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Mehr Bürgerbeteiligung

Wie spricht eine Kommune mit ihren Bürgern?

von Stephan A. Schmidt

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Dain dieser Ausgabe viel von „Bürgerbeteiligung“ die Rede ist, ein paar generelle Fragen, wie wir gemeinsam, also „die Stadt“ (bzw. Stadtverwaltung und Politik) und wir Bürger*innen unser Kempten gestalten und entwickeln wollen:

Wie werden die Bürger*innen erreicht? Nur an Infoanständen, um die Empfindsamkeiten a) der gerade mal zufällig vorbeilaufenden Bürger abzufragen, b) derer, die nicht mobil genug sind, um solche Termine wahrzunehmen, oder c) die kein Abo der Tagespresse haben (die meist längst keine hohe Haushaltsabdeckung mehr hat, sondern nicht mal mehr 30 % davon) und damit nichts davon erfahren? Womit wir bei der generellen Frage wären: Wie informiert, wie erreicht, wie will eine Stadt zumindest die interessierten und partizipierenden Bürger*innen erreichen und stellt dies – und damit die Repräsentativität ihrer Umfragen –möglichst umfänglich sicher? Mir einer Pressemitteilung?

Andere Städte, denen dies wichtig ist, haben längst eigene, kleine monatliche Publikationen, die jeden Briefkasten erreichen. Die Frage ist also nicht: Wir haben ja gefragt, sondern: Wie viele haben wir gefragt? Und welchen Aufwand – als Dienstleister am Bürger – dafür betrieben, um möglichst viele zu erreichen? Und: Wer sich informiert und gefragt fühlt, meckert weniger.

Atrium A2 und Madlener-Villa 23 Mietwohnungen und „Villa“ bezogen

von Herbert Singer

DieSozialbau ist seit 67 Jahren eines der aktivsten Unternehmen der Bau- und Wohnungswirtschaft im Allgäu. Zuletzt sind 770 Wohnungen in nur 7 Jahren in unterschiedlichen Wohnformen neu entstanden, zuletzt das „Atrium A2“ an der Allgäuer Straße 2.

Im November 2022 wurden alle 23 Mietwohnungen im neuen Sozialbau-City Wohnen ATRIUM A2 zwischen Allgäuer Straße und Mozartstraße bezogen. Trotz einer herausfordernden Bauphase, die geprägt war durch coronabedingte Ausfälle bei den Handwerkern, Mangel an Baumaterialien und Baukostenerhöhungen, konnte das Gebäude termingerecht fertiggestellt werden. Sozialbau ist es in diesem Zusammenhang wichtig, ein Zeichen zu setzen, in Krisenzeiten weiter für bezahlbaren Wohnraum in Kempten zu sorgen.

Lichtdurchflutetes Atrium

Das Gebäude in seiner einzigartigen verschränkten Form besticht durch sein großes, helles Treppen-Atrium, das als Zugang zu allen Wohnungen dient und auch Kommunikationsraum ist. 23 attraktive Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern sowie zwei familiengerechte Stadthäuser mit eigenen Eingängen und eine Gewerbeeinheit wurden erstellt. Alle Wohnungen sind von der Tiefgarage bis zur obersten Etage schwellenfrei erreichbar.

Hoher Ausbaustandard

Jede Wohnung ist hochwertig mit Parkett ausgestattet, besitzt gut geschnittene Räume und Bäder mit Platz für die eigene Waschmaschine sowie Balkon oder Ter-

Das „Atrium A2“ besticht durch sein großes, helles Treppen-Atrium, das auch als Kommunikationsraum dient. Bild: Sozialbau rasse. Die Mietwohnungen haben denselben hohen Ausbaustandard wie neue Eigentumswohnungen von Sozialbau. Alle Etagen sind barrierearm vom Untergeschoss mit Abstell- und Waschraum sowie Zugang zur Tiefgarage bis ins 3. Obergeschoss über einen Aufzug erschlossen. Weiter steht ein großzügiger, von außen zugänglicher Fahrradraum sowie 24 Stellplätze in der rampenfreien Tiefgarage zur Verfügung. Die großzügigen, neu angelegten Freianlagen bieten Platz zum Verweilen. Im westlichen Gartenteil steht ein Kinderspielplatz zur Verfügung. Weiter gibt es Besucher- und Mieterstellplätze, die schon jetzt mit E-Ladeinfrastruktur ausgerüstet sind. Das Dach wurde begrünt und dient so als zusätzliche Aufnahmefläche (Retentionsraum) für Regenwasser.

Madlener-Villa Allgäuer Str. 4

Direkt neben dem „Atrium A2“ sanierte die Sozialbau die denkmalgeschützte Madlener-Villa und sorgt damit für den Erhalt und die Vitalisierung dieses Kemptener Kleinods. Das um 1916 vom bekannten Kemptener Architekten Madlener errichtete Gebäude stand die letzten Jahre leer. In einem ersten Schritt wurde eine exakte Befundung aller Räume, der Putze und Farben sowie der Hülle des Gebäudes durch einen Restaurator erstellt. Auf Grundlage der Befundung wurde durch die Architekten das erarbeitete Sanierungskonzept mit dem Landesamt für Denkmalpflege aufwändig abgestimmt.

