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Frühlingserwachen in den Bergen

Wenn im Gebirge der Schnee zu schmelzen beginnt, der Boden taut und das erste Grün sprießt, starten auch unsere ehrenamtlichen Wegewarte mit ihrer Arbeit und greifen zu Wegmacherhaue, Spitzschaufel, Astschere, Fäustel, Motorsäge, Brechstange sowie zu Pinsel und Farbe, um die Wanderwege „sommerfit“ zu machen.

vom Team Naturschutz, Hütten & Wege

Entlang von Wanderwegen vom Ausgangspunkt im Tal bis in die höchsten Gipfelregionen präsentiert sich eine Vielzahl von Pflanzen, die sich an die harschen Lebensbedingungen angepasst haben und Indikatoren für die „Gesundheitszustände“ der jeweiligen Bergregionen darstellen. Bei ihren ersten Kontrollgängen im beginnenden Frühling treffen die Wegezuständigen häufig auf Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Krokusse (Crocus) und Schlüsselblumen (Primula veris).

Die kleinen weiß-grünen Blüten der Schneeglöckchen ragen mit ihren aufrechten Stängeln und langen schmalen Blättern oft aus der Schneedecke heraus und sind an ihrer glockigen Blütenform leicht zu erkennen. Ihr lieblich-süßer Duft lockt auch die Bienen schon recht früh aus ihren Winterquartieren. Aber Achtung! Das Schneeglöckchen enthält in allen Pflanzenteilen Alkaloide, die beim Verzehr Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.

Auch die Krokusse erblühen in ihrer bunten Farbenpracht meist direkt nach der Schneeschmelze und sind bis in eine Höhe von 2.700 m zu finden. Allerdings sind auch diese violett, weiß und gelb blühenden Gewächse giftig und für uns nicht zum Verzehrt geeignet. Für einige Tiere wie Eichhörnchen sind frische Krokuszwiebeln allerdings eine richtige Delikatesse.

Die Echte Schlüsselblume, auch Primel genannt, ist eine alte Heilpflanze und reich an Magnesium. Auch heute noch werden die Blüten und die Wurzel zur Unterstützung des Abhustens bei Bronchitis und Husten mit zähem Schleim bzw. bei Nasennebenhöhlenentzündung mit Schnupfen eingesetzt.

Um die ruhende Winterlandschaft aufzuwecken und mit neuem Leben zu füllen, mobilisiert die Natur im Frühjahr ganz besondere Kräfte. Solche bringen auch unsere Wegewarte auf, die in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit dafür sorgen, dass sich Wandernde sicher durch das Wegenetz des Alpenvereins bewegen und dabei auch so manche botanische Entdeckung machen können.

Info: Die Serie Wegetation ist eine Zusammenarbeit zwischen Birgit Kantner (Naturschutz) sowie Marco Gabl und Anna Obererlacher (Hütten und Wege).

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