Der richtige Group Fitness Trainer

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KOLUMNE

Der richtige Group Fitness Trainer G

ut ausgebildete Group Fitness Trainer werden immer wieder dringend gesucht. Leider herrscht in vielen Fitnessstudios eine zu große Trainerfluktuation, was sich negativ auf die Zufriedenheit der Kunden auswirkt. Wechselt ein Trainer in ein anderes Studio, nimmt er in der Regel pro Jahr bis zu 100 Kunden mit.

Ich entscheide nicht … Wie bei allen Mitarbeitern, kann sich auch bei Group Fitness Trainer nach zwei bis drei Monaten herausstellen, dass der neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt und man sich von ihm oder ihr trennen muss. Die frei gewordene Stelle muss selbstverständlich wieder neu besetzt werden. Diese Neubesetzung kostet viel Geld und ist für das Image eines Fitnessstudios nicht gut. Der Ablauf ist immer der gleiche: eine Stellenanzeige wird geschaltet, Interessenten bewerben sich, danach wird ein Jobinterview vereinbart und bei einem interessanten beruflichen Lebenslauf wird die entsprechende Person angestellt. Entspricht ein derartiges System dem Ideal eines personell gut geführten Studios? Sicher nicht.

Das Urteil der Mitglieder entscheidet Eine mögliche Lösung für die beschriebene Problematik wäre, die Studiomitglieder per Meinungsumfrage an der Trainereinstellung teilhaben zu lassen. Im Einstellungsgespräch wird der neue Group Fitness Trainer darüber informiert, dass er für die Zeitspanne von einem Monat testweise Kursstunden übernimmt – selbstverständlich gegen Vergütung. Die Teilnehmer seines Kurses haben die Möglichkeit, ein positives oder negatives Votum bezüglich seiner beruflichen Qualitäten abzugeben. Bei einem positiven Feedback wird er sofort übernommen und die Probezeit ist beendet. Foto: Volker Beushausen

Warum ist diese Mitarbeiter-Einstellungsmethode die optimale Lösung?

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• Die Kursteilnehmer sind diejenigen, die das Produkt „kaufen“, nicht der Clubinhaber. • Der neue Trainer wird seine sportlichen Fertigkeiten, sein Wissen, seinen Leistungswillen sowie seine soziale und personale Kompetenz zeigen.

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Foto: © Kalim - Fotolia.com

• Die Studiomitglieder lieben es, ihr Feedback zu geben. Sie erwarten aber auch, über das Ergebnis ihrer Entscheidung in Kenntnis gesetzt zu werden.

Der „Casting-Bogen“ Jeder Fitnesskunde bekommt beim Check-in einen DIN-A6-Bewertungsbogen ausgehändigt, auf dem er oder sie nach der Kursstunde seine oder ihre Meinung zur Qualität der Stunde zum Ausdruck bringen kann. Anschließend werfen die Kunden ihre Bewertungsbögen in eine Box an der Rezeption. Auf dem Bogen werden nur drei Kriterien erfasst und ähnlich einer Notenskala von 1 bis 5 bewertet. a) Die Stunde war interessant – Note 1 (      ) 2 (      ) 3 (      ) 4 (      ) 5 (      ) b) Die Stunde hat Spaß gemacht – Note 1 (      ) 2 (      ) 3 (      ) 4 (      ) 5 (      ) c) Ich würde das Fitnessstudio, in dem diese Art von Kurs angeboten wird, weiterempfehlen – Note 1 (      ) 2 (      ) 3 (      ) 4 (      ) 5 (      ) Dieser Bogen wird über die Dauer eines Monats bzw. während der Testphase an alle Kunden verteilt. Im Anschluss werden die Ergebnisse vom Personal ausgewertet und in einer individuellen Besprechung erläutert. Diese Einstellung per „Casting-Methode“ hat den Vorteil, dass die Ergebnisse der Auswertung ein realistisches Bild neu eingestellter Mitarbeiter widerspiegeln. Ich habe die interessante und sehr positive Feststellung gemacht, dass aktive Mitglieder beispielsweise die Stunden im Kursbereich häufig durch eine andere „Brille“ sehen und dementsprechend anders beurteilen, als ich es als Studiobesitzer tun würde – auch in Bezug auf die fachlichen und personenbezogenen Qualitäten des kursleitenden Trainers.

Bewertungen als Marketinginstrument Qualität ist immer ein entscheidendes Kriterium, mit dem Ihr Fitnessstudio die dominierende Stellung gegenüber seinen Mitbewerbern vor Ort behaupten kann. Starten Sie viermal im Jahr eine Bewertungsaktion für den Kursbereich bzw. für Functional Training. Lassen Sie die Teilnehmer die beiden Bereiche nach den oben aufgeführten Kriterien jeweils dreißig Tage lang begutachten. Die Umfrage könnte beispielsweise in den Monaten Januar bis März und September bis November stattfinden. Über Newsletter könnten Sie dann über die Schwerpunkte des Feedbacks informieren und auch darüber, welche Maßnahmen Sie ergriffen haben.


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