— 1 — DENNIS KÖHLER FÜR DEN KUNSTVEREIN BOCHUMER KULTURRAT E. V.
BOCHUMGERTHE LICHTZEITRAUM
ZU DIESER VERÖFFENTLICHUNG – EIN WORT
Z U V OR SEITE 5
PRO Z ESS MIT I M P ULSEN – E IN Z W ISCHENBERICHT
FÜR B OCHUM- G ERTHE SEITE 6
1 I MPULSE DER VORBEREITUNG SEITE 14
D O PP ELWASSERTÜRME IM
» N ACHT- TAG-PANORAMA« SEITE 15
»ÜBER ( N ) ORT« SEITE 24
KITSCH-BUDE – E IN L ICHT O RT
AM WEGESRAND SEITE 34
2 I MPULSE DER F ORTENT W ICKLUNG SEITE 42
L ICHTORTE AM H ELLW EG SEITE 43
»NACHT // GESTALTEN« SEITE 50
3 I MPULSE Z UR VERSTETIGUNG SEITE 56
S TADTENT W ICKLUNG UND L ICHTGESTALTUNG
– H ÜRDEN UND PERS P EKTI V EN SEITE 57
» A US B OCHUM- G ERTHE IN DIE R EGION « – E IN
L ICHT- S EMINAR SEITE 60
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N ÄCHTLICHES L UFTBILD V ON B OCHUMG ERTHE MIT B LICK AUF DIE S TÄDTE C ASTROPR AUXEL UND D ORTMUND Q UELLE : L UFTBILD H ANS B LOSSEY, H AMM
D IESE B ROSCHÜRE IST Gerthe gewidmet. Im wahrsten Sinne des Wortes soll hiermit ein Schlaglicht auf den Bochumer Stadtteil gerichtet werden. Denn der unscheinbare Ort am Stadtrand besitzt Einzigartigkeiten, die nach Einbruch der Dunkelheit eine besondere Wirkung im öffentlichen Raum entfalten. Bei diesen Einzigartigkeiten handelt es sich um künstlerische Werke, die allabendlich zu leuchten beginnen und mitunter eine bedeutende Stellung in der regionalen Sammlung lichtgestalterischer Installationen einnehmen.
D IE B E W EGGRÜNDE Z UR Erstellung dieser Broschüre sind vielfältig: Bekannt, jedoch nicht immer konsequent auf den Stadtteil bezogen, werden die vorhandenen Beiträge lichtgestalterischer Initiativen gebündelt und orientiert. Gleichzeitig werden weitere konzeptionelle Lichtentwürfe vorgestellt, die bisher noch nicht öffentlich gemacht wurden. In einem weitergehenden Anspruch soll hiermit das besonders wirkende Kunstlicht als Element der weiteren Stadtentwicklung für Gerthe vorgestellt werden. Denn Gerthe ist ein Stadtteil, der sichtlich mit strukturellen Problemen kämpft und weit ab vom Zentrum außerhalb der entwicklungspolitischen Fokussierung liegt. Als Baustein einer ganzheitlichen Entwicklung könnte eine neue abendliche Lichtgestalt einen eigenen Beitrag zur Anhebung der Lebensqualität im Stadtteil leisten.
D ER BISHERIGE P RO Z ESS informeller Lichtentwicklung in Gerthe zeigt sich bereit, konsequent fortentwickelt zu werden. Es ist einsichtig, dass das vorliegende Produkt nur kleine Hinweise geben kann, also nur einen Einstieg in das Thema vermitteln wird, bei dem die bestehenden Potenziale ganzheitlicher Lichtkonzeption nur umrisshaft dargestellt werden können.
ZU DIESER VERÖFFENTLICHUNG –
D IESE B ROSCHÜRE ORIENTIERT somit Impulse eines Prozesses, die reflektiert und diskutiert werden dürfen. Das heißt, dass alle aktiven (Verwaltung, Politik, Gewerbetreibende, Immobilienbesitzer) und alle passiven Lichtakteure (Bürgerinnen und Bürger) dazu eingeladen sind, das erste Licht-Profil des Stadtteils zu sehen, um seine integrative Fortentwicklung als Baustein einer qualitativen Stadtentwicklung zu nutzen.
Z U V OR
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WORT
P RO Z ESS MIT I MPULSEN
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U NTER DEM B EGRIFF »Internationale Bauausstellung Emscher Park – IBA « wurde in den Jahren 1989 –1999 ein komplexes Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen verstanden. Die Räume an Ruhr und Emscher sollten durch architektonische, städtebauliche, soziale und ökologische Maßnahmen mehr Lebens- und Wohnqualität erhalten. Mit Ideen und Projekten wurde der strukturelle Wandel einer ganzen Industrieregion befördert, qualifiziert und begleitet. Bei den vielen städtebaulichen Projekten und raumplanerischen Initiativen wurde insbesondere das künstliche Licht als Gestaltungsinstrument zur Neuorientierung genutzt, um die geschundenen Orte des Ruhrgebiets in eine Interesse weckende und ungewohnte Kulisse der Nacht zu überführen. Mithilfe außergewöhnlicher Ansichten sollte so ein Beitrag geleistet werden, die übrig gebliebenen Industrieartefakte als Bestandteil eines »anderen« Ruhrgebiets zu verstehen, das nunmehr auch für Freizeit, Tourismus und sogar für ein eigenes kulturelles Bewusstsein steht.
D IE » O RIENTIERUNG« DER verdichteten und im Rückbau zahlreicher Industrieanlagen fragmentierten Region spielte dabei auf unterschiedlichen Ebenen eine bedeutende Rolle: zum einen als Imageorientierung, um die historisch eingelagerte Identität der schwerindustriellen und verrußten Arbeiterregion den strukturellen Neubedingungen anzupassen. Zum anderen aber auch als Raumorientierung, um die polyzentrische Fläche aus Städten und Landschaften als vernetzte Einheit zu verdeutlichen. Eine der gleichsam image- und raumorientierenden Maßnahmen knüpfte dabei an den markanten topografischen Aufbau des Ruhrgebiets an. Die durch Kohleproduktion bedingte Haldenstruktur der originär eher flachen Region wurde als Orientierungssystem erkannt und ausgebaut. Mit ihren Aussichtspanoramen geben sie nunmehr einen Überblick des nahen und entfernten Umfelds; und mithilfe krönender Landmarken bekam das Ruhrgebiet ein bezeichnendes Profil, das nun auch von unten einen »roten Faden« von Stadt- und Landschaftsabfolgen kenntlich macht. Dabei sollte die Bestückung der Hochpunkte an manchen Orten nicht nur eine Tagwirkung entfalten. Auf den Hochpunkten – aber auch in Tälern der Städte – wuchs die Zahl der Lichtinstallationen, mit der Absicht die Region in ihrem Image und Raumverständnis auch nach Einbruch der Dunkelheit neu zu orientieren. — ABB. 02
E IN Z W ISCHEN- BERICHT FÜR B OCHUMG ERTHE
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Z W EI DER NÄCHTLICH wirkenden Landmarken wurden an der naturräumlichen Nordgrenze von Bochum-Gerthe eingerichtet. Die Doppelwassertürme am Bövinghauser Hellweg und die benachbarte Haldenmarke »über(n)ort« werden im ersten Abschnitt dieser Veröffentlichung vorgestellt. Die Lichtkomposition der so genannten »Kitsch-Bude« schließt als dritte, innerörtlich wirksame Kunstlichtmarke daran an und erweitert das Ensemble lichtgestalterischer Maßnahmen in Gerthe. Der mit »impulse der vorbereitung« überschriebene Abschnitt fasst die Rahmenbedingungen und konzeptionellen Hintergründe der drei Installationen zusammen. ABB. 03 ABC
M IT DEM JÜNGSTEN Lichtentwurf, der »Kitsch-Bude«, wurde das erste, regional wirksame Lichtprofil Gerthes auch in die alltäglichen Bewegungsräume des Stadtteils gebracht und als baukulturelle Aufgabe an den Bochumer Kulturrat e.V. angedockt. Nach IBA und in der Bemühung, »Kultur von unten« zu betreiben, wurde die Inszenierung Gerthes mit Licht als Mittel der kulturellen Stadtaufwertung erkannt und seitdem kontinuierlich gefördert. Zwei vom Kulturrat angeregte Konzepte, die den Stadtteil mit Licht interpretieren und als »impulse der fortentwicklung« dienen, zeigt der zweite Abschnitt.
