichem Aufwachen (66,8 %) sowie Vorbereitung auf den Schlaf (56,8 %) [7]. Allerdings weist die teilweise relativ hohe Streuung der Daten auch darauf hin, dass Uneinigkeit zwischen den Befragten herrscht. Korreliert man die Antworten mit einer Selbsteinschätzung der Teilnehmer in Bezug auf ihre Technikaffinität, ergibt sich ein deutlicherer Zusammenhang: je technikaffiner sich eine Person einschätzt, desto mehr glaubt sie an die Möglichkeit einer biologischen Wirkung der Beleuchtung.
Das Bewusstsein von biologischer Lichtwirkung und die Zustimmung zu ihrer Fähigkeit sind somit bisher vor allem bei Technikinteressierten angekommen. Um den Markt auch über diesen Personenkreis hinaus zu erweitern, muss in Zukunft noch breiter in die Masse informiert und sensibilisiert werden, damit sich der Megatrend Gesundheit auch auf die Wohnraumleuchtenbranche auswirken kann. Hier spielt die anfängliche Darstellung des Produktverkaufs an den Kunden als unmittelbaren Nutznießer eine besondere Rolle. Denn aufgrund der komplexeren und energieintensiveren Umsetzung von biologisch wirksamen Licht bleibt hier immer die Frage des Kosten-Nutzwertes von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zu professionellen, technischen Anwendungsbereichen wie Schule, Büro oder Industrie – bei denen die Nutznießer biologischer Lichtwirkung nicht unmittelbar die Immobilieneigentümer
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sind und maßgeblich harte Faktoren in ihr Investitionskalkül einbeziehen – hat die Wohnraumleuchtenbranche direktere Möglichkeiten zur Einflussnahme von Entscheidungen. Der Konsument bestimmt für sich selbst und stellt seine Investition nur selten der ökonomischen Rentabilität gegenüber. Ist er überzeugt, dass dieses oder jenes Produkt seiner Gesundheit zuträgt oder in anderen Fällen seinen realen oder gewünschten Sozialstatus repräsentiert, müssen Entscheidungen keinen objektiven Wertemaßstäben mehr folgen [8]. Für die Wohnraumleuchte heißt das, dass ihr Image als visuell-funktionaler und/oder atmosphärisch wirkender Einrichtungsgegenstand insbesondere um die Begehrlichkeit einer gesundheitsfördernden und das Wohlbefinden objektiv steigernden Funktion erweitert werden muss – im Endeffekt eine reine Marketingaufgabe.
Digitalisierung
Ein weiterer Megatrend ist zuvor bereits angekündigt worden. Die Digitalisierung der bekannten Welt – schon längst nicht mehr Zukunftsmusik, sondern Realität. Die Paketverfolgung durch Strichcodes ist ein einfaches und heutzutage allgegenwärtiges Beispiel für das Zusammenwachsen von Internet und physischen Dingen. Noch nicht dermaßen verbreitet, geht es im eigenen Zuhause weiter. Heizungen können mittlerweile ganz automatisch auf geöffnete Fenster reagieren und sich ausschalten, während Fenster sich öffnen, wenn die Luftfeuchtigkeit in einem Raum einen Grenzwert überschritten hat und schließen sich nach einem vorgegeben Zeitraum wieder. Nachdem Mark Weiser bereits 1988/1991 die Rechnerallgegenwart (ubiquitous computing) klar skizziert bzw. Kevin Ashton den Begriff des „Internet of Things“ (IoT) 2002 geprägt hat [e, k], scheinen die Möglichkeiten für die Zukunft immer grenzenloser zu werden. Dabei können sich scheinbar praktische Tendenzen auch zu fragwürdigen Strömungen entwickeln. Theoretisch lässt sich durch einen essbaren RFID-Chip der komplette Weg eines Lebensmittels – beispielsweise eines Apfels – vom Produzenten bis zum Endkunden (und weiter...) verfolgen, während der Kühlschrank die Information über Twitter der ganzen Welt mitteilt [9].
