Bergauf | Bericht
MountainbikeUmfrage 2020 Ein Stimmungsbild im Alpenverein Das Mountainbiken hat sich vom Trend- zum Breitensport entwickelt und auch beim Alpenverein längst Einzug in die Programme der Sektionen und der Alpenverein-Akademie gefunden. Mountainbiker*innen sind in Österreich aufgrund der gültigen Gesetzeslage jedoch oftmals illegal unterwegs. Wir erheben ein Stimmungsbild innerhalb des Vereins. René Sendlhofer-Schag
à Spezielle Mountainbikestrecken sollten nur ein Zusatzangebot darstellen. Fotos: R. Sendlhofer-Schag/bikefex.at
ß Über Wanderwege durch den dichten Birkenwald – das Naturerlebnis steht für viele Mountainbiker im Vordergrund.
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ie vereinspolitische Auseinandersetzung mit dem „Bergradeln“ reicht zurück bis ins Jahr 1988. Zuletzt, im Jahr 2015, forderte der Österreichische Alpenverein die generelle Freigabe der Forststraßen. Was viele Biker*innen freute, stieß bei anderen Lebensraumpartner*innen auf heftigen Widerstand. Die Forderung nach einer Verbesserung der Infrastruktur für Mountainbiker*innen verebb-
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te und man ließ dem Mit- und Gegeneinander am Berg freien Lauf. Auch der Zukunftsdialog 2019 am Hochkar beschäftigte sich mit dem Thema Mountainbike und zeigte den Handlungsbedarf innerhalb des Vereins auf. Die Ende 2020 durchgeführte Umfrage liefert ein Stimmungsbild und soll als Basis für eine neue Positionierung und weitere Schritte hin zu mehr Akzeptanz des Bikesports in Österreich dienen.
Die Umfrage Wie brisant das Thema ist, zeigt sich an der hohen Teilnehmerzahl. Über 14.567 Menschen haben die sehr umfangreiche Online-Umfrage ausgefüllt. Davon sind 8.300 Personen Mitglied im Österreichischen Alpenverein1. Insgesamt sind es ca. 11.200 Personen, die in einem alpinen Verein organisiert sind. Das zeigt klar: Mountainbiken ist keine Randsportart. Über 68 %
der Befragten steigen mehrmals monatlich in den Sattel. Damit ist Mountainbiken nach Wandern bzw. Bergwandern die zweithäufigste Sommer-Sportart im Alpenverein. Diese starke Nachfrage ist auch in der AlpenvereinAkademie zu beobachten. Das Angebot der Übungsleiterkurse wird jährlich von knapp 50 Tourenführer*innen angenommen. Mit dem Programm von risk’n’fun bringen wir auch jungen Mountainbiker*innen den