D ER DRITTE A BSCHNITT ist zusammengefasst unter dem Titel »impulse zur verstetigung« . Bochum und Gerthe besitzen noch keine ganzheitliche Strategie der städtischen Lichtplanung, die konsequent alle Lichtkomplexe im öffentlichen Raum adressiert und in einer leitenden Planung aufeinander abstimmt und perspektivisch entwickelt. Aus diesem Grund folgt eine Ausführung über die Hürden und Perspektiven von künstlichem Licht als Baustein der Stadtentwicklung. Diese kurze Einordnung dient gleichsam dem Aufruf zur Entwicklung wie auch dem Aufzeigen von Grenzen einer derartigen Strategie.
D ER LET Z TE A BSCHNITT endet mit Einblicken eines auf den Stadtteil bezogenen Licht-Seminars, das mit Studierenden in der Kitsch-Bude abgehalten wurde. Eine strategische Planung der vielen Stadtlichter steht noch am Anfang von methodisch gesicherten Vorgehensweisen. Folgerichtig etabliert sich dieses wichtige, jedoch allzu häufig vernachlässigte Thema in Forschung und Lehre der Stadtplanung. Die Studierenden des »master städtebau NRW « wagten so im Jahr 2010 den Versuch, eine perspektivische Grundlage zur Lichtentwicklung Gerthes zu bereiten. Auf verschiedenen Ebenen ist der Stadtteil damit längst Anschauungsobjekt und Versuchsgegenstand von stadtentwicklungsorientierter Lichtgestaltung und Lichtplanung im öffentlichen Raum!
12 ABB. 02 P ANORAMEN V ERSCHIEDENER R UHRGEBIETSHALDEN IM T AG / N ACHT V ERGLEICH Q UELLE : D ENNIS K ÖHLER, C ASTROPR AUXEL
13 ABB. 03 ABC — D OPPEL W ASSERTÜRME, K ITSCHB UDE UND »ÜBER ( N ) ORT« Q UELLE : D ENNIS K ÖHLER, C ASTROPR AUXEL
1 I MPULSE DER VORBEREITUNG
D ER ERSTE A BSCHNITT Z EIGT DIE IN B OCHUM- G ERTHE
BEFINDLICHEN L ICHTKOM P OSITIONEN ALS » I M P ULSE
DER VORBEREITUNG«. S CHON SEIT M ITTE DER 1990 ER JAHRE BESIT Z T DER S TADTTEIL EIN WACHSENDES
PROFIL ANS P RUCHS V OLLER G ESTALTUNGEN, DIE NICHT
NUR IM UND FÜR DEN S TADTTEIL W IRKEN.
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WAS SICH AUS der Ansicht der Doppelwassertürme am Bövinghauser Hellweg nicht unmittelbar herleiten lässt, ist ihre Objektinszenierung als Teil der ersten und immer noch einzigen regional entwickelten Lichtskulptur des Ruhrgebiets. ABB. 04 AB Zurückzuführen auf das von Georg Kiefer und Manfred Walz entwickelte »Nacht-Tag-Panorama« ist die Lichtskulptur ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park, die zwischen den Jahren 1989 und 1999 stattfand. Die Idee des Projekts lag in einer Panoramasicht von Industrie- und Versorgungsbauten begründet, die von der ehemaligen Bergehalde (heute »Landmarke«) Schwerin in Castrop-Rauxel aus am Tage sichtbar sind und durch lichtkompositorische Inszenierungen in der Nacht neu interpretiert werden sollten. ABB. 06 A Am Tage wird von der Haldenkuppe aus die nahe Umgebung von Castrop-Rauxel im Norden, Herne im NordWesten, Bochum-Gerthe im Süd-Westen und Dortmund im Osten erfahrbar. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte die Auswahl von benachbarten Hochpunkten die regionale Umgebung visuell vernetzten und die Nachtansicht mit besonderen Lichtorten überformen. ABB. 05 —
G RUNDLAGE DER P LANUNGEN war ein Dunkelzonen- und Lichtplan des Nahbereichs der Halde. Er zeigt die charakteristische Fragmentierung der Region in Waldstücke, landwirtschaftlich und industriell genutzte Flächen und Siedlungsräume. Bis zu 40 potenzielle Licht-Landmarken fasste die originäre Planung im 10 km Umkreis des Castrop-Rauxeler Aussichtspunkts, was eine neue Art regionaler Raumerfahrung darstellte. Dabei lag das Augenmerk auf Bauwerken, die mit der regionalen Entwicklung des Bergbaus, dem Verbrauch und der Entsorgung der Stadt- und Industrielandschaft zu tun hatten. ABB. 06
D OCH NICHT NUR die überörtliche Sichtvernetzung und Interpretation der Region mit Kunstlicht machen das »Nacht-TagPanorama« selbst nach 17 Jahren so einzigartig: Energiebezug, Ökologie und Zeit in einem ganzheitlichen Entwurfsansatz zu berücksichtigen, hat nur wenig Nachahmung gefunden. In der Summe der im Ruhrgebiet befindlichen Lichtgestaltungen stellt ein solcher Ansatz immer noch eine konzeptionelle Besonderheit dar.
D OPPEL W ASSERTÜRME IM » N ACHTT AGP ANORAMA « G EORG K IEFER UND M ANFRED WAL Z 1994, 2001 15
— 16 — — ABB. 04 AB // 05 — DIE DOPPELWASSERTÜRME AM BÖVINGHAUSER HELLWEG // EINE SKIZZE ZUM NACHT-TAG-PANORAMA QUELLE 04 AB // 05: DENNIS KÖHLER, CASTROP-RAUXEL // GEORG KIEFER, BRAUNSCHWEIG
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ABB.