Während einige Szenarien des IoT längst und fast unbemerkt in den Alltag eingeflossen sind, mögen andere auf sich warten lassen oder vergehen alsbald schon wieder im Dunst erzwungener Ideen. Denn lediglich die technologische Möglichkeit als Triebfeder sogenannter Innovationen zu nutzen und den nutzbringenden Bedarf hinten anzustellen, trägt nicht unbedingt dazu bei, größere Märkte zu bereiten [10]. Die weitere Fortsetzung der Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung ist jedoch unverkennbar. Wie umfassend dies geschehen wird, hängt von vielen unterschiedlichen Rahmenbedingungen ab. Auf der einen Seite ist es im Technischen beispielsweise weniger die Technologie als eher die einzelne Unternehmenspolitik, die entsprechenden Standards und Protokollen, die nicht nur von strategischen Partnern
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anderer Branchen, sondern auch vom direkten Wettbewerb verwendet werden, zustimmen muss. Hierbei stellt sich nicht nur die Frage nach der – möglichst von Einzelinteressen befreiten – Einrichtung solcher Standards und Protokolle, sondern auch nach Wettbewerbsvorteilen und Alleinstellungsmerkmalen, wenn alles miteinander kompatibel ist – ob beim einzelnen Hersteller oder in entsprechenden Allianzen. Es werden daher noch so lange proprietäre Systeme vorherrschen, bis jemand diesen Knoten durchschlägt. Allem Anschein nach wird es sich dabei genau um die Akteure handeln, deren Machtpotential sich derzeit bereits über den Austausch und das Sammeln von Informationen und Daten nährt. Auf der anderen Seite muss sich eine von technischen Bedingungen und Hintergründen nahezu befreite Anwenderschaft etablieren, die sich Möglichkeiten einfacher aneignen kann: Eine Generation, die mit der Rechnerallgegenwart und dem IoT nahezu selbstverständlich aufgewachsen ist; eine Generation, die keine „WLAN-fähigen Toaster“ zur IoT-Vision erhebt, sondern Gerätekommunikation bedarfsorientiert prosumiert.
In Bezug auf den eigentlichen Gegenstand dieses Artikels im Zusammenhang mit dem Thema der Digitalisierung tritt unweigerlich ein weiterer Begriff hervor: „Smart Home“ – ein System für Wohnräume und -häuser, in denen Wohnkomfort, Lebensqualität, Sicherheit oder Energieeffizienz durch vernetzte Geräte und automatisierbare Abläufe erhöht werden soll. Doch welche Tendenzen zeigen sich aktuell im Markt der Heimautomation? Die Unternehmensberatung Deloitte nennt vier Rahmenbedingungen, die den Markt an eine günstige Startposition gebracht haben [d]:
1. Die durch mehr kompatible Geräte konkreter gewordene Grundlage für das vernetze Zuhause,
2. die demographische Entwicklung, die nicht nur auf die Bedarfe einer alternden Gesellschaft blickt, sondern auch auf die Zunahme von Single-Haushalten verweist, die einen erhöhten Bedarf an Ferndiagnostik und –überwachung einfordert,
3. die zunehmende Bedeutung des eigenen Zuhauses und
4. das stärker gewordene Umweltbewusstsein, das die ideale Kontrolle energieverbrauchender Geräte in den Fokus nimmt.