Denkmal fordert hohen

Auf wand

Zuerst musste das Gebäude wieder stabil gegründet werden, weil wegen der Grundwasserabsenkungen am „Großen Loch“ erhebliche Senkungen und Risse an der Villa entstanden waren. Mit großem Aufwand konnte die geschützte Substanz gesichert werden. Danach wurde mit der Sanierung des Daches begonnen und der Dachstuhl

Ein Blickfang: Das geschichtsträchtige und die Decken nach statischen, brandund wärmetechnischen Vorgaben ertüchtigt. Kastenfenster, Türen und die Holzinnentreppe konnten erhalten und aufgearbeitet, Fliesen wiederverwendet und die Räume der Erbauungszeit des Gebäudes entsprechend mit Parkett ausgestattet werden. Die Fassadensanierung und Farbgestaltung sind nach historischem Befund stilgerecht erfolgt.

Wohnen und Arbeiten in der City

Über 10 Millionen Euro hat die Sozialbau in den Neubau „Atrium A2“ und in die Sanierung der Denkmal-Villa, Allgäuer Straße 4, investiert für ein lebenswertes Kempten und eine weitere städtebauliche Aufwertung.

Parkstadt Engelhalde – die Weichen für das Bauleitplanverfahren sind gestellt

Die Schaffung von neuem Wohnraum ist mehr denn je dringlich. Die Sozialbau hat 2021 gemeinsam mit der Stadt Kempten auf dem rund 5 Hektar großen „Saurer-Allma“ Areal einen städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerb durchgeführt. Zwischen dem 16 Hektar großen Engelhaldepark und der Leonhardstraße sind 400 neue Mietund Eigentumswohnungen neu als „Parkstadt Engelhalde“ geplant, ergänzt mit Nahversorgung, ruhigem Gewerbe für Dienstleistungsunternehmen und einem Stadtteil-Platz als Quartiersmitte.

Der Entwicklungsprozess

Für das Bauleitplanverfahren fanden seit Herbst 2021 zahlreiche Gespräche mit den Fachämtern der Stadt Kempten sowie Fachbehörden statt. Notwendige Gutachten für die Bereiche „Verkehr, Schall, Artenschutz, Umwelt, Archäologie, Kampfmittelbeseitigung, Bodenbeschaffenheit, Regenwasser-Management, Energetik, Klima, Mobilität“ usw. konnten gemeinsam mit den Planungsbeteiligten erarbeitet werden. Auch das Stadtplanungsamt sorgte in zahlreichen konstruktiven und intensiven Terminen dafür, dass der Bebauungsplanentwurf die notwendige Tiefe und Qualität bekommt, der für die formale Offenlegung erforderlich war.

Stand des Bebauungsplanverfahrens

Das Bebauungsplanverfahren wurde mit Beschluss des Stadtrats vom 28.07.2022 mit dem Aufstellungsbeschluss eingeleitet. Kurz darauf erfolgte dann am 29.09.2022 der Beschluss zur vorgezogenen Bürger- und Behördenbeteiligung. Nun hatten die Bürger und Behörden die Möglichkeit, ihre Empfehlungen und Stellungnahmen zur ersten Offenlage einzureichen. Zahlreiche Anregungen gingen ein, die aktuell vom Stadtplanungsamt Kempten abgewogen werden. Für die zweite Offenlegung, die im März 2023 geplant ist, wird jetzt der Bebauungsplan inhaltlich anhand dieser Stellungnahmen weiterentwickelt. An dieser Stelle gilt ein Dank an Stadtplanung und Bauordnung für die wertvolle Begleitung des Verfahrens. Alle Planungsbeteiligten sind zuversichtlich, das Ziel für rasches Baurecht für dringend benötigten Wohnraum für die Stadt Kempten und das Allgäu zu erreichen. Ab Ende 2023 sollen die Bautätigkeiten starten. Die

Gesamtentwicklung des Areals ist auf die nächsten 10 Jahre angelegt.

770 neue Wohnungen erstellt

Als Lokomotive des Kemptener Wohnungsmarktes hat die Sozialbau das seit den 1970iger Jahren größte Neubauprogramm mit 770 Wohnungen in nur 7 Jahren realisiert. Dafür wurden Bauinvestitionen von über 190 Millionen Euro baulich umgesetzt. 510 attraktive Eigentumswohnungen und 260 barrierearme Mietwohnungen entstanden für rund 2.000 Bürger der Stadt Kempten durch die strategische Wohnbau-Offensive und der enormen Kraftanstrengung des ganzen Sozialbau-Teams. Der neue Wohnpark auf der „Funkenwiese“ trägt aktuell mit 183 Eigentums- und Mietwohnungen wesentlich bei. 128 Wohnungen davon sind bereits bezogen. Bis Ende 2023 wird die Bebauung auf der „Funkenwiese“ in nur 5 Jahren Bauzeit abgeschlossen sein.

Fakten Sozialbau

• 4.038 Mietwohnungen

• 2.680 Eigentumswohnungen in der Verwaltung

• 682 Gewerbeeinheiten

• 575.600 m² Wohn- u. Gewerbeflächen

• 221,0 Mio. € Bilanzvolumen in 2022

• 63,3 Mio. € Jahresumsatz in 2022

• 118 Mitarbeiter/-innen

Schont die Umwelt, spart Geld, hat beste kontrollierte Qualität und ist ständig verfügbar.

Mehr unter: www.kku-kempten.de/trinkwasser

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