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ABB.
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— 19 — — ABB. 06 D — — ABB. 06 E —
— 20 — — ABB. 06 F — — ABB. 06 ABCDEF — D ER S ICHTKREIS DES N ACHTT AGP ANORAMAS MIT DEN REALISIERTEN P ROJEKTEN: F ÖRDERTURM E RIN 1-2-7 ( C ASTROP), WASSERTÜRME ( G ERTHE), F AULGASBEHÄLTER ( D EUSEN), F ÖRDERTURM T EUTOBURGIA ( S ODINGEN), H AMMERKOPFTURM ( S CH W ERIN) Q UELLE 06 A: M ANFRED WAL Z , B OCHUM, 06 BCEF : D ENNIS K ÖHLER, C ASTROPR AUXEL 06 D: S TADT C ASTROPR AUXEL, G ÖDDE / H OPFE
A US DER STÄDTEÜBERGREIFENDEN Gesamtplanung wurden insgesamt fünf Projekte realisiert. Neben drei Fördertürmen in Castrop-Rauxel und Herne-Börnig erhielt auch ein gepaarter Faulgasbehälter in Dortmund-Deusen eine ebenso charakteristische Nachterscheinung wie die Doppelwassertürme im Bochumer Norden.
ABB. 06 B -F Im Spannungsbogen individueller Lichtentwürfe, die einer gemeinsamen Leitlinie folgen, schließen die großmaßstäblichen Zeichen regionaler Identität zu einem fassbaren Verbund auf, indem sie zum gleichen Dämmerungszeitpunkt eingeschaltet und durch Leitfarben erfahrbar werden. Der Abschaltmechanismus ist dabei mit einer solaren Steuerungseinheit gekoppelt: ist die im Sonnenlicht des Tags gespeicherte Energie verbraucht, erlöschen die Lichtobjekte je nach täglicher Sonneneinstrahlung am Standort. Im Sommer leuchten sie demnach bis zu zwei, im Winter mindestens eine halbe Stunde nach Eintritt der Dämmerung nach – so das Konzept, denn dieses kurzzeitige Aufleuchten ist im Alltag nicht erlebbar. Die Eigenästhetik der Objekte wirkte bei Betreibern und Besuchern derart, dass die konzeptionellen Betriebszeiten aufgehoben wurden. Ein sog. »Prominentenschalter« sorgt dafür, dass die Lichtinstallationen starren Schaltzeiten folgen. Demgemäß beginnen sie mit Eintritt der Dämmerung zu leuchten und beenden ihren Betrieb gegen 23.00 oder 24.00 Uhr.
S O LEUCHTEN DIE Doppelwassertürme am Rande von Bochum-Gerthe seit dem Jahre 2001 . Als Landmarken markieren sie einen zusammenhängenden, nicht bebauten
Naturbereich zwischen Bochum und Castrop-Rauxel und pointieren damit das historisch-regionale Planungsbestreben, die urbanisierten Flächen des Ruhrgebiets zu gliedern und durch Belüftungszonen aufzuwerten. Durch ihre Lage im nächtlich menschenleeren Naturraum und aufgrund der geplanten Ensemblewirkung vom 3,5 km entfernt liegenden Aussichtspunkt der Landmarke Schwerin wurde die Lichtwirkung weniger für die unmittelbare Umgebung des Objekts entwickelt. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die großen Volumen so angestrahlt, dass sie nur in ihrer Spiegelachse kenntlich werden und sich ein Großteil ihrer Masse im Dunkel der Nacht auflöst. Dieser visuellen Auflösung des Zylinderpaares steuern zwei Lichtlinien entgegen, die den Behälterkopf nachzeichnen. In ihrer Ansicht scheinen die Lichtringe zu rotieren, da die selbstleuchtenden Seitenlichtfasern einem dynamischen Farbwechsel von blau bis weiß folgen – es entsteht der Eindruck von gemächlich schwankenden Wasserbehältern. ABB. 07 —
O B V ON C ASTROP- R AUXEL oder BochumGerthe aus betrachtet, belegen die Doppelwassertürme die Möglichkeit einer regional bezogenen Lichtskulptur, in der Lichtgestaltungen im Kontext der Stadtlandschaft Ruhr gestalterisch ganzheitlich, nach Energieeintrag, Standortzusammenhängen, Lichtspektrum, Leuchtdauern und sozialhistorischen Bezügen in vielen Dimensionen nachhaltig konzipiert sein können. Eine Chance, die seit der Internationalen Bauausstellung Emscher Park nicht weiter ergriffen und ausgebaut wurde.
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— ABB. 07 —
D IE HISTORISCHE B EDEUTUNG von Gerthe ist unmittelbar mit den 1967 stillgelegten Betrieben des Lothringer Bergwerks verbunden. Die ehemalige Zechenanlage zählte insgesamt fünf Werksteile, die bis auf die beiden ersten Schächte mit Verwaltung räumlich voneinander getrennt in den Stadtgebieten von Gerthe und Hiltrop lagen. Über nahezu einhundert Jahre wurden hier Millionen von Tonnen Steinkohle abgebaut, wobei nicht nur das schwarze Gold zu Tage gefördert wurde. Das nicht nutzbare Gestein, die mitgeförderte »Berge«, wurde zunächst von der wertvollen Kohle getrennt und danach auf einem Feld zwischen den Schächten I / II und III angehäuft. Gesäumt an den Gleisanlagen der Werksbahn entstand so die über Jahrzehnte hinweg gewachsene Halde Lothringen, die sich langsam aber stetig gegen die südlich liegende Agrarlandschaft in Richtung Dortmund schob. Dabei bildete sich eine Haldengestalt, die einem bestimmten Schüttungsprinzip folgte und so wie die vielen anderen Ruhrgebietshalden einen Teil der bergbaulichen Produktionsgeschichte belegt. Die Halde Lothringen kennzeichnet eine lange und flachgestreckte Morphologie, die von nordöstlicher Betrachtung nicht als künstliche Schüttung auffällt. Ganz im Gegenteil zur Südflanke: hier zeigt sich eine steil ansteigende Böschung, die einen farblichen, materiellen und topografischen Kontrast zur südlichen Landschaft bildet. ABB. 08 —
D E M POSTMONTANEN A UFTRAG folgend, die Bergehalden im Ruhrgebiet zu rekultivieren und aus der Bergaufsicht zu entlassen, wurden viele Halden ähnlicher Morphologie durch Ausgleichschüttungen gesichert, wobei ihr gewachsener Charakter in die Landschaft eingepasst und gleichzeitig verwischt wurde. Bei der Halde Lothringen hingegen wurde dieser Prozess aufgehalten. Mit der IBA -Emscherpark etablierte sich die neue Sicht auf die industriehistorisch überformte Landschaft und die Absicht, die topografische Ausprägung der Böschungshalde in Bochum-Gerthe zu erhalten und sogar unter Denkmalschutz zu stellen.