Deloitte prognostiziert für den europaweite Smart-Home Markt entlang dieser Rahmenbedingungen ein Wachstum auf ca. 4,1 Mrd. Euro im Jahr 2017 und die Verschiebung vom Premium- und Luxussegment in den Volumenmarkt. Interessanterweise soll in diesem Szenario nicht das Thema der Energie das Marktwachstum am intensivsten stimulieren, sondern das funktionale Segment der „Pflege und Gesundheit“ [d]. Im Vergleich zu den etablierten Märkten der Beleuchtungs- und insb. Gesundheitsbranche ist die Perspektive von europaweit 4,1 Mrd. Euro zwar noch kein extremes Gewicht – zumal dieser Markt auf viele verschiedene
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Gewerke aufgeteilt sein wird – doch handelt es sich hier um eine Aufweitung der Wertschöpfung, die nicht vernachlässigt werden darf. Dreh- und Angelpunkt ist neben der Ausdauer, auf den Marktdurchbruch zu warten, auch die richtige Vorbereitung darauf. Nach einer Umfrage des Interessenverbandes Bluetooth SIG bei 4.000 Personen aus den USA, Großbritannien und Deutschland meinen zwar heute nur sechs Prozent, dass Smart-Home-Geräte bereits zur Normalität gehören. Jedoch sind bereits 46 % der Meinung, dass sich die Normalität des SmartHome innerhalb der nächsten fünf Jahre einstellen wird [f]
Die Wohnraumleuchtenbranche tut also gut daran, sich heute schon intensiv mit der technologischen Intelligenz einzelner Leuchten und ihres systemischen Zusammenhangs zu beschäftigen. Dabei sind neben markt- und technologierelevanten Aspekten auch die Erwartungen und Meinungen der späteren Anwender und Nutzer frühzeitig ins Kalkül zu ziehen. Doch wie wird die Ausweitung des intelligenten Zuhauses auf die Beleuchtung bewertet, selbst wenn die Idee eines Smart Home durchaus auf Interesse stößt? Was ist zu beachten, wenn Leuchten in Wohnräumen auf ihr Umfeld reagieren oder Sensorik nutzen?
Auch solche Fragen flossen in die Umfrage des Lichtforum NRW ein, um die Nutzungsakzeptanz intelligenter Wohnraumbeleuchtung möglichst gut vorzubereiten. Einig waren sich die Befragten bei der Idee eigenständig agierender Leuchten vor allem in einem Punkt: der Möglichkeit, die Selbstständigkeit der Beleuchtung im Bedarfsfall zu unterbrechen und die Steuerung zurückzugewinnen. 90 % aller Befragten gefällt diese Eigenschaft „ziemlich“ (26 %) oder sogar „sehr“ (64 %). Insgesamt zeigt die Umfrage hingegen ein vielfältiges Bild. Zwar können sich fast zwei Drittel der Befragten mit selbständig schaltenden Leuchten anfreunden (61 %) und immerhin mehr als die Hälfte finden Gefallen an Leuchten mit Sensoren (56 %), doch lehnt somit fast die Hälfte der Anwendenden diese Funktionen ab bzw. steht ihnen zumindest skeptisch gegenüber. Ist der anfänglich genannte Eingriff sichergestellt, können sich vor allem technikaffine Personen vorstellen, dass Wohnraumleuchten sowohl mit anderen Haushaltsgeräten kommunizieren als auch über Sensoren unterschiedliche Situationen im Umfeld erkennen. Existiert eine gewisse Technikaffinität, gefällt zudem die Möglichkeit, dass Leuchten körperliche Bedürfnisse erkennen und sich daraufhin automatisch anpassen. Betrachtet man für diese Frage jedoch die Gesamtmenge der Befragten – also auch diejenigen, die sich wenig oder gar nicht technikaffin einschätzen – herrscht Uneinigkeit. Zwischen den fünf möglichen Meinungskategorien zeigt sich hier eine relativ gleichmäßige Verteilung zwischen minimal 16 % („gefällt mir sehr“) und maximal 26 % („gefällt mir ziemlich“) [11].
