KOLUMNE
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Group Fitness als Umsatzbringer N
och immer ist Group Fitness in vielen Fitnessstudios das „Stiefkind Nummer eins“. Viele Studiobetreiber begehen damit einen großen Fehler, denn professionell organisierte Group Fitness kann zur „sprudelnden“ Einnahmequelle für Ihre Anlage werden. Die Sparte Group Fitness hat in puncto Gewinnabrechnung den Gerätebereich fast überholt. Wie wichtig dieser Fitnesszweig ist, zeigt die Tatsache, dass hier bis zu 50 Prozent weniger Mitglieder kündigen als bei den Gerätefitnesskunden.
Halbe Sachen, halber Erfolg! Wenn Sie Erfolg haben wollen, brauchen Sie auf Dauer eine/n fest angestellte/n Group-Fitness-Leiter/in. Diese Fachkraft muss ihren Bereich völlig eigenständig betreuen: Sie hat ihren eigenen kleinen Mitarbeiterstab, macht die Personalpolitik, erstellt die Dienstpläne und organisiert weitgehend autark das Group-Fitness-Programm der Anlage bis hin zu Promotion und Außenwerbung. Suchen Sie deshalb einen Mitarbeiter aus, der selbstständig denken und handeln kann und in der Lage ist, eigene Entscheidungen zu treffen. Einmal im Monat wird ein Treffen aller Group-Fitness-Mitarbeiter einberufen, um wichtige Entscheidungen zu besprechen und zu fällen.
Statistiken sind wichtig
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Dringend notwendig sind Statistiken und Daten über die Auslastung der Kurse. Nur so wird Fehlentwicklungen vorgebeugt: Kurse, die schlecht besucht sind, können gestrichen oder ersetzt werden. So motivieren Sie auch Ihre Mitarbeiter. Denn jetzt sehen diese, ob die Erfolgskurve ihrer Kurse nach oben oder unten zeigt. Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit, Kunden aus vollen Kursen abzuziehen und ihnen schwächer frequentierte Stunden anzubieten. Fragen Sie den Gast einfach, ob er das Gymnastikangebot XY bereits kennt und es einfach mal ausprobieren möchte. So erreichen Sie eine gleichmäßige Auslastung aller Kurse. Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing
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Der 45-Minuten-Takt Die Dauer der verschiedenen Group-Fitness-Kurse sollte nur 45 Minuten betragen. Der Grund:
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In den letzten 15 Minuten der vollen Stunde kann eine individuelle Beratung durch den Trainer erfolgen – zum Beispiel als „Einladung zum Thekentreff”. Das steigert nicht nur Ihren Umsatz von Mineralgetränken, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl. Wenn Sie diese Nachbereitung nicht mit einplanen, wird der Kunde nach dem Sport „wie ein geölter Blitz“ aus der Anlage verschwinden. Merke: Kein Kunde bedeutet keinen Umsatz an der Theke! Nach einiger Zeit ist die Trainingsnachbereitung an der Getränketheke bereits zur Gewohnheit geworden, die der Kunde nicht mehr missen möchte – und Sie verbuchen den Gewinn.
Der Postkarten-Trick Lassen Sie zwei Group-Fitness-Pläne erstellen: Ein Plan hat die Größe einer Postkarte in DIN A5 und wird auch als Postkarte an Kunden und ehemalige Kunden verschickt. So werden selbst Mitglieder über das Angebot in Ihrer Anlage informiert, die bereits gekündigt haben und eventuell wieder Lust auf Sport verspüren. Auf der Rückseite wird ein Wertgutschein aufgedruckt: „Bringen Sie zwei Freunde zum Training mit - kostenlos!“ So locken Sie potenzielle Kunden zurück in das Fitnessstudio. Ein zweiter Group-Fitness-Plan liegt in der Anlage zum Mitnehmen aus, er kann als Einlage verwendet oder in den eigenen Räumen, beim Friseur, in Tankstellen und bei Kooperationspartnern aufgehängt werden. Auf der Rückseite stehen Erklärungen, wofür die jeweils angebotenen Übungen nützlich sind und welche Übungen sich besonders für Anfänger eignen.
Fehlstunden? Streng verboten Wie vertreibt man seine Kunden schnell? Indem Group-FitnessKurse immer wieder kurzfristig ausfallen. Dann ist ein Misserfolg garantiert. Ein Kunde, der ein- oder zweimal vergeblich in Ihre Anlage gekommen ist, wird keinen dritten Fehlversuch riskieren. Mein Ratschlag: Lassen Sie Kurse – wenn möglich – nie ausfallen! Organisieren Sie jeden Monat einen Notdienstplan, der auflistet, welcher Trainer wann eingeteilt ist. Platzieren Sie den Plan wöchentlich im Personalraum. Diese Übersicht vermittelt Ihren Mitarbeitern eine durchdachte Ordnung, was letztendlich positiv beim Kunden ankommt.