D AS IN DER Stadt Hattingen ansässige Planungsbüro Herrmanns folgte im Auftrag der EGR Ende der 1990 er Jahre der Aufgabe, den Industrieberg nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sondern auch seinen typologischen Charakter als künstlich geschüttetes Landschaftsbauwerk freiraumplanerisch
» ÜBER ( N ) ORT « K IRSTEN UND P ETER K AISER 2003 24
25 ABB. 08 HALDE LOTHRINGEN MIT ÜBER(N)ORT AM TAG Q UELLE 08: SILKE BARTELS, DORTMUND
herauszuarbeiten. Dabei zeigte die über Jahrzehnte geronnene Gestalt ihren bestimmenden Spannungsbogen insbesondere an der scharfen Schnittkante von flacher und steiler Böschung, künstlicher und natürlicher Entstehung sowie industrieller und agrarischer Nutzung. Demnach projektierte das Planungsbüro eine Promenade in geringem Abstand zur Haldenkante, und es entstand eine besondere Entwurfsaufgabe »zwischen Notwendigkeit und künstlerischer Freiheit«, 1 um die Schnittkante zu sichern und weiter zu akzentuieren. Die Absturzgefahr an der langen und kargen Steilflanke sollte gedämmt und gleichzeitig der Aufenthaltsort deutlicher hervorgehoben werden. Dabei bezog sich der Gestaltungsrahmen jedoch nicht nur auf die Wahrnehmungskontraste der unmittelbaren Umgebung und die Halde an sich. Die in naher Entfernung liegenden Doppel-Wassertürme der Gelsenwasser AG sollten mit dem Jahr 1999 als Projektbaustein des »Nacht-Tag-Panoramas« mit Kunstlicht inszeniert werden. Eine Vorbedingung der Entwurfsaufgabe lag somit auch darin, diese Kulisse in die zu entwickelnde Landmarke der Halde aufzunehmen. 2
U M DIE UNTERSCHIEDLICHEN räumlichen Bedingungen zu interpretieren und die steile Südkante der Halde mit der Metapher eines »Zaunes«, der keiner werden sollte, zu sichern, wurden einzelne Künstler um Entwurfsideen gebeten. In einem eingeschränkten Wettbewerb überzeugten Kirsten und Peter Kaiser mit einer Konstruktion, die die räumlichen und sicherungstechnischen Rahmenbedingungen ganzheitlich aufnahm und neu ordnete.
M IT EINEM VER W EIS auf Albrecht Dürer, der einst einen Verlauf von Verbindungslinien als »überort« bezeichnete, projektierten Kirsten und Peter Kaiser ein an 23 Tragsäulen befestigtes Stahlrohr von 220 Metern Länge: »über(n)ort«. 3
I N V IELSCHICHTIGER WEISE legten Kirsten und Peter Kaiser den Gestaltungsrahmen aus, um »über(n)ort« zu setzen. Dabei spannten sie eine Parallele zur Kartografie des Bergbaus, bei der tektonische Störungslinien – d. h. linienartig verlaufende Trennungen von Gesteinsgefügen – als markante Linien dargestellt werden. Diese Analogie zu tektonischen Gefahrenzonen überhöht die Rohrkonstruktion »über(n)ort«, indem sie in einem signalähnlichen Gelbfarbton erscheint.
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09—
ABB.
I N IHRER W AAGERECHTEN Ausdehnung setzt die nivellierend wirkende Linie einen Kontrast zur topografisch geschwungenen Landschaft. Während sie die steile Böschungskante begrenzt und die Besucherschaft in der Annäherung mäßigt, gibt sie gleichzeitig den Blick auf die Bochumer Agrarlandschaft frei. Flaniert der Haldenbesucher an der Installation entlang, steigern die vertikalen Tragrohre die Wahrnehmung der ansonst kaum spürbaren Haldentopografie. Im Verlauf der Horizontallinie »wachsen« die einzelnen Tragrohre jeweils um ca. 24 cm und vermitteln damit einen spürbaren Höhenanstieg.
»ÜBER(N)ORT« IST NICHT nur am Tage eine außergewöhnliche Marke in der Landschaft. Nach Einbruch der Dunkelheit entfaltet die Rohrkonstruktion ihre Eigenschaft als besondere Lichtarchitektur. Es entsteht eine Formensprache, die sich zunächst nur im Licht begründet, da die Elemente der räumlichen Umgebung selbst nicht beleuchtet werden. Über die gesamte Länge erstreckt sich eine gelbe Lichtlinie. Ein mit Licht emittierenden Dioden ( LED) hinterleuchtetes, transparentes Abdeckelement, das in das horizontale Tragrohr eingelassen ist, erstreckt sich entlang der gesamten Installation und setzt eine nächtliche Lichtmarke, die nur von südlicher Annäherung aus sichtbar wird. Sehr fein und ausgereift wurden Farbnuancierungen und Lichtstärken der Leuchtdioden so gewählt, dass die leuchtende Abdeckung den Rundcharakter des Rohres unterstützt.
E NTGEGEN EINER REI SS ERISCHEN Inszenierung nutzen Kirsten und Peter Kaiser das aufmerksamkeitslenkende Licht, um die räumlichen Bezüge an einem Ort zu verdichten. Nicht die straßenseitige, sondern die Ansicht aus der Landschaft heraus wird mit der über der Halde schwebenden Lichtlinie neu geführt und gibt dem Landschaftsraum nach Norden so Dimension und Begrenzung. Der Anreiz, die Installation auch nachts zu erschließen, erfolgt über die südwestliche Perspektive. Der »Eingang« der Halde befindet sich dabei am Westausläufer des Berges, an der Straße »An der Halde«. Der Vorbeifahrende erkennt nur einen kleinen, aber Interesse weckenden Ausschnitt der Landmarke. In der fußläufigen Annäherung erscheint »über(n)ort« entmaterialisiert, da zunächst nur die Lichtlinie in der ansonst dunklen Umgebung wirkt. In unmittelbarer Nähe zeigt sich dann der erste Konstruktionsabschnitt als rahmendes Tor von
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ABB. 09//10 N ACHTANSICHTEN DER I NSTALLATION » ÜBER(N)ORT « // L UFTBILD MIT B LICK AUF DEN B OCHUMER » R UHRP ARK « . I M H INTERGRUND TRITT DIE L ICHTLINIE V ON » ÜBER(N)ORT « HER V OR. Q UELLE 09//10: S ILKE B ARTELS, D ORTMUND // L UFTBILD B LOSSEY, H AMM
vertikalen Tragrohren und horizontaler Lichtlinie. Genau in dieser Rahmung werden die entfernt liegenden Doppel-Wassertürme erfahrbar und konzentrieren die räumliche Beziehung der beiden Lichtinstallationen. ABB. 09
I M ERSTEN ZUGANG ist »über(n)ort« eine Installation, die die lokale Umgebung der Halde in Bezug zueinander setzt. Dabei hat die Installation auch eine regional wirkende Komponente.