Wie beim Thema der biologischen Lichtwirkung ist somit auch im Bereich der Digitalisierung von Leuchten noch viel Überzeugungsarbeit und Aufklärung in der Gesellschaft notwendig. Die Benennung spezifischer Vorbehalte ist dabei weiteren Umfragen vorbehalten, doch ist
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bekannt, dass sich viele „Punkte der öffentlichen Diskussion, die Akzeptanz oder Ablehnung betreffen, [...] dabei den klassischen Dualismen „Sicherheit – Freiheit“ und „Komfort – Datenprivatheit“ zuordnen“ lassen [e]. Schlussendlich ist die Akzeptanz von intelligenter Steuerung maßgeblich dadurch zu steigern, dass sich dem Nutzer ganz konkrete Vorteile offenbaren.
Ein Zukunftsszenario der Wohnraumleuchte entlang der benannten Trends
Die Wohnraumleuchte der Zukunft kann dank der Vielfältigkeit der LEDs und ihrer variablen Spektren den biologischen Lichtbedarf decken. Eine intelligente Einzelleuchte für sich ist jedoch „dumm“, wenn sie nicht mit anderen Leuchten kommunizieren und Informationen austauschen kann. Denn in der Regel halten sich die meisten Menschen im Laufe des Tages nicht nur in einem Raum mit nur einer Leuchte auf. Sie bewegen sich, sind bei der Arbeit, im Kindergarten, in der Schule oder der Universität, zu Hause oder unterwegs. Die Räume, die sie dabei besuchen, sind darüber hinaus gewöhnlich mit mehreren Leuchten ausgestattet, die für verschiedene Anforderungen optimiert sind. Einzelnen, unkommunikativen Leuchten ist es daher nur schwerlich möglich, sich ideal an die Bedarfe eines Individuums anzupassen. Werden Leuchten jedoch Teil des Internets der Dinge, ist eine Kommunikation aller Leuchten, die den Lichtbedarf einer Person innerhalb eines Tages bedienen, möglich. Dabei können die Leuchten entweder direkt auf Sensordaten zurückgreifen, die ihnen Informationen über den Raum bzw. die direkte Umgebung liefern, oder diese Daten über das IoT erfahren. Durch Kombination von Leuchteninteraktion und Sensordaten kann jede Leuchte ein ideal für eine Person abgestimmtes Licht liefern. Kombiniert mit weiteren Daten – bspw. dem Wetter, personalisierten Kalendereinträgen oder dem individuellen Schlafrhythmus – stellen sich Leuchten somit innerhalb des Gesamtsystems auf persönliche Bedarfe ein. Sind mehrere Personen anwesend, wird dabei das Licht geliefert, das den besten Kompromiss aller Bedarfe darstellt. Gleichzeitig ist es dem Nutzer möglich, in den Automatismus einzugreifen und so das Licht jederzeit manuell zu verändern – sei es durch Schalter oder Taster, mittels einer App auf dem Smartphone, per Sprachsteuerung oder durch Gestensteuerung. Selbst wenn dieser Eingriff in das System die optimale Lichtlieferung untergräbt, darf dem Nutzer nicht die persönliche Freiheit genommen werden, die Systementscheidung zu überstimmen. Doch nicht nur der individuelle Lichtbedarf kann durch zukünftige Wohnraumleuchten bereitgestellt werden. Insbesondere für ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung kann die Beleuchtung bereits heute in die Hausautomation integriert werden und dadurch einen Lebensmehrwert schaffen. Wenn die Leuchte zukünftig auf Zuruf einen bestimmten Dimmwert einstellt oder bei Betätigung der Türklingel kurz farbig aufleuchtet, kann Barrierefreiheit geschaffen und das Wohnen im persönlichen Umfeld erleichtert werden. Gleichzeitig wird die Beleuchtung immer mehr mit der Umgebung verschmelzen. Dies ist erst durch die geringen Dimensionen der
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LED möglich. Licht wird Teil der Architektur, wird kombiniert mit Einrichtungsgegenständen oder in Textilien integriert. Die Möglichkeiten sind groß und die Entwicklung steht erst am Anfang. Eine Anmerkung trifft dabei die Produktentwicklung bei einem grundlegenden Technologiewandel auf den Punkt: „Die ersten Autos sahen aus wie Kutschen, die ersten [Personal] Computer wie Schreibmaschinen und die erste[n] LED-Lampen wie Glühlampen.“ [i]