ABB. 10 Ohne eine Bezugnahme voraussetzen zu können, da sich die Projekte in der Entwurfsphase nicht kannten, ist eine räumliche Verbindung der regionalen Lichtinstallation »Yellow Marker« von Mischa Kuball entstanden. So markiert die Lichtgeste von »über(n)ort« in der zweiten, regionalkonzeptionellen Raumbetrachtung eine »Mitte« des Ruhrgebiets zwischen Bönen und Kamp-Lintfort, den Orten der beiden »Yellow Marker«.
D ER HEUTIGE ZUSTAND von »über(n)ort« stellt sich kritisch dar. Nur zwei Jahre nach Eröffnung des Haldenplateaus wurde ein Element der Lichtabdeckung aufgebrochen. Ein überschaubarer Defekt, der – sofern er umgehend behoben worden wäre – vermutlich keine schwerwiegenden Folgen verursacht hätte. Jedoch reihten sich immer mehr Aufbrüche und auch Diebstähle der LED -Leitungen aneinander. Es folgte die komplette Zerstörung der Lichtlinie. Über fünf Jahre hinweg versuchten Kirsten und Peter Kaiser die Verantwortlichen des Haldenplateaus davon zu überzeugen, die Installation instand zu setzen. Doch die Finanzierung konnte nicht geleistet werden. Erst im Zuge des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 konnte der Haldeneigentümer die Reparaturinitiative ergreifen – jedoch eher zum Leid des Künstlerpaares, da sie nicht in die Arbeiten eingebunden wurden. Aufgrund der finanziellen Lage erfolge ein Verbau anspruchsloser, da planer Abdeckplatten mit dahinter liegenden LED -Elementen, die nicht die Farb- und Lichtstärkenuancierung vorweisen, die die Wirkung der Lichtinstallation grundlegend auszeichnete. Somit ist der heutige Lichteindruck von »über(n)ort« nur noch ein tragischer. Die Begeisterung, die Installation in Betrieb zu sehen, mischt sich zeitgleich mit der Enttäuschung mangelnder
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Vollendung. 1 E NTWI C KLUNGSGESELLS C H A FT RUH R -BO C HUM M BH 1999: GR UNDL A GEN FÜ R DIE E NTWU R FSWE R KSTATT, 1 — 2 VGL. E B D., 2 FF — 3 VGL. K I R STEN KA ISE R 1999: P R OJEKTVO R S C HL A G FÜ R DIE HA LDE L OTH R INGEN
D ER C ASTROPER H ELL W EG ist eine stark befahrene Hauptstraße, die von vielen unattraktiven Architekturen gesäumt wird. Was dabei in der ersten Ansicht verborgen bleibt, ist der Bestand einzelner, städtebaulich bedeutsamer Fragmente, die den Hellweg seitlich begleiten. Eines dieser zunächst unauffälligen Fragmente ist ein ehemaliger Kiosk – oder doch eher »Bude«, wie es im Ruhrgebiet heißt. Und die ehemalige Bude ist nicht irgendein Gebäude. Sie ist ein soziokultureller und städtebaulicher Bedeutungsträger: für Gerthe, Bochum und sogar für die Ruhrregion. Denn als Kiosk und Trinkhalle dokumentiert sie eine regionaltypische Bauaufgabe, die vorrangig in Gegenden anzutreffen ist, die von Arbeitern geprägt wurden. VGL. G ÖS C HEL 1996: D ENKM A LLISTE DE R S TA DT BO C HUM, KAR TEIK AR TE A 412
D AS G EBÄUDE W URDE um 1928 als Warte- und Trinkhalle am Umsteigepunkt der Bochumer Straßenbahn gebaut, die die vielen Bergarbeiter aus umliegenden Stadtteilen und Städten nach Gerthe brachte. Als erster Betreiber übernahm sie der Bergbauinvalide Friedrich Kitsch, und es sollte nicht lange dauern, bis die »Kitsch-Bude« einer der bedeutendsten Treffpunkte im Stadtteil wurde. Durch die nah liegende Zeche Lothringen trafen sich dort die bierdurstigen Schichtwechsler mit ihren Familien und belebten so von frühmorgens bis spätabends die kleine Verkaufshalle. Sie war zwar ein kleiner, aber dafür sehr bekannter Anker des Stadtteils – ein Refugium des »kleinen Mannes« für kurze zwischenmenschliche Kontakte. VGL. DR OSTE, T.; K IVELITZ, G .; K IVELITZ, I . 2000: WA S DIE S TEINE UNS E R ZÄHLEN – G E R THE-B A ND 1, 118 F
N EBEN DER SO Z IOKULTURELLEN Geschichte zeigt das Gebäude entlang seines Nutzungszwecks einen ungewöhnlichen architektonischen Ausdruck. Mit Merkmalen der Neuen Sachlichkeit sticht insbesondere die straßenseitige Front hervor. Ein Portikus, der von sechs paarig angeordneten, konisch zulaufenden Pfeilern getragen und von einer gestuften Attika mit expressiver Linienführung gekrönt wird. Neben des soziokulturell besonderen Geschichtswerts kennzeichnet das Gebäude eine ungewöhnliche Architektur. Denn an der Hauptachse des Castroper Hellwegs kennzeichnet die Kitsch-Bude den südwestlichen Auftakt des Gerther Stadtteils. ABB. 11
KITSCH-BUDE –E IN L ICHT O RT AM WEGESRAND D ENNIS K ÖHLER 2005, 2009 34
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E NTGEGEN DEN HEUTE noch beständigen Attributen des baulich-stadträumlichen Ausdrucks hat sich die Nutzung der KitschBude in den letzten Jahren grundlegend, aber chancenreich verändert. Nachdem die Haltestelle der Straßenbahn verlegt wurde und die letzte Eigentümerin den Kiosk 1997 geschlossen hatte, lag die Bude zunächst brach. Doch infolge der historischen Aufarbeitung der Gerther Geschichte trat sie immer mehr in das Interesse des Bochumer Kulturrats. Unermüdlich wurde der Gedanke verfolgt, das denkmalgeschützte Gebäude anzumieten, die besondere Position der Kitsch-Bude in soziokultureller und baugeschichtlicher Hinsicht neu zu interpretieren, aufzuwerten und anzueignen. Die Kitsch-Bude sollte ein Ort für Kunst und Kultur werden.
B EREITS Z U B EGINN der Übernahme entstand die Idee, die neue Wahrnehmung der Bude auch über eine nächtliche Hervorhebung zu fokussieren. Nach den ersten Entwürfen im Jahr 2005 kämpfte der neue Mieter jedoch fast pausenlos mit geplatzten Rohren, undichten Dachflächen und maroden Bausubstanzen – ein Fass ohne Boden. Nach vier Jahren kontinuierlicher Arbeit folgten die Fertigstellung und schlussendlich auch die Inszenierung mit Kunstlicht im Jahr 2009 . Heute ist das kleine Gebäude ein charismatischer Ort des Gerther Kulturpfads. Es bietet Raum für Vorträge, Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Seminare und künstlerische Interventionen.
D IE NÄCHTLICHE L ICHTKOMPOSITION
arbeitet die mehrdimensionalen Positionen der Kitsch-Bude als solitäres Schmuckstück, Eingang zum Stadtteil und soziokulturellen
Aneignungsort heraus. ABB. 12 Das Medium Licht liefert hierfür eine vierfach gelagerte Sprache der Gestaltung:
1.) D ER I NNENRAUM W IRD, sofern keine Veranstaltungen stattfinden, mit einem indirekt wirkenden, gelb-orange farbigen Licht ausgefüllt, das nach Einbruch der Dunkelheit durch die Fenster der Bude nach außen scheint. Durch diese öffentliche Transparenz soll das Gebäude wieder belebt wirken, nachdem es viele Jahre leer stand und aus der Erinnerung der Anwohner verschwand. Die »Kultur ist eingezogen« und lädt ein, den so wichtigen Treffpunkt des Stadtquartiers wieder anzunehmen. Dabei wird mit der Assoziation eines Winterspaziergangs gespielt, dessen Ende von einer einladend warm leuchtenden Hütte beendet wird. Der Vorbeigehende kann sich nicht verwehren, einen kurzen Blick in das unbekannte Innere zu werfen.
2.) D ER U NTERSTAND DES Portikus erhält mit einem über die Decke reflektierenden, warmweißen Licht Tiefe und Plastizität im Dunkel des Abends. Diese reliefartige Geste des Aufenthalts stellt eine Reminiszenz an den historischen Wartebereich dar, der in den späten 90 er Jahren im Zuge der Neuordnung des Gleiskörpers verlegt wurde. Die zwischen den paarig angeordneten Säulen leuchtenden Strahler betonen dabei die am Tage im Halbschatten befindlichen Schenkelpaare. In der Seitenperspektive bindet diese rhythmisierte Ansicht Fußgänger wie auch Autofahrer, die die Bude vorrangig in der seitlichen Annäherung wahrnehmen. Durch die Säulenpaare und ihre quadratischen Querschnitte bilden sich insgesamt drei Lichtkeile, die sich auf
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dem Fußweg aufweiten und die expressive Geometrie der architektonischen Linienführung mit Licht und Schatten fortführen.
3.) D ER GESTUFTE A TTIKAABSCHLUSS wird im unteren Bereich durchgängig und prägnant illuminiert, wobei die Helligkeit auf die Komposition der gesamten Lichtsprache abgestimmt wurde und zurückhaltend warm-weiß leuchtet. Das abschließende Lichtband verlängert die repräsentative Wirkung des gesamten Portikus bis in die späten Abendstunden. Besondere Aufmerksamkeit erhielt hierbei die Wahl des richtigen »Werkzeugs«. Die Linearität und Dimension der Attika duldete nur eine extrem flache Lichtschiene, die den Tageseindruck nicht hätte beeinflussen dürfen.
4.) D AS V IERTE G ESTALTUNGSELEMENT wurde nicht realisiert. Der ursprüngliche Entwurf sah vor, die das Gebäude rahmenden und den Eingangscharakter potenzierenden Platanen in das Lichtkonzept einzubinden. Ihr großes Volumen aus Blatt- und Astwerk sollte dabei plastisch hervorgehoben werden, ohne dabei die Lichtkomposition zu bestimmen. Durch einen grünblauen Lichtschimmer sollte die geheimnisvolle Spannung des Gebäude- und Naturensembles überhöht werden. Das Budget reichte jedoch nicht aus, die komplette Installation zu realisieren, was hingegen unter ökologischen Aspekten zu einem verbesserten Einsatz des Kunstlichts führte. Zur Vermeidung unnötiger Himmelserhellung sollte eine Ausrichtung von Leuchten nicht gen Himmel geführt werden oder in Naturbereiche strahlen.
D IE L ICHTKOMPOSITION DER Kitsch-Bude tritt jeden Abend mit Einbruch der Dunkelheit hervor. Mit fortgeschrittenem Abendverlauf senken sich die automatischen Rollläden der Fenster gegen 21.30 Uhr und bereiten das zeitgebundene Verlöschen der Außenbeleuchtung vor. Gegen 22.30 Uhr ordnet sich das denkmalgeschützte Gebäude dann dem Dunkel der Nacht
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HINWEIS : K ITS C H-BUDE A KTUELL: NAC H DEM T ODE DES 1. V O R SITZENDEN DES BO C HUME R K ULTU RRAT E. V., G E R D K IVELITZ, S A H SI C H DE R V E R EIN ZUNÄ C HST A U SS E R STA NDE, D A S G E B ÄUDE NE B EN SEINEM HA U P TSITZ IM K ULTU R M A G A ZIN KONTINUIE R LI C H MIT KULTU R ELLEM L E B EN ZU FÜLLEN. MITTLERWEILE WIRD SIE WEITERHIN IN DER TRÄGERSCHAFT DES KULTURRATS DURCH DEN MUSIKERTREFF RUHR E.V. ZUR FÖRDERUNG JUNGER M USIKE R IM REVIE R GENUTZT. ABB. 12 N ACHTANSICHTEN DER K ITSCHB UDE Q UELLE 12:
ASTROPR AUXEL
unter.
D ENNIS K ÖHLER, C
2 I MPULSE
F ORTENT W ICKLUNG
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DER
H INTERGRUND UND E INORDNUNG
F ÜR EINE SCHEMENHAFTE Vision, welche Prägungen und Mehrwerte ein Lichtkonzept für Gerthe zeigen könnte, wurde – ausgehend von der 2005 entworfenen Kitsch-Bude – der Castroper Hellweg als eine den Stadtteil zusammenfassende und orientierende Spange aufgegriffen. Als Teil eines noch ausstehenden Lichtkonzepts für die Stadteinheit diente der Hellweg so als erster Handlungsraum für drei einzelne Lichtinterventionen, die den langen Transferraum strukturieren und Bezüge zu seiner unmittelbaren Umgebung herstellen sollten.
R AUM UND B EDINGTHEIT
ZUM EINEN V ERPFLICHTET der Castroper Hellweg allein schon aufgrund seines Namens, ein neues Lichtprofil zu erhalten. Denn als historische Wegeverbindung des Fernhandels waren Hellwege stets von Bewuchs frei zu halten. Sie wurden in diesem Sinne immer schon »gelichtet«, auch wenn diese Lichtung keine künstliche Beleuchtung meinte. Zum anderen ist der Hellweg auch heute noch eine bedeutende Verkehrsstraße, die sowohl Gerthe als auch die umliegenden Städte, insbesondere Castrop-Rauxel mit Bochum verbindet. Die Bedeutung dieser Verbindungsachse zeigt sich in der hohen Anzahl passierender Verkehre, was eine empfindliche Störung im räumlichen Gefüge unterschiedlicher Nutzungen darstellt. Der Kernbereich mit Fußgängerpassage und Markt befindet sich in unmittelbarer Anbindung und Nähe zum Hellweg, an deren Verknüpfung vereinzelte Ladenlokale und die Haltestellen der Bus- und Straßenbahnlinie zusammentreffen. Es ist ein Zwiespalt: einerseits ist der Hellweg eine wichtige Verbindungslinie der angrenzenden Städte, andererseits trennt der einst historische Handelsweg die östlich liegende Kernzone vom westlichen Wohnbereich mit Hiltrop.