Diskussion
Für Leuchten, die sich bis vor Kurzem an Glüh- und Halogenlampen ausgerichtet haben, findet dieser Umbruch augenblicklich statt. Die LED-Lampen entwachsen der Retrofit-Phase, da die Herstellungskosten für Retrofit-Lampen in den kommenden Jahren dramatisch sinken werden und somit nicht nur Qualität zum geringen Preis möglich wird, sondern von den Lampenherstellern neue/andere Märkte gesucht bzw. genutzt werden müssen. Dies gilt insbesondere, weil Retrofit-Lampen nur einen Übergang darstellen: Wohnraumleuchten werden immer häufiger als integrierte Leuchten-Lösungen angeboten. Dieser Schritt weg von den bekannten Lampen-Fassungen, die teilweise aus dem 19. Jhd. stammen und nicht für die heutige Technologie ausgelegt sind, ermöglicht eine auf die Anforderungen der LED abgestimmte Leuchten-Entwicklung. So können Aspekte wie Kühlung, Steuerung und Lichtverteilung in Kombination von Leuchte und LED gelöst werden. Gleichzeitig verschwindet die feste Vorgabe in der Gestaltung, da diese nicht mehr auf eine bestimmte Lampenform und -größe angewiesen ist. Bei diesem Wandel können sowohl integrierte LEDs als auch Module zum Einsatz kommen. Jetzt ist also genau der Zeitpunkt, um kreative Ideen umzusetzen und Megatrends wie Gesundheit und Digitalisierung in Leuchten zu integrieren. Nur so kann der stetige Wandel der Märkte und die Weiterentwicklung der Technologie in neue Bereiche gelenkt und für die Lichtindustrie als Chance genutzt werden.
Durch die DIN EN 15193-1:2014-10 [12], derzeit noch ein Norm-Entwurf, wird es darüber hinaus möglicherweise zu einer von außen erzwungen Umstellung für die Wohnraumleuchtenindustrie kommen. In dieser Norm werden erstmals energetische Anforderungen an die Beleuchtung in Wohngebäuden gestellt. Diese Anforderungen könnten zur vermehrten Lichtplanung in Privathaushalten führen und damit diesen Aspekt für Wohnraumleuchten in den Vordergrund rücken. Die Annäherung vom technischen und dekorativen Licht wird somit weiter begünstigt. Auch aus diesem Grund ist es sinnvoll, bereits jetzt an die Herleitung neuer Märkte zu denken. Insbesondere der Gesundheitsmarkt bietet dabei sowohl die Möglichkeiten durch HCL als auch die potentielle Nachfrage, wie die Größe des zweiten Gesundheitsmarktes verdeutlicht. Gleichzeitig erfordert die Implementierung von HCL in Leuchten eine Digitalisierung und umfangreiche Steuerung der Leuchten. Die Einbindung von Leuchten in die
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Hausautomation ist nicht nur deshalb ein nachvollziehbarer Schritt. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass gesetzliche Vorgaben wie die Kennzeichnungspflicht des Energieverbrauchs (EU-Label) ein Hindernis auf dem Weg zu einer biologischer Beleuchtung darstellen könnten, da sich aufgrund der für HCL erforderlichen LED-Module die Effizienz im Vergleich zu „konventionellen“ LED-Modulen und damit -Leuchten verringert. Um diese und andere Herausforderungen meistern und die erforderliche Technologie anbieten zu können, müssen die technologischen Kenntnisse in der Entwicklung vertieft werden. Gleichzeitig erfordern Digitalisierung und biologische Lichtwirkung die Ausdehnung der technologischen Kompetenzen. Für diese Kompetenzverbreiterung sind unter Umständen Allianzen erforderlich – sei es zwischen direkten Wettbewerbern als auch zwischen Unternehmen verschiedener Branchen. Nur so können erforderliche Standards und Technologien festgesetzt und durch kombinierte Erfahrungen und Fähigkeiten neue Bereiche erobert werden.