I N DER E RINNERUNG durchfahrender »Kurzzeitgäste« verbleibt Gerthe nur als flüchtig wahrgenommener Transferraum, dessen seitliche Bebauung und Gebäudenutzung einen unattraktiven Eindruck hinterlassen. Der verkehrliche Knotenpunkt an den Haltestellen der Kreuzung zur Hiltroper Landwehr unterbindet dabei jegliche Aufenthaltsqualität wartender Bürgerinnen und Bürger, da die schmalen Gehwege von teils verwahrloster Architektur gesäumt sind und vom dominierenden Straßenverkehr strapaziert werden.
L ICHTORTE AM H ELL W EG M ANFRED WAL Z UND D ENNIS K ÖHLER 2007 43
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D ABEI BESIT Z T DER Hellweg das Potenzial eines Rückgrats, das alltägliche Nutzungen lebenswerter macht und den ganzen Stadtteil als Raumeinheit orientiert. Dies wird insbesondere an seinen unauffälligen, aber historisch bedeutsamen Anfangspassagen deutlich: Die Kreuzungssituation mit dem Gaststättengebäude »Cöppencastrop«, heute »Ante portas«, am östlichen Siedlungsrand und die Kreuzungssituation mit »KitschBude« am westlichen Übergang zur nördlichen Stadtradiale Bochums.
ZIELE UND K ON Z EPT
D IE Z U V OR BESCHRIEBENEN Rahmenbedingungen waren Anlass, den Hellweg mit einzelnen Lichtorten zu orientieren und gleichzeitig die Passagen an der Kreuzung zur Hiltroper Landwehr und Fußgängerzone Lothringer Straße aufzuwerten. Die Aufenthalte der ansonst benachteiligten Fußgänger im Haltestellenbereich sollten über eine besondere Geste räumlicher Qualität aufgewertet werden.
D AS TEILRÄUMLICHE K ON Z EPT sieht drei Sequenzpunkte vor, die mit stadträumlich wirkenden Lichtkomposition betont werden. ABB. 13 —
1.) D IE G ESTALTUNG DER westlich liegenden Kitsch-Bude wird durch ein weiteres Lichtelement erweitert, das die stadträumlich besondere Positionierung überhöht. Die nicht realisierte Inszenierung der PlatanenBäume, die der Bude originär einen markanten Rahmen verleihen sollten, wurde gänzlich neu interpretiert. Mithilfe von drei Lichtbändern werden die charakteristischen Doppelsäulen des Buden-Portikus nunmehr auf die Fahrbahn des Hellwegs übertragen. Durch die von der Bude aus
projizierten Bänder wirkt die Installation der Kitsch-Bude über ihre Grenzen hinaus und schafft eine neue Verbindung von Fahrweg und die ihn säumende Architektur. In der Passage der Lichtbänder durchbrechen Fußgänger und Fahrzeuge die Lichtprojektion und werden Teil einer »Licht-Schwelle«, die in den Stadtteil führt. 1
2.) D ER S E Q UEN Z PUNKT AN der Kreuzung Hellweg / Fußgängerzone und Hiltroper Landwehr besteht aus mehreren lichtgestalterischen Einzelelementen. Zum einen wird auf den Haltestellenbereich von Bus und Straßenbahn ein gehweg- und fahrbahnübergreifendes Oval – eine »Lichtinsel« –projeziert. Es dient der Hervorhebung der wartenden Fahrgäste und reagiert auf die Taktfrequenz des öffentlichen Nahverkehrs. Sofern keine Busse oder Bahnen zu erwarten sind, ist die Lichtintensität reduziert und schafft eine gefasste Lichtatmosphäre. Mit zu erwartendem und einfahrendem Nahverkehr wird die Lichtintensität im Vor- und Nachlauf der Fahrzeuge erhöht. Damit dient die Dynamisierung der Lichtgeste nicht nur als Informationsträger ankommender und abfahrender Nahverkehre, sondern erhöht auch die Sicherheit der querenden und unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer, da die Aufmerksamkeiten aufgrund der Lichtstärkeanhebung gesteigert und gleichzeitig die Sehbedingungen unterstützt werden. 2
I N UNMITTELBARER E NTFERNUNG zu den Haltestellen erhält der Kreuzungsbereich zur Fußgängerzone eine orientierende Lichtkomposition, die eine vorläufige Mitte des Hellwegs zwischen den beiden Eingangspassagen setzt. Die markanten Gebäudeerker der versetzten Kreuzung werden hervorge -
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hoben und zentrieren die Aufmerksamkeit auf die Kreuzungsmitte. Zur Unterstützung dieses Effekts und zur Verbindung der vier Ecken verläuft eine farbige Lichtlinie über die horizontale Spiegelachse der Gebäudeerker, die sich, über die Fahrbahn laufend, im Schnittpunkt der Kreuzung überlagern und durchschneiden. Die Raumwahrnehmung durchfahrender Verkehrsteilnehmer wird unterbrochen und in den Zugang der Fußgängerpassage gelenkt. Als fortführende Leitung der Wahrnehmung in den Ortskern und seinem abendlichen Nutzungsschwerpunkt – dem Kulturmagazin – dient eine Abfolge farbiger Lichtpunkte, die eine eigene Wegeführung nachzeichnen. Im Anspruch einer energiebewussten Gestaltung besitzen diese Lichtpunkte, die an den Gebäudefassaden befestigt werden können, eine autarke Stromversorgung über Fotovoltaikelemente. So können sie auch ohne Netzinfrastruktur konsequent positioniert werden. Der zusätzliche Reiz besteht darin, dass die Lichtpunkte solange leuchten, wie sie am Tage Energie der Sonne absorbieren und speichern können.
3.) A M S CHNITTPUNKT DES Castroper und Bövinghauser Hellwegs erhält das historische Gaststättengebäude »Cöppencastrop« ebenfalls eine neue Gestalt nach Einbruch der Dunkelheit. Als Gegenstück zur Eingangspassage an der westlichen Kitsch-Bude zeigt sich das Gebäude mit einer davor liegenden Kreuzung als entmaterialisiertes Portal. Nur eine fein projizierte Linierung künstlichen Lichts umrahmt die kreuzungsseitige Gebäudefassade. Die Ausläufer der Lichtlinie werden über die beiden Hellwege geführt und bilden zwei weitere »LichtSchwellen« in den Stadtteil. 3
I M E RGEBNIS W IRD der Stadtteil über »Licht-Schwellen« im Osten und Westen Gerthes räumlich gefasst. Die Mitte des Hellwegs wird auf seinem Hochplateau mit einer »Lichtinsel« betont, die zur Ankunftszeit der Bahn die Aufenthalte an den Haltestellen und gleichzeitig die Wegeführung in den Stadtkern am Markt verbessert.