Trotz der komplexeren Technologie darf das Design der Leuchten nicht vergessen werden, da dieses bei den Endkunden neben dem Preis einer Wohnraumleuchte (derzeit) an erster Stelle bei der Kaufentscheidung steht [13]. Um für einzelne Produkte die Aufmerksamkeit des (End-)Kunden zu erlangen, müssen daher Mehrwerte gebildet und Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet werden. Dabei ist zu diskutieren, ob für diese Wertebildung der Hersteller weiter in den Fokus des Kunden gerückt werden muss. Nicht zuletzt muss ein nutzungs- und nutzerorientiertes Marketing durchgeführt werden. Dabei sollten beispielsweise Unterschiede in den Informationswegen der Kunden bedacht werden. So hat sich in der Umfrage des Lichtforum NRW gezeigt, dass Frauen sich lieber im Geschäft vor Ort über Leuchten informieren, während Männer das Internet für die Suche nach Produktinformationen nutzen. Vor allem ist es jedoch notwendig, die Megatrends nicht nur technologisch für die Wohnraumleuchten zu adaptieren, sondern ebenso die Bedarfe dafür zu generieren.
Zusammenfassend ergibt sich folglich ein vielfältiges Bild von Herausforderungen, Perspektiven und Chancen für die Wohnraumbeleuchtung. Die Berücksichtigung des technologischen Wandels ist dabei ebenso unabdingbar wie der Bezug zu gesellschaftlichen Megatrends, um die Wohnraumbeleuchtung in der Zukunft auf ein neues Maß an Qualität in Entwicklung und Anwendung zu heben.
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Hinweise
[1] „Häusliche Beleuchtung“ ist ein Sammelbegriff, der neben Garten- oder Weihnachtsbeleuchtung u. a. auch die Wohnraumbeleuchtung einschließt. Gleichwohl ist das Segment Wohnraumbeleuchtung mit Abstand das Größe der häuslichen Beleuchtung.
[2] Siehe hierzu auch die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung.
[3] Die Umfrage ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Optimierte Lichtsysteme zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Gesundheit – OLIVE“.
[4] Die methodische Konzeption und Auswertung wurde in Kooperation mit Dr. Anke Blöbaum, Kon-sysKommunikation, Nachhaltigkeit & Mensch-Umweltbeziehungen, duchgeführt.
[5] Der Begriff „Human Centric Lighting“ wird im Rahmen der Studie nicht nur auf den Aspekt der Gesundheit durch chronobiologische Bedarfe reduziert, sondern beinhaltet für nicht-visuelle Effekte auch psychologische Empfindungen, Wohlbefinden, Aufmerksamkeit oder kognitive Leistung usw.
[6] Grundgesamtheit ca. 330 Teilnehmende – Anzahl der Antworten variiert leicht von Frage zu Frage.
[7] Hier geben die Prozentangaben in den Klammern die Summen der Anteile für die Antwortkategorien „stimmt ziemlich“ und „stimmt sehr“ an.
[8] Als Beispiel können hier Luxusmodegüter angeführt werden oder auch die Effekte psychologischer Obsoleszenz bei Unterhaltungselektronik.
[9] Vgl. dazu auch die Satire: http://mitteilerei.me/2013/04/16/endlich-kommt-es-das-essbare-internet, Abruf: 30.09.2015.
[10] Vgl. dazu auch: http://www.stern.de/digital/homeentertainment/ces--jeder-quatsch-geht-jetzt-innetz-3470378.html. Abruf: 30.09.2015.
[11] Zwar ist eine leichte positive Tendenz erkennbar – 17 % „gefällt mir nicht“, 19 % „gefällt mir wenig“, 22 % „gefällt mir mittel“, 26 % „gefällt mir ziemlich“, 16 % „gefällt mir sehr“ –, doch darf diese aufgrund des Stichprobenumfangs nicht überbewertet werden.
[12] Energetische Bewertung von Gebäuden - Modul M9 - Energetische Anforderungen an die Beleuchtung.
[13] Dies wurde in der Umfrage des Lichtforum NRW bestätigt.
Literatur
[a] Bundesgesundheitsministerium (2015): Gesundheitswirtschaft im Überblick. http://www.bmg.bund.de/ themen/gesundheitssystem/gesundheitswirtschaft/gesundheitswirtschaft-im-ueberblick.html, Abruf 22.09.2015.
[b] McKinsey (2011): Lighting the way – Perspectives on the global lighting market.
[c] Zukunftsinstitut (2015): Healthness: Gesundheit wird Ganzheitlich. https://www.zukunftsinstitut.de/ artikel/healthness-gesundheit-wird-ganzheitlich, Abruf 22.09.2015.
[d] Deloitte (2013): Licht ins Dunkel – Erfolgsfaktoren für das Smart Home.
[e] Mattern, Friedemann; Flörkemeier, Christian (2010): Vom Internet der Computer zum Internet der Dinge, ETH Zürich. Informatik-Spektrum, Volume 33. Seite 107-121.
[f] Bluetooth SIG (2014): Best Practices Guide for Smart Home Market Success. http://www.bluetooth.com/ Pages/smart-home-eb.aspx, Abruf: 30.09.2015.
[g] BBE Handelsberatung nach Michael Bauer Research (2015): MARKT:MONITOR Leuchten und Lampen 2015.
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[h] Statistisches Bundesamt (2015): Zeitaufwendungserhebung 2012/2013. https://www.destatis.de/DE/ Publikationen/Thematisch/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Zeitbudgeterhebung/Zeitverwendung5639102139004.pdf, Abruf: 29.09.2015
[i] Gasser, Stefan; Tschudy, Daniel; Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut Energie am Bau (Hrsg.): Licht im Haus – Energieeffiziente Beleuchtung. Januar 2012. ISBN:978-3-905711-15-8. http://www.toplicht.ch/cert/ uploads/documentation/Licht_im_Haus.pdf, Abruf: 30.09.2015.
[j] Bieske, Karin; Dierbach, Oskar (2006): Evaluation des Einsatzes von tageslichtähnlichem Kunstlicht in der gerontopsychiatrischen Pflege und Betreuung Hochbetagter. Tagung 5. Symposium „Licht und Gesundheit“, Berlin.
[k] Ashton, Kevin (2009): That ‘Internet of Things’ Thing. RFID Journal. http://www.rfidjournal.com/articles/ view?4986, Abruf 15.10.2015.
[l] ATKearny (2015): Final Results – Quantified benefits of Human Centric Lighting. http://www.lightingeurope.org/uploads/files/Quantified_Benefits_of_Human_Centric_Lighting_April_2015.pdf, Abruf: 30.09.2015.
[m] Bundesgesundheitsministerium (2015): Bedeutung der Gesundheitswirtschaft. http://www.bmg.bund.de/ themen/gesundheitssystem/gesundheitswirtschaft/bedeutung-der-gesundheitswirtschaft.html, Abruf: 22.09.2015.
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Silke Appelhans, M.Sc.
Silke Appelhans studierte Elektrotechnik an der Universität Paderborn. Während des Studiums lag ihr Hauptengagement im FG Elektrische Messtechnik, wo sie mehrere Jahre in Tutorien und Projekten als studentische Mitarbeiterin tätig war. Hauptthemen ihrer Arbeit waren die optische Feuchtemesstechnik und die Signalverarbeitung. Seit 2015 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lichtforum NRW im Rahmen eines vom BMBF geförderten Forschungsprojekts zur intelligenten und gesundheitsfördernden Beleuchtung im Wohnraum.