N ACHSAT Z
D IE DREI L ICHTORTE am Castroper Hellweg wurden aus Gründen der Leistbarkeit mit angepassten Ansprüchen ganzheitlicher Arbeitsweise entwickelt. Sie sind als Skizzen für die zentrale Empfangs- und Verbindungsachse des Stadtteils zwischen CastropRauxel und Bochum zu verstehen. Das gestalterische Element ist dabei als ein Beitrag zur Formulierung zukünftiger Leitlinien der Lichtplanung für den ganzen Stadtteil zu sehen. Doch auch ohne Gesamtplanung zeigen die drei Lichtorte am Hellweg, dass Kunstlicht einen bedeutenden Anteil an einer raumübergreifenden Orientierung des Stadtteils haben kann, die sich nicht auf die Eigen-Ästhetisierung von Solitären ohne Berücksichtigung der Raumkontexte beschränken muss. Zugleich können alltägliche Nutzungsprozesse und Aufenthalte im Stadtteil aufgewertet werden, um die Lebensqualität in Gerthe anteilig zu stützen.
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D AS P ROJEKT » NACHT//GESTALTEN « handelt von flüchtigen Nutzungen öffentlicher Räume und dem Anschein ihrer zeitlichen Entgrenzung durch und mit künstlich erzeugtem Licht. Es ist nur eine kurzweilige Bespielung, bei der die materielle Hülle von Gebäuden und räumlichen Einbauten als Projektionsfläche für Zitate täglicher Aktivitäten dient:
WENN DAS L ICHT DES T AGES LANGSAM NACHLÄSST, DIE GESELLSCHAFTLICHEN T AKTGEBER IHREN R HYTHMUS W ECHSELN, SICH DAS
T UN DER M ENSCHEN AUS DEN ÖFFENTLICHEN S TRA SS EN, WEGEN
UND P LÄT Z EN IN DAS I NNERE DER PRI V ATEN G EBÄUDE V ERLAGERT, V ERBLEIBT EINE LEERE A U SS EN W ELT AUS MATERIELLEN F LÄCHEN UND F ORMEN – DER ÖFFENTLICHE » R AUM« ALS EINE SO Z IAL-KULTU -
RELLE K ONSTITUTION V ERRINGERT SEINE AUF MENSCHLICHES H AN -
DELN UND A NEIGNUNG BERUHENDE WIRKSAMKEIT. J EDOCH FÜGEN
SICH DIE GEFORMTEN F LÄCHEN AUS S TEIN, H OL Z UND M ETALL NICHT DEM NATÜRLICHEN L ICHT V ERLAUF DER N ACHT; SIE W ERDEN MIT EINEM V ON M ENSCHEN GEMACHTEN, BELIEBIG W IRKENDEN L ICHTSCHEIN ÜBER Z OGEN, UM IHRE VERFÜGBARKEIT OHNE E INSCHRÄNKUNGEN NATÜRLICHER ZEIT V ERLÄUFE AUFRECHT Z UERHALTEN. ABB. 14
I N K ONTRAST Z U einem zunächst menschenlosen Leer-Raum sollen »Aufenthaltsorte ohne Aufenthalt« mit an Wänden und Fassaden projizierten »nacht // gestalten«, die Menschen in alltäglichen Aktivitäten darstellen, neu definiert werden. Die Bühne bildet der Marktplatz – die einstige Stadtmitte und Topos des Aufenthalts –, der durch die Gegenwart der »nacht // gestalten« zunächst nur vermeintliche Belebung findet. Die »nacht // gestalten« erzählen von fließenden Tag-Aktivitäten ihrer menschlichen Vorbilder, die sie in einem kurzen Ausschnitt gerinnen lassen und abends bildlich rezitieren: ein Kind, das zum Briefkasten greift; eine Dame, die im Fenster die Szenen urbanen Lebens verfolgt; ein Liebespaar, das eine innige Situation nutzt. ABB. 15
D IE »NACHT // GESTALTEN« SOLLEN dabei nicht für sich allein bleiben, sondern in einen sprachlosen Dialog mit ihren menschlichen Beobachtern treten, die durch die »nacht // gestalten« eine neue Motivation der Raumaneignung am Abend erhalten sollen. Die »nacht // gestalten« fordern dabei zu einer neuen Wahrnehmung des öffentlichen Raumes zur Kunstlichtzeit auf, indem sie das Nutzungsverständnis von Zeit, Aktivität und Licht eigens interpretieren.
» N ACHT // GESTALTEN « S ILKE B ARTELS UND D ENNIS K ÖHLER 2011 50
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A LS »ARTIST IN RESIDENCE« – dem Stipendium des Kunstvereins Bochumer Kulturrat e.V. – bin ich in besonderer Weise den Personen dankbar, mit denen ich das hier gezeigte Themenspektrum in Gerthe intensivieren und bis heute bearbeiten darf. Diese Broschüre ist insofern ein Produkt unterschiedlicher Aktivitäten, die im Rahmen des Stipendiums und darüber hinaus durchgeführt wurden. Diesbezüglich bin ich Ilse Kivelitz und ihrem im Jahr 2010 verstorbenen Mann, Gerd Kivelitz, sehr verbunden. Ihr Vertrauen, ihre Geduld, Leidenschaft und Unterstützung über lange Zeiträume hinweg kann nur als außergewöhnlich bezeichnet werden – nicht nur im Rahmen der hier erstellten Broschüre.
D OCH OHNE DIE freundschaftliche Unterstützung meines steten Lehrers – Manfred Walz – wäre es niemals zu meinem eigenwilligen Profil als Stadtplaner gekommen, der sich dem Licht von Stadt und Region widmet. Seine Vermittlung zur Gestaltung der Kitsch-Bude im Jahr 2005 war bei Weitem nicht der einzige Einstieg in die Arbeit mit dem besonderen Medium Licht, den ich ihm zu verdanken habe.
Dennis Köhler als »artist in residence« im Juli 2011
ISBN 978-3-00-036860-8
© BOCHUM, 2011
H ERAUSGEBERSCHAFT: Dennis Köhler Kunstverein Bochumer
Kulturrat e.V. A UTOR: Dennis Köhler G ESTALTUNG: www.radau-gestaltung.de D RUCK/ G ESAMTHERSTELLUNG:
DruckVerlag Kettler, Bönen / Westfalen K ONTAKT: Bochumer
Kulturrat e.V. / www.kulturrat-bochum.de / Dennis Köhler / www.stadtplanung.dk
M IT FREUNDLICHER U NTERSTÜT Z UNG DURCH:
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